DE275366C - - Google Patents
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 53 e. GRUPPE
befreiten Milchpräparats.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Oktober 1912 ab.
Eine kohlehydratarme Milch von bestimmtem Eiweiß- und Fettgehalt, wie solche für
gewisse Fälle von Verdauungsstörungen von Säuglingen neuerdings verwendet wird, konnte
seither nur auf umständlichem Wege hergestellt werden. Zu ihrer Gewinnung wird meist
in bekannter Weise so verfahren, daß man zunächst gewöhnliche Vollmilch durch Lab
zur Gerinnung bringt und die Molke entfernt;
ίο die erhaltene Eiweißfettmasse bildet den einen
Teil a des gewünschten Endproduktes. Durch einen besonderen Prozeß wird dann der andere
Teil b, nämlich eine für die Säuglingsnahrung verwendbare, rationell hergestellte
Buttermilch gewonnen. Die Teile a, b zusammen geben das gewünschte Endprodukt.
Neben der Kompliziertheit des Verfahrens ist man hierbei an die Fällung mit Lab gebunden,
denn bei Versuchen, diese durch Säurefällung zu ersetzen, zeigte sich, daß stets die
Emulsion des Fettes zerstört wird; beim Verdünnen der Masse mit Wasser schwimmt das
Fett zum Teil oben auf. Ein solches Erzeugnis ist daher für die Säuglingsernährung unbrauchbar,
obwohl Salze und Kohlehydrate entfernt worden sind. Die Fällung mit Lab hat aber auch noch zur Folge, daß die Kalksalze
der Milch zur Fällung gelangen; man erhält daher stets eine Milch von besonders
hohem Salzgehalt. Der Kalkgehalt der nach dem erwähnten Verfahren durch Labfällung
gewonnenen Milch ist dreimal so groß wie der der natürlichen Milch, nämlich pro 1000 ecm
1,44 g statt nur durchschnittlich etwa 0,42 g der Muttermilch. Von der modernen Kinderheilkunde
wird jedoch gerade die Annäherung des Salzgehaltes einer Säuglingsmilch an dem Salzgehalt der Muttermilch gefordert. Nach
dem erwähnten bekannten Verfahren ist es aber nicht möglich, dieser Forderung gerecht
zu werden.
Es wurde nun gefunden, daß man unter Beseitigung der angegebenen Mängel nicht
nur ein Erzeugnis von einem der Muttermilch. nahestehenden Salzgehalt erhalten, sondern
dieses Produkt auch unmittelbar aus der zur Anwendung kommenden Vollmilch oder einem
Vollmilchersatz gewinnen kann, wenn die Vollmilch nicht gleich gesäuert, sondern vorher
— etwa nach dem Gaulinschen Verfahren — bei 50 bis 300 Atm. Druck homogenisiert
wird.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren besteht, im wesentlichen darin, daß
man zunächst erhitzte Vollmilch homogenisiert, dann durch Säure gerinnen läßt, wobei die
Kalksalze in der Molke gelöst bleiben und hierauf den geronnenen, das gesamte Eiweiß
und Fett enthaltenden Teil von der Molke ganz oder teilweise trennt. Dieses in seinem
Gesamtaufbau neue und vereinfachte Verfahren liefert sogleich eine kohlehydrat- und salzarme
Milch in konzentriertem Zustande, die in Dosen gefüllt und sterilisiert in den Handel
,-feiν* ~.:-
gebracht wird. s Durch Zusatz einer der entfernten.
Molke entsprechenden Wassermenge kann der Eiweiß- und Fettgehalt des Produktes
gleich dem der Vollmilch gemacht werden, Statt von Vollmilch kann man auch
von Vollmilchersatz ausgehen, z. B. von einer Magermilch, der man das erforderliche Fett,
z. B, Butterfett, zugesetzt hat.
Als Hauptvorzüge des neuen Verfahrens sind ίο zu erwähnen:
1. Die homogenisierte Vollmilch liefert in einem kontinuierlichen Prozeß direkt das fertige
Produkt.
2. Die infolge der Homogenisierung erreichte äußerst feine Fettemulsion und die damit verbundene
sehr feine Eiweißgerinnung, Eigenschaften, welche die leichte Verdaulichkeit des
Erzeugnisses bedingen.
3. Da die Homogenisierung der Milch vorteilhaft bei einer Temperatur von 70 bis 80 °
durchgeführt wird, erreicht man ohne besonderes Zutun gleichzeitig, daß das Albumin
der Milch zur Gerinnung gelangt und so dem Endprodukt erhalten bleibt.
4. Das Verfahren läßt die Änderung des Salzgehaltes der gewünschten Milch in weitesten
Grenzen bis zur nahezu völligen Entfernung zu.
5. Das neue Verfahren gestattet es, sofort ein hochkonzentriertes Produkt ohne besondere
Konzentration zu erhalten, was für den Versand der Milch als Konserve von weitgehender
wirtschaftlicher Bedeutung ist.
Zur Erläuterung des Verfahrens diene folgendes:
Zur Erläuterung des Verfahrens diene folgendes:
Zur Herstellung von 25 1 Milchkonserve mit nur V4 des ursprünglichen Salz- und Kohlehydratgehaltes
werden 100 L Vollmilch kurze Zeit auf etwa 80 ° C. erhitzt, alsdann bei 50 bis
300 Atm. Druck homogenisiert, abgekühlt und durch Milchsäuregärung zur Gerinnung gebracht.
Das Gerinnsel wird, nachdem man etwas angewärmt hat, auf geeignete Weise, z. B. durch Kolieren, soweit von der sauren
salzreichen Molke befreit, bis 75 1 Molke entfernt sind. Die zurückgebliebenen 25 1, in
welchen das Kasein-Fettgerinnsel fein verteilt ist, stellen sofort ohne besondere Eindickung
die konzentrierte Milch dar; diese wird in Dosen gefüllt und sterilisiert. Der Eiweiß und
Fettgehalt des Produktes kann durch Zusatz einer der entfernten Molke entsprechenden
Wassermenge geregelt werden.
Claims (1)
- Patent-An s PRU ch:Verfahren zur Herstellung eines von Kohlehydraten und Salzen ganz oder teilweise befreiten Milchpräparats, insbesondere zur Ernährung von Säuglingen, dadurch gekennzeichnet, daß Vollmilch oder Vollmilchersatz in bekannter Weise auf etwa 80 ° C. erhitzt und homogenisiert wird, worauf man die Milch durch Säuren, z. B. durch Milchsäuregärung, zum Gerinnen bringt und ganz oder teilweise von der Molke befreit, die durch entsprechende Wassermengen ersetzt werden kann.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE275366C true DE275366C (de) |
Family
ID=531655
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DENDAT275366D Active DE275366C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE275366C (de) |
-
0
- DE DENDAT275366D patent/DE275366C/de active Active
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