Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Maschine mit einem Hohlläufer und einer im Hohlläufer
untergebrachten supraleitenden Erregerwicklung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine derartige
elektrische Maschine ist aus der DE-OS 23 39 77? bekannt. Dort sind die Zylinder des Wärmeschirms und
der zwischen den Zylindern gelagerte, ebenfalls zylindrische Magnetschirm an ihren Enden fest miteinander
verbunden. Die durchgehenden Zwischenräume zwischen dem Magnetschirm und den beiden benachbarten
Zylindern des Wärmeschirms dienen als Kühlkanäle, durch die das Kältemittel strömt. Diese aus
mehreren koaxialen Zylindern bestehende, die supraleitende Erregerwicklung umschließende Anordnung ist in
einem in einem Ansatz an die Turbinenwelle ausgebildeten zylindrischen Hohlraum mittels ringförmiger Stege
gelagert.
Da bei der bekannten Anordnung jeweils ein durchgehender und die einzelnen Zylinder umschließender
Luftspalt ausgebildet ist, ist die Konstruktion verhältnismäßig labil, so daß die Lagerung in dem
weiteren, als Ansatz an die Turbinenwelle ausgebildeten Zylinder unbedingt erforderlich ist. Dies bringt naturgemäß
erhebliche konstruktive Schwierigkeiten und elektromagnetische Nachteile mit sich, da durch diesen
Zylinder der Luftspalt zwischen Läufer und Ständer zwangsläufig vergrößert wird. Daneben bringt die
dichte F.inspannung der Zylinder des Wärmeschirms und des zylindrischen Magnetschirms an deren jeweiligen
Enden bei den großen Längen elektrischer Maschinen der gattungsgemäöen Art erhebliche
m Schwierigkeiten hinsichtlich der ',Yprmedehnung mit
sich, da der Wärme- und der Magnetschirm aus unterschiedlichen Materialien mit stark unterschiedlichen
Wärmedehnungskoeffizienten bestehen. Darüber hinaus ist es bei der bekannten Anordnung außerordentlieh
schwierig, den Läufer auszuwuchten.
Aus der DE-AS 11 88 433 ist es zwar bekannt, bei
einem Turbogenerator zwischen Läufer und Ständer einen feststehenden Luftspaltzylinder anzuordnen, dessen
innere Oberfläche mit schraubenförmigen Ausfräsungen versehen ist, in die ein Rohr zur Aufnahme eines
Kühlmittels eingelegt ist, doch fehlt bei der dort beschriebenen Konstruktion die form- und kraftschlüssije
Verbindung zwischen zwei benachbarten Zylindern.
v> Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
elektrische Maschine der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß sich bei möglichst kleinem Luftspalt
ein einfacher, in sich starrer Aufbau ergibt.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch I gekennzeichneten Merkmale gelöst. Der sich dabei
ergebende technische Fortschritt ist wie folgt:
Da bei der erfindungsgemäBen Anordnung die
Zylinder des Wärmeschirms und der zylindrische Magnetschirm über ihre gesamte Länge fest miteinan-
M der verbunden sind, ergibt sich ein wirksam gekühlter
Aufbau, der in sich so staT ist, daß sich ein weiterer, die Anordnung umschließender Zylinder erübrigt. Dabei
sind die bei dem bekannten Aufbau bestehenden
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Schwierigkeiten hinsichtlich der Wärmedehnung vermieden und der erfindungsgemäß ausgebildete Läufer
läßt sich einfach und genau auswuchten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen gekennzeichnet
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 den Längsschnitt einer elektrischen Maschine mit einem Hoh'läufer;
F i g. 2 die Baugruppe A in F i g. I in vergrößertem Maßstab;
Fig.3 den Teilschnitt einer weiteren Ausführungsform des Magnetschirmes und der Wärmeabschirmung
mit flachen Ringkammem;
F i g. 4 den Querschnitt einer flachen Ringkammer zur
Zufuhr des Kältemittels; und
F i g. 5 den Querschnitt einer flachen Ringkammer zur Abfuhr des Kältemittels.
Die elektrische, hier behandelte Maschine enthält einen Hohlläufer 1 (Fig. 1), dessen Welle 2 sich auf die
Lager 3 abgestützt, die in den stimseitigen Schilden 4 eines hermetisch abgeschlossenen Körpers 1 angeordnet
sind, an dessen innerer Fläche eine Ständerwicklung 6 befestigt ist.
Im Raum zwischen Läufer 1 und Körper 5 wird ein Vakuum aufrechterhalten, das als Wärmeisolation für
den Läufer 1 dient Zur Aufrechterhaltung des Vakuums sind in den stimseitigen Schilden 4 rotierende
Vakuumdichtungen 7 angeordnet
Der Hohlläufer 1 besteht aus einem nichtmagnetischen Zylinder 8, in dem mit Epoxydkompoundmasse
eine supraleitende Erregerwicklung 9 befestigt ist. Die Erregerwicklung 9 ist aus einem supraleitenden
Material, z. B. Zinniobit (Nb3Sn) hergestellt Sie kann
auch aus anderen Werkstoffen mit guter Leitfähigkeit, wie Zirkoniumniob und Titanniob, hergestellt werden
In dem Raum zwischen dem Körper 5 und dem nichtmagnetischen Zylinder 8 ist eine Wärmeabschirmung
aus nichtmagnetischem Stahl angeordnet, die aus zwei Koaxialzylindern 10, 11 besteht, zwischen denen
sich ein Magnetschirm 12 befindet. Der Magnetschirm 12 ist aus einem supraleitenden Material, z. B. Nb3Sn,
und einem Werkstoff mit guter elektrischer Leitfähigkeit, z. B. Kupfer oder Aluminium, hergestellt. Das
supraleitende Material kann auf die Oberfläche eines stromleitenden Werkstoffes aufgedampft werden. Der
Magnetschirm 12 kann auch in Form von Fäden aus einem supraleitenden Material ausgeführt sein, die in
einem stromleitenden Material angeordnet sind.
Die Erregerwicklung 9 wird bis auf den supraleitenden
Zustand durch das Kältemittel 13 abgekühlt, das den Innenraun des nichtmagnetischen Zylinders 8 ausfüllt.
Als Kältemittel 13 wird flüssiges Helium verwendet. Das Kältemittel wird der Erregerwicklung 9 über eine
Rohrleitung 14 zugeführt, die im Axialkanal der Welle 2 verlegt ist. An die Stirnflächen der Wärmeabschirmung
grenzen zwei flache Ringkammern 15 zur Zufuhr des Kältemittels 13 an. Axial zu diesen Kammern 15 sind
zwei flache Ringkammem 16 zur Abfuhr des Kältemittels 13 angeordnet. Die an eine Stirnfläche der
Wärmeabschirmung angrenzenden Kammern 15, 16 sind durch die Stirnseiten des äußeren und des inneren
Koaxialzylinders 10 bzw. 11, der Wärmeabschirmung und einer hohlen Trennwand 17 gebildet. Im Magnetschirm
12 sind gkich weit von den Stirnflächen entfernte Ölfnunger» vorgesehen, die zur Umlenkung
des Kältemittels 13 diefiii. Die Kammer 16 zur Abfuhr
des Kältemittels 13 stehen mit den Kanälen 19 zur Abfuhr des Kältemittels 13 in Verbindung, die in die
Welle des Läufers 1 eingearbeitet sind. Der Magnetschirm 12 wird mit Hilfe des Kältemittels 13 gekühlt, das
aus dem Innenraum des nichtmagnetischen Zylinders 8 abgeleitet wird und über Kanäle 20 (F i g. 2) umläuft, die
in die zugeordneten Flächen des Magnetschirmes 12 und der Zylinder 10, 11 eingearbeitet sind. Die Kanäle
20 verlaufen schraubenförmig.
ίο Als Kanäle 20 zum Umlauf des Kältemittels 13 dienen
die Spielräume eines Gewindes mit nicht vollem Profil, mit dessen Hilfe der Magnetschirm 12 mit dem äußeren
und dem inneren Zylinder 10 bzw. 11 der Wärmeabschirmung verbunden ist.
is Das Gewinde wird zweckmäßigerweise als Mehrfachgewinde
ausgeführt, um die Wärrr.eabgabefläche zu vergrößern. Die Gewinde, welche diese Zylinder an den
gegenüberliegenden Enden bis zu den öffnungen 18 verbinden, sind entgegengesetzt gerichtet.
In Fig.3 ist eine weitere Ausführungsform für die
Verbindung des Magnetschirmes 1? mit dem äußeren und dem inneren Zylinder 23 bzw. ?4 der Wärmeabschirmung
dargestellt
Der Magnetschirm ist als Kupferzylinder 22 ausgebildet,
auf dessen Außen- und der Innenfläche ein supraleitendes Material Nb>Sn aufgedampft ist. Die
Zylinder 23, 24 und 25 sind untereinander im Preßsitz verbunden. Die Kanäle 25 zum Umlauf des Kältemittels
13 sind in den konjugierenden Flächen des Magnetschirmes 12 und der Zylinder 23,24 eingearbeitet, verlaufen
schraubenförmig und haben ein rechteckiges Profil.
Die flache Ringkammer 15 zur Zufuhr des Kältemittels 13 enthält zentrifugal wirkende Schaufeln 26
(F i g. 4), die starr an den Stirnflächen der Kammer 15
r> befestigt sind.
Die flache Ringkammer 16 zur Abfuhr des Kältemittels 13 weist eine Trennwand als gewendelte Rippe 27
(Fig.5) auf, die an den Stirnflächen der Kammer 16
starr befestigt ist
Das als Kühlmittel 13 verwendete flüssige Helium wird über die Rohrleitung 14 der supraleitenden
Erregerwicklung 9 zugeführt, kühlt diese ab und wird dann in die Ringkammem 15 abgeleitet, die beiderseits
des Magnetschirmes angeordnet sind.
Bei rotierendem Läufer 1 gelangt das veidampfende
Helium in die flache Ringkammer 15 jnd strömt von Zentrum zur Peripherie, wobei es die Wände dieser
Kammer 15 kühit. Die Schaufeln 26 reißen bei rotierendem Läufer 1 das Kältemittel 13 mit und
so erteilen diesem eine Umlaufgeschwindigkeit, so daß durch die auf das Kältemittel 13 wirkenden Fliehkräfte
eine zusätzliche Absaugung desselben aus dem Innenraum des nichtmagnetischen Zylinders 8 und eine
Förderung des Kältemittels in die Kanäle 20 erfolgt Dann zirkuliert das Kältemittel über die schraubenförmigen
Kanäle 20. die im inneren Zylinder Ii der Wärmeabschirmung ausgeführt sind. Danacti gelangt es
über die Öffnungen 18 in die Kanäle 20, die im äußeren Zylinder 10 vorgesehen sind. Während das Kältemittel
M) 13 über die schraubenförmigen Kanäle 20 umläuft, wird
die Rotationskomponente seiner Bewegungsgeschwindigkeit beibehalten, Und das Kälfefflif'.el triff stoßfrei in
die flachen Ringkammem 16 ein, in dene τ die Rippe 27
als Einrichtung zur Absaugung des Kältemittels aus den
h'< Kanälen, um ein Druckgefälle des umlaufenden
Kältemittels 13 /.-., erzeugen, vorgesehen ist. Das
Kältemittel 13 wird in die dazugehörigen Kanäle 19 abgeführt, wobei es die Stirnflächen der Kammer (6
abkühlt, und aus dem läufer der elektrischen Maschine
herausgeleitet.
Diese Ausführung der elektrischen Maschine bietet die Möglichkeit, die Wärme, die im Magnetschirm durch
veränderliche Magnetfelder erzeugt wird, abzuleiten.
Darüber hinaus ermöglicht dieser Aufbau der elektrischen Maschine eine erhöhte Wirksamkeit der
Wärmeabschirmung der supraleitenden Erregerwicklung dadurch, daß die von den Stirnseilen der Maschine
her kommenden Wärmezuflüsse verringert werden, was durch das Vorhandensein der flachen Ringkammern
erreicht wird.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen