-
Konservierungsgerät zum Aufbewahren von Lebensmitteln unter Vakuum
-
Die Erfindung betrifft ein Konservierungsgerät zum Aufbewahren von
Lebensmitteln unter Vakuum mit einem verschließbaren Behälter uns einem Saugventil
mit Anschluß an eine Vakuumpumpe. Solche Konservierungsgeräte sind bekannt, wobei
der Behälter durch einen Deckel verschließbar ist, der das Saugventil und unter
Umständen auch die Saugpumpe trägt (Gebrauchsmuster 1 899 666 und 1 932 470).
-
Die bekannten, mit Deckel versehenen Konservierungsgeräte der bezeichneten
Art haben sich in der Praxis nicht durchzusetzen vermocht. Tatsächlich ist es auch
umständlich, zum notwendigen luftdichten Verschluß des Behälters einen Deckel aufschrauben
zu müssen, wobei die Dichtung nicht verloren werden darf, ohne die ein luftdichter
Abschluß zur Aufrechterhaltung eines Vakuums im Behälter nicht möglich ist. Ferner
ist der zu evakuierende Luftraum unveränderlich, so daß unter Berücksichtigung der
Tatsache, daß ein hundertprozentiges Vakuum nicht möglich ist, eine Je nach dem
Füllungsgrad mehr oder weniger große Restluftmenge in dem Behälter verbleibt, die
zwangläufig auch mehr oder weniger Fäulnisbakterien enthält.
-
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Konservierungsgerät
für Haushaltzwecke zu schaffen, bei dem die Restluftmenge nach dem Evakuieren minimal
ist. Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß zumindest der Deckel des
Behälters aus einem Beutel aus Kunststoffolie besteht, die bei Herstellung des Vakuums
sich bis auf das FUllgut legt. Für ein Konservierungsgerät mit starrem Behälter
bedeutet diese Lehre, daß der Behälter durch den haubenförmig aufgesetzten Kunststoffbeutel
luftdicht verschließbar ist. Der Kunststoffbeutel sollte sackförmig mit einer derartigen
Tiefe gestaltet sein, daß auch dann, wenn nur wenig Lebensmittel in den Behälter
eingegeben werden, die Kunststoffolie sich unter dem Einfluß des Vakuums bis auf
die Lebensmittel einsaugen läßt.
-
Der luftdichte Abschluß zwischen Kunststoffbeutel und Behälter kann
auf verschiedene Art und Weise vorgesehen werden. Am sichersten ist ein L-förmiger,
auf den Behälterrand aufsetzbarer Klemmring, der auch in den Rand des Beutels eingearbeitet
sein kann. Er ist dann unverlierbar. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß
der Behälterrand eine nach außen abgekrümmte etwa halbkreisförmige Umbördelung hat,
unter die ein Gummiring mit kreisförmigem Querschnitt einsetzbar ist. Auch der Gummiring
könnte in den Beutelrand eingearbeitet sein.
-
Die vorbeschriebenen Abdichtungsmöglichkeiten setzen voraus, daß der
Beutel über den Behälterrand übergestülpt wird. Es ist aber auch denkbar, in den
Beutelrand einen federnden Sprengring einzuarbeiten, der unter einen nach innen
ragenden Bund des Behälterrandes praktiziert werden kann, um einen von innen eingebrachten
Beutel durch radialen Druck nach außen abzudichten.
-
Die Anordnung des Saugventils und sein Anschluß an eine Vakuumpumpe
können beliebig sein, d. h. das Saugventil kann an der Seiten- oder Bodenwand eines
starren Behälters oder an dem Kunststoffbeutel selbst angebracht sein, in letzterem
Falle zweckmäßig in einem durch Iufschweißen von Kunststoffolie verstärkten Feld
des Beutels.
-
Der Anschluß des Saugventils an eine Vakuumpumpe, die auch eine Handpumpe
sein kann, wird dabei der Einfachheit halber als Schlauchtülle ausgeführt. Ist das
Saugventil an einer starren Behälterwand angeordnet, empfiehlt sich als Anschluß
ein Konusnippel, der durch Erfassen des Behälters gegen einen korrespondierenden
Gegennippel eines ortsfesten, beispielsweise an der Wand befindlichen Sauggebläses
gedrückt werden kann, um das Saugventil mit der Saugseite des Sauggebläses in Leitungsverbindung
zu bringen. Durch das Andrücken kann der motorische Antrieb des Sauggebläses einschaltbar
gemacht sein.
-
Die Druckseite des Sauggebläses kann im übrigen zur Entnahme von Preßluft
eingerichtet sein, beispielsweise zum Antrieb von rotierenden Spülbürsten. Preßluft
im Haushalt eröffnet ein breites Anrendungsgebiet.
-
Bei einem nicht ortsfesten Sauggebläse empfiehlt sich ein Anschluß
des Sauggebläses über einen Bajonettverschluß nach Patentanspruch 11 und 12.
-
Da im Haushalt handelsübliche Geräte mit schnellaufenden, freizugänglichen
rotierenden Teilen wie beispielsweise Mixgeräte oder Kaffee -Schlagmahlmaschinen
vorhanden sind, kann das Sauggebläse nach Patentanspruch 13 ohne motorischen Eigenantrieb
ausgeführt werden.
-
Die Erfindung umfaßt auch den Vorschlag, einen Beutel aus Kunststofffolie
selbst als Behälter mit Saugventil auszubilden, wie im Patentanspruch 14 und 15
angegeben ist.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele eines Konservierungsgerätes
gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 die Seitenansicht eines
starren Behälters mit luftdicht angeschlossenem haubenförmigen Beutel aus Kunststoffolie
mit Saugventil an dem Kunststoffbeutel, Fig. 2 eine Explosivdarstellung eines Gerätes
mit Sauggebläse, das durch eine Kaffee-Schlagnahlmaschine atreibbar ist, teilweise
im Schnitt und teilweise i Ansicht,
Fig. 3 eine Teilansicht eines
starren Behälters mit einem in die Seitenwand eingesetzten Saugventil, Fig. 4 einen
Querschnitt durch den oberen Rand des Behälters mit einer Variante der Abdichtungsverhältnisse
zwischen Behälter und Kunststoffbeutel, Fig. 5 eine Draufsicht auf ein aus einem
Kunststoffbeutel bestehendes Konservierungsgerät mit Saugventil und länglichem,
federbelasteten Clip zum luftdichten Verschluß des Beutels, und Fig. 6 einen Schnitt
nach der Linie V-V in Fig. 5.
-
Die Ausführungsform nach Fig. 1 umfaßt einen starren Behälter 1, der
durch einen haubenförmigen Beutel 8 aus Kunststoffolie luftdicht verschließbar ist.
Zum luftdichten Verschluß dient ein L-förmiger Klemmring 9, der in Fig. 2 im Querschnitt
dargestellt ist. Der Kunststoffbeutel 8 ist beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1
mit einem durch Aufschweißen von Kunststoffolie verstärkten Feld 8a versehen, das
:jt einer Schlauchtülle 16 und einem nicht dargestellten Saugventil durchsetzt ist.
Uber die Schlauchtülle 16 kann mittels eines nicht dargestellten Schlauches eine
Verbindung zu einer Hand-Vakuumpumpe oder einem motorisch angetriebenen Sauggebläse
hergestellt werden, um in dem Behälter 1 ein Vakuum einzustellen. Hierbei zieht
sich der haubenförmige Kunststoffbeutel 8 nach innen ein und legt sich dicht auf
das Füllgut lo, wie in Fig. 2 durch die gestrichelte Linie 8' dargestellt ist. Die
in dem Behälter 1 verbleibende Restluftmenge ist also minimal und damit auch die
Gefährdung der eingegebenen stückigen Lebensmittel - in Fig. 2 die Kartoffeln 10
- durch Fäulnisbakterien.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 umfaßt ebenfalls einen Behälter
1 mit übergestülptem haubenförmigen Beutel 8 aus Kunststoffolie, jedoch hat der
Behälter 1 gemäß Fig. 2 einen eingezogenen Boden la.
-
In dem Behälterboden la befindet sich ein Ventileinsatz 2 mit einem
federbelasteten Kugelventil als Saugventil 3, dessen Eingang 4 mit dem Innenraum
des Behälters 1 in Verbindung steht. Der Ventileinsatz 2 ist im Bereich des Ausgangs
5 als Konusnippel 6 ausgebildet. Der zum Behälterinneren offene Eingang 4 des Saugventils
3 ist durch ein kalotteniörmiges Sieb 7 abgedeckt.
-
Der luftdichte Verschluß des Behälters 1 erfolgt über den bereits
erwähnten L-förmigen Klemmring 9, der auf den oberen Behälterrand ib aufgesetzt
wird. Der Beutel 8 sollte möglichst faltenfrei über den Behälterrand ib gestülpt
werden können, d. h. sein Durchmesser am offenen Rand sollte in etwa dem Außendurchmesser
des Behälters 1 entsprechen. Durch die der Kunststoffolie innewohnende Elastizität
könnte unter Umständen ein luftdichter Abschluß auch ohne den Klenaring 9 erreicht
werden.
-
Nach Fig. 4 kann der Behälterrand eine nach außen gekrümmte etwa halbkreisförmige
Umbördelung 1c haben, unter die ein Gummiring 24 mit kreisförmigem Querschnitt gelegt
werden kann. Wenn der Beutel 8 unter Vakuum sich in die Lage 8' einzieht, wird er
von dem Gummiring 24 festgehalten und schmiegt sich dichtend an die gekrümmte Oberfläche
der Umbördelung 1c an.
-
Bevor Fig. 2 weiter erläutert wird, sei auf Fig. 3 verwiesen, in der
die Anordnung eines Ventileinsatzes 2 mit Saugventil 3 in der Seitenwandung des
Behälters angedeutet ist. Bei dieser Abwandlung kann der mit einem Konusnippel 6
versehene Ventileinsatz gegen den Konusnirel eines an der Wand befestigten Sauggebläses
mit eigenem Motorantrieb gedrückt werden, um eine Leitungsverbindung herzustellen.
Mit der Andrücken kann der Einschaltvorgang am Sauggebläse verbunden werden.
-
Zurückkommend auf Fig. 2 erkennt man einen konzentrisch zum Venti
-einsatz 2 am Behälterboden 1a angeformten Außen-Bejonettring 12, der innerhalb
des heruntergezogenen Wandungsteils des Behälters 1 angeordnet ist, dessen Stirnfläche
11 die Standfläche des Gerätes bildet.
-
In den Bajonettring 12 kann der Außen-Bajonettring oder Gegen-Bajonettring
13a eines Gehäuses 13 eingesetzt werden, das ein nicht dargestelltes Sauggebläse
ohne Eigenantrieb enthält. Aus dem Gehäuse 13 ragt über den Bajonettring 13a vorstehend
ein auf den Konusnippel 5 des Ventileinsatzes 2 passender Innen-Konusnippel 15 hervor,
der den saugseitigen Eingang 14 des Sauggebläses enthält. Es versteht sich, daß
bei hergestelltem Bajonettverschluß beide Konusnippel 6 und 15
in
dichtende Verbindung ihrer Ein- und Ausgänge 5 und 14 gelangen, wozu zweckmäßigerweise
der Konusnippel 15 aus nachgiebigem Kunststoff besteht.
-
Das Gebläsegehäuse 13, das mit einer Oeffnung 23 zum Austritt der
aus dem Behälter 1 abgesaugten Luft versehen ist, ist im Umriß kleiner als der Innendurchmesser
des Aufnahmeraumes 17 einer handelsüblichen Kaffee-Schlagmahlmaschine 18, die regelmäßig
ein freiliegendes Schlagwerkzeug 19 und eine mehr oder weniger hohe Nabe 20 aufweisen.
Eines oder beide Teile 19 und 20 können im Rahmen der Erfindung zum Antrieb des
Sauggebläses in dem Gehäuse 13 herangezogen werden. Im Ausführungsbeispiel ist die
nur angedeutete Achse 22 des Sauggebläses mit einem tellerförmigen Mitnehmer 21
verbunden, der zweckmäßig aus nachgiebigem Kunststoff besteht, um beim Aufdrücken
auf die Nabe 20 mit dieser in reibschlüssigen Kontakt zu gelangen. Der Mitnehmer
21 ist an seiner freien Stirnfläche etwas ausgenommen, u= das aus Behälter 1 und
Gebläsegehäuse 13 zusammengesetzte Gerät lechter gegenUber der Antriebsnabe 20 zentrieren
zu können. Dies kann bei zuvor eingeschalteter Kaffee-Schlagmahlmaschine geschehen.
-
Die einfachste Ausführungsform eines Konservierungsgerätes gemäß der
Erfindung ist in Fig. 5 und 6 angegeben. Der gesamte Behälter zur Aufnahme von stückigen
Lebensmitteln besteht aus einem Beutel 25 aus Kunststoffolie, der wie der haubenförmige
Beutel 8 nach Fig. 1 mit einem verstärkten Feld 25a und einer Schlauchtülle 16 mit
nicht dargestelltem Saugventil versehen ist. Der offene Rand des Beutels 25 wird
zweckmäßig ein oder mehrere Male umgefaltet und durch einen federbelasteten, länglichen
Clip 26 verschlossen. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird beim Evakuieren des
Beutels 25 die Beutelwand das eingefüllte Gut mit geringstmöglicher Restluftmenge
umgeben.
-
Allerdings ist ein gesondertes Sauggebläse oder eine gesonderte Hand-
Vakuumpumpe zur Herstellung des Vakuums erforderlich. Der nesentlichste Vorteil
der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 besteht darin, daß der Platzbedarf in Kühlschrank
gerade nur demjenigen der eingegebenen Lebensmittel entspricht. Außerdem ist ein
Kunststoffbeutel mit Saugventil und Schlauchtülle leicht in verschiedenen Größen
herzustellen
und kann wiederholt benutzt werden, was gegenüber
den üblichen Gefrierbeuteln, die durch Schweißen luftdicht verschlossen werden,
eine erhebliche Einsparung an Folienmaterial bedeutet.
-
Leerseite