DE2750164A1 - Herzschrittmacher - Google Patents
HerzschrittmacherInfo
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- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
- A61N1/00—Electrotherapy; Circuits therefor
- A61N1/18—Applying electric currents by contact electrodes
- A61N1/32—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
- A61N1/36—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
- A61N1/372—Arrangements in connection with the implantation of stimulators
- A61N1/375—Constructional arrangements, e.g. casings
- A61N1/37512—Pacemakers
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Description
- Herzschrittmacher
- Es ist bekannt, die elektrischen Bauelemente eines Herzschrittmachers in Epoxydharz einzugießen. Die Kapselung in Epoxydharz hat den Vorteil, körperverträglich zu sein. Nachteilig daran ist jedoch, daß die Kapselung nicht vollständig wasserdicht ist.
- Aus der Körperflüssigkeit stammendes Wasser kann so in den Herzschrittmacher eindringen und zu Betriebsstörungen führen.
- Es ist weiterhin bekannt, Herzschrittmacher hermetisch in einem Metallgehäuse zu kapseln. Derartige, zum Beispiel aus V2A-Stahl oder Titanium bestehende Gehäuse wirken als abschirmender Faraday'scher Käfig und haben den Vorteil, wasserdicht zu sein.
- Die Metallgehäuse bestehen üblicherweise aus zwei Schalen, die längs ihrer Kanten miteinander verschweißt sind. Das Verschweißen der Schalen ist kritisch, da die elektrischen Bauelemente des Herzschrittmachers wärmeempfindlich sind. Darüberhinaus ist das Langzeitverhalten der Schweißnähte problematisch, da es unter Einwirkung der Körperflüssigkeit zu Spannungsrißkorrosionen kommen kann. Schließlich müssen in Metallgehäuse isolierende Durchführungen für die Schrittmacherelektroden eingearbeitet sein.
- Derartige Durchführungen können, wenn sie nicht. dicht sind, ebenfalls zum Aussetzen des Herzschrittmachers führen.
- Aufgabe der Erfindung ist es, einen Herzschrittmacher mit einem dichten und trotzdem einfach herstellbaren Gehäuse anzugeben.
- Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Gehäuse aus Keramik oder Glas besteht und seine Teile zusammengeklebt sind. Das Material hat den Vorteil, körperverträglich zu sein. Die Form des Gehäuses kann problemlos gewählt werden. Durch den gegebenenfalls unter Druck erfolgenden Sintervorgang lassen sich ausreichende Dichtigkeitswerte erzielen. Wesentlicher Vorteil ist, daß keine getrennten Durchführungen für die Schrittmacherelektroden vorgesehen sein müssen. Da die Teile des Gehäuses miteinander verklebt sind, sind keine Wärmeschäden zu befürchten, wie sie beim Verschweißen herkömmlicher Metallkapseln auftreten können.
- Als Gehäusematerial eignen sich Steinzeug oder Prozellan, d. h.
- Material mit stark gesinterten und damit dichten Scherben. Ebenfalls geeignet ist Steatitkeramik, deren Grundbestandteil Speckstein ist und sich durch besonders gute elektrische Isolationseigenschaften auszeichnet. Von besonderer Bedeutung ist Oxidkeramik, d. h.
- Keramik, die aus Oxiden und Oxid-Verbindungen nach keramischen Methoden hergestellt ist. Im Unterschied zu den vorstehend genannten keramischen Werkstoffen, bei denen die Kieselsäure ein wesentlicher Bestandteil ist, enthält Oxidkeramik kein oder nahezu kein 5102 Gehäuse aus Oxidkeramik sind besonders dicht und mechanisch fest. Von besonderer Bedeutung ist hierbei Aluminiumoxidkeramik. Geeignet sind schließlich Gehäuse aus pyrolytischem Kohlenstoff, insbesondere wegen der Körperverträglichkeit dieses Materials. Die Gehäuse werden in feinteiligem, meist feuchtem Zustand des Ausgangsmaterials geformt und anschließend gebrannt wobei der Zusammenhalt unter Sintererscheinungen und Ablauf chemischer Reaktionen eintritt.
- Gegebenenfalls kann der Sintervorgang und damit die Dichtheit des Gehäuses durch Druck verbessert werden.
- Eine weitere Verbesserung der Dichtheit des Gehäuses und der Körperverträglichkeit kann durch Überziehen des Gehäuses mit einer Glasur erreicht werden.
- Da die Materialien des Gehäuses elektrisch isolierende Eigenschaften haben, erübrigen sich getrennt vorzusehende Durchführungen für die Schrittmacherelektroden. Die Leiter der Schrittmacherelektroden können unmittelbar in das Gehäuse eingesintert oder in Durchbrüche eingeklebt sein.
- Zur Vergrößerung der aneinanderliegenden Kantenflächen der Gehäuseteile sind die aneinanderliegenden Kanten der Gehäuseteile bevorzugt komplementär abgephast oder abgestuft. Auf diese Weise wird nicht nur die Abdichtung verbessert, sondern es lassen sich auch die einzelnen Teile des Gehäuses leichter relativ zueinander ausrichten.
- Klebstoffe ausreichender Festigkeit und Dichtheit sind beispielsweise Äthoxylinharzkleber.
- Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigt: Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine erste Ausführungsform eines Gehäuses eines Herzschrittmachers und Fig. 2 einen schematischen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Gehäuses.
- Das in Fig. 1 dargestellte Gehäuse besteht aus zwei Schalen 1 und 3, deren Kanten 5, 7 komplementär angephast, d. h.
- keilförmig angeschrägt sind und über eine Klebstoffschicht 7 miteinander verbunden sind. Das Gehäuse enthält in seinem Inneren die elektrischen Bauelemente des in diesem Fall unipolaren Herzschrittmachers, dessen flexible Elektrodenleitung 9 in einen Durchbruch 11 der Schale 3 eingeklebt ist. Auf die Oberfläche der Schale 3 ist als inaktive Elektrode des Herzschrittmachers eine Metallschicht 13 aufgedampft, die über eine durch die Schale 3 tretende Zuleitung 15 angeschlossen ist. Die Schalen 1 und 3 bestehen aus Aluminiumoxidkeramik.
- Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 weist das Gehäuse des Herzschrittmachers zwei Schalen 17, 19 auf, die entlang von stufenförmig abgesetzten, komplementären Kanten 21, 23 miteinander verklebt sind. Die Schalen 17, 19 bestehen wiederum aus Aluminiumoxidkeramik und sind mit einer Glasur 25 überzogen.
- Anstelle von Aluminiumoxidkeramik können die Schalen des Gehäuses in beiden Ausführungsformen auch aus Glas, Steinzeug oder Porzellan oder aus Steatitkeramik und gegebenenfalls aus Metallkeramik bestehen. Metallkeramik hat den Vorteil, abschirmende Gehäuse zu ermöglichen. Ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 2 kann auch das Gehäuse nach Fig. 1 mit einer Glasur überzogen sein. Anstelle flächig aufgedampfter inaktiver Elektroden kann bei bipolaren Herzschrittmachern eine weitere flexible Elektrodenleitung aus dem Gehäuse herausgeführt sein.
Claims (8)
- Patentanst>rüche \S Herzschrittmacher, dessen elektrische Bauelemente in einem Gehäuse gekapselt sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 3; 17, 19) aus gesinterter Keramik oder Glas besteht und seine Teile zusammengeklebt sind.
- 2. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 3; 17, 19) aus Steinzeug oder Porzellan oder aus Steatitkeramik oder aus Oxidkeramik oder aus Metallkeramik besteht.
- 3. Herzschrittmacher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 3; 17, 19) im wesentlichen aus Aluminiumoxidkeramik besteht.
- 4. Herzschrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Gehäuses (17, 19) mit einer Glasur (25) überzogen sind.
- 5. Herzschrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Gehäuses (1, 3; 17, 19) entlang komplementär abgephaster oder abgestufter Kanten (5, 7; 21, 23) miteinander verklebt sind.
- 6. Herzschrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Durchführungen für Schrittmacherelektroden (9, 13) eingesintert oder in Durchbrüche (11) eingeklebt sind.
- 7. Herzschrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile des Gehäuses (1, 3; 17, 19) mit einem Äthoxylinharze enthaltendem Kleber geklebt sind.
- 8. Herzschrittmacher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (1, 3; 17, 19) aus pyrolytischem Kohlenstoff hergestellt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772750164 DE2750164A1 (de) | 1977-11-09 | 1977-11-09 | Herzschrittmacher |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772750164 DE2750164A1 (de) | 1977-11-09 | 1977-11-09 | Herzschrittmacher |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2750164A1 true DE2750164A1 (de) | 1979-05-10 |
Family
ID=6023376
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772750164 Withdrawn DE2750164A1 (de) | 1977-11-09 | 1977-11-09 | Herzschrittmacher |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2750164A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0259906A2 (de) * | 1986-08-08 | 1988-03-16 | Antwerp Bionic Systems N.V. | System zum Stimulieren wenigstens eines Nervs und/oder einer Muskelfaser |
WO1995034342A1 (en) * | 1994-06-16 | 1995-12-21 | Medtronic, Inc. | Implantable ceramic device enclosure |
-
1977
- 1977-11-09 DE DE19772750164 patent/DE2750164A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0259906A2 (de) * | 1986-08-08 | 1988-03-16 | Antwerp Bionic Systems N.V. | System zum Stimulieren wenigstens eines Nervs und/oder einer Muskelfaser |
EP0259906A3 (en) * | 1986-08-08 | 1989-07-19 | Forelec N.V. | A system of stimulating at least one nerve and/or muscle fibre |
WO1995034342A1 (en) * | 1994-06-16 | 1995-12-21 | Medtronic, Inc. | Implantable ceramic device enclosure |
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