Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum quantitativen Messen von angiotensinumwandelnder Enzymaktivität
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Angiotensinumwandelndes Enzym (Peptidyldipeptidhydrolase, nachstehend als ACE bezeichnet) ist befähigt,
das Decapeptid, Angiotensin I, mit der Sequenz
50
AspArgValTyrllcHisProPheHisLeu |
in ein Octapeptid, Angiotensin II, durch Abspaltung des Dipeptids HisLeu vom C-terminalen Ende umzuwun- ||
dein. Die im vorliegenden verwendeten Symbole für verschiedene chemische Bezeichnungen werden in nachstehender
Tabelle wiedergegeben:
Tabelle I
60
Ala |
= L-Alanin |
Arg |
- L-Arginin |
Asp |
= L-Asparaginsäure |
Gin |
= L-Glutamin |
<Glu |
= Pyro-L-glutaminsäure |
GIy |
= Glycin |
Hip |
= Hippursäure (Benzoylglycin) |
His |
= L-Histidin |
He |
= L-Isoleiicin |
Leu |
= L-Leucin |
l-'ortsetzung
Lys - L-Lysin
Pile = L-Phenylalanin
Pro - L-Prolin
Scr = L-Serin
Trp = L-Tryptophan
% Tyr = L-Tyrosin
VaI- L-Valin
ACE = angioten^inumwandelndes Enzym ίο
J Bicine = N,N-Bis(2-hydroxyethyl)glycin
EDTA = Ethylendiamintetraessigsäure
Hepes = N-2-Hydroxyetbylpiperazin-N'-2-ethansulfonsäure
HPP = p-Hydroxyphenylpropionyl
ACE katalysiert außerdem die Hydrolyse der vorletzten Peptidbindung am endständigen C einer Vielzahl von
acylieren Tripeptiden und größeren Polypeptiden mit einer nichtblockierten Carboxylgruppe. Die Peptidhy-
?! drolyse kann schemalisch folgendermaßen dargestellt werden:
Ii --Λ,— A, + H,O * R-OH + H —A,— A,
worin A, eine Aminosäure an der endständigen Carboxylgruppe des Peptids, Ai eine durch eine Peptidbindung
mit Λ ι verknüpfte Aminosäure und R eine durch eine Peptidbindung mit A: verknüpfte N-substituierte Aminosäure
bedeuten. Die Wirkung von ACE resultiert in einer hydrolytischen Spaltung der vorletzten Peptidbindung
von der endständigen Carboxylgruppe und ergibt als Reaktionsp.odukte ein Dipeptid, HAjA1, und einen kleinen
Rest oder eine Spur R-OfI. Die Reaktivität des Enzyms schwankt merklich in Abhängigkeit vom Substrat.
Mindestens eine Art von Peptidbindung, die das Stickstoff vom Prolin bekommt, wird überhaupt nicht hydrolysiert.
Die scheinbare Michaelis-Konstante (Km) schwankt von Substrat zu Substrat über mehrere Größenordnungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ei η genaueres Verfahren zum Messen vonangiotensinumwandeln-
■. der f.n/ymüktivität bereitzustellen.
♦ Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren durch die kennzeichnenden Merkmale des
{< Anspruchs I gelöst.
h rfindungsgemäß werden neue Substrate für angiotensinumwandelndes Enzym (ACE) eingesetzt, die es zum
ersten Mal möglich machen, das Enzym zu bestimmen, indem man die Radioaktivität des Rest-oder Spurenproduktcs
mißt, das aus der enzy matischen Hydrolyse der vorletzten Peptidbindung an der endständigen Carboxygruppe
des Peptidsubstrats entsteht. Diese Substrate sind so beschaffen, daß das Restprodukt fast quantitativ aus
• dem Serum durch ein aprotisches organisches Lösungsmittel extrahiert wird, während das -lichthydrolysierte
Substrat n' r gering, wenn überhaupt extrahiert wird. Das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung der
beschriebenen Substrate ist für die Verwendung in klinischen -ind Forschungslaboratorien bestimmt. Derartige
Bestimmungen können auf unfraktionierten biologischen Materialien, die ACE enthalten, wie Serum, durchge-■
führt werden. Sie sind empfindlich, quantitativ, leicht durchzuführen und reproduzierbar.
Bei dem Bestimmungsverfahren werden Proben von biologischem Material, worin der ACE-Gehalt m messen
ist, mit einem Reaktionspuffer verdünnt, wobei optimale ionische und pH-Bedingungen für Jas jewe.lige
verwendete Substrat geschaffen wc;den. Dem Gemisch wird ein radioaktives Substrat mit einer zuvor gemessenen
spezifischen Aktivität zugesetzt, das dann eine angemessene Zeit und bei einer angemessenen Temperatur
inkubiert wird. Die Reaktion wird dann durch Zugabo eines geeigneten Inhibitors gestoppt und das Reaktionsgemisch mit einem abgemessenen Volumen eines aprotischen organischen Lösungsmittels extrahiert. Eine aliquote
Menge des Losu.igsmittels, die alles radioaktive Spurenreaktionsprodukt, das durch die Wirkung des
Enzyms erhalten wurde, enthält, wird direkt in eine Scintillationsphiole zum Messen der Radioaktivität gegeben
Die .'inzymaktivität kann aus der Kenntnis der Gesamtradioaktivität und der Menge des Substrats in der
I'robe, der Menge der Radioaktivität in dem aliquoten organischen Lösungsmitte! und der Inkubationszeit
berechnet werden, nachdem entsprechende Korrekturen für die radioaktive Zählleistung, die Hintergrundszählungen
einschließlich der Zählungen, die Tür durch das Lösungsmittel extrahiertes hydrolysiertes Substrat veianiwortlich
sind, und Größe der aliquoten Menge durchgeführt wurden. Das Ergebnis kann in Nanomol des «
hydrolysieren Substrates je Minute je Milliliter des biologischen Materials ausgedrückt werden.
/u den erfindungsgemäß verwendbaren Substraten gehören Peptide, worin die markierte Spur 14C oder Tritium,
d. h. /(-Strahlung emittierende Isotope, enthält und Peptide, die mit ι:Ί .narkiert sind, ein y-emittierendes
Isotop. Das Messen der Radioaktivität kann somit mit praktisch jeder Art von Zähleinrichtung durchgeführt
werden, die eine feststehende Geometrie hat und die sich zum quantitativen Zählen eignet.
Die mit der Probenherstellung und der Aufarbeitung verbundenen Handhabungen lassen sich iei.jht durchführen.
Wenn eine lstündige Inkubationszeit angewandt wird, lassen sich Ergebnisse nach insgesamt 1,5 Stunden
erzielen. Mit der Methode ist es möglich, nur 8 Einheiten Enzym je ml unter Anwendung der Bestimmungsbedingungen des Beispiels 1 mit Ή-HipGlyGly als Substrat zu messen. Größere Empfindlichkeit kann erzielt
werden durch längere Inkubationszeit oder die Verwendung eines Substrats, wie 3H-BenzoylProPheArg, mit
einem niedrigerem Krr.. Der Ausdruck »Enzymeinheit«, wie er im vorliegenden verwendet wird, bezeichnet die
Menge an Aktivität, die die Umwandlung eines Nanomols Substrat je Minute je Milliliter katalysiert. Seine
Bedeutung wird weiterhin durch die Tatsache offensichtlich, daß normales Humanserum etwa 85 bis 120 Ein-
heiten je ml unter Verwendung von HipGlyGly als Substrat enthält.
Zu den Vorteilen der vorliegenden Methode gehören: Vereinfachung des Verfahrens, Verringerung der zur
Durchführung der Bestimmung erforderlichen Zeit, der Wegfall von umständlichen und zeitraubenden Trennstufen,
keine Abhängigkeit von nachfolgenden Reaktionen mit einem Reaktionsteilnehmer, keine Störung §
durch andere im zu bestimmenden Gemisch vorliegende Materialien, verbesserte Gewinnung aufgrund einer |
Reduktion der Fluidtransferstufen, hohe Empfindlichkeit durch Radioisotopenmessungen und direkte Auswertung,
ohne sich mit Standardkurven zur Interpretation der Ergebnisse aufhalten zu müssen.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Substrate besitzen die Eigenschaft, von ihrem ACE katalysierten Hydrolyseprodukt
durch Extraktion mit einem aprotischen organischen Lösungsmittel abtrennbar zu sein. In der
bevorzugten Ausführungsform ist das Substrat weitestgehend im Extraktionslösungsmittel unlöslich, und das
Spurenreaktionsprodukt ist im wesentlichen quantitativ extrahierbar. Jedoch könnte die Erfindung auch auf
andere Weise durchgeführt werden, wie beispielsweise unter der Voraussetzung, daß das Dipeptidreaktionsprodukt
extrahierbar wäre, so daß ein markiertes Dipeptid nach der Extraktion gemessen werden könnte. Ferner
könnte das Substrat lösungsmittelextrahierbar sein, während das markierte Produkt dies nicht ist, so daß die
Reaktion durch Beobachtung des Verschwindens des Substrates gemessen werden könnte. Andere Ausführungsformen
innerhalb der vorliegenden Erfindung, die voraussichtlich unter Anwendung zur Zeit bekannter
Verfahren entwickelt werden könnten, könnten beispielsweise in einer radioaktiven Markierung in einem Teil
des Substrates, das dazu bestimmt ist, eines der enzymatischen Spaltprodukte zu werden, bestehen und in einem
von dessen enzymatischen Spaltprodukten abtrennbaren Substrat.
Nichtradioaktive erfindungsgemäß verwendbare Substrate können ebenfalls zum Messen der ACF.-Aktivilät
verwendet werden. Beispielsweise könnte die extrahierte Komponente die Fähigkeit besitzen, mil einem Reagens
unter Bildung einer Farbe oder einer Fluoreszenz zu reagieren.
Die bevorzugt einzusetzenden Substrate der Erfindung besitzen folgende Eigenschaften:
(a) Sie lassen sich mit dem Enzym verknüpfen unter Bildung eines reversiblen Enzym-Substrat-Komplexes §
mit einer genügend niedrigen Dissoziationskonstante, um sicberzustellen, daß die Enzymreaktion in einer |
annehmbaren Geschwindigkeit erfolgt; |
(b) sie sind durch das Enzym hydrolysierbar, wobei sie vorzugsweise nur eine empfindliche Pep tidbindung auf- |
weisen; ζ
(c) sie enthalten radioaktive Markierung, die vollständig an der endständigen N-Stelle der empfindlichen Pep- |
tidbindung eingearbeitet isi; *'
(d) sie sind weitestgehend in dem zum Extrahieren des Spurenproduktes verwendeten organischen Lösungs- |'
mittels unlöslich und |
(e) sie liefern ein Spurenprodukt, das in das organische Lösungsmittel im wesentlichen quantitativ hinein- |
extrahiert werden kann. J
Diese Kriterien werden erfüllt durch gewisse Derivate von iri- una letrapeptiaen, uie rauioanuv luümeue s
aromatische Suostituenten an der endständigen Aminogruppe aufweisen. Drei solcher erfindungsgemäß verwendbarer
Substrate sind:
■H-Hippurylglycylglycinf'H-HipGlyGly),
-I-p-Hydroxyphenylpropionylglycylglycylglycinf'-^I-HPPGlyGlyGlyJund
'H-Benzoylprolylphenylalanylarginin (3H-BenzoylProPheArg):
OH OH OH O
C-N-CHj-C-N-CH2-C-N-CH2-C-OH
( H-i-iipiiiyuiy)
OH OH OH O
Il I Il I I I Il
^V-CH2CH2-C-N-CH2-C-N-CH2-C-N-CH2-C-Oh
ho'
(''5I-HPPGIyGIyGIy)
|
27 |
H
ι |
47 |
853 |
O
Il |
-Ν —CH-
I |
0
Μ |
H 0
I Il |
Il
C- |
I
CH2 |
Il
C — |
N — CH- C — OH
I |
|
(O)
|
|
(CH2)3 |
|
Il |
NH
C
/ V
.N NH |
I'll-Ben/oylProPheArg)
Im Prin/ip lassen sich erfindungsgemäß alle radioaktiv markierten Peptid-Derivate einsetzen, Jie die vorstehend
genannten generellen Kriterien erfüllen. Andere Aminosäuresequenzen können geeignet sein. Andere
Radioisotopen, wie '^S und 11I, können verwendet werden. Die Art des Substituenten am endständigen Stick-
terien weiterhin erfüllt bleiben.
Die die vorstehend beschriebenen Substrate verwendende Bestimmungsmethode kann im Prinzip bei jedem
biologischen Material, das ACE enthält, durchgeführt werden, einschließlich durchtränktes Gewebe, Gewebehomogenate.
Extrakte usw. Die Methode eignet sich besonders zur Bestimmung von ACE in Proben von klinischem
Material, Serum, Urin und ähnlichem. Detaillierte Methoden wurden für die Analyse von Serum entwikkclt.
Wenn die Scintillationszählung zum Messen der Radioaktivität angewandt werden soll, ist es erforderlich,
nichthämolysiertes Blut zu erhalten, weil die Gegenwart von Hämoglobin im Serum die Wirksamkeit der Seintilliitionszählung
auf eine Weise reduziert, die schwierig zu kompensieren ist.
Die für die Durchführung einer ACE-katalysierten Hydrolyse eines erfindungsgemäß verwendbaren Substrates
optimalen Reaktionsbedingungen sind die gleichen, wie bisher für bekannte Substrate beschrieben wurden.
Detaillierte Studien von optimalen Bedingungen unter Verwendung von HpGIyGIy als Substrat wurden von
Do· -r et al., Biochim. Biphys. Acta 429,220 (1976) berichtet. Das pH-Optimum beträgt etwa 8,0, obgleich mehr
als 50%ige maximale Aktivität im pH-Bereich von 7,0 und 9,0 in Gegenwart von 1 Mol NaCl erzielt wird. Wenn
HipGIyGly oder I-HPPGlyGlyGly als Substrate verwendet werden, braucht das Enzym Chloridionen, obgleich
diese Forderung teilweise durch das Vorliegen einer hohen lonenstärke erfüllt wird. Die Beziehung zwischen
dem Chloridbedarf und dem Bedarf an Ionenstärke wurde bis jetzt noch nicht voll charakterisiert. Pufferzusammcnsetzungen
beeinflussen die Enzymaktivität bedeutend. Phosphat wirkt inhibierend. Hepes, Bicine und Barbilalpuffcr
sind geeignet, jedoch wird Hepes bevorzugt, weil es maximale Aktivität liefert. Bevorzugte Bedingungen
von Pufferzusammensetzung, lonenstärke, pH-Wert und Temperatur werden im Beispiel 1 beschrieben.
Wenn das Substrat Benzoyl-ProPheArg ist, beeinflussen Chloridionen und eine hohe Gesamtionenstärke die
Geschwindigkeit der ACE-katalysierten Hydrolyse nicht besonders und können gegebenenfalls weggelassen
werden. Der pH-Wert für eine brauchbare Enzymaktivität beträgt von 6,5 bis 8,7, wobei ein breites Plateau von
maximaler Aktivität in einem Bereich zwischen 7,2 bis 8,5 liegt. Die optimale Substratkonzentration hängt von
der scheinbaren Km für das Substrat, verglichen mit dem Km von möglicherweise konkurrierenden Substanzen
in der Probe ab. Ein Substrat mit einem relativ niedrigen Km, wie'H-BenzoylProPheArg (Km 2 x 10~4 M),
könnte geeigneterweise bei einer Konzentration, die unter seinem Km liegt, verwendet werden. Ein Substrat mit
einem höheren Km könnte besser bei einer Konzentration größer als sein Km verwendet werden. Die bevorzugle
Substratkonzentration für eine Standard-Serumbestimmung unter Verwendung von Ή-HipGlyGly als
Substrat beträgt 8 x IO ' molar, etwa das l,3fache Km (vgl. Beispiel 1). 3H-HipGlyGly und i:5I-HPPGlyGlyGly
sind bevorzugte Substrate zum Messen der ACE-Aktivität in Serum, weil sie unempfindlich sind gegenüber |
Serum-Carboxypeptidase, die andernfalls die Reaktion stören und anomale Ergebnisse liefern könnte. Weil sein |
Km das niedrigste von allen erfindungsgemäß verwendbaren Substraten ist, isi 3H-BenzoyIProPheArg das am
meisten bevorzugte Substrat für Bestimmungen, in denen ACE-Aktivität niedrig ist und maximale Empfindlichkeit
gewünscht wird. Außer, daß dieses Substrat gegenübe? konkurrierender Inhibierung weniger empfindlich
ist, sind die mit diesem Substrat durchgeführten Bestimmungen potentieüerweise in der Lage, niedrigere
ACE-Mengcn zu messen als die anderen hier beschriebenen Substrate. Außerdem ist sein Trennverhalten in
einem aprotischen organischen Lösungsmittel außergewöhnlich günstig: nur etwa 3% gelangten in einem vorher
durchgeführten Extraktionsversuch in Ethylacetat. Das Spurenprodukt Benzoylprolin war zu etwa 90% extrahiert.
Die Wirkung der Temperatur auf die ACE-katalysierte Reaktion ist ähnlich den allgemeinen enzymkatalysierten
Reaktionen.
Eine etwa 2fach verringerte Reaktionsgeschwindigkeit kann für je 100C Temperaturabfall erwartet werden.
Eine obere Temperaturgrenze wird durch die Temperatur der Hitzeinaktivierung bestimmt. Grundsätzlich
könnten die Bestimmungen bei Temperaturen zwischen etwa 20 bis 500C durchgeführt werden. Eine Bestimmungstemperatur
von 37°C wird bevorzugt, weil diese Temperatur den physiologischen Bedingungen entspricht
und weil Daten, die bei 37°C erhalten werden, direkt mit Daten verglichen werden können, die von anderen
auf diesem Gebiet arbeitenden berichtet wurden.
Die Reaktion kann durch jede geeignete Maßnahme, die in der Technik zur Beendigung von enzymkatalysierten
Reaktion bekannt ist, beendet werden, solange derartige Maßnahmen die anschließende Extraktion des Spurenproduktes
nicht stören. Die im vorliegenden bevorzugte Methode zur Beendigung der Reaktion ist die
Zugabe eines lOfachen Volumenüberschusses von O,1M Salzsäure.
Das Spurenreaktionsprodukt kann aus dem Reaktionsgemisch durch jedes aprotische organische Lösungsmittel
extrahiert werden, das eine annehmbare quantitative Abtrennung des Produktes vom Substrat sicherstellt.
Die Verwendung von Lösungsmitteln, die das Zählverfahren stören, ist zu vermeiden. Ethylacetat wird bevorzugt.
Etwa 91% 3H-Hippursäure wird in Ethylacetat extrahiert. Die Extraktion kann mit Hilfe jeder geeigneten,
dem Fachmann geläufigen Maßnahme durchgeführt werden, wie Schütteln, Rühren, Mischen usw. Die Phasentrennung
erfolst zweckmäßigerweise durch Zentrifugieren. lOminütiges Zentrifugieren bei 1000 X G wird
bevorzugt, entweder bei Raumtemperatur oder in einer gekühlten Zentrifuge. In einigen Fällen bildet sich eine
Emulsion, die durch eine längere Zentrifugierungsstufe abgetrennt werden kann.
Eine geeignete Teilmenge der organischen Phase wird dann zum Zählen der Radioaktivität entnommen. Die
Radioaktivität kann durch jede geeignete Maßnahme gezählt werden, die zur Erzielung quantitativer Ergebnisse
bekannt ist. Scintillationszählen wird bevorzugt, jedoch lassen sich auch andere Techniken anwenden, wie Plattchenzählung
(planchet counting), Streifenabtastung (strip scanning) und Autoradiographie. Die Wahl der Za'hlmethode
wird bestimmt durch die Bedürfnisse des einzelnen Forschers oder Arztes und die verfügbaren Kinrichtungen.
Mögliche Störfaktoren sind Produktinhibierung und mögliche ACE-Inhibitoren im Serum. Es wurde beobachtet,
daß Produktinhibierung in der Standardbestimmung (Beispiel 1) erfolgt, wenn das Produkt Dipepiid
GIyGIy sich soweit angesammelt hat, daß etwa 20% oder mehr des Substrates hydrolysiert worden sind. Mit normalem
Serum erfolgt eine derartig hohe Hydrolyse in einer 60minütigen Standardinkubation nicht. Jedoch
wurde Produktinhibierung gelegentlich mit hochaktiven Sr Oidserumproben beobachtet, wobei man falsche,
zu niedrige Werte erhielt. Die Fehler können dadurch korrig.ert werden, daß man die Bestimmung wiederholt
unter Verwendung eines Serums, das zwei- oder mehrfach gegenüber der Standardverdünnung verdünnt wurde
(vgl. Beispiel 1). Mögliche Störung durch ACE-Inhibitoren im Serum kann außerdem durch Verwendung einer
Serumprobe erfolgen, die eine größere Verdünnung hat als die Standardprobe. Als allgemeine Vorsichtsmaßrcgel
sollte jede Probe, die eine größere Aktivität als normal zeigt, mit einer verdünnteren Scrumprobe nochmals
best Timt werden.
Na. hstehende Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Die nachstehende Probe veranschaulicht die bevorzugte Bestimmungsmethode, die Empfindlichkeit der
Probe und die Km für3H-HipGlyGly. Der Reaktionspuffer enthielt 0,05 Mol Hepes,0,l Mol Natriumchlorid und
0,6 Mol Natriumsulfat bei einem pH-Wert von 8,0 (Hepes ist N^-Hydroxyethylpiperazin-N'^-ethansulfonsäure).
Das Substrat, Ή-HipGlyGly, wurde im Reaktionspuffer bei einer Konzentration von 16 raM und einer
spezifischen Radioaktivität von etwa 0,15 Millicuries/Millimol gelöst. Das Serum war aus frischem Vollblut
nach Standardtechniken hergestellt worden. Die Zugabe von EDTA wurde vermieden, da EDTA ein potenter
Inhibitor von ACE ist. Hämoiysierie Proben wurden bei dieser Bestimmung nicht verwendet. Serumproben
konnten mindestens 1 Woche bei 2 bis 8°C oder mindestens 8 Wochen im gefrorenen Zustand vor der Bestimmung
aufbewahrt werden. Für die Bestimmung wurden 50 al des Serums mit 200 al Reaktionspuffer verdünnt.
Alle Reaktionen wurden in Glasrohren wegen der möglichen destruktiven Wirkung von Ethylacetat auf Plastik
durchgeführt.
Das Reaktionsgemisch bestand aus 50 al verdünntem Serum, einer geeigneten Menge einer Substratlösung je
nach gewünschter Endsubstratkonzentration und einem Reaktionspuffer, der ausreichte, um ein Gesamtreaktionsvolumen
von 100 :xl zu schaffen. Alle Reaktionsrohre wurden 60 Minuten lang bei 37°C inkubiert. DU·
Reaktionen wurden durch Zugabe von 1,0 ml 0,1 N Salzsäure beendet. Das Reaktionsgemisch wurde dann mit
1,0 ml Ethylacetat extrahiert, indem man 4 bis 5 Sekunden auf rotierende Weise rührte. Die Phasen wurden
durch Zentrifugierung bei 1000 x G 10 Minuten lang getrennt. Eine 0,5 ml Probe der oberen Ethylacelatschichl
wurde entnommen und in eine Scintillationsphiole, die 10 ml Scintillationsflüssigkeit (Riafluor, Handelsmarke
New England Nuclear Corp., Boston, Mass.) enthielt, getan.
Eine Kontrollbestimmung der Hintergrundradioaktivität wurde angestellt unter Verwendung von 50 al des
Reaktionspuffers anstelle des verdünnten Serums im Reaktionsgemisch. Der Zweck dieser Kontrolle bestand
darin, die Anzahl an Gesamtzählungen, die fur die Hintergrundstrahlung verantwortlich sind, die nicht-spezifische
Freigabe von Hippursäure und die Gegenwart von nicht-umgesetztem Substrat in der Ethylacetatphasc
zu bestimmen. Weniger als 7% des 5H-HipGlyGly gelangte in die organische Phase. Die Gesamtradioaktivitäl
wurde bestimmt durch Zählen einer Substratmenge, die derjenigen entsprach, die im Reaktionsgemisch direkt
im Scintillationszähler verwendet worden war.
Die Reaktionsgeschwindigkeit, ausgedrückt als Nanomol des sich bildenden Produktesje Minute je Milliliter
Serum wurde nach folgender Formel berechnet:
., I/w. , , 800 nMol (cpm in der Probe - cpm in der Biindprobe) „ -
nMoI/Min./ml = - ττγγγ- τγτγ,—τ x ^
(Gesamt-cpm) (60 Mm.) (0,01 ml)
In dieser Formel bedeutet »nMol« Nanomol, »Min.« Minuten, »ml« Milliliter und »cpm« Radioaktivitätsziih-
lungen je Minute. Der Faktor 2 ist eine Korrektur für die Größe der Teilmenge. In dem Fall, in dem eine bedeutende
Fraktion des Substrats hydrolysiert worden ist, und das Substrat ein solches ist, das in der organischen
Phase löslicher ist wie beispielsweise l:5I-HPPvJlyGlyGly wird eine modifizierte Formel angewandt, um der sich
bei fortschreitender Reaktion verringernden Menge an extrahiertem Substrat Rechnung zu tragen:
iiMoI/Min./ml = 2 x
... .... · j η u -jr.·! u , /ι cpm in der BlindprobeN
800 nMol (cpm in der Probe - cpm in der Bindprobe) 1 - ——^ -
_ \ Gesamt-cpm /
(Gesamt-cpm) (60 Min.) (0,01 ml)
Die Ergebnisse werden in nachstehender Tabelle wiedergegeben: Tabelle II
•.Mol/Probe |
[S] mM |
1 |
Geschwindigkeit |
1 |
|
|
IS] |
InMo!) |
V |
|
|
|
(Min./ml) |
|
0,909/0,1 ml |
9,09 |
0,11 |
54,63 |
0,0183 |
0,727/0,1 m! |
7,27 |
0,14 |
52,48 |
0,0191 |
0,545/0,1 ml |
5,45 |
0,18 |
46,76 |
0,0214 |
0,364/0,1 ml |
3,64 |
0,27 |
34,65 |
0,0289 |
3,1818/0,1 ml |
1,82 |
0,55 |
19,83 |
0,0504 |
0,0909/0,1 ml |
0,91 |
1,10 |
12,35 |
0,0810 |
Die reziproken Werte der anfänglichen Substratkonzentration, und der Reaktionsgeschwindigkeit wurden
berechnet und gemäß der Lineweaver and Burke-Methode wie in der Figur geneigt, aufgetragen. Man erhielt
eine gerade Linie, die die Ordinate bei einem Wert schnitt, der dem reziproken Wert der maximalen Geschwindigkeit
der Enzymreaktion entsprach und die Abzisse bei einem Wert schnitt, der dem negativen reziproken
Wert der scheinbaren Michaelis-Konstante entsprach. Der durch diese Methode berechnete Km-Wert für das
Substrat HipGlyGly betrug 6,25 x 10 ' M. Dieser Wert stimmt generell mit dem von Dorer et al., vorstehend
zitiert, angegebenen Km-Wert überein, der ein Km für HipGlyGly von 2,6 x 10 J M unter ähnlichen Reaktionsbedingungen unter Verwendung eines von Schweinelunge stammenden Enzvms berichtete. Daraus ist ersichtlich,
daß Reaktionsgeschwindigkeiten von nur 12 Nanomol des hydrolysierten Substrates je Minute je Milliliter
Serum leicht gemessen werden können.
Beispiel 2
Eine weitere Demonstration, daß die mit der vorliegenden Bestimmungsmethode im menschlichen Serum
beobachtete Aktivität identisch mit derjenigen von ACE ist, erfolgte durch Beobachtung der Wirkungen von
bekannten spezifischen Inhibitoren auf ACE. In dieser Reihe von Reaktionen verfuhr man nach Beispie! 1 mit
dem Unterschied, daß die Substratkonzentration durchweg 8 mM betrug und die spezifischen Inhibitorsubstanzen
der angegebenen Endkonzentration zugesetzt wurden. Bradykinin, Angiotensin I, BBP5a und EDTA sind
vorstehend beschrieben worden. BPP.,,, (SQ20881) ist ein Nonapeptid von Schlangengift mit der Seqiwnz
<GluTryProArgProGlnIleProPro. Die Ergebnisse werden in Tabelle III gezeigt.
Tabelle III
Inhibierung des Serum-angiotensinumwandelnden Enzyms durch verschiedene Verbindungen*)
Verbindung
Kontrollprobe Bradykinin Bradykinin Bradykinin
Angiotensin I Angiotensin I Angiotensin I
BPP,„ (SQ20475) BPPV (SQ20475)
BPP... (SQ20475)
Endkonzentration |
zlCPM |
ACE-Aktivität |
(M) |
(Zählungen |
als V der |
|
je Minute)**) |
Kontrollgruppe |
|
3800 |
100 |
2,7 x 10"7 |
3267 |
86 |
2,7 x 10" |
3165 |
83 |
2,7 X 10 5 |
1553 |
41 |
9 X IC"" |
3057 |
81 |
9 X 10" |
2557 |
67 |
4,5 x 10~5 |
|
34 |
9 x IO"8 |
3519 |
93 |
9 x I0"7 |
2440 |
64 |
4.5 x 10" |
830 |
22 |
Fortsetzung |
27 47 853 |
4CPM
(Zählungen
je Minute)**) |
ACE-Aktivität
als % der
Kontrollgruppe |
Verbindung |
Endkonzentration
(M) |
2200
1410 |
58
37 |
BPP,C (SQ 20881)
BPPo„(SQ20881) |
2,8 X 10~9
9 X 10"s |
|
|
EDTA
9 X 10"
1178
31
*) Es wurden die im Beispiel 1 beschriebenen Standardbestimmungsbedingungen angewandt.
**) A CPM = (CPM der Verbindung - CPM der Blindprobe).
Die Ergebnisse stimmen überein mit früheren Ergebnissen von spezifischer Inhibierung von ACE durch die
Verbindungen der Tabelle £11 und demonstrieren somit weiterhin, daß die mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Methode gemessene Aktivität ACE ist Nebenbei bemerkt darf darauf hingewiesen werden, daß, nachdem
Angiotensin I und Bradykinin als natürliche Substrate für ACE anzusehen sind, sie sich als konkurrierende Inhibitoren
der ACE-katalysierten Hydrolyse des erfindungsgemäßen Substrats verhalten.
Beispiel 3
Dieser Versuch demonstriert die Präzision der erfindungsgemäßen Bestimmungsmethode. Wiederholungen
von Serumproben von normalen Individuen mit ACE-Konzentrationen im niedrigen und mittleren Bereich von
einem Patienten mit aktiver Sarcoidosis und von Meerschweinchenserum wurden unter Anwendung des in Beispiel
1 angewandten Standardbestimmungsverfahrens hergestellt. Die Ergebnisse mit einem 8-mM-Substntl
von Wiederholungen innerhalb des gleichen Tages und von Tag zu Tag sind in Tabelle IV wiedergegeben.
Tabelle IV
Präzisionsdaten für die Bestimmung des angiotensinumwandelnden Enzyms
Mittlere
NanoMol/Min./ml
1 Standard Abweichung
Prozentualer
Verändcrungs-
koeffizient
Innerhalb eines Tages |
19 |
Kontrollversuch mit Meerschweinchen |
20 |
Unter Normal |
20 |
Normal |
|
Von Tag zu Tag |
12 |
Meerschweinchenkontroi lversuch |
12 |
Unter Normal |
12 |
Positiv Sarcoid |
20 |
Blindprobe |
|
60 |
4,2 |
4,9 |
10,3 |
3,7 |
4,3 |
74,8 |
4,8 |
3,6 |
7,9 |
6,6 |
3,6 |
0,33 |
5,9 |
1448
48,3
86,2
1552
45
184
(5,5)
Die beobachtete Veränderlichkeit liegt innerhalb des erwarteten Bereiches Tür mikrochemische Analysen, zu
denen volumetrische Übertragungen mit Pipetten gehören. Diese Ergebnisse bestätigen veröffentlichte
Berichte, daß Serum ACE-Konzentrationen von Patienten mit aktiver Sarcoidosis höher sind als normale Konzentrationen.
Normale Werte für ACE-Aktivität bei Erwachsenen im Alterzwischen 18 und 55 Jahrcr. betragen
von 85 Einheiten/Milliliter bis 120 Einheiten/Milliliter. Jedoch können solche Normalwerte sich mit dem Aller
verändern.
Beispiel 4
Die Synthese von i:<I-HPPGlyG!yGly erfolgte durch Mischen von 100 al einer Lösung, die 1,892 ηιμ
GIyGIyGIy und 1,682 mg Natriumbiearbonat in Wasser enthielt, mit einer Lösung, die 2,723 x 107 Zahlungen je
Minute (gezählt bei30%Zählwirksamkeit) eines Bolton-Hunter-Reagens(125Iod-p-hydroxyphenylpropionyl-N-hydroxysuccinimid
von New England Nuclear Corp., Boston, Mass.) in 100 ul Tetrahydrofuran enthielt. Das
Gemisch wurde über Nacht bei Kühlschranktemperatur (etwa 40C) inkubiert. Eine kleine Menge Benzol, die
ausreichte, um das Gemisch homogen zu machen, wurde zugesetzt. Das Gemisch wurde durch Dünnschichlchromatographie
unter Verwendung eines Lösungsmittelgemischs aus 9 Volumenteilen Benzol, I Teil Wasser
und 9 Teilen Essigsäure getrennt. Die Radioaktivität fand man in einem großen Fleck an der Lösumjsmittcllront,
wobei diese den radioaktiven Reaktionstcünehmer und ein wahrscheinliches Abbauprodukt davon darstellt,
und einen kleineren Fleck fand man in der Nähe der Mitte des Chromatogramms, der das Produkt '-"1I-
Tabelle V |
cpm in der
Ethylacetatphase |
Netto-cpm
im Produkt |
Inkubationszeit
(Min.! |
27 205
40000
59182
69577 |
0
17 808
43 804
58044 |
0
15
30
60 |
|
|
I IPPGIyGIyCiIy darstellt. Der Produktfleck, wurde mit Methanol vom Chromatogramm eluiert und im gleichen
Lösungsmittel aufbewahrt. Obgleich man annimmt, daß das radioaktive Produkt vorwiegend monosubstituiert
in Bezug auf Iod ist, besteht die Möglichkeit, daß auch etwa 2 bis 3% des Diiodderivats vorliegen können.
Beispiel 5 S
Der nachstehende Versuch demonstriert die Einfachheit der Verwendung von '-'5I-HPPGIyGIyGIy als ein
ACE-Substrat im erfindungsgemäSen Verfahren. Es wurden die in Beispiel 1 beschriebenen Standardbestimmungsbedingungen
angewandt mit dem Unterschied, daß die ACE-Quelle Meerschweinchenserum war und die
zugesetzte Substratmenge diejenige Menge war, die erforderlich ist, um 101,436 Gesamtzählungen pro Minute
zu ergeben. Ausgedrückt als Masse liegt diese Menge gut unter dem Km für das Substrat. Proben wurden 15,30
und 60 Minuten inkubiert und eine nicht-umgesetzte Probe (0-Zeit) wurde verwendet, um die in das Ethylacetat
extrahierte Substratmenge zu bestimmen. Nettozahlungen wurden berechnet auf der Basis, daß 27,2% des nichthydrolysierten
Substrates in der Ethylacetatphase enthalten waren. Die Ergebnisse werden in nachstehender
Tabelle V gezeigt.
Daraus ist ersichtlich, daß trotz eines bedeutenden Hintergrunds, der durch die Tatsache verursacht wird, daß
27,2% des nicht-hydrolysierten Substrats durch Ethylacetat extrahiert worden waren, bedeutende Substratumwandlung
bei einer oOminütigen Inkubation unter Standard-ACE-Reaktionsbedingungen vorhanden ist.
Beispiel 6
IodbenzoylProPheArg wurde hergestellt, indem man zuerst 390 mg Propylphenylalanylnitroargininbenzylesler
zusammen mit 98 mg 1-Hydroxybenzotriazol in Dimethylformamid vermischte und das Gemisch mit N-Ethylmorphoün
bei 00C neutralisierte. 200 g einer kalten Lösung von p-Iodbenzoesäure-N-succinimidylester
wurden zugesetzt. Die Reaktionsteilnehmer wurden 1 Stunde lang in einem Eisbad gerührt und dann auf Raumtemperatur
gebracht und über Nacht gerührt. Das Lösungsmittel wurde dann unter vermindertem Druck entfernt
und der Rückstand mit Ethylacetat extrahiert. Die Ethylacetatphase wurde einer Reihe von Waschungen in
folgender Reihenfolge unterworfen: Wasser, 0,2 N HCI, gesättigtes NaCl, gesättigtes NaHCO3,gesättigtes NaCI.
Die Elhylacetatlösung wurde dann über wasserfreiem MgSO4 getrocknet. Nach Entfernen des Lösungsmittels
blieb ein gummiartiges Material zurück, das mit einem o-Toüdin/Cl·.-Reagens reagierte, mit Ninhydrin nicht
reagierte und als ein einzelner Fleck bei der Papierelektrophorese bei einem pH-Wert von 2,0 migrierte. Diese
Eigenschaften zeigten an, daß das Material im wesentlichen das erwartete Produkt, nämlich p-Iodbenzoylpropylphenylalanylnitroargininbenzylester,
war.
Das vorstehende Produkt wurde dann mit HF in Gegenwart von Anisol zur Entfernung der Schutzgruppen
behandelt. Das dabei entstehende Peptid, p-Iodbenzoylpropylphenylalanylarginin, wurde durch Chromatographie
an Sephadex G-10 (Sephadex, Handelsbezeichnung Pharmacia, Uppsala, Schweden) unter Verwendung
von I5%igcr (V/V) wäßriger Essigsäure als Eluierungsmittel gereinigt. Der Peptid-Peak wurde durch Überwachen
der Extinktion bei 280 nm nachgewiesen. Die Homogenität wurde durch Papierelektrophorese bei pH 2,0
und pi I 5,0 und durch Dünnschichtchromatographie in sieben verschiedenen Lösungsmittelsystemen bestätigt.
Das Peptid, p-Iodbenzoylpropylphenylalanylarginin, wurde der New England Nuclear Corp., Boston, Mass.
übersandt zur Tritierung du^ch ein katalytisches Dehydrohalogenierungsverfahren in Gegenwart von Tritiumgas.
Das radioaktive Produkt wurde charakterisiert durch Chromatographie an Bio-Gel P2 (Bio-Gel, Handelsbezeichnung,
Bio Red Laboratories, Richmond, Californien), Papierelektrophorese und Dünnschichtchromatographie.
Eine Bio-Gel-P2-Säule mit 110 ml Säulenvolumen und 50 bis 55 ml Hohlvolumen wurde mit einer
Probe des 'll-BenzoylProPheArg beschickt und mit einem Pyridin/Essigsäurepuffer, OJ Mol, pH 5,0, eluiert.
Cileiche 2-ml-Fraktionen wurden gesammelt. Ein Radioaktivitätspeak bei Rohr 43 wurde beobachtet, was einem
Eluierungsvolumen von 86 ml entspricht. Keine anderen radioaktiven Peaks wurden beobachtet.
Eine Probe des3H-BenzoylProPheArg wurde auf einer Dünnschichtsilicagelplatte in einem Lösungsmittelsystem
Chromatographien, das aus 150 Volumenteilcn n-Butanol, 26 Teilen Essigsäure und 24 Teilen Wasser
bestand.' I I-BenzoylProPheArg besaß ein Rf von 0,32. Eine Vergleichsprobe von Benzoylprolin besaß ein R1-VOn
0,55 im gleichen Lösungsmittelsystem.
Papicreleklrophorese wurde auf Whatman 3 MM Papier bei 1100 Volt und 10 bis 20 Milliampere je Stunde bei
pH 2,0 und pH 5,0 durchgeführt. Der pH 2,0 Puffer enthielt 100 ml Diethylenglykol, 120 ml Essigsäure, 20 ml
Ameisensäure und 760 ml Wasser. Der pH 5,0 Puffer enthielt 27,8 ml Eisessig. 32,2 ml Pyridin und Wasser zum
Auffüllen auf 4 I Endvolumen. Bei pH 2,0 migrierte 3H-BenzoylProPheArg 6,6 cm relativ zum Arginin, das
Kontrollverbindung
EDTA 1 x ΙΟ"3
BPP,ff(SQ20881) 3,3 x ΙΟ"5
Bradykinin 8,2 X 10"5
20 Angiotensin I 7,1 x 10"5
Die hier beschriebenen erfindungsgemäß verwendbaren Substrate machen es möglich, Bestimmungen der
angiotensinumwandelnden Enzymaktivität mit größerer Geschwindigkeit und auf bequemere Weise durchzuführen,
als dies bisher möglich war. Die Möglichkeit, derartige Bestimmungen durchzuführen ist von großer kli-25
nischer Nützlichkeit und von Interesse für Forschungsarbeiten. Zwei der erfindungsgemäß verwendbaren Substrate
sind neue Verbindungen.
18 cm wanderte. Bei pH 5,0 migrierte 3H-BenzoylProPhe Arg 2,5 cm, verglichen mit 16,5 cm für Arginin.
Die Hydrolyse von 1,25 uM 3H-BenzoylProPheArg unter Anwendung des Standardreaktionsverfahrens des
Beispiels 1 mit normalem Humanserum als ACE-Quelle wurde in Abwesenheit und in Gegenwart von konkurrierendem
Substrat und eines Inhibitors gemessen. Die Ergebnisse werden in nachstehenderTabelle VI gezeigt.
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Tabelle VI
Hydrolyse von 3H-BenzoyIProPheArg durch Normalhumanserurn:
Wirkung auf verschiedene Verbindungen
Verbindung |
Endkon- |
Prozentuale ACE- |
|
zen'.ration |
Aktivität bezogen |
|
|
auf Kontroll |
|
|
verbindung |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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