DE2747558B2 - Verfahren zur Wärmebehandlung von Titan-Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Wärmebehandlung von Titan-LegierungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Titan-Legierungen des (oc+/J)-Typs, bei
dem die Legierung bei einer im (a+/?)-Phasenbereich
liegenden Temperatur geglüht, abgekühlt und anschließend warmattsgelagert wird.
Die Erfindung geht aus von einem Stand der Technik, wie er beispielsweise aus der US-PS 34 05 016 bekannt
ist
Beim Herstellen der rotierenden Schaufeln von
Dampfturbinen u. dgl., insbesondere großer Abmessungen oder für den Betrieb mit hohfn Geschwindigkeiten,
ist es sehr erwünscht ein Material hoher spezifischer
Festigkeit und hoher Innenreibung zu verwenden, weil dieses Material die Belastungen an den Rotoren
verringert und Ermüdungsbrüche der Schaufeln verhindert. Die Erfindung ist besonders auf Verbesserungen
bei der Wärmebehandlung von ir+/?)-Titan-Legierungen gerichtet die diese Bedingungen erfüllen.
Bewegte Schaufeln von DampfturSinen u. dgl. müssen
gegen Ermüdungsbruch infolge Vibrationen während des Betriebs geschützt werden. Zum Verringern der
Vibrationskräfte ist es theoretisch nur notwendig, die
Resonanzen der Schaufeln zu beseitigen. Das Konstruieren von Schaufeln, die von Resonanz in allen
Vibrationsarten frei sind, ist jedoch praktisch unmöglich. Ein Kompromiß ist es deshalb, entweder eine Schaufel
zu bauen, die schwer in Resonanz kommt, oder dio
Vibrationen, die die Resonanz begleiten, zu dämpfen. Das letztere wird auf viele Weisen erreicht. Eines der
Verfahren ist das Umwandeln der Vibrationsenergie in .thermische Energie und das Aufzehren dieser im
Material, d. h. die Vibrationen durch innere Reibung zu dämpfen. Dieses hat sich beim Kleinhalten der Vibration
erzeugenden Kräfte als sehr zweckmäßig gezeigt. Das Verfahren ist im allgemeinen als »Materialdämpfung«
bekannt. Sehr gute materialdämpfende Metalle werden vorteilhaft beim Maschinenbau und beim Herstellen von
Maschinenteilen benutzt, die beim Betrieb in Vibration geraten, die zum Ermüdungsbruch führen kann.
Tatsächlich werden solche Metalle, die 13% Cr rostfreien Stahl, wie den Stahl AISI Typ 403, enthalten,
und Legierungen mit hoher Co-Basis, verwendet. Ein diesen Materialien gemeinsamer Nachteil ist die
niedrige Streckgrenze, gemessen mit der permanenten Belastung von 0.2%, die höchstens 784 N/mm2 ist, Der
rostfreie 1 3% C'r-Stahl kann eine /usät/lichc Festigkeit
ohne nennenswerten Verlust seiner Dehnbarkeit und Zähigkeit durch eine entsprechende Wärmebehandlung
oder durch eine geeignete Regelung seiner Zusammensetzung !.Thalien. Die l'csligkeits/unahme verringeri
andererseits stark die MatcrialdaMipfungskapii/ilat.
Handelsübln he Titan-Legierungen, die losungsgeglüht
worden sind, zeigen hohe spe/ifi- he Festigkeit und
werden wegen ihrer vorteilhaften Wirkungen wie die Verringerung der Belastungen an den Rotoren, aJs
vielversprechende Materialien für Schaufeln von größeren und schnelleren Dampfturbinen angesehen, Jm
Rahmen der Erfindung bedeutet der Begriff »Lösyngsglühung« eine Reihe von üblichen Wärmebehandlungen, z. B, bei einer Tt-6AI-4V-Legierung durch Erwärmen auf 925° C für eine Stunde, Wasserabküb'ung und
Wiedererwärmen auf 500° C für vier Stunden und
to schließlich Warmauslagem. Die jetzt viel verwendete
Ti-6A1-4V-Legierung würde jedoch nur einen begrenzten Materialdämpfungseffekt aufweisen, wenn sie auf
diese Weise wärmebehandelt worden ist, was beweist daß sie gegenüber dem Stahl AISI Typ 403 als nicht
geeignet erscheint
Aus der JA-Anmeldung 3072/1974 ist ein Wärmebehandlungsverfahren bekannt bei dem eine Titan-Legierung des («+j?)-Typs in einem Temperaturbereich
unterhalb des /3-UmwandIungspunktes und oberhalb
5000C gehalten und anschließend abgekühlt wird.
Dieser Stand der Technik zeigt noch den Nachteil einer geringeren 0,2%-Grenze trotz der höheren
Materialdämpfungskapazität d. h. eine Verringerung der spezifischen Festigkeit einem sehr wichtigen
Vorteil, der allgemein für Titan-Legierungen beansprucht wird.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Wärmebehandlungsverfahren für die eingangs erwähnte Titan-Legierung zu schaffen, mit dem die Streckgrenze
jo verbessert werden kann, bei Beibehaltung der übrigen Vorteile.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch,
daß das Warmauslagern in einem Temperaturbereich zwischen 50 und 300°C während einer bis fünfzig
r> Stunden erfolgt.
Die Erfindung soll nachfolgend in Verbindung mit den Zeichnungen beschrieben werden. Dabei zeigen
Fig. 1 und 2 Diagramme der Beziehungen zwischen
Vibrationsbeanspruchungen und logürithmischen De- krementen (6) von wärmebehandelten (^+j3)-Tita π-Legierungen
nach dem erfindungsgemäßen und anderen Verfahren, und
Fig.3 ein Diagramm der Beziehung zwischen den spezifischen Festigkeiten und den logarithmischen
■ti Dekrementen (Λ) von χ \-^-Titan-Legierungen, die nach
der Erfindung wärmebehandelt sind und aus einem Bezugsmaterial bestehen.
Der Mechanism·.« der Materialdämpfung durch
(iX+/?)-Titanlegierungen, die nach der Erfindung wär-
■»» mcbchandclt worden sind, kann wie folgt erklärt
werden.
Es ist bereits erwähnt worden, daß eine (* +/^-Titan-Legierung
beim Abkühlen von einem bestimmten Temperaturbereich, beispielsweise im (iX + /i)-Phasenbe-
Vi reich und unter 5000C eine höhere Matcrialdämpfungs-
küpazität erhält. Dieser günstige Effekt ergibt sich aus
der Tatsache, daß die Abkühlung eine metastabile /J-Phasc auch bei Raumtemperaturen in der Legierung
verbleiben läßt. Zum Erzielen dieses Effektes spielen die
Wi isomorphen Stabilisatoren in der (a+/f)-Ti!<in-l.ef?icrting
eine wichtige Rolle. Die thermische Stabilität dieser metastabilen //-Phase ist jedoch so. da Ii
einsprechend einem TfT(ZeU-Temperatur fransfor
miitions-)Diagriimm mit einer Spn/c bei relativ
• ι niedrigen Temperaturen von lOO ( ein Abbau stattfindet.
Während dieser Periode kann tue Legierung
manchmal durch Ausfall der ,'i-Phase spröde werden.
Die Auslagerung bei niedrigen lcmpcr.iliiren /er
Die Auslagerung bei niedrigen lcmpcr.iliiren /er
setzt die metastabile /?-Phace, der die Materialdämpfung
der (<x+p)-Titan-Legierung weitgehend zugeschrieben
werden kann, und ändert einen Teil des Gefüges in die stabilere (*+/3)-Phase, Die Legierung erhält somit ihre
0,2-Grenze zurück, obwohl ihre Materialdämpfungskapazität
etwas verlorengegangen ist Während der Auslagerung kann der Ausfall der jJ-Phase, eine
Obergangsphase, erfolgen.
Sollte dieses glücken, so würde die 0,2-Grenze erheblich verbessert werden, aber die Legierung würde
mit starker Abnahme in letzter Längung und Ziehbarkeit spröde werden.
Im Rahmen der Erfindung bedeutet der Begriff »spezifische Festigkeit« folgendes:
Wenn die 0,2-Grenze dieselbe ist würden Materialien verschiedener spezifischer Gewichte, beispielsweise die
zu rotierenden Schaufeln verarbeiteten, verschiedene maximale Radien und zulässige maximale Winkelgeschwindigkeiten
aufweisen. Angenommen, alle Materialien haben dasselbe spezifische Gewicht als typisches
Material für eine rotierende Schaufel aus Stahl in weiter Verwendung (rostfreier Stahl AISI Nr. 40?: oder Typ
403-Stahl), dann können ihre entsprechend nachgerechneten 0,2-Grenzen (im folgenden nur kurz als »spezifische
Festigkeit« bezeichnet) einfach mit der spezifi- 2"> sehen Festigkeit von AISI-Typ 403-Stahl 6 (der natürlich
gleich der Basis-Streckgrenze von 0,2% sein kann) verglichen werden, um die Eignung der jeweiligen
Materialien für Schaufeln nach dem Gesichtspunkt ihrer mechanischen Eigenschaften auszuwerten. so
Wenn die 0,2-Grenze und das spezifische Gewicht eines gegebenen Materials a Y bzw. g ist und der
rotierende Körper aus diesem Material besteht, ist die Zentrifugalkraft O des Körpers gegeben durch die
Gleichung: r>
O=fPY-
worin f = der Formfaktor, γ = der Rotationsradius, und
ω die Winkelgeschwindigkeit ist. κι
Unter Betrachtung der Beziehung zwischen Festigkeit und Zentrifugalkraft dieses Materials nach der
Gleichung (I) ist die zulässige Maximalwinkelgeschwindigkeit dieses Materials
»i„ max =
Tr
Y
P
max =
Bei Rotationskörpern mit derselben Kontur ist dann das Quadrat der zulässigen Maximalwinkelgeschwind'gkeit
proportional dem πΥ/q dieses Materials. Je größer
dieser Wert, desto schneller kann sich der Rotationskörper
drehen. Auch bei gleicher Winkelgeschwindigkeit wird die Grenze des Radius ν max. des Rotationskörpers
durch die Gleichung (I) erhalten /u
Je größer dieser Wert, desto länger ist der Radius des
Rotationskörpers, weil das vmw proportional ~- ist
Kurz, αΥ/φ dient als Kriterium für die Eignung des
Materials zur Herstellung eines Rotationskörpers. Die Gleichung (1) kann dann geändert werden in
gFe __
σΥ
σΥ
gFc
ν ·
worin φ^ das spezifische Gewicht des Stahls AISI Typ
403 ist
Die rechte Seite der Gleichung (2) bezeichnet die Zentrifugalkraft eines von Rotationskörpern aus einem
Material mit demselben spezifischen Gewicht wie der Stahl Typ 403 bei denselben Ausführungsformen und
derselben Winkelgeschwindigkeit. Die linke Seite bezeichnet die maximale zulässig·* Belastung, wenn
dasselbe spezifische Gewicht wie beim Stahl 403 angenommen worden ist, d. h. die 0,2-Grenze des
Materials, umgewandelt in den anzunehmenden Materialwert und derselben spezifischen Gewichte wie der
erwähnte Stahl. Um die 0,2-Grenze eines gegebenen Materials, das nicht eines der allgemein verwendeten
Stähle wie der Typ 403 ist, ist es für Dampfturbinenschaufeln üblich die Festigkeit auszudrücken zu
'/Fe
n Y ■ -'
d. h. wie es bei der Annahme errechnet wird, daß das Material dasselbe spezifische Gewicht wie der Stahl Typ
403 besitzt (die spezifischen Gewichte anderer Stähle für Dampfturbinenschaufeln sind von denen dieses
Stahls nicht wesentlich verschieden). Der Einfachheit halber wird dieser Wert hier mit »spezifische Festigkeit«
bezeichnet.
Es folgt somit, daß ein alleiniger Vergleich der spezifischen Festigkeit eines gegebenen Materials mit
dem des 13%igen Cr-Stahls, der heute meistens verwendet wird, z. B. der AISI-Stahl-403 leicht die
Eignung des jeweiligen Materials für den Rotor von Standpunkt der mechanischen Eigenschaften aus
beurteilen läßt.
Das Verfahren nach der Erfindung wird im einzelnen anhand von Beispielen erläutert.
Je einhundert Kilogramm (λ+ /^-Titanlegierung
zweier verschiedener chemischer Zusammensetzungen, die mit A und B in der Tabelle I bezeichnet sind, werden
gelrennt durch Vakuumlichtbogenschmelzung mit sioh
verbrauchenden Elektroden geschmolzen und in Blöcke gegossen: letztere werden auf einen Querschnitt von je
55x55 mm durch (iX + /J)-Schmieden und weite,· auf
20x30 mm ebenfalls durch Λ + ^-Schmicden gebracht.
Eine typische Zusammensetzung des AlSI-Stahls 403,
anstelle des 13%igen Cr-Stahls, bei Benutzung Für Dampfturbinenscr jufeln ist in Tabelle I mit C
bezeichnet.
Candle
Symbol I cp
ΛΙ
Mc
K-
Ti
T ι-6AI-IV
Ti-6AI-lV-3Mo
Ti-6AI-lV-3Mo
6.35
6.(W
6.(W
4.20
3.Π
0.204 0.260 0,014
0.018
0.018
0,189
0.103
0.103
0,0027
0.0050
0.0050
0.0021 hui.
0.0058 hai.
0.0058 hai.
C AISI No. 403
0,12
Mn
0.54
Ni
Cr
0,38
12,05
Fig. I ist ein Diagramm der Beziehung /wischen logarithmischen Dekrementen und den Vibrationsbennspruchungen von Proben der Legierung Λ. die
verschiedenen Wärmebehandlungen unterworfen sind. Die Bedingungen der Wärmebehandlungen dieser
Proben sind durch Kurven dargestellt. Die Probe der Kurve I (weiße Punkte), wurde eine Stunde lang auf
800°C gehalten und dann in Wasser abgekühlt (d. h. gehärtet). Die Probe der Kurve 2 (schwarze Punkte),
wurde eine Stunde auf 8000C gehalten und dann in Wasser abgekühlt, zwei Stunden auf 1000C gehalten und
dann luftgekühlt (d. h. gehärtet und bei niedriger Temperatur ausgelagert). Die Probe nach Kurve 3
(weiße Dreiecke) wurde eine Stunde lang auf 800°C gehalten, in Wasser abgekühlt, zwei Stunden auf 200°C
gehalten und luftgekühlt (d. h. im selben Zustand wie 2).
Die Probe der Kurve 4 (schwarze Dreiecke) wurde eine Stunde lang auf 8000C gehalten, in Wasser
abgekühlt, zwei Stunden lang 3000C gehalten und luftgekühlt. Die Probe der Kurve 5 (χ-Markierungen)
befand sich im ausgeglühten Zustand.
F i g. 2 zeigt graphisch die Beziehungen zwischen den logarithmischen Dekrementen φ und den Vibrationsbeanspruchungen der geglühten Legierung A (Kurve 5)
mit χ-Markierungen und verschiedenen wärmebehandelten Proben der Legierung B in Tabelle 1 (dargestellt
durch die Kurven (i) bis (iii)). Hier waren die Wärmebehandlungen: Kurve (i) (weiße Striche) eine
Stunde auf 85O0C. Abkühlen im Wasser (d.h. in den gehärteten Zustand): Kurve (ii) (schwarze Striche) eine
in Stunde auf 850°C. Abkühlen im Wasser (d. h. in einein
gehärteten und dann im Niedertemperatur- [ausgelagertem] Zustand); und die Kurve (iii) (weiße Dreiecke)
eine Stunde auf 8500C, Abkühlen im Wasser, eine Stunde auf 2000C und dann Luftkühlung.
ι -, Aus F i g. 1 ergibt sich, daß Legierung A von 800° C im
Wasser abgekühlt, wie durch die Kurve (i) dargestellt, in der Materialdämpfungskapazität mehr verbessert ist als
die Proben im geglühten Zustand.
>n Wasser von 8500C, wie in der Kurve (i) auch eine
bessere Materialdämpfungscharakteristik erzielt als die
r, mit denen an den Materialdämpfungscharakteristiken
zusammen und gibt die mechanischen Eigenschaften der beiden (« + /?)-Titanlegierungen nach Tabelle 1 an, die
sich irr» geglühten und im gehärteten Zustand befinden. Unter »gehärtetem Zustand« werden die zum Verbes-
jo sern der Materialdämpfungscharakteristik wärmebehandelten Proben verstanden, d. h. im Zustand nach
einstündigem Halten entweder auf 800°C oder 850°C und anschließendem Abkühlen im Wasser. Tabelle 2
zeigt die mechanischen Eigenschaften der Testlegierun-
i", gen im gehärteten Zustand.
Sym
bol |
Material | Wärmebehandlung |
Streck
grenze Ar |
Zug
festigkeit AT |
Längung |
Gebiets-
verklei nerung |
Spez.
Gew. |
Spez.
Festigkeit 7.72 or |
N/mm2 | N/mm2 | % | g/cm' |
P
N/mm2 |
||||
A | Ti-6A1-4V | ausgekühlt | 960,4 | 1029,0 | 13,0 | 26,0 | 4,45 | 1666,0 |
A | Ti-6AI-4V |
800°C 1 Std. wasser
gekühlt (gehärtet) |
753,6 | 985,9 | 17,2 | 31,6 | 4,45 | 1307,3 |
B | Ti-6AI-4V-3Mo | ausgekühlt | 943,7 | 994,7 | 15,2 | 45,0 | 4,54 | 160;,2 |
850°C 1 Std. wasser
gekühlt (gehärtet) |
551,7 | 1040,8 | 16,0 | 34,2 | 4,54 | 937,9 |
Zustand im Vergleich mit denen der Proben im geglühten Zustand etwas verschlechtert Die einzige
Ausnahme ist die 0,2-Grenze, die bei den Legierungen um etwa 196 N/mm2 für A und um etwa 392 N/mm2 für
B fühlbar abgenommen hat Diese Verschlechterung der 0,2-Grenze beim Härten wird auf die spezifische
Festigkeit zurückgeführt Legierung A zeigt gehärtet eine spezifische Festigkeit von 1666 N/mm2. Legierung
B zeigt ebenfalls einen stark verringerten Wert von nur etwa 9403 N/mm2 beim Härten. Beide Legierungen
besitzen trotzdem spezifische Festigkeiten von etwa 980 N/mm2 und diese beiden Arten «+ß-Titan-Legierungen sind im gehärteten Zustand in der spezifischen
Festigkeit zum AISI-403-Stahl mehr als gleich.
Diese beiden Arten von {<x+ß)-T\tan-Legierungen
werden bei niedrigen Temperaturen nach dem Härten ausgelagert Die Wirkungen auf die Materialdämpfungscharakteristiken und mechanischen Eigenschaften
der Legierungen werden geprüft
Tabelle 3. Die Änderungen der beiden Eigenschaften
werden zusammengefaßt und in F i g. 1 graphisch dargestellt In diesen Figuren werden Symbole benutzt,
die ähnliche Legierungen bezeichnen.
7 | Tabelle 3 | Niedr. Temp. | 27 47 | 558 | 2 N/mm2 | 8 | Gebietsver kleinerung |
Spez. Festigkeit 7,72 δy |
1 |
Symbol Legierung | 1000,6 | % |
P
N/mm2 |
||||||
100 ( X21I | Auslag. | 0.2-(irenze Zugfestigkeit fi γ fi T |
1024,1 | Längung | 31,2 | 1413,2 | I | ||
Λ TJ-6A1-4V | 200"C X 2H | N/mm | 1043,7 | % | 28,4 | 1536,6 | |||
200XX IH | • AC | 814,4 | 1076,0 | 17,2 | 31,8 | 1173,1 | I | ||
B Ti-OA 1-4V-3MO | 25OC X IH | AC | 885,9 | 1227,9 | 17,0 | 24,5 | 1351,4 | ||
30O0CX IH | • AC | 689,9 | 16,0 | 8,7 | 1763,0 | S | |||
AC | 794,8 | 13,5 | M | ||||||
• AC | 1036,8 | 4,8 | I | ||||||
Die Tabelle 3 zeigt die 0,2-Grenze und die spezifische
Festigkeit der Legierung A nach dem Warmauslagern bei niedriger Temperatur von 1000C mit 814 bzw.
1413 N/mm2 nach dem Warmauslagern bei 2000C mit
885 bzw. 1536 N/mm2. In gleicher Weise, wie es die
Tabellen 2 und 3 zeigen, kann durch das Warmauslagern bei 2000C und 2500C die Legierung B ihre 0,2-Grenze
entsprechend dem gehärteten Zustand wieder annehmen. Andererseits ergibt sich aus den F i g. 1 und 2, daß
die Auslagerungsdauer dieselbe ist und daß die Materialdämpfungscharakteristiken beider Legierungen A und B bei Zunahme der Auslagerungstemperatur
abnehmen. In derselben Weise wie beim AISI-403-Stahl
sind deshalb die Beziehungen zwischen den spezifischen Festigkeiten und den Materialdämpfungskapazitäten
der Legierungen A und B auch in Fig.3 graphisch
dargestellt.
Die geraden Linien, die die Charakteristiken der Legierungen A und B darstellen, sind weit rechts von
der Linie des AISI-403-StahIs (C). Dies zeigt an, daß die
mit niedrigen Temperaturen ausgelagerten («+/^-Titan-Legierungen weit höhere Materialdämpfungscharakteristiken als der AISI-403-Stahl aufweisen, wenn die
spezifische.! Festigkeiten auf derselben Höhe liegen, und weit größere spezifische Festigkeiten haben, wenn
die Materialdämpfungskapazitäten gleich sind. Beim Auswerten der beiden Titan-Legierungen sowohl
hinsichtlich der spezifischen Festigkeit als auch der Materialdämpfung ergibt sich, daß das Auslagern bei
niedriger Temperatur, wie ausgeführt, eine wirksame Behandlung ist Vom Gesichtspunkt anderer mechanischer Eigenschaften werden jetzt die Zustände der
Auslagerung bei 300° C betrachtet. Nach lOminfltiger
Auslagerung betrugen Längung und Gebietsverkleine
rung 10,2% bzw. 19,5%, obwohl diese Werte in Tabelle 3
nicht angeführt worden sind. Nach dem einstündigen Auslagern betrugen die Werte 4,8 bzw. 8,7% (Tabelle 3).
Es ergibt sich, daß 3000C die oberste Temperaturgrenze
ist, bei der die 0,2-Grenze der («+j3)-Titan-Legierungen
ohne schädliche Beeinträchtigung der Längung und
kann und daß ein Auslagern über mehr als eine Stunde
hinaus ein Verspröden der ω-Phase bewirken kann.
Temperaturen als äußerst wirksam zum Verbessern der gewöhnlich gegensätzlichen mechanischen Eigenschaften und Materialdämpfungscharakteristiken der (&+ß)-Titan-Legierungen beschrieben. Die obere Grenze für
das Auslagern bei niedrigen Temperaturen muß so sein,
daß die ausgezeichnete Materialdämpfungscharakteristik ohne Phasenversprödung gehalten wird. Die untere
Grenze muß so liegen, daß die Temperatur im wesentlichen das Wiederannehmen der 0,2-Grenze
unterstützt. Obwohl die Angaben in Tabelle 3 nicht
enthalten sind, wird bei der Temperatur von 500C
sowohl Legierung A als auch B die 0,2-Grenze um etwa 49 bis 58 N/mm2 wieder in etwa 50 Stunden annehmen.
Die untere Grenze liegt somit bei 5O0C und die obere bei 300° C.
»5 Das Verfahren nach der Erfindung ist eine ausgezeichnete Wärmebehandlung, mit der sowohl die sonst
entgegengesetzt beeinflußbaren mechanischen Eigenschaften und die Innenreibungscharakteristiken von
(«+/?)-Titan-Legierungen verbessert werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zur Wärmebehandlung von Titan-Legierungen des («+0)-Typs, bei dem die Legierung bei einer im («+0)-Pbasenbereich liegenden Temperatur geglüht, abgekühlt und anschließend warmausgelagert wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Warenauslagen) in einem Temperaturbereich zwischen 50 und 300" C während einer Stunde bis fünfzig Stunden erfolgt
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