DE2747208A1 - Messeinrichtung, insbesondere laengenmesseinrichtung an werkzeugmaschinen o.dgl. - Google Patents
Messeinrichtung, insbesondere laengenmesseinrichtung an werkzeugmaschinen o.dgl.Info
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßeinrichtung, insbesondere eine Längenmeßeinrichtung an Werkzeugmaschinen od.dgl., mit
einem inkrementalen Maßstab und wenigstens einer verstellbaren Ableseeinheit zur photoelektrischen Abtastung dieses Maßstabes
und einer Auswertungsstufe, die richtungsabhängig einen Zähler
einer Anzeige- oder Steuereinrichtung steuert, wobei die Nullstellung des Zählers einem bestimmten Maßstabpunkt zugeordnet
ist.
Derartige Meßeinrichtungen brauchen nicht ausschließlich zur Längenmessung verwendet zu werden. Man kann u.a. bei
Werkzeugmaschinen allen drei Raumkoordinaten Maßstäbe und
Abtasteinheiten zuordnen. Ferner werden ähnliche Meßeinrichtungen auch zur Winkelmessung verwendet. Meist erzeugt die
verstellbare Ableseeinheit über ein Gitter, das die gleiche Teilung wie der Maßstab aufweist, und mehrere photoelektrische
Elemente, z.B. Photodioden oder Phototransistoren, die relativ zum Maßstab um unganzzahlige Vielfache der Teilung versetzt
sind und gemeinsam mit dem Gitter über die Ablesung verstellt werden, wenigstens zwei gegeneinander z.B. um 90° phasenverschobene
Sinusspannungen, deren Wellenlänge der Teilung des inkrementalen Maßstabes entspricht. Aus diesen sinusförmigen
Ablesespannungen können durch Vervielfacherschaltungen und
Interpolation Zählimpulse gewonnen werden, deren Anzahl groß ist im Verhältnis zu der Anzahl der überfahrenen Maßstabeinheiten.
Praktisch läßt sich also der inkrementale Maßstab für die Anzeige elektronisch unterteilen. Aus den beiden versetzten
Signalen kann man auch die eben vorhandene Verstellrichtung der Ableseeinheit gegenüber dem Maßstab ermitteln
und damit den Zähler richtig auf Vorwärts- oder Rückwärtszählung
steuern. Der Zählerstand kann, z.B. über Schieberegister und Treiberstufen,einer digitalen Anzeigeeinheit zugeführt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, vom Zähler aus unmittelbar eine halb- oder vollautomatische Steuereinrichtung für die
Werkzeugmaschine zu betätigen, also dann, wenn ein bestimmter voreingestellter Zählerstand erreicht wird, ein Steuersignal
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zu erzeugen, das die Steuereinrichtung der Maschine im Sinne einer Einleitung des nächsten Arbeitstaktes, z.B. des Abhebens
des eben angestellt gewesenen Werkzeuges bzw. der Abstellung des Vorschubes für dieses Werkzeug, betätigt.
Bisher 3ieht man am Maßstab meist unmittelbar eine sogenannte Nullmarke vor. Von dieser Nullmarke aus werden
dem Prinzip nach alle notwendigen Messungen vorgenommen. Bei Werkzeugmaschinen fällt nun praktisch nie die Nullmarke am
Maßstab mit jener Stelle eines eingespannten Werkstückes zusammen, auf die nach einer Zeichnung od.dgl. die Hauptkoordinaten
des Werkstückes bezogen bzw. beziehbar sind. Eine gegenüber dem Maßstab eindeutig definierte Nullstelle ist anderseits unbedingt
notwendig, um eine Aufsummierung des Meßfehlers zu vermeiden,
jederzeit ein einwandfreies Nachmessen z.B. der Hauptmaße eines Werkstückes zu ermöglichen und um überdies bei auftretenden
Fehlern in der Spannungsversorgung einen eindeutigen Bezugspunkt zu haben, von dem aus die jeweiligen Sollmaße u.dgl. neu
ausgenoessen werden können. Es ist zu berücksichtigen, daß praktisch jeder Digitalzähler beim Ausfall der Spannungsversorgung
auf "Null" stellt. Überdies kannbei einem kurzfristigen Stromausfall dann, wenn die erwähnte Rückstellung unterbleibt,
wegen des Fehlens der Stromversorgung trotz einer Relativverstellung der Ableseeinheit gegenüber dem Maßstab nicht gezählt
werden und es käme dadurch zu einem Meßfehler,unter Bezugnahme auf den festen Nullpunkt kann aber die Zählung
wiederholt und damit die Messung richtiggestellt werden. Für exakte Messungen wird also jeweils der Nullpunkt angefahren
und von ihm aus dann die Messung durchgeführt. Bei diesen auf
die feste Nullmarke bezogenen Messungen wird jeweils unter Berücksichtigung der Vorzeichen die Summe aus den Abständen der
einzelnen Bezugspunkte am Werkstück von der "Werkstücksnullmarke11 und dem Abstand dieser Nullmarke von der Nullmarke des Maßstabes
gebildet. Um die Einstellung zu erleichtern, kann man auch einen Nullstellschalter vorsehen, der bei seiner Betätigung
den Zähler und damit die Anzeige auf Null stellt. Dieser Nullstellschalter wird betätigt, wenn die Ableseeinheit z.B. genau
auf den werkstückseigenen Nullpunkt, auf den sich die Hauptkoordinaten beziehen, eingerichtet ist. Man sieht meist Hand-
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zähler oder sonstige Stelleinrichtungen vor, mit denen man
den Abstand des nun gesetzten Nullpunktes vom Nullpunkt am Maßstab festhält, damit für Nachmessungen bzw. eine Neueinstellung
nach Ausfall der Versorgung wieder eine eindeutige Zuordnung zu dem Nullpunkt des Maßstabes möglich wird. Die
erwähnte Speicherung hängt von der Genauigkeit der Bedienungsperson ab und kann daher mit Fehlern behaftet sein, die in die
Messung eingehen.
Bei einer Meßeinrichtung der genannten Art besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß die Abtasteinheit
über die Auswertungsstufe mit einem weiteren Zähler verbunden
ist, dessen Nullpunkt mittels eines Setzschalters unabhängig vom Nullpunkt des anderen Zählers wählbar ist, und daß die
beiden Zähler über einen Wählschalter wahlweise mit der Anzeigebzw. Steuereinrichtung verbindbar sind.
Die erfindungsgemäße Meßeinrichtung ermöglicht es durch den Parallelbetrieb der beiden Zähler, in jeder Stellung
der Ableseeinheit Meßergebnisse gegenüber zwei verschiedenen Nullstellen anzuzeigen. Man kann u.a. den einen Zähler auf
eine maßstabeigene Nullmarke einstellen, so daß er die jeweilige Stellung der Ableseeinheit gegenüber dieser Marke anzeigt. Der
zweite Zähler kann auf einen "Werkstücknullpunkt" eingestellt
werden. Läßt man die Ableseeinheit bei dem beschriebenen Fall soweit verfahren, bis der zweite Zähler Null anzeigt und schaltet
man bei nun stillgesetzter Ableseeinheit auf die Anzeige des anderen Zählers um, dann kann man jederzeit nachprüfen, ob der
angezeigte Abstand des gesetzten Nullpunktes vom gegebenen Nullpunkt mit den ursprünglichen Werten übereinstimmt, also
ob richtig gemessen wurde.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den ersten Zähler auf den Werkstücknullpunkt zu setzen, so daß z.B. von
diesem Nullpunkt aus die Hauptmaße eines Werkstückes entsprechend der Zeichnung eingestellt oder bestimmt werden können.
Vielfach gehen vom Ende solcher Hauptmaße weitere kleinere Maße aus. Bezieht man sich nur auf einen Nullpunkt, dann
müssen diese kleineren, auf das Ende eines Hauptmaßes bezogenen Maße, wieder auf den einen Nullpunkt unter Berücksichtigung
der Vorzeichen umgerechnet werden, wodurch entweder die Zeich-
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nung kompliziert wird oder, wenn die entsprechenden Maße in der Zeichnung fehlen, durch die Umrechnung eine Fehlerquelle
gegeben wird. Venn man nun den zweiten Zähler dann, wenn der erste Zähler auf der dem eingestellten Hauptmaß entsprechenden
Stufe ist, nullt, dann kann man von diesem Nullpunkt das nächste angegebene Maß wählen und dadurch, daß man diesen
zweiten Zähler auf die Anzeige schaltet, anzeigen, wann die Ableseeinheit den entsprechenden Maßstabpunkt erreicht hat.
Eine Umschaltung auf den ersten Zähler, d.h. die Anzeige des ersten Zählers, gibt dann eine Anzeige des Absolutmaßes des
erreichten Punktes, bezogen auf den Nullpunkt des ersten Zählers. Die Nullung des zweiten Zählers kann beliebig oft
wiederholt werden. Man kann praktisch auf die beschriebene Weise ohne lange Umrechnungsarbeit kleinste Toleranzen bei
der Bearbeitung einhalten. Es wird nicht mehr notwendig, jedesmal Referenzmarken am Maßstab anzufahren.
Ein weiterer erfinderischer Schritt besteht darin, daß wenigstens für den einen Zähler und die Ableseeinheit eine zusätzliche,
mit einer Batterie ausgestattete Notstromversorgung vorgesehen ist, so daß für diesen Zähler ein Nullpunkt durch
Schalterbetätigung gesetzt werden kann, der, da ein Stromausfall verhindert wird, bis zur neuerlichen Schalterbetätigung
seine eindeutige Zuordnung zum Maßstab behält. Man kann also auf die mechanische Referenzmarke verzichten. Auch wenn die
Maschine bei einem Werkstück, dessen Bearbeitung mehrere Tage benötigt, abgestellt wird bzw. die Hauptstromversorgung ausfällt
und während des Stromausfalles eine Verstellung der Ableseeinheit gegenüber dem Maßstab stattfindet, bleibt der gesetzte
Nullpunkt eindeutig definiert und die Einstellung auf diesen Nullpunkt ist immer wieder reproduzierbar.
In der Zeichnung ist eine erfindungsgemäße Meßeinrichtung im Blockschaltschema veranschaulicht.
Die Meßeinrichtung besitzt eine Ableseeinheit 1, die entlang eines nicht dargestellten inkrementalen Maßstabes verfahrbar
ist und dabei diesen Maßstab über gegeneinander versetzte lichtempfindliche Einrichtungen, z.B. Photodioden als
Lichtquellen und Phototransistoren als Aufnehmer, photoelektrisch abtastet, so daß an zwei Ausgangsleitungen 2 und 3 der Einheit
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gegeneinander phasenverschobene Sinusspannungen erhalten werden. Am Maßstab ist ferner eine Nullmarke vorhanden, die über
eine weitere Abtasteinheit abgetastet werden kann, so daß dann, wenn Abtasteinheit und Marke fluchten, auf einer weiteren
Leitung 4 ein "Nullimpuls1· erhalten wird.
Die Ableseeinheit 1 ist meist mit einer Auswertungseinheit 5 über ein die Leitungen 2 bis 4 enthaltendes Kabel
mit Steckanschlüssen 6 für die Leitungen 2,3,4 verbunden.
In der Auswertungseinheit ist an die Leitungen 2,3 eine Vervielfacherstufe 7 angeschlossen, die aus den phasenverschobenen
Signalen zunächst fünf gegeneinander verschobene Signale bildet, deren Phasenabstand also ein Fünftel der Maßstabteilung
entspricht. Üine weitere Auswertungsstufe 8, die an die Stufe 7 anschließt, enthält eine Vervierfachungsschaltung,
die aus jedem der bei ihr einlangenden Signale vier Zählimpulse in gleichen Phasenabständen voneinander ableitet.
Ferner ist in der Stufe 8 ein Richtungsdiskriminator vorgesehen, der bestimmt, welches der beiden Eingangssignale dem
anderen voreilt, also ob die Ableseeinheit nach rechts oder links (vorwärts oder rückwärts) gegenüber dem Maßstab verstellt
wird. Parallel zueinander liegen an der Stufe 8 zwei Richtungsumschalter 9,10, welche über Leitungen 11,11a,12,12a Zählimpulse
für die Vorwärts- bzw. Rückwärtszählung erhalten.
An den Richtungsumsc ^halter 9 schließt ein Hauptzähler
13 an, der seinerseits mit einer Anzeigeeinrichtung 14 in Verbindung
steht. Denkt man sich die Leitungen 11a,12a und den Richtungsumschalter 10 weg, so bilden die übrigen Teile eine
normale Auswertungsstufe. Diese Auswertungsstufe kann über
einen an die Leitung 4 anschließbaren Nullimpuls-Auswerter 15
jeweils dann, wenn der Nullimpuls auftritt, einen Steuerimpuls erhalten, der den Zähler 13 und damit die Anzeige 14 auf den
Wert "Null" stellt.
Beim Ausführungsbeispiel ist eine Variante vorgesehen, bei der ein Vorwählschalter 16 einerseits und ein selbsttätiger
Umschalter 17 anderseits zusätzliche Einstellungen ermöglichen. Der Umschalter 17 kann über Druckknopfschalter 18,19,20,21
aus- und eingeschaltet sowie auf bestimmte Werte eingestellt werden.
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Man kann zunächst den Absolutabstand zwischen der
Werkstücknullstelle und der Nullstelle am Maßstab bestimmen und über den Vorwählschalter 16 einspeichern, so daß,je
nachdem welche der Tasten 18 bis 21 gedrückt ist, der Zähler entweder beim überfahren der Maßstabnullmarke oder beim überfahren
der Werkstück-Nullmarke automatisch auf Null gestellt wird.
Erfindungsgemäß ist der zusätzliche Richtungsumschalter
10 und neben dem Hauptzähler 13 ein Zähler 22 vorgesehen,
der wahlweise mit der Anzeige 14 verbunden werden kann. Der Zählbeginn, also der Nullpunkt des Zählers 22, kann über einen
Tastschalter 2J> an beliebiger Stelle eingestellt werden. Es
ist also ohne weiteres möglich, ja sogar wahrscheinlich, daß der eine Zähler 13 noch positiv anzeigt, am Zähler 22 aber
eine negative Anzeige aufscheinen kann, da über den dort eingestellten Nullpunkt zurückgezählt wurde und umgekehrt. Wegen
diesen Möglichkeiten sind verschiedene Richtungsumschalter 9 und 10 notwendig,und es ist überdies der Zählrichtungsumschalter
über eine Leitung 24 mit dem Zähler 22 gekoppelt, wodurch auch eine eindeutige Synchronisierung der Zähltakte der beiden
Zähler erreicht wird. Drückt man einen weiteren Tastschalter 25,
dann wird der Zähler 22 mit der Anzeige 14 verbunden und dort scheinen jetzt die Zählergebnisse, bezogen auf den eingestellten
Nullpunkt des Zählers 22, auf. Weitere Tastschalter 26,27 ermöglichen es, wahlweise den Hauptzähler 13 auf den Nullimpuls
der Leitung 4, also auf Nullung beim Auftreten dieses Impulses einzustellen oder diesen Nullimpuls abzuschalten
und dafür den Zähler 13 an beliebiger Stelle ebenfalls zu
nullen.
Nach einer AusführungsVariante kann man auf die Nullmarke
am Maßstab verzichten und einen wählbaren Nullpunkt vorsehen. Zu diesem Zweck wird, da diese Nullmarke dem Maßstab
für die jeweilige Messung immer und eindeutig zugeordnet bleiben muß, eine Notstromversorgung zusätzlich zur Hauptstromversorgung
vorgesehen, die wenigstens den die beschriebene Nullungseinrichtung aufweisenden Zähler und die Ableseeinheit
1 beim Ausfallen der Hauptstromversorgung weiter versorgt.
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Leerseite
Claims (2)
- 274720aHeinz Rieder u. Max Schwaiger, Ostermiething (Österreich) Patentansprüche :Ί.. Meßeinrichtung, insbesondere Längenmeß einrichtung an Werkzeugmaschinen od.dgl., mit einem inkrementalen Maßstab, einer verstellbaren Ableseeinheit zur photoelektrischen Abtastung dieses Maßstabes und einer Auswertungsstufe, die richtungsabhängig über einen Zähler eine Anzeige- oder Steuereinrichtung steuert, wobei die Nullstellung des Zählers einem bestimmten Maßstabpunkt zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinheit (1) über die Auswertungsstufe (7»8) mit einem weiteren Zähler (22) verbunden ist, dessen Nullpunkt mittels eines Setzschalters (23) unabhängig vom Nullpunkt des anderen Zählers (13) wählbar ist, und daß die beiden Zähler (13,22) über Wählschalter (25,26,27) wahlweise mit der Anzeige- bzw. Steuereinrichtung (14) verbindbar sind.
- 2. Meßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens für den einen Zähler (13 bzw. 22) und die Ableseeinheit (1) eine zusätzliche mit einer Batterie ausgestattete Notstromversorgung vorgesehen ist.909807/0622
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