DE2741883B2 - Einrichtung zur gesicherten Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen, insbesondere automatisch gesteuerten Verkehrsmitteln - Google Patents
Einrichtung zur gesicherten Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen, insbesondere automatisch gesteuerten VerkehrsmittelnInfo
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- G01P1/122—Speed recorders
Description
und für Gleisbauarbeiten hinderlichen Linienleiters mit sich bringt, durch den Einsatz zweier teurer radunabhängiger
Wegmeßsysteme auf jedem Fahrzeug weitgehend zunichte gemacht.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine sichere und zuverlässige Weg- und Geschwindigkeitsmessung mit
nur einem radunabhängig arbeitenden Wegmeßsystem zu ermöglichen.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß auf dem Fahrzeug eine Korrektureinrichtung vorgesehen ist,
die aus der Abweichung des Meßergebnisses eines radabhängipen Wegmeßsystems vom Meßergebnis eines
radunabhängigen Wegmeßsystems einen Korrekturfaktor ermittelt und daß dieser bei der Auswertung
nachfolgender Messungen des betreffenden radabhängigen Wegme3systems berücksichtigt wird.
Damit wird das radabhängige Wegmeßsystem fortlaufend oder in regelmäßigen Abständen durch das
genaue radunabhängige Wegmeßsystem geeicht, so da3 seine Messung an Genauigkeit zunimmt. Vor allern
die Änderung des Raddurchmessers Tiit der Betriebsdauer,
die die größte Fehlerquelle bei der radabhängigen Wegmessung darstellt, wird damit ausgeschaltet.
Da diese Änderung sehr langsam vor sich geht, kann sie durch wenige Eichungen in größeren
Zeitabständen unwirksam gemacht werden. Außerdem kann sie bei Ausfall des radunabhängigen Wegmeßsystems
für eine gewisse Zeit vernachlässigt werden, so daß eine Fortsetzung des Fahrbetriebes
aufgrund der Messung des radabhängigen Wegmeßsystems auch bei großen Abständen der Ortungsbezugspunkte
für längere Zeit möglich wird.
Eine Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektureinrichtung im wesentlichen
aus einer Divisionsschaltung, einer Multi- r> plikationsschaltung und einem Tiefpaß besteht, daß
die Divisionsschaltung die Zahl von Wegimpulsen, die während einer bestimmten Zeitspanne von dem radunabhängigen
Wegmeßsystem abgegeben werden, und von denen jsder eine bestimmte Wegstrecke, das
Wegincrement repräsentiert, durch die Anzahl von Wegimpulsen dividiert, die das radabhängige Wegmeßsystem
während der Zeit T abgibt, daß das Ergebnis der Division mit Hilfe des Tiefpasses geglättet
und danach als Korrekturfaktor mit dem Wegincrement in der Multiplikationsschaltung multipliziert
wird und daß das so gebildete Produkt anstatt des Wegincrementes mit der Anzahl der Wegiinpulse des
radabhängigen Wegmeßsystems zur Ermittlung der während der Zeit T zurückgelegten Wegstrecke mul- w
tipliziert wird. Dadurch wird eine fortlaufende Eichung des radabhängigen Wegmeßsystems erreicht.
Um Fehler durch Schlupf und Schleudern zu unterdrücken ist eine weitere Ausgestaltung der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Beschleunigungsmesser B und ein Schwellwertschalter SW
vorhanden sind sowie ein Speicher zur Speicherung des am Ausgang des Tiefpasses anstehenden Korrekturfaktors
und daß der Speicher über Schaltmittel dann für eine bestimmte Zeit vom Ausgang des Tief- mi
passes abgetrennt und anstatt der Divisionsschaltung mit dem Eingang des Tiefpasses verbunden wird,
wenn die gemessene Beschleunigung eines bestimm- W ten positiven oder negativen Wert über- bzw. unter- WR
schreitet. tv-, Z1,
Da Beschleunigungsmesser auf automatisch ge- n steuerten Fahrzeugen in der Regel ohnehin vorhanden /j I
sind, bedeutet es keinen nrößeren \iit\v;uul. eine sol
ehe Abhängigkeit der Korrektur zu realisieren.
Weitere Ausgestaltungen der Einrichtung nach der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Anhand einer Figur soll nun ein Ausführungsbeispiel
der Einrichtung nach der Erfindung beschrieben und seine Funktion erklärt werden.
Die Figur zeigt schematisch zwei Wegmeßsysteme, ein radabhängiges Wegmeßsystem WR und ein radunabhängiges
Wegmeßsystem W. Beide Systeme liefern Wegimpulse η an je einen Zähler Z1, Z2. Jeder
Impuls repräsentiert ein Wegincrement S0, S1, das bei
beiden Systemen anfangs gleich ist. Der Betrag des Anf angs-Wegincrements S0 ist dem Fahrzeug bekannt
und ändert sich beim radunabhängigen Wegmeßsystem nicht.
Er kann daher in einer Multiplikationsschaltung Af 1 mit der Zahl der in der Zeit T gezählten Impulse
η, verknüpft werden. Das Produkt ergibt direkt den
in der Zeit T zurückgelegten Weg S, der entweder als Geschwindigkeit angezeigt oder in einem weiteren in
der Figur nicht dargestellten Wegzähler für Ortungszwecke aufsummiert werden kann. Beim radabhängigen
Wegmeßsystem ändert sich das Wegincrement mit dem Raddurchmesser. Es darf also einer Multiplikationsschaltung
Ml nicht das Anfangswegincrement S0
zugeführt werden, sondern ein korrigiertes Wegincrement S1. Dieses wird in einer Korrekturschaltung K
dadurch gewonnen, daß das Anfangs-Wegincrement S0 in einer dritten Multiplikationsschaltung Af3 mit
einem Korrekturfaktur KF verknüpft wird. Als Korrekturfaktor dient das Verhältnis «j/«2 der in der
Zeit T gezählten Wegimpulse beider Wegmeßsysteme. Es wird in einer Divisionsschaltung D gewonnen
und durch einen Tiefpaß geglättet.
Die in der Figur weiterhin dargestellten Schaltungsteile, ein Beschleunigungsmesser B, eine
Schwellwertschaltung SW, ein Speicher SP und Schaltmittel SAi finden dann Verwendung, wenn der
Korrekturfaktor um den Einfluß des Radschlupfes auszuschalten, nicht ständig neu, sondern nur während
Phasen etwa gleichbleibender Fahrgeschwindigkeit ermittelt werden soll. Die Verbindungen zwischen
Eingang des Tiefpasses I und Multiplizierschaltung Af3 sowie zwischen Ausgang des Tiefpasses / und
Speicher SP werden dazu aufgetrennt und statt dessen der Eingang des Tiefpasses / mit dem Speicher SF
verbunden. Der Ausgang des Beschleunigungsmessers beaufschlagt dabei den Schwellwertschalter SW
der bei Erreichen einer Grenzbeschleunigung die Schaltmittel SAi ansteuert. Hierdurch ist gewährleistet,
daß bei stärkerer Beschleunigung oder Abbremsung kein Korrekturfaktor ermittelt wird. Gleit- oder
Schleudervorgänge, die ausschließlich während dieser Phasen auftreten, können somit die radabhängige
Wegmessung nicht verfälschen.
Eine Ansteuerung der Schaltmittel (SAf) bei Ausfall
des radunabhängigen Wegmeßsystems erfolgt parallel zur Führerstandsanzeige über eine in der
Zeichnung nicht dargestellte Steuerleitung.
Bezugszeichenliste
radunabhängiges Wegmeßsystem
radabhängiges Wegmeßsystem
Zähler
Wegimpulsc
Wegimpulse des radunabhängigen Weg-
mellsvsteim wahrend 7
27 41 | 5 | Hierzu 1 Blatt | 883 | 6 | Tiefpaß | |
Wegimpulse des radabhängigen Wegmeß | Speicher | |||||
ril | systems während T | / | Beschleunigungsmesser | |||
Anfangs-Wegincrem ent | SP | Schwellwertschalter | ||||
so | Wegincrement des radabhängigen Weg | B | Korrekturfaktor | |||
meßsystems | SW | Korrektureinrichtung | ||||
in der Zeit T zurückgelegter Weg | 5 KF | Relaiswicklung | ||||
S | K | Relaiskontakte | ||||
A/1, Ml, | Multiplikationsschaltung | R | Schaltmittel | |||
Λ/3 | Divisionsschaltung | |||||
D | SM | |||||
Zeichnungen | ||||||
Claims (5)
1. Einrichtung zur gesicherten Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen, insbesondere
automatisch gesteuerten Verkehrsmitteln mit Hilfe mindestens eines radabhängigen und
mindestens eines radunabhängigen Wegmeßsystems,dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Fahrzeug eine Korrektureinrichtung (K) vorgese- ">
hen ist, die aus der Abweichung des Meßergebnisses eines radabhängigen Wegmeßsystems vom
Meßergebnis eines radunabhängigen Wegmeßsystems einen Korrekturfaktor (KF) ermittelt, und
daß dieser bei der Auswertung nachfolgender >5 Messungendes betreffenden radabhängigen Wegmeßsystems
berücksichtigt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Korrektureinrichtung im
wesentlichen aus einer Divisionsschaltung ( D), einer Multiplikationsschaltung (Λί3) und einem
Tiefpaß (I) besteht, daß die Divisionsschaltung die Zahl von Wegimpulsen («1), die während einer
bestimmten Zeitspanne (T) von dem radunabhängigen Wegmeßsystem abgegeben werden, und
von denen jeder eine bestimmte Wegstrecke, das Wegincrement (So), repräsentiert, durch die Anzahl
von Wegimpulsen (nl) dividiert, die das radabhängige Wegmeßsystem während der Zeit T
abgibt, daß das Ergebnis der Division mit Hilfe des Tiefpasses (/) geglättet und danach als Korrekturfaktor
(KF) mit dem Wegincrement (So)
in der Multiplikationsschaltung (M3) multipliziert wird und daß das so gebildete Produkt (51) vnit
der Anzahl der Wegimpulse (nl) des radabhängi- J5
gen Wegmeßsystems zur Ermittlung der während der Zeit Γ zurückgelegten Wegstrecke (5) multipliziert
wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Beschleunigungsmesser
B und ein Schwellwertschalter SW vorhanden sind, sowie ein Speicher (5P) zur Speicherung
des am Ausgang des Tiefpasses (/) anstehenden Korrekturfaktors (KF) und daß der Speicher
(5P) über Schaltmittel (SM) dann für eine 4-, bestimmte Zeit vom Ausgang des Tiefpasses abgetrennt
und anstatt der Divisionsschaltung (D) mit dem Eingang des Tiefpasses verbunden ward,
wenn die gemessene Beschleunigung einen bestimmten positiven oder negativen Wert über- r>n
bzw. unterschreitet.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Speicher (SP) durch die Schaltmittel (SM) auch dann vom Ausgang des
Tiefpasses (/) abgetrennt und anstatt der Divi- w sionsschaltung (D) mit dem Eingang des Tiefpasses
verbunden wird, wenn ein Ausfall des radunabhängig arbeitenden Wegmeßsystems ( W) festgestellt
wird.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, da- ho
durch gekennzeichnet, daß die Schaltungsteile iler Korrektureinrichtung ganz oder teilweise durch
frei programmierbare Bauelemente ersetzt si id.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche Einrichtungen finden beispielsweise in Schienenfahrzeugen Anwendung, welche von einer
Zentrale aus über zwischen den Schienen verlegte, in regelmäßigen Abständen gekreuzte Linienleiter gesteuert
werden. Hier wird neben einem die Radumdrehungen auswertenden Wegmeßsystem ein zweites
Wegmeßsystem benutzt, welches die Kreuzungsstellen des Linienleiters zählt und damit unabhängig von
der fehlerbehafteten radabhängigen Wegmessung eine zweite Ortungsmöglichkeit schafft (DE-PS
1248091). Die Verwendung zweier Wegmeßsysteme erhöht zudem die Sicherheit der Ortung und gestattet
unter bestimmten Bedingungen die Fortsetzung des Fahrbetriebes, wenn ein System ausfällt.
Die Verwendung eines radabhängigen Wegmeßsystems zusammen mit einem radunabhängigen Wegmeßsystem
ist auch zur Feststellung von Gleit- und Schleudervorgängen bei Schienenfahrzeugen bekannt.
So ist z. B. aus der Schweizer Patentschrift 573 102 eine Weg- und Geschwindigkeitsmeßeinrichtung
bekannt, welche zur radunabhängigen Wegmessung den Dopplereffekt eines Ultraschallsignals in einem
Schienenstück vorgegebener Länge auswertet. Die radunabhängige Wegmessung braucht hier nicht
sehr genau zu sein, da bei Gleitvorgängen immer deutliche Unterschiede zwischen den Ergebnissen der
Wegmessungen der beiden Systeme auftreten.
Soll bei den zuerst genannten bekannten Einrichtungen der Linienleiter eingespart und die Fahrzeugsteuerung
beispielsweise über Funk durchgeführt werden, so entfällt die Ortungsmöglichkeit über die
Kreuzungsstellen des Linienleiters.
Es muß deshalb, wenn weiterhin zwei Wegmeßsysteme zur Verfügung stehen sollen, ein Erstzwegmeßsystem
installiert werden, das eine Fahrzeugortung mit mindestens derselben Genauigkeit zuläßt, wie das an
den Linienleiter gebundene Ortungssystem.
Als ein solches Ersatzwegmeßsystem kann z. B. eine Reihe von punktförmigen Übertragungseinrichtungen
dienen. Dies ist jedoch nur dann wirtschaftlich, wenn die Abstände zwischen den einzelnen Übertragungseinnchtungen
wesentlich größer gemacht werden als die Kreuzstellenabstände bei Linienleitern.
Damit verschlechtert sich aber die Genauigkeit der Wegmessung und der Fahrzeugortung soweit, daß ein
sicherer Fahrbetrieb nicht mehr gewährleistet ist.
Um den Genauigkeitsverlust auszugleichen, besteht die Möglichkeit, das infolge Radabnutzung,
Schlupf oder Schleudern der Räder, recht ungenaue radabhängige Wegmeßsystem durch ein sehr genaues
System, z. B. eines, das nach einem optischen Korrelationsverfahren oder auf Basis des Dopplerradars arbeitet
zu ersetzen. Diese Kombination eines genauen Wegmeßsystems mit wenigen punktförmigen Übertragungseinrichtungen
als Ortungsbezugspunkten würde einen Fahrbetrieb so lange ermöglichen, wie
das genaue Wegmeßsystem nicht ausfällt. Ein solcher Ausfall, z. B. wegen Verschmutzung der Optik bei einem
optisch arbeitenden System oder wegen eines Bauelementausfalles, ist aber nicht ganz auszuschließen
und es ist aus Gründen der Betriebszuverlässigkeit in diesem Falle notwendig, ein zweites genaues Wegmeßsystem
einzusetzen.
Da genau arbeitende Wegmeßsysteme der obengenannten Art verhält η ismä füg teuer sind, wird der wirischaftlichc
Vorteil, den tier Weiifnll dt>
empfindliche!·
Priority Applications (2)
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DE19772741883 DE2741883B2 (de) | 1977-09-17 | 1977-09-17 | Einrichtung zur gesicherten Weg- und Geschwindigkeitsmessung bei spurgebundenen, insbesondere automatisch gesteuerten Verkehrsmitteln |
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