DE2741365A1 - Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer den betaetigungskolben eines mit druckmittel beaufschlagbaren bremszylinders - Google Patents

Selbsttaetige nachstellvorrichtung fuer den betaetigungskolben eines mit druckmittel beaufschlagbaren bremszylinders

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DE2741365A1 DE19772741365 DE2741365A DE2741365A1 DE 2741365 A1 DE2741365 A1 DE 2741365A1 DE 19772741365 DE19772741365 DE 19772741365 DE 2741365 A DE2741365 A DE 2741365A DE 2741365 A1 DE2741365 A1 DE 2741365A1
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Description

  • Selbsttätige Nachstellvorrichtung für den
  • Betätigungskolben eines mit Druckmittel beaufschlagbaren Bremszylinders Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Nachstellvorrichtung nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1.
  • Bei einer bekannten Nachstellvorrichtung der vorstehend genannten Art (DT-OS 2 330 949) ist der Steuerkolben mit einer Ringnut versehen, deren belagseitige Seitenwandung zum Bilden einer Keilfläche stark abgeschrägt ist. In die Ringnut greift ein mit einer entsprechenden Kelfläche endender, radial verlaufender und in einer Radialbohrung der Gewindespindel verschieblich geftlhr ter StöBel ein, der in einen Gewindegang der Mutter ragt und dort dem Profil des Gewindes angepasst endet. Bei Beaufschlagung dieser Vorrichtung mit einer bestimmten Mindestdruckhöhe wird nach Anlegen des Bremsbelages durch entsprechendes Verschieben des Betätigungskolbens und gegebenenfalls Verschleißnachstellung durch Nachlaufen der Mutter der Steuerkolben in der Gewindespindel entgegen seiner Federbelastung zurückgedrückt, wobei vermittels der Keilflächen der Stößel radial nach außen verschoben und gegen die Mutter angedrückt wird. Die Mutter wird hierdurch an einem weiteren Verschrauben unter ihrer Federbelastung auf der Gewindespindel, also an einem weiteren Nachstellen gehindert.
  • Bei der bekannten Nachstelivorrichtung muß der StöQel in der dünnen, die Bohrung umgebenden Wand der Gewindespindel verschieblich geführt werden; dementsprechend weist er eine kurze Führungslänge auf. Andererseits wirkt jedoch ein großes, durch die Querkraftkomponente seiner Keilbetätigung und die Federbelastung der Mutter bedingtes Kippmoment auf ihn ein. Die Stößelführung ist daher sehr hoch belastet, verschleißt entsprechend rasch, so daß der StöBel zum Verklemmen neigt. Weiterhin ist am Stößel aus Raumgründen keine Rückzugfeder anbringbar, im Lösezustand der Bremse ist er daher frei beweglich, kann andererseits am Steuerkolben und an der Mutter anschlagen und stellt somit ein Klappern und Schlagen verursachendes Bauteil dar.
  • Zum Arretieren der Mutter muß der Stößel kräftig an die Mutter angepresst werden, was nur bei entsprechend hoher Beaufschlagung des Steuerkolbens möglich ist. Bei dieser hohen Beaufschlagung übt jedoch der Betätigungskolben bereits eine beachtliche Zuspannkraft auf die Bremse aus, die sich entsprechend elastisch verformt. Die bekannte Nachstellvorrichtung ist also nicht derart ausbildbar, daß nur das Lösespiel der Bremse konstant gehalten wird.
  • Um diesen Problemen zu begegnen, weist eine Nachstellvorrichtung gemäß einem älteren Vorschlag einen Spreizbügel auf, welcher bei Druckbeaufschlagung des Steuerkolbens gegen das Innengewinde der Mutter anpressbar ist. Die Schenkel des Spreizbügels sind dabei in in Längsrichtung das Gewinde der Gewindespindel durchsetzenden Nuten gefUhrt, derart, daß die Enden der Schenkel an den Enden der Nuten als auch außerhalb der Nuten an einer Scheibe o.dgl. Widerlager abgestützt sind. Derartige Spreizbugelbesitzen keine echte Dauercharakteristik, d.h. es kann im Bereich der kritischen Biege- und Knickspannungen zu Brüchen an dem Spreizbügel kommen. Auch muß das Fertigen der Nuten an der Spindel als verhältnismäßig teuer angesehen werden, da die Funktion des Spreizbügels nur bei einwandfrei entgrateten Nuten sichergestellt ist.
  • Davon ausgehend besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Nachstellvorrichtung der in Rede stehenden Art (DT-OS 2 330 949) so auszubilden, daß die genannten Mängel vermieden werden, daß also keine die Funktion der Bremse gefährdende Verklemmung zu befürchten ist, daß keine Klapper- und Schlaggeräusche auftreten und daß das verwendete Spreizelement bei unbeaufschlagtem Steuerkolben elastisch in seine Ruhelage zurückkehrt und in dieser gehalten wird. Das Spreizelement soll außerdem billig sein und soll sich ohne Gefahr von Brüchen beliebig lange verwenden lassen, es soll also echte Dauercharakteristik besitzen.
  • Die Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich durch die Merkmale nach dem Kennzeichnungsteil von Patentanspruch 1.
  • Die Spreizfeder kann als genormte, billig zu fertigende Schenkelfeder ausgebildet sein, welcher echte Dauereigenschaft zukommt. Die Befestigung der Spreizfeder ist mit Hilfe des Querbolzens sehr einfach vorzunehmen, d.h. es kommen nur einige wenige Bauteile an der Nachstellvorrichtung bzw. deren Sperre zur Anwendung.
  • Die Spreizfeder kann bereits bei sehr kleinen Radialbewegungen in das Innengewinde der Mutter eingreifen, was einen großen Vorteil darstellt, derart, daß bereits geringe, einen kritischen Wert übersteigende Druckerhöhungen ausreichen, die Sperre der Nachstellvorrichtung wirken zu lassen.
  • Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen sind in weiteren Patentansprüchen aufgeführt.
  • Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert.
  • Figur 1 ist eine Schnittansicht der selbsttätigen Nachstellvorrichtung mit der Sperre nach der Erfindung; Figur 2 ist eine gemäß Fig. 1 von links gesehene Ansicht von II-II in Fig. 1 in vergrößerter Darstellung; und Figur 3 ist eine der Fig. 1 vergleichbare Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform der Sperre nach der Erfindung.
  • Der Bremszylinder weist gemäß Darstellung in der Zeichnung ein Gehäuse 1 auf, innerhalb welchem ein Betätigungskolben 3 verschiebbar angeordnet ist. Der Betätigungskolben wird während der Bremsung über einen Anschluß 5 mit Druckmittel beaufschlagt und bewegt sich dabei gemäß Fig. 1 nach links gerichtet. Die Rückführung des Betätigungskolbens geschieht über eine (nicht dargestellte) Rückholfeder o.dgl. an sich bekannte Rückholvorrichtung.
  • Innerhalb des Betätigungskolbens 3 ist eine axial sich erstreckende Gewindespindel 7 vorgesehen, an deren Außenumfang sich ein Gewinde 9 befindet. Auf diesem Gewinde läuft eine Mutter 11 mit nicht-selbsthemmendem Gewinde. Die Formgebung der Gewindeflanken von Gewindespindel 7 und Mutter 11 ist so gewählt, daß sich die Mutter in Bremsbetätigungsrichtung nachschrauben kann, in entgegengesetzter Bewegungsrichtung jedoch gesperrt ist. Die Mutter 11 ist mittels einer an einem Wälzlager 13 abgestützten Feder 15 verspannt, wobei die Feder 15 die Mutter 11 an eine Sodenfläche 17 des Betätigungekolbens 3 andrückt. Bei sich vollziehender Nachstellung entsprechend Verschleiß des Bremsbelages schraubt sich die Mutter unter der Verspannung der Feder 15 auf der Gewindespindel 7 nach, d.h. die Mutter läuft unter Drehung dem gemäß Fig. 1 nach links sich bewegenden Betätigungskolben 3 nach, bis sie an der Bodenfläche 17 anliegt und in dieser Position gehalten ist.
  • Von dem gemäß Darstellung nach Fig. 1 linken Ende der Gewindespindel 7 erstreckt sich eine Bohrung 19 axial in das Innere der Spindel. In das vordere Ende der Bohrung 19 ist ein Steuerkolben 21 eingesetzt, der durch eine Dichtung 23 gegenüber der Wand der Bohrung 19 abgedichtet ist. Der Steuerkolben 21 setzt sich mittels eines reduzierten Durchmesser aufweisenden Schaftes 25 fort, welcher am gemäß Darstellung rechten Ende mit Hilfe von Muttern 27 o.dgl. Sicherungsmitteln gehalten ist, derart, daß er eine gewisse Distanz nach rechts gerichtet (Fig. 1) bewegt werden kann. Am gemäß Darstellung rechten Ende des Steuerkolbens 21 liegt eine Feder 29 an, welche einen Fortsatz 31 des Steuerkolbens umgibt und sich am entgegengesetzten Ende am Boden der Bohrung 19 abstützt. Auf diese Weise wird der Steuerkolben 21 durch die Kraft der Feder 29 entsprechend Position der Muttern 27 in eine vorbestimmte Ausgangslage verspannt. Diese nach links gerichtete Ausgangslage bestimmt auch die Ausgangslage einer nachfolgend erläuterten Spreizfeder 33.
  • Die erfindungsgemäße Spreizfeder 33 ist an dem gemäß Darstellung linken Ende des Steuerkolbens 21 mittels eines Querbolzens 35 gehaltert. Zu diesem Zweck ist das Ende des Steuerkolbens gegabelt ausgebildet, wobei der in Querrichtung sich erstreckende Querbolzen 35 in den gegenüberliegenden GabelendEn 37 (Fig. 2) des Steuerkolbens gehalten ist. Der die Spreizfeder 33 tragende Querbolzen 35 wird also der Verschiebung des Steuerkolbens 21 entsprechend in Axialrichtung verschoben. Die Spreizfeder 33 ist als Schenkelfeder ausgebildet, wobei die beiden Schenkel 39 der Spreizfeder in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise radial gerichtet abstehen.
  • Die Schenkel der Spreizfeder liegen in Ausgangslage an je einem Anschlagstift 41 an, welcher in Querrichtung sich erstreckend vom vorderen, also gemäß Fig. 1 linken Ende der Gewindespindel getragen ist. Zu diesem Zweck ist auch das vordere, d.h. gemäß Fig. 1 linke Ende der Gewindespindel 7 gegabelt ausgebildet, derart, daß die Anschlagstifte 41 zwischen den gegenüberliegenden Gabelenden 43 der Gewindespindel gehalten sind. Die Anschlagstifte 41 liegen am vorderen Ende der beiden Schenkel 39 an, wobei die Schenkel so vorgespannt sind, daß sie die Neigung besitzen, sich radial nach außen zu strecken. In Fig. 1 ist mit voll ausgezogenen Linien die verspannte Lage der Spreizfeder bzw. der Schenkel 39 dargestellt, während mit strichpunktierter Linienfuhrung die entlastete Position, d.h. Strecklage der beiden Schenkel wiedergegeben ist. Die Verspannung der Spreizfeder 33 geschieht mit Hilfe der vorstehend genannten Feder 29; die Feder 29 ist also stärker dimensioniert als die Spreizfeder 33 und verspannt diese in ihrer in Fig. 1 mit voll ausgezogenen Linien wiedergegebene da Position,/der Querbolzen 35 die Wicklungen 45 der Spreizfeder gemäß Fig. 1 nach links gerichtet drückt und die Schenkel 39 durch die Anschlagstifte 41 relativ zum Querbolzen gehalten sind. Die Schenkel 39 können in verspannter Lage an der Gewindespindel 7 anliegen, es ist jedoch auch möglich, daß die beiden Schenkel frei gefUhrt sind.
  • Am gemäß Fig. 1 linken Ende der Gewindespindel und des Steuerkolbens grenzt ein Druckraum 47 an; bei Betriebsbremsung gelangt das Druckmittel auch in den Druckraum 47, derart, daß der Druck des Druckmittels, so des Hydrauliköls, auf den Steuerkolben 21 einwirkt und diesen in nachfolgend erläuterter Weise in die Bohrung 19 zu schieben vermag. Dabei haben die Schenkel 39 der Spreizfeder 33 die Aufgabe, in das Innengewinde der Mutter 11 einzugreifen, um diese zu arretieren. Die gemäß Fig. 1 nach rechts gerichtete Verschiebung des Steuerkolbens 21 ist begrenzt, d.h. der Fortsatz 31 des Steuerkolbens legt sich am Boden der Bohrung 19 an, wenn eine bestimmte Wegstrecke zurückgelegt ist. Auf diese Weise wird vermieden, daß die Spreizfeder 33 zu stark an die zugewandte Anlagefläche der Gewindespindel 7 angepresst wird. Die Spreizung der Spreizfeder 33 geschieht also indirekt, derart, daß die der Spreizfeder eigene Federkraft die beiden Schenkel 39 nach außen verspannt, wenn der Steuerkolben 21 um eine vorbestimmte Wegstrecke gemäß Fig. 1 nach rechts gerichtet verschoben ist. Um eine Relativdrehung zwischen dem Steuerkolben und der Gewindespindel 7 zu verhindern, sind an sich bekannte (nicht dargestellte) Mittel vorgesehen, so beispielsweise eine Keil-Nutführung. Die Drehsicherung kann auch aus Platzgründen im Bereich des rückwärtig sich erstreckenden Schafts 25 und der ihn umgebenden Bohrung vorgesehen sein.
  • In Fig. 2 ist der Eingriff der beiden Schenkel 39 in das Innengewinde der Mutter 11 veranschaulicht. Es ist ersichtlich, daß die Schenkel 39 nicht zwischen die Gewindeflanken der an der Innenseite der Mutter befindlichen Schrägverzahnung eingreifen, sondern in Schlitze 49, die am Gewindekopf ausgearbeitet sind, derart, daß sich die Schlitze 49 gemäß Fig. 1 in Axialrichtung erstrecken und eine Relativdrehung zwischen Mutter und Gewindespindel verhindert ist, wenn die Schenkel 39 in diese Schlitze eingreifen. Um den Eingriff der Schenkel in die am Gewindekopf unter gegenseitigem Abstand ausgebildeten Schlitze 49 zu gewährleisten, sind die Schenkel der Spreizfeder so zu führen, daß sie am Kerndurchmesser bzw. Gewindegrund der Gewindespindel 7 austretend in Eingriff einem der Schlitze am jeweils zugewandten Gewindekopf gelangen. Fig. 2 verdeutlicht, daß bereits eine kleine Radialstreckung der Spreizfederschenkel ausreicht, um den formschlüssigen Eingriff hervorzurufen und um auf diese Weise die Relativdrehung zwischen Gewindespindel und Mutter zu verhindern.
  • Wird der Druck innerhalb des Druckraumes 47 abgebaut und verlagert sich der Steuerkolben 21 unter der Kraft der Feder 29 gemäß Fig. 1 nach links gerichtet, dann lösen sich die Enden der Schenkel 39 schnell aus den Schlitzen 49, da hierzu nur eine kurze Wegstrecke erforderlich ist.
  • In Fig. 3 ist eine AusfGhrungsform dargestellt, bei welcher keine Anschlagstifte 41 vorgesehen sind. Bei dieser Anordnung wird die Spreizfeder 33 direkt gespreizt, d.h. entgegen der unter Bezugnahme auf Fig. 1 erläuterten Konstruktion wird die Spreizung der Feder durch den Druck im Druckraum 47 bestimmt, wenn der Steuerkolben 21 innerhalb der Bohrung 19 gemäß Darstellung nach rechts verschoben wird. Dabei ist es erforderlich, daß die Schenkel 39 der Spreizfeder an der zugewandten Gewindespindel, also am Gabelgrund derselben anliegen und radial nach außen gleiten können.
  • Dabei ist Vorsorge getroffen, daß die Anlagefläche der Gewindespindel möglichst geringe Reibung besitzt, um die radiale Spreizung der Spreizfeder zu ermöglichen. Auch in der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Steuerkolben 21 mit einem Fortsatz 31 versehen, der sich am Grund der Bohrung 19 anlegt, wenn die zum Eingriff mit dem Innengewinde der Mutter 11 erforderliche Radialstreckung der Schenkel der Spreizfeder vollzogen ist.
  • Die Wirkungsweise der vorstehend beschriebenen Nachstellvorrichtungen ist wie folgt: Es sei zunächst angenommen, daß sich die Bremse in gelöstem Zustand befindet. Wird Druckmittel, so Hydraulikflüssigkeit, in den Anschluß 5 eingeleitet, so bewegt sich der Betätigungskolben 3 gemäß Darstellung nach Fig. 1 und 3 nach links gerichtet, bis der Anlegehub beendet, die Bremse also angelegt ist. Das zwischen den Gewindeflanken der Gewindespindel 7 und Mutter 11 bestehende Flankenspiel ist so gewählt, daß es dem minimalen Anlegehub entsprechend Lösespiel entspricht. Wenn die Mutter den dem Flankenspiel entsprechenden Weg zurückgelegt hat, dann legt sie sich unter Verspannung durch die Feder 15 wieder an der Bodenfläche 17 des Betätigungskolbens 3 an. Der Betätigungskolben und die Mutter haben demnach gleiche Wegstrecke in Bremsbetätigungsrichtung zurückgelegt.
  • Liegt an den Bremsklötzen bereits ein gewisser Verschleiß vor, dann wird der Betätigungskolben 3 mittels der durch den Anschluß 5 eingeleiteten Hydraulikflüssigkeit um eine weitere zusätzliche Wegstrecke entsprechend Verschleißhub bewegt. Die Mutter 11 folgt dieser Bewegung, indem sie sich um eine diesem Verschleißhub entsprechende Wegstrecke auf dem Gewinde 9 der Gewindespindel 7 nachschraubt. Diese durch die Mutter vorgenommene Nachstellung ist dann beendet, wenn sie wiederum an die Bodenfläche 17 des Betätigungskolbens 3 angelegt ist.
  • Nunmehr beginnt die eigentliche Bremsung unter gleichzeitigem Druckaufbau in dem im Inneren des Betätigungskolbens 3 befindlichen Druckraum 47. Der Betätigungskolben 3 bewegt sich nunmehr während des sog. elastischen Hubes, welcher je nach Elastizität der Bremsenausführung unterschiedlich groß sein kann. Die Mutter 11 würde den elastischen Hub des Betätigungskolbens ohne die Sperrwirkung einer der Spreizfedern vorgenannter Konstruktion nachstellen, was zur Folge hätte, daß sich der Betätigungskolben nach Druckentlastung nicht mehr lösen lassen würde.
  • Während des Druckaufbaues innerhalb des Druckraumes 47 wird ein bestimmter Druck erreicht, welcher ausreicht, den Steuerkolben 21 gegen die Kraft der Feder 29 in das Innere der Bohrung 19 gerichtet zu verschieben. Während dieser gemäß Darstellung nach Fig. 1 und 3 nach rechts gerichteten Bewegung des Steuerkolbens kommen die Schenkel 39 der Spreizfeder mit dem Innengewinde der Mutter, d.h. mit den Schlitzen 49 auf den Gewindeköpfen des Innengewindes, in Eingriff, derart, daß eine weitere Relativdrehung zwischen der Mutter und der Gewindespindel und somit eine weitere Nachstellung der Mutter unterbunden ist.
  • Die selbsttätig wirkende Nachstellvorrichtung gestattet es, infolge der druckabhängigen Arretierung der Mutter 11 das Flankenspiel zwischen den Gewindegängen von Gewindespindel und Mutter auf das dem minimalen Anlegehub entsprechende Mindestmaß zu reduzieren, d.h. das Lösespiel des vorzugsweise durch eine (nicht dargestellte) Feder rückführbaren Betätigungskolbens kann sehr klein gehalten werden. Als Folge davon vermindert sich das Klappergeräusche auslösende Spiel, welches an Nachstellvorrichtungen ohne eine derartige Sperre vorbeschriebener Art auftreten würde. Im übrigen wird das zur Betätigung der Bremse erforderliche Hydraulikvolumen auf einem Mindestmaß gehalten.
  • Die die Nachstellvorrichtung aufweisende Bremse kann mit einer aus Stößel 51, Welle 53 und Hebel 55 bestehenden Handbetätigung versehen sein; die Gewindespindel 7 kann zum Zwecke des Bremsbelagaustausches mittels eines normalerweise drehfest gehaltenen Innenritzels dreh- bzw. rückstellbar sein, wie dies der Zeichnung gleichfalls zu entnehmen ist.
  • Die vorzugsweise aus Federstahl bestehende Spreizfeder 33 kann bei der Ausführungsform nach Fig. 3 auch elastisch am Steuerkolben 21 gehaltert sein, derart, daß der die Spreizfeder tragende Querbolzen 35 in axial sich erstreckenden Langlöchern der beiden Gabelenden 37 des Steuerkolbens 21 geführt ist und unter der Verspannung einer gemäß Fig. 3 nach rechts gerichtet wirkenden Feder steht. Es ist auch möglich, die Spreizfeder 33 in konstruktiver Hinsicht anders auszubilden, d.h. die Erfindung ist nicht auf die Formgebung der Spreizfeder als Schenkelfeder (Fig. 2) beschränkt.

Claims (5)

  1. Patentansprüche 1. Selbsttatige Nachstellvorrichtung für den Betätigungskolben eines mit Druckmittel beaufschlagbaren Bremszylinders, insbesondere fur Klotz- oder Scheibenbremsen von Fahrzeugen, mit einer koaxial zum Betätigungskolben angeordneten, zumindest bei hydraulischer Beaufschlagung drehfest mit dem 8remszylinder verbundenen Gewindespindel, auf der eine in Nachstellrichtung federbelastete Mutter mit einem selbsthemmungsfreien Gewinde läuft, die bei Bremsbetätigung vom Betätigungskolben um den 8etrag des Bremsbelagverschleisses nachschraubbar und mit einer Boden fläche des Betätigungskolbens reib-oder formschlüssig kuppelbar ist, mit einer die Gewindespindel an ihrem vorderen, dem Betätigungskolben zugewandten Ende sich koaxial zur Spindellängsachse erstreckenden Bohrung, in welche ein bei einem bestimmten Druck gegen Federkraft in das Bohrungsinnere verschiebbarer Steuerkolben abgedichtet eingesetzt ist, und mit einem am Steuerkolben angeordneten Spreizelement, das bei Verschiebung des Steuerkolbens durch Spreizung gegenüber dem Gewinde der Mutter diese gegen Drehung arretiert, dadurch gekennzeichnet, daß das Spreizelement aus einer Spreizfeder (33) besteht, welche an dem aus der Bohrung (19) sich erstreckenden Ende des Steuerkolbens (21) gehalten ist und radial sich erstreckende, bei Verschiebung des Steuerkolbens in Eingriff mit dem Innengewinde der Mutter (11) gelangende Schenkel (39) aufweist.
  2. 2. Nachstelivorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der Bohrung (19) sich erstreckende Ende des Steuerkolbens (21) gegabelt ausgebildet ist, daß ein die Spreizfeder (33) tragender Querbolzen (35), zwischen den beiden Gabelenden (37) sich erstreckend, an diesen befestigt ist, daß das vordere Ende der Gewindespindel gleichfalls gegabelt ausgebildet ist, und daß sich die Schenkel (39) der Spreizfeder (33) radial durch den Schlitz zwischen den Gabelenden (43) der Gewindespindel erstrecken.
  3. 3. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen den Gabelenden (43) der Gewindespindel an der Vorderseite der beiden Schenkel (39) je ein Anschlag stift (41) erstreckt, daß zwischen dem Ende der Bohrung (19) und dem in der Bohrung befindlichen Ende des Steuerkolbens (21) eine Feder (29) angeordnet ist, derart, daß diese die Neigung besitzt, den Steuerkolben aus der Bohrung (19) herauszudrücken, und daß die Kraft der Feder (29) größer ist als die Spannkraft der beiden Schenkel (39), die bei aus der Bohrung herausgefahrenem Steuerkolben durch die Anschlagstifte (41) außer Eingriff mit dem Innengewinde der Mutter (11) gehalten sind.
  4. 4. Nachstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkel der Spreizfeder entsprechend Verspannung durch den Querbolzen (35) und die Anschlagstifte einen gemeinsamen Winkel einschließen, welcher kleiner ist als der von den beiden Schenkeln eingeschlossene Winkel in entlastetem Zustand der Spreizfeder.
  5. 5. Nachstellvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengewinde der Mutter (11) im Bereich des Gewindekopfes Schlitze (49) aufweist, und daß die Schenkel (39) durch radiale Spreizung mit ihren Enden in Eingriff mit den Schlitzen (49) verlagerbar sind, derart, daß eine Relativdrehung der Mutter und der Gewindespindel verhindert ist.
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