DE2740899B2 - Membranzylinder für mit einem hydraulischen oder pneumatischen Druckmittel betriebene Betätigungseinrichtungen, insbesondere für Druckluftbremsanlagen in Kraftfahrzeugen - Google Patents
Membranzylinder für mit einem hydraulischen oder pneumatischen Druckmittel betriebene Betätigungseinrichtungen, insbesondere für Druckluftbremsanlagen in KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Membranzylinder der im Anspruch I angegebenen Art.
I!in derartiger Membranzylinder i«,t aus dor I IS-I1S
)4 24 062 bekannt. Dort ist ein kombinierter Federspeicherbremszylinder
dargcstelll. bei dem der liciricbsbremsicil
eine eingespannte Topfmembran aufweisi, die gegen einen Mcmbranteller anliegt und bei
DruckbcauKchlagung diesen Memhraniellcr mit der
daran angeschlossenen Kolbenstange je nach dem Abniit/ungszustand der Rcibbeliige verschiebt. Das
Gehäuse des Betriebsbremsteils ist im Anschluß an den Einspannrand in Richtung der Betätigung zylindrisch
ausgebildet und vermeidet damit bei Betätigung eine die Membranwirkfläche verkleinernde Abstützfläche. Der
■'< Hub des Betriebsbremsteiles, also bei Beaufschlagung
der Topimembran mit pneumatischen Druckmittel endet mit einem Anschlag des Membrantelters am
Gehäuse, wobei in diesem Anschlagpunkt die übertragbare Betätigungskraft schlagartig abfällt und verschwindet.
Es ist deshalb sehr gefährlich, den Betriebsbremsteil bis in diesen Bereich hinein zu benutzen, weil der
Wegfall der Bremskraft Deispielsweise einer Druckluftbremse den Fahrer eines Fahrzeuges unangenehm
überraschen würde. Der Hub der Topfmembran kann deshalb sinnvollerweise nur in einem kleineren Bereich
ausgenutzt werden; dann müssen die Rubbeläge erneuert werden. Um aber dennoch eine Sicherheit zu
haben, besitzt der Hilfsbremsteil gegenüber dem Betriebsbremstei! einen Übsrhub, wobei ein durch είπε
Speicherfeder angetriebener Stößel einen derartigen Überhub, der durch die besondere geteilte Konstruktion
des Membrantellers erzielt wird, auf die Kolbenstange übertragen kann. Da bei Betätigung der Hilfsbremse in
der Regel die Betriebsbremse nicht betätigt wird, hat die von Druckmittel uLOelastete Topfmembran die Möglichkeit,
während des Überhubes der Hilfsbremse einen weiteren Weg zuzulassen, dabei eingedrückt zu werden
und in den Randbereichen vom Membranteller abzuheben.
jo Ein Membranzylinder der angegebenen Art ist auch
aus der DE-AS 19 20 559 bekannt. Die Topfmembran wird hier vorgespannt eingebaut, und zwar indem sie am
Einspannrand winkclmäßig gegenüber dem unbelasteten Zustand zurückgebogen wird. Im übrigen zeigt
dieser Membranzylinder einen herkömmlichen Aufbau. Der Hub des Membranzylinders ist durch den üblichen
mechanischen Anschlag des Mcmbr.'-ntcllcrsam Gehäuse
begrenzt. Gleichzeitig wird durch diesen Anschlag die Rückführfeder vor zu starker Zusammenpressung
w geschützt. Die Kraft-Kennlinie eines derartigen Membranzylinder*
weist nur ein relativ kurzes Stück konstanten Kraftverlaufcs über den Hub auf und fällt
bereits zu Beginn etwa der /weiten Ilubhalflc dadurch
ab. daß sich die Membran an den kugelkalottenförmigen
41) Teil des Bodens anlegt. Der Dcckclteil des Gehäuses,
über welchen die Topfmembran mit Druckmittel beaufschlagt wird, weist eine ausgeprägte Vcrrippung
für die gleichmäßige Beaufschlagung der Mcribran mit Druckluft auf. wobei durch die Verrippung der
V) anfängliche Bcaufschlagungsraum für die Topfmembran
definiert wird. Durch diese bekannte stark ausgebildete Vcrrippung wird bereits ein Teil des an sich möglichen
Hubes eines Membranzylinders bei einer bestimmten ßaulängc verschenk;.
Es sind weiterhin bereits verschiedene Anstrengungen gemacht worden, den Krafivcrlauf des Membranzylinders
über den Hub zu verbessern, insbesondere den Bereich konstanter Kraflabgabe zu vergrößern. So
zeig! beispielsweise die DR-CMS 72 56 6OJ eine
M) Atisführungsform, bei der die Topfmembran in vorgespanntem
Zustand eingebaut wird, und /war mit einer
vergleichsweise geringeren Ausdehnung, als es ihrer unbelasteten Uauhöhe entspricht. Auch bei dieser
Aiisführungsform isl der Hub durch einen Anschlag
h5 begrenzt. Vor Erreichen dieses Anschlages findet ein
beachtlicher Kraftabfall statt, der durch clie Anlage der
Topfmembran an dem kugclkaloiicnförmigcn Teil des
Hodens und dann an dem Anschlag stattfindet. Fine
vergleichsweise Vergrößerung des Hubes wird damit nicht erreicht.
Die GB-PS 8 70 489 zeigt eine mit einem hydraulischen Druckmitte! beaufschlagte Fahrzeugfederung, bei
der Federbälge eingesetzt werden, die im Herstellungszustand Kegelstumpfform aufweisen. Diese Federbälge
weisen ähnlich v, le Topfmembranen eine Verstärkungseinlage
aus beispielsweise textilem Material auf. Ansonsten kommen diese Federbälge aber den bekannten
Rorlmembranen wesentlich näher, insofern, als sie immer nur in einem Hubbereich benutzt werden,
welcher kleiner, allenfalls gleich ihrer maximalen Bauhöhe ist. Eine Durchbiegung nach der entgegengesetzten
Seite, wie sie bei Yopfr.iembranen üblich ist,
findet nicht statt. Dennoch lagert auch hier der Federbalg auf einem Membranteller auf. Bei Federbewegung
hebt die Membran teilweise von dem Membranteller ab, wodurch sich die effektive Fläche
verkleinert. Bei Einfederbcwegungen iegt sich die
Membran des Federbalges mit zunehmender c-i'fektiver
Fläche an dem Membranteller an. Die Membran hängt zwischen dem Federteller und dem Gehäuse, in
welchem sie eingespannt ist, in allen Betriebszuständen mehr oder weniger durch, wobei hier eine Abrollung
wie bei einer Rollmembran stattfindet. >5
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Hub eines Membranzylinders bei konstanter Baulänge zu
vergrößern und zu vergleichmäßigen, d. h. einen konstanteren Verlauf der Kraft-Kennlinie über dem
Hub zu erzielen, um bei gegebener Baulänge ein Größtmaß an Hubreserve für den Membranzylinder /u
haben, um auf diese Weise beispielsweise die Sicherheit für die Betätigung einer Radbremse /u erhöhen.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der maximale Hub des Membranzylinders während des )■>
normalen Betriebes durch Beaufschlagung mit dem Druckmittel größer ausgebildet ist als die Summe aus
doppelter Mtmbranhöhe und Wandstärke der Topfmembran, so daß sich die Membran im Bereich
maximalen Hubes teilweise vom Membrantelbr abhebt. Die Topfmembran stützt sich dabei neben ihrer
Einspannung am Einspannrand im Bereich maximalen Hubes nur noch auf den Membrantellcr ab. Durch die
Erfindung wird das Vorurteil überwunden, daß Topfmembranen allenfalls innerhalb eines Hubberciches, der 4r>
der Summe aus doppelter Membranhöhe entspricht, ohne Gefahr benutzt werden können. Die Erfindung
erweitert diesen Bereich ganz bewußt, so daß damit gleichzeitig auch eine Vcrgleichmäßigung der Kraftkennlinie
über dem Hub erreicht wird. Der Bereich >o maximalen Hubes ist unter Verkleinerung der Anlageflüche der Topfmembran an dem Membrantellcr
vergrößert. Damit wird im Bereich des maximalen 1 lubes ein verlangsamter Kraftabfall erzielt, der sich für
den Fahrer merklich von dem abrupten Kraftabfall an v> einem Anschlag unterscheidet. Für die Anwendimg der
Erfindung isl es aber belanglos, ob der erweiterte maximal·: Hub letztlich durch einen Anschlag begrenzt
wird oder nicht. Bei Fehlen eines Anschlages wird der
Hub des Membranzylinder durch das Kräftcgleichge- >.n
wicht am Membrantellcr begrcn/t. Ebenso isl es
iinbcachllich. ob. etwa zu Sicherheitszweeken. außerhalb
des erfindup.gsgcmäß erweiterten Hubes der fopfmembran ein Anschlag vorgesehen isl oder nicht.
Erfindungsgenuli kann weiterhin zum /wecke der tr>
Vergrößerung des Hubes in der entgcjrrngcscl/ii.Ti
Richtung der anfängliche Hcaufschlagiingsraiim fiir die
Membran mit Druckluft ,..'sehen der Membran und
dem den Deckel bildenden Gehäuseteil bis auf ein für die Funktion notwendiges Mindestmaß in der Tiefe
verkürzt sein. Diese Merkmale lassen sich insbesondere in Verbindung mit den Merkmalen des Anspruches 1
anwenden, wodurch eine weitere Verbesserung im Sinne der gestellten Aufgabe eintritt, und zwar sowohl
hinsichtlich der Größe des maximalen Hubes als auch der Vergleichmäßigung der Kraft-Kennlinie. In besonderer
Aüsführungsform kann die an dem den Deckel bildenden Gehäuseteil vorgesehene Verrippung für die
gleichmäßige Beaufschlagung der Membran mit Druckmittel bis auf ein für die Funktion notwendiges
Mindestmaß in der Tiefe verkleinert sein. Es ist aber auch möglich, daß der den Deckel bildende Gehäuseteil
ohne Verrippung ausgebildet und die Membran auf der mit Druckmittel zu beaufschlagenden Seite mit entsprechenden
Vertiefungen versehen ist.
Die Erfindung wird anhand e= >;s bevorzugten
Ausführungsbeispieles weiter beschrieben Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch den Membranzylinder in Lösestellung,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Membranzylinder gemäß Fig. I in einer Betriebsstellung, bei der sich die
Kraftabgabe des Zylinders noch im Bereich etwa konstanter Kennlinie befindet,
F i g. 3 einen Schnitt durch den Zylinder gemäß F i g. 1 bei Erreichen des Hubendes durch Kräftegleichgewicht
und
Fig.4 ein Kraft-Kennliniendiagramm bezüglich der
Baulänge relativierten Hub.
Der in Fig. I dargestellte Membranzylinder besitzt
den Deckel I und den Bodenteil ?., die zusammen das Gehäuse 1, 2 bilden. Die Topfmembran 3 ist mit ihrem
Einspannrand 4 zwischen den Gehäuseteilen 1, 2 gehalten. Am Deckel 1 befindet sich der Anschluß 5 für
die Beschickung des Druckraumes 6 mit Druckluft.
Die Topfmembran 3 besitzt die Membranhöhe H, die das lichte Innenmaß der Topfmembran 3 in unbelastetem
..nd auch in nicht eingebautem Zustand ist. Die Formgebung des Deckels 1 ist dabei so gewählt, daß die
Membran .3 vorspanniingslos eingebaut werden kann unter Berücksichtigung ihrer Wandstärke s.
Mit der Topfmembran 3 korrespondiert der Membrantellcr 7, an dem die Kolbenstange 8 befestigt bzw.
angeordnet ist, die das Bodenteil 2 durchsetzt und mit der Radbremse in Verbindung steht. Durch eine
Vertiefung im Membrantellcr 7 an der der Topfmembran 3 zugekehrten Seite und eine entsprechende
Verdickung der Toplmcmbran 3 in diesem Bereich ist eine Zentrierung 9 geschaffen. Auf der anderen Seite
des Membrantellers 7 stützt sich die Rückführfeder 10 ab. die als Kcgelfeder ausgebildet ist. Das andere
Federauflager ist ebenfalls unier Zentrierwirkung im
Bereich des Bodenteils 2 vorgesehen. Die Befestigungsschrauben II. die i'iich durch an- bzw. eingeschweißte
Muttern ersetzt sein können, stehen mit dem BodentHI 2 in Verbindung. Die Kopfe 12 der Befestigungsschrauben
11 sind relativ flach ausgebildet. Am Bodenteil 2 kann
weiterhin !loch ein Bel'estigungsnind 15 für einen
Schutzhalg 14 vorgesehen sein. Der Raum, in welchem
sich der Membranlellcr 7 und die Kolbenstange 8 befindet, ist drucklos, also beispielsweise über Löcher 15
im Bodenteil 2 mit der Atmosphäre verbunden.
Her Bodcnieil 2 des Gehäuses 1, 2 ist über seinen
gesamten Umfang zylindrisch oder etwa zylindiisch
ausgebildet, um mittels der dann ebenfalls zylindn1.' 'heu
oder weitgehend zylindrischen Ahsn'itzfläche 16'
(I ' a. 2) eine \ erklcineruriL' der Wirkfläche der
Topfmembran 3 ganz oder zumindest weitgehend /ti
vermeiden. Der Hub des Mcmbran/ylindcrs ist bei gegebener Baulänge I11n größer ausgebildet als die
Summe aus der doppelten Membranhöhe // und der Wandstärke α der Topfmembran (vgl. F i g. 2 und 3). Der
Bodc-nteil 2 ist also nicht länglich-oval umgeformt. Auf einen derartigen mechanischen Anschlag kann gänzlich
verzichtet werden.
In F"ig. I ist auch die besondere Ausbildung des
Deckels 1 ersichtlich. Dieser besitzt eine Verrippung 16. die auf der der Topfmembran 3 zugekehrten Seite einen
Beaufschlagungsraum 17 schafft, der sicherstellt, dall die
Topfmembran 3 bei Beaufschlagung mit Druckluft gleichmäßig belastet wild. Die Tiefe des Beaufschlagungsraumes
17 bzw. der Verrippung 16 ist gegenüber herkömmlichen Membranzylindern verkleinert, und
/war auf das für die F-unktion, d.h. ordnungsgemäße
Beaufschlagung mit Druckluft, erforderliche notwendige
Mindestmaß. Auch durch diese Maßnahme läßt sich der \lub bei konstanter Baulänge vergrößern.
In F" i g. I ist die Lösestellung des Membian/vlinders
dargestellt. Die Topfmembran 3 liegt vorspannungslos an der Verrippung 16 an. so daß der Beaufschlagungsraum
17 aufgespannt ist. Bei F.inwirkung von Druckluft über den Anschluß 5 in den Druckraum 6 bewegt sich
die Topfmembran 3 und der an ihr anliegende Membranteller 7 mit der Kolbenstange 8 in Richtung
auf den Bodenteil 2. Fs entstehen je nach Kräftegleichgewicht eine Vielzahl von Bctriebsstellungen. linie
davon ist in F i g. 2 dargestellt. Es ist eine Hetriebsstellung.
die sich noch im Bereich konstanter Kraftabgabc an der Kolbenstange 8 befindet, obwohl die Topfmembran
3 in dieser Stellung bereits einen Hub zurückgelegt hat. der der Summe aus der doppelten Membi.mhöhc
und der Wandstärke der Topfmembran entspricht. Durch die Druckbeaufschlagung beispielsweise mit
8 Bar verformt sich die Topfmembran elastisch in der dargestellten Weise, wobei sie sich teilweise an die
Abstützfläche 16' anlegen kann. Diese Abstützfläche 16' ist jedoch im wesentlichen zylindrisch ausgebildet, so
daß durch diese Anlage bzw. Abstützung die Wirkfläche der Topfmembran 3 nicht verkleinert wird. Trotz dieser
Abstützung ist es wichtig, daß es sich bei der Membran um eine Topfmembran und nicht um eine Rollmembran
handelt. Durch das Übergreifen des Membrantellers 7 durch den sich bildenden Wulst an der Topfmembran 3
wird hier auch eine gewisse Zentrierwirkung erreicht.
Fig. 3 zeigt die Stellung an dem Membranzylinder,
wenn der maximale Hub erreicht wird. Wie ersichtlich, ist noch Wegrese: ve zwischen dem Membranteller 7
und den Köpfen 12 der Befestigungsschrauben 11 vorgesehen, so daß diese Stellung maximalen Hubes
anschlaglos erreicht wird. Die Stellung wird definiert durch das Kräftegleichgewicht an der Kolbenstange 8.
Der Punkt, an dem der maximale Hub erreicht wird, ist
unter anderem abhängig von der Kraft der Rückführfeder 10. Wird eine Rückführfeder 10 vergleichsweise
geringerer Dimensionierung eingesetzt, dann kann der Hub noch weiter ausgedehnt werden, bis etwa ein
Anschlag des Membrantellers 7 an den Schraubenköpfen 12 erfolgt.
Fig.4 zeigt ein Diagramm für verschiedene Membranzylinder.
Es ist der Kraftverlauf über dem durch die Baulänge relativierten Hub aufgetragen. Die durchgezogene
Linie stellt den Stand der Technik dar. Die gestrichelte Linie stellt einen Membranzylinder dar. bei
dem der Hub etwas vergrößert und auf den Kraftverlauf Einfluß genommen ist durch den Einbau einer
Topfmembran unter Vorspannung, bei dem aber
ansonsten durch die Ausbildung eines länglich-ovalen Bodenteils grundsätzlich auch der Anschlag zur
Begrenzung des I lubes eingesetzt wird, wie er im Stand
der Technik bekannt ist. Die strichpunktierte Linienführung gilt für den Anmeldungsgegenstand in der
Ausführungsform der F-" i g. I bis 3.
Der Nullpunkt auf der Abszisse ist in die Einspann ebene gelegt. Als äußere Begrenzung des Diagramme*,
ergibt sich die gesamte Baulänge, die beispielsweise für einen bestimmten Membranzylindertyp konstant vorgegeben
ist. Das Diagramm ist für den Vergleich der drei gezeigten Linien dargestellt. FIs gilt für konstanten
Druck ρ = konstant.
Die durchgezogene Linie des Kraftverlaufcs gemäß
dem Stand der Technik erstreckt sich in einem relativierten Hubbereich von etwa minus 30 bis plus 27
Von der gesamten Baulänge isl zunächst einmal für den
Hub niiht nutzbar ein bestimmter Bereich, der sich durch die Wandstärke des Deckels I und die
Materialstärke der Topfmembran 3 ergibt. Dieser Bereich möge sich etwa zwischen den relativierten
I lub/ahk'ii minus 40 und minus 35 erstrecken. Durch die
übergroße Dimensionicrung der Tiefe der Verrippung 16 bzw des Beaufschlagungsraumes 17 wird ein
weiterer Bereich für den Hub im Stand der Technik nicht gvmitzt. der etwa zwischen den relativierten
Hub/.ahlen minus 35 bis minus 30 liegt. Bei [Druckbeaufschlagung
wird sich also die Topfmembran 3 nach dem Stand der Technik grundsätzlich so ι erhalten, wie die
durchgezogene Linie zeigt, d. h. anfänglich erfolgt bc< relativ hoher Kraftabgabe ein relativ steiler Abfall der
Kraft-Kennlinie. Es wird nur ein relativ kurzhubiger Bereich überstrichen, in welchem die Kraft konstant ist.
d. h. die Kurve waagerecht verläuft. Durch Anlage der Topuncmbran 3 an dem kugclkalottenförmigen Teil des
Deckelteiles 2. wie er im Stand der Technik zu finden ist. wird sehr bald der waagerechte Verlauf der Kennlinie
verlassen, so daß ein gekrümmter Verlauf und ein Abfall bemerkbar wird. Dieser Abfall nimmt rapide zu. wenn
der Übergangsbereich zu dem mechanischen Anschlag erreicht ist. Der mechanische Anschlag befindet sich bei
der relativierten Hubzahl 27. d.h. er wird durch die länglich-ovale Formgebung des Bodentcils 2 gemäß
Stand der Technik und durch die Anlage des Membrantellers 7 an diesem Anschlag gebildet.
Die gesamte Baulänge /frl endet auf der rechten Seite
bei einer relativierten Hubzahl von etwa 60%. Für den Hub ist ein gewisser Bereich nicht nutzbar, der sich ms
der Wegreserve und der Wandstärke des Membrantellers, dem Federraum und der Wandstärke des
Bodenteiles 2 ergibt. Dieser Bereich möge von der relativierten Hubzahl 44 bis 60 reichen. Es ist ersichtlich,
daß der mechanische Anschlag im Stand der Technik gemäß relativierter Hubzahl 27 sehr weit entfernt liegt
zu der relativierten Hubzahl 44. so daß im Stand der Technik von vorneherein die Baulänge lf„ nur
unvollkommen für den Hub genutzt worden ist. wie hiermit nachgewiesen ist. Dies hat aber seinen Grund
in dem beschriebenen Vorurteil gegen eine Überbeanspruchung der Topfmembran.
Die gestrichelte Linie zeigt einen Membranzylinder, bei dem eine im Vergleich zum Stand der Technik
unveränderte Gestaltung des Deckels 2 vorliegt, so daß die Kurve ebenfalls bei der relativierten Hubzahl minus
30 beginnt. Durch Einbau der Topfmembran beispielsweise unter Vorspannung kann darauf hingewirkt
werden, daß die Kraftabgabe bei konstantem Druck
anfänglich jedoch niedriger ist, weil zusätzlich die durch die Vorspannung eingebrachte Kraft ausgeglichen
werden muß. Hier ergibt sich eine Verflachung der Kennlinie bzw. eine Verlängerung des etwa waagerecht
verlaufenden Teiles der Kennlinie. Das Ende der Kennlinie erfolgt aber auch hier durch Anlage an einen
fesien Anschlag, beispielsweise bei der relativierten
Hubzahl 37. Zwar ist hier im Vergleich zum Stand der Technik auch der Hub etwas vergrößert, jedoch ergibt
sich auch hier grundsätzlich der gleiche Nachteil wie im in
Stand der Technik, d. h. gegen Ende der Kennlinie erfolgt ein relativ starker Kraftabfall, der durch die
Verringerung der Wirkfläche an der Topfmembran entsteht, da sich diese an einen entsprechend gestalteten
Teil des Bodenteiles, beispielsweise in kugelkalottenförmiger Ausbildung, anlegt. Auch ein derartiger Membranzylinder
würde jedoch die vorgegebene Baulänge Igei tür seinen Hub nicht optimal ausnutzen.
Dies ist erst bei dem Membranzylinder der Fall, wie er in den F i g. 1 bis 3 dargestellt und durch strichpunktierte
Linienführung in seinem Kraftverlauf gekennzeichnet ist. Wie ersichtlich und beschrieben ist, wird die
Topfmembran 3 vorspannungslos eingebaut, so daß die Kurve auf der gleichen Höhe beginnt wie die Kurve des
Standes der Technik. Durch die andersartige Gestaltung ."; des Deckels jedoch und durch die Anordnung der
vergrößerten Membranhöhe H beginnt hier die Kurve bereits bei einer relativierten Hubzahl minus 35. Die
Kurve verläuft von diesem Punkt aus analog der Kurve nacti dem Stand der Technik, d. h. es wird auf diese
Weise mühelos und nahezu zwangsläufig eine absolute Krafthöhe erreicht, die der gestrichelten Linienführung
gleicht. Mit anderen Worten wird auch durch diese Maßnahme letztendlich der Hubbereich, in welchem die
Kraftlinie etwa waagerecht verläuft, vergrößert. Dieser r> waagerechte Verlauf setzt sich fort über einen relativ
großen Hubbereich, der noch weiter reicht als die Stellung gemäß F i g. 2. Dieser Verlauf der Kraftkennlinie
ist darauf zurückzuführen, daß beim Anmeldungsgegenstand eine kugelkalottenförmige Gestaltung des
Bodenteiles vermieden wird und der mechanische Anschlag des Standes der Technik ebenfalls nicht
vorkommt. Auf jeden Fall wird somit die Wirkfläche der Topfmembran 3 über einen weiten Hubbereich nicht
verkleinert. Ist das Bodenteil 2 exakt zylindrisch gestaltet, dann wirkt sich auch eine Anlage der
Topfmembran 3 an der Abstützfläche 16' nicht nachteilig aus. Ist das Bodenteil 2 geringförmig
kegelstumpfförmig ausgebildet, so ergibt sich ein vernachlässigbarer Kraftabfall. Auf jeden Fall ist aber
der mechanische Anschlag gemäß dem Stand der Technik durch die länglich-ovale Formgebung des
Bodenteiles vermieden, so daß der waagerechte Teil des Kurvenverlaufes größer ist und die gesamte Baulänge
hinsichtlich des Hubes wesentlich besser ausgenutzt wird als im Stand der Technik. Im Vergleich zum Stand
der Technik kann mit dem Anmeldungsgegenstand der Hub bei konstanter Baulänge etwa um ein Drittel
vergrößert werden.
Dennoch ergibt sich am Ende der strichpunktierten Kurve ein Kraftabfall, der jedoch seine Ursache in der
Verformbarkeit der Topfmembran 3 hat. Die Topfmembran 3 hängt hier mehr oder weniger frei tragend durch,
wobei sich die Abstützfläche 16' mit Sicherheit wieder verkleinert hat. Andererseits aber wird möglicherweise
auch nicht mehr dii volle Anlage der Topfmembran 3 an
den Membranteller 7 erreicht, sondern ein Abheben in dem äußeren Randbereich, wie es aus F i g. 3 ersichtlich
ist. Für den Fall, daß die den Hub begrenzende Stellung anschlaglos erreicht wird, d. h. durch entsprechende
Gestaltung der Rückführfeder 10 bzw. der übrigen Bauteile, endet die Kraftverlauflinie entsprechend dem
Nullpunkt der Abszisse, d. h. es kann keine weitere Kraft an der Kolbenstange 8 abgegeben werden, weil hier
Kräftegleichgewicht herrscht. Dies möge beispielsweise bei einer relativierten Hubzahl 43 der Fall sein. Wie
ersichtlich, ist damit der an sich verfügbare Hub bis zur relativierten Hubzahl 44 noch nicht voll ausgenutzt bzw.
nur im Bereich notwendiger Toleranzen ausgenutzt. Es ist ersichtlich, daß dabei noch eine Wegreserve
zwischen dem Membranteller 7 und den Köpfen 12 der Befestigungsschrauben 11 vorhanden ist. Die dargestellte
Kurve hat in diesem Bereich aber einen sehr steilen Abfall. Es ergibt sich grundsätzlich kein ändert.·
Kurvenverlauf, wenn die anschlaglose Hubbegrenzung in diesem Bereich durch einen Anschlag erzielt wird,
was beispielsweise durch entsprechende Dimensionierung der Köpfe 12 der Befestigungsschrauben 11
erreicht werden kann.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Membranzylinder für mit einem hydraulischen oder pneumatischen Druckmittel betriebene Betätigungseinrichtungen,
insbesondere für Druckluftbremsanlagen in Kraftfahrzeugen, mit einem Gehäuse
und einer aus Gummi oder gummiähnlichem Material bestehenden Topfmembran, die an ihrem
äußeren Umfang einen Einspannrand aufweist und zusammen mit einem Membranieller in ihrer
Betätigungsrichtung frei bewegbar ist, wobei das Gehäuse im Hubbereich der Membran zur Vermeidung
bzw. Minimierung einer die Membranwirkfläche verkleinernden Abstützfläche am Gehäuse
ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der maximale Hub des Membranzylinders während des normalen Betriebes durch Beaufschlagung
mit dem Druckmittel größer ausgebildet ist als die Summe aus doppelter Membranhöhe (H) und
Wandstärke (s)der Topfmembran (3), so daß sich die
iViembran (3) im Bereich maximalen Hubes teilweise vom Membranteller abhebt.
2. Membranzylinder für mit einem hydraulischen oder pneumatischen Druckmittel betriebene Betätigungseinrichtungen,
insbesondere für Druckluftbrcmsanlagen
in Kraftfahrzeugen, mit einem Gehäuse und einer aus Gummi oder gummiähnlichem Material bestehenden Topfmembran, die an ihrem
äußeren Umrang einen Einspannrand aufweist und
zusammen mit einem Membrantellcr in ihrer ßeiatigung.'richiung f.ei bcv»'gbar ist, wobei das
Gehäuse im HubbercicK dr.r Membran /ur Vermeidung
bzw. Minimicrung einer cii Mcmbrjnwirkfläehe
verkleinernden Abstützflächc am Gehäuse ausgebildet ist, insbesondere nach Anspruch I,
dadurch gekennzeichnet, daß /um Zwecke der Vergrößerung des Hubes in der entgegengesetzten
Richtung der anfängliche Beaufschlagungsraum (17) für die Membran (3) mit Druckluft /wischen der
Membran und dem den Deckel (1) bildenden Gehäuseteil bis auf ein für die Funktion notwendiges
Mindestmaß in der Tiefe vcrkür/t ist.
3. Membranzylinder nach Anspruch 2, dadurch jrckennzcichnet, daß die an dem den Deckel (1)
bildenden Gehäuseteil vorgesehene Vcrrippung (16) für die gleichmäßige Beaufschlagung der Membran
(J) mit Druckluft bis auf ein für die Funktion notwendiges Mindestmaß in derTiefc verkleinert ist.
4. Membranzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der den Deckel (1) bildende
Gehäuseteil ohne Verrippung (16) ausgebildet ist und die Membran (3) auf der mit Druckluft zu
beaufschlagenden Seite mit entsprechenden Vertiefungen versehen ist.
Priority Applications (4)
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