-
Vorrichtung zur elektroIiloreçischen FlUs3igentwicklung von
-
elektrostatisch oder elektrophotographisch erzeugter Ladungsbilder.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elektrophoretischen Flüssigentwicklung
von auf blatt- oder streifenförmigen Aufzeichnungsträgern elektrostatisch erzeugter
Ladungsbilder, bei der der Flüssigentwickler von einer drehbaren Walze aus einem
Behälter aufgenommen und in einen Kontaktbereich zwischen Walze und Aufzeichnungsträger
auf diesen aufgetragen wird und der dadurch die Ladungsbilder in einem elektrophoretischen
Entwicklungsprozeß sichtbar einfärbt und der danach von dem Aufzeichnungsträger
entfernt wird.
-
Bei den bekannten Verfahren für die elektrophoretische Flüssigentwicklung
werden überwiegend Dispersionsentwickler benutzt. Sie bestehen aus in einer hochisolierenden
Trägerflüssigkeit (Dispersant) feinteilig suspendierter aufgeladener Farbpigmentteilchen
(Toner). Die Tonerkonzentration ist im Vergleich zu elektrofotografischen Pulverentwicklern
sehr gering. Der damit durchgeführte elektrophoretische Entwicklungsprozeß beruht
auf der Wechselwirkung zwischen dem elektrisch geladenen Tonerteilchen und dem durch
das Ladungsbild auf der Oberfläche des Aufzeichnungsträgers erzeugte und gegebenenfalls
durch leitend verbundenen Platten ausgekoppelte und durch eine angelegte Spannung
veränderbaren elektrischen Feld. Dieser Prozeß führt zur Abscheidung einer zur sichtbaren
Einfärbung des Ladungsbildes notwendigen Tonermenge.
-
Verfahren zur elektrophoretischen Flüssigentwicklung sind gekennzeichnet
durch die Menge und Zahl (bei Entfernung von Verarmungsschichten) der Aufträge von
Flüssigentwicklern, wobei eine ausreichende Kontaktdauer erforderlich ist. Die Ausbildung
der Vorrichtungen für die Entwicklung mit Entwicklungselektrode ist gegebenenfalls
von Bedeutung entsprechend der Schwierigkeit der durchzuführenden Entwicklungs-
(Einfärbungs-)
Aufgabe, wobei unterschieden werden muß zwischen der Einfärbung von Ladungsbildern
von elektrostatischen Textdruckern in Matrixschrift und der Einfärbung von Halbtonbildern
von elektrofotografischen Kopiergeräten oder von elektrostatischen Fernkopiergeräten.
-
Bei ersteren ist es notwendig, Schriftzeichen für eine gute Lesbarkeit
sauber und mit ausreichendem Kontrast einzufSrben. Die z. B. pro DIN A 4 Seite einzufärbende
Fläche ist klein und somit die dafür notwendige Tonermenge gering. Allerdings kann
die Aufzeichnungsträgergeschwindigkeit , z. B.
-
bei Schnelldruckern, verhältnismäßig hoch sein.
-
Bei letzteren ist es vordringlich, Halbtonbilder tonwertrichtig mit
möglichst hohem Kontrastumfang einzufärben.
-
Maximal ist es notwendig, die ganze, z. B. DIN A 4 Seite, einzufärben.
Die dafür erforderliche Tonermenge ist relativ groß. Dafür ist in der Regel die
Aufzeichnungsträgergeschwindigkeit gering.
-
Der Auftrag des Flüssigentwicklers findet in der einfachsten, aber
uneffizientesten Form im Tauchverfahrcn statt.
-
Der Aufzeichnungsträger wird durch ein Bad mit Flüssigentwickler durchgezogen.
Die erforderliche Zeit für die Entwicklung ist groß und die Einfärbung relativ schwach.
Der Grund ist das Fehlen eines vertikalen Austausches, d. h.
-
einer Erneuerung zwischen dem durch den bewegten Aufzeichnungsträger
mitgenommenen sehr dünnen (einige 20 zm) und durch die Einfärbung an Toner verarmten
Flüssigentwicklerfilm, in dem der elektrophoretische Entwicklungsprozeß stattfindet,
und dem in der weiteren Umgebung vorhandenen Flüssigentwickler des Bades mit normaler
Tonerkonzentration.
-
Außerdem wird die Rückseite des Aufzeichnungsträgers durch den adhäsiv
anhaftenden Toner unerwünschterweise verschmutzt.
-
Der Aufzeichnungsträger saugt, bedingt durch die beidseitige Einwirkung,
sehr viel Flüssigentwickler auf. Er muß daher intensiver ausgetrocknet werden. Die
Entwicklung mit Entwicklerelektrode ist schwer realisierbar.
-
Zur Vermeidung dieser erstgenannten Mängel ist es bekannt, z. B. Düsen,
Kanäle und Walzen zum Auftrag des Flüssigentwicklers zu verwenden.
-
Bei den bekannten Verfahren, die den Walzenauftrag anwenden, ist die
sich drehende Walze entweder mit einem saugfähigen Material (DT-OS 20 13 614) beschichtet
oder mit einem engmaschigen Netz ummantelt (DT-OS 20 04 621). Damit kann die Walze
mit ihrer eintauchenden Unterseite Flüssigentwickler aus einem Behälter aufnehmen.
An ihrer Oberseite wird der absorbierte bzw. teilweise absorbierte Entwicklerfilm
an den tangential in mehr oder weniger Abstand vorbeibewegten Aufzeichnungsträger
abgegeben. Es bilden sich dabei beiderseits der Berührungsmittellinie Menisken aus
Flüssigentwickler. In dieser dadurch gebildeten relativ schmalen Auftrags zone findet
die Hauptentwicklung statt. Eine so schmale Zone reicht Jedoch schon bei Aufzeichnungsträgergeschwindigkeiten
von mehr als 20 mm/s für eine ausentwickelte Einfärbung nicht mehr aus.
-
Darum wird, um mehr Flüssigentwickler aufzutragen, von der synchronen
Relativbewegung, die gleichzeitig ein Verwischen der schon teilweise eingefärbten
Ladungsbilder verhindern soll, abgesehen. Höhere Walzenumfangsgeschwindigkeiten
sorgen für einen größeren Auftrag von Flüssigentwickler. Durch zusätzliche Ausbildung
einer Nachentzzicklungszone, in der es dem teilweise als Film anhaftenden und von
dem Aufzeichnungsträger mitgeschleppten Flüssigentwickler bis zur endgültigen Abquetschung
ermöglicht wird die Ausentwicklung zu vollziehen, wird versucht, die genannten Mängel
zu beseitigen. Dieser
Vorgang liefert allerdings keine tonwertrichtigen
Bilder, wobei sich der Fehler außerdem für einzelne Bildteile lokal sehr unterschiedlich
auswirkt. Denn bei einem in der Hauptentwicklungszone nicht ausentwickeltem Halbtonbild
kann zwar der in die Nachentwicklungszone mitgeschleppte Entwicklerfilm von ca.
50 um Dicke sehr kleine, besonders schwach einzufärbende Bildteile ausentwickeln,
aber für große, stark einzufärbende Bildteile reicht der im Film vorhandene Toner
nicht mehr aus. Ein horizontaler Zufluß aus z. B.
-
nicht einzufärbenden Bildteilen kann nicht stattfinden.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, für die elektrophoretische Flüssigentwicklung
eine Vorrichtung zu schaffen, bei der die Nachteile bekannter Verfahren vermieden
werden, wobei für die Einfärbung des bildmäßig aufgeladenen Aufzeichnungsträgers
der Flüssigentwickler in ausreichender Menge durch eine oder gegebenenfalls mehrere
Auftragwalzen aufgetragen wird, und diese Einfärbung ausschließlich in einem für
die elektrophoretische Entwicklung, gegebenenfalls mit Entwicklungselektrode, günstig
gestaltetem Kontaktbereich zwischen Walze und Aufzeichnungsträger gleichmäßig geschieht
und somit ein Nachentwicklungsbereich entfallen kann. Außerdem sollen die Vorrichtung
einfach und kompakt sein.
-
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Mantelfläche der Walze nachgiebig
ausgebildet ist, daß der bildmäßig aufgeladene Aufzeichnungsträger innerhalb des
Kontaktbereiches in einem weiten Umschlingungsbereich um die Walze geführt ist und
dabei auf die Walze einen solchen Druck ausübt, daß der Aufzeichnungsträger im Umschlingungsbereich
die Mantelfläche der Walze zusammendrückt, und daß dadurch die Walze die Entwicklerflüssigkeit
freigibt. Der weite Umschlingungsbereich wird zweckmäßig durch Führungsrollen erreicht,
die in Transportrichtung des Aufzeichnungsträgers vor und hinter der Walze angeordnet
sind und um die der Aufzeichnungsträger geführt
ist. Um die Menge
des aufzutragenden Flüssigentwicklers kontrollierbar verändern zu können, wird gemäß
weiterer Ausbildung der Erfindung die Walze auf einem drehbar am Gehäuse gelagerten
Hebel angeordnet und der Aufzeichnungsträger durch außerhalb des Entwicklungsbehälters
am Gehäuse gelagerte Transportrollen bewegt. Dabei liegen die Lagerachsen der Walze
und der Transportrollen im Bereich der durch die FUhrungsrollen verlaufenden Ebene
um einen geringen Betrag nebeneinander. Die Durchmesser der Transportrollen sind
untereinander gleich und gegenüber dem Durchmesser der Walze etwas kleiner gehalten.
Im Zusammenhang mit der Versetzung der beiden Achsen wird dadurch erreicht, daß
im Auflaufbereich des Aufzeichnungsträgers auf die Walze die Manteloberflächen der
Transportrollen und der Walze in einer Ebene liegen, während diese Manteloberflächen
im Ablaufbereich des Aufzeichnungsträgers von der Walze unterschiedlich sind.
-
Für die drehbar gelagerte Walze, die gemäß weiterer Ausbildung der
Erfindung aus einem gut saugfähigem, feinporigen, lösungsmittelfestem dicken Sehaumgummibelag
besteht, der auf einer Hülse mit eingebauter Lagerung befestigt ist, können vorzugsweise
geeigncte handelsübliche Maler- (Lackier-) walzen verwendet werden. Für die Einfärbung
wird der Aufzeichnungsträger huber die Walze mit der ihr zugewandten ladungsbildtragenden
Seite bewegt. Sie wird durch die dazu notwendige Bandzugkraft synchron mitgedreht.
I)er von ihr aus dem Behälter aufgesaugte Flüssigentwickler wird im Umschlingungsbereich
durch die aufgrund der Bandzugkraft erzeugte radiale Pressung der Schaumgummiwalze
gegen die ladungsbildtragende Seite des Aufzeichnungsträgers augequetscht. Dieser
Ausquetschvorgang verläuft verzogert ab, da der durch die Pressung in den Poren
unter Druck stehende Flüssigentwickler nur relativ langsam aus den sich an der Oberfläche
befindlichen offenen Poren in den zwischen ihnen und dem Aufzeichnungsträger schon
vorhandenen ausgeflossenen Entwicklerfilm austreten kann. Der derart
im
gesamten Kontaktbereich, bedingt durch das große Fassungsvermögen der Schaumgummiwalze,
reichlich aufgetragene Flüssigentwickler fließt laufend, vorwiegend beiderseits
zu den Stirnflächen der Schaumgummiwalze ab und färbt hierbei in einem elektrophoretischen
Entwicklungsprozeß die Ladungsbilder ein.
-
Er ist dann an Toner verarmt.
-
Die Ergänzung durch frischen, von den Poren der Auftragwalze hochgezogenen
und aus ihnen austretenden Flüssigentwickler erfolgt in Form vieler kleiner, in
den vorhandenen Entwicklerfilm eindringender kleiner Strahlen.
-
Der Ausquetschvorgang verläuft gezielt durch die Wahl der Materialeigenschaften
und - dimensionen der Schaumgummiwalze für vorgegebene Einfärbaufgaben und Aufzeichnungsträgergeschwindigkeiten
gleichmäßig während des Aufzeichnungsträgertransportes im gesamten Berührungsbereich
ab.
-
Bei Anwendungsfällen, bei denen die Ladungsbilder aufgrund z. B. notwendiger
Aufzeichnungsträgergeschwindigkeiten mit einer einzigen Schaumgummiwalze nicht mehr
ausentwickelt werden können, werden zwei oder mehrere, eventuell mit entsprechend
kleinerem Durchmesser eingesetzt. Dies geschiF jeweils durch gleichartige Anfügung
einer Schaumgummiwalze und einer Führungsrolle pro Stufe, wobei die Abquetschwalze
wiederum an der letzten Führungsrolle angebracht wird.
-
Dadurch, daß die Schaumgummiwalze nur so breit ist wie das Ladungsbild,
aber schmaler als der Aufzeichnungsträger, wird verhindert, daß Flüssigentwickler
auf die Rückseite des Aufzeichnungsträgers kommt und diese verschmutzen kann.
-
Es-sind Mechanismen vorgesehen, die entweder die Schaumgummiwalze
absenken oder die Führungsrollen anheben. Dadurch wird der, z. B. in Betriebspausen
nicht erforderliche Kontakt zwischen Schaumgummiwalzen und Aufzeichnungsträger aufgehoben
und somit die Einwirkung von Flüssigentwickler vermieden.
-
Für spezielle Entwicklungsaufgaben, für die die elektrophoretische
Entwicklung mit einer Entwicklungselektrode erforderlich ist, besteht die Schaumgummiwalze
aus leitfähigem Material. So können beispielsweise handelsübliche Lackierwalzen
durch aufgedampfte dünne Metallschichten an der Oberfläche leitfähig gemacht werden.
Dadurch, daß die grundsätzlich leitfähige Riickseite des Aufzeichnungsträgers über
die Führungsrollen auf Erdpotential gelegt wird und die leitfähige Schaumgummiwalze
damit elektrisch leitend erbunden ist, werden die von dem Ladungsbild ausgehenden
Feldlinien vorteilhaft ausgekoppelt. Durch Anlegung einer
entsprechenden
Spannung kann das Feldlinienbild des Ladungsbildes verändert werden. Es ist damit
auch eine Umkehrentwicklung durchführbar.
-
Allein durch die Aufsaugung und Abgabe einer großen Flüssigentwicklermenge
durch die Schaumgummiwalze findet eine intensive Durchmischung des im Behälter vorhandenen
Flüssigentwicklervorrats sowie auch die Durchmischung des nachgefüllten Toners statt.
Daher ist zu diesem Zweck keine Umwälzpumpe notwendig. Gegebenenfalls kann die Durchmischung
durch auf die Stirnseiten der Schaumgummiwalze aufgesetzten Flügelräder intensiviert
werden.
-
Die Erfindung wird in folgenden durch die in den Figuren beschriebenen
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
-
Es zeigen: Fig. 1 vereinfacht eine Vorrichtung zur Flüssigentwicklung
elektrostatischer Druckbilder mit einer Schaumgummiwalze nach der Erfindung in'der
Seitenansicht.
-
Fig. 2 vereinfacht die Vorrichtung zur Flüssigentwicklung elektrostatischer
Druckbilder mit einer Schaumgummiwalze n nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung.
-
Fig. 3 vereinfacht eine Vorrichtung zur Fltissigentwicklung elektrostatischer
Druckbilder mit zwei Schaumgummiwalzen nach der Erfindung in der Seitenansicht.
-
Fig. 4 vereinfacht eine Vorrichtung zur Flüssigentwicklung elektrostatischer
Druckbilder mit einer Schaumgummiwalze und separater Papierführung nach der Erfindung
in der Seitenansicht.
-
Fig. 5 vereinfacht eine Vorrichtung zur Flüssigentwicklung
elektrostatischer
Druckbilder mit einer Schaumgummiwalze nach Fig. 4 in der Hauptansicht.
-
Die Fig. 1 bis 3 zeigen Vorrichtungen zur Flüssigentwicklung elektrostatischer
Druckbilder mit einer Schaumgummiwalze 3 in der einfachsten Ausführung. Der Entwicklerbehälter
1 ist mit einem Flüssigentwickler 2, vorzugsweise Dispersionsentwickler, gefüllt.
Im Betrieb ausgetragener Toner sowie gegebenenfalls Trägerflüssigkeit werden aus
Vorratsbehältern manuell oder automatisch in bekannter Weise ersetzt. Die drehbare
Schaumgummiwalze 3 ist mittels einer Achse 4 so gelagert, daß sie teilweise in den
Flüssigentwickler 2 taucht.
-
Der mit dem latenten Ladungsbild bedruckte Aufzeichnungsträger 6,
vorzugsweise DEC-Papier, wird mittels zweier Führungsrollen 5 mit der Geschwindigkeit
v über einen vorgegebenen Sektor der Schutnguinmiwalze 3 geführt. Aufgrund der für
den Transport notwendigen Bandzugspannung Fb wird der von dem Aufzeichnungsträger
6 berührte Teil der Schaumgummiwalze 3 durch die daraus resultierende Druckspannung
Pr um einen bestimmten Betrag Cr zusam rengedrUckt. Durch diesen Vorgang wird der
von der Schaumgummiwalze 3 aus dem Behälter 1 aufgesaugte Flüssigentwickler 2 gegen
die, das Ladungsbild tragende Seite des AufzeichnungstrSgers 6 ausgequetscht. Dieser
entwickelt während des Transports des Aufzeichnllflgstrers 6 silber die Schaumgummiwalze
3, die synchron mitgedreht wird, die aufgedruckten und zur Walze gerichteten Ladungsilder.~Vorteilhaft
für eine schnellere und bessere Ausentwicklung wirkten 5 günstigen Materialeigenschaften
und die Dimensionen der Schamgummiwalze im Zusammenhang mit der ausbildung der Vorrichtung
aus: Übe den ganzen Berührungsbereich wird gleichmäßig die große in den Poren gespeicherte
Menge Flüssigenttlickler durch die Oberflächenporen in Form kleiner Strahlen ausgepreßt.
Der bei der Einfärbung an Toner verarmende Flüssigentwickler fließt laufend
zu
den Stirnseiten ab. Der nach der Trennung von der Schaumgummiwalze 3 auf den Aufzeichnungsträger
6 anhaftende Entwicklerfilm wird durch die Abquetschwalze 7 entfernt. Er läuft in
den hdtwicklungsbehälter 1 zurück.
-
Als Schaumgummiwalzen 3 können vorteilhaft handelübliche Lackierwalzen
eingesetzt werden. Sie bestehen aus einer Kunststoffhülse mit mitt eingebauter Lagerhiilse.
Der relativ dicke Schaumgummibelag ist in Hinblick auf seine vorgesehene Verwendung
außerordentlich saugfähig sowie feinporig. Aufgrund der völligen Auspolymerisation
ist der Schaumgummi zugleich auch resistent gegen Flüssigentwickler. Nach Aufstecken
einer Achse 4 ist die Lackierralze ohne weiteres als Schaumgummiwalze verwendhar.
Sie ist schmaler als der Aufzeichnungsträger 6, so daß dessen Rückseite nicht von
Flüssigentwickler benetzt wird (Fig.2 und Fig. 5). Der Berührungsbereich zwischen
Aufzeichnungsträger 6 und der Schaumgummiwalze 3 ist der Aufgabe der Entwicklungsvorrichtung
entsprechend angepaßt. Halbtonbilder erfordern z. B. einen größeren Berührungsbereich
als Te^-tbilder. Ebenso muß bei größerer Aufzeichnungsträgergeschwindigkeit der
Berührungsbereich verlänger werden. Der Berührurigsbereich kann sehr einfach durch
die Verwendung von Schaumgummiwalzen mit handelsüblich unterschiedlichen Durchmessern
verändert werden. Eine Vergrößerung des Durchmessers zwecks Verlängerung des Berührungsbereiches
ist allerdings dann nicht mehr von Nutzen, wenn die gegen den Informationsträger
6 ausquetschbare FlUssigentwicklermenge nicht ausreicht oder der erforderliche Durchmesser
unverhältnismäßig groß ist. Dann ist es vorteilhaft, wie in Fig. 3 dargestellt,
zwei oder mehrere Schaumgummiwalzen 3 mit entsprechend kleinerem Durchmesser gleichartig
anzuwenden. Hierzu wird der vorhandenen Schaumgummiwalze 3 je eine weitere Schaumgummiwalze
3 mit Führungsrolle 5 pro Stufe nachgeordnet. Die Abquetschwalze 7 wird dann der
letzten Führungsrolle 5 zugeordnet. Das hat den Vorteil,
daß mit
jeder folgenden Walze neuer, an Toner reicher Flüssigentwickler an den AufzeichnungstrNger
herangebracht wird.
-
Um in den Betriebspausen, d. h. bei Stillstand des Aufzeichnungsträgers
6, den nicht erforderlichen Kontakt zwischen der Schaumgummiwalze 3 und den Aufzeichnungsträger
6 aufzuheben, können entweder die Walze 4 in den Behälter 1 (in Pfeilrichtung P
1) abgesenkt oder die Führungsrollen 5 (in Pfeilrichtung P 2) angehoben werden.
Der dazu nctwendige Mechanismus (nicht dargestellt) sollte gegebenenfalls auch Zwischenstellungen
erlauben. Durch die damit auch im Betrieb ausführbare Veränderung des Berührungsbereiches
kann eine Anpassung der Vorrichtung an unterschiedliche Entwicklungsaufgaben vorgenommen
werden.
-
Eine Variante der einfachen Entwick]ungsvorrichtung (Fig. 1 bis 3)
ist in den Fig. 4 und 5 gezeigt. Bei der Anordnung wird der Aufzeichnungsträger
6 durch die Transportrollen 9 bewegt, die am Gehäuse 10 gelagert sind und außerhalb
des Entwicklungbehälters 1 auf die Ränder des Aufzeichnungsträgers 6 einwirken.
Die beiden Fiihrw!gsrollen 5 bestimmen wiederum den Berührungssektor. Die Schaumgummiwalze
3 ist an einem beweglichen Hebel 8 drehbar gelagert. Ihr unterer Teil taucht in
den Flüssigentwickler 2, der sich in dem Entwicklerbehälter 1 befindet. Wird ie
Schaumgummiwalze 3 durch den Hebel 8 zwischen die Transportrolren 9 und gegen den
gespannt geführten Aufzeichnungsträger 6 geschwenkt (Pfeilrichtung P 5, so quetscht
der Aufzeicirnungsträger 6 beim Transport um die Transportrollen 9 jeweils einem
gleichmäßig größer werdenden Betrag tr der Schaumgummiwalze 3 zusammen. Aufgrund
der Abmessungen der Durchmesser, wobei die Schaumgummiwalze 3 um den ';tert 2 e,
z. B. 3 mm, größer als die Transportrollen ist, und dadurch, daß die Achsmitte der
Schaumgummiwalze um den Betrag 3 (. B. 1,5 mm) gegenüber der Achsmitte der Transportrollen
versetzt ist, ist in der gezeichneten Stellung
die Zusammendrückung
Ar der Schaumgummiwalze im Einlaufbereich 0 mm und wird sich maximal im Auslaufbereich
dem Wert2e nähern. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Ausquetschvorgang dadurch
unabhängig von der zum Transport des Aufzeichnungsträgers 6 notwendigen Bandzugspannung
ist. Die durch das Ausquetschen auftretende Flächenpressung ist außerdem regulierbar.
Der Berührungsbereich zwischen Aufzeichnungsträger 6 und der Schaumgummiwalze 3
kann gegebenenfalls zusätzlich zur Verschwenkung der Führungsrollen in Pfeilrichtung
P 2 durch Herausschwenken (Pfeilrichtung P 3) des Hebels 8 entsprechend der Entwicklungsaufgabe
beliebig verkürzt werden. Dadurch wird die Schaumgummiwalze in Pfeilrichtung P 4
abgesenkt. Dadurch kann auch in Betriebspausen der Kontakt durch Absenken der Schaumgummiwalze
3 in den Flüssigentwickler 2 ganz aufgehoben werden. Die Abquetschwalze 7 entfernt
wiederum den mit dem Aufzeichnungsträger 3 ausgetragenen Flüssigentwicklerfilm.
-
Ist die elektrophoretische Entwicklung mit Elektrode erforderlich,
so wird eine Schaumgummiwalze 3 aus leitfähigem Material eingesetzt. Verwendete,
handelsübliche Lackier'.qalzen können dazu durch Aufdampfen von Metall leitfähig
gemacht werden. Über die Fühflrngsrollen 5 wird die leitfähige Substrat-Rückseite
des Aufzeichnungsträgers 6 in nicht dargestellter, aber bekannter Weise auf Erdpotential
gelegt. Durch Anlegung einer je nach Anwendungszweck erforderlichen, geeigneten
positiven oder negativen Spannung kann das Feldlinienbild des Ladungsbildes aus
gekoppelt und entsprechend verändert werden.
-
Dadurch, daß ein großes Entwicklervolumen durch die Schaumgummiwalze
3 aufgetragen wird, und sich somit im Umlauf befindet, ist die Durchmischung des
im Behälter befindlichen Entwicklers gut. Auch nachtraglich zugegebener Toner wird
schnell untergemischt. Eine Umwalzpumpe ist daher nicht
erforderlich.
Gegebenenfalls wird die Durchmischung durch ein auf Jeder Stirnseite der Schaumgummiwalze
3 aufgesetztes Flügelrad verbessert (nicht dargestellt). Durch die Anwendung einer
vorzugsweisen handelsüblichen Schavmgummiwalze 3 und die konsequente Ausbildung
der Vorrichtungen führt das angewendete Verfahren mit Walzenauftrag zu wirkungvollen,
elektrophoretischen Entwicklungsvorrichtungen und zu einfacherer, kleinerer und
kompakterer Bauweise.
-
Leerseite