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Zusammengesetztes Profil für Rahmen, Leisten und dgl.
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Die Erfindung betrifft ein zusammengesetztes Profil für Rahmen, Fenster-
oder Türleisten und dgl.
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Im Wohnung- und Betriebsgebäuden ist es iiblich, Profile für Rahmen
oder Leisten zu verwenden, die im Querschnitt oft eine verwickelte Gestalt aufweisen.
Dies ist notwendig zum Erzielen der erforderlichen Abdichtung gegen Wettereinflüsse
oder zur Aufnahme von Glasscheiben oder dgl. Auch die Befestigung des Rahmens an
den Mauern erfordert bestimmte Profilformen. Solche Profile lassen sich verhältnismässig
einfach ausbilden, wenn sie aus Aluminium hergestellt werden, in welchem Falle das
Profil unmittelbar extrudiert wird. Die Verwendung von Aluminium hat jedoch den
Nachteil einer geringen Wärmeisolierung, während in vielen Gebäuden aus ästhetischen
Gründen Aluminium nicht erwünscht ist.
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Die Herstellung verwickelter Profile aus Holz bringt den Nachteil
mit sich, dass die dazu benutzten Maschinen verhältnismässig kompliziert sind, da
für jede Längsnut eine Sonderfräse erforderlich ist.
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Die Verschiedenheit der Nuten erfordert auch eine Verschiedenheit
von Fräsen und Sägen, wodurch ein solches Herstellungsverfahren einen hohen Kostenaufwand
mit sich bringt. Ausserdem liegt die Gefahr vor, dass die in dieser Heise hergestellten
Profile sich verziehen, da der Rahmen aus massivem Holz hergestellt wird. Ferner
hat eine solche massive Ausbildung eines Rahmens den Nachteil, dass der Rahmen auf
der Aussen- und Innenseite aus dem gleichen Material besteht, so dass entweder die
Aussenseite nicht gut wetterbeständig ist oder die Innenseite nicht vollkommen dem
Innern des Raums angepasst ist.
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Das zusammengesetzte Profil nach der Erfindung unterscheidet sich
durch mindestens zwei mit einer Seitenfläche aneinander gehaftete Streifen, die
längs der Haftfläche eine Rillenfederverbindung aufweisen. Das zusammengesetzte
Profil erlaubt dem Entwerfer, eine freie Wahl der zu verwendenden Materialien zu
machen. Sogar eine Kombination von Aluminium und Holzstreifen ist denkbar.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist das zusamnengesetzte Profil
derart ausgebildet, dass die Rillenfederverbindung durch eine Anzahl paralleler
Längsnuten mit einem festen Stich gebildet wird. Dies erteilt dem Gebraucher den
Vorteil, dass die Streifen einander gegenüber beliebig versetzt werden können, so
dass Nuten gebildet werden, in denen die Glasscheibe oder die Tafel befestigt werden
kann oder die als Anschlag für eine Tu~r dienen können.
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Ferner können die Breiten der Streifenteile des Profils voneinander
verschieden sein, wodurch auf einer Seite die Randflächen bündig sein können, während
auf der anderen Seite eine Nut gebildet wird.
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Ein weiteres Merkmal des zusammengesetzten Profils besteht darin,
dass die Breite eines Streifens einem Vielfachen des Stichs der Nuten entspricht.
Bei einem Profil mit einer in vorstehend beschriebener Weise gebildeten Nut bleibt
in dieser Nut ein freier Raum übrig, der als Befestigungsnut für Abdichtungsprofile
und dgl. dienen kann. Die Nut kann auch als Ausricht- oder Befestigungsmittel für
das H&nge- und Verschlusswerk dienen.
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In einer weiteren Ausbildung der Erfindung besteht das zusammengesetzte
Profil aus mindestens drei Schichten zusammenhaftender Streifen, wobei die Zwischen-
oder Kernetreifen durch je eine Anzahl kurzer Teile gebildet werden. Diese kurzen
Teile haben nicht nur den Vorteil einer
zugfreien Konstruktion sondern
erteilen dem Entwerfer ausserdem die Möglichkeit, billiges Holz und/oder Abfallholz
oder dgl. zu benutzen.
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Die äusseren Streifenschichten des zusammengesetzten Profils lassen
sich dann den XJünschen des Gebrauchers anpassen, so dass der nach aussen gerichtete
Streifen wetterbeständig ist, während der nach innen gerichtete Streifen sich vorzüglich
als Dekorleiste für das Interieur eignet.
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Die Erfindung schlägt ferner vor, die Stirnseite der Kernteile in
einem bestimmten Abstand voneinander anzubringen, um einen Lüftungsspalt zu bilden.
In dieser Weise lassen sich vom Rahmen abgeschlossene Räume dennoch ausreichend
ventilieren, so dass Vermoderung vermieden wird.
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Auch ist eine zugfreie Lüftung beiderseits einer zwei Räume trennenden
Tafel, eines Rahmens oder eines andersartigen Elements z.B. einer Tür, denkbar.
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Cemäss der Erfindung ist es zu bevorzugen, Nuten rechteckigen oder
quadratischen Querschnitts zu benutzen.
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Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
zusammengesetzten Profils vorerwähnter Art. Dieses Verfahren kennzeichnet sich durch
das Ziehen mindestens einer Nut in einer Seite und nötigenfalls in der gegenüber
liegenden Seite eines Streifens, das Anbringen eines Haftmittels z.B. Leims auf
jeder der Seiten und das Zusammenschieben der gerillten Seiten mindestens zweier
Streifen. In dieser Weise bilden sich kräftige, den Umständen angepasste Konstruktionen,
während das Haftmittel bei einem zusammengesetzten Profil nicht sichtbar ist, da
es in beschränktem Masse nur auf den Stirnflächen der zwischen zwei Rillen liegenden
Feder angebracht wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile des zusammengesetzten Profils werden
aus der nachfolgenden Beschreibung einer Anzahl in den Figuren dargestellter Aus
führungs formen hervorgehen.
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In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt durch einen Rahmen
mit einer darin untergebrachten Fensterleiste, Fig. 2 einen Querschnitt durch einen
Rahmen mit einer darin angebrachten Fensterleiste in einer anderen Ausbildung, Fig.
3 eine bei einem Rahmen nach der Erfindung verwendete Gelenkkonstruktion, Fig. 4
einen Querschnitt durch einen Rahmen mit einer Türleiste in einer für Luftungszwecke
bestimmten Ausbildung, Fig. 5 eine Ansicht bzw. Schnitt durch ein Lüftungsgitter
beim Rahmen nach Fig. 4.
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Nach Fig. 1 ist das Rahmenprofil 1 bzw. Fensterrabmenprofil 2 aus
jeweils zwei Streifen 3, 4 bzw. 5, 6 zusammengebaut. Da es sich hier um einen stehenden
Querschnitt des Rahmens handelt sind im Schnitt nur das obere und das untere Band
1' bzw. 1" und von der Fensterrahmenleiste das obere Band 2', das Mittenband 2"
und das untere Band 2"' dargestellt.
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Nach der Erfindung wird jedes Profil durch zwei Streifen gebildet,
die in der Haftfltiche Rillen aufweisen, in die die zwischen zwei Rillen gebildete
Feder des zugehörenden Streifens eingeht. Die Rillen haben einen konstanten Stich
einander gegenüber und der Querschnitt der Rille bzw.
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der Feder ist rechteckig. Die Anzahl von Rillen kann entsprechend
dem Entwurf des Rahmens in jedem Regelband verschieden sein. Auch die Abmessung
jedes Streifens kann je nach der Funktion im Band beliebig gewählt werden.
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Aus Fig. 1 geht deutlich hervor, dass der Streifen 3' auf der Unterseite
aus dem Streifen 4' herausragt, um eine Anschlagleiste für die Fensterrahmenleiste
2 zu bilden, Im vorstehenden Teil ist eine zusätzliche Rille 7 vorgesehen, die die
gleiche Breite wie die Haftrillen aufweist, aber tiefer in den Streifen
3'
eingeschnitten ist. Die Rille 7 dient zur Aufnahme und Befestigung eines Verschlussprofils
8, das aus beliebigem, angemessenem Material z.B. Kautschuk bestehen kann.
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Eine gleiche Verschlusskonstruktion ist beim oberen Regelband 6',
dem unteren Regelband 6"' der Fensterrahmenleiste 2 und dem unteren Band 1" des
Rahmens 1 vorhanden.
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Die Glasscheibe des Rahmens besteht aus zwei Teilen 9t und 9''. Die
obere Glasscheibe 9' ist durch Kitt 10 oder dgl. in der Nut des Profils befestigt.
Die Nut wird dadurch gebildet, dass der Streifen 6' in bezug auf den Streifen 5'
nach unten herausragt. Die im herausragenden Teil gebildete Rille ist mit Kitt 10
ausgefüllt.
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Die Glasscheibe 9' zwischen dem Mittenband 2" und dem unteren Band
2'" ist durch Kitt und Glaslatten llt 12 festgesetzt.
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Schliesslich sind Bohrungen 13 im unteren Band 2"' und im unteren
Band 1" zur Abfuhr von Kondenswasser.
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Fig. 2 entspricht im stehenden Querschnitt der Ausführungsform nach
Fig. 1. Der wichtigste Unterschied besteht darin, dass sowohl der Rahmen als auch
die Fensterrahmenleiste nicht aus zwei sondern aus drei Streifen zusammengesetzt
sind. Die Streifen sind jeweils paarweise an den Haft flächen durch die erfindungsgemäss
vorgeschlagene Rillen-Federverbindung miteinander verbunden. In dieser Ausführungeform
ist dafür gesorgt, dass alle Streifen die gleichen Rillenabmessungen und Rillenstiche
aufweisen, wodurch eine universelle Zusammensetzung der Streifen zur Bildung der
erwünschten Profile ermöglicht wird.
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Ferner sei erwhhnt, dass in dieser Ausführungsform die Fensterscheibe
aus einer feststehenden Doppelscheibe 29' und einer im Rahmen bewegbar untergebrachten
Doppelscheibe 29 " besteht. Die feststehende Scheibe 29'
ist in
die durch den Aussenstreifen 26' und den Kernstreifen 21' gebildete Nut aufgenommen,
während eine Glaslatte 27 die Glasscheibe 29' im Rahmen 21 einschliesst.
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Die untere Doppelglasscheibe 29" ist in einer Rahmenleiste 22 untergebracht
und wird in der vorstehend beschriebenen Weise durch Glaslatten 28 in der Leiste
22 eingesperrt. Abdichtungsprofile 25 ergeben die erwünschte Verbindung zwischen
Glasscheibe und Rahmen bzw. Leiste.
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Fig. 3 zeigt einen Querschnitt einer Gelenkverbindung zwischen einer
Fenster- oder Türleiste 32 und einem Rahmen 31. Die Profile bestehen hier aus zwei
Streifen 33, 34 bzw. 35, 36. Die Flügel des Gelenke sind einerseits am Rahmen 31
und andererseits an der Leiste 32 befestigt. Die Dicke des Flügels 7' entspricht
dermassen der Breite der Nut 38, dass gemeinsam mit der in den Rahmen eingeschraubten
Schraube 39 eine steife Verbindung eines Gelenke 37 mit dem Rahmen 31 hergestellt
wird.
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Der Streifen 36 der Leiste 32 ist derart ausgebildet, dass der Celenkstift
teilweise umfasst wird, so dass das Gelenk sowohl im geöffneten Zustand der Leiste
32 (siehe links in Fig. 3)als auch im geschlossenen Zustand bedeckt ist, wodurch
das ästhetische Xussere verbessert wird.
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(Rechts in Fig. 3 ist die Leiste 32 im halbgeschlossenen Zustand dargestellt.)
Fig. 4 zeigt einen Querschnitt eines Rahmens bzw. einer Leiste für eine TEr oder
ein Fenster, die derart ausgebildet sind, dass Lüftung ohne Zug möglich ist. Der
Rahmen 41 nach Fig. 4 besteht aus drei Streifen, wobei der Kernstreifen 41 aus kurzen
Teilen zusammengebaut ist, die in einem bestimmten Abstand voneinander an den äusseren
Streifen 42 bzw. 43 verleimt sind. Zwischen den kurzen Teilen bilden sich somit
Lilftungsspslte, die gemeinsam mit einem Lüftungsgitter nach Fig. 5 einem beliebigen
Lüftungsstrom
hervorruffen können, um nicht nur die Räume in den zusammengesetzten Profilen lüften
zu können sondern auch eine Verbindung zwischen den Räumen auf beiden Seiten des
Rahmens 41 herzustellen. Es sei noch bemerkt, dass auf beiden Seiten des Rahmens
41 zwei Leisten 44 bzw. 45 einer Tür oder eines Fensters dargestellt sind. Zwischen
der Leiste 45 und dem Rahmen 41 ist ein Abdichtungsprofil 46 angebracht, das zwischen
der Leiste 44 und dem Rahmen 41 fehlt. In dieser Weise ergibt sich im oberen Falle
in Fig. 4 eine direkte Lüftung in Richtung des Pfeils P1 mit der anderen Seite.
Die weiteren Pfeile in der Figur bezeichnen andere Lüftungsströme.
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Fig. 5 ist eine Einzelansiott bzw. einen Schnitt des Luftungsgitters
51 in Fig. 4.
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Das Lüftungsgitter besteht aus zwei flachen Bändern mit Löchern,
die durch den Handgriff 52 einander gegenüber verschoben werden können. Die Löcher
sind derart angebracht und bemessen, dass sie sich durch Verschiebung eines Bands
in bezug auf das andere mehr oder weniger überlappen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die vorstehend geschilderten
Ausführungsformen. Es lässt sich z.B. die Rillen-Federverbindung mit jedem beliebigen
Querschnitt ausbilden. Die dargestell#Rechteckform kann durch eine Trapezform bzw.
eine Dreieckform ersetzt werden, während der Stich jedes angemessene Masts aufweisen
kann.
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Die Anzahl von Einzelstreifen für ein Profil kann mehr als zwei oder
drei sein. Auch ein Kernstreifen ist denkbar, der nicht aus in der Llngsrichtung
in Abstand voneinander liegenden, kurzen Teilen sondern aus zueinander parallelen
Teilen zusammengebaut ist.
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Aus vorstehendem wird einleuchten, dass auch die Zusammensetzung
des Profils in beliebiger Weise durchgeführt werden kann. Die Nuten lassen sich
in einfacher Weise durch einfache Maschinen in den Streifen
ziehen.
Wegen der regelmässigen Form und des gleichen Stichs sind die Herkzeugmaschinen
einfach und somit billig. Der Leim braucht nur auf den Aussenflachen der zusammensetzenden
Streifen angebracht zu werden, die miteinander in Beruhrung kommen. Es genügt, nur
die Stirnfläche der zwischen den Rillen gebildeten Feder anzustreichen.
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