DE2738267C3 - Verwendung von Kunstharzbindemitteln - Google Patents
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Description
.V)
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung der in den Ansprüchen näher gekennzeichneten
Bindemittel zur Herstellung von Schleifmitteln auf 4ii
flexiblen Unterlagen wie Papier, Vulkanfiber, Geweben, Vliesstoffen und Folien, wobei auf die Unterlagen diese
Bindemittel sowie Schleifstoffe aufgetragen und vernetzt werden.
Schleifmittel werden in vielen Bereichen der Technik, 4'.
besonders bei der Oberflächenveredelung, angewandt Meist erfolgt die Herstellung dieser Schleifmittel, indem
man zuerst auf die Unterlage ein flüssiges Bindemittel, das sogenannte Grundbindemittel, aufgetragen wird,
welches gegebenenfalls Füllstoff zusätze enthalten kann, <.»
und anschließend Schleifkörner aufgebracht werden. Dazu bedient man sich oft elektrostatischer Methoden,
damit eine besonders aggressive Kornstellung erreicht wird. Im Anschluß an die Verankerung der Schleifkörper
ist es üblich, eine oder mehrere Bindemittelschich- ■;>
ten darüberzulegen.
Als Bindemittel werden vorwiegend wäßrige Lösungen von Phenolharzen, besonders solchen aus Phenol
und Formaldehyd verwendet. Da die Bindemittel noch genügend fließfähig und bindefähig sein müssen, also m>
noch nicht ausgehärtet sein dürfen, finden sogenannte Phenolharz-Vorkondensate Verwendung, die erst im
anschließenden Trocknungsgang zu einem dreidimensional vernetzten Polykondensat aushärten. Dieses
Polykondensat verleiht dem Schleifmittel die geforder- <o
ten Eigenschaften und Beständigkeiten insbesondere gegen chemische und physikalische Einflüsse bei
erhöhter Temperatur.
Phenolharzlösungen auf Basis einwertiger Phenole sind die heute gebräuchlichsten Bindemittel für
temperaturbeanspruchte Schleifmittel. Sie werden im technischen Maßstab hergestellt und angewendet
Phenol-Resorcin-Formaldehydharze, die eine schnelle
Härtbarkeit aufweisen, sind in Verbindung mit Formaldehyd oder einem seiner höheren Polymeren als
Klebstoffe bekannt Ihre alleinige Verwendung für die Herstellung von Schleifmitteln scheidet jedoch aus, da
das ausgehärtete Produkt brüchig und von geringer Härte ist, so daß keine Schleifleistung erbracht werden
kann.
Mischungen aus Phenol-Formaldehydharzen einwertiger Phenole und Polyhydroxyphenol-Formaldehydharzen
sind als Imprägnier-Bindemittel für die Herstellung verstärkter Produkte bekannt Hinweise für die
Verwendung derartiger Mischungen zur Her-<ellung
von Schleifmitteln werden aber nicht gegeben. Darüberhinaus weisen derartige Kombinationen bei ihrem
Einsatz bei der Schleifmittelhersiellung nach eigenen
Untersuchungen einen zurückstehenden Schieifmitteiindex auf. Dieser Index ist ein Maß für die spezifische
Abspanungsarbeit, die ein Schleifmittel unter definierten, konstanten Bedingungen zu leisten vermag.
Man hat nun daher versucht, bei der Härtung eine niedrige Anfangstemperatur und eine geregelte fortschreitende
Temperaturerhöhung zu verwenden, wodurch das Entstehen von Blasen verhindert werden
konnte. Allerdings wird dadurch die benötigte Vernetzungszeit erhöht
Um nun den lange Zeit erfordernden Trocknungsgang, der zeitlich und räumlich die betreffenden
Fabrikationsstätten stark belastet, nicht über Gebühr auszudehnen, müssen die Phenolharze schnell vernetzen
können. Entwicklungen in dieser Richtung finden ihre Grenze aber darin, daß sich die Neigung der Bindemittel
zu schnellen Polykondensationsreaktionen naturgemäß nicht auf die Verarbeitungstemperatur beschränkt,
sondern auch bei Raumtemperatur vorhanden ist Deshalb kann die Polykondensationsgeschwindigkeit
von Bindemitteln auf Phenolharzbasis nicht weiter erhöht werden, weil sich sonst die Lagerbeständigkeit
bis zur Unbrauchbarkeit verkürzt Eine weitere Erhöhung der Vernetzungsgeschwindigkeit ist nicht
mehr möglich, weil die Lagerbeständigkeit an die untere Grenze des technisch Brauchbaren gelangt ist. So sind
die in der Technik verwendeten Bindemittel bei 200C 2
bis 4 Wochen, bei 300C 5 bis 10 Tage und bei 400C 1 bis 3
Tage lagerbeständig. Kühllagerung bei r5"C verlängert
die Lagerbeständigkeit zwar auf 2 bis 4 Monate, doch bleibt diese aufwendige Maßnahme dem Hersteller
und dem Verbraucher vorbehalten, während sie sich für den Transport derartiger Güter aus wirtschaftlichen
Erwägungen, die durch hygienische Momente noch verschärft werden, verbietet. Der Vertriebsradius dieser
Bindemittel ist somit erheblich beschränkt Der Bedarf in weiterer Entfernung, wo eigene Produktionen fehlen,
kann nicht gedeckt werden.
Der Trocknungs- und Aushärtungsprozeß der bisher verwendeten phenolharzgebundenen Schleifmittel läßt
sich weder durch Erhöhung der Temperatur bei der Aushärtung noch durch die Erhöhung der Reaktivität
der Phenolharze beschleunigen, sondern benötigt eine lange Zeit. Um derartig lange Verweilzeiten bei
gleichzeitig hoher Produktion bewältigen zu können, werden die Schleifmittelbahnen in Wärmekanälen
getrocknet und gehärtet, die zwangsläufig als — mit zirkulierender Warmluft geheizte — Schleifen- oder
Hängekanäle, wie Hängetrockner, Girlandentrockner, ausgebildet sind, die gleichwohl aber noch Längen bis zu
100 m für den Vortrockenhang (Zwischenhang) und bis zu mehreren 100 m für den Haupthang aufweisen. Trotz
allem ist diese Trockenpartie eines Schleifmittelwerkes >
nach wie vor der größte Engpaß, weil die Schleifmittelbahnen zur Entfernung der großen Mengen von Wasser
zunächst bis zu mehreren Stunden bei Temperaturen bis zu 95° C vorgetrocknet und anschließend bis zu
mehreren Stunden lang (1 bis 4 Stunden) bei >" Temperaturen von 120 bis 1300C optimal ausgehärtet
und getrocknet werden.
Es mangelt daher an Bindemitteln zur Herstellung von phenolharzgebundenen Schleifmitteln,
15
— deren Lagerbeständigkeit auf das Mehrfache des heute üblichen verlängert ist;
— die höchstens mit bisher gebräuchlichen, möglichst aber mit kürzeren Härtezeiten auskommen;
— die entweder eine wesentlich erhöhte Arbeitsgeschwindigkeit
erlauben oder
— bei gleicher Geschwindigkeit wesentlich kleinere Trocknungsanlagen ermöglichen und
— die eventuell zusätzlich das Schleifmittel qualitativ verbessern.
Ferner sollen diese erfindungsgemäß verwendeten Bindemittel keine — oder nur in geringem Maße —
schädlichen Stoffe abspalten, um so die in den Fabrikationsstätten Beschäftigen und die Umgebung der Fabri- in
kationsstätten vor giftigen Stoffen zu schützen.
Obwohl Phenol-Resorcin-Forma.Mehydharze allein
nicht für die Herstellung von Schleifmitteln geeignet sind, wurde nun überraschend gefunden, daß sich die
geschilderten Nachteile durch die Erfindung, d. h. durch .'<
die Verwendung von Mischungen verschiedener Phenolharze,
vermeiden Sassen.
Als Komponente I) eignen sich vorzugsweise solche Phenolharze, die durch Addition und/oder Kondensation
von Formaldehyd an Phenol in Gegenwart von Alkalien oder Erdalkalien als Katalysator hergestellt
werden. Die Katalysatoren können im Harz verbleiben oder teilweise oder vollständig entfernt bzw. neutralisiert
werden. Es ist auch möglich, einen Teil des Formaldehyds in nicht-reaktiver Form, z. B. in Gestalt
von Methylenbrücken, in das Harz einzubauen. Zu diesem Zweck können bei erhöhten Temperaturen die
gleichen Katalysatoren wie oben oder Säuren verwendet werden. Als Komponente II), die eine hohe
potentielle Kondensationsgeschwindigkeit mit Formaldehyd aufweist, werden die im Hauptanspruch näher
gekennzeichneten Mischkondensate aus Phenol, Formaldehyd und Resorcin eingesetzt. Bei der Herstellung
der Mischkondensate ist darauf zu achten, daß die bekannt schnelle Reaktionsfähigkeit des Resorcins im wesentlichen
erhalten bleibt.
Die Herstellung der Harzkomponente I) ist bekannt und wird nicht beansprucht. Phenol wird mit polymerem
Formaldehyd und/oder wäßrigen Lösungen von Formaldehyd im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 30 (,o
und i00°C, vorzugsweise zwischen 30 und 8O0C, in Gegenwart von Alkalien oder Erdalkalien als Katalysatoren
umgesetzt, bis der erforderliche Kondensationsgrad erreicht ist. Der Kondensationsgrad wird durch
Bestimmung der Viskosität charakterisiert und liegt bei <,« 200 bis 2000, vorzugsweise 300 bis 1000 mPa ■ s/20" C.
Das Molverhältnis von Phenol : Formaldehyd beträgt mehr als I : 1,1 bis zu 1 :2,2. Als Katalysatoren dienen
anorganische Verbindungen, vorzugsweise Natronlauge, Kalilauge, Magnesiumoxyd, Calciumhydroxyd oder
Bariumhydroxyd. Sie werden in Mengen zwischen 0,01 bis 0,9 Äquivalent, vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis
0,7 Äquivalent, bezogen auf phenolisches Hydroxyl, verwendet. Der Harzgehalt der wäßrigen Lösungen beträgt
6S bis 72 Gewichts-%. Er kann entweder durch Destillation eingestellt oder durch Auswahl der Konzentration
der Reaktionspartner von vornherein feüyelegt
werden. Die bei der Herstellung erhaltenen Phenolharzlösungen können als solche eingesetzt werden. Zur
Verbesserung der Lagerbeständigkeit ist es oft zweckmäßig, den verwendeten Katalysator zu neutralisieren.
Zur Verbesserung der Lösiichkeiten in Wasser und zur weiteren Verbesserung der Lagerbeständigkeit können
auch Alkohole wie Methanol, Äthanol und Propanol, oder mehrwertige Alkohole wie Glykole oder Glycerin
in Mengen zwischen 1 und 20, vorzugsweise zwischen 2 und 10 Gewichts-%, bezogen auf die Gesamtmenge des
Bindemittels, verwendet werden.
Die Mischkondensatc 11) können hergestellt werden,
indem man zunächst ein Phenolresol herstellt und dieses anschließend mit Resorcin umsetzt Dazu werden 1 Mol
Phenol in Gegenwart von 0,1 bis 03. vorzugsweise 0,2
bis 0,6 Mol Alkali oder Erdalkali, vorzugsweise Natronlauge, mit 1,1 bis 13, vorzugsweise 1,3 bis 1,8 Mol Formaldehyd
bei Temperaturen zwischen 30 und 1000C, vorzugsweise 40 bis 8O0C, miteinander umgesetzt, bis
der Formaldehyd verbraucht ist. Dann werden dieser Reaktionsmischung 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,2 bis 1,5
Mol Resorcin zugefügt und unter gleichen Bedingungen umgesetzt, bis ein durch Viskositätsmessungen charakterisierter
Kondensationsgrad erreicht ist. Das ist der Fall, wenn die Viskosität zwischen 100 bis 2000, vorzugsweise
200 bis 1000 m Pa ■ s/20" C beträgt. Das molare Verhältnis der eingesetzten Mengen an Formaldehyd
zur Summe aus Phenol und Resorcin muß bei 0,6 bis 1,5 : !,vorzugsweise zwischen 0,7 bis 1,3 :1 liegen. Diese
Harze können ebenso wie die vork;r beschriebene Komponente I) mit den oben aufgeführten Alkoholen in
den genannten Mengen gemischt werden.
Die so hergestellten Harzkomponenten sind im allgemeinen für sich gut lagerbeständig.
Auch Gemische verschiedener Phenolresole I) und Mischkondensate II) untereinander können als Mischungskomponenten
eingesetzt werden.
Als Unterlagen kommen flexible Unterlagen wie Papier, Gewebe, Vulkanfiber, Vliesstoff oder Folien in
Frage.
Die Komponenten I) und IF) werden im Mischungsverhältnis
von 90 : 10 bis 80 :20 zu einer Bindemittelflotts vermischt, die gegebenenfalls übliche Füllstoffe
wie Calciumcarbonat, reinen natürlichen Gips, Kaolin und Kryolith in bekannten Mengen enthalten kann. Diese
Zusätze werden meist nicht dem Grundbindemittel, sondern dem Deckbindemittel zugegeben.
Die Verarbeitungsdauer zur Herstellung der Schleifmittel, wobei auf die Unterlage «n bekannter Weise
Bindemittel und Schleifkorn aufgebracht wird, liegt zwischen 2 und 48 Stunden, kann aber auch länger sein.
Als Schleifkorn eignen sich alle üblicherweise verwendeten Materialien wie Sand, Schmirgel, Siliciumcarbid,
gekörntes Aluminiumoxyd oder andere. Die Flotte zeichnet sich dadurch aus, daß sie schon nach kurzer
Zeit nur noch geringe Mengen an freiem Formaldehyd enthält und daß auch beim Erhitzen auf höhere
Temperaturen, selbst solchen, die über der Verarbeitungstemperatur liegen, Phenol und besonders Formal-
dehyd in wesentlich verringerten Mengen an die Umwelt abgegeben wird. Ebenso wird die Emission
dieser Stoffe auch bei der Anwendung der Schleifmittel, d. h. beim Schleifen, erheblich vermindert. Als wesentlicher
Vorteil gegenüber den bisher bekannten Bindemitteln ist die verkürzte Vernetzungszeit der erfindungsgemäß
eingesetzten Bindemittel anzusehen. Charakteristisch für die Härtungsgeschwindigkeit eines Harzes ist
die sogenannte B-Zeit. Dies ist die Zeit, die das Harz
unter Wärmeeinwirkung benötigt, um aus dem flüssigen Zustand in den gummielastischen (B-Zustand) überzugehen.
In der Tabelle, in der die Ergebnisse der verarbeitungs-
und schleiftechnischen Prüfung zusammengefaßt sind, stellen die Versuche 1 bis 3 die erfindungsgemäß
verwendeten Bindemittelrnischungen dar, während der Versuch 4 eine Vergleichsmischung ist In den Versuchen
5 Us 7 werden die 100%igen Phenolharzkomponenten als Vergleich angeführt
Aus der Tabelle geht hervor, daß die B-Zeit im vorliegenden Falle bei 1200C 6—8 Minuten gegenüber
derjenigen bei konventionellen Bindemitteln von 10 bis 30 Minuten beträgt Dadurch wird die Härtung stark
beschleunigt; die Verarbeitungszeiten sinken von bisher 2 Stunden in der Vortrockenstufe bis auf 40 bis 50
Minuten, in der zweiten Vernetzungsstufe können sie bei 1300C nur noch 20 bis 30 Minuten statt bisher 1,5 bis
4 Stunden betragen. Bei der Verarbeitung macht sich sowohl bei Normal- als auch bei erhöhten Temperaturen
kein störender Formaldehydgeruch bemerkbar, Eine Verringerung der Emission von Formaldehyd und
Phenol ist mit steigendem Anteil der Komponente II) zu beobachten. Durch das neue Verfahren wird aber auch
die Qualität der Schleifmittel erhöht Der Schleifindex, das ist der Quotient aus dem Gewicht abgespanten
Schleifgutes durch den Gewichtsverlust des Schleifmittels, verbessert sich bei der erfindungsgemäßen
Anwendung der Bindemittel mit steigendem Gehalt an resorcinhaltiger Harzkomponente bis zu einem Anteil
von ca. 250^ über ein Maximum. Er ist ein Maß für die
spezifische Abspanungsarbeit, die ein Schleifmittel unter definierten, konstanten Bedingungen zu leisten vermag.
In den nachstehenden Beispielen bedeutet T Gewichtsteile.
Herstellung der Resolkomponente I) 1. Phenolharz A
In einem mit Rührer und Thermometer ausgestatteten
Reaktionsgefäß werden 940 T Phenol geschmolzen und mit 186 T 37%iger wäßriger Formaldehydlösung
vermischt. Bei 50°C werden dann 38 T 33%ige Natronlauge zugegeben, wobei die Temperatur auf
60°C ansteigt. Anschließend werden nach Maßgabe der exothermen Reaktion 420T Paraformaldehyd (91%ig)
in Portionen zugegeben und der Ansatz so lange gerührt, bis das Harz eine Viskosität von
60OmPa · s/20°C aufweist Nach Zugabe von 8OT Methanol wird abgekühlt und mit verdünnter Schwefelsäure
ein pH-Wert von 4,8 bis 5,3 eingestellt Die Ausbeute an fertigem Harz ist quantitativ, Rückstand
(= Feststoffanteil) 68% (die Rückstandsbestimmung erfolgt, indem eine Piobe von 2 g eine Stunde auf 1350C
erhitzt wird), Viskosität: 35OmPa · s/20°C,die sich nach 6 Wochen Lagerung bei Raumtemperatur auf
407 mPa · s/20°C erhöht.
2. Phenolharz B
Herstellung und Ansatz wie in Beispiel 1), Phenclharz
A, bis zur Methanolzugabe. Das Harz hat eine Viskosität von 650 mPa · s/20°C und einen Rückstand (2 g 1 Std
135°C)von72%.
Herstellung der Reaktivatorkomponente II) 3. Phenolharz C
940T Phenol und 200T einer 37%igen wäßrigen Formaldehydlösung werden unter Rühren auf 400C
erhitzt und 600 T einer 33%igen Natronlauge zugegeben.
Die Temperatur darf dabei 600C nicht überschreiten. Anschließend trägt man nach Maßgabe der
exothermen Reaktion bei 6O0C weitere 610T einer
wäßrigen 37%igen Formaldehydlösung sowie 198 T Paraformaldehyd (91%ig) ein und hält den Ansatz bei
2» dieser Temperatur bis kein freier Formaldehyd mehr
vorhanden ist Dann trägt man 440 T Resorcin ein, rührt den Ansatz bei 600C bis eine Viskosität von
30OmPa · s/20°C erreicht ist und kühlt ab. Harzrückstand: 62%, Ausbeute: quantitativ. Die Viskosität
erhöhte sich nach 6 Wochen Lagerung bei Raumtemperatur η χ: auf 333 mPa · s/20°C.
Vergleich 1
VJ Für die in der Tabelle aufgeführte P.üfung wird eine
Bindemittelmischung aus 95% Phenolharz A und 5% Resorcin herangezogen (siehe Tabelle, Versuch 4).
Herstellung der Schleifmittel
Eine speziell für die Schleifmittelindustrie gefertigte Vulkanfiber von 0,8 mm Stärke und einem Flächengewicht
von ca. 1000 g/m2 wird mittels einer Spiralrakel
mit dem Grundbindemittel in einer Naßfilmstärke von 150 μπι beschichtet und mit Normalkoruno (Elettrokorund)
der Körnung 16 in einer Menge von 1600 g/m2 bestreut Als Grundbindemittel werden die in der
Taoelle angeführten Versuchsmischungen in der vorliegenden Form verwendet Danach werden die Proben
wie angegeben vorgetrocknet Nun wird mittels einer
4^ Weichgummiwalze das Deckbindemittel in einer Naßauftragsmenge
von 600 g/m2 aufgetragen. Als Deckbindemittel wird die jeweilige Phenolharzmischung, gemischt
mit der gleichen Gewichtsmenge Kalksteinmehl (mittlere Korngröße ΙΟμιη), verwendet Die Schichten
5(i werden dann — wie ebenfalls angegeben — bei 1300C
ausgehärtet und die Proben anschließend 24 Stunden bei 250C und ca. 90% relativer Luftfeuchtigkeit reklimatisiert
Aus dem beschichteten Vulkanfiber werden Ron Je« mit einem Außendurchmesser von 178 mm und
:5 einem innendurchmesser von 22 mm ausgestanzt und
auf einer Walzenfioxmaschine über Kreuz geilext
Schleiftest
Die Scheiben werden einem Schleiftest unterzogen, (,D der auf dem Prinzip des »Kantenschliffes« beruht. Dabei
werden die Vulkanfiberscheiben mit einem Anstellwinkel ihrer Rotationsebene von 25° mit einer Andruckkraft
von 80 N auf die Kante eines 3 mm dicken Cr-Ni-Stahlbleches gedrückt Die Tourenzahl beträgt
r,5 3200 U/min, die Schleifdauer 9 Minuten. Gemessen wird der Gewichtsverlust V der Schleifscheiben und das
Gewicht A des abgespanten Stahles. Die Leistungszahl I ist der Quotient aus A/V.
Ver | llindcmillcl | Anteil | Komponenie II) | Anteil | H-Au | Liiger- | llärlivril | Här | Ge | Unm.siun aus | Phenol | Schleif- |
such | Komponente I) | Phenol | 120 t | stabilität | Vor | tung | samt | 50 um-Fi!m | index | |||
Nr. | Phe | harz | harze | trock |
bei
130C |
I h, 100 C | ||||||
nol
harz |
Zei'. f.
50%igen |
nung
bei 90 C |
Form
alde |
|||||||||
Viskose- | hyd | [%] | ||||||||||
[%l | [%l | Anstieg | 5,0 | |||||||||
90 | 10 | bei 20 C | (min) | [min] | 2,9 | |||||||
80 | C | 20 | [min] | [Wochen] | [min] | 30 | 80 | [%1 | 4,1 | (I] | ||
1 | A | 80 | C | 20 | 8 | _ | 50 | 20 | 60 | 0,2 | 8 f. | 8,3 |
2 | A | OC | C | ς | 6 | - | 40 | 30 | 100 | 0,1 | 9,0 | |
3 | B | D | 7 | - | 70 | 1 SO | 0,2 | 6,2 | 8,8 | |||
100 | Vergl. 1 | - | Π 4 | C O | ||||||||
4 | Vgl. 2 | - | ... | 120 | 260 | 4,7 | > | |||||
5 | A | - | 100 | 22 | 28 | 140 | 0,9 | 7,7 | ||||
C | Vgl. 3 | 240 | 440 | 7,0 | ||||||||
6 | - | 100 | - | 30 | 30 | 200 | 0,0 | 0,8 | ||||
Vgl. 4 | - | 90 | 210 | |||||||||
7 | B | 10 | 3 | 120 | 1,0 | 7,5 | ||||||
Claims (3)
1. Verwendung von Kunstharzbindemitteln auf Basis einer wäßrigen Mischung verschiedener Phenolharze
aus I) mindestens einem Phenol-Resol, in dem mehr als 1,1 bis zu 2,2 Mol Formaldehyd pro
phenolisches Hydroxyl ankondensiert ist, und II) mindestens einem Mischkondensat aus Phenol und
Resorcin mit Formaldehyd, das pro Mol Phenol 1,1 bis 1,9 Mol Formaldehyd und 0,1 bis 2,0 Mol Resorcin
enthält, wobei das molare Verhältnis der eingesetzten Mengen an Formaldehyd zur Summe von
Phenol und Resorcin 0,6 bis 1,5 :1 beträgt, sowie gegebenenfalls weiteren Zusätzen, wobei die Komponenten
I) und H) im Mischungsverhältnis von 90 :10 bis 80 :20 vorliegen und wobei die Komponente
I) einen Feststoffanteil von 68 bis 72 Gew.-% und die Komponente II) von 62 Gew.-°/o enthält zur
Herstellung von Schleifmitteln auf flexiblen Unterlagen.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als weiterer Zusatz 1 bis 20 Gew.-%
wasserlösliche ein- oder mehrwertige Alkohole, bezogen auf die Gesamtmenge des Bindemittels, enthalten
sind.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischkondensat II) pro
Mol einwertiges Phenol 13 bis 1,8 Mol ankondensierten Formaldehyd und 0,2 bis 1,5 MoI eines
mehrwertigen Phenols enthält und das molare Verhältnis der eingesetzten Mengen an Formaldehyd
zur Summe der Phenole 0,7 bis 13 :1 beträgt.
25
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