DE2444525C3 - Verfahren zum Herstellen eines bahn- und blattförmigen Schleifmittels - Google Patents

Verfahren zum Herstellen eines bahn- und blattförmigen Schleifmittels

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DE2444525C3 DE19742444525 DE2444525A DE2444525C3 DE 2444525 C3 DE2444525 C3 DE 2444525C3 DE 19742444525 DE19742444525 DE 19742444525 DE 2444525 A DE2444525 A DE 2444525A DE 2444525 C3 DE2444525 C3 DE 2444525C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines bahn- und blattförmigen Schleifmittels auf Unterlagen wie Papier, Gewebe, Vulkanfiber, Vliesstoff, Folie u. ä. bahn- und blattförmigen Trägermaterialien, bei dem auf die Unterlage Bindemittel auf der Basis von Phenolresten und Schleifkörner aufgetragen und anschließend getrocknet werden.
Bahn- und blattförmige Schleifmittel finden in allen Bereichen der Technik, insbesondere der Oberflächenveredelung in äußerst großem Umfang Anwendung. Die Herstellung dieser bahn- und blattförmigen Schleifmittel erfolgt im allgemeinen so, daß auf die bahnförmige Unterlage ein Bindemittel aufgetragen wird, in dem entweder das Schleifkorn, gegebenenfalls mit Füllstoffzusätzen, bereits enthalten ist, oder zunächst das Bindemittel und dann das Schleifkorn aufgebracht wird. In den meisten Fällen wird dieser Vorgang mehrmals wiederholt. Zur besseren Einbindung des Schleifkornes ist es häufig auch üblich, im Anschluß an die Verankerung des Schleif kornes im Bindemittel nochmals eine Bindemittelschicht darüberzulegen. Die Verfahrensvarianten sind je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck, der aufzubringenden Schleifkornmenge und Schleifkorndichte sowie dem verwendeten Bindemittel unterschiedlich, was im Zusammenhang mit der nachfolgend beschriebenen Erfindung aber nicht wesentlich ist.
Als Bindemittel werden dabei im überwiegenden Ausmaß solche auf der Basis der Umsetzungsprodukte von Phenolen mit Aldehyden verwendet, wie sie als Phenolharze seit Jahrzehnten bekannt sind. Da die Bindemittel noch genügend fließfähig und bindefähig sein müssen, also noch nicht ausgehartet sein dürfen, finden sogenannte Phenolharz-Vorkondensate Verwendung, die erst beim anschließenden Trocknungsvorgang endgültig aushärten zur Stufe des Phenolharzes. Diese Phenolharz-Vorkondensate werden in großtechnischem Maßstab wirtschaftlich und billig hergestellt und sind bis heute das am meisten verwendete Bindemittel für solche bahn- und blattförmigen Schleifmittel auf Unterlage.
ίο Nachteilig an diesen Bindemitteln ist, daß der Trocknungsvorgang sehr lange Zeit erfordert und ' deshalb zeitlich sowie auch räumlich die betreffenden Fabrikationsstätten stark belastet. Da sich dieser Trocknungs- und Aushärtungsprozeß durch Erhöhung der Temperatur nicht beschleunigen läßt, sondern lange Zeiten erfordert, um einmal eine Auskondensation der Phenolresole zu bewirken und zum anderen die Bahn zu trocknen, werden die bandförmigen Schleifmittelbahnen durch Trockenkanäle geführt, in denen sie in großen Schleifen angeordnet sind, um Raum zu sparen. Trotz allem ist diese Trokkenpartie eines Schleifmittelwerkes nach wie vor der größte Engpaß, weil Schleifmittelbahnen wegen der großen Menge zu entfernenden Wassers zunächst 2Std. bei Temperaturen bis zu 95° C vorgetrocknet werden und anschließend viele Stunden lang (15-20 Std.) bei Temperaturen bis zu 120° C ausgehärtet und ausgetrocknet werden müssen. Diese erheblichen Trocknungs- und Aushärtezeiten sind insbesondere
!<> darin begründet, daß die Phenolresole als wäßrige Dispersion verwendet werden, zunächst also das Dispersionswasser entfernt werden muß. Eine weitere Menge an Wasser wird frei und ist zu entfernen, weil bei der Auskondensation des Phenolharzes bekanntlieh zusätzlich Wasser frei wird.
Es besteht deshalb ein dringendes technisches Bedürfnis nach einem Verfahren zum Herstellen solcher bahn- und blattförmiger Schleifmittel, das entweder eine wesentliche Erhöhung der Arbeitsgeschwindigkeit erlaubt oder bei gleicher Geschwindigkeit wesentlich kürzere Trocknungsanlagen ermöglicht und zusätzlich in qualitativer Hinsicht das Schleifmittel noch verbessert.
Hinsichtlich der Trocknungstemperatur und Trocknungsgeschwindigkeit war man bisher auch dadurch eingeengt, daß man immer nur so hoch erhitzen konnte, daß das für die Unterlage gewählte Bahnmaterial nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. So ist beispielsweise Papier gegenüber Hitzeeinwirkung äußerst empfindlich und verliert bei höheren Temperaturen erheblich an Festigkeit.
Man hat schon gelegentlich versucht, die Trocknungszeiten zu reduzieren. So bringt die DE-OS 1956810in Vorschlag, polymerisierbare Bindemittel zu verwenden, die mit UV-Strahlung polymerisiert und getrocknet werden können. Dieser Vorschlag erfordert aber ganz spezielle und aufwendige Kunststoffe und ist nicht anwendbar für die bei Schleifmitteln bevorzugte Gruppe der Phenolharze. Die CH-PS
bo 497245 schlägt die Mitverwendung von Polyvinylalkohol vor, aber lediglich mit dem Ziel, bei mehreren Bindemittelschichten der vorhergehenden Schicht schneller eine größere Festigkeit und Steifheit zu geben, um mit geringerer Wartezeit die nächste Schicht
b5 auftragen zu können. Die gesamte Trockenzeit liegt auch hier nach wie vor bei ca. 24 Stunden.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich dieses seit langem anstehende technische Problem
für ein Verfahren zum Herstellen eines Tsahn- und blattförmigen Schleifmittels^-bei dem auf eine Unterlage aus Papier, Gewebe, Vulkanfiber, Vliesstoff, Folie u. ä. ein Bindemittel auf-der. Basis voni?henolr-esolen und Schleifkörner aufgetragen und ^anschließend getrocknet werden, dadurch lösen läßt, daß-Phenolresole, die in polaren organischen .Lösungsmitteln, vorzugsweise in Alkoholen, insbesondere, solchen mit höchstens 5 und zweckmäßig mindestens 3 C-Atomen gelöst sind und mit Alkoholen-gegebenenfalls zum Teil, z. B. bis zu 50, vorzugsweise bis zu 20% der vorhandenen Methylolgruppen veräthert sind, als Bindemittel verwendet werdet». Vorzugsweise eignen sieh als Bindemittel nicht oder nur niedrig verätherte methylolgruppenreichß Phenolresole mit Alkyliden-, vorzugsweise Methyieribrücken. Soweit-partiell verätherte Phenolresole verwendet werden, wird als lösungsmittel zweckmäßig der gleiche -Alkohol genommen, der für die Veretherung «ingesetzt worden ist. Aus der Gruppe der Alkohole rak 3i»s 5 C-Atomen haben sich "besonders die Butanole sowolil für die Veretherung der Phenolresole als-auch als Lösungsmittel bewährt.
Alkohole als solche sind zwar gelegentlich schon bei der Herstellung von Schleifmitteln mitverwendet worden, wie beispielsweise in der US-PS 1833715. Sie dienen dort aber lediglich als Verdünnungsmittel und konnten deshalbzu keiner Verkürzung der langen Härtungszeiten von -10 bis 36 Stunden führen. Auch die US-PS 3631638, die u. a. den Einsatz von Phenol-Formaldehydharzen in Methanol oder Äthanol erwähnt, konnte keine Anregung zur Lösung des anstehenden Problems geben, da sich diese Schrift auf Schleifsteine bezieht, tlie unter Hitze und Druck ausgehärtet werden. Der angewendete Druck verhindert hier die zerstörende Blasenbildung.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß als Bindemittel vorkondensierte unverätherte Phenolresole, gegebenenfalls aber auch solche mit einem verhältnismäßig niederen Verätherungsgrad, Verwendung finden, weil damit eine ganze Reihe-weiterer-Vorteile verbunden ist. Diese Produkte sind sehr gut in niederen Alkoholen löslich, und es sind für ihre ausreichende Vernetzung Temperaturen bis zu 150° C ausreichend, die die üblichen Unterlagen wie Vulkanfiber, Gewebe u. ä. noch gut vertragen und auch Papier gerade noch hinnehmen kann. Sie haben weiter den Vorteil, daß sie härter und trotzdem elastischer und damit weniger spröde sind als die hochverätherten üblichen Phenolresole, bei denen das Korn verhältnismäßig leicht ausbricht und deren Zerspanungsvolumen gering ist, ganz abgesehen davon, daß sie Vernetzungstemperaturen von wenigstens 180° C erfordern.
Die Vorteile, die das erfindungsgemäße Verfahren bringt, sind erheblich und äußerst vielfältig. Der wesentliche Vorteil besteht zunächst darin, daß es durch die erfindungsgemäße Verwendung unverätherter oder niedriger verätherter Phinolresole möglich ist, den gesamten Trocknungs- und Härtungsprozeß bei Temperaturen über 100° C durchzuführen und damit eine für die Schleifbandherstellung geradezu revolutionäre Verkürzung der erforderlichen Zeit zu erreichen. Die bisher fast einen ganzen Tag erfordernde Trocknung und Aushärtung läßt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren auf 1 bis 2 Stunden verkürzen, erfordert also nur noch Vm der bisher benötigten Zeit, und der Energiebedarf für die Verdampfung des Alkohols ist beträchtlich geringer als der zur Verdampfung von Wasser.
Dabei ist besonders vorteilhaft, daß bei Temperaturen bis zu 118-120° C zunächst vorgetrocknet wer- <len-kann, ohne daß beispielsweise bei Verwendung von Butanol bereits eine merkliche Reaktion und Butanol-Abspaltung stattfindet. Es wird also zunächst lediglichdasfürdie Verarbeitbarke it notwendige Lösungsmittel entfernt. Bei Erhitzung auf ca. 130° C
ίο setzt dann eine merkliche Reaktion unter Butanol-Abspaltung ein, wobei in besonders vorteilhafter Weise sich bildendes Wasser azeotrop entfernt wird. Die abschließende Vernetzung und Auskondensation erfolgt dann bei Temperaturen von 150° C, die die üblichen Bahnmaterialien bei der verkürzten Reaktionszeit ohne Verlust an Festigkeit und Elastizität aushalten. Der Trocknungs- und Vernetzungsvorgang 4n diesen eben aufgezeigten Stufen hat den ganz erheblichen Vorteil, daß die so gefürchtete Blasenbildung bei den bahn- und blattförmigen Schleifmitteln verhindert wird, da die wesentlichen Mengen an Lösungsmittel und Wasser bereits entfernt werden, solange das Bindemittel noch fließfähig genug ist und erst dann die Vernetzung und Aushärtung beginnt, die das Bindemittel so verfestigt, daß nicht wie beim bisherigen konventionellen Verfahren durch zu schnelles Erhitzen Blasenbildung auftreten kann.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten Phenolresole liegt darin, daß es jetzt möglich
J0 ist, wasserempfindliche Zusatzstoffe hinzuzugeben, die beim bisherigen Arbeiten mit wäßrigen Dispersionen ausgeschlossen waren, weil sie mit dem Dispersionswasser in Reaktion getreten wären.
Das Verfahren hat weiter den Vorzug, ausgesprochen umweltfreundlich zu sein, da die Vernetzung bevorzugt im alkoholischen Lösungsmittel erfolgt.
Wesentliche Voraussetzung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind die als Bindemittel verwendeten, gegebenenfalls teilweise verätherten Phenolresole, so daß deren Zusammensetzung und Herstellung erhebliche Bedeutung zukommt und nachstehend beschrieben ist.
Die methylolgruppenreichen Phenolresole mit Alkylidenbrücken stellen bevorzugt das Produkt dar, das durch Umsetzung von trifunktionellen Phenolen mit einem Unterschuß an aliphatischen Aldehyden mit 1 bis 5 C-Atomen zu einem Novolak, und weitere Umsetzung des Novolaks mit Formaldehyd in alkalischem Medium erhalten worden ist, wobei gegebenenfalls bis zu 50 Mol% bifunktionelle Phenole, bezogen auf die trifunktionellen Phenole, mit diesen mischkondensiert sind.
Als trifunktionelle Phenole werden zur Herstellung des Phenolresols insbesondere verwendet Phenol, m-Kresol oder m-Alkylphenole allgemein mit bis zu 4,
vorzugsweise bis zu 2 C-Atomen in der Alkylkette.
Als bifunktionelle Phenole kommen Alkylphenole
in Frage, die Akylreste mit bis zu 12 C-Atomen in ortho- oder vorzugsweise in para-Stellung enthalten.
Μ Geeignete Alkylphenole sind z. B. Propylphenol, tertiäres Butylphenol, Isooctylphenol und Nonylphenol. Zur Herstellung der Phenolresole setzt man in einer ersten Stufe das Phenol mit einem Unterschuß an Aldehyd bei 80 bis 250° C, vorzugsweise 100 bis
b5 180° C, zweckmäßig in Gegenwart von Katalysatoren so um, daß sich Methylen- bzw. Alkylidenbrücken bilden. Als Aldehyd kommen außer Formaldehyd, der bevorzugt ist, auch Acet-, Propion-, Butyr- und Iso-
butyraldehyd sowie Pentanal in Frage. Das Molverhältnis von Phenol zu Aldehyd liegt im allgemeinenzwischen 1. : 0,1 und weniger als 1:1, vorzugsweise zwischen 1 : 0,3 und 1 : 0,8. Als Katalysatoren für diese Stufe kommen z. B. in Frage Säuren wie Schwefelsäure, Sulfonsäuren, Phosphorsäure, Salzsäure, Oxalsäure, Trichloressigsäure, Fumarsäure, Zitronensäure, Maleinsäure und Phthalsäure bzw. deren Anhydride, aus denen unter den Reaktionsbedingungen Säuregruppen gebildet werden, ferner Basen wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Magnesiumoxid, Calciumoxid, Bariumoxid, Ammoniak oder Salze wie Zinkacetat, Magnesiumborat, Natriumbisulfat, Natriumcarbonat, Kaliumtartrat. Die Reaktion kann am Rückfluß oder in Gegenwart von Lösungsmitteln unter azeotropischer Abdestillation des gebildeten Wassers und Rückführung des Lösungsmittels bei Normaldruck oder auch bei erhöhtem Druck durchgeführt werden.
Als geeignete Lösungsmittel seien z. B. aromatische Kohlenwasserstoffe wie Toluol, die Xylole und Äthylbenzol genannt. Benutzt man Basen oder Salze als Katalysatoren, sollten die zunächst in Form von Alkylol- oder Dialkylenäthergruppen angelagerten oder eingebauten Aldehyde bei höheren Temperaturen zu Alkylidenbrücken umgewandelt werden. Es ist auch möglich, für die erste Reaktionsstufe auf die Anwesenheit von Katalysatoren zu verzichten. Die Reaktion wird dann zweckmäßig unter erhöhtem Druck bei relativ hohen Temperaturen, vorteilhaft zwischen 160 und 250" C durchgeführt.
Das in der ersten Stufe erhaltene Reaktionsprodukt stellt die Lösung eines Novolaks in nicht-umgesetzten Ausgangsphenol dar. Sein Kondensationsgrad hängt von der gewählten'Aldehydmenge und seine Struktur von der Art des gewählten Katalysators, des gewählten Aldehyds und der übrigen Reaktionsbedingungen ab.
Für die nachfolgende Reaktionsstufe, die Anlagerung von Formaldehyd zu Methylolgruppen in Gegenwart von starken Basen, kann das überschüssige Phenol im Ansatz verbleiben oder zuvor teilweise oder vollständig entfernt werden. Als Basen eignen sich beispielsweise Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Magnesiumoxid, Calciumoxid und Bariumhydroxyd. Diese sollen in relativ hoher Konzentration, im allgemeinen von 0,1 bis 1,0 Äquivalenten, vorzugsweise 0,2 bis 0,9 Äquivalenten, bezogen auf phenolische Hydroxylgruppen, eingesetzt werden.
Nach beendeter Reaktion werden die anorganischen Anteile aus der Lösung durch vorsichtiges Ansäuern mit Mineralsäuren und Abtrennen der entstehenden wäßrigen Phase entfernt. Zur späteren Anwendung wird das Produkt in polaren organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen, Ketonen, Estern, Glykoläthern für sich allein oder als Gemisch oder im Verschnitt mit Nichtlösern wie aromatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. den obengenannten, gelöst. Bei der Aufarbeitung des Harzes soll dafür Sorge getragen werden, daß die Methylolgruppen sich möglichst wenig untereinander und auch nicht mit den Hydroxylgruppen veräthern, die gegebenenfalls in Lösungsmitteln enthalten sind. Das wird dadurch erreicht, (.IaB bei der Aufarbeitung eine niedrige Temperatur eingehalten wird; zweckmäßig arbeitet man bei 30 his Μ)0 C. vorzugsweise 30 bis 50° C.
Die endgültige Überführung der Harze in einen vernetzten Zustand erfolgt nach Aufbringen der Harze auf die Unterlage durch Einwirkung von Temperaturen zwischen lQO-und 200° C, vorzugsweise von 120 bis 170° C. Sie kann gegebenenfalls durch Zusatz von Säuren, Alkalien, Salzen oder Komplexverbindungen beschleunigt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung an einigen typischen Beispielen näher erläutert, ohne daß sie auf diese Beispiele beschränkt ist. Beispie! 1 bis 3 beschreibtrdie Herstellung-der als Bindemittel verwendeten Lösung veratherter Phenolresole, Beispiel 4 bis 6 das Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln auf Unterlage nach dem erfindungsgemäßen Verfah-
Beispiel 1
1-400 Teile Phenol, 160 Teile Wasser, 250 Teile Paraformaidehyd (91%ig) und 7,2 Teile Oxalsäure werden 3 Stunden am Rückfluß bei 100° C erhitzt. Dann kühlt man auf 30° C ab, setzt 450 Teile Natronlauge (33%ig) sowie 495 Teile Paraformaidehyd (91%ig) zu und rührte Stunden bei 50° C. Der Ansatz wird in 350 TeileB-IsobutaBol und 50 Teilen Toluol gelöst und mirSchwefelsäure bis pH 7 angesäuert. Die sich dabei abscheidende wäßrige Phase wird verworfern Der Ansatz wird anschließend- im Vakuum bis 40° entwässert Die fasi-wasserfreie, isobutanolische Lösung wird filtriert und mit weiteren 350 Teilen Isobutanol und 50 Teilen Toluol verdünnt. Es fallen 2795 Teile eines 63%igen Resols an, welches bei
jo 20° C eine Viskosität vorr750 cP besitzt. Das Harz ist mit Xylol im Verhältnis 1 : 0,175 verträglich.
Beispiel 2
Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, aber als Lösungsmittel insgesamt 350 Teile n-Butanol und 50 Teile Toluol verwendet. Es fallen 2390 Teile einer 71,5%igen Resollösung an, die bei 20° C eine Viskosität von 2000 cP besitzt. Die Lösung ist im Verhältnis 1 : 0,08 mit Xylol verträglich.
Beispiel 3
1400 Teile Phenol, 160 Teile Wasser, 350 Teile Paraformaidehyd (91 %ig)-und 7,2 Teile Oxalsäure werden wie im Beispiel 1 miteinander umgesetzt.
Anschließend werden 450 Teile Natronlauge (33%ig) und 296 Teile Paraformaidehyd (91%ig) ebenfalls wie im Beispiel 1 zugegeben und umgesetzt. Als Lösungsmittel dienen vor dem Ansäuern 350 Teile n-Butanol und 50 Teile Toluol. Nach der wie im Beispiel 1 erfolgten Aufarbeitung werden nochmals 350 Teile n-Butanol und 50 Teile Toluol zugegeben. Es werden 2670 Teile einer 63,5%igen Harzlösung erhalten, die eine Viskosität von-750 cP aufweist und sich im Verhältnis-1 : 0?25 mttrXylol verträgt.
Beispiel 4
Auf eine Köperunterlage mit einem Flächengewicht von ca. 320 g/m2 wird mittels Walzenauftrag 150 g/m2 veräthertes Phenolresol mit einem cP-Wert von 750 aufgetragen. In diese Grundharzschicht streut man 650 g/m2 Normalkorund der Körnung 40 und verfestigt bei 110° C in 10 Minuten.
Das Deckharz hat folgende Zusammensetzung:
100 g veräthertes Phenolresol
100 g CaCO,
Die Viskosität wird mit n-Butanol auf 2500 cP bei 25" eingestellt. Von diesem Deckharz werden 500 g/m2 auf die abgekühlte Schleifmittelbahn aufgetra-
Die Härtung erfolgt nach folgendem Verlauf:
30 Minuten bei 115° C
30 Minuten bei 135° C
5-10 Minuten bei 150-160° C.
Beispiel 5
Auf eine Vulkanfiberunterlage von 0,8 mm Dicke wird mittels Walzenauftrag 100 g/m2 veräthertes Phenolresol mit einem cP-Wert von 750 aufgetragen. Es werden 400 g/m2 Nomralkorund der Körnung 80 gestreut. Die Verfestigung der Grundharzschicht erfolgt in 10 Minuten bei 110° C. Das Deckharz von gleicher Zusammensetzung wie das Grundharz ist 1 : 1 mit Calciumcarbonat gefüllt und wird mit n-Butanol auf 1000 cP bei 25 ° C eingestellt. Die Auftragsmenge beträgt 240 g/m2. Die Aushärtung erfolgt wie in Beispiel 4.
Beispiel 6
Auf eine Köperunterlage von einem Flächengewicht von 320 g/m2 wird mittels Walzenauftrag 65 g/ in2 Hautleimlösung von 150 cP bei 60° aufgetragen und mit 120 g Halbedelkorund der Körnung 280 bestreut. Nach kurzer Trocknung bei 40° C wird ein Deckharz folgender Zusammensetzung aufgetragen: 100 g veräthertes Phenolresol mit einem cP-Wert ίο von 750
50 g CaCO3
Die Viskosität wird mit n-Butanol auf 100 cP bei 25 ° C eingestellt. Die Auftragsmenge des Deckharzes beträgt 90 g/m2.
Zur Härtung wurden folgende Bedingungen angewendet:
20 Minuten bei 115° C
30 Minuten bei 135° C
5 Minuten bei 160° C.

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen eines bahn- und blattförmigen Schleifmittels, bei dem auf eine Unterlage aus Papier, -Gewebe, Vulkanfiber, Vliesstoff, Folie u. ä. ein Bindemittel auf der Basis von Phenolresolen und Schleifkörner aufgetragen und anschließend getrocknet werden, dadurch gekennzeichnet,daßPhenolresole, die in polaren organischen Lösungsmitteln gelöst sind und mit Alkoholen bis zu 50% der vorhandenen Meihylolgruppen veräthert sein-können, als Bindemittel verwendet werden.
2. Verfahren zum Herstellen eines bahn- und blattförmigen Schleifmittels nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß solche Phenolreste Verwendung finden, die ^ürch Umsetzung von
a) trifunktionellen Phenolen mit
b) einem Unterschuß an aliphatischen Aldehyden mit rbis 5 C-Atomeh-zu einem Novolak
c) und dessen weitere Umsetzung im alkalischen Medium mit Formaldehyd erhalten worden sind.
3. Verfahren zum Herstellen eines bahn- und blattförmigen Schleifmittels nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß solche Phenolreste Verwendung finden, bei denen das trifunktionelle Phenol des Phenolresols mit bis zu 50 Mol% bifunkfienellen Phenolen mischkondensiert ist.
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