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Beheizungs- und Drainagesystem
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für Sportplätze
Beheizungs- und Drainagesystem für
Sportplätze Die Erfindung betrifft ein Beheizungs- und Drainagesystem für der Witterung
ausgesetzte Flächen, wie dem öffentlichen Verkehr zugängliche Plätze, Wege und dergleichen
und insbesondere für Sportplätze, Plätze zur Freizeitgestaltung und ähnliche.
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Es ist bereits bekannt, Plätze mit elektrischen Heizmatten auszustatten,
die unterhalb der Oberfläche verlegt werden.
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Solche Heizmatten dienen zum Frostfreihalten und Abtauen von Sportplätzen,
Eingangsplattierungen, Straßen und öffentlichen Plätzen. Nachteilig ist hierbei
aber einmal der hohe Aufwand, zum zweiten die Verwendung von teurer, elektrischer
Energie, welche in Kraftwerken mit schlechtem Wirkungsgrad gewonnen werden muß und
zum dritten, daß diese Beheizungseinrichtungen mit Drainageeinrichtungen kombiniert
werden müssen, d.h. also daß neben dem Beheizungssystem noch ein Drainagesystem
existieren muß.
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Bei mit Rasen bewachsenen Plätzen kommt weiterhin hinzu, daß diese
in Trockenzeiten mit Wasser berieselt oder besprengt werden müssen und daß ein solches
System noch zusätzlich zu den beiden vorgenannten vorhanden sein muß.
Insgesamt
sind die bekannten Lösungen also aufwendig und hinsichtlich der Abführung von Regen-
oder Tauwasser ist die Wirkung nicht ausreichend, da das Einsickern des Wassers
einen großen Zeitraum in Anspruch nimmt, so daß beispielsweise Sportplätze bei plötzlichen
Regenfällen oder starkem Schneefall trotz der vorhandenen Heizeinrichtungen unbespielbar
werden können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, auf besonders wirtschaftliche und einfache
Weise die vorgenannten Nachteile zu vermeiden und ein System zu schaffen, welches
sowohl ein Auf- oder Abtauen von Schnee und Eis auf Plätzen bewirken kann als auch
ein Absaugen von Wasser und eine Berieselung vornehmen kann. Das Absaugen soll dabei
besonders schnell gehen, um Sportplätze unter allen Bedingungen bespielbar zu machen.
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Das erfindungsgemäße System soll weiterhin besonders einfach auf den
Spielfeldern verlegbar sein, so daß diese innerhalb kürzester Zeit, z.B. zwei Wochen
wieder bespielbar sind. Die Unterhaltungskosten des erfindungsgemäßen Systems sollen
ebenso gering sein, wie die benötigten Heizungskosten, wodurch die Anlage besonders
umweltfreundlich wird, da eine Energieverschwendung vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch unterhalb der Oberfläche
verlegte Rohrleitungen, bei denen mindestens ein Teil des Umfangs mit öffnungen
versehen ist und die
zwischen zwei Sammlern verlaufen, wobei an
mindestens einem Ende des Sammlers eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Heizmediums
und eine Pumpe zum Absaugen und Einpumpen von Wasser vorhanden ist und ebenfalls
an mindestens engem Ende des anderen Sammlers Ventilmittel zum öffnen und Absperren
desselben gegenüber der Atmosphäre vorhanden sind.
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Besonders günstig kann als Heizmedium Dampf oder Heißluft verwendet
werden, da diese Medien in handelsüblichen Wärmeerzeugern erzeugt werden und daher
auf vorhandene Geräte zurückgegriffen werden kann.
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Im einzelnen weisen die verwendeten Rohre vorteilhaft an ihrer oberen
Umfangsfläche Schlitze auf, wodurch die zur Wasserab- oder Zuführung dienende Öffnungsfläche
genügend groß gestaltet wird und aus wirtschaftlichen Gründen können die Rohre aus
Kunststoff, insbesondere PVC bestehen.
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Alternativ kann die zu betreuende Fläche mit einem der erfindungsgemäßen
Systeme versehen sein, es können aber auch zwei oder mehrere vorhanden sein, die
voneinander getrennt oder miteinander verbunden sein können, so daß der Sammler
des einen Systems auch als entsprechender Sammler des anderen Systems dienen kann.
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Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von
Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die schematische Aufsicht auf einen
Sportplatz mit dem erfindungsgemäßen System und Fig. 2 einen Schnitt durch ein in
einen Platz eingelegtes Rohr.
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Gemäß den Fig. besteht das System aus zwei Sammlern 1 und 2, zwischen
denen Rohre 3 gemäß Fig. 2 verlaufen. Die Rohre 3 sind ca. 30 cm unterhalb der Grasnarbe
angeordnet und weisen in ihrer oberen Umfangshälfte Schlitze 4 oder andere Öffnungen
auf, durch die einmal Wasser in sie eintreten und zum anderen Wasser oder ein Heizmedium
aus ihnen austreten kann. Es hat sich als genügend gezeigt, wenn nur 1/3 der Umfangsfläche
mit den Schlitzen 4 oder anders geformten Öffnungen versehen ist.
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Am Ende des Sammlers 1, falls das andere Ende verschlossen ist oder
alternativ an beiden Enden jedes Sammlers 1 ist eine Vorrichtung zum Aufheizen eines
Heizmediums, insbesondere zur Erzeugung von Dampf oder Heißluft angeschlossen, welche
wahlweise oder zusammen mit einer Saug- und Druckpumpe mit dem Sammler 1 in Verbindung
steht. Die Saug- und Druckpumpe ist sowohl an die Kanalisation als auch eine vorzugsweise
kommunale Wasserleitung angeschlossen, während der Heißmediumerzeuger an eine entsprechende
Energiequelle z.B. einen blank, eine Gasleitung oder elektrische Leitung
angeschlossen
ist und bei Erzeugung von Dampf auch Verbindung mit einer Wasserleitung besitzt.
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Die an den anderen Enden der Rohre 3 angeschlossenen Sammler 2 bzw.
der Sammler 2 ist an mindestens einem Ende mit Ventilmitteln zum Öffnen und Absperren
gegenüber der Atmosphäre versehen. Diese Ventilmittel ebenso wie die Saug- und Druckpumpe
bzw. eine Saug- und eine davon getrennte Druckpumpe mit entsprechenden Umschaltventilen
sind herkömmlicher Art, bilden nicht Gegenstand dieser Erfindung und brauchen daher
nicht näher beschrieben zu werden. Ihre Ausführung steht ebenso wie die des Heißmediumerzeugers
im Belieben des Fachmanns.
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Das erfindungsgemäße System arbeitet wie folgt: Bei Frost oder Schneefall
bzw. einer Vereisung des Platzes, z.B. Spielplatzes, wird der Heißmediumerzeuger
in Betrieb gesetzt und die Sammler 2 werden zur Atmosphäre hin geöffnet. Das Heißmedium
fließt jetzt unter Verdrängung der Kaltluft in den Rohrleitungen 3 sowie den Sammlern
1 und 2 durch den Sammler 1 in die Rohrleitungen 3 und letztlich auch den Sammler
2, dessen Enden geschlossen werden, sobald das Heißmedium dort auftritt und damit
anzeigt, daß das gesamte System von Kaltluft befreit ist. Unter Druck entweder des
Dampferzeugers oder durch entsprechende Kompressoren für die Heißluft fließt das
Heizmedium dann durch die Öffnungen 4 in das Erdreich, heizt dieses auf und läßt
Schnee
und Eis abtauen. Nach Beendigung des Auftauvorganges wird dann die Pumpe am Ende
des Sammlers 1 in Betrieb genommen, die unter Bildung von Unterdruck das Wasser
aus den Rohrleitungen heraus saugt und so das Tauwasser von der Platzoberfläche
abzieht. Gegebenenfalls kann diese Absaugung bereits während des Heizvorganges erfolgen,
so daß z.B. Kondensat oder während des Auftauens entstehendes Wasser bereits abgeführt
wird. Die Pumpe muß imstande sein, einen nennenswerten Unterdruck zu erzeugen, so
daß eine erhebliche Saugwirkung durch die Öffnungen 4 der Rohrleitungen 3 hindurch
entsteht.
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Die Absaugung ohne ein gleichzeitiges oder vorheriges Aufheizen wird
in Tätigkeit gesetzt, wenn das Wasser nicht als Tauwasser, sondern als Regenwasser
anfällt.
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In Trocken zeiten kann das System durch Füllung mit Wasser und Einpressen
von weiterem Wasser durch die Pumpe am Ende des Sammlers 1 oder den Enden des Sammlers
1 benutzt werden, wobei das Wasser durch den Sammler 1 in die Rohrleitungen 3 fließt
und durch die Öffnungen 4 zu den Wurzeln des Rasens dringt. Zu diesem Zweck wird
das System mit dem notwendigen Überdruck gefahren. Die Enden des Sammlers 2 oder
der Sammler 2 sind dabei so lange zur Atmosphäre hin geöffnet, wie das System entlüftet
werden muß, d.h. bis zum Auftreten von Wasser an den Enden. Die Enden werden dann
gegenüber der Atmosphäre verschlossen, um den Aufbau eines Innendrucks zu ermöglichen.
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Für den Fachmann selbstverständlich sind alle Rohrleitungen mit dem
üblichen Gefälle von Abflußrohren verlegt, so daß das abgesaugte Wasser zu der Saugpumpe
fließt, welche an der tiefsten Stelle des Systems angebracht ist. Der Sammler 1
fällt also zu der Pumpe hin und die Rohrleitungen 3 haben dementsprechend auch Gefälle
zu dem Sammler 1 hin. Das Gefälle des Sammlers 2 entspricht in diesem Falle dem
Gefälle des Sammlers 1.
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Ersichtlicherweise können die notwendigen Einrichtungen sowohl ein-
als auch beidseitig an den Sammlern 1 und 2 vorhanden sein; wenn sie beidseitig
angeordnet sind, so besitzen die Sammler in ihrer Mitte einen Scheitelpunkt, von
dem aus das Gefälle nach beiden Seiten erfolgt.
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Je nach Größe der zu betreuenden Fläche kann ein einziges erfindungsgemäßes
System vorliegen, die Fläche kann aber auch durch mehrere voneinander getrennte
oder miteinander sinngemäß verbundene Systeme abgetaut, drainiert oder berieselt
werden.
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Ersichtlicherweise bietet die Erfindung mit einem einzigen System
eine vollkommene Möglichkeit zur Betreuung von Plätzen und angesichts der Einfachheit
und der Verwendung von bekannten Komponenten kann unter Berücksichtigung der Wirkung
von einer idealen Lösung der anstehenden Probleme gesprochen werden.
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