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Die Erfindung betrifft eine Befestigung für Achslenker
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(Radsatzlenker) von Schienenfahrzeugen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Bei einer Befestigung dieser Art (vgl. DT-AS 11 63 890) sind randoffene,
vierkantförmige Ausnehmungen vorgesehen, in welche Vierkantformstücke eines Achslenkers
passend eingeschoben sind. Dabei ist die randoffene Seite von einem Steg überbrückt,
der von Schrauben gehalten ist.
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An Schienenfahrzeugen mUssen in Zeitabständen nach Ablauf von Unterhaltungsfristen
oder bei Bedarfsfällen die Radsätze ausgewechselt werden. Hierfür ist es notwendig,
die Achslenker aus- und wieder einzubauen. Der Ein- und Ausbau ist wegen der engen
Passungen schwierig und zeitaufwendig. Dabei werden außerdem leicht die Fuhrungsflächen
beschädigt, so daß der spielfreie Formschluß verloren geht. Nach mehrmaligem Ein-
und Ausbau ist die Befestigung für die Achslenker unbrauchbar. Diese bekannte Befestigung
hat somit nur eine beschränkte Lebensdauer.
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Zur Behebung dieses Nachteils sind die randoffenen Ausnehmungen und
die Formstücke des Achslenkers mit schräg zueinander verlaufenden Führungsflächen
versehen worden. Diese Ausführungsform hat zwar den Vorteil eines leichten Ein-
und Ausbaues ohne Beschädigung
der FUhrungsflächen. Dieser Vorteil
niß aber erkauft werden durch breite, die Kerbwirkung aufnehmende und daher naterialaufwendige
Seitenwangen für die Führongsflächen der Ausnehmungen. Außerdem ist die Herstellung
der schräg verlaufenden Flächen aufwendig. Die Flor stücke und die Führungsflachen
können nämlich nur unter Verwendung von Schablonen hergestellt werden. Schließlich
muß der Steg an der randoffenen Seite der Ausnehmung mit Hilfe eines Drehmomentenschlüssels
angeschraubt werden, um an Jeder Schraube genau einander gleiche Anzugsmomente und
damit einander gleiche Belastungen der konischen Flächen zu erreichen.
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Der erhöhten Lebensdauer dieser Konstruktion stehen also erhöhte Herstellungs-
und Materialkosten gegenüber.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigung fUr Achslenker
der eingangs genannten Art zu schaffen, die den Vorteil der erhöhten Lebensdauer
trotz oft wiederholter Montage mit dem Vorteil geringer Herstellungskosten verbindet.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß die Maßnahme nach dem
kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Die Vorteile der vorgeschlagenen
Ausfüuuung sind Schonung der kreissektorförmigen Auflageflächen, insbesondere beim
Einbau, einfache Herstellung, und zwar bei gegenüber den bekannten Bauarten gleichbleibender
Verdrehsicherheit der Achslenker, keine Gewichtserhöhung gegenüber den bekannten
Bauarten und gute Zentrierung der Achslenker.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unt eransprüchen entnehmbar.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Teilseitenansicht eines Lokomotivdrehgestellrahmens
mit Achslenkern, Fig. 2 die Seitenansicht der Befestigung der Achslenker, Fig. 3
die Draufsicht der Befestigung nach Fig. 2 mit einem Teillängsschnitt und Fig. 4
die Seitenansicht des Gußrohlings einer Zylinderschale.
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Nach Fig. 1 ist das Lagergehäuse 2 eines Schienenradsatzes mit einem
Drehgestellrahmen 3 einer nicht näher dargestellten Lokomotive an Achslenkern 4
und 5 angelenkt, die in Fahrtrichtung hintereinander und zueinander parallel angeordnet
sind. Ihre Befestigung erfolgt an Zylinderschalen 7 und 8 des Lagergehäuses 2 und
an Zylinderschalen 6 und 9 des Drehgestellrahmens 3 mittels in Ausnehmungen der
Zylinderschalen 6 bis 9 passender Formstücke 10 und 11 des Achslenkers 4 und mittels
passender Formstücke 12 und 13 des Achslenkers 5 sowie mittels zugehöriger Stege
14 bis 17.
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Während die randoffenen Seiten der Zylinderschalen 8 und 9 in einander
entgegengesetzten Richtungen weisen, haben die Zylinderschalen 6 und 7 ihre randoffenen
Seiten in der gleichen Richtung.
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In Fig. 2 ist beispielhaft ein Kopfende des Achslenkers 5 mit dem
Formstück 12, der Zylinderschale 8 und dem Steg 16 am Lagergehäuse 2 des Radsatzes
in vergrößertem Maßstab dargestellt.
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An das Lagergehäuse 2 des Radsatzes ist die eine halbkreisförmige
mit dem Durchmesser D, nach oben
offene Ausnehmung 23 aufweisende
Zylinderschale 8 angeformt. An den im Querschnitt halbkreisförmigen Teil der Zylinderschale
8 schließen nach oben Wangen 18 und 18a mit ebenen Begrenzungsflächen 19 und 20
an. Die Seitenflanken 41 und 42 der Vangen 18 und 18a erweitern sich nach oben über
den Durchmesser D der Ausnehmung 23 hinaus. Der Steg 16 wird in einem Abstand von
den Begrenzungsflächen 19 und 20 durch Schrauben 21 und 22 gehalten. Das Mittelteil
des Steges 16 liegt auf einer ebenen Fläche 25 des Formstücks 12 des Achslenkers
3 auf und verhindert so bei angezogenen Schrauben 21 und 22 ein Drehen des For-tückes
12 in der Ausnehmung 23 der Zylinderschale 8. Zusätzlich pressen die Schrauben 21
und 22 das Formstück 12 in die Zylinderschale 8 und verursachen eine hohe Haftreibung.
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Der Abstand des Steges 16 von den Begrenzungsflächen 19 und 20 erlaubt
eine zuverlässige Befestigung des Achslenkers auch dann, wenn die Schrauben 21 und
22 mit unterschiedlichem Drehmoment angezogen werden, da das Formstück 12 in der
Ausnehmung 23 eine gewisse Drehung erlaubt.
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Die gleiche Wirkung der Haftreibung kann auch mit einem Formstück
erreicht werden, dessen Zylinderstück im Querschnitt lediglich über einen Kreissektor
s reicht, der kleiner als der Halbkreis ist. Im übrigen ist es vorteilhaft, dem
Formstück 12 auch unten eine Abflachung 44 (gestrichelt) zu geben. Es ist hierbei
möglich, auch bei abweichenden Toleranzen ausreichende Passungsverhältnisse zu erzielen.
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In Fig. 3 sind die Formstücke 10 und 11 des Achslenkers 4 dargestellt.
Vie der Teillängsschnitt des Achslenkers 4 zeigt, sind die Formstücke 10 und 11
über einen Zylinderbolzen 30 miteinander verbunden.
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Auf dessen Matelfläche sind Gummischichten 31 und 32 drehfest aufgebracht,
die in einer Hülse 33 unter Vorspannung gehalten sind. Die Hülse 33 sitzt drehfest
im Gehäuse des Achslenkers 4.
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Die Gummischichten 31 und 32 machen die Formstücke 10 und 11 gegenüber
dem Achslenker drehelastisch.
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Sie verhindern auch, daß Gleitbewegungen von Metallteilen aufeinander
stattfinden, die zu einem erhöhten Verschleiß führen würden. Weiterhin sind Gunnimetallscheiben
34 am Achslenker vorgesehen, die von einem von einem Sprengring 36 gehaltenen Metallring
35
unter Vorspannung gesetzt sind. Die Gummimetalischeiben 34 geben dem Achslenker
4 in axialer Richtung eine begrenzte Elastizität. Hierdurch wird ein direktes Aufeinanderstoßen
von Metallteilen mit erhöhtem Verschleiß verhindert und so die Lebensdauer des Achslenkers
4 erhöht.
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In Fig. 4 ist ein Gußrohteil der Zylinderschale 8 mit den Wangen 18
und 18a nach Fig. 2 mit einem die Ausnehmung 23 überdeckenden Kappenteil 43 (strichpunk
tiert) gezeichnet. In das Gußrohteil wird ein Loch mit dem Durchmesser D gebohrt.
Sodann wird der über der Ausnehmung 23 liegende Kappenteil 43 abgehobelt, wobei
die Begrenzungsflächen 19 und 20 entstehen, und die Seitenflanken 41 und 42 angelegt.
Damit ist die Herstellung der Zylinderschale 8 bis auf die Bohrlöcher der Schrauben
für den Steg abgeschlossen. Die Herstellung ergibt bei einfachen Arbeitsgängen eine
einwandfreie Zentrierung der Ausnehmung 23.
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Die Herstellung der Formstücke 10 bis 13 der Achslenker 4 und 5 nach
den Fig. 1 bis 3 besteht in rundzylindrischem Drehen von Bolzen mit anschließendem
Anfräsen einer ebenen Fläche. Beides sind arbeitstechnisch
wenig
aufwendige Maßnahmen. Damit ergibt sich, daß die Herstellung der erfindungsgemäßen
Befestigung einfach ist und keine hohen Kosten verursacht.
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Der Ein- und Ausbau der Achslenker 4 und 5 ist gegenüber den bekannten
Ausführungsformen erleichtert.
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Beim Einbau bieten die erweiterten Seitenflanken 41 und 42 nach den
Fig. 2 und 4 eine Vororientierung der Achsenrichtungen, weil die Formstücke 10 bis
13 zunächst zwischen den Seitenflanken 41 und 42 bequem Platz finden. Die Seitenflanken
41 und 42 können auch weniger steil eingearbeitet werden (vgl. gestrichelt gezeichnete
Seitenflanken 45 und 46 in Fig.
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4). Mit dem Anziehen der Schrauben 21 und 22 nach Fig. 2 wird die
genau achsgleiche Ausrichtung herbeigeführt, wobei erst bei genauer Achsenorientierung
die endgültige Befestigung unter Formschluß erfolgt.
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Beim Ausbau wird durch das Lösen des Steges 16 (Fig. 2) der Formschluß
aufgehoben. Der Achslenker 5 kann nach Entfernen des Steges 16 unverklemmt aus der
Ausnehmung 23 herausgenommen werden. Formflächen
werden dabei nicht
beschädigt, weil bei der ersten kleinen Ausbaubewegung die Formflächen voneinander
getrennt sind, was sich auf die Lebensdauer der Befestigung günstig auswirkt.
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