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Flüssigkeitsbehälter mit Verschlußkappe
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Die Erfindung betrifft ein Flüssigkeitsbehälter mit einem ein Außengewinde
aufweisende Auslaufstutzen, auf dem als Verschluß eine Schraubkappe sitzt und in
dem ein in Verstaustellung in das Behälterinnere ragendes und in Schüttstellung
nach außen abstehendes Schüttrohr verschiebbar gelagert ist.
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Während des Transports und der Lagerung derartiger Flüssigkeitsbehälter
befindet sich das Schüttrohr in raumsparender Weise im Behälter, während es in seiner
anderen Position den Schüttvorgang durch Bildung eines rohrförmigen Mundstückes
erleichtert, das vom Behälter absteht. Bei den vorbekannten derartigen Behältern
kann jedoch unter bestimmten Umständen der Fall eintreten, daß die Luft, die sich
um das Schüttrohr befindet, das beim Transport in das Behälterinnere hineintaucht,
nicht so schnell entweichen kann wie es beim Lösen der Kappe erforderlich ist, welche
den Flüssigkeitsbehälter und die oeffnung des Schüttrohrs verschließt. Es kann dann
der Fall eintreten, daß die Luft rund um das Schüttrohr oberhalb der Oberfläche
der im Behälter befindlichen Flüssigkeit die innerhalb des Schüttrohrs befindliche
Flüssigkeit
schlagartig herausdrückt bzw. herauspreßt, was sehr unangenehm ist.
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Aufgabe der Erfindung ist deshalb,das eben erwähnte Risiko zu vermeiden
und sicherzustellen, daß ein möglicher Überdruck im Flüssigkeitsbehälter rund um
das Schüttrohr beim Entfernen der Verschlußkappe sich zuerst abbaut und dann erst
die öffnung des Schüttrohrs freigegeben wird.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Schüttrohr am Schüttende
einen elastischen Kragen aufweist, der bei festgeschraubter Kappe zwischen einer
inneren Dichtfläche der Kappe und einer Dichtfläche des Stutzenrandes festgeklemmt
ist und beim Lösen der Kappe unter Beibehaltung der Abdichtung an der Kappendichtfläche
sich von der Stutzendichtfläche abhebt und zwischen Schüttrohr und Stutzen befindliche
Entlüftungsöffnungen freigibt.
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Auf der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. 1: einen Querschnitt durch den Auslaßbereich
des BehAlters mit Schüttrohr und Verschlußkappe nach einer ersten Ausführungsform
der Erfindung, Fig. 2: einen Schnitt nach der Linie II-II von Fig. 1, Fig. 3: einen
Schnitt ähnlich demjenigen von Fig. 1 durch eine zweite Ausftihrungsform der Erfindung,
Fig. 4: einen Schnitt nach der Linie IV-IV von Fig. 3, und Fig. 5: in perspektivischer
Darstellung ein Einzelteil der Ausführungsforin nach Fig. 3.
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In der Zeichnung ist mit 19 ein Flüssigkeitsbehälter bezeichnet, der
nur teilweise dargestellt ist und beispielsweise ein üblicher Reserve-Benzinkanister
sein kann. Mit 20 ist eine Schraubkappe bezeichnet, die ein Innengewinde 21 besitzt,
das mit einem Außengewinde 22 eines Auslaßstutzens 23 korrespondiert, wobei der
Stutzen 23 einen oberen Rand 24 besitzt, der eine Auslaßöffnung 25 begrenzt.
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Bei der ersten Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist ein Schüttrohr
mit 26 bezeichnet. Das Schüttrohr besteht aus elastischem Material und weist einen
Kragen 27 auf, der mit Dichtrippen 28 versehen ist. Im unbelasteten Zustand nimmt
der Kragen 27, wie aus Fig. 1 verständlich, eine konische bzw. trichterförmige Gestalt
an, wobei jedoch das Material des Rohrs derart elastisch ist, daß dann, wenn die
Kappe 20 in ihre unterste Stellung gebracht, also festgeschraubt ist, der Kragen
27 eine flache Gestalt annimmt und zwischen der Innenfläche der Kappe und dem Rand
24 festgeklemmt ist, wobei die Rippen 28 eine sichere Abdichtung gewährleisten.
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Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß die Offnung 25, welche das Rohr 26
mit Spiel umgibt, mit Führungsteilen 29 versehen ist, welche das Rohr 26 zentrieren.
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Beim zweiten Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 ist das Schüttrohr
mit 30 versehen und weist einen Kragen 31 auf.
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Im unbelasteten Zustand besitzt der Kragen, wie am besten aus Fig.
3 ersichtlich, nach unten gebogene Bereiche, welche bestrebt sind, den Kragen mit
einem bestimmten Abstand oberhalb des Stutzenrandes 24 zu halten. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel
ist das Material des Schüttrohres derart elastisch,
daß der Kragen flach zwischen der Innenfläche der Kappe und dem Rand 24 einklemmbar
ist, und zwar dann, wenn die Kappe festgezogen ist. In dieser Position bewirkt der
Kragen 31 eine Abdichtung und kann mit Dichtrippen versehen sein, ähnlich den Dichtrippen
28 des ersten Ausführungsbeispiels. Der Kragen kann gemäß-Fig. 4 quadratisch sein,
wobei dann die Ecken des Quadrats die nach unten gebogenen Bereiche darstellen.
Es sind jedoch auch andere Formen möglich. Bei einem runden Kragen erstrecken sich
dann die nach unten gebogenen Bereiche entlang von Kreissehnen.
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Um den Übergang des Kragens 27 bzw. des Kragens 31 aus der ebenen
Form in die entsprechende unbelastete Form zu erleichtern, kann unter dem Kragen
ein Sprengring angeordnet werden, beispielsweise ein gewölbter Federring gemäß Fio.
5. Die Feder nach Fig. 5 und der zugeordnete Kragen müssen selbstverständlich so
ausgebildet sein, daß die Dichtung zwischen Kragen und Stutzenrand 24 nicht beeinträchtigt
wird.
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Im verschlossenen Flüssigkeitsbehälter, wobei also die Kappe 20 festgeschraubt
und der Kragen 24, 31 zwischen der Kappe und dem Stutzenrand 24 unter Bildung einer
Dichtung festgepreßt ist, kann relativ zur Oberfläche der Flüssigkeit um das Rohr
26, 30 ein Überdruck existieren, beispielsweise infolge einer gewissen Verdampfung
der Flüssigkeit. Dieser Überdruck kann dazu führen, daß beim Lösen der Kappe Flüssigkeit
durch das Schüttrohr hindurch nach oben gedrückt wird. Bei der Erfindung gemäß den
beiden Ausführungsbeispielen ändert jedoch der Kragen 27,
31 während
der ersten Phase des Losschraubens der Kappe seine Gestalt derart, daß er weiterhin
seine Dichtungsberührung mit der Kappe beibehält.
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Bei den3lusftihrungsbeispiel nach Fig. 1 erfolgt diese Formänderung
durch den Rand des Kragens 27, der ja unbelastet konisch ist, und zwar infolge der
Elastizität des Rohres 26 und gegebenenfalls unterstützt durch den erwähnten, gegen
die Innenfläche des Kragens gepreßten Federring.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird die Dichtung durch die
Kragenecken herbeigeführt, möglicherweise unterstützt durch den erwähnten Federring,
womit eine Tendenz erzeugt wird, das Rohr anzuheben und somit den inneren ebenen
Teil des Kragens 31 weiterhin gegen die Kappe zu drücken.
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Während also die Dichtung gegenüber der Kappe aufrechterhalten bleibt,
wird die Dichtung gegenüber dem Stutzenrand 24 infolge der Gestaltsänderung des
Kragens 28, 31 aufgehoben. Beim ersten Ausführungsbeispiel wird somit das durch
die Teile 29 der Offnung 25 geführte Rohr 26 beim Aufstellen des Kragens 27 Schlitze
öffnen, die eich am Rand 24 der Öffnung 25 befinden und damit möglicherweise unter
Uberdruck stehendes Gas rund um das Rohr 26 über die Schlite und weiter durch die
Gewinde 21, 22 hindurch entweichen lassen, wobei davon ausgegangen wird, daß diese
Gewinde ein für diesen Zweck genügendes stiel besitzen oder aber eine Rille bzw.
andere Verbindungskanäle mit der Ausen-atmogphEre vorhanden sind. In ähnlicher Weise
sind unter dem Kragen 31 des zweiten Ausftlhrungsbeispiels Entlüftungsöffnungen
für das Rohr 30 vorgesehen, das mit Spiel in der Öffnung
25 geführt
ist.
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Während der ersten Phase des Losschraubens der Kappe 20 wird somit
das Rohr 26, 30 weiterhin abgedichtet, wohingegen das Behälterinnere um das Rohr
26, 30 herum entlüftet wi.rd. Beim weiteren Losschrauben der Kappe wird dann schließlich
auch die oeffnung des Schüttrohres freigegeben, jedoch geschieht dies zu einem Zeitpunkt,
wenn kein Überdruck mehr im Behälter besteht und somit auch keine Gefahr mehr, daß
Flüssigkeit durch das Schüttrohr nach außen gepreßt wird.
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Zum Leeren des Behälters wird das Schüttrohr 26 bzw. 30 der dargestellten
Ausführungsbeispiele in die äußere Stellung herausgezogen. Vorzugsweise ist das
Innenende des Schüttrohrs mit Anschlägen oder dergleichen vorgesehen, welche das
Rohr in der Schüttstellung festhalten, jedoch bei sehr starker Kraftanwendung oder
in einer bestimmten Drehstellung das vollständige Herausziehen des Schüttrohres
gestatten. Dies kann auch in der Weise geschehen, daß das Rohr derart gedreht wird,
daß der Kragen 27 bzw. 31 in der Schüttstellung den Stutzen 24 abdichtet, wobei
dann die Kappe 20 in ein Kappenteil und ein Muffereeil unterteilt sind, der mit
einem nach innen gerichteten Flansch versehen ist, der ebenfalls für die Schüttstellung
dient.