-
Bezeichnung: Verfahren zum Betrieb einer
-
Bandmesserschneidemaschine, insbesondere für Backwaren
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Bandmesserschneidemaschine, insbesondere
für Backwaren, mit einer Vielzahl endloser Bandmesser, die mit ihren flachen Seiten
nebeneinander um im Abstand voneinander angeordnete, angetriebene Walzen gelegt
sind und bei ihrem Umlauf eine zwischen den Walzen vorgesehene Schneidzone durchqueren,
in der sie zur Bildung eines Schneidgatters mittels Führungen um 900 gedreht sind.
Die Erfindung richtet sich auch auf eine Vorrichtung zur Durchführung des vorgenannten
Verfahrens.
-
Bei Schneidemaschinen, die mit schnellaufenden Bandmessern ausgerüstet
sind, kommt es insbesondere bei Backwaren mit weicher Xrume wie frischem Weißbrot
oder dergleichen leicht zum Ansetzen der Krume an den Bandmessern. Mit Bandmessern,
deren flache Seiten mit Krume besetzt sind, ist jedoch kein zufriedenstellender
Schnitt zu erreichen, so daß die Schneidemaschine stillgesetzt werden muß, um eine
gründliche Reinigung der Bandmesser zu ermöglichen. Auch die fortlaufende Beschichtung
der Bandmesser mit einem Antihaftmittel wie o1 stellt lediglich ein Mittel zum Verhindern
des Ansetzen von Krume an den Bandmessern dar, dessen Mnqlichkeiten begrenzt sind.
-
Es besteht daher die Aufgabe, den Betrieb von Schneidemaschinen, die
mit schnellaufenden Bandmessern ausgerüstet sind, so zu verbessern, daß auch Schnittgut
mit extremer Klebneigung wie beispielsweise zum Ankleben neigendes Weißbrot oder
Kuchen oder dergleichen einwandfrei in Scheiben geschnitten werden kann.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindunqsgemäß vorgeschlagen,
daß
die Bandmesser gekühlt werden.
-
Diese erfindungsgemäße Maßnahme, die Bandmesser dem Betrieb einer
Kühlung zu unterwerfen, hat eine überraschende Wirkung auf die Erhaltung der Schnittfähigkeit
der Bandmesser auch beim Schneiden von Schnittgut mit extremer Klebneigung. Sobald
die Betriebstemperatur der Bandmesser durch Kühlung beispielsweise im Bereich von
0° bis 15° C gehalten wird, geht die Neigung zum Ankleben von Krume an den Bandmessern
überraschend deutlich zurück oder kann, je nach Klebcharakteristik des Schnittguts,
gänzlich verhindert werden.
-
Durch die Erfindung ergibt sich der weitere Vorteil, daß die Bandmesser
eine gleichmäßige Spannung in Längsrichtung beibehalten, während bisher insbesondere
die in der Mitte des Schnittbereichs gelegenen Bandmesser zeitweilig eine unerwünschte
Dehnung, vermutlich aufgrund stärkerer Reibung und dadurch verursachter Temperatursteigerung,
mit der Folge einer entsprechenden Verschlechterung des Schnitts erfahren.
-
Die Beibehaltung einer einheitlichen Bandmesserspannung ermöglicht
auch eine Vergleichmäßigung der Scheibendicke, die nämlich bei nachlassender Bandmesserspannung
ungleichmäßig wird. Schließlich verhindert eine ausreichende Spannung der Bandmesser
auch ein unerwünschtes Rutschen der Bandmesser insbesondere auf der angetriebenen
Walze, so daß nun eine einheitliche Schnittgeschwindigkeit der Messer gewährleistet
ist.
-
Auch wenn bereits eine erhebliche Verbesserung der Schnittfähigkeit
der Bandmesser durch Kühlung mittels kühler U»gebungsluft erreichbar ist, kann hingegen
die Resistenz gegen Ankleben von Krume an den Bandmessern noch erheblich gesteigert
werden, wenn die Betriebstemperatur der Bandmesser durch Kühlung etwa in der Größenordnung
von 60 C gehalten wird. In diesem Falle läßt sich beispielsweise
auch
Weißbrot, das sonst extrem zum Ankleben an den Bandmessern neigt, einwandfrei schneiden,
während die Bandmesser bei gleichem Schnittgut, jedoch ungekühlt durch Ansetzen
von Krume bereits spätestens nach 10 Minuten Betriebsdauer in den Führungen blockieren
würden. Bei entsprechender XUhlung der Bandmesser ist die mdgllche Betriebsdauer
jedoch praktisch unhenrenzt, jedenfalls wird sie nicht durch ein etwaiges Ankleben
von Krume an den Bandmessern begrenzt.
-
Für die Kühlung der Bandmesser sind verschiedenartige Maßnehmen möglich.
Beispielsweise kann mindestens eine der Walzen, über die die Bandmesser laufen,
gekihlt werden, un den Bandmessern auf diese Weise indirekt Wärme zu entziehen.
Vorzugsweise werden die lsanumesser und/oder die Walzen jedoch einem Kühlluftstrom
ausgesetzt.
-
Der Kühl luftstrom kann aus kühlerUngebungsluft gebildet werden. Zweckmäßig
wird der Kühlluftstrom jedoch dadurch gebildet, daB ein Luftstrom durch ein Kühlaggregat
bzw. eine Kühleinrichtung hindurchgeführt wird, wo dem Luftstrom Wärme entzogen
wird. Vorzugsweise wird der Kühlluftstrom in einer Kühleinrichtung erzeugt, auf
die Bandmesser und/Öder mindestens eine Walze geführt und nach der Aufnahme von
Messerwärme abgesaugt sowie zu der Kühleinrichtung zurückqeführt. Bei Einrichtung
eines derartigen Kt.Ihlkreislaufs für den Kühl luftstrom wird insbesondere bei Verwendung
relativ tiefer Kühltenperaturen eine erhebliche Energleeinsparung erzielt. Infolge
eines entssrechend niedrigen Kältebedarfs kann auch ein Kühlaggregat von verhältnismäßig
geringer Leistung im Falle der Rückkühlung des Luftstroms verwendet werden.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
vor allem dadurch gekennzeichnet, daß der K(1hlluftstrom mit tels eines Gebläses
auf die Bandmesser und/oder mindestens eine der Walzen geführt wird. Dadurch findet
ein intensiver Wärmeaustausch
zwischen den Bandmessern und dem
Xühlluftstrom statt.
-
Das Gebläse kann zum Zuführen eines aus Umqebunqsluft bestehenden
Kühlluftstroms ausgebildet sein. Ein optimales Schnittverhalten wird jedoch erzielt,
wenn das Gebläse einer Kühleinrichtung nachgeschaltet ist, so daß die Bandmesser
einem KUhlluftstrom hoher eschwindigkeit und tiefer Temperatur, beispielsweise in
der Größenordnung von 60 C, ausgesetzt sind.
-
Zur Einrichtunq eines KUhlkreislaufs für den Kühlluftstrom ist erfindungsqemäß
vorgesehen, daß ein Luftkanal angeordnet ist, mittels dessen der auf die Bandmesser
und/oder mindestens eine der Walzen geführte Kühlluftstrom mindestens teilweise
aus der Kühlzone zur Einlaßseite der Kühleinrichtung rückführbar ist. Vorzugsweise
ist der Kühlluftstrom auf einen Bandmesser aufnehmenden Bereich einer der Walzen
führbar und hinter der Kühlzone in den Luftkanal absaugbar.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung läßt sich sowohl innerhalb als auch
außerhalb eines die Schneidemaschine umgebenden Gehäuses angeordnet sein. Für eine
zweckmäßige Führung des Kühlluftstroms und für die erforderliche Kühl leistung der
Kühleinrichtung ist es zweckmäßig, daß die mit dem Gebläse versehene Kühleinrichtung
außerhalb sowie oberhalb des Gehäuses der Schneidemaschlne angeordnet und ein nachgeschalteter
Einlaßkanal so ausgebildet ist, daß der Kühlluftstrom von oben auf die obere in
der Kühl zone gelegene Walze und die dort mit umlaufenden Bandmesser geführt wird
und diese umströmt.
-
Eine intensive KUhlung der oberen Walze sowie der Bandmesser wird
errreicht, wenn der der Zurückführung des Kühlluftstroms dienende Luftkanal unterhalb
der oberen Walze in einer derartigen
Lage am Gehäuse der Schneidemaschine
angeschlossen ist, daR die Kühlzone über den Walzenbereich hinaus etwa der Laufrichtung
der Messerbänder folgend nach unten ausgedehnt wird. In diesem Falle liest stets
ein ftir die gewünschte Kühlwirkung ausreichender Teil jedes Bandmessers innerhalb
der Kühlzone.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf
die Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 eine Querschnittsansicht
einer Bandmesserschneidema schine; Fig. 2 eine Schnittansicht eines einen Kühlkreislauf
umfassenden Bereichs der Schneidemaschine gemäß Fig. 1.
-
Bei des in Fig. 1 dargestellten Beispiel einer erfindungsgemäß ausgerüsteten
und zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneten Schneidemaschine
sind an einem Maschinenrahmen 1 eine untere durch einen Elektromotor 2 angetriebene
Walze 3 und im Abstand hiervon eine obere Walze 4 drehbar sowie mittels einer Spannvorrichtung
4 a abstandseinstellbar gelagert. Um die Walzen 3, 4 sind in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Weise eine Vielzahl von Bandmessern 5 mit ihren Flachseiten geschlungen
bzw. gelegt und derart gespannt, daß sie reibungsschlüssig angetrieben mit den Walzen
3, 4 mit hoher Geschwindigkeit umlaufen. Zwischen den Walzen 3, 4 liegt eine Schneidzone
6, in der die Bandmesser 5 aus ihrer Lage an der Walze 3 oder 4 um 90° gedreht und
durch kammartige obere und untere Führungen 7, 8 laufen zur Bildung eines Schneidgatters
tn der Schneidzone 6. Das Schnittgut wie beispielsweise Brot wird - mit Bezug auf
Fig. 1 - von rechts nach links durch die Schneidzone 6 geführt, uns war mittels
oberer und unterer Vorschubmittel 9, lo und Seitenführungen 11 sowie hinter der
Schneidzone 6 gelegene Bandtransportmittel 12 und Seitenführungen 13. In der Schneidzone
6 wird das Schnittgut beim Durchlaufen des Schneidgatters in einzelne Scheiben aufgeteilt.
-
Wie insbesondere Fig. 2 erkennen läßt, ist oberhalb des Maschinenrahmens
1 eine Kühleinrichtung 20 angeordnet, die vorzugsweise aus einem Kompressor-Kühlaggregat
besteht, das durch einen Elektromotor angetrieben wird.
-
Seitlich an die Kühleinrichtung 20 ist ein Gebläse 21 angeschlossen,
daß einen die Kühleinrichtung 20 durchlaufenden Kühl luftstrom erzeugt und durch
einen ebenfalls an die Kühleinrichtung 2o und das Masehlnengehäuse
angeschlossenen
Einlaßkanal 22 durch dessen Einlaß 23 in Richtung des Pfeils 24 auf die obere Walze
4 und die auf dieser umlaufenden Bandmesser 5 leitet. An der oberen Walze 4 teilt
sich, wie durch Pfeile 25 und 26 veranschaulicht, der Kühlluftstrom, umströmt die
Walze 4 sowie den unterhalb der Walze 4 gelegenen Bereich, um schließlich in Richtung
des Pfeils 28 in einen seitlich am Maschinengehäuse angebrachten Luftkanal 27 abgeführt
und zur Einlaßseite der Kühleinrichtung 20 zurückgeführt zu werden. Auf diese Weise
durchlaufen die Bandmesser 5 einen verhältnismäßig langgestreckten Kühlbereich,und
der Kühlkreislauf reduziert die erforderliche Kilhileistung auf ein Minimum, weil
in der Kühleinrichtung 20 im wesentlichen nur die vom Kühlluftstrom aufgenommene
Messerwärme verarbeitet werden muß, was einer relativ geringen Temperaturdifferenz
an der Ein- und Auslaßseite der Kühleinrichtung 20 entspricht.
-
Die Leistung der Kühleinrichtung 2o wird zweckAßig so bemessen, daß
eine Betriebstemperatur der Bandmesser 5 von ca. 60 C erhalten bleibt. In einem
praktischen Ausführungsbeispiel beträgt die Temperatur des KUhlluftstroms an der
Auslaßseite der Kühleinrichtung 20 ca. -250 C, und es wird eine Aufheizung des Xühlluftstroms
bis zum Wiedereintritt in die Kühleinrichtung 2o auf ca. 60 C festgestellt. Auch
die Temperatur der oberen Walze 4 sowie der unteren Walze 3 wird durch die Kühlung
entsprechend niedrig gehalten, so daß diese meistens als Schweißkonstruktion ausgeführten
Bauteile entsprechend geringeren Spannungen als bisher ausgesetzt sind. Die Leistung
des im obigen Beispiel verwendeten Kühlaggregates beträgt 5000 Xcal/Std. Es werden
13 Bandmesser mit einer
Messerstärke von o,3 mm verwendet. Der
Walzenantrieb erfordert einen Elektroantrieb von ca. 4 Kw Leistung, wovon etwa 50
% durch den Schnittvorgang in Wärme umgewandelt und durch den Kühlluftstrom abgeführt
wird.
-
Wie schon eingangs dargelegt ist, kann eine mit der beschriebenen
Kühlung betriebene Schneidemaschine dieser Art auch Weißbrot mit extremer Klebneigung
einwandfrei im Dauerbetrieb schneiden.
-
L e e r s e i t e