DE2732827C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Das anomale Auftreten von Radongas in der Nähe von Öl- und
Naturgaslagerstätten sowie auch in der Nähe von Lagerstätten
des Urans und uranhaltiger Mineralien ist bekannt und bei der
Suche nach derartigen Lagerstätten vielfach ausgenutzt worden.
Bekannte Verfahen zum Nachweis anomalen Radongases umfassen
das Bohren von flachen Bohrlöchern im Erdboden, aus denen
eine Zeitlang Luft- und Gasproben gepumpet werden. Radon läßt
sich nachweisen, indem die Proben durch einen geeigneten
Gammastrahlendetektor geleitet werden, der anhand der Gamma
strahlung des Radons beim Zerfall zu Wismut (Bi214) und
Helium eine Zählung durchführt.
Da die Halbwertszeit des Radons nur ungefähr 3,7 Tage be
trägt, das Radon als zeitlich rasch zerfällt, entsteht eine
stark anomale Konzentration des Radons oberhalb von Lager
stätten der erwähnten Art. Dementsprechend muß bei bekannten
Verfahren die Analyse der Gasprobe kontinuierlich durchge
führt werden, während das Bohrloch ausgepumpt wird. Dieses
Verfahren ist mühsam und kostenaufwendig, weil es einen er
heblichen Umfang an Ausrüstung an Ort und Stelle benötigt
und weil es aufgrund der zum Absuchen einer bestimmten Boden
fläche erforderlichen Zeit bei Anwendung auf größere Gebiete
unwirtschaftlich wird.
Die US-PS 38 68 222 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrich
tung zum Durchführen rascher geochemischer Untersuchungen,
bei denen von einem bewegten Fahrzeug oder Flugzeug aus ein
mit kleinen Teilchen beladener Luftstrom der Atmosphäre ent
nommen wird, die Teilchen konzentriert und in einem Strom
eines inerten Trägergases eingeführt werden, der danach in
einer Richtung in ein mittels einer elektrischen Widerstand
heizung auf über 800 Grad Celsius gehaltenes Gefäß geführt
und in der entgegengesetzten Richtung aus diesem herausge
führt wird. Dabei werden viele wichtige Bestandteile der Teil
chen verdampft, und die verbleibenden Teilchen bleiben im
Gefäß zurück. Es wird als möglich beschrieben, Substanzen wie
Kupfer, Blei, Zink, Silber, Nickel, Quecksilber, Schwefel und
Kohlenwasserstoffe zu bestimmen, wobei zur Kalibrierung der
Meßvorrichtung eine Bestimmung von Silikaten und außerhalb
der Küsten von Chlor durchgeführt werden kann. Zur Bestimmung
von Quecksilber wird das fließende Trägergas mit Licht der
Resonanzwellenlänge aus einer Quecksilberdampflampe be
strahlt, wonach die vom Quecksilber wieder abgegebene Reso
nanzstrahlung gemessen wird. Zur Bestimmung von Kohlenwasser
stoffradikalen im Trägergas wird dieses in einem anderen Ge
fäß in Axialrichtung durch ein zwischen zwei Hochspannungs
elektroden erzeugtes Plasma geführt, wobei das Licht des
Plasmas mittels geeigneter Interferenzfilter analysiert wird.
Weiterhin ist aus der US-PS 37 59 617 ein Verfahren bekannt,
bei dem in der Atmosphäre befindliche Teilchen mit einem
Flugzeug aus der Luft eingesammelt und die Überzüge spektros
kopisch auf Kohlenwasserstoffe untersucht werden. Hierbei
wird das Trägergas mit den Teilchen durch ein mittels einer
elektrischen Heizwendel erhitztes Rohr geführt, das je nach
Art der durchzuführenden Analyse auf 100 bis 700 Grad Celsius
gehalten wird. Bei den niedrigeren Temperaturen werden feste
oder flüssige Kohlenwasserstoffe verdampft, die dann auf
verschiedene Weisen analysierbar sind. Bei den höheren Tem
peraturen werden organische Teilchen oder Aerosole pyroly
siert und zu einfacheren organischen Verbindungen und Wasser
dampf und gegebenenfalls anorganischer Asche zersetzt. Nach
dem Abtrennen der schweren anorganischen Teilchen wird das
Trägergas mit den pyrolisierten und leichteren organischen
Teilchen einem Analysegerät zugeführt, welches aus einem
Mikrowellenplasma-Emissionsspektrometer bestehen kann, in dem
die feinen pyrolisierten Teilchen in einem Hochtemperatur
plasma atomisiert werden.
Die US-PS 23 30 829 befaßt sich mit geophysikalischen Ver
fahren zur Suche nach unterirdischen Lagerstätten von Erzen,
Öl und Gas. Bei diesen Verfahren werden in einem bereits als
untersuchungswert erscheinenden Gebiet Boden-, Gas- oder
Wasserproben an verschiedenen Stellen der Erdoberfläche sowie
aus verschiedenen unterhalb dieser Stellen liegenden Tiefen
entnommen. Anhand der vergleichenden Messungen der Radio
aktivität der Proben, wobei die am Ort der Messungen gegen
wärtige Strahlung berücksichtigt wird, und entsprechenden Be
rechnungen, werden die gesuchten Lagerstätten geortet. Es wird
berichtet, das unterirdisch entstehendes Radon in meßbarer
Konzentration über Entfernungen von einigen Hundert Metern
vom Entstehungsort diffundieren kann. Im Falle fester Proben
werden intermolekular gebundene Gase durch Erhitzen entfernt
und auf ihren Gehalt an zum Beispiel Helium, Wasserstoff oder
organischen Bestandteilen untersucht. Radon wird anhand
seiner Strahlung bestimmt. Aufgrund der oftmals geringen
Konzentrationen der nachzuweisenden Substanzen werden Meß
verfahren bevorzugt, die sich der Radioaktivität dieser Sub
stanzen bedienen.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ver
fahren zur Suche nach Lagerstätten von Uran und uranhaltigen
Mineralien sowie von Öl- und Naturgas, wobei in der Atmos
phäre befindliche Teilchen eingesammelt und geprüft werden, so
zu verbessern, daß in wenig zeitraubender und arbeitsinten
siver Weise in Frage kommende Gebiete aufgefunden werden
können.
Die Lösund der Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1. Anspruch 2 beschreibt eine bevor
zugte Ausführungsform des Verfahrens.
Gemäß der vorliegenden Erfindung soll also die Suche aus
der Luft nach Uran und uranhaltigen Mineralien sowie auch
nach Kohlenwasserstofflagerstätten, wie Öl- und Naturgas,
welchen die Gegenwart von
- 1. Radon (Ordnungszahl 88 und Atom gewicht 222, ein Produkt des radioaktiven Zerfalls des inner halb der Mineralienlagerstätte angesammelten Urans) und
- 2. Halogen, insbesondere Jod, gemeinsam ist, durchgeführt werden.
Die Tatsache, daß bestimmte Teilchen, deren Vorkommen in der
Atmosphäre nicht vermutet werden, über Lagerstätten dort
gegenwärtig sind und sich auch nachweisen lassen, wird zum
Auffinden der Lagerstätten von Uran und uranhaltigen Mine
ralien sowie von Öl und natürlichem Gas verwendet. Insbe
sondere wird das unerwartete Vorkommen in der Atmosphäre von
Radon, dessen Aufsteigen oberhalb der Erdoberfläche normaler
weise aufgrund seines hohen Molekulargewichts nicht bekannt
ist, und von Halogen, insbesondere Jod, dessen atmosphärische
Vorkommen aufgrund seiner Neigung zum Sublimieren und Absor
biertwerden unerwartet ist, zu dem angegebenen Zweck ausge
nutzt.
Es kann ein Überzug oder ein Belag auf der Oberfläche von
teilchenförmigem Material nachgewiesen werden, indem man
überzogenes teilchenförmiges Material in einem chemisch
inertem Trägergas einschließt, das Material erhitzt, um den
Überzug freizusetzen, das freigesetzte Material in ein Plasma
einführt und das daraus ausgestrahlte Licht spektroskopisch
untersucht.
So kann ein Radonüberzug oder eine Radonschicht auf der Ober
fläche von teilchenförmigem Material nachgewiesen werden,
indem dieses in einem chemisch inerten Trägergas einge
schlossen wird, das auf den Teilchen adsorbierte Radon durch
Erhitzen des Materials freigesetzt wird, die Teilchen vom
Trägergas und vom Radongas abgetrennt werden, die Gase in ein
Plasma eingeleitet werden und das daraus ausgestrahlte Licht
spektroskopisch untersucht wird.
Auch kann ein Jod- oder Bromüberzug oder eine Jod- oder
Bromschicht auf der Oberfläche von teilchenförigem Material
nachgewiesen werden, indem man dieses in einem chemisch
inerten Trägergas einschließt, zum Freisetzen des auf den
Teilchen adsorbierten Halogens, insbesondere Jod, das Ma
terial erhitzt, die Teilchen vom Trägergas und Halogen, ins
besondere Jodgas abtrennt, die Gase einem Plasma zuleitet
und das daraus ausgestrahlte Licht spektroskopisch analy
siert.
Die obenstehend und nachfolgend verwendeten Begriffe
"Überzug", "Radonüberzug" oder "Halogenüberzug" beziehen
sich auf eine große Vielfalt von möglichen Kombinationen
einschließlich einzelner oder mehrerer Radon- oder Halogen
atome oder -moleküle (oder Kondensationskeime), die auf der
Oberfläche oder den Oberflächen eines Teilchens haften oder
adsorbiert sind, und auch auf tatsächlich bestehende Überzüge
oder Beläge aus Radon- oder Halogenatomen oder -molekülen
(oder Kondensationskeimen), bei denen das Teilchen selbst zum
Teil oder weitgehend ganz bedeckt oder eingehüllt ist mit
einer dünnen Schicht von Radon- oder Halogenatomen oder
-molekülen (oder Kondensationskeimen).
Zuerst sollen die Merkmale des Verfahrens bei
seiner Anwendung auf den Nachweis von Radon behandelt werden.
Dieses Verfahren ermöglicht es, den Nachweis von Radon kontinuier
lich von einem bei geringer Höhe und mit geringer Geschwindigkeit
fliegenden Flugzeug aus durchzuführen.
Die Erfindung ist somit sehr geeignet für die sich über weite Gebiete
erstreckende Suche nach anomalen Konzentrationen von Radon, das
aus an der Oberfläche, unterhalb der Oberfläche oder in großer Tiefe
liegenden Uranlagerstätten hervortritt, sowohl nach Öl- oder Naturgas
lagerstätten, die bei verschiedenen Tiefen liegen können. Der Nachweis
derartiger anomaler Emanationen und, unter Verwendung geeigneter
Navigationsmittel, die genaue Bestimmung ihrer Lage innerhalb eines
Gebietes wird mit Genauigkeit ein Gebiet aufzeigen, in dem weitere
geophysische und geochemische Einzelarbeiten auf dem Boden durch
zuführen sind und stellt einen größeren Fortschritt bei der Suche nach
diesen Lagerstätten dar. Ferner kann unter geeigneten Bedingungen
die Bestimmung derartiger Anomalien zur unmittelbaren Entdeckung
von wirtschaftlich nutzbaren Lagerstätten derartiger Mineralien oder
Kohlenwasserstoffansammlungen führen.
Atome oder Moleküle oder Kondensationskeime des Radongases, die
hoch geladen sind, werden an der Oberfläche größere Teilchen wie
Staub an der Erdoberfläche adsorbiert, an der das Radongas hervor
tritt. Unter Einwirkung von Wind und/oder Sonne steigen die Staub
teilchen einzeln oder in Kombination in die Atmosphäre empor. Der
artige in höheren Lagen befindliche Teilchen können eingesammelt
und durch Anwendung mehrerer nachfolgender Analyseverfahren kon
zentriert werden. Wird die Analyse jedoch nicht kurz nach dem Ein
sammeln der Teilchen durchgeführt, so wird infolge des natürlichen
Zerfalls des auf den eingesammelten Teilchen befindlichen Radons
die scheinbare Größe der Anomalie stark reduziert, nachdem die
Teilchen aus dem Gebiet entfernt worden sind, in dem das Radongas
austritt. Am wichtigsen ist, daß eine zu große Verzögerung bei der
Analyse des Überzugs dazu führen kann, daß überhaupt kein Radon
festgestellt wird.
Falls ferner das angewendete Analyseverfahren kein spezifisches für
Radon ist, so kann bei der Auswertung der Ergebnisse eine Unsicher
heit entstehen. Zum Beispiel ist das Wismutisotop vom Atomgewicht 214 ein
Zerfallsprodukt von Radongas, das eine Halbwertszeit von mehreren
Jahren aufweist. Dieses Zerfallsprodukt erscheint in der ganzen
Atmosphäre als allgegenwärtig. Wird folglich ein unzulängliches Ver
fahren angewendet, so ergibt dieses eine irreführende anomale Radio
aktivität, die unter Umständen gar nicht von Radon herrührt.
Es werden
nur die größeren Teilchen, das heißt diejenigen mit einer Größe von
mehr als 15-20 µm, die sich in aufsteigenden Luftströmungen nahe
an der Erdoberfläche befinden, von niedrig fliegenden Flugzeugen
eingesammelt. Diese Teilchen werden in ein chemisch inertes Träger
gas wie Helium oder Argon oder eine Mischung daraus, das jedoch
kein Edelgas sein muß, überführt in einer ähnlichen Weise, wie sie
bei einem üblichen Massenspektrometer angewendet wird. Diese Art
der Überführung erfordert das Schleudern, Einschießen oder die Pro
jektion der Teilchen, die im Vergleich zur Luft, in der sie getragen
und gesammelt werden, schwer sind, in einen Strom von Inertgas,
der sie an einen gewünschten Ort bringt, das heißt einen Ort, an dem
der Radonüberzug oder die Radonschicht von der Oberfläche der
Teilchen entfernt wird.
Die Überführung findet statt, wie dies später in der Beschreibung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung dargestellt wird. In alternativer Weise
kann die Überführung durch eine Stoßtechnik ausgeführt wer
den, bei der die Strömungsrichtung des Inertgases an einem vorbe
stimmten Punkt umgekehrt wird, so daß dieses die Teilchen aufnimmt
und sie zum vorbestimmten Ort führt. Die Größe des vom Inertgas
strom aufgenommenen Teilchens läßt sich genau steuern durch Ände
rung der Geschwindigkeit des gegenströmenden Mittels sowie der
Entfernung, durch die die Teilchen geschossen werden, ehe die
Strömungsumkehr stattfindet.
Der Radonüberzug wird durch Neutralisation der die Atome oder Mole
küle oder Kondensationskeime an die Teilchen bindenden elektrischen
Ladung von den Teilchen freigesetzt und dadurch der Überzug ver
dampft. Dies wird durchgeführt, indem die Teilchen in einem geeig
neten Ofen erhitzt werden, das heißt die Teilchen werden einer
Pyrolyse unterzogen, wobei die im Ofen befindlichen Staubteilchen
von einem porösen gesinterten Filter eingefangen werden, dessen
Porengröße kleiner ist als der Durchmesser der gesammelten Teilchen.
In dieser Weise werden die Teilchen vom Filter zurückgehalten und
nur die gasförigen Produkte der Pyrolyse werden über das Filter
hinaus vom Inertgasstrom weitergetragen. Die Temperatur des Ofens
wird so niedrig wie möglich gehalten, wobei eine Temperatur von
der Größenordnung von 150°C oder weniger in jedem Fall ausreicht,
um das Atom oder die Atome oder das Molekül oder die Moleküle
des Radoms im Überzug durch Erhitzen freizusetzen, weil
gleichzeitig eine Anzahl anderer Moleküle verschiedener Verdampf
barkeit auch freigesetzt werden. Derartige Moleküle können Kohlen
wasserstoffe und möglicherweise auch Quecksilber umfassen, wobei
die verdampften Moleküle im Gasstrom mit dem Radon mitgeführt
werden. Diese Verfahrensschritte werden in der später folgenden
Beschreibung näher erläutert.
In alternativer Weise können der Radonüberzug und die damit ver
bundenen Substanzen auch durch Anwendung eines primären Plasmas
verdampft werden, indem das teilchenförmige Material zurückge
halten wird. Das dabei verdampfte adsorbierte Material wird vom
teilchenförigen Material getrennt und zur näcshten Stufe weiterge
leitet, in der die Analyse des verdampften Materials durchgeführt
wird.
Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß ein Plasma nicht verwendet
werden muß, um die Freisetzung oder Verdampfung des Radonüberzugs
zu bewirken, obwohl es günstig sein kan, ein Plasma zu verwenden,
wenn es beabsichtigt ist, die Teilchenüberzüge auch auf andere adsor
bierte Moleküle niedriger Verdampfbarkeit zu untersuchen. Die
Verdampfung des adsorbierten Materials läßt sich auch, falls ge
wünscht, mit einem Laser durchführen.
In der nächsten Verfahrensstufe werden die freigegebenen Gase und
verdampften Materialien sofort einem Plasma oder sekundärem Plasma
zugeführt, das mit einem üblichen Spektrometer oder anderem ge
eigneten Gerät beobachtet wird, welches die Untersuchung und Messung
der Emission oder Absorption durch Radon gestattet. Das Plasma
kann entweder durch eine Gleichstromentladung oder durch eine
Wechselstromentladung erzeugt werden, wobei im letzteren Fall
nach Belieben niedere Frequenzen, Radiofrequenzen und Mikrowellen
frequenzen verwendet werden können.
Bei der Durchführung der Analyse des aus dem erwähnten Plasma
ausgestrahlten Lichts gemäß diesem Ausführungsbeispiel unter Ver
wendung der Verfahren der Atomemissionsspektroskopie liegt die
stärkste Emissionslinie des Radons bei 434,96 nm, während die
nächst stärkste Linie bei 745,00 nm liegt.
Die erste dieser Emissionslinien liegt neben der Emission einer gut
entwickelten C-H-Bandenstruktur, die am langwelligen Ende bei unge
fähr 433,5 nm endet und zu einer Störung führen kann. Dies ist von
besonderer Bedeutung, wenn das vorliegende Verfahren zur Suche
nach Öl oder Naturgas eingesetzt wird, bei der Kohlenwasserstoffe
auf der Oberfläche von Teilchen adsorbiert werden kön
nen, was wiederum zu bedeutender Emission der bekannten C-H- und
C-N-Banden führen kann, von denen die letztere bei ungefähr 388 nm
auftritt.
Die Auflösung der stärksten Emissionslinie bei 434,96 nm hängt von
der Qualität des verwendeten Spektrometers ab, jedoch sind dem
Fachmann verschiedene Techniken zur Erzielung des gewünschten
Auflösungsvermögens und Trennung von der oben genannten C-H-Bande
bekannt. Die Emissionslinie bei 745,00 nm und eine weitere nahe
liegende Emissionslinie des Radons bei 705,54 nm sind beide relativ
frei von Störungen durch andere Kontinua, und diese Linien lassen
sich entweder getrennt oder als Maß zur Differenzierung der Radon
emission bei 434,96 nm von der oben erwähnten C-H-Bandemission
verwenden.
Das Verfahren wird beschrieben unter be
sonderer Bezugnahme auf den Nachweis von insbesondere Jod und
von Brom. Wie im Falle des Radons wurde gefunden, daß Jod und
Brom beide in Verbindung mit Lagerstätten von Öl und Naturgas und
assoziierten Substanzen auftreten und überraschenderweise in der
Atmosphäre gegenwärtig sind. Die Atome oder Moleküle oder Konden
sationskeime des Jodgases werden an der Erdoberfläche, an der das
Jodgas austritt, auf der Oberfläche von Teilchen, wie z. B. Staub,
adsorbiert, die, wie oben beschrieben, in die Atmosphäre emporstei
gen. Erfindungsgemäß wird, wie beschrieben, das Einfangen oder Ein
schließen der Teilchen im Strom des chemisch inerten Trägergases,
das Erhitzen zum Freisetzen des Jodüberzugs und die spektroskopi
sche Analyse, bei der Vorkehrungen getroffen werden, gegen das
Auftreten von Fehlern, die von der natürlichen Sublimation des auf
den eingeschlossenen Teilchen adsorbierten Jods herrühren könnten,
allgemein durchgeführt.
Bei Durchführung der Analyse des aus dem Plasma ausgestrahlten
Lichts mittels der Atomemissionsspektroskopie liegt die geeignetste
Emissionslinie des Jods bei 608,2 nm, während andere geeignete
Linien bei 546,4 nm und 533,8 nm liegen. Für Brom liegt die geeig
netste Emissionslinie bei 478,5 nm.
Beim Nachweis von Jod durch Emissionsspektroskopie sollten die
Wellenlänge des beim Elektrodenabbrand entstehenden Lichts nicht
die Spektralinien des Jods stören. Es wurde festgestellt, daß dies
auf geeignetste Weise erzielt wird durch Verwendung von Elektroden
aus Platin oder Platin/Indium.
Die Erfindung soll nun unter Bezugnahme auf
ein Ausführungs
beispiel anhand der Zeichnung erläutert werden.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zur Durchführung des Ver
fahrens;
Fig. 2 eine Darstellung eines Flugzeugs für die Suche
nach Lagerstätten, das mit der
Vorrichtung nach Fig. 1 ausgerüstet ist.
Die dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Zyklonenscheider 1,
in dessen Aufnahmeöffnung 2 die Luft außerhalb des Flugzeugs aufgrund
der relativen Geschwindigkeit eindringt. Das in der Luft befindliche
teilchenförmige Material wird an den konischen Wänden des Zyklonen
scheiders 1 konzentriert und fällt nach unten zur Bodenauslaßöffnung 4.
Die übrig bleibende Luft wird durch einen Auslaß 3 abgelassen. Eine
Pumpe 5 saugt die Luft von der Bodenauslaßöffnung 4 durch ein Rohr 6
in eine Vorrichtung 7, in der eine plötzliche Umkehr der
Strömungsrichtung der Luft das Einschießen der konzentrierten Teil
chen in und in Richtung entlang eines Rohrs 8 bewirkt, das gegenüber
und nahe zu einem Rohr 9 von ähnlichem Durchmesser in der Kammer 10
angeordnet ist. Die Verringerung des in die Vorrichtung 7 ein
tretenden Luftvolumens im Vergleich zum Volumen der in die Aufnah
meöffnung 2 des Zyklonenscheiders eintretenden Luft kann eintausend
fach sein.
In die Kammer 10 wird ein chemisch inertes Trägergas, insbesondere
Helium, bei konstantem Druck mittels eines Ventils 11 eingeführt.
Die Saugwirkung der Pumpe 5 bewirkt eine Gegenströmung eines Teils
des Gases entlang des Rohrs 8, wodurch das Eindringen von Luft ver
hindert wird, wenn der durch das Ventil 11 vorgegebene Druck in geeigneter Weise auf
das Vakuum der Pumpe 5 abgestimmt ist. Eine weitere Pumpe 12
saugt einen Bruchteil des inerten Trägergas durch das Rohr 9, und
dann durch den übrigen Teil der Vorrichtung (siehe unten), wobei die
Strömung mittels eines Ventils 16 genau gesteuert wird.
Die durch den Zwischenraum zwischen den Rohren 8 und 9 geschosse
nen und im Trägergas im Rohr 9 eingeschlossenen Teilchen werden
in einen gesinterten, porösen Filter 13 geleitet, der sich in einem
thermostatisch regulierten Ofen 14 bei einer Temperatur von
100-200°C, befindet. Die Größe der in das Rohr 9 eintretenden Teil
chen läßt sich über den Druck in der Kammer 10 regeln, welcher die
Gegenströmung im Rohr 8 vergrößert oder verringert, wobei eine
stärkere Strömung verhindert, daß die kleineren Teilchen genügend
weit geschleudert werden, um das Rohr 9 zu erreichen. Die Größe
der kleinsten den gesinterten Filter erreichenden Teilchen sollte größ
er als die Durchlaßgröße des Filters sein. Der Filter selbst ist
zum Zwecke der Reinigung und des Ausleerens aus dem Ofen entfern
bar und läßt sich mit Leichtigkeit wieder abgedichtet einsetzen.
Das durch Erhitzen im Ofen 14 von der Oberfläche der Teilchen
freigesetzte Radongas fließt in ein durch zwei Elektroden erzeugtes
Plasma 15 (ein Radiofrequenz- oder Mikrowellenplasma sind gleicher
maßen geeignet). Dieses Plasma ist mit einem üblichen Spektrometer
oder einem Monochromator 17 beobachtbar, deren Ausgangssignale
durch mit einem Navigationssystem 19 verbundene elektronische Mit
tel 18 verarbeitet und aufgezeichnet werden. Auf diese Weise kann
das Ausgangssignal des Spektrometers oder des Monochromators in
Beziehung gebracht werden mit der Position des Flugzeugs über dem
Boden.
Die Vorrichtung wird bei Atmosphärendruck oder
einem etwas darunter liegenden Druck, z. B. im Bereich von 0,5-
1,0 Atmosphären betrieben. Sie kann jedoch bei viel niedrigeren
Drücken, z. B. bei 0,1 oder sogar 0,01 Atmosphären betrieben wer
den, vorausgesetzt daß genügend des chemisch inerten Trägergases
vorhanden ist, um die Teilchen in den porösen gesinterten Filter
hineinzutragen.
Bei dem soeben beschriebenen Verfahren wird insbesondere Helium
als chemisch inertes Trägergas verwendet. Anstelle von Helium kann
jedoch auch ein anderes derartiges Gas, das ein Edelgas sein kann
oder nicht, verwendet werden. Beispiele sind Argon, Stickstoff und
Gasmischungen, wobei als Beispiel eine Argon/Helium-Mischung
genannt werden kann. Die Elektroden zum Erzeugen des Plasmas be
stehen aus Materialien, die frei von den Elementen sind, die mittels
des Spektrometers beobachtet werden. Im beschriebenen Ausführungs
beispiel sind die Elektroden aus Platin.
Die in der Fig. 1 gezeigte
Vorrichtung kann auch in einem zur Lagerstättensuche verwendeten Straßen
fahrzeug anstelle des in der Fig. 2 gezeigten Flugzeugs eingebaut und
betrieben werden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Suche nach Lagerstätten von Uran und uran
haltigen Mineralien sowie von Öl- und Naturgas, bei dem
teilchenförmiges Material mittels eines eine ausgewählte Ge
gend überfliegenden Flugzeugs aus der Atmosphäre eingesam
melt, konzentriert und in einem Strom eines chemisch inerten
Trägergases eingeschlossen wird, die auf dem teilchenförmi
gen Material adsorbierten Gase durch Erhitzen auf 150°C
oder weniger freigesetzt und mit dem Trägergas in ein
Plasma eingeleitet werden und das ausgestrahlte Licht konti
nuierlich bei Emissionswellenlängen, die zum Nachweis der In
halte der Lagerstätten geeignet sind, spektroskopisch unter
sucht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Untersuchung bei den Emissionswellenlängen des
Radons, Jods und/oder Broms durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Untersuchung bei den
Emissionswellenlängen des Jods des Plasma mit Elektroden aus
Platin oder Platin/Indium erzeugt wird.
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