DE2732630C2 - - Google Patents
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G5/00—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
- F23G5/24—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having a vertical, substantially cylindrical, combustion chamber
- F23G5/28—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having a vertical, substantially cylindrical, combustion chamber having raking arms
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung
von Alkalimetalle enthaltendem Abfallmaterial nach den Oberbegriffen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 5.
Die Erfindung eignet
sich insbesondere neben anderen möglichen Anwendungsfällen
für die Behandlung von Abwasserschlamm, städtischem, industriellem
oder kommunalem Müll, Abfall oder anderem Unrat.
Die Behandlung von Abfallmaterial, das Alkalimetalle, wie
Natrium und Kalium, enthält in einem Ofen ist deshalb erwünscht,
um das Volumen des Materials zu verringern, flüchtige Bestandteile
freizusetzen und das Material in einen stabilen
nicht verwesenden organischen Zustand zu überführen, so daß
es sich z. B. für die Landausfüllung eignet. Bislang wurden
Versuche vorgenommen, um den in solchem Abfallmaterial enthaltenden
Kohlenstoff bei einer niedrigen Temperatur zu verbrennen,
doch haben sich aufgrund der Bildung von Schlacke
im Ofen Schwierigkeiten ergeben, da die Schlacke an der Ofenauskleidung
anschmilzt und diese angreift und ferner auch
bei mehrherdigen Öfen zu Schwierigkeiten bei der Umrührung
führt.
Aus der US-PS 39 58 920 ist ein Verfahren zum Betrieb eines
Verbrennungsofens mit mehreren Herden bekannt. Dabei wird
das zu verbrennende Material an einem Ende des Ofens eingegeben
und am anderen Ende des Ofens abgegeben, und gleichzeitig
wird Luft zugeführt, und die Verbrennungsgase werden
im Gegenstrom zu dem zu verbrennenden Material eingeführt.
In einem solchen Ofen liegen eine Trocknungszone, eine Verkohlungs-
und Verbrennungszone für flüchtige Bestandteile
und eine Verbrennungszone für festen Kohlenstoff vor. Der
Ofen ist so ausgelegt, daß er mit einer Temperatur an den
Herden in der Verbrennungszone zwischen etwa 649 bis
1038°C betrieben werden kann, wobei die Maximaltemperaturen
aber so festgelegt sind, daß sie zwischen Umgebungstemperatur
und der Maximaltemperatur, welche der Ofen aushält,
liegen können. Bei einem Verfahren der vorgenannten
Art ist das Auftreten von Schlacke mit den entsprechenden,
dadurch verursachten Störungen nicht immer auszuschließen.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, bei einem Verfahren
der vorgenannten Art das Auftreten von Schlacke zu unterbinden
und eine deponierfähige inerte Asche zu erzeugen.
Diese Aufgabe wird durch die in den Kennzeichen der Patentansprüche
1
bzw. 5 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorzugsweise wird die Temperatur unter
etwa 704°C gehalten. Ferner wird gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung die Temperatur im Bereich von 649°C
bis 760°C und vorzugsweise zwischen 649°C und
704°C gehalten.
Bei den Alkalimetallen handelt es sich meistens um Natrium und
Kalium. Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
wird die Behandlung in der Verbrennungszone für den festen Kohlenstoff
vor der Verbrennung von sämtlichem festen Kohlenstoff
beendet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert, wobei die Zeichnung eine schematische
in Axialrichtung teilweise geschnittene Ansicht von
einem System zur Behadnlung von Alkalimetalle enthaltendem Abfallmaterial
in einem Ofen mit gesteuerter Atmosphäre wiedergibt.
Die Zeichnung gibt einen Ofen mit einer Vielzahl von Herden
wieder, und dieser Ofen eignet sich zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Der in der Zeichnung mit 10
allgemein angedeutete Ofen hat eine zylindrische Gestalt.
Der
Ofen ist aus einem rohrförmigen äußeren Stahlgehäuse
aufgebaut, das mit feuerfestem Stein oder einem anderen ähnlichen
wärmebeständigen Material ausgekleidet ist. Der Ofen ist
mit einer Vielzahl von Brennerdüsen 16 versehen, wobei eine
oder mehrere Düsen an einem oder mehreren Herden, je nach Bedarf,
für den anfänglichen Anlaufbetrieb und zur Steuerung
der Temperaturen in den verschiedenen Zonen des Ofens zur
Vornahme der gewünschten speziellen Behandlung vorgesehen sind.
Irgendeine geeignete Brennstoffart kann diesen Brennern zugeführt
werden.
Das Innere des Ofens 10 ist durch Herdböden 20 und 22 in eine
Vielzahl von vertikal ausgerichteten Herden unterteilt, wobei
die Anzahl der Herde entsprechend dem speziellen durchzuführenden
Verfahren ausgewählt wird. Jeder Herdboden besteht
aus einem feuerbeständigen Material und hat vorzugsweise
eine leicht bogenförmige Gestalt, so daß er im Ofen selbsttragende
Eigenschaften besitzt. Nahe dem äußeren Gehäuse
des Ofens sind äußere Fallöcher 24 und nahe der
Ofenmitte an abwechselnden Herdböden 22 zentrale Fallöcher
26 ausgebildet.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten System erstreckt sich
eine drehbare zentrale Welle 28 axial durch den Ofen 10. Die
Welle ist bei 30 von einer oberen Lagereinrichtung und bei
32 von einer unteren Lagereinrichtung gehalten. Diese zentrale
Antriebswelle wird von einem Elektromotor und einem
Zahnradantrieb 34 in Drehbewegung versetzt. Eine
Vielzahl von in Abstand voneinander liegenden Rührarmen 36
ist an der zentralen Welle 28, wie bei 38 angedeutet, befestigt
und erstreckt sich in jedem Herd über den Herdboden
nach außen. An den Rührarmen sind Rührzähne 40 ausgebildet,
die sich bis nahe dem Herdboden nach unten erstrecken. Die
Rührzähne liegen in bezug auf die Längsachse der betreffenden
Rührarme geneigt, so daß bei der Umlaufbewegung der Rührarme
36 infolge Drehung der zentralen Welle 28 die Rührzähne 40
kontinuierlich durch das auf den betreffenden Herdboden in Behandlung
befindliche Material schüren und es allmählich in
Richtung auf die Fallöcher 24 und 26 in den Herdboden drücken.
Das zu behandelnde Material gelangt über einen Einlaß 42 in
das obere Ende des Ofens und läuft durch diesen in grundsätzlich
serpentinenförmiger Weise abwechselnd nach innen und
nach außen über die Herde nach unten und wird am unteren
Ende es Ofens, wie bei 44 angedeutet, abgegeben. Das Material
kann dann zu einer Lösch- oder Abschreckeinrichtung
(nicht gezeigt) gebracht werden.
Der Ofen ist effektiv in drei Zonen unterteilt. Diese Zonen
sind jedoch nicht scharf gegeneinander abgegrenzt, sondern
ändern sich je nach den Eigenschaften des zu behandelnden Materials.
So stellt die erste oder obere Zone 46, bestehend
aus den ersten Herden, eine Trocknungszone, und die zweite
Zone 48, bestehend aus den nächsten Herden, eine Verkohlungs-
oder Verbrennungszone für flüchtige Bestandteile dar.
Die dritte Zone 50 ist eine Verbrennungszone für festen
Kohlenstoff.
Die Abgase aus dem Ofen werden von einem Auslaß 52 am oberen
Ende des Ofens abgegeben und können anderen Behadnlungsvorrichtungen,
z. B. einem Naß-Skrubber, zugeleitet werden.
Wie eingangs erwähnt, wird die Umwandlung von organischem
oder Kohlenstoff enthaltendem Abfall in eine Form gewünscht,
die sich z. B. für Zwecke wie die Landausfüllung, eignet. Bei
vielen Anlagen enthält derartiges Abfallmaterial geringe Mengen
an Alkalimetallen, z. B. Natrium und Kalium, die für
die Behandlung in einem Ofen besonders schwierig sind. Um
das Abfallmaterial in eine verwendbare Form zu reduzieren,
werden daher die flüchtigen Bestandteile in der Zone 48 weggebrannt
und wird der Kohlenstoff verkohlt. Bislang wurde versucht,
die Kohlenstoffabfallprodukte bei niedrigen Temperaturen
zu verbrennen, jedoch war dies wegen der Bildung von Schlacke,
die an der Steinausmauerung des Ofens anhaftete, mit Schwierigkeiten
verbunden. In Anbetracht dieser Probleme wurde
eine ausgiebige Analyse der mit der Schlackenbildung verbundenen
Faktoren durchgeführt und ein Verfahren und eine Vorrichtung
gefunden, die ohne die Bildung von Schlacke zu den
gewünschten Ergebnissen führen. Gewöhnlich wurde bislang die
Temperatur von einem Herd in der Luft-Gas-Zone in wesentlichem
Abstand oberhalb des Bettes gemessen. Erfindungsgemäß wurde
jedoch festgestellt, daß die Thermoelemente in einer solchen
Zone zwar eine zufriedenstellende Temperatur anzeigen, die
wirkliche Temperatur im Bett jedoch häufig wesentlich höher
ist, was Schlackenbildung verursacht. Bislang wurden die bekannten
Anlagen mit einem wesentlichen Luftüberschuß betrieben,
um den Arbeitsprozeß infolge des damit verbundenen Dämpfungseffektes
abzukühlen. Erfindungsgemäß wurde jedoch festgestellt,
daß der Luftüberschuß noch das Problem verstärkt,
da, obschon die Luft-Gas-Zone gekühlt werden kann, der zugeführte
Sauerstoff an der Bettoberfläche in Wirklichkeit die
Verbrennungsrate erhöht und an lokalen Zonen an der Bettoberfläche
ein Überhitzung eintritt.
Erfindungsgemäß ist daher die Temperaturmeßvorrichtung oder
das Thermoelement direkt nahe der Bettoberfläche, wie bei 54 in
der Zeichnung angedeutet, angebracht.
Der Ofen wird so betrieben, daß ein Mangel an Sauerstoff vorliegt.
Je nach Notwendigkeit
sind dabei eine oder mehrere Luftdüsen 56 an bestimmten Herden
vorgesehen. Der Luftdurchsatz durch jede Düse wird von
einem Steuerglied 58 gesteuert, das ein Eingangssignal von
dem Temperaturfühler 54 erhält. Bei Betrieb wird an jedem
aufeinanderfolgenden Herd dessen Temperatur durch den Temperaturfühler
bestimmt, und das Steuerglied erlaubt nur einen
solchen Zutritt von Luft zum Herd, wie er zur Aufrechterhaltung
der gewählten Temperatur notwendig ist.
Ferner wurde festgestellt, daß eine gewisse maximale und
minimale Temperaturgrenze zur Erzielung der gewünschten Ergebnisse
kritisch ist. So hat sich gezeigt, daß die maximale
Temperatur in der Größenordnung von 760°C liegt, und vorzugsweise
wird die maximale Temperatur unterhalb 704°C gehalten.
Um die flüchtigen Bestandteile zu entfernen, liegt
die minimale Temperatur in der Größenordnung von 649°C.
Das Material war eine schwarze Lauge oder Ablauge mit einer Viskosität,
die nur mäßig größer als Wasser war. Das spezifische
Gewicht betrug 1,25. Beim Stehenlassen setzt sich das Material
nicht ab. Die Probe enthielt 38%
Feststoffe, bei denen es sich in gleichen Teilen um NaOH und
orgnaische Substanzen handelte.
150 cm³ der Lauge wurden eingedampft und bei 649°C in großen
bedeckten Tiegeln carbonisiert. Die Ausbeute betrug 47 g eines
schwarzen Feststoffes. 47 g Feststoff wurden
mit Wasser vermischt, wobei ein Kohlenstoffrückstand von 2,7 g
erhalten wurde, was zeigt, daß 44,3 g lösliche Salze vorlagen.
Das Gewicht des Kohlenstoffrückstandes ist nicht wesentlich,
da es ohne weiteres möglich ist, daß ein Teil des festen
Kohlenstoffs oxidiert war. Das Gewicht der löslichen Substanz
entspricht 19% NaOH im Ursprung, umgewandelt in Na₂CO₃.
Verschiedene andere Proben wurden bei Temperaturen von
649°C bis 816°C carbonisiert. Eine Carbonisierung oberhalb
760°C führte zu einer teilweisen Verschmelzung in den Tiegeln.
Es wurde das gleiche Material wie bei Beispiel 1 verwendet.
Das Material wurde
mit folgenden Ergebnissen carbonisiert.
Beispiel 1 zeigt, daß zufriedenstellende Ergebnisse in
einem Temperaturbereich von 649°C bis 760°C erhalten werden
und daß oberhalb 760°C eine teilweise Verschmelzung eintritt.
Beispiel 2, Läufe 1 und 2, zeigt zufriedenstellende
Ergebnisse bis zu einer Temperatur von 732°C bis 746°C.
Bei Lauf 1 ist jedoch anzumerken, daß bei einer Temperatur
von 732°C ein leichtes Anhaften von Na₂CO₃ an den Rührarmen
beobachtet wurde. Lauf 3 zeigt nichtzufriedenstellende Ergebnisse
bei einer Temperatur von 799°C, da ein Zerkleinern
der großen Partikel aus der Hochtemperaturverschmelzung
notwendig war, um eine gute Umrührung sicherzustellen.
Des weiteren wurde festgestellt, daß es erwünscht ist, den Betrieb
zu beenden, bevor der gesamte feste Kohlenstoff in
der Verbrennungszone 50 für den festen Kohlenstoff weggebrannt
worden ist. Das heißt, es ist notwendig, das Verkohlen und
Verbrennen der flüchtigen Bestandteile in Stufe 48 abzuschließen
und einen Eingang in die Verbrennungsstufe 50 für den
festen Kohlenstoff vorzunehmen, doch sollte der Vorgang
abgeschlossen sein, bevor sämtlicher fester Kohlenstoff verbrannt
ist, damit überschüssiger freier Sauerstoff nicht
direkt nahe der Oberfläche des Bettes erscheint.
Claims (5)
1. Verfahren zur Behandlung von Alkalimetalle
enthaltendem Abfallmaterial in einem Gegenstromofen,
bei dem das zu behandelnde Abfallmaterial an einem
Ende des Ofens eingegeben und das behandelte Material
am anderen Ofenende abgegeben wird, wobei gleichzeitig
Luft zugeführt wird und die Verbrennungsgase in
Gegenstromrichtung in bezug auf das in Behandlung
befindliche Material strömen und an dem einen Ende des
Ofens ausgestoßen werden, wobei der Ofen Behandlungsstationen
hat, die vom einen Ende des Ofens aufeinanderfolgend
eine Trocknungszone, eine Verkohlungs- und
Verbrennungszone für flüchtige Bestandteile und eine
Verbrennungszone für festen Kohlenstoff umfassen, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Ofen in der Verbrennungszone für
den festen Kohlenstoff und in der Verkohlungs- und
Verbrennungszone für flüchtige Bestandteile Luft in
einer Menge unterhalb der für die vollständige Verbrennung
theoretisch erforderlichen zugeführt und daß im Ofen
direkt nahe der Oberfläche des in Behandlung befindlichen
Materialbettes eine maximale Temperatur unterhalb
760°C aufrechterhalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur im Bereich von 649°C bis 760°C
gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur unterhalb einer Temperatur von
704°C gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung in der Verbrennungszone für festen
Kohlenstoff vor der Verbrennung des gesamten festen
Kohlenstoffs beendet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bestehend aus einem
mehrherdigen Ofen mit einer Vielzahl von vertikal
voneinander beabstandeten Herden, einer drehbaren,
sich durch die Mitte des Ofens und durch jeden Herd
erstreckenden zentralen Welle, einer Vielzahl von
an der zentralen Welle befestigten und in Abstand voneinander
befindlichen Rührarmen, die sich radial
nach außen über jeden Herd erstrecken, wobei
abwechselnde Herde nahe der zentralen Welle
angeordnete Fallöcher und die anderen Herde nahe
deren äußeren Umfängen angeordnete Fallöcher aufweisen,
und ein oberer Materialeinlaß und ein unterer
Materialauslaß sowie ein oberer Abgasauslaß am Ofen
und an aufeinanderfolgenden Herden im Ofen
Einrichtungen zur Bestimmung der Temperatur an
jedem Herd vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß Temperaturfühler (54) die Temperatur nahe der
Bettoberfläche messen und Einrichtungen zur
Aufrechterhaltung einer maximalen Temperatur eine
Luftzuführung (56) und eine Steuereinrichtung (58)
umfassen, wodurch jedem Herd nur soviel Luft
zugeführt wird, daß die Temperatur in dem Herd unter
760°C bleibt.
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