DE2732577A1 - Verfahren zur herstellung eines gefuellten anorganischen harzzementes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines gefuellten anorganischen harzzementesInfo
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- DE2732577A1 DE2732577A1 DE19772732577 DE2732577A DE2732577A1 DE 2732577 A1 DE2732577 A1 DE 2732577A1 DE 19772732577 DE19772732577 DE 19772732577 DE 2732577 A DE2732577 A DE 2732577A DE 2732577 A1 DE2732577 A1 DE 2732577A1
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- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/30—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing magnesium cements or similar cements
Description
Die Erfindung betrifft gefüllte anorganische Harzzemente in fester oder zellförmiger Form sowie Massen und Verfahren zur
Herstellung derartiger Zemente und befaßt sich insbesondere mit gefüllten anorganischen Harzzementen, die entweder Magnesiumoxychlorid
oder Magnesiumoxysulfat enthalten und eine gute Biegefestigkeit besitzen und darüber hinaus wasserbeständig,
nichthygroskopisch und nichtentflammbar sind.
Magnesiumoxidzemente, die im allgemeinen als anorganische Harze oder Kunststoffzemente bezeichnet werden, sind bekannt.
Ein verbessertes Verfahren zur Herstellung dieser anorganischen Harzzemente (Magnesiumoxychlorid und Magnesiumoxysulfat)
wird in der US-PS 3 320 077 beschrieben. Diese anorganischen -Harzzemente werden zur Herstellung von geformten
oder vergossenen Strukturen verwendet, beispielsweise zur Herstellung von Bauplatten, Ziegeln, Fußbodenbelägen oder
dgl., wobei ferner eine Verwendung als Schutzüberzüge in Betracht kommt. Infolge der den anorganischen Harzzementen
innewohnenden Eigenschaften, insbesondere infolge ihrer Nichtentflammbarkeit, existieren noch weit mehr Verwendungszwecke
für diese Materialien als sie bisher in Frage kamen. Von derartigen potentiellen Verwendungszwecken seien Badezimmereinrichtungen,
Sitze für Massentransportmittel, Flugzeuginneneinrichtungen, Büroeinrichtungen, Haushaltsgeräte, Sitze
für Freilufttheater oder andere öffentliche Zwecke, Innenplatten für Lastwagen und Busse, Möbel oder dgl. erwähnt. Im Falle
dieser potentiellen Verwendungszwecke muß im Gegensatz zu Bauplatten, Ziegel, Fußbödenplatten etc. das Strukturmaterial
ein gewisses Ausmaß an Biegefestigkeit aufweisen. Die nichtgefüllten festen Magnesiumoxidzemente sowie diejenigen Zemente,
die mit Materialien in Form von Einzelteilchen und/oder Glasfasern mit Standardlängen gefüllt sind, sind relativ
steif und weisen nur eine begrenzte Scher- und Zugfestigkeit in Richtungen auf, in denen nur wenige verstärkende Füllstofffasern
oder überhaupt keine derartigen Fasern vorliegen, um
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die Bildung von Rissen durch die Magnesiumoxidzementmatrix zu verhindern oder eine Rißbildung auf der Oberfläche der
Matrix zu unterdrücken. Eine derartige Rißbildung beginnt in Form von Mikrorissen. Wird die Rißausbreitung nicht unterdrückt,
dann können die Mikrorisse so lange wandern, bis die Biegefestigkeit, Zugfestigkeit und strukturelle
Festigkeit des gebildeten Gegenstandes unterhalb einen annehmbaren Wert fallen. Das gleiche gilt für die Oberflächenrißbildung.
Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen, welche sich mit gefüllten
synthetischen Harzen und Kunststoffen, beispielsweise gefüllten Polyestern und gefüllten Epoxyverbindungen,
die für diese Verwendungszwecke eingesetzt werden, befassen. Die diesen Veröffentlichungen zu entnehmenden Lehren sind
jedoch nicht direkt auf anorganische Magnesiumoxidzemente anzuwenden. Dies ist auf grundlegende Unterschiede zwischen
diesen anorganischen Harzzementen und synthetischen organischen Harzen zurückzuführen. Einer der wichtigeren Unterschiede
liegt darin, daß der "Modul" (definiert als Neigung der Spannungs-Dehnungs-Kurve) beträchtlich geringer ist im
Falle von Polyester- oder Epoxyharz allein als im Falle einer Verwendung von Glasfasern oder anderen Verstärkungsmaterialien.
Während der Modul eines Polyesterharzes zwischen ungefähr 21000 und 42000 kg/cm2 (300000 bis 600000 psi)
schwanken kann, liegt derjenige für Glasfasern bei etwa 700000 kg/cm* (10000000 psi). Das Harz in einem gefüllten
synthetischen organischen Harzsystem stellt daher eine Matrixstruktur dar, die zur übertragung von Spannungen, die
auf den Glasfaserfüllstoff ausgeübt werden, die als Verstärkung
dienen, eine gewisse Verformung durchmachen kann, wodurch die Spannungen über den Punkt hinaus aufgenommen
werden, bei welchem das Harz allein infolge der Spannung versagen würde..
Im Gegensatz zu synthetischen Harzen besitzen die Magnesiumoxidzemente
hohe Moduli, die im Bereich der Füllstoffe liegen.
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In typischer Weise kann der Modul eines nichtgefüllten Magnesiumoxidzements
ungefähr 140000 kg/cm2 (2000000 psi) betragen. Dies wiederum zeigt an, daß der Magnesiumoxidzement in einem
anorganischen Harzzement/Glasfasersystem nicht unter Spannung zur übertragung auf die langen Glasfasern angreifender Belastungen
verformt werden kann, ohne daß dabei ein Bruch sowie ein Versagen der Zementmatrix erfolgt. Wie aus der nachfolgenden
Beschreibung sowie aus den nachfolgenden Werten näher hervorgeht, ist es daher nicht möglich, Magnesiumoxidzemente
anstelle von synthetischen organischen Harzen in den bekannten Systemen aus organischen Harzen und Glasfasern einzusetzen,
ferner ist es nicht möglich, viele der für synthetische organische Harze anerkannten Füllstoffe zur Herstellung von gefüllten
Magnesiumoxidzementen einzusetzen und optimale oder annehmbare Eigenschaften zu erzielen.
Die Tatsache, daß Magnesiumoxidzemente wasserbeständig und nichtentflammbar sind, und das die Rohmaterialkosten für
ihre Herstellung geringer sind als die für synthetische organische Harze, läßt es zweckmäßig erscheinen, einen modifizierten,
d. h. gefüllten, Magnesiumoxidzement in fester oder zellförmiger Form verfügbar zu haben, der eine gute
Biegefestigkeit aufweist, so daß wesentlich der Anwendungsbereich, für den diese anorganischen Zemente eingesetzt
werden können, verbreitert wird und es möglich ist, diese Zemente anstelle der entflammbaren synthetischen organischen
Harze für eine Vielzahl von Anwendungszwecken einzusetzen.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung verbesserter gefüllter anorganischer Harzzemente in fester oder zellförmiger
Form, wobei das Produkt in zellförmiger Form eine
im wesentlichen gleichmäßige Zellstruktur und eine steuerbare vorherbestimmte Dichte aufweist. Ferner sollen durch die Erfindung
gefüllte anorganische Harzzemente in fester oder zellförmiger
Form geschaffen werden, die eine Kombination aus Biegefestigkeit, Zugfestigkeit und Schlagfestigkeit aufwei-
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sen, welche den Einsatz derartiger gefüllter anorganischer Harzzemente zum Ersatz von gefüllten organischen Harzen auf
vielen Anwendungsgebieten ermöglicht. Außerdem soll durch
die Erfindung ein wasserbeständiges und nicht entflammbares Material zur Herstellung einer Vielzahl von Gegenständen
geschaffen werden, beispielsweise Badezimmereinrichtungen, Sitze für Massentransportmittel, Freilufttheater sowie andere
öffentliche Zwecke, Flugzeuginneneinrichtungen, Büroinneneinrichtungen sowie Haushaltsgegenstände, Inneneinrichtungen
für Lastwagen und Busse, Möbel oder dgl., Platten, Wandbretter, Strukturelemente, Schutzschichten etc.
Ferner sollen durch die Erfindung Massen zur Herstellung von gefüllten anorganischen Harzzementen, insbesondere gefüllten
Magnesiumoxidzementen, in fester oder zellförmiger Form, geschaffen werden, die zur Herstellung von gefüllten anorganischen
Harzzementen verwendet werden, die eine Kombination aus Biegefestigkeit, Zugfestigkeit und Schlagfestigkeit aufweisen,
wodurch es möglich ist, die gefüllten Harzzemente zum Ersatz der derzeit eingesetzten gefüllten organischen
Harze auf eine Vielzahl von Anwendungsgebieten zu ersetzen, insbesondere dann, wenn eine Nichtentflammbarkeit ein wesentlicher
Faktor ist.
Außerdem hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von gefüllten anorganischen
Harzzementen in fester oder zellförmiger Form zu schaffen. Es soll ein Verfahren zur Verfügung gestellt werden,
welches es ermöglicht, gefüllte anorganische Harzstrukturen durch Verformen, Verpressen, Auflegemethoden oder dgl.
herzustellen.
Gemäß einem Merkmal der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines gefüllten anorganischen Plastikzements
geschaffen, welches darin besteht, eine reaktive Wasseraufschlämmung
aus einem Magnesiumsalz, einem wasserlöslichen Phosphat und Magnesiumoxid zu bilden, wobei die Aufschlämmung
eine Viskosität zwischen ungefähr 700 und 15000 Centipoise
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aufweist, und in diese Wasseraufschlämmung vor dem Absetzen
eine solche Menge eines Mikrofaserfüllstoffs einzumengen, die ungefähr 2 bis ungefähr 40 Gew.-% der Aufschlämmung
äquivalent ist, wobei das Vermischen in der Weise durchgeführt wird, daß der Mikrofaserfüllstoff nicht planar sowie
in vielen Richtungen in dem erhaltenen gefüllten anorganischen Plastikzement vorliegt.
Die Zugabe einer gasförmigen Komponente zu der Reaktantenaufschlämmung,
welche die Aufschlämmung vor, während oder nach der Zugabe des Füllstoffs zu expandieren vermag, hat
die Bildung einer Aufschlämmung zur Folge, die zu einer Expansion unter Bildung eines zellförmigen Produkts mit
gleichmäßiger Teststruktur und einer steuerbaren vorherbestimmten Dichte befähigt ist.
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung wird ein gefüllter anorganischer Harzzement zur Verfügung gestellt, der in
fester oder zellförmiger Form vorliegt und aus einer Kombination aus einem Magnesiumoxidzement und einem in vielen
Richtungen vorliegenden Mikrofaserfüllstoff besteht, der in einer Menge von ungefähr 2 bis ungefähr 40 Gew.-% des
Magnesiumoxidzements vorliegt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Produktes besteht der Magnesiumoxidzement
aus einem Magnesiumojychlorid, das aus
einer reaktiven Zubereitung gebildet worden ist, die keinen merklichen zu verdampfenden Wasserüberschuß enthält, wobei
der Mikrofaserfüllstoff in einer Menge von ungefähr 5 bis ungefähr 20 % vorliegt und aus einer vermahlenen Glasfaser
besteht, die im wesentlichen durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 6,2 mm (1/4 inch) hindurchgeht. Einer
oder mehrere sekundäre Füllstoffe können ebenfalls dem gefüllten anorganischen Harz zugesetzt werden. Derartige sekundäre
Füllstoffe bestehen beispielsweise aus langen Fasern, in Form von Einzelteilchen vorliegendem Material sowie Glasfasermatten.
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Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Fließbild des erfindungsgemäßen Verfahrens, das
die Bildung eines festen gefüllten anorganischen Harzzements wiedergibt;
Fig. 2 ein Fließbild des erfindungsgemäßen Verfahrens, das
die Bildung eines zellförmigen gefüllten anorganischen Harzzementes erläutert.
Die Bildung der erfindungsgemäßen anorganischen Zementmasse,
in die ein Füllstoff eingemengt wird, wird bis zu einem gewissen Punkt vorzugsweise nach der US-PS 3 320 077 durchgeführt.
Dies bedeutet, daß bis zum Einmischen des Magnesiumoxids in die Lösung aus Magnesiumsalz und wasserlöslichem
Phosphat unter Bildung einer reaktiven Aufschlämmung in zweckmäßiger Weise ein Vermischen mit hoher Geschwindigkeit sowie
mit hoher Scherkraft angewendet wird. Daher umfaßt das Verfahren zur Bildung der Zubereitung die nachfolgend beschriebenen
Stufen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines festen
gefüllten anorganischen Harzzements geht aus der Fig. 1 hervor. Die Bildung des festen gefüllten Produktes wird nachfolgend
zuerst beschrieben.
Das eingesetzte Magnesiumsalz kann entweder aus Magnesiumchlorid, eingesetzt als Hexahydrat, MgCl2'6H3O oder Magnesiumsulfat,
eingesetzte als Heptahydrat, MgSO4-7H2O, bestehen.
Die erste Stufe des Verfahrens ist die Bildung einer Lösung des Magnesiumsalzes in Wasser. Diese Lösung, die als
"gaging-Lösung" bekannt ist, kann mit dem Magnesiumsalz übersättigt
werden "und wird vorzugsweise derart formuliert, daß sie eine kleine Menge des wasserlöslichen Phosphats -enthält.
Zur Herstellung der Lösung sollte die Gewichtskonzentration des Magnesiumsalzes (in der hydratisierten Form) in der ge-
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bildeten Wasserlösung zwischen ungefähr 60 und 80 %, bezogen auf das Gewicht der hydratisierten Salze, vorzugsweise
zwischen ungefähr 70 und ungefähr 75 % schwanken.
Die Rolle des wasserlöslichen Phosphats ist wahrscheinlich eine mehrfache. Man nimmt an, daß es die Naßfestigkeit des
gebildeten gefüllten anorganischen Harzzementes verbessert, dazu beiträgt, die Viskosität der flüssigen Reaktionsmasse
innerhalb des gewünschten Bereiches zu steuern, die Chelierungschemikalienionen in dem Reaktionssystem maskiert, die
Entflockung des Magnesiumoxids unterstützt und eine Rolle beim Kristallwachstum spielt. Von den wasserlöslichen Phosphaten,
die eingesetzt werden können, seien Phosphorsäuren, Polyphosphate oder "glasartige" Phosphate, insbesondere
sog. Natriumhexametaphosphat, verschiedene ein- und zweibasische Alkalimetallphosphate, Ammoniumphosphate oder dgl.
erwähnt. Unter dem Begriff "Natriumhexametaphosphat" soll eine große Anzahl von glasartigen Kettenphosphaten verstanden
werden, wobei das Molverhältnis Na2OZP3O5 von ungefähr
1 bis ungefähr 1,5 schwanken kann. Die Menge des eingesetzten wasserlöslichen Phosphats kann bis zu ungefähr 6 Gewi-%
des zugesetzten Magnesiumoxids ausmachen, wobei ein bevorzugter Bereich zwischen ungefähr 1 und 4 % liegt. Man kann
entweder Phosphorsäure oder ein glasartiges Phosphat allein verwenden, es wurde jedoch gefunden, daß es vorzuziehen ist,
aus noch nicht ermittelten Gründen eine Kombination dieser wasserlöslichen Phosphate einzusetzen. Man kann jede Phosphatkombination
verwenden, wobei jedoch ein Gewichtsverhältnis von Phosphorsäure zu glasartigem Phosphat von 2:1
als besonders wirksam zur Herstellung eines fertigen, mit Mikrofasern gefüllten anorganischen Harzzements ermittelt
wurde. Phosphorsäure ist in der Magnesiumchloridlösung löslich, während die glasartigen Phosphate, wie Natriumhexametaphosphat,
nicht löslich sind. Wird daher ein glasartiges Phosphat verwendet, dann ist es notwendig, es entweder
zuerst in dem Wasser vor der Zugabe des Magnesiumchlorids aufzulösen oder es in Phosphorsäure aufzulösen, wobei
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im letzteren Falle die Lösung dieser zwei Phosphate entweder vor oder nach dem Zusatz des Magnesiumchlorids zu
dem Wasser oder gleichzeitig zu diesem Zusatz erfolgen kann.
Das eingesetzte Magnesiumoxid kann entweder natürlich oder synthetisch sein, wobei das natürliche bevorzugt wird, da
es eine gefüllte Struktur zu bilden scheint, die eine etwas höhere Biegefestigkeit aufweist. Eine bevorzugte Form von
Magnesiumoxid ist eine solche Form, die eine Jodzahl zwischen 15 und 60, eine Teilchengrößenverteilung, daß 50 %
eine kleinere Größe als 0,2 bis 0,3 μ aufweisen, wobei im wesentlichen alle Teilchen eine Größe von weniger als 20 μ
besitzen.
Die Menge des Magnesiumoxids hängt von dem Magnesiumsalz ab, das zur Bildung des anorganischen Plastikzements eingesetzt
wird. Wird Magnesiumchlorid verwendet, dann beträgt das Molverhältnis MgCl2"6H3O zu MgO ungefähr 1:3 bis ungefähr
1:9. Beim Einsatz von MgSO4-VH3O schwankt das Molverhältnis
zwischen ungefähr 1:3 und ungefähr 1:14. Im Falle von MgCl2'6H2O bedeutet dies, daß der MgO-Gewichtsprozentsatz,
bezogen auf das Gesamtgewicht aus MgCl2*6H2O und
MgO, von ungefähr 37 bis 64 % schwanken kann, während im Falle von MgSO4-VH3O der MgO-Gewichtsprozentsatz, bezogen
auf das Gesamtgewicht, von ungefähr 33 bis ungefähr 70 % variieren kann.
Zur Formulierung der anorganischen Magnesiumoxidzemente, denen der Mikrofaserfüllstoff zugesetzt wird, werden
vorzugsweise Lösungskonzentrationen und Verhältnisse von MgO zu MgCl2-OH3O (oder MgSO4'VH2O) eingehalten, daß eine
Wasseraufschlämmung erhalten wird, die keinen merklichen
Wasserüberschuß enthält, der beim Absetzen und Härten des festen anorganischen Harzes entfernt werden muß. Verwendet
man im wesentlichen nur die Wassermenge, die in die Reaktion unter Bildung dec fertigen anorganischen Harzzements
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eintritt, dann liegt im wesentlichen kein Wasserüberschuß zur Bildung von Mg(OH)2 vor. Die Qualität des Zements im
Hinblick auf die Festigkeit, die Wasserbeständigkeit und die Gleichmäßigkeit des Produktes wird dabei auf den höchsten
Werten gehalten.
Das Magnesiumoxid wird der Magnesiumsalzlösung, die das Phosphat enthält, zugesetzt. Vorzugsweise wird das Magnesiumoxid
langsam zugesetzt, wobei es wichtig ist, daß die Aufschlämmung während der Bildung in einem Hochgeschwindigkeitsmischer,
der eine hohe Scherkraft ausübt, verarbeitet wird, um die Magnesiumoxidteilchen zu entflocken und gründlich
zu verteilen. Die Verwendung eines sehr feinen Magnesiumoxids sowie seine gründliche Verteilung zur Umsetzung
mit dem Magnesiumsalz hat eine Aufschlämmung mit einer sehr
niedrigen Viskosität zur Folge. Daher ist die Qualität des Magnesiumoxids ein wichtiger Faktor, der zu den Eigenschaften
des fertigen gefüllten anorganischen Harzzementes beiträgt.
Wie vorstehend erwähnt, spielt der Füllstoff in dem gefüllten Magnesiumoxidzement offensichtlich nicht nur die Rolle
eines Verstärkungsmaterials. Infolge des Charakters der Magnesiumoxidzemente (hoher Modul sowie relativ geringe Biegefestigkeit)
spielen diese Zemente teilweise selbst die Rolle eines Füllstoffs, obwohl sie nicht unter den Begriff
"Füllstoff fallen, wie er erfindungsgemäß gebracht wird. Dies bedeutet wiederum, daß der zugesetzte Füllstoff derart
sein muß, daß er zu der Biegefestigkeit sowie zu der Zug- und Schlagfestigkeit beiträgt. Deshalb muß der Füllstoff
nicht planar sein, d. h. es darf sich nicht um ein Material, wie lange Glasfasern, oder um relativ große Flächen oder
ein Material aus kleinen Einzelteilchen handeln, das eine zweidimensional Verstärkung bedingt. Der erfindungsgemäße
Füllstoff muß demgegenüber derartig klassiert und konfiguriert sein, daß er eine zusätzliche Festigkeit in einer
Vielzahl von Richtungen bedingt, beispielsweise in wenig-
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stens drei Richtungen, die aus Einfachheitsgründen als die Breite, Länge und Tiefe bezeichnet werden. Daher
wird der Füllstoff als in vielen Richtungen wirkend bezeichnet, woraus hervorgehen soll, daß er nicht planar
ist. Um einen Füllstoff zu haben, der diesen Anforderungen genügt, ist es erforderlich, daß der Füllstoff ausreichende
Mengen an kurzen Fasern enthält, damit sich der Füllstoff in ausreichendem Maße in vielen Richtungen orientieren
kann. Im allgemeinen sollten diese kurzen Fasern, die als "Mikrofasern" bezeichnet werden, nicht länger
als ungefähr 0,6 bis 0,7 cm sein. Diese Mikrofasern, die als Füllstoff dienen und in vielen Richtungen orientiert
sind, können die doppelte Rolle eines Füllstoffs und einer Matrix übernehmen und damit einen gefüllten Magnesiumoxidzement
bilden, in welchem die Rolle der Matrix und des Füllstoffs nicht scharf voneinander getrennt sind.
Die optimale Länge der Mikrofasern kann natürlich in einem gewissen Ausmaße mit der Dicke des gebildeten festen
oder zellförmigen Produktes schwanken. Relativ dicke Platten können beispielsweise längere Mikrofasern enthalten.
Der Mikrofaserfüllstoff sollte in einem festen gefüllten
anorganischen Harzzement in einer Menge zwischen ungefähr 2 und ungefähr 40 Gew.-% des anorganischen Harzzementes
vorliegen. Eine bevorzugte Menge des Mikrofaserfüllstoffs
in dem festen Produkt schwankt zwischen ungefähr 5 und
Die bevorzugten Mikrofasern werden aus Glas gebildet, das bedeutet, daß dar Füllstoff aus kurzen Glasfasern besteht.
Sog. "vermahlene" Glasfasern sind besonders gut, da das
Mahlverfahren zu einem Trennen der kurzen Glasfasern zu
getrennten Einheiten beiträgt, die dann in geeigneter Weise in dem anorganischen Harzzement verteilt werden. Das Ver-1
mahlen hat auch die Erzeugung von kleinen Glaseinzelstückchen zur Folge, wobei jedoch eine ausreichende Menge
einzelner Glasfasern zurückbleibt, die den Hauptzweck des Mikrofaserfüllstoffs erfüllen. Die Mikrofasern können
Aspektverhältnisse von ungefähr 5 bis 1500 aufweisen.
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Beispiele für geeignete Glasfaserfüllstoffe sind solche,
die Mengen von ungefähr 0,08 bis 0,7 cm und einen Durchmesser von ungefähr 0,01 mm besitzen, wobei Aspektverhältnisse
von ungefähr 100 bis 850 erzielt werden.
Die eingesetzten Glasfasern können nach bekannten Methoden oberflächenbehandelt werden, wobei diese Methoden in der Literatur
vollständig beschrieben werden (vgl. beispielsweise "The Manufacturing Technology of Continuous Glass Fibres"
von K. L. Lowenstein, Elsevier Scientific Publishing Company, New York, 1973, Seiten 191 bis 233. Eine Oberflächenbehandlung
der Glasfasern ist jedoch nicht notwending, wie aus den Werten in der folgenden Tabelle I hervorgeht.
Fasern, die aus anderen Materialien als Glas hergestellt werden und den angegebenen Bedingungen genügen, können ebenfalls
verwendet werden. Derartige Fasern sind beispielsweise aus Mineralschlacke, Asbest oder dgl. erzeugte Fasern.
Zur Herstellung der flüssigen erfindungsgemäßen Formmassen
wird die Reaktantenaufschlämmung in der beschriebenen Weise, die auch durch die Fig. 1 erläutert wird, formuliert, worauf
der Mikrofaserfüllstoff in der gewünschten Menge eingemengt wird. Dies kann durch Zugabe des Mikrofaserfüllstoffs zu dem
Aufschlämmungstenk unter Vermischen mit geringer Geschwindigkeit
oder in der Weise erfolgen, daß zuerst die Aufschlämmung in einen getrennten Mischer vor dem Zusatz der Mikrofasarn
überführt wird. Unter bestimmten Umständen kann es zweckmäßig sein, zuerst die Mikrofasern in der Aufschlämmung
unter Mischen mit hoher Scherkraft vor dem Vermischen mit niedriger Geschwindigkeit zu verteilen. Die erhaltene Zubereitung
aus Aufschlämmung und Füllstoff kann dann in eine entsprechende Form zum Härten, gegebenenfalls unter Einwirkung
von Wärme oder Druck, überführt werden. Die reaktive Mischung aus Aufschlämmung und Füllstoff kann auch zum Verformen
durch Auflegen oder Aufsprühen, zur Herstellung von Heizwickelungen oder dgl. verwendet werden.
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Die Bildung des Magnesiumoxidzements aus der reaktiven Aufschlämmung ist etwas exotherm. Falls keine Abkühlung
vor der Zugabe des Füllstoffs zur Bildung des gefüllten Magnesiumoxidzements erfolgt, kann die exotherme Wärme
dazu verwendet werden, die Härtungsgeschwindigkeit zu erhöhen. Das Härten kann auch bei Umgebungstemperaturen
oder bei erhöhten Temperaturen von bis zu ungefähr 125°C erfolgen.
Sekundäre Füllstoffe, die von den Mikrofaserfüllstoffen
verschieden sind, können zusätzlich zu den Mikrofaserfüllstoffen zugesetzt werden. Derartige sekundäre Füllstoffe
sind beispielsweise lange Fasern aus verschiedenen Materialien, beispielsweise Glasfasern, Asbestfasern,
Mineralwolle, synthetische Harze in Form von Fasern oder Einzelteilchen, ferner kommen Füllstoffe in Form von Einzelteilchen
in Frage, wie Glimmer, Talk, Perlit, Vermiculit, Polystyrolkügelchen, Glaskügelchen oder dgl. Einige dieser
sekundären Füllstoffe, beispielsweise die längeren Fasern, können zugesetzt werden, um dem festen gefüllten Produkt
eine erhöhte Festigkeit zu verleihen, während andere Materialien, v/ie beispielsweise Perlit, Vermiculit, Polystyrolkügelchen
oder Glaskügelchen, hauptsächlich zur Herabsetzung der Dichte des Endproduktes zugemischt werden können.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, kann es zweckmäßig sein, wenigstens einen Teil derartiger sekundärer Füllstoffe zusammen
mit den Mikrofasern der R&aktantenaufschlämmung zuzusetzen.
Die Menge des sekundären Füllstoffs oder einer Kombination aus sekundären Füllstoffen richtet sich nach der Konsistenz
der gefüllten Formmasse, die derart sein muß, daß sie in die Formen überführt werden kann. Bei der Herstellung von
festen gefüllten anorganischen Harzzementen muß es möglich sein, wenn es auch nicht immer zweckmäßig ist, daß die gefüllte
Formmasse die Konsistenz einer Paste besitzt. Vorzugsweise besitzt die gefüllte Formmasse eine Konsistenz,
die ein Eingießen in eine Form ermöglicht.
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Die vorstehend erwähnten sekundären Füllstoffe können einschließlich
der Glasfasermatten, die eine bevorzugte Klasse von sekundären Füllstoffen darstellen, auch mit der gefüllten
Formmasse während des Formens vereinigt werden. Derartige Glasmatten, die im Handel erhältlich sind, können nicht
gewebt sein und entweder aus endlosen oder zerkleinerten Strängen (in typischer Weise mit einer Länge von ungefähr
50 mm) erzeugt worden sein, ferner können sie gewebt sein. Diese Matten weisen in typischer Weise Gewichte von ungefähr
14 bis 56 g oder mehr pro 0,09 m2 auf. Werden Glasfasermatten
als sekundäre Füllstoffe verwendet, dann werden die gefüllten Magnesiumoxidzementmassen als Glasfaserlaminat
nach einer der bekannten Methoden zur Herstellung derartiger Laminate mit organischen Harzen hergestellt. Die Härtungszyklen schwanken von ungefähr 3 bis 5 Minuten in den Formen
bei 93 bis 1200C (200 bis 2500F) bis 24 Stunden oder darüber
beim Härten bei Umgebungstemperatur. Die Zugabe von sekundären Füllstoffen, die nicht aus Glasfasermatten bestehen,
während der Verformungsstufe kann nach bekannten Methoden
erfolgen, beispielsweise durch Auflegen von Hand oder durch Aufsprühen, wobei die reaktive Mischung aus Aufschlämmung
und Mikrofaserfüllstoff und sekundären Füllstoffen durch getrennte
Zuführungseinrichtungen zugeführt werden. Die sekundären Füllstoffe können zur Steuerung der Verarbeitungseigenschaften
(beispielsweise der Viskosität, der Thixotropie etc.) der fertigen Masse sowie zur Steuerung der physikalischen
Eigenschaften des Endproduktes zugesetzt werden.
Während der Stufe der Verformung kann es zweckmäßig sein, eine oder mehrere Oberflächen des Endproduktes in Form einer
Schicht aus einer Mischung aus Harzzement und Füllstoff
mit einer anderen Zusammensetzung und/oder einem anderen Verhältnis als die Zusammensetzung bzw. das Verhältnis
des Hauptkörpers des festen gefüllten Produktes auszubilden. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, kann dies unter Verwendung eines
Teils der Reaktantenaufschlämmung, beispielsweise einer Aufschlämmung,
die nur lange Fasern enthält (sekundärer Füll-
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stoff) zur Auskleidung der Form in einer entsprechenden Weise unter Bildung der gewünschten Oberfläche oder der
gewünschten oberflächen auf dem geformten Produkt erfolgen. Es kann ferner zweckmäßig sein, eine Oberflächenausrüstung,
beispielsweise einen Film oder einen Sprühüberzug, auf das geformte Produkt aufzubringen. Dies kann nach jeder geeigneten
Methode geschehen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken. Sie zeigen Gegenstände, Massen sowie Methoden
gemäß vorliegender Erfindung sowie die Herstellung eines festen gefüllten anorganischen Harzzementes.
Die zur Durchführung der folgenden Beispiele eingesetzte Reaktantenaufschlämmung wird in der Weise gebildet, daß eine
Lösung hergestellt wird, die 70 Gew.-% Magnesiumchloridhexahydrat enthält. Diese Lösung wird in der Weise gebildet,
daß die gewünschte Menge an wasserlöslichem Phosphat zu 105,5 Gew.-Teilen Wasser gegeben wird, worauf 237,5 Gew.-Teile
Magnesiumchloridhexahydrat unter Bildung einer hochkonzentrierten (70 %igen) Lösung zugegeben werden. Diese
Lösung wird dann mit 282 Gew.-Teilen Magnesiumoxid unter Mischen mit hoher Scherkraft unter Bildung der Reaktantenaufschlänunung
vermischt. Abschließend wird der Mikrofaserfüllstoff gleichmäßig in die Reaktantenaufschlänunung eingemischt.
Zur Herstellung von Proben zur Bestimmung des Reißmodul sowie der Schlagfestigkeit werden die auf diese Weise
gebildeten Mischungen aus Aufschlämmung und Füllstoff zu
Platten mit einer Dicke von 0,318 oder 1,27 cm verformt, wobei diese Platten in einigen Fällen hitzegehärtet werden.
Aus diesen Platten werden Teststücke ausgeschnitten. Die Reißmodulwerte werden unter Einsatz von Proben bestimmt,
die eine Abmessung von 2,54 χ 15,24 cm besitzen, wobei die ASTM Testmethode D-790 angewendet wird. Die Schlagfestigkeiten
(Charpy-Werte) werden gemäß der ASTM Testmethode D-256, Methode B, erhalten. Bei der Durchführung dieser letzteren
Testmethode wird ein schwingendes Pendel zum Aufschlagen
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auf die Probe verwendet. Die erforderliche Energiemenge (in m-kg pro 6,5 cm2) wird gemessen.
Die Wirkung der Zugabe von Mikrofaserfüllstoffen zu Magnesiumoxidzementen
auf den Reißmodul sowie die Schlagfestigkeit geht aus der Tabelle I hervor. Zur Durchführung der
Beispiele 2 bis 7 stellen die angegebenen Werte jeweils den Durchschnitt von zwei Messungen dar. Man sieht, daß die
Zugabe der Mikrofaserfüllstoffe merklich den Reißmodul im Vergleich zu einem nichtgefüllten Magnesiumoxidzement
erhöht. Ferner ist erkennbar, daß diese Füllstoffe die Schlagfestigkeit um einen Faktor von ungefähr 2 bis 7 erhöhen
.
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines zu verschiedenen
Konfigurationen ausgestalteten Materials, beispielsweise eines Badezimmerfrisiertisches, ist die Zugfestigkeit. Zur
Bestimmung der Zugfestigkeit des erfindungsgemäßen gefüllten
Magnesiumoxidzements wird eine Reaktantenaufschlämmung in
der beschriebenen Weise unter Verwendung von 2 Gew.-% Phosphorsäure,
bezogen auf das Magnesiumoxid, als wasserlösliche Phosphatkomponente verwendet. Zu dieser Aufschlämmung
werden dann 8 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung,
starkebehandelte und vermahlene Glasfasern (0,159 cm) zugesetzt. Die erhaltene Mischung aus Aufschlämmung und Füllstoff
wird auf eine zu einem Frisiertisch ausgeformte Acrylplatte aufgesprüht. Eine Reihe von 25 χ 25 mm Proben wird ausgeschnitten
und zwiscaan 2Γ>
χ 25 mm Aluminiurablöcken verbunden.
Die Zugfestigkeiten werden durch Ziehen der Blöcke bis zum Bruch gemäß der ASTM-Testmethode C-297 bestimmt. Die durchschnittlichen
Ergebnisse von acht derartigen Messungen sind als Beispiele in der Tabelle II zusammengefaßt.
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Wirkung der Zugabe von Mikrofaserfüllstoffen zu Magnesiumoxidzementen
auf den Reißmodul sowie die Schlagfestigkeit.
Mikrofaserfüllstoff
Beispiel
Beschreibung
Gew.-%
Reißmodul, kg/cm2
Schlagfestigkeit, m-kg/6,5 cm2
keiner
8'
starkebehandelt*
(0,635 cm)
vermählen (0,159 cm) 8
stärkebehandelt 8'
(0,635 on) '
vermählen (0,159 cm) 8,
stärkebehandelt 8, (0,635 on)
Polyesterfasern 8]
stärkebehandelt 12 (0,635 on)
vermählen (0,159 cn) 12
wasserbehandelt
(0,635 cm)
(0,635 cm)
0,193 0,995
1,023
1,134 1,452
0,345 0,498
* Alle 0,635 cm Glasfasern sind zerkleinerte Stränge.
** 1 % Natriumhexametaphosphat in Beispiel Nr. 1, 2 % Phosphorsäure in den Beispielen 2 bis 7.
Um die Zugfestigkeit der erfindungsgemäß gefüllten Magnesiumoxidzemente
mit den Zugfestigkeiten von Zementen, die nur lange Glasfaserverstärkungsmaterialien enthalten, zu vergleichen,
wird die gleiche Frisiertischkonfiguration, die unter Einsatz einer Acrylplatte gebildet worden ist, mit der
gleichen Reaktantenaufschlämmung sowie zerkleinerten 50 mm Glassträngen nach der bekannten Aufsprühmethode besprüht.
Dabei werden die Reaktantenaufschlämmung und die Glasfasern
709885/0741
gleichzeitig, jedoch getrennt direkt auf die Acry!platte
aufgebracht. Die Zugfestigkeiten dieses verstärkten Magnesiumoxidzements
werden in der gleichen Weise gemessen, wobei die Ergebnisse der zwei Messungen als Baispiele 9 und
10 in der Tabelle II zusammengefaßt sind.
Wirkung der Zugabe von Mikrofaserfüllstoffen zu Magnesiumoxidzementen auf die Zugfestigkeit.
Beispiel Nr. Füllstofftyp Zugfestigkeit,
kg/cm2
8 8 % mit Stärke behandeltes vermahlenes 41,1 * Glas (0,159 cm)
9 6 % zerkleinerter Glasstrang (5,08 cm) 13,3 10 6 % zerkleinerter Glasstrang (5,08 cm) 7,6
* Durchschnitt von acht Proben.
Die durchschnittliche Zugfestigkeit des erfindungsgemäß hergestellten
Magnesiumoxidzements beträgt ungefähr 42 kg/cm2, während die Zugfestigkeit eines identischen anorganischen
Zements, der mit längeren Glasfasern verstärkt worden ist, durchschnittliche 10,4 kg/cm2 beträgt. Dies bedeutet eine
vierfache Zunahme der Zugfestigkeit sowie eine wesentliche Verbesserung der Eigenschaften des mit Mikrofasern gefüll tan
anorganischen Harzes.
Die Werte in der Tabelle III zeigen die Verwendung eines sekundären Füllstoffes (Glasmatte) in Verbindung mit dem
Mikrofaserfüllstoff. Die zur Durchführung der Beispiele 11
bis 14 eingesetzten Reaktantenaufschlämmungen enthalten
2 % Phosphorsäure und 1 % Natrxumhexametaphosphat, bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids, als wasserlösliche Phos-
709886/0749
phatkomponente, während die Aufschlämmungen der Beispiele
15 bis 17 nur 2 % Phosphorsäure enthalten. Die zur Durchführung der Beispiele 11 bis 14 und 17 eingesetzten Testplatten
werden in der Weise heiß verformt, daß die flüssige Masse aus der Mischung aus Aufschlämmung und Füllstoff
in eine Plattenform eingebracht wird, die gegebenenfalls eine Glasmatte enthält, worauf auf eine Temperatur von
430C erhitzt wird. Die Testplatten zur Durchführung der Beispiele
15 und 16 werden in einer ähnlichen Weise ohne Erhitzen festgestellt, d. h. sie werden kalt verformt. Die
eingesetzten Glasmatten sind nichtgewebte Materialien mit willkürlicher Anordnung der Glasstränge.
Aus der Tabelle III ist zu ersehen, daß dann, wenn Glasmatten allein verwendet werden (Beispiele 11 und 15) der Reißmodul
geringer ist als dann, wenn ein Mikrofaserfüllstoff der Aufschlämmung zugesetzt wird. Ferner ist interessant,
daß die Kombination aus dem Mikrofaserfüllstoff und dem sekundären Füllstoff eine synergistische Wirkung auf den
Reißmodul bedingt. Im Falle des kombinierten Füllstoffs (Beispiel 16) beträgt der Reißmodul 994 kg/cm2 und ist damit
größer als der kombinierte Wert von 924 kg/cm2 für die Matte allein (763 kg/cm2) sowie die vermahlene Glasfaser (0,159 cm)
allein (162 kg/cm2), wie aus den Beispielen 15 und 17 hervorgeht.
709885/0748
- 25 Tabelle III
Beispiel Nr.
Mikrofaserfüllstoff
Typ
Gew.-%
Glasfasermatte, Reißmodul, Gew.-% kg/cm2
Schlacke (Mineral) 5
vermahlenes Glas (0,635 cm) 5
behandeltes, gemahlenes
Glas (0,635 on) 5
gemahlenes Glas (0,159 cm) 5 gemahlenes Glas (0,159 cm) 8
21,0 | 700 |
18,7 | 945 |
19,0 | 917 |
19,5 | 1057 |
21 | 763 |
19,0 | 994 |
_ | 162 |
Eine in der vorstehend beschriebenen Weise formulierte Reaktantenaufschlämmung
wird unter Verwendung von 2 % Phosphorsäure, bezogen auf das Gewicht des Magnesiumoxids, als wasserlösliche
Phosphatkomponente hergestellt. Dieser Aufschlämmung wird eine solche verblasener Mineralfasern mit einer
Länge von weniger als 6,2 mm in einer Menge von 40 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, zugesetzt. Die erhaltene
Mischung aus Aufschlämmung und Füllstoff ist eine teigähnliche Masse, die unter Ausbildung einer bestimmten
Konfiguration kalandriert oder verpreßt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von zellförmigen
gefüllten anorganischen Harzzementen geht schematisch aus der Fig. 2 hervor. Dieses Fließbild zeigt drei Schäumungs-
709885/0748
methoden (die mit I, II und III bezeichnet werden), wobei bei der Durchführung dieser Methoden eine gasförmige Komponente,
welche die Aufschlämmung zu expandieren vermag, eingeführt
wird und ein Absitzen in zellförmiger Form bedingt. Die Methode I sieht die Verwendung eines chemischen Blähmittels
vor, das durch Zersetzung oder Reaktion in der alkalischen Umgebung gebildet wird und durch die Zersetzung
von Wasserstoffperoxid repräsentiert wird. Die Methode II verwendet ein Blähmittel, das in der alkalischen Umgebung
bei einer Temperatur unterhalb der Temperatur verdampft, bei welcher sich die Aufschlämmung absetzt. Dieser Blähmitteltyp
wird durch einen fluorierten Kohlenwasserstoff repräsentiert. Die Methode III sieht die Schäumung durch Einführen
eines Inertgases zur Erzielung einer mechanischen Belüftung in die Aufschlämmung vor.
Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, wird die Lösung aus Wasser, Phosphaten und Magnesiumsalz in der beschriebenen Weise unter
Einhaltung der gleichen Feststoffkonzentration gebildet. Die Wirkung auf die Dichte, Zugfestigkeit und Zellenstruktur
des zellförmigen Produktes mit höheren Magnesiumsalzkonzentrationen
in der Lösung geht aus der Tabelle IV hervor. Die Werte der Tabelle IV zeigen, daß die höheren Magnesiumsalzkonzentrationen
(Beispiele 21 bis 24) zur Erzielung eines guten zellförmigen Produktes erforderlich sind.
Tabelle IV | Zellenstruktur | i Dichte, | Zugfestigkeit und | kg/cm* | , Zellenstruktur** | |
Wirkung | der MgCl0 ·6£Ιο0-Κοηζβη trat ion auf die | 1,26 | ||||
Eigenschaften der geschäumten Struktur | 2,52 | groß | ||||
Bei | % Konzentration | Dichte, Zugfestigkeit | 3,36 | mittel | ||
spiel | MgCl2-OH2O in | g/ccm | 5,32 | mittel | ||
INr. | der Lösung* | 0,282 | 7,70 | fein | ||
18 | 45,0 | 0,303 | 9,52 | fein | ||
19 | 50,0 | 0,325 | 10,36 | fein | ||
20 | 55,0 | 0,359 | hi | fein | ||
21 | 60,0 | 0,368 | ||||
22 | 65,0 | 0,378 | ||||
23 | 70,0 | 0,383 | ||||
24 | 75,0 | 700886/07* | ||||
* Aus MgCl,*6H-0 und Wasser gebildete Lösung.
** groß - Druchmesser > 3 mm;
mittel - Durchmesser 3 bis 1,25 nun; fein - Durchmesser <1,25 mm.
Bei der Formulierung der Massen zur Ermittlung der Werte der Tabelle IV besitzt die Aufschlämmung ein Molverhältnis
MgCIo'6H3O zu MgO von 1:5. Sie enthält, bezogen auf das
Gewicht der Aufschlämmung, 4 % (30 %ige Konzentration) Wasserstoffperoxid, 0,005 % KMnO4, 2 % Zinkstearat als
grenzflächenaktives Mittel sowie 16 % gebundene vermahlene Glasfasern (0,635 cm). Die Schäume werden unter Umgebungsbedingungen gehärtet.
Wie vorstehend erwähnt wurde, wird bei der ersten Schäumungsmethode,
die durch Fig. 2 erläutert wird, ein Blähmittel verwendet, das durch Zersetzung, und zwar durch Zersetzung von
Wasserstoffperoxid, entwickelt wird. Es ist im allgemeinen vorzuziehen, einen Wasserstoffperoxidzersetzungskatalysator
in die gefüllte schäumbare Masse, die auf diese Weise gebildet wird, einzumengen. Wird ein Zersetzungskatalysator für
das Wasserstoffperoxid verwendet, dann kann er der Aufschlämmung in Form einer konzentrierten Wasserlösung zugesetzt
und gründlich in diese eingemischt werden. Wahlweise kann er als Feststoff dem Wasser zugesetzt werden, das zur Herstellung
der Lösung vor der Zugabe des Magnesiumsalzes verwendet wird. Soll die Schäumungszubereitung ohne das Wasserstoffperoxid
während einer bestimmten Zeitspanne gelagert werden, dann ist es zweckmäßig, den Katalysator in wäßriger
Lösung unmittelbar vor der Zugabe des Wasserstoffperoxids zuzusetzen. Die Verwendung eines derartigen Zersetzungskatalysators hat eine gewisse Steuerung der Schnelligkeit,
mit der sich der Schaum bildet, und insbesondere der Dichte
und der Gleichmäßigkeit der Zellenstruktur des Endproduktes zur Folge. Im allgemeinen hat die Verwendung eines Wasserstoffperoxidzersetzungskatalysators
eine Erhöhung der Ge-
709885/0718
schwindigkeit zur Folge, mit welcher die Zersetzung stattfindet, und damit der Schäumungsgeschwindigkeit. Dies bedingt
wiederum geringere Dichten, niedrigere Zugfestigkeiten und kleinere Zellengrößen. Dies läßt sich aus den Beispielen
(25 bis 27) in Tabelle V ersehen. Bei der Formulierung der Zubereitungen, welche das geschäumte Produkt der Beispiele
in der Tabelle V liefern, wird eine Lösung aus 70 % MgCl2*
6H2O verwendet, wobei das Molverhältnis von MgCl2'6H3O zu
MgO 1:5 beträgt. Die Aufschlämmung enthält 1 Gew.-% Natriumhexametaphosphat,
5 Gew.-% zermahlener Glasfasern (0,635 cm) sowie 3 Gew.-% entweder Calcium- oder Natriumstearat als
grenzflächenaktives Mittel. Das Wasserstoffperoxid wird in
Form einer 30 %igen wäßrigen Lösung zugegeben.
0 | ,005 | 0,65 | 8,8 | fein |
0 | ,005 | 0,38 | 4,5 | fein |
0 | ,05 | 0,40 | 4,3 | fein |
0 | 0,65 | 16,8 | fein | |
Wirkung der Menge an H202-Zersetzungskatalysator auf die Eigenschaften des geschäumten Produktes.
Eigenschaften des geschäumten
Produktes
Beispiel H2O2*, bezogen % KMnO4** be- . , Zuafestia- Zellen-
Nr. auf das Gewicht zogen auf das , , ., , , , . , .
der Aufschlämmung Gewicht der ^/ocm keit, kg/cm2 struktur
AufschlämTung
25 4
26 4
27 4
28 0,8
* 30 %ige Konzentration
** Feststoffbasis, zugesetzt als konzentrierte Wasserlösung.
Die Werte in der Tabelle V zeigen ferner, daß die Verwendung einer kleineren Menge an Wasserstoffperoxid und einer größeren
Menge an Kaliumpermanganat (Beispiel 28) ein geschäumtes Produkt mit einer guten Dichte, einer merklichen Erhöhung der
Zugfestigkeit und einer feinen Zellenstruktur zur Folge hat.
709885/0748
Durch Wechseln der Menge an Wasserstoffperoxidzersetzungskatalysators
sowie dessen Gewichtsverhältnis zu dem eingesetzten Wasserstoffperoxid ist es möglich, die Dichte, die Zugfestigkeit
sowie die Zellenstruktur des Endproduktes zu steuern,
Jede Verbindung, die dafür bekannt ist, daß sie die Zersetzung von Wasserstoffperoxid zu katalysieren vermag, beispielsweise
Verbindungen, die Eisen, Kobalt, Mangan, Nickel oder dgl. enthalten, kann verwendet werden und in einer Menge von bis zu
ungefähr 0,5 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung,
zugesetzt werden. Ein bevorzugter Katalysator für diesen Zweck besteht aus Kaliumpermanganat.
Bei der Herstellung einer gefüllten schäumbaren Zubereitung des beschriebenen Charakters ist es notwendig, ein "emulgiertes"
grenzflächenaktives Mittel zu verwenden. Dieses grenzflächenaktive
Mittel gestattet eine Steuerung der Zellenstruktur und -größe sowie der Dichte des geschäumten Produktes.
Das grenzflächenaktive Mittel wird der Wasseraufschlämmung
aus Phosphat, Magnesiumsalz und Magnesiumoxid zugesetzt. Die Zugabe des grenzflächenaktiven Mittels sollte in einer
solchen Weise erfolgen, daß eine gleichmäßige Verteilung innerhalb der Aufschlämmung gewährleistet ist. Dies erfolgt
vorzugsweise in einer Mischvorrichtung mit einer hohen Scherkraft. Das grenzflächenaktive Mittel sollte wasserabstoßend
sein und einen anionischen Charakter besitzen. Geeignete grenzflächenaktive Mittel sind beispielsweise ölsäure, Stearinsäure,
die Salze von Stearinsäure, wie Ammonium-, Natrium-,
Magnesium-, Zink- und Calciumstearat, anionische Siliconharzemulsionen,
Mischungen davon oder dgl.
Es werden einige Zubereitungen unter Einsatz verschiedener anionischer wasserabstoßender grenzflächenaktiver Mittel
mit wechselnden Mengen an Wasserstoffperoxid, Zersetzungskatalysator und Verstärkungsfüllstoffmaterial hergestellt.
Die eingesetzte Grundzubereitung besteht aus einer 70 %igen Lösung mit einem molaren Verhältnis von MgCl^'^Η,Ο zu MgO
709885/0749
von 1:5 und 1 % Natriumhexametaphosphat, bezogen auf das Gewicht
der Aufschlämmung. Die Schäume werden unter Umgebungsbedingungen gehärtet.
Die Dichten und Zugfestigkeiten der erhaltenen geschäumten
Produkte gehen aus der Tabelle VI hervor. Alle geschäumten Produkte der Zubereitungen der Tabelle VI besitzen eine annehmbare
feine Zellenstruktur.
Die Wirkung des Vorliegens des grenzflächenaktiven Mittels
auf die Schaumprodukteigenschaften geht weiter aus den Beispielen der Tabelle VII hervor. Die gleiche Grundaufschlämmung,
die zur Durchführung der in der Tabelle VI zusammengefaßten Beispiele verwendet wird, mit Ausnahme, daß 0,005 %
KMnO4, 4 % H2O2 (30 %ige Konzentration) und 16 % Füllstoff,
bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, eingesetzt werden,
wird verwendet. Zinkstearat in wechselnden Mengen wird als grenzflächenaktives Mittel zugesetzt.
Aus den Werten der Tabellen VI und VII ist zu ersehen, daß wenigstens ungefähr 1 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung,
des grenzflächenaktiven Mittels zur Erzielung einer feinen Zellenstruktur erforderlich ist. Sind jedoch
weniger gleichmäßige Zellenstrukturen tolerierbar, beispielsweise für Isolationszwecke oder dgl., dann können
nur 0,5 % des grenzflächenaktiven Mittels, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, verv/endet werden. Aus den Beispielen
der Tabellen VI und VII geht hervor, daß eine Erhöhung der Menge des grenzflächenaktiven Mittels von 2 auf 3 %
eine geringe Erhöhung der Dichte und der Zugfestigkeit bedingen kann. Mengen an grenzflächenaktivem Mittel von mehr
als 3 Gew.-% können zugesetzt werden, dabei wird jedoch kein deutlicher Vorteil bezüglich der Eigenschaften des geschäumten
Produktes beim Einsatz von wesentlich mehr als ungefähr 3 % des grenzflächenaktiven Mittels erzielt.
709885/0748
Bei | die Festigkeit | grenzflä- chenakti- H2O* KMnO4 Füll- ves Mittel stoff** |
2732577 | |
spiel Nr. |
. der geschäumten Produkte. | 3 4 0 4 | ι Dichte und | |
- 31 - Tabelle VI |
29 | Zusammensetzung in %, bezo gen auf das Gewicht der Auf- grenzflächenaktives schlämmung |
2 4 0,005 6 | |
Wirkung ausgewählter grenzflächenaktiver Mittel auf die | 30 | Mittel | 3 4 0 4 | Eigenschaften des Schaumproduktes |
Stearinsäure | 2 5 0 4 | Zugfe- | ||
31 | Antnoniumstearat | 3 4 0 4 | Dichte, stigkeit, g/ccm kg/cm2 |
|
3 4 0,005 5 | 0,59 5,6 | |||
32 | Calciumstearat | 0,38 6,3 | ||
0,59 9,9 | ||||
Natriumstearat | 0,56 8,4 | |||
0,57 9,1 | ||||
0,38 6,3 |
* 30 %ige Konzentration;
** Mit Wasser gebundene vermahlene Glasfasern (6,5 mm).
geschäumten Produktes. | ! Eigenschaften des | kein Schäumen; | |
% grenzflächenakti ves Mittel, bezogen auf das Gewicht der Aufschlänmunq |
•angleichmäßige offe ne und geschlossene Zellen; |
||
Tabelle VII | 0,0 | Eigenschaften des geschäumten Produktes | relativ feine, gleich mäßige Zellen; |
Wirkung des grenzflächenaktiven Mittels auf die | 0,5 | Dichte, Zugfestigkeit, Zellenstruktur g/ccm kg/cm2 |
feine gleichmäßige Zellen; |
1/0 | 1,99 9,4 | feine gleichmäßige Zellen. |
|
Bei spiel Nr. |
1,5 | 0,45 11,8 | |
33 | 2,0 | 0,38 9,9 | |
34 | 0,40 11,2 | ||
35 | 0,38 | ||
36 | |||
37 |
709885/0748
In einigen Fällen kann es zweckmäßig sein, kleine Mengen, beispielsweise
bis zu ungefähr 0,5 % eines Kernbildners, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, beispielsweise eines Siliconöls,
zuzusetzen, um den Transport der Blähmittelmoleküle aus der Lösung in der Aufschlämmung in die Gasphase zu begünstigen.
Ist das anionische grenzflächenaktive Mittel selbst eine Silikonharzemulsion, dann ist es nicht notwendig, getrennt
einen Keimbildner zuzusetzen. Wird ein Keimbildner verwendet, dann wird er zusammen mit der Zugabe des grenzflächenaktiven
Mittels zu der Aufschlämmung oder danach in einer Menge bis zu ungefähr 0,5 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung,
zugegeben. Die auf diese Weise gebildete wäßrige Aufschlämmung, welche das wasserlösliche Phosphat, das Magnesiumsalz,
Magnesiumoxid, das grenzflächenaktive Mittel, Wasserstoffperoxid
als Zersetzungskatalysator und den Keimbildner enthält, falls ein derartiger eingesetzt wird, sollte
eine Viskosität zwischen ungefähr 700 und 15000 Centipoise aufweisen, wobei ein bevorzugter Bereich zwischen ungefähr
700 und 2500 Centipoise liegt. Vorzugsweise sollte die Reaktantenauf schlämmung zu diesem Zeitpunkt vor der Zugabe des
Blähmittels nicht thixotropisch sein, insbesondere dann, wenn man minimale Dichten in dem Endprodukt erzielen will.
Nachdem die Aufschlämmung mit der gewünschten Viskosität
gebildet und gründliche vermischt worden ist, liegt sie in einem Zustand vor, daß das Füllstoffmaterial zugesetzt werden
kann. Zusätzlich zu den Mikrofasern können sekundäre Füllstoffe zugesetzt werden, wie sie beispielsweise weiter
oben angegeben worden sind. Die Mikrofasern sowie etwa zugesetzte sekundäre Füllstoffe, die vor dem Verformen zugegeben
werden, werden wie im Falle der Herstellung des festen Produktes in die Reaktantenaufschlämmung vor der Zugabe des Wasserstoffperoxids,
vermischt. Die Viskosität der fertigen Schäumungszubereitung (gefüllte Reaktantenaufschlämmung) kann bis
zu ungefähr 100000 Centipoise betragen, wobei ein Bereich zwischen 2000 und 25000 Centipoise bevorzugt wird. Es ist nicht
erforderlich, daß die fertige geschäumte Zubereitung thixo-
709885/07(8
trop ist.
Die Menge des Füllstoffmaterials, die zugesetzt werden kann,
hängt von der Art des Materials ab. Im allgemeinen kann dann, wenn nur Mikrofasern zugesetzt werden, und wenn diese Mikrofasern
kürzere Längen aufweisen und leicht für eine leichte Verteilung in der Schaumstruktur benetzbar sind, eine größere
Menge als dann zugesetzt werden, wenn Fasern mit größerer Länge zugegeben werden, die sich weniger leicht verteilen lassen.
Dies geht aus den Werten der Tabelle VIII hervor. Bei der Formulierung der Schäumungszubereitung der in der Tabelle VIII
angegebenen Beispiele wird eine 70 %igen Lösung verwendet, wobei die unter ihrem Einsatz hergestellte Aufschlämmung ein
MgCl2*6H-O:MgO-Molverhältnis von 1:5 aufweist. Dieser Aufschlämmung
wird 1 Gew.-% Natriumhexametaphosphat, 2 Gew.-% Stearat
(Zink oder Ammonium), 4 Gew.-% eines 30 %igen H2O2/ KMnO.
(0,005 Gew.-% im Falle der Beispiele 38 bis 58 und 0,007 Gew.-% im Falle der Beispiele 59 bis 61) sowie ein organisches
Silikon (0,5 Gew.-% im Falle der Beispiele 38 bis 58 und 0,1 Gew.-% im Falle der Beispiele 59 bis 61) zugesetzt.
Verschiedene Typen von Glas- und Mineralfasern werden als Mikrofaserfüllstoff verwendet. Ferner werden Glasperlen als
sekundärer Füllstoff dieser Grundzubereitung zugemischt. Die Dichten und Zugfestigkeiten werden anhand der geschäumten
Endprodukte, die bei Umgebungstemperatur gehärtet werden, ermittelt.
Aus den Werten, die in der Tabelle VIII zusammangefaßb sind,
ist zu ersehen, daß in denjenigen Fällen (Beispiele 39 bis 55), in denen vermahlene Glasfasern als Verstärkungsfüllstoffmaterial
eingesetzt werden, eine größere Menge des Füllstoffs als in dem Fall verwendet werden kann, wenn zerkleinerte Fasern
(Beispiele 56 bis 58) zugesetzt werden. Dieser Unterschied ist auf die bessere Füllstoffverteilung infolge der
Trennung der Fasern während des Mahlens zurückzuführen. Darüber hinaus können die wassergebundenen Fasern (Beispiele 39 bis
46), die zum Binden von Materialien auf Wasserbasis behandelt
709885/0748
worden sind, in größeren Mengen als die stärkegebundenen (Beispiele 50 bis 55) oder die mit einem kationischen
grenzflächenaktiven Mittel behandelten (Beispiele 47 bis 49) vermahlenen Fasern verwendet werden. Im Falle der
stärkegebundenen Fasern nimmt man an, daß der Stärkeüberzug auf den Fasern zur Viskosität der Schäumungszubereitung beiträgt,
und daß eine Menge erreicht wird, wo diese Stärke die Viskosität der Schäumungszubereitung bis zu einem solchen
Punkt erhöht, an welchem ein Schäumen und weiteres Verarbeiten schwierig werden.
709ΘΘ5/0748
- 35 Tabelle VIII
Wirkung anorganischer Füllstoffmaterialien auf die Eigenschaften des geschäumten Produktes.
Beispiel Nr.
Füllstoff
% Füllstoff, bezogen auf das Gewicht
Eigenschaften der geschäumten Produkte
Dichte, Zugfestigder Äufschläm- g/ccrii keit,
mung kg/cm2
23,9
26
39 40 41 42 43 44 45 46
mit Wasser gebundene vermahlene Glasfasern (0,635 an)
5,0 | 0,32 | 6,3 |
6,0 | 0,38 | 6,3 |
8,0 | 0,34 | 5,7 |
10,0 | 0,37 | 9,1 |
12,0 | 0,400 | 6,6 |
14,0 | 0,42 | 7,8 |
16,0 | 0,43 | 11,8 |
16,0 | 0,38 | 10,1 |
10,0 | 0,38 | 10,6 |
12,0 | 0,40 | 10,2 |
16,0* | 0,48 | 11,3 |
47 vermahlene Glasfasern mit katio-
48 nischem grenzflächenaktiven Mit-
49 tel (0,318 cm)
50 51 52 |
stärkegebundene vermahlene Glas fasern (0,159 cm) |
10,0 12,0 16,0* |
0,37 0,38 0,46 |
7,6 6,9 11,6 |
53 54 55 |
stärkegebundene vermahlene Glas fasern (0,635 cm) |
10,0 12,0 16,0* |
0,40 0,38 0,38 |
9,2 10,2 11,1 |
56 57 58 |
zerkleinerte Glasfasern mit kationi- schem grenzflächenaktiven Mittel (0,635 on) |
4,0* 8,0* 16,0* |
- | - |
59 | Mineralfasern | 16,0 | 0,46 | 13,0 |
60 | Glasperlen (0,008 mm Durchmesser) wassergebundene vermahlene Glas fasern (0,159 an) |
5,0 5,0 |
0,38 | 8,3 |
* Zu dick für eine bequeme Verarbeitung.
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Die Menge an zugesetztem anorganischen Verstärkungsfüllstoffmaterial
hängt daher von der Art des Füllstoffmaterials sowie
von der gewünschten Zugfestigkeit ab. Die maximale Menge des eingesetzten Füllstoffmaterials liegt nicht oberhalb der Menge,
durch welche die Viskosität der gefüllten Schäumungszubereitung
auf bis zu ungefähr 100 Centipoise erhöht wird, und unterhalb derjenigen Menge, die ein Zusammenfallen des Schaumes
bedingt. Die optimale Menge des Füllstoffmaterials innerhalb dieser Bereiche ist diejenige, die zur Erzielung einer
vorherbestimmten gewünschten Zugfestigkeit innerhalb eines vorgeschriebenen Dichtebereiches erforderlich ist. Bis zu ungefähr
25 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, des Füllstoffs können zugesetzt werden, sobald den vorstehenden
Anforderungen Genüge getan wird.
Zur Auswahl des Füllstoffmaterials ist es zweckmäßig, daß
ein Hauptteil (über 50 %) des eingesetzten Füllstoffs aus einem Mikrofasermaterial besteht. Fasern mit Längen zwischen
ungefähr 0,08 und 0,7 cm werden bevorzugt. Im allgemeinen nimmt mit abnehmender Größe des Füllstoffs die zusetzbare
Menge zu, wobei dennoch eine Schaumzubereitung erhalten wird, die sich zu einer gewünschten Struktur auszuhärten
vermag. Es liegt natürlich im Rahmen der Erfindung, eine Kombination aus Mikrofasern mit einem oder mehreren
sekundären Füllstoffen zu verwenden, wobei letztere anorganische oder synthetische organische Harzfasern sein
können, die langer sind als die Mikrofaser. Ferner kommt ein feines Material in Form von Einzelteilchen und/oder eine
Mischung aus diesen Füllstoffen in Frage.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, wird das Wasserstoffperoxidblähmittel
der gefüllten Reaktantenaufschlämmung durch gründliches
Einmischen in die Aufschlämmung zugesetzt. Die Zugabe
des Wasserstoffperoxids wird durchgeführt, während sich die
Aufschlämmung unter Umgebungsbedingungen befindet. Die Zersetzung des Wasserstoffperoxids in Wasser und Sauerstoff
ist natürlich exotherm.
709885/0748
Das Wasserstoffperoxidblähmittel wird vorzugsweise in Form
einer Wasserlösung verwendet, die einen relativ breiten Konzentrationsbereich aufweisen kann. Eine bevorzugte Konzentration
beträgt ungefähr 30 %, da eine derartige Konzentration im Handel erhältlich und eine stabile Form von Wasserstoffperoxid
darstellt. Die Menge des eingesetzten Wasserstoffperoxids hat einen direkten Einfluß auf die Dichte
und die Zugfestigkeit des Endproduktes, wie aus den Beispielen der Tabelle IX hervorgeht. Bei der Formulierung dieser
Zubereitungen zum Schäumen wird eine 70 %ige Lösung von MgCl2"6H2O verwendet, wobei das Molverhältnis MgCl--6H3O:
MgO 1:5 beträgt. Die Aufschlämmung enthält 1 Gew.-% eines grenzflächenaktiven Mittels, 0,007 Gew.-% KMnO4, 10 Gew.-%
vermahlener Glasfasern (0,318 cm), 2 Gew.-% Zinkstearat sowie 0,1 Gew.-% einer Siliconharzemulsion. Die geschäumten
Produkte werden unter Umgebungsbedingungen gehärtet.
Die Werte der Tabelle IX zeigen, daß im Falle eines jeden Systems eine Erhöhung der Menge an Wasserstoffperoxid eine
Herabsetzung der Dichte und Zugfestigkeit des geschäumten Produktes zur Folge hat. Die Menge an Wasserstoffperoxid mit
einer 30 %igen Konzentration kann zwischen ungefähr 0,25 und ungefähr 8 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung,
zur Erzielung eines Dichtebereiches von ungefähr 0,08 bis ungefähr 1,60 g/ccm schwanken. Da wäßrige Lösungen von
Wasserstoffperoxid mit anderen Konzentrationen als 30 % verwendet werden können, v/ird dieser Wasserstoffperoxidbereich
in zweckmäßiger Weise auf eine 100 S-Basis von 0,075 bis ungefähr 0,25 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung,
schwankend ausgedrückt.
709885/0748
Wirkung der Menge an H2O_-Blähmittel auf die Eigenschaften
des geschäumten Produktes.
Bei | H0O | -*, bezogen | Phos | Eigenschaften des geschäumten Produktes |
Zugfestigkeit, kg/cm2 |
spiel Nr. |
auf der |
das Gewicht Aufschläm mung |
phat** | Dichte, g/ccm |
17,9 |
62 | 2 | SHMP | 0,60 | 16,7 | |
63 | 2,5 | SHMP | 0,54 | 12,7 | |
64 | 3,0 | SHMP | 0,45 | 9,8 | |
65 | 4,0 | SHMP | 0,36 | 17,9 | |
66 | 2,5 | PA | 0,61 | 14,7 | |
67 | 4,0 | PA | 0,53 |
* 30 %ige Konzentration;
** SHMP = Natriumhexametaphosphat; PA = Phosphorsäure.
** SHMP = Natriumhexametaphosphat; PA = Phosphorsäure.
Andere Blähmittel, die anstelle von Wasserstoffperoxid verwendet
werden können, sind beispielsweise Toluol-(4-sulfonylhydrazid)
sowie 4-4'-Oxybis(benzolsulfonylhydrazid). Derartige
Blähmittel müssen dazu in der Lage sein, die erforderliche Menge an gasförmigen Produkten in einer alkalischen Umgebung
bei einer Temperatur von nicht mehr als ungefähr 125°C zu erzeugen.
Nachdem die gefüllte Schäumungsmasse gebildet worden ist,
kann sie in jede geeignete Form zum Expandieren zu einem zellförmigen Schaum sowie zum abschließenden Gelieren, Verfestigen
und Härten gegossen werden. Die Formoberfläche kann mit einem geeigneten Trennüberzug, beispielsweise einem Fluorpolymeren,
einem Siliconöl oder einem Wachs, überzogen werden. Das Formen der gefüllten Schäumungsmasse ähnelt dem Formen des
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festen Produktes. Die gleichen Klassen sekundärer Füllstoffe können während der Formungsstufe zugesetzt werden. In ähnlicher
Weise kann die gefüllte Schäumungsmasse zu Laminaten mit Glasfasermatten verformt werden. Das erhaltene zellförmige
gefüllte anorganische Harzzementprodukt kann in der Weise ausgeformt werden, daß eine oder mehrere Oberflächen aus einem
festen gefüllten Harzzement bestehen, wobei man zu diesem
Zweck die ηichtgeschäumte oder nichtschäumende Reaktantenaufschlämmung
einsetzt, die einen oder mehrere Füllstoffe (Mikrofaser und/oder sekundäre Füllstoffe) enthält, um die
entsprechenden Oberflächen der Form auszukleiden. Auf diese Weise kann das fertige Produkt eine Konfiguration mit einem
zellförmigen Kern und einer gefüllten festen Schicht auf eineroder mehrerer seiner Oberflächen aufweisen. Eine Oberflächenausrüstung
des erhaltenen zellförmigen Produktes ist ebenfalls möglich.
Der Schaum kann bei Zimmertemperatur während einer längeren Zeitspanne, beispielsweise während einer Zeitspanne von einigen
Tagen, gehärtet werden, es ist jedoch vorzuziehen, beim Härten Wärme einwirken zu lassen. Die Wärme kann in Form einer
Infrarotstrahlung, heißer Platten oder heißer Gase, beispielsweise unter Verwendung von Wasserdampf, Luft oder dgl., zugeführt
werden. Die Temperatur, bei welcher diese Härtung durchgeführt wird, sollte derartig sein, daß die Temperatur der
geschäumten Struktur auf nicht mehr als ungefähr 125°C erhöht wird. Beispielsweise kann man die Wärmehärtung in der Weise
durchführen, daß die Form mit der Schäumungsmasse in einem
erhitzten Luftofen bei 95, 125 oder 155°C während einer Zeitspanne von 60 Minuten gehalten wird, wobei das Material in
einer Form einer Quelle für Infrarotstrahlung ausgesetzt wird, die in einem Abstand von 200 mm von der Oberfläche
angebracht ist, und wobei die Einwirkungszeit 15 Minuten beträgt. Ferner kann man den Schaum unter Verwendung von Platten
in einer Plattenpresse oder Verwendung einer Dampfkammer auf 1050C während einer Zeitspanne von 15 Minuten oder auf
1200C während einer Zeitspanne von 13 bis 15 Minuten erhitzen.
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Aus diesen Beispielen geht hervor, daß eine Vielzahl von Wärmehärtungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. In der Tabelle
X sind typische Dichten und Zugfestigkeiten im Falle einer Ofenhärtung bei drei verschiedenen Temperaturen
zusammengefaßt. Die Schäumungsformulierungen für die Beispiele der Tabelle X werden unter Einsatz einer Aufschlämmung
hergestellt, die aus 70 % einer Lösung mit einem Molverhältnis von MgCl2*6H3O zu MgO von 1:5, 4 % (30 %ige
Konzentration) Wasserstoffperoxid, 1 % Natriumhexametaphosphat, 0,005 % KMnO4, 2 % Zinkstearat sowie 16 % wassergebundener
vermahlener Glasfasern (0,635 cm), bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, hergestellt worden ist.
Wirkung der Wärmehärtung in einem Heißluftofen auf die Eigenschaften des geschäumten Produktes.
Härtungsbedingungen | , Zeit, min |
Eigenschaften des geschäumten Produkts | Zugfestigkeit, kg/cm3 |
|
Bei spiel Nr. |
Temperatur 0C |
60 | Dichte, g/ccm |
4,9 4,8 5,2 |
68 | 94 | 60 | 0,31 0,32 0,33 |
5,6 5,8 5,5 |
69 | 110* | 60 | 0,33 0,33 0,33 |
5,2 5,3 5,4 |
70 | 110 | 60 | 0,17 0,32 0,32 |
- |
71 | 154 | 0,29 0,38 0,53 |
* 2% Natriumhexametaphosphat
709885/074·
Die vorstehend beschriebenen Beispiele werden jeweils unter Einsatz von. Magnesiumchlorid, MgCl-'6H3O, als Magnesiumsalz
formuliert, es ist jedoch darauf hinzuweisen, daß Magnesiumsulfat, MgSO4·7H2O, zur Herstellung der erfindungsgemäßen
geschäumten zellförmigen anorganischen Harze verwendet werden kann. Dies geht aus den Beispielen in der Tabelle XI
hervor. Zur Durchführung dieser beiden Beispiele besteht das eingesetzte wasserlösliche Phosphat aus 1 % Natriumhexametaphosphat,
der Wasserstoffperoxidzersetzungskatalysator besteht aus 0,005 % KMnO4, das grenzflächenaktive
Mittel aus 2 % Zinkstearat, der Füllstoff aus 6 % wassergebundener vermahlener Glasfasern (0,635 cm) und das Blähmittel
aus 4 % (30 %ige Konzentration) HjO3, jeweils bezogen
auf das Gewicht der Aufschlämmung.
Verwendung von MgCl-· | Molverhältnis Mg-Salz/MgO |
6H2O und MgSO4-7H | 2° | Zugfestig keit, kg/cm* |
|
5/1 6/1 |
geschäumtes Produkt | 11,2 6,2 |
|||
% Konzen tration der Lösung |
Aufschläm- mungsvisko- sität, Cps |
Dichte, g/ccm |
|||
70 65 |
1500 10000 |
0,39 0,49 |
|||
Bei spiel Mg-SaIz Nr. |
|||||
72 MgCl2' 73 MgSO4' |
|||||
"6H2° •7H20 |
Die zweite Methode, die zur Herstellung einer gefüllten Schäumungsmasse
angewendet werden kann, besteht in der Verwendung eines Blähmittels, das in der alkalischen Umgebung der Aufschlämmung
bei einer Temperatur unterhalb ungefähr 1200C zu verdampfen vermag. Beispiele für derartige Blähmittel sind
die fluorierten Kohlenwasserstoffe und Kohlenwasserstoffe,
wie Pentan, Hexan oder Heptan. Soll eine im wesentlichen
vollständige Nichtentflammbarkeit erzielt werden, dann werden die fluorierten Kohlenwasserstoffe bevorzugt. Nachfolgend
wird die zweite Schäumungsmethode unter Einsatz eines fluorier-
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ten Kohlenwasserstoffs als Blähmittel beschrieben.
Wie aus der Fig. 2 hervorgeht, wird die Lösung (gaging-Lösung) in der gleichen Weise unter Einhaltung der gleichen
Feststoffkonzentration an Phosphaten tmd Magnesiumsälz geformt, wie
sie für das feste Produkt (Fig. 1) und für das zellförmige Produkt unter Einsatz von Wasserstoffperoxidblähmittel verwendet
worden sind. Die Konzentration des Magnesiumsalzes in der Lösung übt eine Wirkung auf die Zellengröße und
die Gleichmäßigkeit des fertigen zellförmigen Produktes aus.
Wie bei der Verwendung von Wasserstoffperoxid als Blähmittel (vgl. Tabelle IV) nimmt die Zellengröße ab und das Ausmaß
der Gleichmäßigkeit mit steigender Magnesiumsalzkonzentration zu.
Zur Herstellung der Reaktantenaufschlämmung wird das Magnesiumoxid
in die Lösung mit einer hohen Geschwindigkeit sowie unter einer hohen Scherwirkung wie im Falle der Bildung des
festen Produktes eingemischt. Die gleichen Bereiche bezüglich des Molverhältnisses von Magnesiumsalz zu Magnesiumoxid
werden eingehalten. In ähnlicher Weise wird ein "emulgiertes"
(wasserabstoßend, anionisch) grenzflächenaktives Mittel während des mit hoher Geschwindigkeit sowie unter
Einwirkung einer hohen Scherspannung erfolgenden Vermischens in einer Menge zwischen 0,5 und 3 %, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Aufschlämmung, zugesetzt. Schließlich kann ein Keimbildner wie bei einer Verwendung von Wasserstoffperoxid
zugesetzt werden.
Die auf diese Weise gebildete wäßrige Aufschlämmung, die
das wasserlösliche Phosphat, Magnesiumsalz, Magnesiumoxid, grenzflächenaktive Mittel und gegebenenfalls Keimbildner
enthält, sollte eine Viskosität zwischen ungefähr 700 und 15000 Centipoise und vorzugsweise eine Viskosität zwischen
ungefähr 700 und 2500 Centipoise aufweisen. Vorzugsweise ist die Aufschlämmung zu diesem Zeitpunkt vor der Zugabe
des Blähmittels nicht thixotrop, insbesondere dann, wenn
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man minimale Dichten in dem fertigen Endprodukt einstellen will.
Nachdem die Aufschlämmung mit der gewünschten Viskosität gebildet
und gründlich vermischt worden ist, kann es notwendig sein, ihre Temperatur vor der Zugabe des Blähmittels
einzustellen. Die Aufschlämmungstemperatur sollte wenigstens
einige Grad (ungefähr 2 bis 3°C) unterhalb des Siedepunkts des Blähmittels liegen. Dies ermöglicht eine gründliche Verteilung
des Blähmittels in Form einer Flüssigkeit in der Aufschlämmung, bevor irgendeine merkliche Volumenzunähme
stattfindet.
Ein bevorzugtes Blähmittel ist eine fluorierte Kohlenwasserstoffflüssigkeit
mit einem Siedepunkt unterhalb der Härtungstemperatur des Schaums. Vorzugsweise wird ein Blähmittel verwendet,
das einen Siedepunkt von einigen Grad oberhalb Umgebungstemperatur aufweist, so daß es der Aufschlämmung zugesetzt
werden kann, ohne daß dabei eine große Menge der Aufschlämmung gekühlt werden kann, wobei es gleichzeitig möglich
ist, gegebenenfalls den Schaum bei einer Temperatur zu erhöhen, die nur etwas oberhalb Umgebungstemperatur liegt.
Unter normalen Bedingungen weist die Aufschlämmung nach Beendigung
des Vermischens eine Temperatur von einigen Grad oberhalb
210C (Umgebungstemperatur) auf. Wird sie anschließend
auf 2Ö°C abgekühlt, dann kann ein fluorierter Kohlenwasserstoff, wie CCl3F (Kp. 23,80C) zugesetzt werden. Es ist wichtig,
daß das Blähmittel gründlich und gleichmäßig in die Aufschlämmung eingemischt wird, um die Bildung von Zellen
mit gleichmäßiger Größe zu gewährleisten. Wird die Mischung gründlich zur Verteilung des Blähmittels vermischt, dann
steigt die Temperatur bis zu einem Punkt an, an dem das Blähmittel seinen Siedepunkt erreicht hat, was eine Blasenbildung
und ein anschließendes Blasenwachstum mit einer merklichen Volumenzunahme bedingt. Es ist natürlich zweckmäßig,
daß ein derartiges Anwachsen des Volumens hauptsächlich in
709885/074·
der Form erfolgt. Wird die Schäumungsmasse in der beschriebenen Weise ausgeformt, dann geliert die geschäumte Aufschlämmung
nicht, bevor sie ihre maximale Volumenzunahme erreicht hat. Darüber hinaus besitzt der Schaum eine ausreichend
gute Grünfestigkeitsstabilität, so daß er nicht zusammenfällt, bevor sich der Harzzement verfestigt und
gehärtet werden kann. Diese Schäumungseigenschaften des
Schaums sind natürlich wesentlich und wohnen dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der erfindungsgemäßen Zubereitung
inne.
Die Dichte des fertigen Schaumes wird hauptsächlich durch die Menge an zugesetztem Blähmittel gesteuert. Jedoch üben
das eingesetzte grenzflächenaktive Mittel, die Viskosität der Aufschlämmung sowie das Verhältnis des Magnesiumsalzes
zu dem Magnesiumoxid sowie die Feststoffkonzentration der
"gaging-Lösung und das Ausmaß der Verteilung des Blähmittels
einen gewissen Einfluß auf die Dichte des gebildeten geschäumten anorganischen Zementes aus.
Die Mikrofasern können zusammen mit etwa zugesetzten sekundären Fasern unmittelbar vor oder nach der Zugabe des Blähmittels
oder gleichzeitig damit zugesetzt werden. Die Viskosität der fertigen gefüllten Schäumungsmasse kann bis zu
ungefähr 100000 Centipoise betragen, wobei ein Bereich zwischen 2000 und 25000 Centipoise bevorzugt wird. Es ist nicht
notwendig, daß die fertige Schäumungsmasse thixotrop ist.
Die zugesetzten Füllstoffe sind die vorstehend beschriebenen Mikrofasern, desgleichen etwa zugesetzte sekundäre Füllstoffe,
die gegebenenfalls zugesetzt werden können, um eine zusätzliche Festigkeit, eine verminderte Dichte oder andere physikalische
Eigenschaften zu erzielen. Die Menge derartiger Füllstoffe ist die gleiche wie die Menge, die zur Herstellung
des zellförmigen Produktes unter Einsatz von Wasserstoffperoxid als Blähmittel verwendet wird. Die Wirkung der Zugabe des
Mikrofaserfüllstoffs auf die Dichte und die Zugfestigkeit
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des zellförmigen Produkts unter Einsatz eines Kohlenwasserstoff
blähmittels geht aus den Werten der Tabelle XII hervor. Zur Erzielung der Werte der Tabelle XII wird eine Reaktantenaufschlämmung
gebildet, in welcher das Molverhältnis von MgCl2'6H3O zu MgO 1:5 und die Konzentration der "gaging'-Lösung
70 % beträgt. 1 % Natriumhexametaphosphat/ bezogen auf das Gewicht des MgO, wird als wasserlösliches Phosphat zugesetzt,
ferner 2 %, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, Ammoniurastearat als grenzflächenaktives Mittel sowie 0,5 %,
bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, eines Silikonöls als Keimbildner. Das Blähmittel besteht aus CCl,F. Die
Grundreaktantenaufschlämmung besitzt eine Viskosität von ungefähr 700 bis 2500 Centipoise. Die Zugfestigkeiten der geschäumten
anorganischen Zemente werden nach der ASTM Testmethode Nr. D638 bestimmt.
Wie bei der Verwendung von Wasserstoffperoxid als Blähmittel
ist es zweckmäßig, eine Hauptmenge (über 50 %) des Füllstoffs als Mxkrofaserfüllstoff einzusetzen. Fasern mit Längen zwischen
ungefähr 0,8 und 0,635 cm werden bevorzugt. Je kleiner die Größe des Füllstoffs ist, desto mehr kann von diesem Füllstoff
zugesetzt werden, wobei dennoch eine Schäumungsmasse erzielt
wird, die sich zu einer gewünschten Struktur zu verfestigen vermag. Die Menge des zugesetzten Füllmaterials hängt
von der Natur des Füllmaterials sowie von der gewünschten Zugfestigkeit ab. Die maximale Menge an Füllmaterial ist diejenige,
die nicht oberhalb der Menge liegt, durch welche die Viskosität der Schäumungszubereitung auf ungefähr 100000 Centipoise
erhöht wird, wobei diese Menge unter der Menge liegt, die ein Zusammenfallen des Schaums bedingt. Die optimale Menge
an Füllstoffmaterial innerhalb dieser Bereiche ist diejenige,
die erforderlich ist, um eine vorherbestimmte gewünschte Zugfestigkeit zu erzielen. Im allgemeinen stellen ungefähr
20 % des Füllstoffs, bezogen auf das Gewicht der Aufschlämmung, die maximale Menge für jedes zellförmige Material dar.
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Wirkung von anorganischen Füllstoffen
auf die Schaumeigenschaften
auf die Schaumeigenschaften
Bei | Füllstoff % | Füllstoff, | stärkegebundene | nung | cm) | 2,0 | Schaum | Zugfestig | % Blähmit |
spiel | bezogen auf | vermahlene Glas fasern (0,635 cm) |
0,0. | 4,0 | dichte, | keit, | (Gewicht) | ||
Nr. | das Gewicht | 8,0 | 8,0 | g/ccm | kg/cm2 | ||||
'■der Aufschläm- | 10,0 | ||||||||
0,0 | |||||||||
74 | wassergebundene | 8,0 | 0,14 | 0,07 | 4 | ||||
75 | vermahlene Glas fasern (0,635 an) |
16,0 | 0,18 | 0,42 | 4 | ||||
76 | vermahlenes Glas | 20,0 | 0,29 | 2,8 | 4* | ||||
77 | mit kationischem grenzflächenakti |
16,0 | 0,25 | 0,84 | 2,5 | ||||
78 | ven Mittel (0,635 | 20,0 | 0,37 | 6,9 | 2,5 | ||||
79 | zerkleinerte | 0,26 | 3,9 | 4 | |||||
80 | Fasern (0,635 cm) | 0,28 | 4,2 | 4 | |||||
81 | 0,26 | 2,9 | 4 | ||||||
82 | 0,28 | 3,7 | 4 | ||||||
83 | 0,26 | 3,1 | 2,5 | ||||||
84 | 0,41 | 3,6 | 2,5 | ||||||
85 | 2,5* |
* Diese Zubereitungen sind extrem dick und nicht für ein Verarbeiten
geeignet.
Nachdem die gefüllte Schäumungsmasse gebildet worden ist, kann sie in jede geeignete Form zum abschließenden Gelieren,
Verfestigen und Härten gegossen werden. Die Formoberfläche kann mit einem geeigneten Trennüberzug, wie beispielsweise
einem Fluorpolymeren, einem Siliconöl oder Wachs,
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überzogen werden. Sekundäre Füllstoffe, beispielsweise Glasfasermatten,
können während der Formungsstufe in der beschriebenen Weise zugesetzt werden. Eine oder mehrere der
Oberflächen des zellförmigen Produktes können als fester und nichtgefüllter anorganischer Harzzement ausgebildet werden.
Normalerweise ist es in der Praxis zweckmäßig, die Härtung durch Erhitzen durchzuführen. Die Wärme kann in Form einer
Infrarotstrahlung, heißer Gase, beispielsweise Luft, Wasserdampf oder dgl., zugeführt werden. Die Temperatur, bei
welcher die Härtung durchgeführt wird, sollte derart sein, daß die Temperatur der geschäumten Struktur auf nicht mehr
als ungefähr 125°C erhöht wird. Beim Härten entweder des festen oder zellförmigen Produktes sollte die Temperatur
des anorganischen Harzzements unterhalb der Temperatur liegen,
bei welcher irgendeine merkliche Dehydratisierung des Zements erfolgt.
Eine gefüllte geschäumte Masse, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen zellförmigen Produktes geeignet ist,
kann mechanisch durch Schlagen oder Aufmischen der Reaktantenaufschlämmung
zur Einführung eines Inertgases, das den gewünschten Expansionsgrad zu erzielen vermag, gebildet
werden. Wie schematisch aus der Fig. 2 hervorgeht, kann die Reaktantenaufschlämmung mit dem wasserabstoßenden anionischen
grenzflächenaktiven Mittel sowie dem Keimbildner, falls ein solcher verwendet wird, nach einer von zwai Methoden geschäumt
werden. Bei der Durchführung der ersten Methode wird die Reaktantaufschlämmung entweder in Luft bei Atmosphärendruck
oder unter Druck, beispielsweise bei 7 bis 14 kg/cma,
unter Einsatz eines Inertgases, wie Luft, Stickstoff, Argon oder dgl. aufgerührt und dann bei Umgebungsdruck expandieren
gelassen. Bei Anwendung der zweiten Methode wird ein getrennter Schaum unter Verwendung von Wasser, das ein grenzflächenaktives
Mittel enthält, gebildet, worauf der erhaltene vorge-
709885/07*8
formte Schaum in die Reaktantenaufschlämmung eingemischt
wird. In diesem Falle liegen die Konzentrationen an Magnesiumsalz und Magnesiumoxid in der Reaktantenaufschlämmung
vorzugsweise in den angegebenen oberen Bereichen, so daß die Zugabe von Wasser in den vorgeformten Schaum nicht
dessen Konzentrationen auf Werte herabsetzt, bei welchen die Zellengröße und die Gleichmäßigkeit nicht mehr annehmbar
sind (vgl. beispielsweise die Tabelle IV). Nachdem die Reaktantenaufschlämmung gebildet worden ist, werden die
Mikrofaserfüllstoffe und etwa eingesetzte sekundäre Füllstoffe zur Erzeugung einer gefüllten geschäumten Masse
eingemischt.
Wie aus Fig. 2 hervorgeht, können wahlweise die Mikrofaserfüllstoffe
und etwa eingesetzte sekundäre Füllstoffmaterialien der Reaktantenaufschlämmung zugesetzt werden, worauf das
Schäumen dieser gefüllten Masse nach einer der zwei beschriebenen Methoden durchgeführt werden kann, beispielsweise durch
Aufrühren oder Einmischen in einen vorgeformten Schaum.
Die auf diese Weise gefüllte geschäumte Masse wird in die Form eingeführt, worauf sekundäre Fasern zugesetzt werden
können oder der gefüllte Schaum mit Glasfasermatten laminiert werden kann. Beim Formen können eine oder mehrere
Oberflächen aus einem nichtgefüllten festen anorganischen Harzzement in der vorstehend beschriebenen Weise ausgeformt
werden, wobei der Gegenstand aus dem zellförmig gefüllten anorganischen Harzzement in der angegebenen Weise oberflächlich
ausgerüstet werden kann.
Aus den vorstehenden Beispielen ist zu ersehen, daß die Zugabe von Mikrofaserfüllstoffen, die in vielen Richtungen
in den anorganischen Harzzement in fester oder zellförmiger Form orientiert sind, erheblich zu den physikalischen Eigenschaften
dieses Materialtyps beiträgt. Von besonderer Bedeutung ist die merkliche Zunahme der Zugfestigkeit, die
dann erzielt wird, wenn die Mikrofaserfüllstoffe eingesetzt
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werden, ferner die synergistische Wirkung, die dann erzielt
wird, wenn die Mikrofaserfüllstoffe in Verbindung mit einem sekundären Füllstoff, wie einer Glasmatte (vgl. Tabelle III),
verwendet werden. Man nimmt an, daß im letzteren Falle die Mikrofaserfüllstoffe dazu in der Lage sind, Spannungen durch
die Magnesiumoxidzementmatrix zu transportieren, so daß irgendeine Belastung, die auf einen derartigen Zement einwirkt,
zu einem sekundären Füllstoff übertragen wird, der als Verstärkung wirkt. Durch diesen Mechanismus können anorganische
Harzzemente in wirksamer Weise verstärkt und für viele bisher nicht mögliche Verwendungszwecke für die Verwendung des
nichtgefüllten Materials eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße zellförmige Produkt läßt sich aufgrund
seiner physikalischen Eigenschaften unterscheiden und charakterisieren. Die Zellenstruktur ist derart, daß die Gleichmäßigkeit
der Größe der Zellen innerhalb des Schaums wenigstens teilweise von der Zellengröße abhängt, wobei der Grad
der Gleichmäßigkeit mit abnehmender Größe zunimmt. In solchen Strukturen, in denen die Zellen als große Zellen bezeichnet
werden können, beispielsweise Zellen mit einem Durchmesser von mehr als 3 mm, ist die Nxchtgleichförmigkeit der Zellengrößen
derart ausgeprägt, daß derartige Strukturen im allgemeinen für einige Anwendungszwecke nicht geeignet sind, insbesondere
solche Anwendungszwecke, bei denen die zellförmige Struktur eine merkliche Last aufnehmen muß. Im Falle von Strukturen,
bei denen die Zellendurchmesser von ungefähr 1,25 bis 3 mm (Querschnittsfläche von ungefähr 1 bis 7 mm2) schwanken,
besitzen die Zellen im wesentlichen eine gleichmäßige Größe. In Strukturen, die feine Zellen aufweisen (weniger als 1,25 mm
im Durchmesser und nicht mehr als ungefähr 1 mm2im Querschnitt)
sind die Zellen im wesentlichen gleichmäßig groß. Vorzugsweise weisen im wesentlichen alle Zellen Querschnittsflächen
von nicht mehr als ungefähr 2 mm2 auf.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind bei einem Teil,
beispielsweise wenigstens 25 %, des erfindungsgemäßen Produktes die Zellen verschlossen und enthalten eingeschlossene
Feuchtigkeit. Da einige der eingesetzten Blähmittel niedrige Wärmeleitfähigkeitskoeffizienten aufweisen, stellen
diese geschäumten Strukturen, welche derartige Blähmittel enthalten und einen hohen Prozentsatz an geschlossenen
Zellen aufweisen, ausgezeichnete Wärmeisolationsmaterialien dar.
Die Dichte des zellförmigen Produktes kann zwischen ungefähr 0,08 und 1,60 g/ccm schwanken. Ein bevorzugter Dichtebereich
liegt zwischen ungefähr 0,24 und 0,80 g/ccm. Wie vorstehend erwähnt, kann die Zugfestigkeit gesteuert und
im wesentlichen von 0 für mit Träger versehene Isolationsmaterialien bis zu 7 kg/cm2 oder darüber schwanken. Die
letztliche Verwendung des zellförmigen Produktes bestimmt natürlich die gewünschte Festigkeit. Da die Reaktionen,
durch welche diese anorganischen Zemente gebildet werden, solche sind, bei denen im wesentlichen das ganze Hydratationswasser
und im wesentlichen das ganze zur Bildung der Aufschlämmung zugesetzte Wasser verbraucht werden,
kann die Gesamtmenge an Mikrofasern und sekundären Füllstoffmaterialien
bis zu ungefähr 40 % des fertigen gehärteten festen Produktes sowie bis zu ungefähr 25 % des fertigen
gehärteten zellförmigen Produktes ausmachen.
Die festen und zellförmigen Produkte sind wasserbeständig und nicht hygroskopisch. Sie sind ferner nicht entflammbar
und zeigen im wesentlichen keine Flammenausbreitung, keine Rauchentwicklung und stellen auch keinen Brennstoff dar.
Bei der Durchführung von Flammenausbreitungstests entspricht die Wirkungsweise des zellförmigen Produktes derjenigen
von Asbest mit einer Bewertung von O. Der begrenzende Sauerstoff index (limiting oxygen index) beträgt mehr als 95.
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Das erfindungsgemäße Verfahren liefert neue Produkte mit
einzigartigen Eigenschaften; die besonders für Bauzwecke geeignet sind. Es lassen sich viele Dichten, Zugfestigkeiten
sowie andere physikalische Eigenschaften einstellen, so daß die Produkte einen breiten Anwendungsbereich
finden.
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Leerseite
Claims (27)
- MÜLLER-BORE · DEUFEL · SCHÖN · HEPTELPATEKTANAVALiEDR. WOLFGANG MÜLLER-BORi <PATENTANWALT VON 1927- 1975) DR. PAUL DEUFEL. DIPL-CHEM. DR. ALFRED SCHÖN. DIPL.-CHEM. WERNER HERTEL, DIPL.-PHYS.L 1163Arthur D. Little, Inc.,25 Acorn Park,
Cambridge, Mass. 02140, USA.Verfahren zur Herstellung eines gefüllten anorganischen Harzzementes.PatentansprücheVerfahren zur Herstellung eines gefüllten anorganischen Harzzementes, dadurch gekennzeichnet, daß(a) eina reaktive Wasseraufschlämmung aus einem Magnesiumsalz, einer wasserlöslichen Phosphatkomponente und Magnesiumoxid gebildet wird, wobei die Aufschlämmung eine Viskosität zwischen ungefähr 700 und 15000 Centipoise aufweist,(b) in die Wasseraufschlämmung vor dem Absetzen eine solche Menge eines Mikrofaserfüllstoffs eingemengt wird, die ungefähr 2 bis ungefähr 40 Gew.-% der Aufschlämmung äquivalent ist, wobei das Mischen in der709885/0748HOüCUEN 8B-SISBERTSTn. 1 · POSTFACH 880720 · KABEL·: MUEBOFAT · TEL. «089» 471003 · TELEX 3-21283ORIGINAL INSPECTEDWeise durchgeführt wird, daß der Mikrofaserfüllstoff nichtplanar sowie in vielen Richtungen in der erhaltenen gefüllten anorganischen Harzzementmasse vorliegt. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte Magnesiumsalz aus Magnesiumchloridhexahydrat besteht und das Molverhältnis des Magnesiumchlor idhexahydrats zu dem Magnesiumoxid ungefähr 1:3 bis ungefähr 1:9 beträgt, oder aus Magnesiumsulfatheptahydrat besteht, wobei das Molverhältnis des Magnesiumsulfatheptahydrats zu dem Magnesiumoxid ungefähr 1:3 bis ungefähr 1:14 beträgt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reaktive Wasseraufschlämmung keinen merklichen Wasserüberschuß gegenüber der Wassermenge enthält, die zur Bildung des Harzzementes erforderlich ist.
- 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte wasserlösliche Phosphatkomponente ein glasartiges Phosphat, Phosphorsäure oder eine Mischung davon ist und in der Aufschlämmung in einer Menge von bis zu ungefähr 6 Gew.-% des Magnesiumoxids vorliegt.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte Mikrofaserfüllstoff aus kurzen Fasern besteht, die in der Weise klassiert sind, daß im wesentlichen alle Fasern eine Länge besitzen, welche eine Orientierung in einer Vielzahl von Richtungen in dem gefüllten anorganischen Harzzement erlauben.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten Mikrofaserfüllstoffs zwischen ungefähr 5 und 20 Gew.-%, bezogen auf die Aufschlämmung, schwankt. - . «709885/0748
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein sekundärer Füllstoff der Wasseraufschläitimung zusammen mit dem Mikrofaserfüllstoff zugesetzt wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte sekundäre Füllstoff aus Fasern, die länger sind als der Mikrofaserfüllstoff, einem in Form von Einzelteilchen vorliegenden Material, einen Füllstoff, der die Dichte des gebildeten gefüllten anorganischen Harzzementes herabzusetzen vermag, oder Mischungen davon, besteht.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gefüllte anorganische Harzzementmasse zu einer gewünschten Konfiguration verformt wird.
- 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein sekundärer Füllstoff während der Verformungsstufe zugesetzt wird.
- 11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der sekundäre Füllstoff aus Fasern mit einer Länge, die größer ist als die Länge des Mikrofaserfüllstoffs, aus einem in Form von Einzelteilchen vorliegenden Material, aus einem Füllstoff, welcher die Dichte des gebildeten gefüllten anorganischen Harzzementes herabzusetzen vermag, oder Mischungen davon besteht.
- 12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des sekundären Füllstoffs in der Weise erfolgt, daß der sekundäre Füllstoff mit der gefüllten anorganischen Harzzementmasse aufgelegt oder aufgesprüht wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der eingesetzte sekundäre Füllstoff aus einer Glasmatte besteht, wobei die Zugabe des sekundären Füllstoffs darin besteht, die Matte mit dem gefüllten anorganischen709885/0748Harzzement unter Druck sowie bei einer Temperatur zwischen ungefähr 95 und 125°C unter Bildung eines Laminats zu imprägnieren.
- 14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die gefüllte anorganische Harzzementmasse bei einer erhöhten Temperatur bis zu etwa 125°C gehärtet wird.
- 15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß auf wenigstens einer Oberfläche einer aus dem gefüllten anorganischen Harzzement ausgebildeten Konfiguration eine Schicht aus einem gefüllten anorganischen Harzzement mit einer anderen Füllstoffkombination und/ oder Füllstoffmasse aufgebracht wird.
- 16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wasseraufschlämmung eine gasförmige Komponente eingebracht wird, welche die Aufschlämmung zu expandieren vermag, so daß sie sich in zellförmiger Form absetzt, wobei die Einmengung der gasförmigen Komponente vor oder nach dem Einmischen des Mikrofaserfüllstoffs in die Wasseraufschlämmung oder gleichzeitig dazu durchgeführt wird.
- 17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des eingesetzten Mikrofaserfüllstoffs zwischen ungefähr 2 und 20 Gew.-%, bezogen auf die Aufschlämmung, schwankt.
- 18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein wasserabstoßendes anionisches grenzflächenaktives Mittel der Wasseraufschlämmung zugesetzt wird.
- 19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kalkbildner der Wasseraufschlämmung zugesetzt wird.709885/0748
- 20. Verfahren nach Anspruch 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmige Komponente in der Wasseraufschlämmung durch Reaktion oder Zersetzung eines chemischen Blähmittels erzeugt wird.
- 21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das eingesetzte chemische Blähmittel aus Wasserstoffperoxid besteht und die wäßrige Aufschlämmung einen Katalysator für die Zersetzung des Wasserstoffperoxids enthält.
- 22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte gasförmige Komponente ein verdampfbares Blähmittel ist, das gegenüber einer alkalischen Umgebung inert ist, und einen Siedepunkt unterhalb der Temperatur aufv/eist, bei welcher sich die Aufschlämmung in zellförmiger Form absetzt.
- 23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Blähmittel ein fluorierter Kohlenwasserstoff mit einem Siedepunkt ist, der etwas höher als Umgebungstemperatur ist.
- 24. Verfahren nach den Ansprüchen 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die eingesetzte gasförmige Komponente ein Inertgas ist, das in die Wasseraufschlämmung unter Umgebungsdruck oder unter erhöhtem Druck eingeführt wird.
- 25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß die gasförmige Komponente direkt in die Wasserauf schlämmung oder indirekt in Form eines vorgebildeten Schaums eingeführt wird.
- 26. Fester, gefüllter anorganischer Harzzement, dadurch gekennzeichnet, daß er nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15 hergestellt wird.709885/0748273257?
- 27. Zellförmiger gefüllter anorganischer Harzzement, dadurch gekennzeichnet, daß er nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 16 bis 25 hergestellt worden ist.709885/07*8
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