DE2732031A1 - Verfahren zum abfuellen von bitumenvermischten radioaktiven abfaellen - Google Patents
Verfahren zum abfuellen von bitumenvermischten radioaktiven abfaellenInfo
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Description
CtSELLSCHAFT KERNFORSCUUNC
und
Firma Werner u Maschinenfabr
FÜR MBH
Karlsruhe, den 23.6.1977 PLA 77*1 Sdt/ko
Verfahren zum Abfüllen von bitumenvermischten
radioaktiven Abfällen
- I
009885/0131
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abfüllen von ausgedampften,
bitumenvermischten radioaktiven Abfallkonzentraten, bei welchem
das Wasser mittels Temperaturen oberhalb seines Siedepunktes aus den Abfällen ausgetrieben/f welche anschließend in geeignete Behälter
abgefüllt werden, sowie eine dazu geeignete Austragsvorrichtung an einem Schneckenwellenverdampfer.
Ziel der Konditionierung radioaktiver Konzentrate aus der Abwasseraufbereitung ist es, das Endprodukt in eine lagerfähige, d.h.
eine wasserunlösliche Form zu bringen. Neben dem Vermischen mit Zement wird als Verfahren zum Fixieren das wesentlich vorteilhaftere
Einbetten der wässrigen Konzentrate bzw. Schlämme und Harze in heißes Bitum angewendet. Bei diesem Bituminierungsverfahren
werden die Schlämme bzw. Konzentrate oberhalb IAO C mit einem Mehrwellenextruder in Bitumen eingebracht, wobei das
Wasser verdampft und die radioaktiven Salze mit dem Bitumen vermengt werden. Das Bitumen- Abfall bzw. Waste-Gemisch verläßt
den als Verdampfer wirkenden Schneckenwellenextruder mit einer Temperatur ua 160 - I70°C und läuft in einer offenen Rinne infolge
der Schwerkraft in eine bereitstehende Trommel bzw. ein Abfallfase. Die Temperatur muß dabei wegen der dafür notwendigen
geringen Zähigkeit entsprechend hoch sein. Der besondere Nachteil dieser Anordnung besteht darin, daB das Bitumenwaetegemisch mit
hoher Temperatur der Atmosphäre ausgesetzt wird, wodurch eine hohe Brandgefahr gegeben ist. Die offene Ablaufrinne kann außerdem
leicht verstopfen, da der Bitumenwaeteetrom nicht homogen
und gleichmäßig fließt. Damit ist eine intensive Überwachung des
Abfüllvorganges erforderlich.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein sicheres Abfüllen
von einem Bitumenwastegemisch aus einem Schneckenwellenverdampfer
in Blechtrommeln bzw. Fässer zu erzielen. Vor allem soll die Brandgefahr verringert werden, da ein mit heißem Bitumen
gefüllt·· offen stehendes Faß eine erhebliche Gefahr .darstellt.
Außerdem soll die Abkühlzeit der gefüllten Trommeln bzw. Fässer verringert werden.
809885/0131
üie Erfindung schlägt nun zur Lösung dieser Aufgabe ein Verfahren
der eingangs genannten Art vor, bei welchem die Produkttemperatur
der bitumenvermischten Abfälle unmittelbar vor der Abfüllung ins Fass im Verhältnis zu der Prozess temperatur stark abgesenkt wird.
Eine erfindungsgemäße Austragsvorrichtung an einem Mehrschneckenwellenverdampfer
sieht zu diesem Zweck vor, daß - in Förderrichtung des Mehrschneckenwellenextruder gesehen - an das Gehäuse des Verdampfers
ein zusätzliches Austragegehäuse angesetzt ist, in dessen
Fürderbohrungen die Schneckenwellen weitergeführt sind, daß das
Austragegehäuse an seiner Unterseite eine Austragsöffnung aufweist,
und daß in die Wandung des Austragegehäuseβ Kühlkanäle eingebracht
sind. Weiterhin ist es gemäß der vorliegenden Erfindung von Vorteil, d»ß zusätzlich zu den Kühlkanälen in der Wandung des Austragegehäuses
Heizkanäle vorhanden sind, wobei die lieizkanäle und die Kühlkanile jeweils auf konzentrischen Kreisen gelegen sind und
daß ab der inneren öffnung der Austrageöffnung die Förderrichtung
der Schneckenwellen bzw. der Schneckenwellenenden umgekehrt zu
der Hauptförderrichtung ist.
Auf diese Weise kann nun die Temperatur in vorteilhafter Weise
herabgesetzt werden und trotz der dadurch bedingten Druckerhöhung ein einwandfreier Bitumenzwangsaustrag durch die Druckerhöhung
in der letzten Stufe erzielt werden. Die Kühlung ist zweckmäßigerweise mit dem Zwangsaus trag bzw. mit der Druckerhöhung
durch die besondere Ausführung der Schneckenwe1lenenden
verbunden, da sonst eine Vers topfungsgefahr besteht.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand der Figur, die einen Längsschnitt durch den Austragsteil eines
schneckenwellenextruder s bzw. -verdampfers zeigt, erläutert.
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Im Prozessteil bzw. im Mehrschneckenve1lenverdampfer wurden
zum Austreibung des Wasser» aus den flüssigen Konzentraten oder Abfallstoffen Temperaturen benötigt, die wesentlich oberhalb
des Siedepunktes vom Wasser liegen. Insbesondere bei der Entfernung des Restprozente noch enthaltenen Wassers ist eine deutliche
Temperaturdifferenz zwischen Siedepunkt und Prozess temperatur erforderlich, wenn eine wirtschaftlich vertretbare Trocknung
erzielt werden soll (Restwassergehalt und Durchsatz der Maschine).
Damit ist in der Regel eine hohe Produkt temperatur des ins Faß
abzufüllenden Endproduktes bedingt mit der Folge, daß lange Zeiten
benötigt werden, bis der Faßinhalt infolge Abstrahlung von selbst abkühlt.
Häufig stehen nun aber radioaktive Produkte zur Aufarbeitung
an, die unter der Langzeiteinwirkung hoher Temperatur zur Zersetzung
neigen (Ionentauscherharze) oder infolge ihrer ehem.
Zusammensetzung aus gleichem Anlaß zu ehem. Reaktionen neigen.
Der Vorteil,den die vorliegende Erfindung offeriert, liegt nun darin, in dem Verdampfer bzw. Schneckenwe1lenextruder) höhere
Temperaturen zulassen zu können, aber unmittelbar vor der Abfüllung ins FaS die Produkttemperatur kräftig abzusenken.
Wie nun dia Figur zeigt, ist an das Gehäuse 1 des Mehrschneckenwellenverdampfers
bekannter Bauart mittels der Schrauben 2 ein zusätzliches Austragsgehäuse 3 über die Flanschen 4 und 5 angeschraubt.
Beide Gehäuse 1 und 3 sind, wie in der Figur nicht sichtbar, horizontal geteilt und weisen zwei oder mehrere nebeneineinanderliegende
und übereinander sich horizontal durchdringende Längsbohrungen 6 auf, in welchem die Schneckenwellen 7, die in bekannter
Weise arbeiten, wirken. Die "eigentlichen Schneckenwellen 7, deren Profil 8 aufgebrochen dargestellt ist, sind auf der Antriebswelle
9 mittels der Paßfeder 10 gegen Verdrehung gesichert und mittels des Druckstückes 11 und der Schraube 12 befestigt. An seinem
Ende ist das zusätzliche Austragsgehäuse 3 mittels des Deckel* 13 dicht verschlossen.
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Die Fürderrichtung der Schneckenwelle 7 ist mit dem Pfeil 14
dargestellt. In den Hohlraum bzw. in den Wellengängen 15 des Profils 8 wird nun das Bitumenwastegeraisch in Pfeilrichtung
14 gefördert. An der Unterseite des Gehäuses 3 ist eine Austragsöffnung
16 mit innerem Öffnungsrand 28 angebracht, ab deren Höhe etwa das Schneckenwe1leneuda 17 eine Besonderheit
aufweist. Diese besteht darin, daß ab dieser Stelle die Steigung der Gewinde- bzw. Wellengänge 18 der Schneckenwelle 7
umgekehrt zu denen wie in der Pos. 8 verlaufen, so daß etwa ab dieser Stelle 19 die Förderrichtung der Schnecke entgegengesetzt
zu der des Pfeiles 14 ist. Dadurch wird zum Ende 17 der Schnecken*
welle 7 hin in der Gehäusebohrung 6 eine Druckerhöhung bzw. Rückförderung
erzielt, durch welche einerseits das Schneckenwellenende
mit den Teilen Il und 12 sowie der Endraum 20 von dem Bitumengemisch
weitgehend freigehalten werden und andererseits dieses Gemisch aus der Öffnung 16 herausgedrückt bzw. zwangsausgetragen
wi rd.
Dies ist insbesondere deswegen notwendig, da das Gehäuse 3 mittel·
des Kühlkreises 21 über die Anschlüsse 22 und 23 mit Kühlwasser
gekühlt wird. Zusätzlich wird zum Anfahren der Schneckenwellen
nach einem Stillstand mit Abkühlung in dem Gehäuse 3 eine über die Anschlüsse 24 und 25 beaufschlagter Heizkreis 26 Verdampf
vorgesehen. Dabei liegen die beiden Kreise 21 und 26 vorteilhafterweise
in dem Gehäuse 3 auf konzentrischen Kreisen.
ο ο
Temperatur von 160 -170 C etwa an der Stelle 27 in den Gängen
Temperatur von 160 -170 C etwa an der Stelle 27 in den Gängen
15 der Schneckenwelle 7 gemäß Pfeilrichtung 14 das zusätzliche
Austragsgehäuse 3 eintritt. In dem Gehäuse 3 wird es unter Kühlung
du-ch den Kühlkreis 21 bis in die Höhe der Austragsöffnung gefördert,
aus welcher es durch die Druckerhöhung im Endbereich der Schneckenwelle trotz seiner durch die Abkühlung bewirkte
höhere Zähigkeit herausgedrückt wird und nach unten in ein nicht dargestelltes Abfallfaß fällt.
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Während bei den bisher üblichen Verfahren das Bitumenwastegemisch
wegen der zum Abfließen erforderlichen geringen Zähigkeit mit
hoher Temperatur aus dem Sehneekenwellenverdampfer austreten muß,
ist dies bei dem gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Zwangsaustrag nicht mehr nötig. In dem Austrags gehäuse 3 kann mittels der
Transportschnecken ein so großer Axialschub aufgebracht werden,
daß das Bitumenwastegeraisch eine wesentlich höhere Zähigkeit
haben darf und damit die Temperatur um 60 - 100 C tiefer legen kann. Diese Temperaturabsenkung wird erreicht, indem das Ausmaßgehäuse
im Gegenstrom zum Bitumenwastegemisch mit Kühlwasser in
dem Kühlkreis 21 durchflossen wird. Damit kann das Gemisch von
der für die Einmischung des Wastes in das bitumenerforderlichen Temperatur von 160 bis 170 C auf eine Austragstemperatur in der
Größenordnung von 60 C abgekühlt werden. Dabei verläßt das Bitumengemisch
den Schneckenwe1lenverdampfer mit einer einstellbaren
niedrigen Temperatur. Damit wird das Brandrisiko wesentlich gesenkt und die Abkühlzeit der Fässer reduziert. Durch den Zwangsaustrag
direkt in die Trommel entfällt ein Aufstauen und Verstopfen der Auetrageeinrichtung.
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ι ·8
Leerseite
Leerseite
Claims (4)
1.!Verfahren zum Abfüllen von ausgedampften bitumenvermischten,
radioaktiven Abfallkonzentraten, bei welchem das Wasser mittel·
Temperaturen oberhalb seines Siedepunktes aus den Abfällen
wird . »t
ausgetrieben, /Welche anschließend in geeignete Behälter abgefüllt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Produkt temperatur
der bitumenvermischten Abfälle unmittelbar vor der Abfüllung ins FaS im Verhältnis zu den Prozesstemperaturen stark abgesenkt
wird.
2. Austragevorrichtung für einen Mehrschneckenwellenverdampfer
in Anwendung eines Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß - in Förderrichtung gesehen,an «las Gehäuse (1)
des Verdampfers ein zusätzliches Auetragegehäuse (3) angesetzt
ist, in dessen Förderbohrungen (6) die Schneckenwellen (7) weitergeführt sind und/an seiner Unterseite eine Austragsöffnung
(16) aufweist.und daß in die Wandung des Austragegehäuses (3)
Kühlkanäle (21) eingebracht sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich
zu den Kühlkanälen (21) in der Wandung des Austragsgehäuses
(3) Heizkanäle (26) vorhanden sind, wobei die Heizkanäle (26) und die Kühlkanäle (21) jeweils auf konzentrischen
Kreisen gelegen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ab der inneren Öffnung (28) der Austrageöffnung (16) die
Förderrichtung der Schneckenwellen bzw. der Schneckenwellenenden (18) umgekehrt zu der Hauptförderung (14) ist.
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ORIGINAL INSPECTED
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