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Permanentmagnet-Schlüssel für eine Verriegelungsvorrichtung
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Die Erfindung betrifft einen Permanentmagnet-Schlüssel für eine Verriegelungsvorrichtung,
insbesondere für ein Drehzylinderschloß, mit einem Schlüsselgriff und einem daran
angebrachten, aus permanentmagnetischem Material bestehenden Schlüsselkörper von
im wesentlichen zylindrischem Umfang, dessen Zylinderachse in Längsrichtung des
Schlüssels verläuft und der an seinem Umfang mit mindestens einer in vorgegebener
Winkellage befindlichen magnetischen Kodierung versehen ist.
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Ein derartiger Permanentmagnet-Schlüssel, der auch als Rundschlüssel
bezeichnet wird, ist in der älteren, nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
P 27 06 919.8 (Figuren 3, 4) beschrieben. Bei diesem Permanentmagnet-Schlüssel besteht
die magnetische Kodierung aus einem am Außenumfang des Schlüsselkörpers angeordneten,
konzentrierten, linienförmigen Pol einer vorgegebenen Polarität, der sich parallel
zur Zylinderachse erstreckt, sowie auf gegenüberliegenden Seiten des konzentrierten,
linienförmigen Poles abgeschwächten Polen entgegengesetzter Polarität.Der PermanentmagneDSchlüssel
dient zum Verstellen einer magnetisch beeinflußbaren Zuhaltung in Form eines punkt-
oder strichförmig aufliegenden Sperrkörpers, der längs einer Rollbahn
in
der Verriegelungsvorrichtung frei rollbar gelagert ist und durch den Permanentmagnet-Schlüssel
in eine Freigabestellung bewegt wird. Zweckmäßigerweise ist der Schlüsselkörper
mit mehreren axial versetzt zueinander angeordnetsn magnetischen Kodierungen zur
Betätigung mehrerer Zuhaltungen versehen.
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Es ist bei permanentmagnetisch betätigten Schlössern (vgl. z.B.
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DT-PS 2 138 991) bereits bekannt geworden, den Permanentmagnet-Schlüssel
mit einer Codeverstellung zu versehen. Zu diesem Zweck wird bei dem vorbekannten
permanentmagnetisch betätigten Schloß der Permanentmagnet-Schlüssel mit einer drehbaren
Rastscheibe versehen, auf der der Permanentmagnet des Schlüssels angebracht wird.
Dies ist eine konstruktiv etwas aufwendige Lösung, und sie bedingt eine entsprechende
Vergrößerung des Permanentmagnet-Schlüssels.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Permanentmagnet-Schlüssel
der eingangs angegebenen Art mit einer konstruktiv möglichst einfachen Codeverstellung
zu versehen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Permanentmagnet-Schlüssel mit den
eingangs angegebenen Merkmalen erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der die magnetische Kodierung bestimmende Teil des Schlüsselkörpers zur Codeverstellung
durch eine Drehung um die Zylinderachse gegenüber dem Schlüsselgriff verstellbar
ist.
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Entsprechend der erfindungsgemäßen Lösung ist somit der Schlüsselkörper
selbst - oder zumindest ein Teil davon - gegenüber dem Schlüsselgriff drehbar. Zur
Codeverstellung ist daher keine gesonderte Rastscheibe oder dergleichen erforderlich,
wodurch zum einen der konstruktive Aufwand sehr gering gehalten wird und zum anderen
die Auenabmessungen des Permanentmagnet-Schlüssels praktisch gleich sein können
denen eines unverstellbaren Permanentmagnet-Schlüssels.
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Bei einem Permanentmagnet-Schlüssel kann zwar, im Gegensatz zu herkömmlichen
mechanischen Schlüsseln,die Kodierung nicht ohne weiteres von einem Unbefugten "gelesen"
werden; bei entsprechendem Aufwand, d.h. mit speziellen Geräten, lä.3t sich jedoch
auch eine magnetische Kodierung lesen und somit nachmachen. Bei einer verstellbaren
Kodierung, wie sie durch die vorliegende Erfindung vorgeschlagen wird, nützt das
Lesen der eingestellten Kodierung dem Unbefugten jedoch nichts, solange die richtige
Kodierung zumal allein im Gehirn des Befugten gespeichert ist, das menschliche Gedächtnis
- zumindest bis heute - von auen nicht "gelesen" werden kann.
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Zweckmäbigerweise ist die Drehbewegung des Schlüsselkörpers nicht
durch irgendwelche Anschlägs begrenzt, so da.3 er um volle 3600 drehbar ist.
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Wie eingangs erwähnt, weist der Schlüsselkörper mehrere in Achsrichtung
gegeneinander versetzte magnetische Kodierungen zur Betätigung mehrerer Zuhaltungen
auf. Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung kann
auch in diesem Fall der Schlüsselkörper als Einheit gegenüber dem Schlüsselgriff
drehbar sein. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind Jedoch die
magnetischen Kodierungen Jeweils an einer eigenen permanentmagnetischen Scheibe
vorgesehen, die zusammen den Schlüsselkörper bilden, wobei zumindest einige der
permanentmagnetischen Scheiben relativ zueinander und zum Schlüsselgriff drehbar
sind.
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Hierdurch wird eine größere Variationsmöglichkeit der Codeverstellung
und somit eine erhöhte Sicherheit gegen unbefugte Benutzung erreicht.
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Gemäß einer bevorzugten konstruktiven Ausführungsform der Erfindung
ist der Schlüsselkörper ringförmig ausgebildet und auf einem am Schlüsselgriff angebrachten
axial verlaufenden Lagerzapfen drehbar gelagert. Hierbei ist zweckmäßigerweise an
dem dem Schlüsselgriff abgewandten Ende des Lagerzapfens ein Anschlagkörper zur
Begrenzung einer Axialbewegung des Schlüssel körpers angebracht. Hierdurch wird
eine konstruktiv ebenso einfache wie funktionssichere Verstellbarkeit des Schlüsselkörpers
bzw. der den Schlüsselkörper bildenden permanentmegnetischen Scheiben erreicht.
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Zweckmäßigerweise ist der Schlüsselkörper durch eine Feder in einer
axialen Richtung vorgespannt. Hierdurch wird der Drehbewegung des Schlüsselkörpere
ein genau dosierter Widerstand entgegengesetzt, damit eine einmal eingestellte Kodierung
sich nicht unbeabsichtigt verstellen kann. Hierbei ist es möglich,
daX
die aneinanderanliegenden Flächen der relativ zueinander drehbaren Teile eben ausgebildet
sind, so da sich eine stufenlose Verstellmöglichkeit ergibt. Vorzugsweise ist jedoch
jeder drehbare Teil des Schlüsselkörpers begrenzt axial verschiebbar und an einer
Stirnseite mit einer Kerbverzahnung zur schrittweisen Verstellung versehen. Hierdurch
wird die Einstellbarkeit einher gewünschten Kodierung erheblich erleichtert.
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Ist der Schlüsselkörper, wie oben erwähnt, aus mehreren permanentmagnetischen
Scheiben zusammengesetzt, so sind diese Scheiben an ihren beiden Stirnseiten mit
einer Kerbverzahnung versehen, und sie werden sämtlich durch die Feder in Eingriff
gehalten.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Lagerzapfen, auf dem
der Schlüsselkürper drehbar gelagert ist, mit einer längs verlaufenden Bohrung versehen,
in die beim Einstecken des Schlüssels ein im Schlüsselloch der Verriegelungsvorrichtung
angeordneter Führungsdorn eintaucht. Hierdurch wird zum einen erreicht, daß der
Schlüssel beim Einstecken in das Schlüsselloch besser geführt wird, wodurch die
mechanische Beanspruchung der aus permanentmagnetischem Material bestehenden drehbaren
Teile des Schlüsselkörpers verringert wird. Zum anderen wird die Verriegelungsvorrichtung
durch den im Schlüsselloch angeordneten Führungsdorn gegen ein Aufbohren geschützt.
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Die erfindungsgemäße Codeverstellung hat, wie weiter oben erwähnt,
insbesondere den Zweck, eine Nachahmung des Schlüssels zu erschweren und somit die
Sicherheit der Verriegelungsvorrichtung zu erhöhen. In weiterer Ausgestaltung der
Erfindung ist der Permanentmagnet-Schlüssel jedoch gekennzeichnet durch seine Anwendung
als Generalschlüssel für eine Generalschliet3-anlage. Der erfindungsgemäl3e Permanentmagnet-Schlüssel
kann nämlich wegen seiner Codeverstellbarkeit zur Betätigung verschieden kodierter
Schlösser benutzt werden, die gemeinsam eine Generalschließanlage bilden. Hierzu
ist lediglich erforderlich, daß die Bedienungsperson die Kodierungen der verschiedenen
Schlösser kennt und sie an seinem Permanentmagnet-Schlüssel jeweils einstellt.
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Anhand der Zeichnung werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher erläutert. Es zeigt: Figur 1 eine - teilweise geschnittene - Ansicht eines
ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäl3en Permanentmagnet-Schlüssels;
Figur 2 eine der Figur 1 entsprechende Ansicht eines anderen Ausführungsbeispiels;
Figur 3 eine den vorhergehenden Figuren entsprechende Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels
mit einem bruchstückhaften Teil einer zugehörigen Verriegelungsvorrichtung.
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Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Permanentmagnet-Schlüssel
dienen zum Betätigen eines Drehzylinderschlosses, bei dom eine aus ferromagnetischem
Liatorial bestehende Zuhaltung in Form eines rollbaren Sperrkörpors, beisplelsweise
einer Rolle, durch die Magnetkräfte des Permanentmagnet-Schlüssels in eine Freigabestellung
bewogt werden. Da die Ausgostaltung des Drehzylinderschlosses selbst - abgesehen
von dem Detail in Figur 3 - nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, wurde
das Drehzylinderschlo1 nicht näher dargestellt; in diesem Zusammenhang wird jedoch
auf die deutsche Patentanmeldung P 27 oa 919.9 des Anmelders verwiesen.
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Der in Figur 1 gezeigte Permanentmagnet-Schlüssel besteht aus einem
Schlüsselgriff 2 und einem getrennt davon ausgebildeten Schlüsselkürper 4. Dnr Schlüsselkörper
4 besteht aus einem permanentmaynetischen Material, ist ringförmig ausgubildet und
besitzt einen zylindrischen Umfang. Wie dargestellt, ist der Schlüsselkörper 4 magnetischen
Kodierungen 6 in Form von mit mehreren/strichförmigen, konzentrierten Polen versehen,
die parallel zu der Zylinderachse vorlaufon und in axialer Richtung, mit dazwischenliegenden
Abständen, gegeneinander versetzt angeordnet sind. Jeder der konzentrierten, linienförmigen
Pol, der ein Nord- oder Südpol sein kann, ist in einer vorgegebenen Winkellage (in
Umfangerichtung gesellen) angeordnet, und zwar entsprechend einer vorgegebenen Kodierung.
Beidseitig zu jedem konzentrierten Pol in Umfangsrichtung sind abgeschwächte Polfelder
der entgegengesetzten Polarität vorgeseher. Jodo der Kodierungen 6 ist in der Lage,
jeweils eine zuge@örige Zuhaltung
des betreffenden Drehzylinderschlosses
in seine Freigabestellung zu bewegen, wenn der Permenentmagnet-Schlüssel in das
Schlüsselloch eingesteckt wird.
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Der Schlüsselkörper 4 ist auf einem Lagerzapfen 8, der am Schlüsselgriff
angebracht ist und sich in Richtung der Zylinderachse erstreckt, drehbar gelagert.
An dem dem Schlüsselgriff 2 abgewandten Ende des Lagerzapfens 8 ist ein kappenförmiger
Anschlagkörper 10 befestigt, in dessen Ausnehmung eine den Lagerzapfen 8 umgebende,
als Schraubenfeder ausgebildete Feder 12 angeordnet ist. Die Feder 12 stützt sich
em Anschlagkörper 10 ab und spannt den Schlüsselkörper 4 nach rechts (in Figur 1)
vor. Hierdurch wird eine an der abgewandten Stirnseite des Schlüsselkörpers 4 und
einer zugehörigen Schulter des Schlüsselgriffs 2 vorgeseerf Kerbverzahnung 14 in
Eingriff gedrückt.
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Der Schlüsselkörper 4 wird somit durch die Kraft der Feder 12 und
die Kerbverzahnung 14 in einer bestimmten Stellung relativ zum Schlüsselgriff 2
gehalten. Zur Codeverstellung wird der Schlüsselkörper 4 in seiner Gesamtheit auf
dem Lagerzapfen 8 gedreht; die Drehung erfolgt aufgrund der Kerbverzahnung 14 schrittweise,
und die Feder 12 sorgt hierbei dafür, da13 zum einen die bei der Drehung des Schlüsselkörpers
4 erforderliche Axialbewegung des Schlüsselkörpers 4 möglich ist und zum anderen
der Schlüsselkörper 4 mit einer bestimmten Kraft in seiner eingestellten Lage gehalten
wird.
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In Figur 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiels dargestellt, bei dem
entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen wie in Figur 1 bezeichnet wurden.
Der Permanentmagnet-Schlüssel nach FigurZentspricht in seinem grundsätzlichen Aufbau
dem Permanentmagnet-Schlüssel nach Figur 1, Jedoch mit dem Unterschied, daX der
Schlüsselkörper 4a nicht einteilig ausgebildet, sondern aus mehreren getrennten
Permanentmagnet-Scheiben 16 zusammengesetzt ist. Für Jede magnetische Kodierung
6 ist somit eine eigene Permanentmagnet-Scheibe 16 vorgesehen. Jede der Permanentmagnet-Scheiben
16 steht mit der benachbarten Permanentmagnet-Scheibe 16 durch eine eigene Kerbverzahnung
14 in Verbindung, wobei sämtliche Permanentmagnet-Scheiben 16 durch die gemeinsame
Feder 12 in ihre Eingriffsstellung vorgespannt werden.
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Aufgrund dieser Ausbildung kann somit der Schlüsselkörper 4a nicht
nur insgesamt gegenüber dem Schlüsselgriff 2 verdreht werden; vielmehr können die
einzelnen Permanentmagnet-Scheiben 16 auch relativ zueinander verdreht werden. Dadurch
wird natürlich die Variationsmöglichkeit der Codeverstellung wesentlich größer als
bei dem Ausführungsbeispiel nach der Figur 1.
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Das Ausführungsbeispiel nach Figur 3 entspricht im wesentlichen dem
Ausführungsbeispiel nach Figur 2, mit dem Unterschied, daS der Lagerzapfen Be nicht
als Vollkörper, sondern als Hohlkörper ausgebildet ist, der mit einer durchgehenden
Bohrung 18 versehen ist. In die Bohrung 18 taucht beim Einstecken des Schlüssels
ein
Führungsdorn 20 ein, der im Schlüsselloch 22 eines zugehörigen
Drehzylinderschlosses 24 angeordnet ist. Hierdurch wird der Schlüssel beim Einstecken
besser geführt, und darüber hinaus wird ein Aufbohren des Drehzylinderschlosses
erschwert.
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L e e r s e i t e