DE2724741B2 - Schutzbeschaltung für jeweils ein Stromrichterventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schutzbeschaltung für jeweils ein steuerbares Stromrichterventil eines Stromrichters
in BriJckenschaM jng mi: zu den Stromrichtervenlilen
parallelliegeiiden Freilaufdioden, bei der das
Stromrichterventil durch die Rt lenschaltung einer
ersten Diode und eines ersten Kondensators überbrückt ist und parallel zur Diode ein Entladewiderstand
angeordnet ist
Unter steuerbaren Stromrichterventilen sind im folgenden sowohl Transistoren im Schaltbetrieb als
auch Thyristoren zu verstehen. Bei als steuerbare Stromrichterventile eingesetzten im Schaltbetrieb arbeitenden
Transistoren entstehen in diesen Verluste, die man in während der Durchflußphase auftretende,
sogenannte statische und während der Einschalt- und Ausschaltphase auftretende sogenannte dynamische
Verluste unterteilt. Die dynamischen Verluste sind durch hohe Spitzenverlustleistungen gekennzeichnet
und bilden damit bei höheren Arbeitsfrequenzen einen merklichen Teil der Gesamtverlustleistung. Beim Ein-
und Ausschalten von im Schaltbetrieb arbeitenden Transistoren ist zusätzlich zu beachten, daß der
Transistor innerhalb seines sicheren Arbeitsbereiches bleibt. Die Einschaltverluste lassen sich mit verhältnismäßig
einfachen Ansteuertechniken vermindern, z. B. durch kurzzeitige Übersteuerung des Transistors.
Zur Verhinderung der Abschaltverluste ist unter der Bezeichnung RCD-Beschallung aus der Druckschrift
VALVO-Berichte (1974), Band XVIII, Heft 1/2, Seite 150, Bild 11 eine Schutzbeschaltung bekannt, bei der ein
Schalttransistor durch eine Reihenschaltung einer ersten Diode und eines ersten Kondensators überbrückt
ist und parallel zur Diode ein Entladewiderstand angeordnet ist. Darüber hinaus ist aus der DE-AS
11 85 283, Fig. 1 und 2 eine Schutzbeschaltung der eingangs genannten Art bekannt, bei der zusätzlich zur
RCD-Beschallung der Schalttransistor durch eine Freilaufdiode überbrückt ist. Bei einer solchen RCD-Beschaltung
kommutiert beim Abschalten des Transistors dessen Kollektorstrom über die erste Diode auf den
ersten Kondensator. Der erste Kondensator wirkt somit einem schnellen Spannungsanstieg am Transistor beim
Abschalten entgegen, so daß trotz des zu Beginn des Abschaltvorganges noch beachtlichen Stromflusses
durch den Transistor die auftretende Verlustleistung in Grenzen bleibt. Wegen der im Stromkreis enthaltenen
Induktivitäten wird der erste Kondensator et-yas über
ίο den Wert der sich nach dem Abschalten am Transistor
einstellenden Spannung aufgeladen. Dies ist anhand der Fig.2 veranschaulicht, wobei die Oberspannung mit
Δ U bezeichnet ist In der nächsten Leitungsphase des Transistors entlädt sich der erste Kondensator über den
is Entladewiderstand und den Transistor. Dabei wird die
im ersten Kondensator gespeicherte elektrische Energie umgesetzt Für die Entladung des ersten Kondensators
steht somit lediglich die Dauer der Leitungsphase des zugehörigen Transistors zur Verfugung. Die durch
die Größe des Entladewiderstandes sowie die Kapazität des ersten Kondensators bestimmte Zeitkonstante ist
somit nach oben hin begrenzt Mit einer solchen RCD-Beschaltung können die Abschaltverluste erfahrungsgemäß
beträchtlich verringert werden.
Die am ersten Kondensator auftretende Überspannung AU hängt von den im Stromkreis befindlichen
Induktivitäten sowis der Kapazität des ersten Kondensators
ab. Da die Gesamtspannung des ersten Kondensators während der Sperrphase des Transistors
an diesem ansteht, ist es erforderlich. Transistoren
einzusetzen, deren Sperrspannungsbelastbarkeit hinreichend hoch ist Die Verkleinerung der Überspannung
würde somit den Einsatz billigerer Transistoren gestatten.
Der Einsatz von ersten Kondensatoren mit einer höheren Kapazität gestattet die Verkleinerung der
Überspannung. Diese Maßnahme hat jedoch eine Vergrößerung der bei der Entladung des ersten
Kondensators über den Entladewiderstand und den Transistor auftretenden Zeitkonstantcn zur Folge, so
daß bei hohen Taktfrequenzen der erste Kondensator nur noch unbefriedigend entladen wird. Zum anderen
stellt ein derartig großer erster Kondensator zu Beginn der Leitungsphase des zum ersten in Serie geschalteten
zweiten Transistors einen Kurzschluß des sperrenden Transistors dar, so daß der zweite Transistor zu Beginn
einer Leitungsphase mit unzulässig hohen Strömen beaufschlagt wird, die zu dessen Zerstörung führer·
können.
so Aus der DE-AS 15 38 154 ist eine Schutzbeschaltung
für eine Stromrichteranordnung mit Thyristoren bekannt, denen jeweils eine Reihenschaltung einer in
Durchlaßrichtung des Thyristors gepolten Diode mit einem Kondensator parallel geschaltet ist, wobei dem
Kondensator ein Entladewiderstand parallel geschaltet
ist. Zusätzlich ist der Reihenschaltung ein Widerstand in Reihe geschaltet Parallel zu der Reihenschaltung und
dem Widerstand liegt ein zusätzlicher Kondensator mit einem Entladewiderstand, wobei diese Gesamtschal·
tung über einen Doppelweggleichrichter mit den Hauptanschlüssen des Thyristors verbunden ist. Diese
Schutzbeschaltung dient dazu, den aufgrund des Trägerspeichereffektes auftretenden Rückstrom des
Thyristors auftretenden sehr steilen Spannungssprung der negativen Sperrspannung weniger steil zu gestalten;
denn ein steiler Spannungssprung kann bei Stromrichtern in Brückenschaltung an anderen Stromrichterventilen
der Anlage in positiver Spannungsrichtung auftreten
und dadurch diese Thyristoren zünden· Durch dieses sogenannte »Kippen« können die Thyristoren zerstört
werden. Bei der bekannten Schutzschaltung nimmt der zusätzliche Kondensator den Rückstrom beim Übergang
des Thyristors in den Sperrzustand auf und verhindert damit eine unzulässige Steilheit des Anstieges
der negativen Sperrspannung am Thyristor und somit auch entsprechende positive Spannungssprünge
an weiteren Thyristoren der Anlage. Diese bekannte Schutzbeschaltung verhindert somit lediglich eine
unzulässige Steilheit des Anstieges der negativen Sperrspannung und ist bezüglich der Zahl der
benötigten Bauelemente recht aufwendig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzbeschaltung der eingangs genannten Art so
auszugestalten, daß die beim Übergang in die Sperrphase des Stromrichterventils auftretende Überspannung
am Kondensator verkleinert wird, ohne daß die Kapazität dieses Kondensators erhöht werden muß.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß da?. Stromrichterventil durch die Serienschaltung
eines zweiten Kondensators und einer zweiten in Durchlaßrichtung des Stromrichtervenlils angeordneten
Diode überbrückt ist, daß der eine Belag des zweiten Kondensators mit der Elektrode des zugehörigen
Stromrichterventils verbunden ist, an der ein Pol der
Speisespannungsquelle direkt angeschlossen ist und daß der andere Belag des zweiten Kondensators, der mit der
zweiten Diode verbunden ist, über einen Widerstand mit dem anderen Pol der Speisespannungsquelle verbunden
ist
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Idee zugrunde, parallel zum steuerbaren Stromrichterventil
einen zweiten Kondensator anzuordnen, der mit seiner Stromübernahme erst dann beginnt, wenn die Ausbildung
der Überspannung AU einsetzt Damit kann der erste Kondensator der bisher üblichen RCD-Beschattung
hinreichend klein gewählt werden, so daß er auch bei kurzen Leitungsphasen des zugehörigen steuerbaren
Stromri<-hterventils sich voll entlädt und beim Leitendwerden des zweiten, zum ersten in Serie
liegenden, als steuerbares Stromrichterventil dienenden, keine unzulässig hohen Verschiebungsströme verursacht.
Die Kapazität des zweiten Kondensators kann erheblich größer als die des ersten Kondensators der
bisherigen RCD-Berchaltung sein, ds er sich zum einen
lediglich auf die Höhe der Speisespannung zu entladen hat, zum anderen für diese Entladung der im Vergleich
zur Leitungsphase des zugehörigen steuerbaren Stromrichterventils die erheblich größere Taktzeit zur
Verfügung steht
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in den Fig. 1 und 2 näher
erläutert.
F i g. 1 zeigt als Stromrichter das Schaltbild eines Transistorgleichstromumkehrstellers oder Wechselrichters
mit der den einzelnen Transistoren Tl bis TA zugeordneten Schutzbeschaltung. Die Bezugszeichen
sind dabei so aufgebaut, daß die erste Ziffer jeweils mit der Ziffer des zugehörigen Transistors übereinstimmt.
Der gestrichelt umrandete und mit 1 bezeichnete Teil der Schaltungsanordnung zeigt einen bisher üblichen
transistorisierten Gleichstromumkehrsteller oder Wechselrichter mit als steuerbare Stromrichterventile
dienenden Transistoren Tl bis TA in einer einphasigen Brückenschaltung. A.i den Klemmen P und N liegt der
positive, bzw. der negative Pol der speisenden Gleichspannungsquelle. Jedem Transistor liegt eine
Freilaufdiode (D 1 bis DA) antiparallel. So ist beispielsweise
der Transistor Ti durch die Freilaufdiode D1, der
Transistor T2 durch die Freilaufdiode D 2 überbrückt. Zwei einander diagonal gegenüberliegende Transistoren,
also beispielsweise Tl und T2 bzw. T3 und T4 sind
jeweils gleichzeitig stromführend und schalten die an den Klemmen P und N anstehende Speisespannung
alternierend an die ohmisch-induktive Last 2, die beispielsweise ein Gleichstrommotor sein kann. Ob die
ίο gezeigte Brückenschaltung als Gleichstromumkehrsteller
oder Wechselrichter dient, hängt lediglich von der Taktung der Transistoren Ti bis TA ab. Das
Durchsteuern bzw. Sperren der Transistoren Tl bis TA ist durch die Spannungen U\ bis UA festgelegt, die an
der Basis-Emitter-Strecke der Transistoren über einen Steuersatz angelegt wird.
Jedem der Transistoren Tl bis TA ist eine herkömmliche RCD-Beschaltung zugeordnet Da die
Schutzbeschaltungen der einzelnen Transistoren Tl bis TA übereinstimmen, genügt es, lediglich die dem
Transistor Tl zugeordnete näher zu [,-«schreiben.
Dieser Transistor 7"1 ist durch die Sirienschaltung
einer ersten Diode D10 sowie eines ersten Kondensators
C10 überbrückt Parallel zur Diode D10 liegt der
Entladewiderstand R10. Zur Veranschaulichung der
Wirkungsweise der RCD-Beschaltung wird auf die F i g. 2 Bezug genommen. Beim Übergang des Transistors
Tl in die Sperrphase im Zeitpunkt 11 sinkt der
Strom h\ langsam ab. Hierbei kommutiert der Strom auf
die Reihenschaltung der ersten Diode D iOunddes ersten
Kondensators ClO. Der erste Kondensator ClO lädt sich nur langsam auf. Dies führt zu dem nur gemäßigten
Spannungsanstieg der am Transistor Tl anstehenden Spannung Ut \- Die im Strompfad befindlichen Indukti-
vitäten erzwingen eine Überspannung A U gegenüber der nach Beendigung des Ausschaltvorganges am
Transistor Tl anstehenden Speisespannung Uo. Diese Überspannung AU gibt Veranlassung, Transistoren
höherer Sperrspannungsbelastbarkeit einzusetzt/i. Die
•to Höhe der Überspannung AU geht mit zunehmender
Kapazität des ersten Kondensators ClO zurück. In der nächsten Leitungsphase des Transistors Tl entlädt sich
der erste Kondensator ClO über den Entladewiderstand R 10 sowie den nunmehr leitenden Transistor Tl.
Mit wachsender Kapazität des ersten Kondensators ClO steigt die Zeitkonstante des aus dem ersten
Kondensator ClO sowie dem Entladewiderstand R 10 gebildeten KC-Gliedes, so daß damit eine untere
Grenze für die Dauer der Leitungsphasen des
V) Transistors Tl gebildet wird. Eine zu hohe Kapazität
des ersten Kondensators der RCD-Beschaltungen kann jedoch auch zur Zerstörung der Transistoren beim
Übergang in die Leitungsphase führen. Wird beispielsweise der Transistor Tl leitend, dann bildet die
RCD-Beschaltung des Transistors T3 eine Art Kurzschluß zum negativen Pol P der Speisespannung, da der
erste Kondensator C30 in der Leitungsphase der Freilaufdiode DS entladen wurde, so daß der dadurch
verursachte hohe Strom zur Überlastung des Transistors Tl führen kann. Auch aus diesem Grund sind der
Kapazitätsvergrößerung der ersten Kondensatoren der RCD-Beschaltungen natürliche Grenzen gesetzt Diese
Schwierigkeit wird durch die erfindungsgemäße Weiterbildung der Schutzbeschaltungen beseitigt.
Da die WeiterbilHung der Schutzbeschaltungen für alle Transistoren Tl bis TA übereinstimmt, soll diese
Maßnahme auch nur am Transistor Tl erläutert werden. Hierbei ist dem Transistor Tl die Serienschal-
tung eines zweiten Kondensators CIl sowie einer
zweiten Diode DIl parallelgeschaltet. Der mit dem
einen Belag des zweiten Kondensators CIl verbundene Anschluß 11 liegt am positiven Pol P der Speisespannung.
Der andere Belag oder Anschluß 12 des zweiten Kondensators CIl ist über einen Widerstand Λ 11 an
den negativen Pol /Vder Speisespannung gelegt. Damit
lädt sich der zweite Kondensator CH auf die zwischen den Polen P und N bestehende Speisespannung auf.
Beim Übergang des Transistors Tt in die Sperrphase kommutiert der Transistorstrom zunächst über die erste
Diode D 10 auf den ersten Kondensator ClO. Erst wenn
der erste Kondensator C10 auf die Speisespannung Uo
aufgeladen ist und damit die Ausbildung der Überspannung Δ U beginnt, beginnt auch der durch den zweiten
Kondensator CIl sowie die zweite Diode DtI
gebildete Parallelzweig Strom zu übernehmen. Da für die Größe der Kapazität des zweiten Kondensators 11
die bereits erwähnten Einschränkungen nicht gelten, und folglich dieser zweite Kondensator sehr groß
gemacht werden kann, wird die Überspannung Δ Lfstark
reduziert. Damit stellt sich der in F i g. 2 strichpunktiert eingezeichnete Spannungsverlauf am Transistor T\ ein.
Die Notwendigkeit für den Einsatz von Transistoren mit einer höheren Sperrspannungsbelastbarkeit entfällt bei
dicer Art der Schutzbeschaltung. Damit können Kostenvorteile durch den Einsatz billiger Transistoren
erreicht werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß bei einer Schutzbeschaltung erhebliche funktionell Vortei-Ie
erreichbar sind, wenn ein zweiter, zum Transistor parallelliegender Kondensator vorgesehen ist, der
durch geeignete schaltungstechnische Maßnahmen mit der Stromübernahme beim Abschalten des Transistors
erst dann beginnt, wenn die Ausbildung der Überspannung/d L/beginnt.
Für den Abbau der nur geringfügigen Überspannung
am zweiten Kondensator CIl steht die gesamte Taktperiode zur Verfugung.
In der vorliegenden Schaltungsanordnung besieht
keine Notwendigkeit für eine Überdimensionierung des ersten Kondensators C10 der herkömmlichen RCD-Beschattung,
so daß eine größere Freiheit bezüglich der Dauer der Leitungsphasen der einzelnen Transistoren
besteht und die Gefahr der Überlastung der Transisto-
2n ren zu Beginn der Leitungsphase entfällt.
In der Beschreibung wurde die Problematik und die Lösung am Beispiel von Transistoren als steuerbare
Stromrichterventile abgehandelt. Die Problematik und die erfindungsgemäße Lösung gilt in gleicher Weise für
2i Thyristoren als steuerbare Stromrichterventile.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Schutzbeschaltung für jeweils ein steuerbares Stromrichterventil eines Stromrichters in Brückenschaltung mit zu den Stromrichterventilen parallelliegenden Freilaufdioden, bei der das Stromrichterventil durch die Reihenschaltung einer ersten Diode und eines ersten Kondensators überbrückt ist und parallel zur Diode ein Entladewiderstand angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Stromrichterventil (Ti; T2; Γ3; TA) durch die Serienschaltung eines zweiten Kondensators (CU; C 22; C31; CAi) und einer zweiten, in Durchlaßrichtung des Stromrichterventils (TX; T2; T3; T4) angeordneten Diode (DU; D 21; D31; D41) überbrückt ist, daß der eine Belag (11; 21; 31; 41) des zweiten Kondensators (CIl; C21; C31; C41) mit der Elektrode des zugehörigen Strotnrichterventils (Ti; TI; T3; TA) verbunden ist, an der ein Pol (P;N; N; P) der Speisespannungsquelle (P, N) direkt angeschlossen ist und daß der andere Belag (12; 22; 32^42) des zweiten Kondensators CCIl; C21; C31; C41), der mit der zweiten Diode (DU; D21; D31; D41) verbunden ist, über einen Widerstand (RU; R2i; Ä31; Ä41) mit dem anderen Pol (N; P; P; N) der Speisepannungsquelle (P, N) verbunden ist.
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