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B e s c h r e i b u n g Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung
und ein Verfahren zum Ausbessern von Abwasserkanälen, insbesondere zum Verlegen
von innenschalen an der Kanalsohle.
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Abwasserkanäle, die durch eine Schale oder Auskleidung aus Zementmörtei
in einem Kanalrohr aus Beton o.ler d'. gebildet sind, sind durch mechanische und
chemische Vorgänge im Laufe der Zeit, z.B. von 100 Jahren, derart stark angegriffen,
daP sie ausgebessert werden milssen. Es ist aber auch möglich, da<' die einzelnen
Rohrabschnitte eines Abwasserkanals sich mit der Zeit abgeseiikt haben, was inshesonlere
in sog.
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kungsgebieten der fall ist, so daß die einzelnen Rohrabschnitte der
Abwasserkanäle gegeneinander versetzt sind. Auch hier muss eine Ausbesserung dahingehend
vorgenommen werden, daß wieder eine möglichst gleichmäßige ebene und abschüssige
Kanalsohle vorhanden ist. Fine solche Ausbesserung kann beispielsweise mit hilfe
von vorgefertigten Innenschalen erfolgen, die in die Abwasserkanäle eingelegt, miteinander
und mit dem Kanalrohr verankert bzw. vergossen werden, um so eine neue Kanalsohle
zu erhalten.
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Eine Aufhabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Finrichtung und
ein Verahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der Kanalsohlen-Innenschalen
in möglichst einfacher und kostensparender Weise in den betreffenden Abwasserkanalabschnitten
eingetracht werden können, wobei eine schnelle und einfache Montage gewähreistet
ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich der Einrichtung durch
die im Kennzeichen des Anspruches 1 und hinsichtlich
des Verfahrens
durch die im Kennzeichen des Anspruches 12 angegebenen Merkmale gelöst.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung besitzt also mindestens einen im
Abwasserkanal verfanbaren Wagen, mit dem die Innenschalen in einfacher Weise längs
des Abwasserkanales verlegt werden können. Der Wagen wird entsprechend dem Montagefortschritt
verfahren und kann ggf. zu Beginn mit sämtlichen Innenschalen eines betreffenden
Kanalabschnittes be@aden werden. Eine solche schnelle und mühelose Montage ist deshalb
wichtig, weil im allgemeinen der Betrieb derartger Abwasserkanäle nicht länger als
5 bis 8 Stunden unterbrochen werden kann. Da die Innenschalen mit der ursprünglichen
Kanalsohle beispielsweise vergossen werden, also eine gewisse Abbindezeit erforderlich
ist, muß das Einbringen und das Bloße verlegen der Innenschalen in den alten Kanalrohren
möglichst rasch vorgenommen werden können.
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Zur weiteren Vereintachung ter Montage solcher Innenschalen sind bei
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung zwei Wagen vorgesehen,
von denen der eine als Materialtransport-Wagen und der andere als Arbeitssitz-Wagen
aus<"ebildet ist. Diese beiden Wagen sind vorzugsweise so aufgestellt, daß der
Sitzwagen in Verlegerichtung vor dem Montagewagen angeordnet ist, so daß die einzelnen
Innenschalen beduem vom Montagewagen heruntergbolt und auf den Kanalboden gelegt
werden lönnen und diese Verlegung sozusagen vor den Augen des Monteurs erfolgen
kann.
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Jeder der Wagen weist zweckmißigerweise einen Rahmen bzw. ein Fahrgestell
auf, an dessen Unterseite zwei hintereinander angeordnete Kanlsohlenäder, an dessen
Oberseite der entsprechende Aufhau, also entweder eine Laderampe, ein Sitz oder
dgl., und an dessen oberem seitlichen Bereich Paare von schräg
nach
außen abstehenden Stützrollen hintereinander angeordnet sind, wobei sie etwa senkrecht
auf den betreffenden Bereich der Kanalwand abrollen. Damit die Wagen auch in Abwasserkanälen
mit unterschiedlichem Querschnitt bzw. Leite und mit unterschiedlicher Tiefe der
Sohlenbeschädigung dzw. der Absenkung verfahren werden können, sind ihre Stützrollen
einerseits vorzugsweise verstellbar und andererseits elastisch federnd gehalten
De stufenweise Verstellung ermöglicht eine Anbassung an die elastisch nachgiebige
Lagerung, die mindestens einen Stufenbereich überdeckt, zum Ausgleich kleinerer
Differenzen in der Weite oder Höhe des betreffenden Alwasserkanales ausgleichen
kann.
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Die Wagen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind ferner zweckmäßigerweise
einerseits mit Kupplungshaken oder @ösen versehen und andererseits mit Vorrichtungen
zum Pefestigen von Handelsüblichen Grubenlampen, Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen
der Ertindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Ertindung
an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher beschrieben
und erläutert wird. Es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt
durch einen Abwasserkanal zwischen zwei I:instiegsschächten mit der erfindungsgemäßen
Einrichtung ziim Verletzen von Jnnensciiiien zur Ausbesserung des Abwasserkanales
ii. 2 2 in I'ersr>ekt iJischer Darstellung eine zu verlegende Innenschale gemäß
einem Asufährungsbeispiel, Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III Der Fig.
1, wobei ein Sitzwagen für den Monteur
in Ansicht dargestellt ist,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Sitzwagen nach Fig. 3, jedoch ohne den Kanalabschnitt
und Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 1, wobei ein Materialwagen
für die Innenschalen in Ansicht dargestellt ist.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung dient zum Verlegen von vorgefortgten
Innenschalen 11 in Abwasserkanälen 12, deren Sohle 13 wegen starker Beschädigung
oder wegen abgesenkter Rohrabschnitte ausgebessert werden muß. Wie beispielsweise
der Querschnitt der Fig. 3 zeigt, besteht ein solcher Abwasserkanad 12, der hier
als sog. Eiformkanal dargestellt ist, aus einer Schale 14 aus Zementmörtel, die
in ein Betonrohr 15 eingegossen ist. Bei Kanälen dieser Art, die schon lange, z.B.
100 Jahre in Betrieb sind, ist durch das Abwasser die Kanalsohle 13, wie bei 16
dargestellt st, durch mechanische und chemische Einwirkung der Abwasser star@ beschädigt
bzw. verfressen.
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In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Kanalsohlen-Innenschale
11 dargestellt, die mit einer benachbarten Innenschale 11' in der dargestellten
Weise an- bzw. ineinandergelegt und d a d u r c h miteinander verbunden werden.
Das Profil einer solchen @nnenschale 11 ist dem Profil der kanalsohle 13 derart
ange-Paßt, daß sie, wie aus Fig. 5 erscihtlich ist, in die kanalsohle 13 passend
eingesetgt werden kann. Dabei besitzt der zwischen zwei En@@lanschen 18, 19 liegende
mittlere Bereich 17 der innenschale 11 gegenüber der kanalsohle 13 einen bestimmten
Abstand, während derjenige Endflansch 18, der den anderen Endflansch 19 der benachbarten
Innenschale 11' aufnimmt, im wesentlichen unmittelbar auf der kanalwandung 20 aufliegt.
Die Nöhe h einer solchen Innenschale 11 ist einerseits durch die Größe der
auszubessernden
Bereiche 16 und andererseits zusammen mit t ;.rer Lunge durch die Abmessungen üblicher
Kanalschächte 21, 22 Festimmt. Die Innenschalen sind aus sog. Glasfaserbeton hergestellt,
der ein durch Einlagern, wie Einmischen, Einrieseln, Einlegen oder Einrauchen von
Glasfasern verst'irkter keton ist und in Formen gepresst, gegossen oder gespritzt
werder bann.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, werden derartige Abwasserkanäle 12
zweckmäßigerweise abschnittweise zwischen zwei banachbarten Einstiegsschächten 21,
22 ausgebessert. Zur Ausbesserung der Kanalsohle 13 bzw. zum Einlegen der Innenschale
11 besteht die erfindungsgemäße Einrichtung im wesentlichen aus enem Material wagen
23 zum Verfahren bzw. Transportieren der Innenschalen 11 längs des Kanalrohres 12
und aus einem Sitzwagen 24 für den betreffenden Monteur, der die Tnnenschalen 11
auf der Kanalsohle 13 verlegt. Der materialwagen 23 ist mit seinem einen Ende mittels
eines Seiles 26, das über eine Umlenkrolle 27 geführt ist, und mittels einer über
dem Einstiegsschacht 21 angeordneten Winde 28, die gemäß Pfeil A drehbar ist, in
Fließrichtung @ des Kanalrohres 12 verfahrbar. Das andere Ende des Materialwangens
21 ist über ein kurzes Seilstück 29 mit dem einen fnie des Sitzwagens 24 kuppelbar.
Das andere Ende des Sitzwagens 24 ist mittels eines Seiles 31, das einer eirie Umlenkrolle
-t? ;n den Einstiegsschacht 22 gelenkt ist, und mittels einer über den Einstiegsschacht
22 angeordneten Winde 33, die Gemäß Pfeil 6 in Gegenrichtung zur Winde gedreht werden
kann, entgegen der Fließrichtung B verfahrbar.
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Der Sitzwagen 24 besitzt gemäß den Fig. 3 und 4 einen etwa guaderförmigen
Rahmen bzw. Fahrgestell 36, an dessen unteren Winde und in vertikaler Längsmittelebene
z7 zwei hintereinan@er angeordnete Rollen oder Räder 38 die über je eine Cabel 39
befestigt sind, mit denn der Sitzwagen 24 auf der beschäligten Kanalsohle 13 bzw.
16 verfahrbar ist. Am oberen Ende der beiden
Seiten des Fahngestells
36 stehen beidseitig Führungsrollen-bzw. -räderparre 41, 42 vor, die so geneigt
sind, daß sie sich etwi senkrecht iuf dem unbeschädigten Bereich der Kanalwandung
20 a stützen und darauf abrollen können. Jeder der Führungsrollen 41, 42 ist an
einer Gabel 43 drehbar gehalten, die über eine federnde Verstellvorrichtung 44 mit
dem Fahrgestell 36 verbunden ist. Die Verstellvorrichtunr 44 ist einerseits so ausgebildet,
daß der Abstand der Gabel 39 von der Seite des Fahrgestells 36 stufenweise, vorzugsweise
um jeweils 2 cm verstellbar ist, so daß mit dem Wagen ?4 Kanalrohre 12 verschiedenen
Durchmessers befahren werden können. Andererseits ist die federnde Verstellvorrichtung
44 derart ausgebildet, daß. die Gabel 43 am Fahrgestell 36 in Richtung der Abstützung
federnd nachgiebig gehalten ist, wobei der Federweg mi@iestens so groß ist, w;.
eine Stufe des erwähnten Stellbereiches. Diese Federnd nachgiebige Lagerung ermöglicht
es, Änderungen der lichten Breite des Kanals im Fahrbereich aufzunehmen, die sich
entweder d a d u r c h ergeben, daß die Kanaiwantlung 20 wellig oder sonstwie verläuft,
oder dadurch, als der Bereich 16, auf dem der Wagen 24 fährt, unterschiedlich tief
ausgefressen bzw. be chädigt ist, oder dadurch, daß der Wagen 24 einmal auf dem
beschädigten Bereich 16 und zum anderen auf der neu eingelegten Innenschale 11 fahren
kannen uß. An diese unterschiedlichen flegebenheften sollen ich die Führungsrollenpaare
41 49 annassen, so daP der Wagen ?4 schnell und problemlos verfahren werden kann
Die Verstellvorrichtung 44 bann bei pielsweise zwei ineinandergreifende Rohre 45,
45' oder dgl. aufweisen, die stufenweise miteinander ausziehbar und miteinander
fest verbunden werden können. Die Federwirkung zur stufentosen Anbassung kann d
a d u r c h erfolgen, daß sich die in einem Gabelschlitz geführte Achse 46 der Führungsrollen
41, 42 über eine nur schematisch dargestellte Druckfedercorrichtung 47 in rhalb
der Gabel 43 federnd abstützt. Der Sitzwagen 24 ist über den Führungsrollenpaaren
41. 42 mit einer Sitzplatte 48 oder dgl. und an beiden Seiten mit Arbeitstase en
49 versehen,
die aus einem Lochblech bergestellt sind und in denen
der Monteur sein Werkzeug und ggf. Zutehörteile zum Verlegen der Innesnchalen 11
unterbringen kann. Des weiteren sind die Führungsrollen 41, 42 zumindest teilweise,
die anband der vorderen Rollen dargestellt, mit einer Schutzat @@@ung 11 ver@ehen.
Die Führungs- und die Fahrrollen Könnel mit Kunststoff-Felgen versehen sein.
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Der Materialwagen 23 ist in wesentlichen ähnlich we der Sitewagen
24 ausgebildet. Er besitzt einen länglichen, im Quer-Schnitt etwa trapenzförmigen
Rahmen bzw. Fahrgestell 36', an dessem unteren Ende die Rollen 38 und an dessen
oberem Ende an den Seitenwänden die Führungsrollenpaare 41, 42 über die federnde
verstellvorrichtung 44 befestigt sind. Außer dem anderen Querschnitt des Fahrgestells
besteht ein weiterer Enterschied in dem Wagenaufbau, der eine wannenartige Edepritsche
13 ist.
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deren seitliche Begrenzung durch @ e Wand oder eine Vielzabl von Stäben
gebildet ist, und die die Innenschalen 11 aufnebnen Bann.
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Beide Wagen 23, 24 Desitzen ferner vorne und hinten Haben bzw.
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Ösen 54, 54' zum Einhängen der Seile 26, 29, 31, und von Haltevorrichtungen
56, 56' zum Einhängen von handelsäblichen Grutenlampen 57, die mit vorzugsweise
aufladbaren, wassersicheren Akkumulatoren versehen sind.
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Beim Verlegen der Innenschalen 11 im Anwasserkanad 12 mit den beiden
Wagen wid folgendermaßen verfahren: Der Sitzwagen 24 und eine Innenschale 11 werden
mittels der Winde 28 durch den stromabwärtigen Schacht 21 in den Kanal 12 hinabgelassen,
worauf die erste Innenschale 11 unter dem Einstiegsschacht 21 verlegt wird.
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Auf demselben Wege werden dann der materialwagen 23 und eine Anzahl
von Innenschalen 11 herabgelassen, die dann auf dem Materialwagen derart verladen
werden, daß sie in Richtung ihrer
Verlegung entgegen Pfeil B liegen.
Dabei ist also der Sitzwagen 2, der mit der Winde 33 verbunden ist, in Verlegerichtung
vorne angeordnet, wobei der Monteur, wie aus Fig. 1 ersichtlich mit dem Rücken zum
Oberstrom sitzt. Der Monteur nimmt nun eine Innenschale 11 vom Materialwagen 23
und legt diese, wobei die beiden Wagen 23 und ?4 voneinander entkuppelt sind, also
das kurze Seilstück 29 nicht vorhanden ist, die zweite Tnnenschale 11 auf die @analsohle
13. Mit Hilfe der Winde 33 oder mit Hilfe der Reine des Monteurs wird nun der Sitzwagen
24 in Verlegerichtung um die Lunge einer Tnnenschale verfahren, wobei der tlaterialwagen
23 entweder über das kurze Seilstück 29 oder vom Monteur selbst mitgezogen wird.
Es folgt dann die Entnahme und das Verl den der dritten Innenschale 11 l wie zuvor
in der Art, daß das eine Ende dieser Innenschale 11 in das bereits verlegte Ende
der vorderen Innenschale 11 formschlüssig eingelegt wird. Diese abschnittweise Verlegung
wird ilher die ganze Strecke zwischen den beiden Finstiegsschächten 21, 22 vorgenommen,
wobei zu einem ggf. erneuten Beladen mit Innenschalen 11 beide Wagen zum Schadcht
zurückgezogen werden. I)ie Tnnenschalen 11 können sofort mit entsprechenden hilfsmitteln
verweilt bzw. itaich oben abgestütztwerden, damit sie sich beim auschließenden Hinterschäumen
ihrer Unterseite von der Kanalwandu 20 nicht anheben können.
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Erwähnt sei noch daP es ausreicht, zu Beginn nur eine einzige Innenschale
11 zu verlegen da der Fahrrollenabstand insbesondere des Materialwagens 23 nicht
größer ist, als der Lunge der zu verlegenden Innenschalen 11 entspricht. Wie aus
Fig. 3 und 5 zu entnehmen ist, fährt der Sitzwagen 24 im aligemeinen auf dem zerfressenen
Kanalgrund 16, währed der Materialwagen 23 auf den bereits verlegten und zur ausbesserung
der Kanalsohle 13 dienenlen Innenschalen 11 t ilitt. , Ist der Materialwagen 23
leer, bevor der ganze Abschnitt les Kanals 19 mit Tnnenschalen 11 belegt ist, so
kann, wie erwähnt, nach dem Verbinden der beiden Wagen 23, 24 mittels des Seilstückes
?9 die Einheit vcn der winde ?8 zum Finstiegsschacht 21 gezogen werden, um weitere
Tnnenschalen 11 auf
den Materialwagen 23 zu laden. Dann wird die
Wageneinheit 29, ?4 mittels der anderen Winde 33 zu derjenigen Stelle im Kanalrohr
19 zurückgezogen, hei der die Verlegung unterbrochen worden ist.
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Nach dem Verlegen der Tnnenschalen 11 können einer oder beide Wagen
?3, 24 dazu verwendet werden, den Kanalahschnitt mit einem Betonschlauch in Flierichtung
zu durchfahren, um jene der Innenschalen l1 beidseitig mit einer Betonmasse zu hinterfüllen.
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L e e r s e i t e