DE2722077A1 - Verfahren zur bestimmung des endotoxingehaltes einer waessrigen fluessigkeit - Google Patents

Verfahren zur bestimmung des endotoxingehaltes einer waessrigen fluessigkeit

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    • G01N33/48Biological material, e.g. blood, urine; Haemocytometers
    • G01N33/50Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing
    • G01N33/579Chemical analysis of biological material, e.g. blood, urine; Testing involving biospecific ligand binding methods; Immunological testing involving limulus lysate

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Description

  • Verfahren zur Bestimmung des Endotoxingehaltes einer
  • wässrigen Flüssigkeit Die Erfindung bezieht sich auf die Untersuchung von wässrigen Flüssigkeiten, um das Vorliegen von Pyrogen festzustellen, das heißt von einer Substanz, die beim Vorliegen im Blut von Säugetieren Fieber bewirkt. Die häufigste und umfangreichste Anwendung für die Erfindung liegt im Bereich der Untersuchung von parenteral angewendeten wässrigen Flüssigkeiten, Jedoch sind auch andere Anwendungen möglich.
  • Alle parenteral zur Anwendung gelangenden Arzneimittel sind potentiell gefährlich, weil sie während Jeder Stufe ihrer Herstellung verschmutzt werden können. Seit vielen Jahren sind strenge Kontrollen als Enduntersuchung auf das Vorliegen von Bakterien üblich und standardisierte Sterilitätsuntersuchungen, wie sie in der U.S. Pharmacopoeia beschrieben sind, sind als entsprechende und wirksame Sicherheitsmaßnahmen bekannt. Das Problem der Pyrogene, die zwar kontrollierbar sind, ist jedoch sehr viel schwieriger und die Prüfverfahren sind weitschweifig, kostspielig und nicht immer reproduzierbar. Wie vorstehend ausgefiihrt, sind Pyrogene fieberverursachende Substanzen, im allgemeinen Lipopolysaccharide, die durch Gram-negative als Endotoxine freigemacht werden.
  • Bei der Herstellung von Medikamenten können alle bakteriellen Zellen entfernt werden und das Arzneimittel als "steril" befunden werden, dabei können Jedoch noch Pyrogene vorliegen, die bei der Injektion zu ernsthaften Reaktionen führen können. Aus diesem Grund müssen alle parenteral zur Anwendung kommenden Arzneimittel auf Pyrogene durch ein Verfahren geprüft werden, das ähnlich dem in der U.S. Pharmacopoa beschriebenen Verfahren ist, bei dem eine Gruppe von Kaninchen intravenös mit einer spezifischen Menge des Arzneimittels injiziert wird und der erhaltene mittlere Temperaturanstieg, wenn ein solcher auftritt, über einen Zeitraum von 3 Stunden beobachtet wird. Wegen der offensichtlichen Schwankungen, die bei biologischen Tests dieser Art in unzähliger Weise auftreten können, müssen bei dem Prüfverfahren alle Schritte unternommen werden, um sicherzustellen, daß die Bedingungen so gleichmäßig und standardisiert wie möglich durchgeführt werden. Dies verlangt eine besondere Laboratoriumstechnik, bei der die Tiere in einem Grundzustand gehalten werden können und eine entsprechende Zufuhr von Tieren dabei derart stattfindet, daß zwischen den Versuchen eine vollständige Erholungszeit besteht.
  • Trotz der Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung gleichmäßiger Bedingungen hat sich dieser Test als äußerst üblich erwiesen. Er wird weltweit durchgeführt, um pyrogene Reaktionen bei Arzneimitteln auf einem Minimalwert zu halten. Ein vereinfachtes, in vitro durchgeführten Verfahren würde Jedoch die Zeit- und Materialkosten für die Durchführung dieses wesentlichen Tests erheblich verringern. Es gibt außerdem bestimmte Arten von Arzneimitteln, zum Beispiel kurzlebige radio-markierte Diagnostika, cysternographische Mittel und bestimmte Klassen von Hypnotika, die durch ihre Art vom Kaninchen-Fieber-Pyrogentest ausgeschlossen sind. Diese Materialien werden zur Zeit mit dem Risiko, daß sie nicht pyrogenfrei sind, benutzt.
  • Die Notwendigkeit zur Untersuchung einer wässrigen Flüssigkeit, die gelöst oder dispergiert ein Medikament wie Codein oder ein Antibiotikum oder andere Substanzen enthält, die medizinisch wirken, erstreckt sich auch auf Lösungen oder Dispersionen von anderen Substanzen, die parenteral angewendet werden und die im Sinne dieser Anmeldung und Ansprüche als Medikamente im breiteren Sinne angesehen werden, beispielsweise Lösungen von gochsalz oder Glukose, die intravenös angewendet werden, oder eine Lösung oder Dispersion der verschiedenen Xahrstorte, die intravenös zugeführt werden. Die Notwendigkeit der Untersuchung auf das mögliche Vorliegen von Pyrogenen erstreckt sich auch auf Flaschen und andere Behälter für parenteral zur Anwendung gelangende Flüssigkeiten sowie auf Röhrchen, Schläuche, Injektionsnadeln und andere Geräte, die bei der parenteralen Anwendung von Medikamenten zur Anwendung gelangen oder bei Transfusionen oder bei Infusionen angewendet werden. Untersuchungen auf Verschmutzungen durch Pyrogene werden auch bei Wasser und Salzlösungen durchgeführt, die zur Verwendung bei parenteral angewendeten Lösungen und für andere Zwecke vorgesehen sind. Beispielsweise hat das Vorliegen von Pyrogen in Trinkwasser einen definierten Zusammenhang mit dem Bakteriengehalt. Die Untersuchung auf das Vorliegen von Pyrogenen dient auch anderen Anwendungen, beispielsweise der Bestimmung ihres Vorliegens in bestimmten Körperflüssigkeiten von Säugetieren.
  • Vor mehreren Jahren erschien die Durchführung eines invitro-Tests möglich, als entdeckt wurde, daß umlaufende Zellen, die Amöbozyten, im Blut von Hufeisenkrebsen (Limulus Polyphemus) eine Gruppe von Proteinen enthalten, die mit niedrigen Anteilen von Endotoxinen reagieren.
  • Es wurde der Beweis erbracht, daß eins von drei Proteinen, wahrscheinlich ein proteolytisches Enzym, auf bisher noch nicht erkannte Weise durch Endotoxin aktiviert wird und' anschließend die Koagulation oder Gelierung von anderen Proteinen bewirken kann. Die Proteinmischung (Lysat) kann von den Amöbozyten abgetrennt und als Reaktionsmittel zur Feststellung des Vorliegens von Endotoxin verwendet werden, wobei man die Bildung eines Gels nach der Bebrütung des Lysats mit Endotoxin nach einer Stunde oder mehr feststellen kann.
  • Bei dem bisher im allgemeinen verwendeten Testverfahren wird das Lysat hergestellt, indem man die Amöbozytenzellen, die im Blut von Hufeisenkrebsen enthalten sind, so wäscht, daß die Bestandteile des Blutes entfernt werden, die keine Amöbozytenzellen sind. Dies wird üblicherweise erreicht unter Verwendung von Wasser, das Natriumchlorid enthält, um eine vorhergehende Zerstörung der Zellwandungen so weit als möglich zu verringern. Vorzugsweise enthält die Waschlösung auch Calciumchlorid.
  • Das Waschverfahren wird auch in Gegenwart von N-Athylmaleimid durchgeführt, von dem gefunden wurde, daß es wirksam die Aggregation von Amöbozytenzellen verhindert, so daß diese leichter von dem wässrigen Waschwasser durch Zentrifugieren abgetrennt werden können. üblicher weise reichen zwei solche Waschverfahren mit anschliessender Zentrifugation aus. Die gewaschenen Zellen werden anschließend unter Verwendung von zwei Volumenteilen Wasser auf jedes Volumenteil der gewaschenen Zellen langsam aufgelöst. Nach beendeter Auflösung, beispielsweise nach Bewegung der suspendierten Zellen, wird der Proteingehalt der Zellen in Wasser dispergiert, das nach Abtrennung der Zellreste durch Zentrifugieren zum "Lysat" wird. Es sind auch andere Möglichkeiten der Lysatbildung bekannt.
  • Bei der Durchführung des vorstehend beschriebenen Geltests werden 0,1 ml der wässrigen Lösung, wie sie für eine parenterale Anwendung hergestellt worden ist, zu 0,1 nl des Lysata gegeben, das wie vorstehend beschrieben hergestellt worden war. Nach einer Stunde Bebrütung der Mischung bei 37 s wird die Mischung auf die Gelbildung untersucht. Wenn Gel gebildet wird, ist dies ein Beweis für das Vorliegen eines Endotoxins aufgrund der Koagulierung des Proteingehalts im Lysat. Die übliche Art der Bestinnng, ob ein Gel gebildet wurde oder nicht, beruht auf den Vermögen der Mischung im Röhrchen zurückzubleiben, in den der Versuch durchgeführt wurde, wenn das Röhrchen umgedreht wird.
  • Üblicherweise wird der Versuch auch mit einer bekannten Menge an Endotoxin als Vergleichsmaß durchgeführt. Da das Lysat jedoch von Ansatz zu Ansatz schwankt und auch die Art der verschiedenen Endotoxine, ist die Gelbildung nicht immer gleichmäßig und bei der Entwicklung werden häufig subjektive Merkmale bestimmt. Darüberhinaus ist für sehr niedrige Endotoxinanteile die Bebrütungszeit länger und gelegentlich wird eine Verdikkung der Mischung oder eine Bildung von Granalien ohne Bildung eines festen Kerns beobachtet, wodurch der Versuch noch schwieriger zu entwickeln ist.
  • Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines in-vitro-Tests für nicht nur die qualitative, sondern auch die quantitative Bestimmung des Endotoxingehalts in einer wässrigen Lösung, die mit Ausnahme des vorhandenen Endotoxins physiologisch für Menschen und andere Säugetier verträglich ist und bei der Anwendung beim Menschen oder anderen Säugetieren oder sonstigem Vorkommen bei diesen als Träger für etwa vorhandene Endotoxine dienen kann, die Fieber induzieren. Zur Abkürzung werden alle solche Flüssigkeiten, die auf das mögliche Vorliegen von Endotoxin untersucht werden, in der nachstehenden Beschreibung und in den Ansprüchen als die "wässrige Flüssigkeit" bezeichnet, die beim Testverfahren verwendet wird.
  • Gemäß einem Merkmal der Erfindung wird das Testverfahren derart durchgeführt, daß eine quantitative Antwort auf das Vorliegen eines Endotoxins auf eine Weise erhalten wird, daß eine bestimmte Ablesung erfolgen kann, die die Endotoxinmenge in der Probe der untersuchten wässrigen Flüssigkeit anzeigt.
  • Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung wird das Testverfahren derart durchgeführt, daß die Antwort auf den Endotoxingehalt in einer Probe der wässrigen Flüssigkeit als Schwankung des Absorptionsvermögens gemessen werden kann, das quantitativ proportional der Endotoxinkonzentration in der Probe bei Verwendung von üblichen optischen Geräten wie einem Spektrophotometer ist.
  • Gemäß der Erfindung wird eine Probe der zu untersuchenden wässrigen Flüssigkeit mit einem Lysat gemischt, das aus dem Produkt von mit Wasser aufgelösten gewaschenen Amöbozytenzellen besteht, wobei dieses Lysat auf einen pH-Wert zwischen etwa 6,5 und etwa 6,8 abgepuffert und auf eine solche Konzentration verdünnt worden ist, daß 1 ml davon mit 0,1 ml einer Endotoxinlösung reagiert, die 1 ng Je ml Endotoxin enthält und bei 60 Minuten Bebrütung bei 37 s zu einer Trübung entwickelt wird, die ein Absorptionsvermögen zwischen etwa 0,07 und etwa 0,2 bei Verwendung von 360 nm-Licht verleiht. Wie nachstehend ausführlich erläutert wird, ist eine solche Konzentration weit verdünnter als ein in üblicher Weise hergestelltes Lysat, wie es bei dem vorstehend beschriebenen Geltest zur Anwendung gelangt. Bei Verdünnung zur Erreichung der vorstehend genannten Konzentrationsbereichsgrenzen wurde gefunden, daß die Trübung, die durch das Vorliegen eines Endotoxins bewirkt wird, derart ist, daß die Antwort auf das Endotoxin optisch auf empfindliche und genauer reproduzierbare Weise durch Messen der Absorption von Licht einer gegebenen Wellenlänge, zum Beispiel 360 nm, bestimmt werden kann. Auf diese Weise kann das Vorliegen von Endotoxin leicht in vitro bestimmt werden, wenn man die leichte Durchführbarkeit und genaue Abhängigkeit bei der Verwendung eines Spektrophotometers oder anderer äquivalenter Geräte ausnutzt.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung wird die Mischung der wässrigen Flüssigkeitsprobe und des Lysats unter Temperatur- und Zeitbedingungen bebrütet, die zum Anstieg des Absorptionsvermögens aufgrund der Trübung führen, die als Antwort auf die Umsetzung zwischen dem Lysat und dem Endotoxingehalt der Probe induziert wird, wobei das Absorptionsvermögen der bebrüteten Mischung bestimmt wird. Gewöhnlich ist die Probe der wässrigen Flüssigkeit eine Probe einer wässrigen Flüssigkeit, die für eine parenterale Anwendung hergestellt worden ist.
  • In einem solchen Fall wird bei der Durchführung des Versuchs 0,1 ml der so hergestellten Flüssigkeit mit einem ml Lysat vermischt, das 90 hergestellt wurde, daß es in dem vorherstehend genannten kritischen Verdünnungsbereich liegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der erhaltene Wert mit einem Wert verglichen, der auf gleiche Weise mit einer ähnlich hergestellten Mischung mit gleichem Lysat, jedoch unter Verwendung einer Endotoxinlösung bekannter Konzentration erhalten worden ist.
  • Zu Vergleichszwecken werden unter Verwendung des gleichen Lysats zusätzliche Messungen durchgeführt, bei denen Endotoxinlösungen verschiedener bekannter Konzentrationen verwendet werden, so daß eine Kurve gezeichnet werden kann, von der die Meßwerte abgelesen werden können, die bei einer Probe mit einem unbekannten Endotoxingehalt erhalten werden.
  • Es wurde festgestellt, daß man beim Abpuffern des Lysats auf den vorstehend genannten Bereich und bei Verdünnung auf die vorstehend genannte Konzentration eine Antwort auf den Endotoxingehalt unter den genannten Bedingungen derart erhält, daß die abgelesene Absorption in direkter Beziehung zum Endotoxingehalt steht. Es wurde weiter festgestellt, daß unter solchen Bedingungen die Ansprechbarkeit auf Endotoxin äußerst empfindlich ist, so daß Endotoxingehalte ermittelt werden können, die im Fall des Kaninchen-Fieber-Tests, der häufig und weitverbreitet ist, nicht bestimmt werden können.
  • Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens konnten 80 geringe Mengen wie 10 2g tatsächlich vorhandenen Endotoxins festgestellt werden. Bei diesem Verfahren kann der Endotoxingehalt auch genauer gemessen werden, als es bei Anwendung des Geltests, der bisher empfohlen wurde, möglich ist. Darüberhinaus wurde gefunden, daß es in bestimmten Fällen bei der praktischen Durchführung der Erfindung möglich ist, das Vorliegen von Endotoxin festzustellen, das bei Anwendung des Geltests nicht erkannt werden kann.
  • Bei der praktischen Durchführung der Erfindung ist es günstig, so zu arbeiten, wie bisher bei der Herstellung von Lysat gearbeitet und vorstehend beschrieben wurde.
  • Der Proteingehalt des so hergestellten Lysats ist so, daß eine umfassende Verdünnung notwendig ist, um die vorstehend genannten Konzentrationsbedingungen zu erreichen, die für die Durchführung der Erfindung wesentlich sind.
  • Bei einem wie vorstehend beschrieben hergestellten Lysat umfaßt das eine 20- bis 22-fache Verdünnung des Lysats mit einem Puffer bei einem pH-Wert zwischen etwa 6,5 und 6,8. Das abgepufferte, verdünnte Lysat wird dann in der vorstehend beschriebenen Weise geprüft, um zu bestimmen, ob die Absorption im Bereich fon etwa 0,07 bis etwa 0,2 liegt. Wenn das Absorptionsvermögen nicht innerhalb dieses Bereiches liegt, wird die Verdünnung des Lysats so eingestellt, daß die Konzentrationsanforderungen erfüllt werden. Ublicherweise verwendet man zu Beginn zur Herstellung des Lysats zwei Volumenteile Wasser auf Jedes Volumenteil gewaschener Zellen. Dies ist Jedoch nicht wesentlich, denn kritisch ist nur die verdünnte Konzentration des bei der Durchführung der Absorptionsbestimmung verwendeten Lysats, die unabhängig ist von der Konzentration des Lysats, das ursprünglich hergestellt wurde. Die abgepufferte Lysatlösung kann unmittelbar zur Herstellung einer Kurve verwendet werden, die auf bekannten Endotoxinlösungen verschiedener Konzentrationen beruht, wobei sich zusätzliche Messungen, wenn gewünscht, anschlies- sen können, um den Endotoxingehalt verschiedener Proben zu untersuchender wässriger Flüssigkeiten zu messen.
  • Solche notwendigen Versuche müssen sofort durchgeführt werden, da die gepufferte Lösung nur für etwa 2 Stunden stabil bleibt.
  • Um ein Reaktionsmittel herzustellen, daß für eine Lagerung und anschließende Verwendung im Labor geeignet ist, wie es üblicherweise in Verbindung mit der praktischen Durchführung der Erfindung der Fall ist, wird ein Anteil eines wie vorstehend beschrieben hergestellten Lysats vor der Verdünnung mit einer ausreichenden Puffermenge vermischt, um einen pH-Wert innerhalb eines Bereichs von etwa 6,5 bis 6,8 zu erreichen, wenn diese unverdünnte Menge auf den Konzentrationsbereich verdünnt wird, der zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Absorptionstests erforderlich ist, und der durch direkte Einstellung der Konzentration des Lysats ermittelt wurde.
  • Anschließend wird die Mischung aus dieser Lysatmenge und dem Puffer durch Lyophilisierung zur Trockne eingeengt.
  • Im lyophilisierten Zustand kann das Lysat bei einer Temperatur von etwa 2 bis 6 T längere Zeit lang gelagert werden, so daß das hergestellte Material für spätere Laborversuchszwecke verkauft werden kann. Es wurde festgestellt, daß bei der praktischen Durchführung der Erfindung der sogenannte "Pipes"-Puffer, das heißt 1,4 Piperazinbis-(äthan-schwefelsäure) im Vergleich zu anderen Puffern wie einem Phosphatpuffer die spezifische Eigenschaft hat, mit Bezug auf das Reaktionsvermögen des Lysats gegenüber Endotoxin eine verbesserte Stabilität gegen Zersetzung in nicht eingefrorenem Zustand zu verleihen. Salz- oder Phosphatpuffer oder Wasser als solches haben ein gewisses Absorptionsvermögen, das vorzugsweise niedrig sein soll, um optimale optische Eigenschaften bei der Durchführung des Absorptionstests auszuüben. Phosphatpuffer wie Na F 04-EH2P04 haben optimale Eigenschaften eines niedrigen anfänglichen Absorptionsvermögens und eines antwortenden Reaktionsvermögens auf Endotoxin bei Verwendung in der Testlösung zur Durchführung des Versuchs bei einer Konzentration von etwa 0,025 M. Zwar sind Stabilität und Reaktionsvermögen gegenüber Endotoxin bei Verwendung von Phosphatpuffern gewährt, jedoch ist für einen einwandfreien Zustand unter Verschiffungs-und Lagerbedingungen der verschiedensten Art eine grössere Stabilität wünschenswert. Diese kann durch Verwendung des "Pipes"-Puffer in wirksamer Menge erreicht werden, wobei im wesentlichen die Stabilität im Vergleich zur Verwendung von Phosphatpuffer gleicher Molarität verbessert wird. Eine optimale Kombination der Eigenschaften eines niedrigen Anfangsabsorptionsvermögens und einer hohen Stabilität wird erreicht, wenn die fertige Testlösung etwa 0,0125 M Phosphatpuffer und etwa 0,0125 M "Pipesß'-Puffer enthält. Der "Pipes"-Puffer selbst bewirkt zwar eine höhere Stabilität,hat Jedoch auch ein Anfangsabsorptionsvermögen, das nur wenig größer ist als das von Phosphatpuffer. Er kann daher auch als einziger Puffer verwendet werden. Ein üblicher Wärmestreßtest, der angewendet wird, um vor übermäßiger Instabilität bei Verschiffung und Lagerung sicher zu sein, ist eine Lagerung bei 40 T für drei Tage. Die erhöhte Stabilität, die beim Vorliegen von "Pipes"-Puffer erreicht wird, wird durch folgende Werte bewiesen, die die Anfangsabsorptionsfähigkeit und die bei steigenden Endotoxinspiegeln von 0,025 M Phosphatpuffer, 0,0125 M "Pipes"-Puffer und von einer Mischung von 0,0125 M Phosphatpuffer mit 0,0125 M "Pipesn-Puffer zeigt, wobei die Konzentration der Endtestlösung entspricht. Lysat in einer Menge, die eine Absorption von etwa b,1 unter den vorstehend genannten Bedingungen des Tests bewirkt, wurde mit den vorstehend beschriebenen Puffern lyophilisiert und die nach 3 Tagen Kühlung auf 5 s erhaltenen Absorptionswerte wurden mit denen verglichen, die nach dreitägiger Lagerung bei 40 s erhalten wurden. Es wurden folgende Werte erreicht: Endotoxin 0,025 M Phosphat- 0,025 M "Pipes"- 0,0125 M Phosphatng/ml Absorption Absorption 0,0125 M "Pipes"-Absorption 5 S 40 S 5 S 40 s 5 s 40 s 0.0000 .055 .14? .158 .167 0.123 .114 0.0625 .131 .146 .184 .182 0.167 .150 0.125 .190 .141 .212 .210 0.245 .202 0.25 .309 .145 .267 .300 0.406 .433 0.50 .431 .145 .498 .441 .506 .499 Wie die vorstehenden Werte zeigen, war der Phosphatpuffer nicht stabil, wenn er drei Tage bei 40 s gelagert war, während das gepufferte Lysat im wesentlichen unbeeinflußt in seiner Aktivität verblieb bei Verwendung von "Pìpes"-Puffer. Es zeigt sich auch, daß optimale Verbundeigenschaften von niedrigem Anfangsabsorptionsvermögen und zurückbehaltenem hohen Absorptionsvermögen nach drei Tagen bei 40 s bei Verwendung des Gemisches aus Phosphat- und "Pipes'-Puffern erreicht werden.
  • Zum Zeitpunkt der Anwendung wird das lyophilisierte, nicht verdünnte Lysat, das mit dem Puffer vermischt ist, mit einem Anteil Wasser aufbereitet, der die erforderliche Lysatkonzentration bewirkt, die vorstehend beschrieben wurde und die wesentlich für die Durchführung der Erfindung ist. Die vorhergehende Entwicklung eines besonderen Lysats mit Bezug auf die Lösungen von bekanntem Endotoxingehalt ist erforderlich, weil der Proteingehalt der Amöbozytenzellen einer gewissen Schwankung unterliegt. Wesentlicher ist, daß das Reaktionsvermögen von Endotoxin gegenüber dem Proteingehalt der Amöbozyten- zellen sehr erheblich schwankt in Abhängigkeit von solchen Faktoren wie geographischem Vorkommen der verwendeten Hufeisenkrebse und der Jahreszeit. Daher ist es im Fall eines gegebenen Lysats immer erforderlich, die geeignete Einstellung der Konzentration durch Verdünnung auf einer breiten empirischen Basis durchzuführen, die auf vorhergehender Erfahrung beruht, damit das notwendige Absorptionsvermögen als Antwort unter den vorstehend beschriebenen Bedingungen erreicht wird.
  • Wenn die gewünschte Konzentration nicht zu Beginn erreicht wird, kann diese Konzentration eingestellt werden. Dafür können bekannte Einstellverfahren angewendet werden unter Verwendung eines Teiles des ursprünglich erhaltenen Lysats, das durch Lyophilisierung in Gegenwart einer erforderlichen Puffermenge zur Trockne eingeengt worden ist und das zum Zeitpunkt der Verwendung durch Zugabe einer festgelegten Menge Wasser auf die gewünschte Lysatkonzentration gebracht werden kann.
  • Bei Verwendung eines Lysats, hergestellt durch auflösendes Waschen von Amöbozytenzellen unter Verwendung von zwei Volumenteilen reinem Wasser auf Jedes Volumenteil gewaschener Zellen, ist es üblicherweise günstig, 0,5 ml des Lysats zu verwenden und die Konzentration so zu regeln, daß 1 ml des verdünnten Lysats bei Pufferung auf einen pH zwischen 6,5 und 6,8 mit 0,1 ml einer Endotoxinlösung reagiert, von der bekannt ist, daß sie 1 ng Je ml Endotoxin enthält, um ein Absorptionsvermögen innerhalb des erforderlichen Bereichs zu erreichen. Wenn diese Bestimmungen durchgeführt sind, ist eine Basis dafür erreicht, daß 0,5 ml des gleichen Lysats mit einer entsprechenden Menge Puffer vermischt und durch Lyophilisierung zur Trockne eingeengt werden kann und zur Zeit der Anwendung dann dieses lyophilisierte Lysat unter Verwendung einer entsprechenden Wassermenge zur Erreichung der für den Versuch erforderlichen Konzentration aufbe- reitet werden kann. Wenn beispielsweise 0,5 ml des Lysats lyophilisiert werden, können 11 ml reines Wasser zur Aufbereitung des gepufferten Lysats verwendet werden, um die gewünschte Konzentration zu erreichen. Dies ist ein günstiges Verfahren, da ausreichend Lösung zur Durchführung von 10 Versuchsmessungen vorgesehen wird, von denen einige Bezug nehmen auf Endotoxinlösungen bekannter Konzentration, um eine Standardkurve zu erhalten, während die zusätzliche Lösung zur Verfügung steht für Testbestimmungen in Verbindung mit Proben von Medikamenten mit anderen wässrigen Flüssigkeiten mit unbekanntem Endotoxingehalt. Auf diese Weise erhält man ein Testverfahren, das unabhängig von Schwankungen im Reaktionsvermögen der Proteine verschiedener Hufeisenkrebsquellen zum Messen des Endotoxingehaltes einer wässrigen Flüssigkeit mit einem hohen Genauigkeitsgrad und mit einem außerordentlich hohen Empfindlichkeitsgrad zur Bestimmung des Vorliegens von extrem geringen Mengen Endotoxin geeignet ist.
  • Der Ausdruck "Absorptionsvermögent' wird in dieser Beschreibung in der üblichen Bedeutung als negativer Logarithmus der Transparenz verwendet. Wenn T5 die Transparenz einer gegebenen Lösung bezeichnet, kann das Absorptionsvermögen (As) wie folgt dargestellt werden: A = log 1 s T 5 wobei die Transparenz T8 das Verhältnis der Transparenz der Lösung zu der des Lösungsmittels ohne den aufgelösten Stoff entsprechend dem Ausdruck: T n Trensparenz der Lösung Transparenz des Löaungsmittels ist.
  • Die Transparenz der Lösung und die des Lösungsmittels werden dabei unter gleichen Wellenlängenbedingungen (hier 360 nm) einfallender Lichtintensität und Länge des Durchgangs durch die Lösung, üblicherweise 1 cm, gemessen. Die wie vorstehend beschrieben gemessene Absorption wird auch als optische Dichte bezeichnet, wobei die Werte die gleichen sind.
  • Die Erfindung läßt sich für die Prüfung von wässrigen Flüssigkeiten in einem breiten Bereich anwenden, so wie diese in geeigneten Behältern in einem Zustand für eine Verwendung ohne Veränderung für die parenterale InJektion vorliegen. Bei Medikamenten oder anderen Substanzen, die ursprünglich mit anderen Konzentrationen oder in trockenem Zustand hergestellt worden sind, kann der erfindungsgemäße Test durch Einstellung der Konzentration des Medikamentes oder der anderen Substanz, beispielsweise durch Zugabe von Wasser oder Salzlösung, so eingestellt werden, daß die anfallende wässrige Lösung in einem Zustand erhalten wird, der die Konzentrationen umfaßt, wie sie für eine parenterale Injektion geeignet sind. In einem solchen Fall muß das Wasser oder die Salzlösung als solche, die zur Einstellung der Lösung auf eine geeignete Konzentration verwendet werden, auf das Vorliegen von Endotoxin in der vorstehend beschriebenen Weise geprüft werden, das heißt durch Zugabe von 0,1 ml davon zu 1 ml Lysat, wobei der kritische Verdünnungsbereich, wie er vorstehend beschrieben wurde, eingehalten wird. Wenn gewünscht kann auch eine Lösung eines Medikamentes oder einer anderen Substanz mit irgendeiner anderen Konzentration als sie für eine parenterale Injektion geeignet sind, beim Testverfahren verwendet werden, wenn die Trübungsantwort zum Messen der Absorptionsfähigkeit günstig ist, die durch das Vorliegen von Endotoxin induziert wird. Gelegentlich ist es wünschenswert, das mögliche Vorliegen von Endotoxin in einem Arzneimittel zu prüfen, das lokal angewendet wird und das bei einer derartigen Anwendung ausreichend absorbiert wird, um in den Blutstrom zu gelangen. Wenn es die Zusammensetzung des Medikamentes erlaubt, wird es in einem solchen Fall in die Form einer wässrigen Flüssigkeit durch Zugabe von Wasser oder Salzlösung überführt, wie vorstehend beschrieben wurde, um eine Konzentration zu erreichen, die zur Prüfung bei Zugabe von 0,1 ml bis 1 ml des verdünnten Lysats geeignet ist. Wenn erforderlich, können die Versuche der vorstehend beschriebenen Art mit verschiedenen Lösungskonzentrationen wiederholt werden, um die Trübung zu erreichen, die die günstigste zum Messen des Absorptionsvermögens ist.
  • Eine Verunreinigung von Behältern, Röhrchen, Injektionsnadeln und dergleichen durch Endotoxine kann erfindungsgemäß durch Abspülen der Instrumente oder anderen Geräte mit einer geringen Menge, zum Beispiel etwa 40 ml, Wasser oder einer physiologischen Salzlösung wie 0,85 %igem Natriumchlorid bei geringer Geschwindigkeit von zum Beispiel 10 ml je Minute festgestellt werden. Die wässerige Abspülflüssigkeit wird dann auf das Vorliegen von Endotoxin, wie vorstehend beschrieben, untersucht, das heißt durch Zugabe von 0,1 ml dieser Lösung zu einem ml des Lysats, wobei der vorstehend angegebene kritische Verdünnungsbereich eingehalten wird.
  • Bei der Untersuchung von Wasser, wie es beispielsweise in den Rohrleitungen einer Gemeinde vorliegt, um bakterielle Verunreinigungen festzustellen, die durch das Vorliegen von Endotoxin angezeigt werden, kann der Endotoxingehalt so groß sein, daß beim Vermischen von 0,1 ml eines solchen Wassers mit 1 ml des Lysats in der vorstehend genannten kritischen Verdünnung, eine Trübung erreicht wird, die zu einer Absorption über den Bereich von 0,07 bis etwa 0,2 führt. In solchen Fällen verdünnt man das zu untersuchende Wasser mit bekannten Mengen Wasser, von dem bekannt ist, daß es im wesentlichen pyrogenfrei ist, bis bei der Untersuchung das Absorptionsvermögen innerhalb des gewünschten Bereiches liegt.
  • Daraus folgt, daß der Pyrogengehalt des unverdünnten Wassers eine Funktion des Pyrogengehaltes des verdünnten Wassers in Abhängigkeit von dem bekannten Ausmaß der Verdünnung ist. Dieses Verfahren kann auch auf andere wässrige Flüssigkeiten als Wasser angewendet werden.
  • Das bedeutet allgemein, daß das hier beschriebene Testverfahren und die dafür erforderliche Zusammensetzung immer dann angewendet werden können, wenn es gewünscht wird, eine wässrige Flüssigkeit auf das mögliche Vorliegen von Endotoxinen zu untersuchen. Beispielsweise kann das Vorliegen von Endotoxin im Urin durch Vermischen von 0,1 ml Urin mit 1 ml des Lysats innerhalb des vorstehend genannten kritischen Verdünnungsbereiches bestimmt werden. In gleicher Weise kann auch das Vorliegen von Endotoxin in Riickenmarksflüssigkeit bestimmt werden.
  • Wenn die zu untersuchende Flüssigkeit für sich einige Trübung aufweist, die die erreichte Gesamttrübung verstärkt, wenn die Probe wie vorstehend beschrieben untersucht wird, ist es üblicherweise wünschenswert, das Absorptionsvermögen zu bestimmen, das der Probe als solcher zukommt, indem man 0,1 ml der Probe mit 1 ml der gleichen Pufferlösung vermischt, die bei dem verdünnten Lysat verwendet wird, das zur Bestimmung der Gesamtabsorptionsfähigkeit verwendet wird, und dann das Absorptionsvermögen aufgrund der Trübung der Probe von der Gesamtabsorption abzieht, die erreicht wird, wenn 0,1 ml der Probe mit 1 ml des verdünnten Lysats bebrütet werden. Der Unterschied stellt das Absorptionsvermögen dar, das dem Antigengehalt der Probe entspricht.
  • Die Bestimmung des Absorptionsvermögens der Probe als solcher erfolgt üblicherweise auf gleiche Weise, wenn die Probe eine gefärbte Flüssigkeit wie Urin ist, das heißt das Absorptionsvermögen wird gemessen, wenn 0,1 ml der gefärbten Flüssigkeit mit 1 ml Pufferlösung in Abwesenheit des Lysats vermischt worden sind. Das so gemessene Absorptionsvermögen wird abgezogen von dem Absorptionsvermögen der Probe, wenn diese in gleicher Menge mit einer gleichen Menge des verdünnten Lysats vermischt wird.
  • Bei Verwendung von Lysat, das so verdünnt worden ist, daß die vorstehend festgelegte Absorptionsfähigkeit unter den vorstehend beschriebenen Testbedingungen erreicht wird, das heißt, daß 1 ml mit 0,1 ml einer Endotoxinlösung reagieren kann, die 1 ng per ml Endotoxin enthält, so daß sich bei 60 Minuten Bebrütung bei 37 T eine Trübung entwickelt, die ein Absorptionsvermögen zwischen etwa 0,07 und etwa 0,2 bei 360 nm hat, wird es üblicherweise bei Messung des Endotoxingehaltes einer Flüssigkeit mit unbekanntem Endotoxingehalt vorgezogen, die Absorptionsfähigkeit bei 360 nm zu messen. Wenn jedoch das verdünnte Lysat den vorstehend genannten Anforderungen entspricht, kann der Endotoxingehalt einer unbekannten Flüssigkeit unabhängig davon bestimmt werden, ob das Absorptionsvermögen bei gleicher oder anderer Wellenlänge als 360 nm gemessen wird, zum Beispiel bei 340 nm, vorausgesetzt, daß das Absorptionsvermögen der unbekannten Probe bei derselben Wellenlänge gemessen wird, wie sie bei der Herstellung der Standardkurve verwendet wurde, mit der sie verglichen wird. In analoger WeGe kömen auch Zeit und Temperatur bei der Bebrütung verändert werden, beispielsweise durch Anwendung einer etwas längeren Brutzeit bei etwas niedrigerer Temperatur, solange damit die Trübungsantwort ausreicht, um den Endotoxingehalt mit gewünschter Empfindlichkeit festzustellen. 60 Minuten Brutzeit bei 37 s und Bestimmung der Absorptionsfähigkeit bei 360 nm stellen jedoch optimale Bedingungen für die praktische Durchführung der Erfindung dar.
  • Das Prüfverfahren gemäß der Erfindung läßt sich allgemein anwenden mit wenigen Ausnahmebeispielen, wenn die zu untersuchende Flüssigkeit eine Substanz enthält, beispielsweise einen Inhibitor, der die Entwicklung der Trübung in einem derartigen Ausmaß hindert, daß der Versuch nicht genau die tatsächliche Menge etwa vorhandenen Endotoxins wiedergibt. Carbenacillin ist ein Beispiel für eine solche Substanz, deren Vorliegen in einer für eine parenterale InJektion geeigneten Lösung die Trübungsantwort stört. Bei der überwiegenden Mehrheit von Anwendungen des Testverfahrens gemäß der Erfindung besteht keine Notwendigkeit entersuchung auf das mögliche Vorliegen von Inhibitoren, insbesondere nachdem die Erfahrung bewiesen hat, daß die in Frage kommenden parenteral angewendeten Medikamente oder anderen wässrigen Flüssigkeiten, die üblicherweise verwendet werden, keine Probleme mit Bezug auf das mögliche Vorliegen eines Inhibitors oder anderer Substanzen bieten, die die Trübungsantwort stören. Wenn jedoch das Testverfahren auf eine Materialart angewendet wird, die vorher noch nicht dem Testverfahren unterworfen worden ist, gebietet es die Vorsicht, auf das mögliche Vorliegen von störenden Substanzen zu prüfen. In erster Linie kann eine solche Prüfung dadurch erreichtQerden, daß man die zu untersuchende wässrige Flüssigkeit, zum Beispiel 0,1 ml, zu einer Mischung von 1 ml Lysat mit dem vorstehend genannten kritischen Verdünnungsbereich mit einer bekannten Menge Endotoxin gibt, zum Beispiel zu 0,1 ml Endotoxinlösung, die 1 ng je ml Endotoxin enthält. Wenn die Trübung geringer ist, als sie von Endotoxin bei Fehlen der zusätzlichen Substanz unter den Prüfbedingungen entwickelt werden würde, ist das Vor- liegen eines Inhibitors anzunehmen. Wenn andererseits keine Verringerung der Trübung auftritt, kann zusätzlich untersucht werden, ob bein Kaninchenimpfverfahren das Vorliegen von Endotoxin bewiesen werden kann. Wenn diese Vorsichtsmaßnahme durchgeführt worden ist und feststeht, daß das fragliche Material,so wie es üblicherweise anfällt, frei von Inhibitoren ist, kann das Testverfahren mehrfach wiederholt werden, ohne daß auf das mögliche Vorliegen eines Inhibitors geprüft wird. Wird festgestellt, daß ein Inhibitor vorliegt, dann läßt sich das Testverfahren gemäß der Erfindung in Abwesenheit von Mitteln, die die Störung durch den Inhibitor verhindern, nicht anwenden.
  • Die Erfindung wird durch das nachstehende Beispiel erläutert.
  • Beispiel Mehrere lebende Hufeisenkrebse wurden erhaltenUtrch Einsetzen einer Injektionskanüle mit einer großen Bohrung am Punkt der Thorax- und Abdominalsegmente Blut entnommen und das Blut in 250 ml-Bechern mit einem Gehalt an 50 ml einer Mischung von 0,125 %igem N-äthylmaleimid, 3 %igem NaCl und 0,02 M CaCl2 gesammelt. Das Blut wird dann bei 750 G 10 Minuten zentrifugiert. Der Niederschlag aus sedimentierten Amöbozyten (amebocytes) bleibt zurück und wird in der Hälfte des ursprünglichen Volumens der vorstehend genannten Mischung wieder suspendiert.
  • Die Zellen werden wieder zentrifugiert, die überstehende Flüssigkeit sbgegossen und Wasser entsprechend etwa dem doppelten Volumen der Zellen zugegeben. Die Zellsuspension wird dann in einem kalten Raum in eine Schüttelvorrichtung gegeben und zwei Tage bei 5 s lysiert. Die Suspension wird bei 26 000 G zentrifugiert, die über- stehende Flüssigkeit zurückbehalten und die Zellreste verworfen. Die überstehende Flüssigkeit ist das Lysat, das die Proteine enthält, die von den gewaschenen Amöbozytenzellen stammen.
  • 0,5 ml des Lysats werden mit 11 ml Wasser verdünnt, das ausreichend Phosphat-"Pipes"-Puffer enthält, um einen pH-Wert von etwa 6,8 einzustellen. 1 ml des verdünnten Lysats wird mit 0,1 ml einer Lösung vermischt, die 1 ng je ml Endotoxin enthält, om gleichmäßige Werte zu erreichen. Für das Endotoxin verwendet man wünschenswert als Lösung eine solche, die vom FDA unter der Bezeichnung "Elebsiella" standardisiert ist. Die erhaltene Mischung wird 60 Minuten bei 37 S bebrütet und dann in eine Mikroküvette überführt, in der die Absorption bei 360 nm unter Verwendung des bekannten Standardverfahrens für die Messung der Absorptionswerte gemessen wird. Unter diesen Prüfbedingungen wird eine optimale Konzentration des Lysats angezeigt, wenn die Absorption im wesentlichen 0,15 beträgt, obwohl wie vorstehend ausgeführt, die Toleranzbreite schwanken kann zwischen etwa 0,07 und etwa 0,2. Wenn die optische Dichte nicht innerhalb dieses Bereiches liegt, wird die Konzentration so geregelt, bis die Anforderungen für die optische Dichte getroffen werden. Solche Einstellung besteht in einer Veränderung der Menge des Lysats, das bei Verdünnung mit 11 Teilen Wasser eine Konzentration hat, die die Anforderungen zur Bildung der geeigneten Absorption erfüllt. Das bedeutet mit anderen Worten, daß die eingestellte Lysatmenge nur 0,5 ml betragen kann.
  • Wenn tatsächlich 0,5 ml den Anforderungen für die Bildung der erforderlichen Absorption genügen, kann das Lysat in lyophilisierter Form durch Zugabe von 0,5 ml des Lysatpuffers auf einen pH-Wert von 6,8 gebracht werden, wobei man 0,05 M "Pipes"-Puffer und 0,05 M Phosphat- tive Antwort auf das Vorliegen von Endotoxin geben. Jede derartige Flüalgkeit kann und wird wahrscheinlich anschließend dann erneut geprüft im quantitativen Verfahren, wie es vorstehend beschrieben worden ist, wobei geeignete Geräte wie ein Spektrophotometer für eine genaue Messung der Trübung verwendet werden.
  • puffer verwendet und mit Wasser auf ein Endvolumen von 2,5 ml auffüllt. Das Fläschchen, des diese Reaktionsmischung enthält, wird dand lyophilisiert, um den Inhalt zur Trockne einzuengen. Wenn ein Anteil von etwas grösser oder kleiner als 0,5 ml die geeignete Absorption ergibt, dann wird diese Menge mit Puffer vermischt und lyophilisiert.
  • Wenn es wünschenswert ist, den Anteil von etwa vorliegendem Endotoxin in einer wässrigen Flüssigkeit zu messen, wird der Inhalt des Fläschchens mit 11 ml Wasser aufgefüllt. In der Praxis wird 1 ml des verdünnten Lysats in Jedes von mehreren Teströhrchen gegeben. Zum Zeitpunkt 0 werden 0,1 nl einer Reihe von bekannten Endotoxinstandardproben und gleichfalls von den unbekannten Proben jeweils in jedes Rohr zugegeben. Nach 60 Minuten Bebrütung bei 37 s wird der Inhalt jedes Röhrchens durch Bewegen vermischt und in eine Mikroküvette überführt, in der die Absorption bei 360 nm bestimmt wird. Eine gleiche Ablösung wird im Fall eines Kontrollreagenz gemacht und diese Ablösung wird von den anderen Ablösungen abgezogen.
  • Die Endotoxinabsorption-Ablösung, die im Fall der Reihen von bekannten Endotoxinstandardproben erhalten wird, wird zu einer Kurve aufgetragen, die als anwendbar für das infragestehende besondere Lysat angesehen werden kann.
  • Der Endotoxingehalt der unbekannten Proben wird dann direkt von der so hergestellten Standardkurve abgelesen.
  • Wenn auch ein Merkmal und Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens darin besteht, daß ein verbessertes Verfahren und verbesserte Mittel zum Beweis des Vorliegens von Endotoxin in einer wässrigen Flüssigkeit durch quantitative Bestimmung vorgesehen werden, so kann die r1indung doch auch dafür eingesetzt werden, einen qualitativen Beweis für das Vorliegen von Endotoxin allein durch Mischen einer Menge von Lysat zu erreichen, das

Claims (13)

  1. Patentansprüche: 0 Verfahren zur Bestimmung des Sndotoxingehaltes einer wässrigen Flüssigkeit, deren Proteingehalt in Form eines wässrigen Sysats aus gewaschenen Zellen aus dem Blut von Hufeisenkrebsen vorliegt und bei Vorliegen von Endotoxin koaguliert, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Probe der Flüssigkeit mit dem Lysat, das auf einen pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8 abgepuffert ist und 1 ml davon mit 0,1 ml einer Endotoxinlösung reagiert, die 1 ng/ml Endotoxin enthält, so daß bei 60 Minuten Bebrütung bei 37 T eine Trübung bewirkt wird, die zu einer Absorption zwischen 0,07 und 0,2 bei 360 nm führt, die erhaltene Mischung bebrütet und die entstehende Trübung der bebrüteten Mischung mißt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absorption durch quantitative Messung oder visuelle Prüfung bestimmt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß 0,1 ml der wässrigen Flüssigkeit mit 1 ml Lysat vermischt werden.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch. gekennzeichnet, daß die Absorption durch Vergleich mit der Absorption von Produkten bestimmt wird, die durch Umsetzung des gleichen Lysats mit einer oder mehreren Lösungen mit bekannter Endotoxinkonzentration bestimmt wird, vorzugsweise durch quantitative Messung mit Licht einer gegebenen Wellenlänge.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 , dadurch gekennzeichnet, daß man ein Lysat verwendet, dessen Konzentration zu Beginn erheblich größer ist, als die für das Verfahren erforderliche Konzentration,und daß man dieses stärker konzentrierte Lysat mit Puffer vermischt und auf einen pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8 abpuffert, dann auf die gewünschte Konzentration verdünnt und durch Lyophilisierung zur Trockne einengt und später mit Wasser auf die erforderliche Konzentration auffüllt, ehe das Lysat mit einer Probe der zu untersuchenden Flüssigkeit vermischt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Anteil des stärker konzentrierten Lysats verdünnt und auf den pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8 abgepuffert wird, die gepufferte verdünnte Lösung mit einer Endotoxinlösung mit bekanntem Endotoxingehalt umgesetzt und ein Produkt mit bekannter Lysatkonzentration erhalten wird und eine gleiche Menge des stärker konzentrierten Lysats zur Trockne in Mischung mit dem Puffer eingeengt und mit Wasser dann auf die gewünschte Konzentration gebracht wird.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Probe und gepuffertem Lysat 60 Minuten bei 37 s bebrütet und dann die Absorption mit 360 nm gemessen wird.
  8. 8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die gewaschenen Zellen nach dem Abziehen der WascMüssigkeit mit etwa dem doppelten ihres Volumens an reinem Wasser lysiert werden.
  9. 9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man als Puffermaterial 1,4-Piperazinbis-(äthan-schwefelsäure) in wirksamen Mengen für eine dreitägige Lagerung bei 40 s allein oder in gleichen Anteilen neben Phosphatpuffer verwendet.
  10. 10. Wässrige Zusammensetzung zur Bestimmung des Vorliegens von Endotoxin in einer wässrigen Flüssigkeit nach dem Verfahren von Beispiel 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung aus einem wässrigen Lysat von gewaschenen Zellen aus dem Blut von Hufeisenkrebsen besteht, das auf einen pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8 abgepuffert ist und von dem 1 ml mit 0,1 ml einer Endotoxinlösung reagieren, die 1 ng/ml Endotoxin enthält, so daß bei 60 Minuten Bebrütung bei 37 T eine Trübung entwickelt wird, die eine Absorption zwischen 0,07 und 0,2 bei 360 nm bewirkt.
  11. 11. Mittel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die wässrige Zusammensetzung als Puffer Phosphatpuffer oder 1 ,4-Piperazin-bis(äthan-schwefelsäure) von 0,0125 M enthält, vorzugsweise eine Mischung von gleichen Teilen der Puffer oder 1,4-Piperazinbis-(äthan-schwefelsäure) allein.
  12. 12. Lyophilisierte Zusammensetzung zur Verwendung bei der Bestimmung des Endotoxingehaltes bei einer wässrigen Flüssigkeit nach dem-Verfahren von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung ein lyophilisiertes wässriges Lysat aus gewaschenen Zellen aus dem Blut von Hufeisenkrebsen und ein Puffermittel enthält, durch das es auf einen pH-Wert zwischen 6,5 und 6,8 abgepuffert wird, wenn mit Wasser so aufgefüllt wird, daß ein ml in Gegenwart des Puffers mit 0,1 ml einer Endotoxinlösung mit 1 g ng je ml Endotoxin reagieren und nach 60 Minuten Bebrütung bei 37 T eine Trübung entwickelt wird, die eine Absorption zwischen 0,07 und 0,2 bei 360 nm bewirkt.
  13. 13. Zusammensetzung nach Anspruch 12, dadurch gekenn- zeichnet, daß der Puffer aus 1,4-Piperazin-bis-(äthan-schwefelsäure) oder einer Mischung davon mit Phosphatpuffer, vorzugsweise in gleichen Teilen, besteht.
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