DE2721973A1

DE2721973A1 - Walzung von warmband in einer kontinuierlichen walzenstrasse

Info

Publication number: DE2721973A1
Application number: DE19772721973
Authority: DE
Inventors: Helmut Knuehl; Wolfgang Rohde
Original assignee: Schloemann Siemag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 1977-05-14
Filing date: 1977-05-14
Publication date: 1978-11-23
Also published as: GB1599223A; JPS53142352A

Description

PATENTANWÄLTE F.W. HEMMERICH · GÜRC MÜLLER · D. GROSSE · F. POLLMEIER _ y

19.4.1977 f.ni 32 276

SCHLOEMANN-SIEMAG AG, 4ooo Düsseldorf 1

Walzung von Warmband in einer kontinuierlichen Walzenstraße

Beim Walzen von Warmband in kontinuierlichen Walzenstraßen sind Eintritts- und Austrittsgeschwindigkeiten sowie auch Eintritts- und Austrittsquerschnitte des Materials über das Gesetz der Volumenkonstanz (A--, V--, = A. V.) miteinander verknüpft, d. h. , bei einem vorgegebenen Eintrittsquerschnitt Ag und einer ebenfalls vorgegebenen Eintrittsgeschwindigkeit V-g des Materials an einem Walzgerüst ist Entweder dessen Austrittsgeschwindigkeit V^ abhängig von der eingetretenen (^uerschnittsreduktion R = (Ag - A.), oder aber umgekehrt, aus der Differenz von Eintrittsgeschwindigkeit V-r, und Austrittsgeschwindigkeit V. ergibt sich das Ausmaß der eingetretenen Querschnittsreduktion R zwischen dem Eintrittsquerschnitt A_£ und dem Austrittsquerschnitt Aft.

Im Walzprozeß stimmt aber die Materialgeschwindigkeit nur an der Fließscheide mit der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen überein, während die Geschwindigkeit des eintretenden Materials um den sogenannten Rückstau und die Geschwindigkeit des aus dem Walzspalt austretenden Materials um die sogenannte Voreilung von der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen abweicht. Es ist daher ohne weiteres klar, daß wenigstens an denjenigen Walzgerüsten der kontinuierlichen Walzenstraße fortwährend eine Drehzahlregelung vorgenommen werden muß, die dem geschwindigkeitsführenden Gerüst vor- oder nachgeordnet sind.

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Bei den kontinuierlichen Fertigstraßen zur Walzung von Warmband werden hierzu Schiingenheber oder Schiingenmeßeinrichtungen eingesetzt, die auf die Vergrößerung oder Verkleinerung der zwischen aufeinanderfolgenden Walzgerüsten entstehenden Walzgutschlinge ansprechen, welche wiederum aus Fehleinstellungen der Gerüstdrehzahlen resultiert. Die Schiingenheber oder Schiingenmeßeinrichtungen erzeugen dabei jeweils Korrekturwerte zur Drehzahlregelung, die zu einer praktisch zugfreien Materialführung zwischen den Gerüsten beitragen.

Durch das Arbeiten mit Schlingenhebern oder Schiingenmeßeinrichtungen wird jedoch noch nicht sichergestellt, daß der Austrittsquerschnitt A. des aus dem jeweiligen Walzspalt austretenden Materials immer innerhalb der vorgesehenen Toleranzwerte liegt. Zur Einhaltung der Banddickentoleranzen müssen daher jedem einzelnen Walzgerüst noch Dickenmesser, sogenannte Gagemeter, zugeordnet werden, die regelnd auf die Anstellvorrichtungen des jeweiligen Walzgerüstes einwirken. Da aber die durch die Dickenmesser bewirkten Walzspaltkorrekturen nur mit gewissen Verzögerungen bewirkt werden können, ergeben sich an den Warmbändern vielfach unerwünschte Übergangsbereiche von stetig zu- bzw. abnehmender Dicke, sogenannte Skidmarks, welche die Bandqualität beeinträchtigen. Besonders nachteilig wirkt es sich dabei aus, daß die über die Dickenmesser ausgelösten Korrekturen des Walzspaltes von den Anstellvorrichtungen aus praktischen Gründen nicht exakt nachvollzogen werden können, so daß vielfach während des V/alzprozesses ein Rückwachsen der sogenannten Skidmarks eintritt.

Alle diese Schwierigkeiten sind eine Folge davon, daß der Massefluß des Materials durch die Walzspalte nur mittelbar kontrolliert wird und infolgedessen auch nur mit Verzögerungen im Sinne der Beibehaltung des jeweils erwünschten Austrittsquerschnitts A,. korrigiert werden kann.

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Die Erfindung bezweckt die Beseitigung dieser Nachteile, und zwar durch die Valzung von Warmband in einer kontinuierlichen Walzenstraße nach dem Prinzip des konstanten Masseflusses durch Betrieb sämtlicher Walzgerüste mit Minimalzugregelung und Dickenregelung am ersten Gerüst.

Da die Minimalzugregelung Jeweils auf Längsspannungen (Druck und Zug) im Walzgut zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzgerüsten anspricht, die entweder aus dem Rückstau des in den Walzspalt eintretenden Materials oder aus der Voreilung des aus dem Walzspalt austretenden Materials resultieren, läßt sich der konstante Massefluß allein durch Drehzahlregelung an den einzelnen Walzgerüsten bzw. durch Beeinflussung der Umfangsgeschwindigkeit der Walzen exakt einhalten. Die Minimal zugregelung läßt sich nämlich ohne weiteres so auslegen, daß jeweils zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzgerüsten im Walzgut nur Zugspannun-

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gen von 0,2 bis 0,5 kg/mm (2 bis 5 N/mm ) entstehen können, die einen Rückstau des Materials vor dem jeweiligen Walzspalt verhindern und zugleich die Voreilung des aus dem entsprechenden Walzspalt austretenden Materials in den Grenzen des konstanten Masseflusses halten.

Durch die Dickenregelung nur am ersten Gerüst der kontinuierlichen Walzenstraße wird dabei sichergestellt, daß nur dort innerhalb der üblichen Toleranzgrenzen ein Einstellfehler vorkommen kann, der dann in relativer Größe bis zum letzten Walzgerüst erhalten bleibt und demzufoüg e zu einer wesentlich besseren Banddickentoleranz führt. Das Entstehen von Skidmarks, das Rückwachsen solcher Skidmarks und Temperaturkeile im Endprodukt werden damit sicher vermieden.

An Hand einer Zeichnung soll die Erfindung nunmehr beschrieben werden. Dabei ist eine Warmband-Fertigstraße 10 mit sechs Walzgerüsten 1, 2 ... 6 gezeigt, die mit

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einer Minimal zugregelung 20 ausgestattet ist. Die Minimalzugregelung 20 besteht dabei aus einem Minimalzugregler 21, 22 ... 26 für jedes einzelne Walzgerüst 1, 2 ... 6, und ist so ausgelegt, daß zwischen aufeinanderfolgenden Walzgerüsten 1, 2; 2, 3 ··· 5, 6 jeweils Zugspannungen im Walzgut aufrechterhalten werden können, die zwischen 0,2 und 0,5 kg/mm² (2 bis 5 N/mm²) liegen.

Für den Walzbetrieb werden die Walzspalte in den einzelnen Walzgerüsten 1, 2 ... 6 unter Berücksichtigung der den Gerüsten eigentümlichen Auffederung und der in den Anstellvorrichtungen derselben auszugleichenden Lose so eingestellt, daß in jedem Gerüst die gewünschte Querschnittsreduktion unter der Voraussetzung des konstanten Masseflusses eintritt. Lediglich dem ersten Walzgerüst 1 der Warmband-Fertigstraße 10 ist ein Dickenmesser 31 zugeordnet, welcher die Dicke des Austrittsquerschnitts Α_Λ am Walzband überwacht und eventuelle Abweichungen vom Sollwert über die Anstellvorrichtungen des ersten Walzgerüstes 1 korrigiert. Da alle nachfolgenden Walzgerüste 2, 3 ... 6 der Warmband-Fertigstraße 10 ausschließlich über die Minimalzugregelung 20 bzw. über die den einzelnen Walzgerüsten 1, 2 ... 6 zugeordneten Minimalzugregler 21, 22 ... 26 in ihrem Drehzahlverhalten, d. h., bezüglich der Umfangsgeschwindigkeit ihrer Walzen,im Sinne der Aufrechterhaltung von Zug-

2 spannungen in der Größenordnung zwischen 0,2 und 0,5 kg/mm geregelt werden, ergeben sich nach dem Prinzip des konstanten Masseflusses am fertig gewalzten Warmband nur Toleranzwerte von relativer Größe zu den am ersten Walzgerüst 1 durch den Dickenmesser 31 ausgeregelten Korrekturwerten. Geht man daher davon aus, daß in jedem Fertiggerüst 1, 2 ... 6 eine Querschnittsreduktion um 17 % stattfindet und die Dicke des Eintrittsquerschnitts A_£ am ersten Gerüst 1 25 mm beträgt, dann ist die Dicke des Aus-

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trittsquerschnitts A^ am letzten Walzgerüst 6 8,2 mm. Beträgt der zu korrigierende Fehler am Austrittsquerschnitt A. am ersten Gerüst 1 in der Dicke + 1 mm, dann wird auch dieser Einstellfehler auf ein Drittel seiner Ursprungsgröße relativiert, und zwar ohne daß am Walzband irgendwelche Skidmarks entstehen. Die Banddicken toleranzen werden also außerordentlich verbessert.

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Claims

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SCHLOEMANN-SIEMAG AG, 4ooo Düsseldorf 1

Patentanspruch

Walzung von Warmband in einer kontinuierlichen Walzenstraße OO) nach dem Prinzip des konstanten Masseflusses durch Betrieb sämtlicher Walzgerüste (1, 2 ... 6) mit Minimalzugregelung (20; 21, 22 ... 26) und Dickenregelung (31) am ersten Gerüst (1).

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ORIGINAL INSPECTED