DE2721792A1 - Verfahren zur hydroformylierung von olefinen - Google Patents
Verfahren zur hydroformylierung von olefinenInfo
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Description
Patentanwälte ^ 9721792
Dr.-Ing. Walter AbitZ if*M
Dr. Dieter F. Morf Dipl.-Phys. M. Gritschneder
8 München 8b, Pienzenauerstr. 28
13. Mai 1977 C-5615
CELANESE CORPORATION, New York, N.Y., V.St.A.
Verfahren zur Hydroformylierung von Olefinen
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C-5615 ι
Methoden zur Hydroformylierung von Olefinen zur Herstellung
von ein Kohlenstoffatom mehr als das Ausgangsolefln enthaltenden
Carbonylderlvaten durch Umsetzung der Olefine mit Synthesegas in Gegenwart eines Rhodiumkatalysators» der als
Komplex mit Kohlenmonoxid und einem Triorganophosphorliganden (z.B. Triphenylphosphin) vorliegt, sind bekannt und von
wachsender industrieller Bedeutung. Ihre Technologie ist beispielsweise in der US-PS 3 527 809 zusammenfassend dargestellt.
Typischerweise wird das Ausgangsolefin zusammen mit einem Gasgemisch aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff durch
ein - gegebenenfalls eine getrennte inerte» flüssige Lösungsmittelart enthaltendes - flüssiges Reaktionsmedium
hindurchperlen gelassen, das als Hydroformylierungskatalysator einen Komplex von Rhodium mit Kohlenmonoxid und einem
Triorganophosphorliganden (der typischerweise in geringem
Überschuß vorliegt) enthält. Während eines Teils des katalytIschen
Prozesses liegt auch Wasserstoff im Komplex vor. Das Carbonyl-Reaktionsprodukt wird vom Reaktionsmedium abgetrennt,
und zwar entweder durch direktes Abtreiben aus der Reaktionszone im Strom des aus letzterer austretenden, nichtumgesetzten
Synthesegases, oder ansonsten durch Abdestillation aus einem kontinuierlich aus der Reaktionszone zur Produktgewinnung
abgezogenen Flüssigkeitsstrom. Natürlich kann man auch beide Nethoden gleichzeitig anwenden.
Der rhodiumhaltige Katalysator wird Im Verlauf der Zeit bekanntlich
in einem gewissen Ausmaß desaktlviert» weshalb man von Zeit zu Zeit zumindest einen Teil des flüssigen Inhalts
der Reaktionszone abziehen muß, um den desaktivierten Rhodiumkatalysator wiederzugewinnen und zu reaktivieren.
Die Desaktivierung stellt bei den genannten Systemen einen
außerordentlich gravierenden Kostenfaktor dar, da selbst sehr geringe Mengen von Rhodium teuer sind. Es ist daher auf
dem einschlägigen Sektor bekannt, daß der Verhinderung oder weitgehenden Unterdrückung der Desaktivierung des Katalysators
bei den genannten rhodium-katalysierten Reaktionen eine
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ungewöhnlich hohe Bedeutung zukommt.
Ferner ist es bekannt» daß bestimmte Nebenprodukte der Reaktion einen nachteiligen Einfluß auf den Bhodiumkatalysator
haben. Speziell aus der DT-OS 2 062 703 geht hervor» daß ein bei der Herstellung von Butyraldehyd aus Propylen als
Nebenprodukt anfallender dimerer ungesättigter Aldehyd den
Rhodiumkatalysator schädigt» wenn man seine Konzentration im flüssigen Reaktionsmedium über etwa 5 Gew.-ji hinaus ansteigen
läßt. Andererseits lehrt die erwähnte LT-OS, daß andere Nebenprodukte mit hohem Molekulargewicht (insbesondere
Hydroxylverbindungen) nicht nur unschädlich sind» sondern sogar sehr vorteilhafte Lösungsmittel für die Reaktion
darstellen. Ähnliche Erkenntnisse vermittelt die GB-PS 1 298 331» in welcher generell empfohlen wird» die Gesamtheit
der Reaktions-Nebenprodukte als lösungsmittel für die Reaktion zu verwenden, ohne daß irgendeinem Bestandteil der
Nebenprodukte schädliche Eigenschaften zugeschrieben werden.
Abgesehen von den begrenzten Hinweisen bezüglich der Zweckmäßigkeit
der Vermeidung einer unbegrenzten Anreicherung der ungesättigten Aldehyd-Nebenprodukte (wie oben erläutert)
im Hinblick auf deren desaktivierende Wirkung gegenüber dem Rhodiumkatalysator schweigt sich das bekannte Schrifttum
weitgehend über das in gewisser Hinsicht verwandte Problem des Verluste des Triorganophosphorliganden (z.B. von Triphenylphosphin)durch
chemische Vereinigung mit verschiedenen anderen Komponenten des Reaktionssystems aus. Der Verlust
des Liganden durch z.B. Bildung inerter» hochsiedender polymerer Derivate stellt jedoch bei den Hydroformylierungsmethoden
selbst einen beträchtlichen Kostenfaktor dar» und zwar auch unter Berücksichtigung der Tatsache» daß der
Ligand pro Mengeneinheit wesentlich billiger als Rhodium ist.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung» ein Verfahren zur Ver-
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ringerung der Geschwindigkeit zu schaffen» mit welcher der
Bhodiumkatalysatorkomplex bei der Umsetzung eines Olefine
mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in Gegenwart eines Rhodium in komplexer Bindung mit CO und einem Triorganophosphorliganden enthaltenden Katalysators desaktiviert wird. Sie
Aufgabe der Erfindung besteht ferner in der Schaffung eines Verfahrens zur Verringerung der Verluste des Triorganophosphorliganden aufgrund der Bildung phosphorhaltiger Nebenprodukte während der genannten Hydroformylierungsreaktion. Die
Aufgabe der Erfindung ist speziell darin zu sehen, eine Methode zur Verfügung zu stellen* mit deren Hilfe die erwähnte Katalysatordesaktivierung und der erwähnte Verlust
des Triorganophosphorliganden in einem Verfahren zur Umwandlung eines Alkene in ein Carbonylderivat in Gegenwart eines
Katalysators, der im wesentlichen aus Rhodium in komplexer Bindung mit Kohlenmonoxid und Triphenylphosphin besteht,
vermindert werden. Die nachstehende Beschreibung erlaubt eine Präzisierung dieser Aufgabe.
Sie Erfinder haben nunmehr festgestellt, daß selbst bei
einer Konzentration der ungesättigten Aldehyd-Nebenprodukte, die im Vergleich zu den im vorgenannten bekannten Schrifttum
erwähnten Bereich von 5 Ί» oder darunter extrem gering ist,
ja sogar bei einer so niedrigen Konzentration, daß sie sich
nur mehr schwer messen läßt, die Seeaktivierung des Rhodiumkatalysators immer noch fortschreitet. Sies spielt für die
Verfahrenskosten eine gravierende Rolle, obwohl die Sesaktivierung zuweilen so langsam erfolgen kann, daß sie nur in
einer zeitlichen Größenordnung von Wochen (im Vergleich zu beispielsweise Tagen) in Erscheinung tritt. Ferner wurde
festgestellt, daß das System unter Bedingungen, die zuvor in der Fachwelt als normal und unschädlich angesehen wurden,
auch durch chemischen Abbau einen beträchtlichen Verlust des Triorganophosphorliganden (z.B. von Triphenylphosphin) erleidet.
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Weiterhin wurde gefunden, daß die vorgenannten schädlichen Auswirkungen überraschenderweise dadurch weitgehend ausgeschaltet
werden können, daß man bei der Durchführung der Hydroformylierungsreaktion
das flüssige Reaktionsmedium während der Umsetzung kontinuierlich in einem wesentlich stärkeren
Ausmaß abstreift als es bisher als angemessen betrachtet wurde. Das heißt, zum Unterschied von einem einfachen Abstreifen
bis zu einem solchen Grad» daß der Gehalt an ungesättigten Aldehyd-Nebenprodukten etwa 5 Gew.-^ nicht überschreitet,
erfolgt die Abstreifung erfindungsgemäß bis zu einem solchen Grad» daß die Konzentration sämtlicher hochsiedenden
Organophosphor-Reaktions-Nebenprodukte (definiert als jene Organophosphor-Nebenprodukte» die weniger flüchtig
als der im Verfahren eingesetzte Triorganophosphorligand sind, mit Ausnahme des Oxides des Liganden oder eines zugesetzten
phosphorhaltigen inerten Lösungsmittels) bei einem solchen Niveau gehalten wird, daß das Verhältnis des in den
hochsiedenden Organophosphorverbindungen enthaltenen Phosphors zu dem im vorhandenen Liganden enthaltenen Phosphor
etwa 0,2:1 nicht überschreitet. Die resultierende Konzentration der bereits vom Stand der Technik als schädlich erkannten
ungesättigten Aldehyde kann so gering sein, daß diese Aldehyde bei Butyraldehydherstellungssystemen für sämtliche
praktischen Zwecke als überhaupt nicht vorhanden angesehen werden können, so daß die Kontrolle der ungesättigten Aldehyde
an eich überhaupt "keine gravierende Rolle spielt. Die
Erfindung sieht nämlich ein intensives Abstreifen vor, das wesentlich einschneidender als die zur Vermeidung hoher Konzentrationen
dieser Aldehyde (d.h. von mehr als 5 f> ungesättigten
Aldehyden) erforderliche Abstreifmaßnahme ist.
Es muß besonders hervorgehoben werden, daß durch die erfindungsgemäße
verbesserte Methode nicht nur Katalysatorgifte und Liganden entziehende chemische Substanzen entfernt werden.
Es wurde vielmehr festgestellt» daß die Bildung von Katalysatorgiften und Liganden entziehenden Substanzen durch
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das Intensive Abstreifen tatsächlich verhindert wird. Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird sowohl die Gebrauchedauer der Rhodiumkomponente des Katalysators verlängert als
auch der Verbrauch des Liganden durch Bildung von Organophosphor-Nebenprodukten stark eingeschränkt. Ein starkes
Abstreifen kann zwar einen erhöhten Ligandenverlust durch Verdampfung zur Folge haben· Jedoch läßt sich diese Einbuße
leicht durch Rektifizierung der entwickelten Dämpfe und Rückfließenlassen des wiedergewonnenen Liganden in die Reaktionszone in Grenzen halten.
Der zugrundeliegende Mechanismus besteht vermutlich in einer Verhinderung oder Hemmung der Bildung von intermediären Kondensationeprodukten z.B. des als Produkt erhaltenen
Aldehyds mit anderen organischen Bestandteilen des Systems. Ferner wird angenommen» daß ohne das erfindungsgemäße intensive Abstreifen im Reaktionsmedium bestimmte Derivate des
Liganden mit hohem Molekulargewicht entstehen» deren Gegenwart mit der Rhodiumdesaktivierung zu tun hat und deren
Konzentration im Reaktionsmedium einen untragbar hohen Wert erreicht. Im Falle des erfindungsgemäßen intensiven Abstreifens haben diese Verbindungen mit hohem Molekulargewicht
(unter Einschluß der phosphorhaltigen Nebenprodukte mit hohem Molekulargewicht) nie die Möglichkeit» ein schädliches
Konzentrationsniveau zu .erreichen.
Die vorgenannten Hinweise bezüglich der Mechanismen» auf welchen das erfindungsgemäße Verfahren vermutlich beruht»
dienen lediglich als vorläufige Erläuterung» die im Einklang mit den genauesten derzeit verfügbaren Erkenntnissen des
Phänomens steht. Sie sollen die Erfindung weder in irgendeiner Weise beschränken noch andere Erklärungen ausschliessen.
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des Llgandenabbaus» mit deren Abhilfe sich die vorliegende
Erfindung befaßt» treten Im allgemeinen bei sämtlichen Verfahren
auf» bei denen ein a-Olfein (üblicherweise ein
α-Alken) mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff in einem flüssigen Reaktionsmedium» das einen Katalysatorkomplex von
Rhodium mit einem Triorganophosphorllganden und Kohlenmonoxid enthält» zu einem Carbonylderivat des Ausgangsolefins hydroformyliert
wird. Unabhängig vom Jeweiligen Ausgangsolefin und von der genauen Art des Organophosphorliganden neigen
die Aldehyde und die Organophosphorliganden· welche stets zugegen sind» im allgemeinen zu Reaktionen» bei welchen
letztlich komplexe Nebenprodukte mit ausgeprägter NichtFlüchtigkeit entstehen» wenn keine Maßnahmen zur Verhinderung
oder Umkehrung dieser Reaktionen ergriffen werden. Es wurde festgestellt» daß das Vorhandensein dieser Nebenprodukte
die Rhodiumdesaktivierung über Mechanismen auslöst» die vermutlich
zur Bildung von komplexen organischen Rhodium- oder organischen Fhosphor-Rhodiumverbindungen führen» die nur eine
geringe oder gar keine katalytische Wirkung für die Hydroformylierung
aufweisen. Obwohl nicht in allen Fällen zwangsläufig das Rhodium betroffen ist» führen die genannten Nebenreaktionen
auch zur Bildung von katalytisch unwirksamen» hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen aus dem Liganden»
was eine in wirtschaftlicher Hinsicht ungünstige Zerstörung des Liganden sowie eine unerwünschte Verunreinigung
des Reaktionsmediums zur Folge hat.
Von Bedeutung 1st die erfindungsgemäße Feststellung» daß ein einfaches Niedrighalten der Konzentration der ungesättigten
Aldehyde» welche bekannte Nebenprodukte darstellen und auch als schädlich angesehen werden» als solches nicht die Lösung
des Problems der Katalysatordesaktivierung gestattet» obwohl es einen zweckmäßigen Schritt in dieser Richtung darstellen
kann. Es wurde z.B. festgestellt, daß bei der Hydroformylierung von Propylen zu Butyraldehyd unter Verwendung von TrI-
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phenyl phosphin als Ligand selbst bei einer für einen verläßlichen Nachweis zu geringen Konzentration (d.h. von etwa 0»3 JO
des 8 Kohlenstoffatome aufweisenden ungesättigten Aldehyds»
dessen Schädlichkeit für dieses Reaktionssystem bereits erkannt wurde, immer noch eine fortschreitende Deeaktivierung
des Rhodiumkatalysators mit genügend hoher Geschwindigkeitt
daß sie einen schwerwiegenden wirtschaftlichen Nachteil bedeutet» stattfindet. Sie weitere Untersuchung desselben
Reaktionssystems ergab» daß ein wesentlich ernsteres Problem in der Bildung von ein sehr hohes Molekulargewicht aufweisenden Reaktions-Nebenprodukten besteht» von denen zumindest einige chemisch gebundenen Phosphor enthalten» und
die durch Reaktionen entstehen» welche vermutlich nur langsam umkehrbar sind» jedoch vom Reaktionsmedium ferngehalten
werden können» wenn man dieses im Verlauf der Umsetzung bis zu einem wesentlich höheren Grad als bisher vorgesehen war»
kontinuierlich abstreift. Das heißt» wenn diese Verbindungen einmal entstehen» bilden sie sich in einer nur langsam umkehrbaren bzw. reversiblen Weise und können» da sie ein sehr
hohes Molekulargewicht oder zumindest eine extrem geringe Flüchtigkeit besitzen» nur schwer abgetrennt werden. Es
wurde jedoch auch festgestellt» daß die Anreicherung dieser Verbindungen bis zu einem untragbar schädlichen Gehalt
durch intensives Abstreifen verhindert werden kann. Der Grad des Abstreifens» welcher als für diesen Zweck notwendig oder
zumindest außerordentlich zweckmäßig befunden wurde» ist so bemessen» daß die ungesättigten Aldehyde mit mittlerem Molekulargewicht» welche bekanntlich unerwünschte Nebenprodukte darstellen» zuweilen fast völlig verschwinden. Das heißt»
die Konzentration dieser ungesättigten Aldehyde kann so extrem niedrig werden» daß die vom Stand der Technik diesbezüglich als zweckmäßig angegebene Obergrenze von etwa
5 Gew.-56 für sämtliche praktischen Zwecke bedeutungslos
wird. Dies ist insbesondere bei der Synthese von relativ flüchtigen Aldehyden, wie Butyraldehyd, der Fall.
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Die vorgenannten phosphorhaltigen Nebenprodukte mit hohem Molekulargewicht, welche als ein hohes Molekulargewicht
aufweisende Derivate des Triorganophosphorliganden bezeichnet werden können, obwohl ihre genaue Struktur nicht bekannt
ist, besitzen sogar eine geringere Flüchtigkeit als Triphenylphosphinoxid, das in bestimmten Fällen einen gewünschten
Bestandteil des flüssigen Reaktionsmediums darstellen kann, wie nachstehend näher erläutert wird. Wenn
das flüssige Reaktionsmedium während seiner gesamten Aufenthaltszeit in der Reaktionszone kontinuierlich den Bedingungen
einee intensiven Abstreifens unterworfen wurdet wie nachstehend näher erläutert wird, reichern sich diese
thermisch beständigen Verbindungen nicht bis zu einem untragbar schädlichen Niveau an, und die Katalysatordesaktivierungsgeschwindigkeit
wird stark verringert.
Obwohl auch andere Erklärungen möglich sind und die vorliegende Offenbarung nicht ausschließlich nach dieser
mechanistischen Theorie betrachtet werden soll, wird angenommen, daß die Konzentration des Aldehydprodukts und seine Verweilzeit
in der Reaktionszone sowohl bei der Bildung der den Katalysator desaktivierenden Nebenprodukte als auch bei
der Bildung anderer organischer Phosphorverbindungen, welche Derivate des Liganden darstellen und deren Bildung - unabhängig
davon, ob diese Ligandenderivate selbst Katalysatorgifte
sind oder nicht - zu einem unerwünschten Ligandenverlust führt, eine Rolle spielen kann. Eine Ursache für die unerwartet
günstigen Resultate der Anwendung eines hohen Abstreifgrades kann somit in der Aufrechterhaltung einer verminderten
Konzentration des Aldehydprodukts in der Reaktionszone bestehen, durch welche schädliche Reaktionsfolgen, deren
Ausgangspunkt der Aldehyd ist, so weitgehend unterdrückt werden, daß die Anreicherung von Katalysatordesaktivatoren mit
hohem Molekulargewicht nicht mehr ins Gewicht fällt und unproblematisch wird. Da die Wirkungsmechanismen nicht aufgeklärt
sind, ist es jedoch erforderlich, die Erfindung einfach
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mit Hilfe bestimmterι nachstehend näher erläuterter Abstreifparameter
zu definieren» die eine drastische Verringerung der Katalysatordesaktivierung und des Ligandenverlustes ermöglichen.
Wa8 den vergenannten Ligandenverlust betrifft» besteht ein
zwar nicht unmittelbar zur Katalysatordesaktivierung führender, jedoch dabei zumindest eine Rolle spielender Paktor im
Verlust des Liganden durch Bildung von relativ flüchtigen» alkylsubstituierten Derivaten des Liganden» bei welchen
mindestens einer der ursprünglichen organischen Substituenten des Liganden durch einen vom Ausgangsolefin stammenden
Alkylrest ersetzt ist. Am Beispiel der Hydroformylierung von Propylen in einem Triphenylphosphin enthaltenden System betrachtet,
kommt es somit normalerweise zu einem beträchtlichen und unerwünschten Verlust an Triphenylphosphin durch
Umwandlung zum relativ flüchtigen Propyldiphenylphosphin. Diese Erscheinung hängt vermutlich nicht unmittelbar mit dem
Problem der Katalysatordesaktivierung zusammen, zeigt jedoch» daß sich das Triphenylphosphin im Reaktionssystem nicht
chemisch inert verhält (was natürlich auch daraus hervorgeht, daß auch organische Phosphorverbindungen mit hohem
Molekulargewicht entstehen).
Die dem erfindungsgemäßen Verfahren zugrundeliegende Verbesserung beruht nicht auf *der Entdeckung unerwünschter Reaktionseffekte,
die auf das Vorhandensein einer einzigen chemischen Substanz in der Reaktionszone zurückzuführen sind. Sie
beruht vielmehr auf der Peststellung, daß bei rhodium-katalysierten
Hydroformylierungsreaktionen» bei denen Olefine und Triorganophosphorliganden eingesetzt werden» unabhängig
von der Art des jeweiligen Ausgangsolefins und des speziellen
Triorganophosphorliganden Nebenprodukte entstehen, die zur Desaktivierung des Katalysators und zum Verbrauch des Liganden
führen, sofern keine Maßnahmen ergriffen werden» um die zur Bildung der den Katalysator desaktivierenden Endprodukte
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führenden Reaktionen zu hemmen.
Im folgenden sollen die Reaktionsbedingungen, in welchen die erfindungsgemäße Verfahrensverbesserung speziell angewendet werden kann, näher erläutert werden:
Das bei der Hydroformylierung eingesetzte Olefin weist eine in α-Stellung des Moleküls befindliche äthylenlsch ungesättigte Doppelbindung auf. Man kann auch mehrfach ungesättigte Verbindungen mit nicht an den Molekülenden befindlichen Doppelbindungen» welche nicht zwangsläufig an der
Hydrocarbonylierungsreaktion teilnehmen» einsetzen. Im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Bedeutung werden zumeist
α-Alkene mit 2 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen verwendet. Eine besonders große industrielle Bedeutung haben Alkene
mit 3 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen. Die Ausgangsolefine
können entweder gerad- oder verzweigtkettig sein und» wie
es auf dem einschlägigen Gebiet bekannt ist» Substituenten aufweisen» sofern diese den Ablauf der Hydroformylierungareaktion nicht stören. Wie auch aus dem Schrifttum hervorgeht · kann es sich bei diesen Substituenten z.B. um Halogenatome» Carbonyl-, Oxy-, Hydroxyl-, Carboxyl- oder Phenylgruppen oder Alkoxy- oder Halogenalkylreste handeln. Außer
den einfachen Alkenen, welche - wie erwähnt - eine herausragende industrielle Bedeutung für das Verfahren haben, kann
man als Ausgangsolefine z.B. auch aromatisch-substituierte
Alkene, wie Styrol oder 3-Phenyl-1-propen, Dialkene, wie 1»4-Hexadien oder 1,7-Octadien, alicyclisch-substituierte
Alkene, wie 3-Cyclohexyl-1-buten, ungesättigte Alkohole» wie Allylalkohol, ungesättigte Ester, wie Allylacetat oder
Vinylpropionat oder einen Methacrylsäurealkylester, oder ungesättigte Ä'ther, wie Vinyläthyläther oder Allyläthyläther,
verwenden. Von den vorgenannten a-01efinen bevorzugt man jene, die frei von anderen Substituenten als Kohlenwasserstoffresten
sind, sowie jene, die lediglich Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatome im Molekül enthalten.
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Sie verwendeten Liganden werden am zweckmäßigsten aus der
Gruppe der Triarylphosphine» Triarylphosphite und Triarylphosphate
ausgewählt» wobei die Iriarylphoephine und Triarylphosphite
normalerweise am besten geeignet sind. Ebenfalls gemäß der Erfindung verwendbar Bind komplexe Liganden
in Form von teilweise durch Ferrocen substituierten Triorganophosphinen
(vgl. die DT-OS 2 617 306). Generell ist jedoch jeder Triorganophosphorligand» der eine bekannte
Eignung für rhodium-katalysierte Hydroformylierungs-Reaktionssysteme
besitzt» den unerwünschten Abbaureaktionen unterworfen» welche festgestelltermaßen ohne das intensive
Abstreifen erfolgen» dessen Anwendung den Kern des erfindungsgemäßen Verfahrens darstellt. In praktischer Hinsicht
stellt jedoch Triphenylphosphin einen speziellen Liganden
dar» der in großem Umfang industriell verwendet wird und der
den Abbauprozessen unterliegt» welche mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verbesserung gehemmt werden.
Die Methode» nach welcher der katalytische Komplex des
Rhodiums mit dem Triorganophosphorliganden und Kohlenmonoxid in das Hydroformylierungs-Reaktionssystem eingeführt wird»
ist für die Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Verbesserung unwesentlich. Das heißt» wenn der Katalysatorkomplex einmal
im Reaktionsmedium vorliegt» wird er ohne die erfindungsgemäße Maßnahme in einem höheren oder geringeren Grad desaktiviert»
wobei es keine Rolle spielt» nach welcher der verschiedenen bekannten Methoden er dem Reaktionsmedlum
einverleibt wurde. Das Mengenverhältnis des Liganden zum Rhodium im Katalysatorkomplex kann innerhalb eines breiten
Bereichs liegen; normalerweise enthält das flüssige Reaktionsmedium jedoch mindestens etwa 1 Mol Triorganophosphorverbindung
(z.B. Triphenylphosphin) pro Grammatom Rhodium. Typischerweise enthält das flüssige Reaktionsmedium etwa
0*01 bis 1 Gew.-96 Rhodium» obwohl die Katalysatordesaktivierung»
deren Hemmung das erfindungsgemäße Verfahren bezweckt» unabhängig von der Rhodiumkonzentration stattfindet.
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Dae Hg/CO-Molverhältnie in den beim Hydroformylierungsverfahren in die Reaktionszone eingespeisten Gasen kann bekanntlich innerhalb eines breiten Bereichs liegen. Normalerweise wird jedoch ein H2/CO-Molverhältnis von etwa 0,5:1
bis 10:1 angewendet. Analog kann der bei der Umsetzung angewendete Partialdruck des Wasserstoffs und Kohlenmonoxide in
weiten Grenzen variiert werden; in der Praxis wird jedoch bei technischer Verfahrensdurchführung gewöhnlich bei einem H^/CO-Gesamtpartialdruck von etwa 4 bis 20 Atmosphären gearbeitet.
Die Reaktionstemperatur bei der Hydroformylierung liegt gewöhnlich im Bereich von etwa 80 bie 1500C; der Temperaturbereich von etwa 100 bis 1300C wird häufig bevorzugt und ist
für technische Zwecke besonders gut geeignet.
Das flüssige Reaktionsmedium kann entweder ein Gemisch von an sich vorhandenen Flüssigkeiten (d.h. Reaktionsprodukten»
überschüssigem Ligand etc.) darstellen oder gegebenenfalls
auch ein getrennt zugesetztes Lösungemittel sein, das bei den Reaktionsbedingungen inert ist und in dem der Katalysator
und der überschüssige Ligand löslich sind. Wenn kein gesondertes Lösungsmittel verwendet wird» enthält das Reaktionsmedium zumeist einen Überschuß des Liganden (z.B. von
Triphenylphosphin) sowie Reaktionsprodukte» zu denen insbesondere jene Nebenprodukte gehören, die weniger flüchtig
als das Carbonyl-Reaktionsprodukt seibat sind.
Wenn die Umsetzung in Gegenwart einer getrennt zugesetzten Lösungsmittelart durchgeführt wird, kann man dafür in bekannter Weise die verschiedensten inerten Flüssigkeiten verwenden, beispielsweise alkylsubstituierte Benzole, Pyridin
bzw. alkylsubstituierte Pyridine, tertiäre Amine, hochsiedende Ester, wie Dialkyldicarboxylate, Triorganophosphate
oder Ester von Polyolen (wie Trimethylolpropan oder Pentaerythrit), Ketone, Alkohole, wie die Butanole, Nitrile, wie
Acetonitril, oder Kohlenwasserstoffe, z.B. gesättigte Kohlen-
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Wasserstoffe» wie Kerosin» Mineralöl» Cyclohexan oder Schwerbenzin (Naphtha)» oder die vorgenannten aromatischen Kohlenwasserstoffe. Nunmehr wurde jedoch festgestellt» daß es in
Verbindung mit der erfindungsgemäßen Abstreifung des Reaktionsmediums (welches intensiver als das normalerweise gemäß dem Stand der Technik durchgeführte Abstreifen ist)
zweckmäßig ist» außer den vorgenannten bekannten Lösungsmitteln Lösungsmittelarten mit extrem geringer Flüchtigkeit
einzusetzen» insbesondere Verbindungen (oder Gemische von Verbindungen)» welche weniger flüchtig als der bei der Hydrocarbonylierungsreaktion verwendete Ligand sind. Besonders
gut brauchbare Lösungsmittel dieser Klasse sind z.B. Triphenylphosphinoxid (das einen relativ hohen Schmelzpunkt
aufweist» jedoch in der Reaktionszone in Form von bei der Reaktionstemperatur flüssigen Gemischen eingesetzt wird)
und Polyglykole (z.B. Polyäthylenglykol oder Polypropylenglykol) mit Molekulargewichten von mindestens etwa 500.
Hocheiedende Ester» deren Dampfdruck geringer als jener des verwendeten Liganden ist, können ebenfalls - entweder allein
oder im Gemisch mit einer anderen Lösungsmittelart (z.B. dem Polyglykol) - eingesetzt werden. Der Einsatz solcher hochsiedender Lösungsmittel erleichtert die Anwendung des erfindungsgemäßen intensiven Abstreifens sowie die Aufrechterhai tung einer Konzentration an überschüssigem Liganden (z.B.
Triphenylphosphin) in der Reaktionsflüssigkeit» welche geringer ist als jene» die vorliegen würde» wenn der Ligand
selbst den Hauptbestandteil des flüssigen Reaktionsmediums darstellen würde. Sie Ligandenkonzentration beeinflußt bekanntlich die Katalysatoraktivität; höhere Ligandenkonzentrationen bedingen eine geringere Katalysatoraktivität» allerdings unter gleichzeitiger Erhöhung der Selektivität der
Reaktion. Obwohl die angewendete Ligandenkonzentration innerhalb eines breiten Bereichs liegen kann» wendet man im Falle
des Triphenylphosphinliganden häufig eine Konzentration von 50 Gew.-^ oder darunter an» um einen brauchbaren Ausgleich
zwischen Geschwindigkeit und Selektivität zu bewahren. In
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Beaktionssystemen, In welchen das erfindungsgemäße Intensive Abstreifen nicht angewendet wird» können die Reaktions-Nebenprodukte mit höherem Molekulargewicht selbst einen Hauptanteil des Reaktionsmediums darstellen (wie gemäß der vorgenannten DT-OS 2 062 703)» so daß die unerwünschten Auewirkungen einer übermäßig hohen Ligandenkonzentration nicht
auftreten. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen intensiven Abstreifens kann es jedoch vorteilhaft sein» eine getrennt
zugesetzte» hochsiedende Lösungsmittelart zu verwenden. Sea Fachmann werden sich zahlreiche solche Lösungsmittel als geeignet anbieten; die Anforderungen an diese Lösungsmittel
sind - wie erwähnt - die chemische Inertheit im Hydroformylierungs-Reaktionssystem» ein Siedepunkt» der höher als oder
zumindest gleich hoch wie jener der Reaktions-Nebenprodukte vom Aldol-Typ ist» die Fähigkeit» als Lösungsmittel für den
Katalysatorkomplex zu fungieren und die Mischbarkeit mit dem Ausgangsolefin oder zumindest die Fähigkeit zur Lösung beträchtlicher Anteile des Ausgangsolefins.
Von besonderer Bedeutung für das erfindungsgemäße Verfahren sind zum Unterschied vom Stand der Technik die als Hebenprodukte anfallenden» hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen» welche im flüssigen Reaktionsmedium vorliegen und
deren Konzentration erfindungsgemäß in engen Grenzen gehalten wird. In Wirklichkeit wird allerdings nicht die Konzentration der hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen selbst, sondern vielmehr das Mengenverhältnis dieser Verbindungen (zweckmäßig ausgedrückt als ihr Phosphorgehalt)
zum Triorganophosphorliganden (ausgedrückt als sein Phosphorgehalt) eingestellt. Nach ihrem allgemeinsten Aspekt besteht die Erfindung darin, daß man das in der Hydroformylierungs-Reaktionszone enthaltene flüssige Reaktionsmedium
kontinuierlich bis zu einem solchen Grad abstreift, daß das Mengenverhältnis des in den hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen enthaltenen Phosphors zu den im Liganden»
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der in der Reaktionezone vorliegt« enthaltenen Phosphor»
einen Wert von etwa 0*2:1 nicht überschreitet. Vie erwähnt»
ist die genaue chemische Struktur dieser hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen nicht bekannt; für die vorliegenden Zwecke können diese Verbindungen jedoch empirisch als jene
phosphorhaltigen organischen Beaktions-Nebenprodukte definiert werden» die weniger flüchtig als der verwendete
Triorganophoephorligand sind (wobei das Oxid des Triorganophoephorligand en nicht als Teil der in Trage kommenden hochsiedenden Organophosphor-Nebenprodukte anzusehen 1st). Das
heißt, die Oxide der betreffenden Liganden entstehen nach einem getrennten» in keiner Beziehung zum Abstreifgrad stehenden Mechanismus» so daß der Abstreifgrad ihre Bildungegeschwindigkeit nicht beeinflußt. Ferner wirken sich diese
Oxide nicht schädlich auf die Katalysatoraktivität aus und gelten daher für die vorliegenden Zwecke als Inertsubstanzen. Ebenfalls nicht zu den hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen» welche gemäß dem Verfahren der Erfindung
unter Kontrolle gehalten werden, gehören die alkylsubstituierten* Derivate der Liganden» die durch Umsetzung der
Liganden mit dem Ausgangsolefin entstehen (z.B. Propyldiphenylphosphin» das sich bis zu einem bestimmten Grad bei
der Umsetzung von Propylen in Gegenwart von Triphenylphosphin bildet). Ebenso wie die Oxide des Liganden haben die
alkylsubetituierten Derivate keine nachteilige Wirkung auf die Katalysatoraktivität» und es besteht kein Zusammenhang
zwischen ihrer Gegenwart und der Desaktivierung des Katalysators.
Obwohl die genaue chemische Zusammensetzung der hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen nicht bekannt ist» ist
der Durchschnittsfachmann auf dem Gebiet der analytischen Chemie in der Lage» ihre Konzentration für die vorliegenden
Zwecke wie folgt zu bestimmen. Zuerst wird die Konzentration identifizierbarer Phosphorverbindungen» von denen bekannt
ist» daß sie in einem normal arbeitenden Reaktionssystem vor-
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handen sind, nach herkömmlichen chromatographiechen Methoden
bestimmt. Bei diesen Verbindungen handelt es sich speziell um den verwendeten Liganden, das durch umsetzung des Liganden mit dem im System enthaltenen Ausgangsolefin gebildete
alkylsubstituierte Derivat» die Oxide des Liganden und seines
alkylsub8tituierten Derivats sowie jegliche anderen Phosphorverbindungen, die als getrennt zugesetzte Lösungsmittelart vorhanden sein können (z.B. einen Phosphorester» wie
Trikresylphoephat). Der in diesen Bestandteilen des Systems
enthaltene Phosphor kann leicht in Gew.-# P, der in Form
der genannten Verbindungen vorhanden ist, errechnet werden. Anschließend bestimmt man den aus beliebigen Quellen stammenden Gesamtphosphor im System durch oxidative Digerierung
einer Probe im Reaktionsmedium (z.B. mit einem Gemisch von Salpetersäure, Perchlorsäure und Wasser) und anschließende
einfache chemische Analyse der entstehenden Phosphationen nach üblichen Methoden (wie durch Kolorimetrie). Auf diese
Weise werden
(a) der Gesamtphoephorgehalt des Reaktionsmediuas,
(b) der als Ligand vorliegende gesamte Phosphor und
(c) der in den vorgenannten identifizierbaren Verbindungen außer (b) enthaltene gesamte Phosphor
bestimmt. Der in Form der hochsiedenden Organophosphor-Hebenprodukte vorliegende Phosphor beträgt (a) minus der
Summe von (b) plus (c). Gemäß der Erfindung wird das Reaktionsmedium kontinuierlich bis zu einem solchen Grad abgestreift, daß das sogen. "Kontrollverhältnis", d.h.
[(a) - (b + c)J (b)
etwa 2:1 nicht Überschreitet. Das Kontrollverhältnis beträgt vorzugsweise nicht mehr als etwa 0,05:1 und wird ins-
- 16 -709848/0980
C-5615
besondere bei einem solchen Niveau gehalten» daß die feststellbaren
Grenzen nicht überschritten werden. Man kann tatsächlich bei einem Kontrollverhältnis von praktisch null arbeiten;
diese Arbeitsweise wird bevorzugt.
Was die hochsiedenden organischen Nebenprodukte betrifft» wird betont, daß die erfindungsgemäße Verbesserung nicht so
sehr in der Abstreifung dieser Produkte aus dem Reaktionssystem besteht, nachdem sie sich bereits gebildet haben, sondern
vielmehr auf der Entdeckung der Tatsache beruht, daß sich diese Produkte überhaupt nicht über eine bestimmte»
nicht unannehmbar schädliche anfängliche Menge hinaus anreichern, wenn man kontinuierlich einen oberhalb eines bestimmten
Niveaus liegenden Reaktions-Abstreifgrad aufrechterhält.
Das heißt, die Konzentration dieser hochsiedenden Substanzen relativ zu jener des verwendeten Liganden stellt
ein Verfahrens-Kontrollmaß dar, welches kontinuierlich überwacht
und zur Einstellung des Abstreifgrades bzw. der Abstreifgeschwindigkeit
herangezogen wird. Wenn der Abstreifgrad mit Hilfe des Kontrollmaßes genügend hoch eingestellt
wird, kann keine weitere Bildung der hochsiedenden Substanzen (über eine anfängliche Menge hinaus, wobei man im Verlauf
der Einstellung einer Richtlinie für den Abstreifgrad die Bildung eines bestimmten Anteils gestatten kann) stattfinden
.
Sie hier betrachteten Hydroformylierungsreaktionen werden nach
einer an sich bekannten Methode durchgeführt:
Das flüssige Reaktionsmedium, welches den RhodiumkomplexKatalysator, typischerweise zusammen mit einem Überschuß des
Organophosphorliganden und einem geeigneten inerten Lösungsmittel enthält, befindet sich in einer unter geregelten
Temperatur- und Druckbedingungen gehaltenen Reaktionszone. Ein Gemisch aus Wasserstoff, Kohlenmonoxid und dem Ausgangsolefin,
das anfänglich nach Bedarf entweder in flüssiger oder
98A8/139"8
C-5615 ft>l
in Dampfform vorliegt» wird kontinuierlich unter die Oberfläche der in der Reaktionszone» innerhalb welcher die katalytische Hydroformylierung stattfindet» enthaltenen Flüssigkeit eingespeist. Das in die Reaktionszone eingespeiste Gemisch kann häufig auch Inertsubstanzen» wie Methan» Stickstoff oder das gesättigte Derivat des Olefins» enthalten.
Das Vorhandensein dieser Inertsubstanzen ist auf deren Anreicherung im Verlauf der Rückführung nicht-umgesetzter Anteile zum Reaktoreinlaß zurückzuführen» wie nachstehend erläutert wird.
Wenn das Olefin und sein carbonyliertes Derivat relativ flüchtig sind» wie es bei der Hydroformylierung von Propylen der
Fall ist» entweicht das Aldehydprodukt von der Oberfläche der in der Reaktionszone enthaltenen Flüssigkeit durch Austreibung durch die Blasen der gasförmigen Inertsubstanzen» des
nicht-umgesetzten Wasserstoffs und Kohlenmonoxids sowie des
nicht-umgesetzten Propylene» welche von der Oberfläche des flüssigen Reaktionsmediums entweichen und anschließend aus
der Reaktionszone abgezogen und teilweise zu einem den Aldehyd enthaltenden flüssigen Produkt kondensiert werden» während der unkondensierte Dampf nicht-umgesetzten Wasserstoff»
nicht-umgesetztes Kohlenmonoxid und Propylen sowie Inertsubstanzen enthält. Der Dampf wird - wie erwähnt - im allgemeinen
in die Reaktionszone zurückgeführt. Die abschließende Verwertung des rohen» kondensierten Reaktionsprodukts liegt
außerhalb des Rahmens der Erfindung; sie besteht in einer Aufarbeitung des Produkts nach zur Ganze bekannten Methoden
(wie durch Destillation)» mit deren Hilfe die gebildeten Carbonylverbindungen gewonnen werden.
Wenn das Olefin ein relativ hohes Molekulargewicht aufweist und z.B. mindestens etwa 4 Kohlenstoffatome enthält» tendiert
das hydroformylierte Derivat dazu» sich in einem solchen Ausmaß in der Reaktionszone anzureichern» daß es einen unerwünscht hohen Anteil des Reaktionsmediums darzustellen an-
7 0 98487
°"5615 IfL
fängt. Im Falle solcher Produkte mit relativ geringer Flüchtigkeit 1st es zweckmäßig, aus der Reaktionszone kontinuierlich einen FlUssigkeits-Nebenstrom abzuziehen und die gebildete Carbonylverbindung daraus mit einer so bemessenen
Geschwindigkeit abzudestillieren, daß die Anreicherung hochsiedender Bestandteile (sowohl von organischen Phosphorverbindungen als auch von phosphorfreien Substanzen) unter
Eontrolle gehalten wird. Nach einer Alternativmethode kann man der Reaktionszone selbst bo viel Wärme zuführen» daß die
als Produkt gebildete Carbonylverbindung "ausgekocht* wird. Dabei
verwendet man eine Rektifizierkolonne» um die entweichenden Dämpfe zu rektifizieren und jene Bestandteile (wie den Liganden)» deren Entfernung nicht beabsichtigt ist» in die Reaktionszone zurückzuführen.
Unabhängig davon» welche der vorgenannten Methoden angewendet wurde» ließ man gemäß dem Stand der Technik eine relativ hohe Carbonylkonzentration in der Reaktionszone bestehen
und nahm die Bildung hochsiedender Substanzen als charakteristisches Verfahrensmerkmal in Kauf. Bezüglich der hochsiedenden Substanzen wurde vom Stand der Technik lediglich
vorgeschlagen» einen bestimmten Anteil (d.h. die ungesättigten Aldehyde) abzutrennen (beispielsweise als Destillationsfraktion) und die übrigen hochsiedenden Verbindungen als
brauchbare Lösungsmittel in die Reaktionszone zurückzuführen.
Im erflndungegemäßen Verfahren kann die Hydroformylierung in
weitgehend derselben Weise wie bei den vorgenannten herkömmlichen Methoden durchgeführt werden» mit der Ausnahme» daß
die Geschwindigkeit des Gaskreislaufes durch die Reaktionezone oder wahlweise der Grad des Abstreifens des Reaktionsmediums in einer getrennten Nebenstromdestillatlon (wenn eine
solche durchgeführt wird) genügend erhöht werden» daß die Konzentration der vorstehend definierten hochsiedenden Substanzen nicht über das Niveau ansteigen gelassen wird» bei
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welchem der Phosphorgehalt der hochsiedenden organischen
Phosphorverbindungen gemäß vorstehender Definition etwa 20 i* des als Ligand vorliegenden Phosphoranteils nicht
überschreitet.
Obwohl nachstehend einige spezielle Ausführungsformen der
Erfindung bezüglich der Rückführgeschwindigkeiten u.a. mit quantitativen Angaben näher erläutert werden, läßt sich die
Erfindung nicht auf spezielle numerische Abstreifverhältnisse begrenzen, sondern wird am besten dadurch definiert, daß
das Verhältnis der hochsiedenden organischen Phosphorverbindungen zum Liganden im Reaktionsmedium in der erwähnten
Weise begrenzt wird,, wobei das Abstreifverhältnis (das Verhältnis der durch die Reaktionszone geleiteten Gasmenge
zu der darin enthaltenen Flüssigkeitsmenge) einfach eine abhängige Variable darstellt. Die Ursache hierfür besteht
darin» daß das erforderliche Abstreifverhältnis aufgrund von Unterschieden von Faktoren wie der Reaktionstemperaturt
der Gaszusammensetzung, der Gestalt der Reaktionszone, der
Zusammensetzung des Hydroformylierungskatalysators, der Konzentration und anderer Bedingungen von Fall zu Fall verschieden
ist. Die erfindungsgemäß empfohlene Abstreifgeschwindigkeit
ist jedoch stets beträchtlich höher als jene» die vom Stand der Technik vorgeschlagen werden würde, wenn ihr
einziger Zweck in der Aufrechterhaltung einer konstanten Konzentration der Carbonyl-Reaktionsprodukte und ungesättigten
Aldehyde, welche bis dahin in der Reaktionszone gehalten wurden, bestünde. .
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung im Vergleich zu herkömmlichen Technologien näher erläutern. Dem Fachmann
werden sich daraus zahlreiche Abwandlungen erschließen, die ebenfalls innerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens liegen.
- 20 709848/0980
C-5615
Propylen, Kohlenmonoxid und Wasserstoff werden kontinuierlich unter die Oberfläche eines flüssigen Reaktionsmediums
eingespeist, das sich in einem bei einer Temperatur von etwa 1150C und einem Druck von etwa 20 ata gehaltenen Gefäß
befindet. Die von der Oberfläche des flüssigen Reaktionsmediums entweichenden, nicht-umgesetzten Gase werden vom
Kopf des Reaktionsgefäßes abgezogen und in einen bei etwa 500C betriebenen Verflüssiger geleitet, wo ein aus kondensierter
Flüssigkeit und nicht-kondensierbaren Gasen bestehendes Produkt erhalten wird. Die Anteile der Gase und
des flüssigen Produkts werden bestimmt und beide Produktbestandteile werden chemisch analysiert.
Die Menge der pro Stunde und pro Volumeinheit der in der Reaktionszone enthaltenen Flüssigkeit kontinuierlich eingespeisten
Gase beträgt etwa 150 Vol.-Einheiten (gemessen
bei der Betriebstemperatur und beim Betriebsdruck). Die eingespeisten Gase enthalten 35 Vol.-$£ Wasserstoff, 15 Vol.-ji
Kohlenmonoxid, 20 Vol.-$ Propylen und als Rest Inertgase. Das in der Reaktionszone enthaltene flüssige Reaktionsmedium
enthält bei stationären Verfahrensbedingungen.etwa
30 Gew.-^ Butyraldehyd, 32 Gew.-^ gesamte hochsiedende
Nebenprodukte aller Arten, 3 Gew.-# Propyldiphenylphosphin,
32 Gew.-^ Triphenylphosphin (welches sowohl das an den
Rhodium-Hydrocarbonylierungskatalysatorkomplex gebundene Triphenylphosphin als auch das Triphenylphosphin einschließt,
welches im Überschuß über die zur Komplexbildung erforderliche Menge vorliegt) sowie 3 Gew.-^ Triphenylphosphinoxid.
Aktives Rhodium in Form eines Komplexes mit Triphenylphosphin und Kohlenmonoxid ist in einer Konzentration von
0,12 Gew.-?6 (ausgedrückt als Metall) vorhanden.
Der Anteil des als Triphenylphosphin vorliegenden Phosphors
beträgt 3,8 Gew.-^ des Reaktionsmediums (ausgedrückt als P),
709848/09~80
C-5615 £
während der Anteil des in Form von hochsiedenden Organophosphor-Nebenprodukten
(gemäß vorstehender Definition) vorliegenden Phosphors 2,4 Gew.-# des Reaktionsmediums (ebenfalls
ausgedrückt als P) ausmacht.
Das "Kontrollverhältnis" gemäß vorstehender Definition beträgt 0,6:1. Bei in der vorgenannten Weise durchgeführtem
Betrieb liefert das Reaktionssystem Butyraldehyd mit einer Anfangsgeschwindigkeit von etwa 500 g/l flüssiges Reaktionsmedium/Std.;
ein ständiger Abfall der Katalysatoraktivität (angezeigt durch einen stetigen Anstieg der Konzentration
an nicht-umgesetztem Propylen in den aus der Reaktionszone entweichenden Gasen) zwingt jedoch während eines Zeitraums
von 100 Tagen zu einer Erhöhung der Rhodiumkonzentration auf 0,24 Gew.-$, damit die anfängliche Reaktorleistung beibehalten
wird. Die Konzentration des als Nebenprodukt gebildeten ungesättigten Aldehyds im flüssigen Reaktionsmedium ist während
der genannten Zeitspanne seh"»- gering, d.h. von der
Größenordnung von 0,3 Gew.-%, so daß im Hinblick auf den
Stand der Technik keine dadurch bedingte Desaktivierung zu erwarten ist.
B e i s ρ i e 1
In einem Reaktionssystem, das im wesentlichen wie in Beispiel 1, jedoch unter den Bedingungen eines intensiven Abstreifens
(erzielt durch Erhöhung des Durchsatzes der Gase durch die Reaktionszone) betrieben wird, werden folgende Bedingungen
angewendet:
Temperatur und Druck in der Reaktionszone betragen etwa
1500C bzw. 20 ata.Das Gemisch aus Wasserstoff, Kohlenmonoxid,
Propylen und Inertgasen wird mit einem Durchsatz von 400 Volumeinheiten (gemessen bei der Betriebstemperatur und beim Betriebsdruck)
proStd.und Volumeinheit des in der Reaktionszone enthaltenen Reaktionsmediums eingespeist. Die zugeführ-
C-5615 «
ten Gase enthalten etwa 35 Vol.-# Wasserstoff, 15 Vol.-#
Kohlenmonoxid und 20 Vol.-$ Propylen.
Unter Anwendung der vorgenannten Betriebsbedingungen enthält die in der Reaktionszone befindliche Flüssigkeit etwa
14 Gew.-# Butyraldehyd, 1 Gew.-$>
hochsiedende Nebenprodukte, 2 Gew.-^ Propyldiphenyl phosphin, 40 Gew. -<f>
gesamtes Triphenylphosphin und 0,25 Gew.-# Rhodium (ausgedrückt als
Metall). Die hochsiedenden ungesättigten Aldehydkomponenten machen weniger als 0,1 Gew.-^ aus. Das flüssige Reaktionsmedium
enthält ferner 43 Gew.-# Polyäthylenglykol, das als inertes Reaktionslösungsmittel eingesetzt wird. Der
Anteil des in Form hochsiedender organischer Phosphorverbindungen (gemäß vorstehender Definition) vorhandenen Phosphors
liegt unterhalb der nachweisbaren Grenze. Das "Kontrollverhältnis11
gemäß vorstehender Definition hat innerhalb der Grenzen analytischer Genauigkeit den Wert Null.
Bei in der vorgenannten Weise erfolgendem Betrieb liefert das Reaktionssystem pro Liter des in der Reaktionszone enthaltenen
flüssigen Reaktionsmediums pro Stunde etwa 1000 g Butyraldehyd. Zur Aufrechterhaltung dieser Reaktorleistung ist
während eines 50 Tage langen Betriebes keine Erhöhung der Katalysatorkonzentration erforderlich.
Zur Hydrocarbonylierung von 1-Octen wird ein Reaktionssystem
verwendet, das eine ein flüssiges Reaktionsmedium enthaltende Reaktionszone sowie eine Destillationskolonne beinhaltet,
welcher kontinuierlich ein flüssiger Nebenstrom zugeführt wird, der kontinuierlich von der Reaktionszone mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 Volumeinheiten pro Stunde und
Volumeinheit der in der Reaktionszone enthaltenen.Flüssigkeit abgezogen wird. Ein Gasgemisch aus 45 $ Wasserstoff,
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45 $ Kohlenmonoxid und 10 $>
Inertgasen (wie Methan und Stickstoff) wird kontinuierlich durch die Reaktionszone und
anschließend durch einen Verflüssiger zirkulieren gelassen. Das im Verflüssiger erhaltene Kondensat wird in die Reaktionszone
zurückgeführt. Das aus dem Verflüssiger abziehende Gas wird ebenfalls in die Reaktionszone zurückgeleitet. Die
Reaktionszone wird bei einer Temperatur von etwa 1050C und
einem Druck von etwa 10 ata gehalten. Der Anteil der durch die
Reaktionszone rezirkulxertenGase beträgt etwa 250 Volumeinheiten
(gemessen bei der Betriebstemperatur und beim Betriebsdruck) pro Stunde und Volumeinheit der in der Reaktionszone enthaltenen Flüssigkeit.
Das 1-Octen wird kontinuierlich in flüssiger Form mit einer
Geschwindigkeit von etwa 0,5 Volumeinheiten Flüssigkeit pro Stunde und Volumeinheit der in der Reaktionszone enthaltenen Flüssigkeit
in die Reaktionszone eingespeist.
Die flüchtigen Flüssigkeiten (d.h. das rohe, Cq-Aldehyde enthaltende
Reaktionsprodukt) werden bei einem absoluten Druck von etwa 8 mm Hg und einer Temperatur an der Basis der Abstreifkolonne
von etwa 1150C kontinuierlich abdestilliert,
wobei der Abstreifrückstand in die Hydrocarbonylierungs-Reaktionszone zurückgeführt wird. Das aus der Destillationskolonne
abziehende Kopfprodukt wird zur kontinuierlichen Überwachung des Ablaufs der Hydrocarbonylierungsreaktion
mengenmäßig bestimmt und chemisch analysiert. Der von der Destillationskolonne zur Reaktionszone zurückgeführte Abetreifrückstand
enthält etwa 5 Gew.-^ Cg-Aldehyde.
Während der Reaktion beinhaltet das in der Reaktionszone enthaltene flüssige Carbonylierungs-Reaktionsmedium unter
stationären Reaktionsbedingungen etwa 40 Gew.-^ Cg-Aldehyde»
10 Gew.-# hochsiedende Nebenprodukte, 45 Gew.-Ji Triphenylphosphin,
5 Gew.-# Triphenylphosphinoxid und 0,25 Gew.-# Rhodium (ausgedrückt als Metall). Der in Form von hochsiedenden
organischen Phosphorverbindungen (gemäß vorstehender
Definition) vorliegende Phosphor ist nicht nachweis-
. - 24 709848/0980
C-5615 39
bar. Das "Kontrollverhältnis" weist innerhalb der Grenzen analytischer Genauigkeit den Wert Null auf.
Das ungesättigte Aldehyd-Nebenprodukt jener Art, die vom Stand der Technik als schädlich für die Katalysatoraktivität
bezeichnet wurde, ist im Reaktionsmedium in einer Konzentration von etwa 3 Gew.-^ enthalten.
Die unter stationären Bedingungen erfolgende Bildung von Cq-Aldehyden des in der vorgenannten V/eise arbeitenden
Systems beträgt etwa 1000 g Cg-Aldehyde pro Stunde und
Liter des vorhandenen flüssigen Reaktionsmediums. Diese Produktionsleistung wird über einen Zeitraum von etwa 60
Tagen beibehalten, ohne daß eine Erhöhung der Rhodiumkonzentration erforderlich ist.
Es wird festgestellt, daß die Katalysatoraktivität unter
diesen Bedingungen nicht geringer v/ird, obwohl der Gehalt an ungesättigtem Aldehyd-Nebenprodukt relativ hoch ist.
Daraus geht hervor, daß die Gegenwart des genannten Materials bei dieser relativ hohen Konzentration keinen spürbaren
Schaden verursacht und keinen ins Gewicht fallenden, die Katalysatoraktivität beeinträchtigenden Paktor darstellt.
In diesem Beispiel besteht das Abstreifen des flüssigen Reaktionsmediums in einer einfachen Destillation (im Gegensatz
zu der in den Beispielen 1 und 2 angewendeten Gasabstreifung). Der im vorliegenden Rahmen verwendete Ausdruck
"Abstreifen" ist im weiteren Sinne zu verstehen, d.h. er soll sämtliche Maßnahmen zur Materialübertragung von der
flüssigen in die Dampfphase, wie die Gasabstreifung bzw. -abtreibung ("Strippen"), Destillation oder einfache Abdampfung,
einschließen.
Ende der Beschreibung
- 25 709848/0980
Claims (7)
1.) Verfahren zur Hydroformylierung eines α-olefinischen
Kohlenwasserstoffs durch Umsetzen dee Kohlenwasserstoffs mit Kohlenmonoxid und Wasserstoff im Gemisch mit einem
flüssigen Reaktionsmedium» das als Hydroformylierungskatalysator einen Komplex von Rhodium mit einem Triorganophosphorliganden
und Kohlenmonoxid enthält» unter Bildung eines den genannten Liganden, ein Aldehydderivat
des Kohlenwasserstoffs und Reaktions-Nebenprodukte enthaltenden flüssigen Umsetzungeprodukts» dadurch
gekennzeichnet » daß man das flüssige Reaktionsmedium während des Ablaufs der Hydroformylierungsreaktion
bis zu einem solchen Grad kontinuierlich abstreift, daß das Verhältnis des
(a) Phosphors, der im flüssigen Reaktionsmedium in Form von hochsiedenden Organophosphor-Reaktions-Nebenprodukten
(ausgenommen die durch Substitution des Ligandenmoleküls
durch das Olefin gebildeten alkylsubstituierten Derivate des Liganden sowie ausgenommen
die Oxide des Liganden und seiner alkylsubstituiert en Derivate) enthalten ist, zu dem
(b) Phosphor, der im Reaktionsmedium in Form des Liganden enthalten ist,
bei einem Wert von nicht mehr als etwa 0,2:1 gehalten wird.
- 1 709848/0980
ORIGINAL INSPECTED
C-5615
2. Verfahren nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß
man einen Katalysator» dessen Ligand Triphenylphosphin
ist» sowie ein flüssiges Reaktionsmedium» das mindestens etwa 1 Mol Triphenyl phosphin pro Grammatom Rhodium enthält» verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2» dadurch gekennzeichnet» daß man ein flüssiges Reaktionsmedium verwendet» das eine
inerte Flüssigkeit enthält» die weniger flüchtig als
Triphenylphosphin ist.
4. Verfahren nach Anspruch 2» dadurch gekennzeichnet» daß man als a-olefinischen Kohlenwasserstoff ein Alken mit
2 bis etwa 20 Kohlenstoffatomen verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 4» dadurch gekennzeichnet» daß man ein Alken mit 3 bis etwa 10 Kohlenstoffatomen verwendet .
6. Verfahren nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet» daß man die Hydroformylierungsreaktion bei einer Temperatur
von etwa 80 bis 1500C unter einem PartIaIdruck von Wasserstoff und Kohlenmonoxid (zusammengenommen) von etwa
4 bis 20 Atmosphären durchführt, wobei man ein Molverhältnis Wasserstoff/Kohlenmonoxid von etwa 0,5:1 bis
10:1 anwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6» dadurch gekennzeichnet» daß man ein flüssiges Reaktionsmedium verwendet» das etwa
0,01 bis 1,0 Gew.-# Rhodium und etwa 20 bis etwa 80
Gew.-# Triphenylphosphin enthält.
- 2 -709848/0980
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |