DE27187C - Herstellung der Kommutatorbürsten bei elektrischen Maschinen - Google Patents
Herstellung der Kommutatorbürsten bei elektrischen MaschinenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K13/00—Structural associations of current collectors with motors or generators, e.g. brush mounting plates or connections to windings; Disposition of current collectors in motors or generators; Arrangements for improving commutation
- H02K13/10—Arrangements of brushes or commutators specially adapted for improving commutation
Landscapes
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- Power Engineering (AREA)
- Motor Or Generator Current Collectors (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Juni 1883 ab.
Beim Arbeiten der dynamo-elektrischen Maschinen mit'continuirlichem Strom oder elektrodynamischen
Motoren bewegt sich die neutrale Linie oder die linie, welche am wenigsten Funken liefert, bei Vermehrung der Ladung
dieser Maschinen im Sinne der Rotation, indem sie sich von der Arbeitslinie oder der
Linie des Maximums der elektrischen Kraft entfernt; die letztere befindet sich stets auf der
Armatur in centraler Stellung zwischen den Polfiächen der Inductionsmagnete. Bisher hat
man für nöthig befunden, die Commutatorbiirsten oder Stromsammler gegen die neutrale
Linie vorrücken zu lassen, um die zerstörend wirkenden Funken zu vermeiden, die von der
Theilung der durch die Polarität der Kernarmatur erzeugten Kraftlinien herrühren, wobei
die Polarität von dem durch die Armaturspulen, kreisenden Strom herrührt. Die Entfernung
der Bürsten von der elektromotorischen Maximalkraftlinie eines Generators vermindert
aber dabei die elektromotorische Kraft der Maschine.
Bei elektrodynamischen Motoren vergröfsern sich diese Schwierigkeiten ganz erheblich, da
die Leistung derselben sich schnell ändern kann, und findet, wenn die Bürsten für die
mittlere Leistung eingestellt sind, durch die Entfernung der neutralen Linie von den Bürsten
eine übermäfsige Funkenbildung statt, die sofort den Commutator und die Bürsten zerstören
kann.
Nach vorliegender Erfindung sollen die Stromsammler oder Commutatorbiirsten auf den
Punkten des Maximums der Arbeit oder der elektromotorischen Kraft des Generators oder
Motors stehen bleiben, ohne dafs eine erhebliche und zerstörend wirkende Funkenbildung
eintritt, wodurch die Stärke der Maschine sehr erhöht wird.
Bisher war es auch in der Praxis üblich, für die Commutatorbürsten dieser Art von Maschinen
Kupfer oder ein beliebig anderes, die Elektricität gut leitendes und guten elektrischen
Contact herstellendes Metall zu verwenden.
Es hat sich herausgestellt, dafs die Kupferbürsten wegen ihrer grofsen Leitungsfähigkeit
und ihres guten Contactes zwischen den Commutatorstäben Stromkreise von sehr schwachem
Widerstände bilden, wenn die Bürsten über die Stäbe hinweggehen und allmälig die die Commutatorstabpaare
verbindenden Spulen kurz schliefsen, indem dann die Spulen oder Spiralen einen kräftigen Localstrom erzeugen. Dabei
erzeugt die beim Weggang der Bürsten von einem Commutatorstab stattfindende Unterbrechung
dieser Kurzschliefsung die Bildung des zerstörenden Funkens.
Durch den starken localen Strom wird auch die Maschine stark erhitzt und tritt infolge
dessen ein dementsprechender Verlust an Energie ein.
Nach der vorliegenden Erfindung wird nun die bisherige Praxis umgekehrt, insofern, als
gegenüber dem bisher angewendeten Kupfer nunmehr Stromsammler von geringerer elektrischer
Leitungsfähigkeit und geringerem elektrischen Contact zur Verwendung kommen sollen,
so dafs die von jeder Bürste quer über die Commutatorstäbe gebildete Brücke im Vergleich
zu den localen Spulen einen grofsen Widerstand enthält, wobei der Stromkreis dieser
Spulen in der Maschine durch die Bildung der Brücke über die Commutatorstäbe geschlossen
wird; hierdurch wird der locale Strom ein sehr schwacher und die Funkenbildung relativ gleich
Null.
Mit den Stromsammlern nach vorliegender Erfindung wird es, wie schon eingangs erwähnt,
ermöglicht, dieselben auf den Stellen des Maximums der elektromotorischen Arbeit
oder Kraft zu belassen; bringt man eine" gewisse Anzahl solcher Collectoren an, so kann
man die gewünschte Gesammtleitungsfähigkeit und Bildung des Contactes erzielen, um den
Hauptstrom ohne Funkenbildung abzuleiten.
Die Stromcollectoren in Form metallischer Drahtbürsten oder flacher Federn oder in beliebig
anderer Gestalt werden aus einem beliebigen Metall oder aus beliebiger Legirung hergestellt, die im Vergleich zu Kupfer geringere
Leitungsfähigkeit und Contactbildung, sowie einen Wphen Schmelzpunkt besitzt.
Hierzu kann man Nickel, Eisen, Stahl, Kobalt, Platin, Palladium oder Legirungen, wie
Bronze oder Phospjiorbronze, benutzen; es
eignet sich aber hierzu Neusilber aus dem Grunde am besten, weil es einen sehr grofsen
AViderstand besitzt und durch Erhitzung seine Festigkeit nicht verliert, wie dies bei den
meisten Legirungen der Fall ist.
Werden die Stromcollectoren als Bürsten gebildet, so bestehen sie aus Metalldrahtschichten,
welche durch Metallplatten getrennt sind. Das Ganze wird dann an einem Ende zu einem
festen Körper verlöthet.
Zur Vermehrung des Widerstandes der von der Bürste gebildeten Brücke werden die Drahtschichten
von einander isolirt, indem man die trennenden Metallplatten mit Firnifs überzieht.
Die Metalldrähte können selbst auch mit Firnifs überzogen werden, und können dann
die Zwischenplatten wegfallen oder auch nicht. An Stelle dieser metallischen Trennungsplatten
können Glimmerstreifen oder Streifen aus einem anderen isolirenden Materia verwendet werden,
obgleich mit Firnifs überzogenes Metall vorzuziehen ist.
Das Ende der Bürste liegt auf dem Commutatorcylinder auf, so dafs alle oder fast alle
Drahtenden mit diesem in Berührung stehen.
Geht der Strom von dem einen Stab durch die Bürste nach dem anderen, so mufs er in
dem einen Theil der Drähte nach dem festen Ende der Bürste steigen und darauf durch den
anderen Theil der Drähte nach dem anderen Stab niedergehen, so dafs der durch die Länge
der Drähte bestimmte Widerstand in den localen Stromkreis eingeschaltet ist.
Der hohe Widerstand richtet sich nicht allein nach dem durch das Metall der Stromcollectoren
dargebotenen Widerstand, sondern hauptsächlich auch nach dem geringen elektrischen
Contact der Collectoren mit dem Commutatorcylinder, was eintrttt, wenn für die Collectoren
Metalle oder Legirungen von im Vergleich zu Kupfer geringerer Leitungsfähigkeit verwendet
werden.
Man kann auch den Contactwiderstand dadurch bereits vermehren, dafs man die Commutatorstäbe
mit einem Metall oder mit einer Legirung belegt, die, wie oben beschrieben, im Vergleich zu Kupfer einen geringen elektrischen
Contact herstellt.
Aufser der localen Funkenbildung findet noch eine solche durch die Verzögerung (retrait) des
Hauptstromes statt. Dieselbe wird natürlich durch den von diesen Stromcollectoren gebildeten
geringen Contact vermehrt. Den Uebelstand dieser Funkenbildung kann man dadurch
verringern, dafs man die Zahl der Collectoren oder der dieselben bildenden Theile dergestalt
vermehrt, dafs die vom Hauptstromkreis herrührenden Funken durch Zertheilung auf das
Minimum reducirt werden.
Fig. ι ist eine dynamo-elektrische Maschine oder ein elektrodynamischer Motor mit der Anordnung
der Commutatorbürsten nach vorliegender Erfindung. Fig. 2 ist eine Ansicht des Commutators mit mehreren Bürsten; Fig. 3 eine
vergröfserte Ansicht zweier Commutatorstäbe und der verbesserten Bürste; Fig. 4 ein Querschnitt
der letzteren. Fig. 5 zeigt die Bewegungsrichtung des localen Stromes durch die
elektrisch getheilten Bürsten und Fig. 6 den Weg des localen und des Hauptstromkreises.
PN, Fig. i, sind die polaren Verlängerungen des Inductionsmagnetes des Generators oder
Motors; A ist die Armatur, B der Commutatorcylinder mit seinen Bürsten C C. Die auf dem
Cylinder B veränderliche neutrale Linie ist durch x-x und die Linie des Maximums der
elektromotorischen Kraft durch y-y dargestellt. Die Umwickelungen der Armatur sind mit den
Commutatorstäben an zwischenliegenden Stellen verbunden, wie in Fig. 1 angedeutet ist, wobei
sich die Stellen des Maximums der elektromotorischen Kraft auf dem Commutator, dem
Centrum zwischen den Polflächen der Iuductionsmagnete gegenüberliegend, befinden.
Die neutrale Linie x-x und die Linie y-y für das Maximum der elektromotorischen Kraft auf
dem Commutator stehen senkrecht zu den entsprechenden Linien auf der Armatur.
Bisher wurden zur Verhinderung der Funkenbildung die Bürsten an die Linie x-x herangeführt;
es ist aber durch die eigenthümliche Anordnung der Stromcollectoren und der Commutatorstäbe
(entweder durch Anwendung der einen oder der anderen oder auch beider zugleich) möglich, dieselben ohne Funkenbildung
auf der Linie y-y zu belassen. Man verwendet zwei oder mehrere Commutatorbürsten, die an
einer Seite des Commutatorcylinders mit ein-
ander verbunden sind, um den Strom nach Art der Fig. 2 abzuleiten.
Eine jede Bürste kann aus metallenen Drahtschichten a, aus Neusilber oder einem anderen,
weniger leitenden Metall oder einer dergleichen Legirung bestehen, welche Schichten dann
durch metallene Platten b von einander getrennt sind. Drähte α und Platten b - werden
durch Verlöthen am äufseren Ende c der Bürste zu einem Ganzen verbunden und mit Firnifs
überzogen, um eine gute elektrische Theilung der Bürste zu erzielen.
Letztere ruht mit den Enden sämmtlicher Drähte auf dem Commutatorcylinder auf.
Der Weg des localen Stromes ist durch die kleinen Pfeile in den Fig. 5 und 6 dargestellt,
während der Lauf des Hauptstromes durch die gröfseren Pfeile in Fig. 6 gekennzeichnet ist.
Der Stromkreis in der localen Spirale d, Fig. 6, wird mit dem Commutator durch die als Brücke
dienende Bürste geschlossen, welche Brücke indessen im Vergleich zur Spirale d aus den
oben angeführten Ursachen, der geringen Leitungs- und elektrischen Contactfähigkeit des
Metalles der Bürsten, ihrer elektrischen Theilung an ihrem inneren Ende, von hohem Widerstände
ist.
Der locale Strom mufs aufser dem durch die Länge der Drähte dargebotenen Widerstand
auch noch den Hauptstrom auf der einen Seite der Brücke überwinden, die durch die Bürste
hergestellt wird.
Die Stäbe e des Commutators B können aus Neusilber oder einem anderen geeigneten Metall
oder einer Legirung bestehen oder mit denselben belegt werden, welche im Vergleich zu
Kupfer einen geringeren elektrischen Contact besitzen, wodurch der Widerstand des Contactes
vermehrt und an den durch die Bürsten gebildeten Brücken ein höherer Widerstand erzeugt
wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Zum Zweck der Verminderung der Funkenbildung bei den Commutatorbürsten die Herstellung derselben aus abwechselnden Drahtschichten α und Platten b, Fig. 3 und 4, die durch Lack oder andere Mittel von einander isolirt und an dem dem Commutator entgegengesetzten Ende zu einem Körper vereinigt werden, wobei diese Bürstentheile aus einem Material hergestellt sind, das weniger leitungsfähig als die Commutatorstäbe ist, so dafs der Widerstand in der Bürste gröfser als an der Contactstelle zwischen Bürste und Commutatoroberfläche ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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