DE2718374A1 - Selbsttragender fahrzeugreifen - Google Patents

Description

Ludwigshafen/Hhein, den 25.4.1977 P53O3II/Der 2718374

Vertreter: Patentanwälte

Dipl. Ing. Adolf H. Fischer Dipl.-Ing. Wolf-Dieter Fischer Bismarckstraße 64 6700 Ludwigshafen/Hhein

Anmelder:

Polyair Maschinenbau Ges.m.b.H Kittsee, Burgenland Österreich

709846/0854

Die Erfindung bezieht sich auf einen selbsttragenden Fahrzeugreifen mit einem die Lauffläche tragenden Außenring, einem auf eine Felge aufziehbaren oder eine Nabe aufsteckbaren Innenring, sowie die beiden Ringe verbindende Tragorgane.

Verschiedene bekannte Arten von Fahrzeugluftreifen unterscheiden sich hinsichtlich bestimmter Ausführungsdetails, sie gleichen sich aber alle sehr weitgehend in ihrer Form, die im wesentlichen einem hohlen, durch ein Felgenbett nach innenbegrenzten Torus entspricht. Dies ist dadurch bedingt, daß diese Fahrzeugreifen ihre Tragfähigkeit erst durch die Füllung des Innenraumes mit Druckluft erhalten, die sich entweder gesondert im sogenannten Schlauch oder - bei den schlauchlosen Reifen - in dem durch die Felge abgeschlossenen Hohlraum befindet. Solche Reifen weisen bekanntermaßen eine hohe Anfälligkeit für Defekte auf, die insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten oft verhehrende Folgen nach sich ziehen.

Zur Behebung dieses Nachteiles wurden auch schon Reifen der eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei denen keine Füllung mit Luft erforderlich ist. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die bei den bekannten Reifen verwendeten Tragorgane nicht geeignet waren Fahreigenschaften zu erzielen, die ähnlich denen von Luftreifen sind.

Die Erfindung hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Fahrzeugreifen zu schaffen, der Laufeigenschaften besitzt, die ähnlich denen von Luftreifen sind, ohne jedoch die Nachteile der Luftreifen in Kauf zu nehmen. Erreicht wird dieses Ziel bei einem Reifen der eingangs genannten Art dadurch,

709846/0854

daß die Tragorgane als zur Reifenachse im wesentlichen parallel verlaufende wabenartige Zellen ausgebildet sind, deren mittlere Wandstärke weniger als etwa ein Dreißigstel der

ρ
Reifenbreite und die in cm ausgedrückte mittlere Querschnittefläche des Innenraumes einer Zelle eine Maßzahl besitzt, die kleiner als etwa ein Zehntel der entsprechenden in Zentimetern gemessenen Reifenbreite ist.

Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, daß die Zellenwände bzw. die Zelleninnenräume der Länge nach keilförmig gestaltet sind. Weiters können die Zellen durch Seitenwände luftdicht abgeschlossen und der Reifen mit Luft gefüllt sein. Die Luftfüllung stellt jedoch nur eine zusätzliche Maßnahme dar. Beim Undichtwerden des Reifens können die Zellenwände ohne jede Schwierigkeit das Fahrzeug weitertragen bzw. -führen.

Nachstehend ist die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ohne jedoch auf diese Beispiele beschränkt zu sein. Dabei zeigt die Fig. 1 einen erfindungsgemäß ausgebildeten Reifen und die Fig. 2 stellt im größeren Maßstab die Zellenstruktur eines solohen Reifens dar. Die Fig. 3 gibt in einer der Fig. 2 ähnlichen Darstellung eine andere Ausführungsform der Erfindung wieder. Die Fig. A bis 7 zeigen verschiedene erfindungsgemäße Reifen jeweils im Querschnitt .

Gemäß den Zeichnungen besteht ein erfindungsgemäßer Reifen aus einem die Lauffläche tragenden Aussenring 2, einem Innenring 3 und wabenartigen Zellen 1, die sowohl mit dem Aussenring 2 als auch dem Innenring 3 fest verbunden sind. Der Aussenring 2 entspricht dem Laufflächenbereich eines Luftreifens und kann zur Erzielung guter Laufeigenschaften auch in ähnlicher Weise gestaltet und profiliert werden?.Wie aus den Fig. 2 und 7 ersiohtlioh ist,

709846/0854

kann der Aussenring 2 auch mit einem Gürtel 21 versehen werden, der in ähnlicher Weise wie bei Luftreifen ausgebildet sein kann. 9er Innenring wird entweder auf eine Felge aufgezogen oder in anderer Weise mit einem Rad verbunden.

Es ist im Rahmen der Erfindung möglich, die drei Elemente, Aussenring 2, Innenring 3 und Zellen 1 aus dem gleiw chen Material gleichzeitig herzustellen, wie es z.B. in Fig.3 gezeigt ist. Bei dieser Ausführungsform wird der Innenring durch entsprechende Verstärkung der den inneren Umfang des Reifens bildenden Zellenwände der Zellen 1 gebildet.

Zur Erreichung optimaler Eigenschaften jedes der Elemente 1, 2 und 3 ist es aber auch möglich, diese Elemente aus verschiedenen Materialien aufzubauen. Als ein Beispiel eines derartigen erfindungsgemäßen Reifens soll erwähnt werden ein Reifen, bei dem die Lauffläche aus Gummi mit einem hohen Reibungskoeffizienten und einer hohen Abriebfestigkeit, die Zellen aus elastischem und widerstandsfähigem Material, z.B. Polyurethane, und der Innenring direkt aus dem Metallring des Rades besteht. Diese drei Reifenelemente werden nach deren gesonderter Herstellung durch beliebige, allgemein bekannte Verfahren z.B. auf chemischem Wege mit Hilfe geeigneter Klebstoffe miteinander verbunden.

Das wesentlichste Element eines erfindungsgemäßen Reifens bildet die ringförmige Zellenstruktur 1, die aus länglichen dünnwandigen und aneinandergereihten Zellen besteht, die parallel zueinander verlaufen und etwa wabenartig ausgebildet sind.

Gemäß Fig. 2 besitzen die Zellen der dort gezeigten Konstruktion einen viereckigen Querschnitt. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist der Querschnitt der Zellen sechseckig. In beiden Fällen besitzt die Querschnittefläche A

709846/0854

einer Zelle eine Maßzahl, die kleiner als ein Zehntel der entsprechenden Maßzahl der Reifenbreite B (Pig. 6) ist. Demnach wird ein Reifen mit der Breite B ■ ' 16.5 cm eine Zellenstruktur besitzen, bei der die Querschnittfläche

einer einzelnen Zelle kleiner als 1.65 cm ist.

In Fig. 2 ist überdies angedeutet, daß der Gürtel 21 mittels Fortsätzen 14', die über die Zellenstruktur hinausragen, im Aussenring 2 eingebettet ist.

Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, verlaufen die Zellenwände 10 im Längsschnitt keilartig. Sie Keilform ist dabei derart, daß in der Mitte des Reifens die Wände 10 die größte Stärke besitzen und nach beiden Seiten hin sich konisch verjüngen. Die Konizität der Wände ist dabei verhältnismäßig gering, aber doch ausreichend, um den Reifen bzw. die wabenförmige Zellenstruktur 1 während der Herstellung leicht aus der Form entfernen zu können. Überdies wird durch die Keilform der Zelleninnenräume ein Selbstreinigungeeffekt des Reifens erreicht.

Die kleinste Stärke S der Zellenwände 10 ist kleiner als ein Dreißigstel der Reifenbreite B. Duroh diese relative Dimension!βrung werden Federunge- bzw. Laufeigenschaften des Reifens erreicht die den von guten Luftreifen entsprechen.

Die Fig. 5 zeigt eine Variante des in Fig. 4 dargestellten Reifens, bei der eine mittlere Wand 11 eingesetzt ist.

Bei den Aüsführungsformen nach den Fig. 6 und 7 sind die Zellen durch Seitenwände 12 bzw. 13 luftdicht abgeschlossen. Durch die angedeuteten Kanäle 14 bzw. 15 sind die Zellen miteinander in Verbindung und es ist daher möglich, bei Anordnung eines entsprechenden Vtntilee, wie

709846/0854

pb z.B. bei den schlauchlosen Luftreifen verwendet wird,
mit Luft zu füllen.

Bei der Ausführungsform nach Pig. 6 sind zwei symmetrisch angeordnete Ringe von Zellen vorgesehen, wobei durch den
mittleren Abstand der Verbindungskanal 14 entsteht.

Die Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform für Schwerfahrzeuge, bei denen in üblicher Weise Doppelreifen verwendet werden. Die Zellenstruktur dieser Ausführungsform besteht aus drei Ringen, wobei die beiden äußeren Ringe durch die Seitenwände verschlossen sind. Um eine Beschädigung dieser Seitenwände nach Möglichkeit zu vermeiden, sind sie etwas nach innen gesetzt. Der Reifen dieser Bauart ist überdies mit einem Gürtel 21 versehen.

709846/0854

Le e rs e

ite

Claims (5)

1. -sr-

   Patentansprüche!

   / 1.!selbsttragender Fahrzeugreifen mit einem die LaufflächiTxragenden Außenring, einem auf eine Felge aufziehbaren oder eine Nabe aufsteckbaren Innenring sowie die beiden Ringe verbindende Tragorgane, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragorgane als zur Reifenachse im wesentlichen parallel verlaufende wabenartige Zellen ausgebildet sind, deren mittlere Wandstärke weniger als etwa ein Dreißigstel

   ρ
   der Reifenbreite und die in cm ausgedrückte mittlere Querschnittsfläche des Innenraumes einer Zelle eine Maßeahl besitzt, die kleiner als etwa ein Zehrtel der entsprechenden in Zentimetern gemessenen Reifenbreite id;.
2. 2. Fahrzeugreifen nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet, daß die Zellenwände bzw. die Zelleninnenräume der Länge nach keilförmig gestaltet sind.
3. 3. Fährzeugreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zellen durch Seitenwände luftdicht abgeschlossen sind und der Reifen mit Luft füllbar ist.
4. 4. Fahrzeugreifen nach Anspruch 3, daduroh gekennzeichnet, daß mindestens zwei in Achsrichtung voneinander getrennte Ringe von Zellen angeordnet sind.
5. 5. Fahrzeugreifen nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände nach innen zu versetzt sind und demnaoh Zellenwände Über die Seitenwände ν vorstehen.

   709846/0854

   ORIGINAL INSPECTED