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Bauelementsystem zur Erstellung
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bepflanzbarer Mauern Die Erfindung betrifft ein Bauelementsystem
zur Erstellung bepflanzbarer Mauern, Hangabstützungen oder Einfriedungen, bei dem
quer zur Mauerlängsrichtung angeordnete Stützböcke als Höhenmaß-Abstandshalter zwischen
einzelnen Bepflanzungsetagen bildenden und ein Brüstungsteil aufweisenden Längselementen
übereinandergesetzt und mit oberen und unteren ebenen Auflageflächen versehen sind.
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Mauern zur Grundstücksbegrenzung, zur Einfriedung oder als Sichtschutz
oder Schallschutz, insbesondere Stützmauern am Hang, kann man nur dann auflockern
und in Unterbrechungen bepflanzen, wenn die Mauer als Wall ausgebildet oder verhältnismäßig
stark zum Hang geneigt ist, so daß Pflanzterassen entstehen. Bei Straßeneinschnitten
in bergigem Gelände oder an Zufahrten von Unterführungen und bei ähnlichen Bedingungen
wurden bisher geschlossene Stützmauern errichtet, die einen erheblichen Aufwand
an Schalung, Armierung und Ortbeton erfordern und das Landschaftsbild veröden. Selbst
niedrige Stützmauern aus Beton erfordern einen verhältnismc
4ig
großen Aufwand, da sie frostsicher und tief gegründet sein müssen, um den Witterungseinflüssen
und Bodendrücken am Hang standzuhalten.
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Aus der DT-OS 14 34 684 ist ein Bauelementsystem der eingangs bezeichneten
Art bekannt, das jedoch nicht für Hangabstützungen, sondern bei auf- und abbaubaren
Kompostsilos Anwendung findet. Es besteht aus Stützböcken mit waagerechten Ober-
und Unterseiten, die unmittelbar aufeinandergesetzt werden. Die Stützböcke sind
mit seitlich vorstehenden Tragklötzen ausgestattet, auf die in Längsrichtung zwischen
zwei in Querrichtung angeordneten Stützböcken Brüstungselemente aufgelegt werden,
die sich jeweils über den Abstand von zwei nebeneinander aufgebauten Stützbocksäulen
erstrecken. Die Brüstungselemente werden lamellen- oder jalozieförmig nach außen
geneigt und in dieser Stellung durch Stahlklammern gehalten, die den Abstand zwischen
zwei benachba*en Stützbecken überbrücken und in Ausnehm-ungen der Stützblöcke eingelegt
und dort umgebogen sind. Auf diese Weise sind die Brüstungsteile an der Unterseite
durch die Tragkldtze und in der Nähe ihres oberen Endes durch die Stahlklammern
in ihrer von der Silomitte aus nach außen geneigten Stellung abgestützt. Ein Nachteil
dieses bekannten Bauiementsystems liegt darin, daß das Erdreich zwischen den einzelnen
Bauetagen bis nach unten hindurchfällt, so daß im Fall der Anwendung bei einer Stützmauer
am Hang die untersten Etagen durch die Hangschubkräfte überbelastet und brechen
würden. Darüberhinaus sind die ebenfalls als Abstützung für die Brüstungsteile und
damit Hangkräfte dienenden Stahlklammern wegen ihrer begrenzten Lebensdauer ungeeignet
und unsicher, um bei
Hangabstützungen Anwendung zu finden.
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Bepflanzbare Stützmauern sind auch aus der CH-PS 545 892 sowie DT-OS
20 30 854 bekannt. Bei den hieraus vorgeschlagenen Bauelementsystemen greifen die
zusammenwirkenden Stützböcke und Längselemente formschlüssig ineinander und können
daher nur in einem ganz bestimmten Verhältnis zueinander verlegt werden, bei dem
senkrechte Mauern entstehen, die bei Schrägstellung des untersten Stützbockes allerdings
auch zu einer leicht geneigten Mauer bzw. Mauer mit Anzug" verwendet werden können.
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Bei einer Mauerneigung muß demnach der an sich senkrechte Stapel als
Ganzes schräggestellt werden. Darüberhinaus sind zur Festlegung der Mauern Schalungsrohre
vorgesehen, in die nach Erstellung der Mauer eine Betonmischung eingebracht und
verdichtet wird. Nachteilig bei diesen bekannten Systemen ist außerdem die Tatsache,
daß man damit die Mauern nicht um Kurven herumführen kann.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die bekannten Bauelementsysteme
zur Erstellung von bepflanzbaren Stützmauern dahingehend zu verbessern, daß aus
den an der Baustelle anlieferbaren Fertigelementen ohne nachträgliche Betonarbeiten
und andere Zusatzmittel beliebig geneigte, gegebenenfalls auch senkrechte bepflanzbare
Wände oder Mauern erstellt werden können, die auch in jeder beliebigen Hangneigung
um Kurven herumführbar ist und sich außerdem an Terrainhöhenänderungen anpassen
läßt.
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Nach dem Grundgedanken der Erfindung umfaßt das Bauelementsystem die
als Höhenmaß-Abstandshalter dienenden Stützböcke, die übereinandergesetzt werden,
sowie jeweils ein Brüstungsteil aufweisende Längselemente, die durch die Höhe der
Stützböcke bestimmten Pflanzetagen zur Sichtseite hin mindestens über einen Teil
der Höhe abdecken. Das Bauelementsystem
ist besonders dadurch gekennzeichnet,
daß die Längselemente aus einem Brüstungsteil und einer daran anschließenden Bodenplatte
bestehen, die auf den unteren Stützböcken aufliegt und durch die nächsthöheren Stützböcke
überfaßt ist.
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Die unmittelbar übereinandergesetzten Stützböcke bestehen aus Betonformteilen
und sind in der LagX aufgrund ihres Eigengewichtes und des zwischen ihnen wirkenden
Reibschlusses jegliche auf sie einwirkende Hangschubkräfte auf zunehmen. Es versteht
sich, daß bei höheren Stützmauern die untersten, in den Hang h-ineinragenden Stützböcke
eine größere Länge haben als die oberen Stützböcke, und zwar unter Berücksichtigung
bekannter statischer Gesichtspunkte, nach denen über die Höhe der Mauer an deren
Unterseite größere Schubkräfte auf zunehmen sind als im oberen Bereich. Die wesentlichen
Kräfte, die von den Stützböcken aufzunehmen sind, werden jedoch auf diese von den
Längselementen übertragen, wobei von den Längselementen die Hangschubkräfte auf
kleinere Anteile etagenweise aufgeteilt werden. Die Querschnittsform der Längselemente
als rechter oder vorzugsweise stumpfer Winkel hat den Vorteil einer gegenüber einem
ebenen Brüstungselement beträchtlich erhöhten Eigensteifigkeit, so daß auf diese
Weise zwischen benachbaSen Stützböcken grö-ßere Abstände überbrückt werden können.
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Die Längs- oder Böschungselemente werden mit ihren waagerechten SChenkeln
in die Ausnehmungen der Stützböcke von vorn hineingesetzt. Sodann werden die Bepflanzungsetagen
mit Erdreich odgl. aufgefüllt, so daß die später erfolgende Bepflanzung nach hinten
direkt einen Anschluß
zum Erdreich des Hanges baitzt.
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Die Länge des waagerechten Schenkels im Querschnitt des Böschungselementes
ist vorzugsweise kürzer als die Länge des Brüstungselementes. Hierdurch wird das
beim Verlegen maßgebliche Gewicht der Längselemente vorteilhaft kleingehalten. Die
waagerechten Schenkel der Böschungselemente werden in Ausnehmungen der Stützböcke
von vorn her eingeschoben. Bei unregelmäßigen Belastungen von in Längsrichtung der
Wand oder Mauer benachbarter Stützböcke bzw. Stützbockstapel bleiben die waagerechten
Schenkel der Böschungselemente im wesentlichen unbeansprucht, so daß biege- oder
Scherbrüche vermieden werden. Darüberhinaus ist es aufgrund dieser Anordnung verhältnismäßig
einfach, bei Setzungen die gleichmäßige Front bzw. eine waagerechte Flucht der Böschungselemente
aufrecht zu erhalten oder wiederherzustellen, da man die einzelnen Böschungselemente
wie eine Schublade aus den sie überfassenden Ausnehmungen der Stützböcke herausnehmen
kann, um an einem oder mehreren Stützbockstapeln Korrekturen durchzuführen.
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Vorzugsweise sind die Stützböcke mit niedrigerer Höhe ausgeführt als
die für die Bepflanzungsetagen vorgesehenen Takthöhen. Das Höhenmaß solch niedrigerer
Stützböcke kann einer halben Takthöhe oder auch noch einer weiteren Unterteilung
dieser Takthöhe entsprechen. Auch hierdurch wird ein geringeres Gewicht der Einzelelemente
und ein leichters Verlegen gewährleistet, ohne die Festigkeit und die Stabilität
des daraus gebildeten Stützbockstapels zu beeinträchtigen. D-urch diese Maßnahme
lassen sich insbesondere bei langen Böschungsprofilen Stützbockstapel einsparen,
indem man die Enden benachbarter Böschungselemte einander überlappen läßt bzw. innerhalb
einer
Pflanzetage um ein halbes Höhenmaß oder eine andere Unterteilung
versetzt und die Enden einander überlappt. Die in der Längsrichtung sonst aufeinanderfolgenden
Böschungselemente sind demnach in der Höhe gegeneinander versetzt.
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Neben der Einsparung an Stützböcken ergibt sich daraus auch eine Auflockerung
der durch die Böschungselemente gebildeten Fassade, insbesondere bei waagerechten
Mauern, und darüberhinaus läßt sich mit den gleiche Mitteln eine einfache Anpassung
an Neigungen des Geländes erzielen.
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Darüberhinaus ist für jedes Böschungselement eine über die gesamte
Breite des Stützbockes re-ichende Auflage gewährleistet, was gerade bei längeren
Böschungselementen für die aufzunehmenden Lagerkräfte erhebliche Bedeutung hat.
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Die im Querschnitt spitzwinklig, rechtwinklig oder stumpfwinklig ausgeführten
Böschungs- oder Längselemente haben darüberhinaus die Funktion, das Erdreich des
abzustützenden Hanges in den einzelnen Etagen gesondert abzufangen. Dadurch werden
auch die Hangschubkräfte mindestens in einem beträchtlichen Umfang auf die einzelnen
Etagen verteilt, da die waagerechten Schenkel der Böschungselemente je nach ihrer
Länge in der Lage sind, den vorderenlockeren Teil des Erdreiches des Hanges in den
einzelnen Etagen abzustützen.
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Bei der Erstellung von Schallschutzmauern kann es zweckmä+Big sein,
die waagerechten Schenkel der Längselemente länger auszuführen, um bei einem durch
die Art des Erdreiches gegebenen Böschungswinkel die offene Oberfläche des Erdreiches
und damit die Schallschluckfähigkeit zu vergrößern, weil die Schallabsorbtion der
aus Beton gefertigten Brüstungselemente gering ist.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung liegt in der lockeren
variablen
Verbindung zwischen den Längselementen und den Stützböcken. Diese lockere Verbindung
ermöglicht die Bildung beliebig großer Fugen, was dann interessant ist, wenn mit
gleichen Längselementen ein gekrümmter Mauerverlauf herzustellen ist, wobei man
die bei gekrümmtem Verlauf auftre-tenden unterschiedlichen Fugenbreiten durch entsprechend
breit bemessene Stützböcke überbrückt. Die variable Fugenbreite zwischen den Längselementen
ist auch dann von Bedeutung, wenn unter Verwendung gleichbleibender Längselemente
der erforderliche Längenausgleich in den nach oben zurückgesetzten Etagen hergestellt
werden kann.
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Die Stützböcke werden quer zum Wandverlauf übereinandergesetzt und
bilden am Hang sich über die Mauerhöhe erstreckende Schottungen. Innerhalb der durch
zwei benachbarte Stützbockgruppen gebildeten Schottung bleiben Erdschiebungen und
Hangschubkräfte in tragbaren Grenzen und werden in den durch die Längselemente gebildeten
Etagen problemfrei aufgenommen. Bei einer speziellen Ausführungsform sind mindestens
die vorderen Stirnseiten der Stützböcke dem stumpfen Winkel zwischen der Bodenplatte
und der Brüstung des Längselementes angepaßt.
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Bei durchgehend horizontaler glatter Oberseite der Stützböcke läßt
sich eine Mauer in jeder beliebigen Neigung, auch senkrecht ausführen. Bei gleichbleibender
Stützbockhöhe geht ein steilerer Neigungswinkel auf Kosten der zur Verfügung stehenden
Bepflanzungs- und RAichtungsfläche.
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Die Bepflanzungsmöglichkeit bleibt jedoch erhalten, wenn man auf eine
größere Stützbockhöhe übergeht. Die statischen Anforderungen an höhere Mauern werden
in erster Linie dadurch berücksichtigt, daß die untersten Stützböcke eine größere
Länge erhalten und dadurch tiefer in den Hang eingebunden sind.
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Für die Einbindung der Längselemente bieten sich verschiedene
Möglichkeiten
je nach Höhe der zu erstellenden Stützmauer. Bei kleineren Höhen bis ca. 3 m reicht
der Reibschluß zwischen der Bodenfläche des waagerechten SChenkels der Längselemente
und dem darunterliegenden Stützbock aus, um die aufgeteilten, nach vor gerichteten
Hangschubkräfte aufzunehmen.
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Bei einer größeren Höhe bis beispielsweise 6 m kann es dagegen notwendig
sein, die Böschungselemente gegen ein Widerlager oder gegen einen Anschlag zu fixieren.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist an der vorderen Stirnseite
der Stützböcke ein Anschlag angeformt.
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Der mit dem Anschlag versehene Stützbock liegt mit seiner gesamten
Unterseite auf dem darunterliegenden Stützbock auf und ist durch sein Eigengewicht
und Reibschluß fixiert. Bi noch größeren Höhen ist der ausschließliche Reibschluß
unter Umständen nicht sicher genug. In einem solchen Fall kommen einen Formschluß
gewährleistende Stützböcke mit vorderem oberen und hinterem unteren Anschlag zur
Xnwendung, so daß bei gleichgroßen, übereinandergesetzten Stützböcken jeweils der
obere Stützbock mit seinem unteren hinteren Anschlag den darunterliegenden Stützbock
überfaßt, während der vordere obere Anschlag dazu vorgesehen ist, das Längselement
nach vorn hin festzulegen. BEi einer bevorzugten Ausführungsform kann die Anordnung
auch so getroffen sein, daß die Ober- und Unterseiten der Stützböcke durchgehend
eben bzw. horizontal verlaufen und an der vorderen Stirnseite eine Ausnehmung vorgesehen
ist, in die das Längselement mit seinem waagerechten Schenkel eingesetzt wird.
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Die Ausnehmung ist nach man durch einen Anschlag begrenzt.
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Bei einer Variante dieser Ausführungsform können die Stützböcke am
rückwärtigen unteren Ende mit einem Anschlag versehen sein, der den darunterliegenden
Stützbock überfaßt.
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Die Erfindung ist nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen jeweils schematisch Fig. 1 eine Seitenansicht einer bepflanzbaren
Stützmauer nach der Erfindung, Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer Stützmauer
ähnlich Fig. 1, Fig. 3 eine Seitenansicht ähnlich Fig. 1 mit aufgeteilten Stützböcken,
Fig. 4 eine Seitenansicht mit Stützböcken für eine Mauer steilerer Neigung, Fig.
5,6, 7 Seitenansichten bzw. Perspektive einer Stützmauer mit zum Hang hin geneigten
Brüstungselementen, Fig. 8, 9 Seitenansichten einer freistehenden Mauer als Sichtschutz
oder SChallschutzwand, Fig. 10 eine Seitenansicht einer freistehenden bepflanzbaren
Mauer mit senkrechten Wänden, Fig. 11 eine Seitenansicht einer Stützmauer mit einer
formschlüssigen Verankerung durch Vorsprünge an den Stützböcken, Fig. 12 eine Ansicht
einer Stützmauer mit großen Längselementen unter Anwendung von Stützbockstapeln
gemäß
Fig. 3, Fig. 13 eine schematische'Seitenansicht einer Stützmauer, bei der die Längselemente
in formschlüssige Aufnahmen der Stützböcke eingesetzt sind urdbei der Stützböcke
mit nach unten gerichteten Anschlägen versehen sind.
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Entsprechend den Zeichnungen besteht ein Längselement 10 aus einer
ebenen Bodenplatte 11 und einem stumpfwinklig, rechtwinklig oder spitzwinklig daran
nach oben angeschlossenen Brüstungsteil 12. Die waagerechte Bodenplatte 11 liegt
auf Stützböcken 13 auf, die obere und untere waagerechte Auflageflächen 14, 15 aufweisen
und zu Stapeln übereinandergeschichtet sind. Der Brüstungsteil 12 der Längselemente
bildet die Schtseite der Mauer. Bei stumpfwinklig angeschlossenem Brüstungsteil
12 vergrößert sich die zur Verfügung stehende Bepflanzungsfläche. Außerdem ist bei
dieser Ausführungsform eine sehr steile oder auch senkrechte Mauerbildung möglich,
die darüberhinaus bepflanzbar ist.
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Die Stützböcke 13 können verschiedene Standardlängen haben, um in
den unteren Etagen der Stützmauer eine tiefere Einbindung in den Hang zu ermöglichen.
Die mit ihren Auflagerflächen 15 und 14 unmittelbar übereinanderliegendenStützböcke
13, bilden, von vorn gesehen, über die Länge der Mauer voneinander abgeteilte Schottungen,
in denen der vom Hang kommende Erddruck in überschaubare Größen aufgeteilt ist und
dann in jeder SChottung durch die Längselemente etagenweise abgefangen wird.
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Die vordere Stirnseite 17 der Stützböcke 13 ist vorzusweise gemäß
Fig. 1 - 3 rückwärts geneigt, so daß die gleichen Stützböcke für Brüstungsteile
sämtlicher Neigungen verwendet
werden können. Man erkennt aus Fig.
4, &ß bei nach vorn geneigter Stirnfläche 17 der Stützböcke 13 steilere Mauern
errichtet werden können, weil man die Längselemente 10 in diesem Fall senkrecht
übereinander anordnen kann, die auf der oberen Auflagefläche 14 der Stützböcke ausreichend
Platz für eine entsprechende Unterbringung und Abstützung finden.
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Aus Fig. 2 und 7 ergibt sich, daß jeweils zwei aneinander anschließende
Längselemente mit ihren Bodenplatten 11 auf die Auflagerfläche 14 eines darunterliegendenStützbockes
13 aufgelegt werden, wobei der Stützbock breit genug ist, um auch noch verhältsnismäßig
breite Fugen 18 (Fig. 2) zuzulassen. Solche Fugen 18 werden grundsätzlich vorgesehen,
um bei Bodensetzungen, Längsschiebungen und dergleichen Beanspruchungen zwischen
benachbarten Längselementen auszuschließen, um einen Ablauf für Hangwasser zu gewährleisten
und um eine Kontinuität des errichteten Bauwerkes auch dann zu gewährleisten, wenn
mit gerade verlaufenden Längselementen gekrümmt verlaufende Hänge abzufangen sind.
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Die Stützböcke 13 enthalten mit Ausnahme der Ausführungsbeispiele
nach Fig. 11 und 13 eine untere, nach vorn offene Ausnehmung 16, deren Höhe im wesentlichen
der Stärke der Bodenplatte 11 der Brüstungselemente entspricht, so daß jede Bodenplatte
eines Längselementes vom nächsthöheren Stützbock 13 überfaßt wird. Die Längselemente
werden nach Errichtung der Stützbockstapel mit ihren waagerechten Bodenplatten 11
in die Ausnehmungen 16 von vorn hineingeschoben. Die im Querschnitt erscheinende
Länge der waagerechten Bodenplatte 11 ist kürzer als die Ausdehnung des Brüstungsteiles
12. Die Ausnehmungen 16 der Stützböcke 13 haben keine kraftübertragende Funktion,
weil das Gewicht
des Längselementes 10 über seine Bodenplatte 11
nach unten auf den darunterliegenden Stützbock übertragen wird und im übrigen die
Formgebung des Längselementes so berechnet ist, daß auch bei mit Erdreich gefüllter
Pflanzetage an dem Brüstungsschenkel 12 keine Kräfte angreifen, die zur Erzeugung
eines Kippmomentes groß genug wären.
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Entsprechend Fig. 3 sind Stützböcke 13a, 13b vorgesehen, die eine
niedrigere Höhe als die Höhe der Brüstungsteile 12 haben, jedoch wie bisher jeweils
eine Ausnehmung 16 enthalten und zu beliebig hohen Stützbockelementen übereinandergesetzt
werden können. Es ist grundsätzlich möglich, auch diese kleineren Stützböcke 13a,
13b jeweils einzeln für eine Pflanzetage zu verwenden, dann allerdings nur für Stützmauern
für verhältnismäßig flache Neigungen, z.B. von 0 45 Unter Anwendung der niedrigen
Stützböcke 13a, 13b lassen sich entsprechend Fig. 12, insbesondere bei Verlegung
von langen Längsprofilen 10 Stützbockstapel einsparen, indem die Längselemente von
Stützbockstapel zu Stützbockstapel jeweils um eine Takthöhe versetzt werden. Diese
Einsparung ist insbesondere dadurch möglich, daß bei der Ausführungsform nach Fig.
12 für jedes Längselement die volle Breite einer darunterliegenden Stützbockes als
Auflager zur Verfügung steht. Gleichzeitig wird durch diese Anordnung unter Verwendung
von niedrigen Stützböcken eine einfache Anpassung an Steigungen des Geländes erreicht.
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Fig. 8 und 9 zeigen als Anwendungsbeispiel einen Lärmschutzwall, der
aus üblichen Längselementen 10 unter Verwendung von Stützböcken 22 aufgebaut ist,
die an beiden Seiten untere Ausnehmungen 16 enthalten und zur Bildung der einzelnen
nach
oben schmäler werdenden Etagen unterschiedliche Längen aufweisen, die unter Berücksichtigung
der Höhe und des Böschungswinkels des Schutzwalles ausgewählt sind.
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Eine über ihre gesamte Höhe gleichbreite, jedoch gleichzeitig bepflanzbare
Sichtschutz- oder Schallschutzwand ist gemäß Fig. 10 aus üblichen Längselementen
10 und gleichlangen Stützböcken 23 aufgebaut, die wiederum an ihren Stirnseiten
untere Ausnehmungen 16 enthalten, mit denen die Bodenpatten der Längselemente überfaßt
sind. Die Stirnseiten 17 der Stützböcke 23 haben eine dem stumpfen Winkel der Längselemente
angepaßte Neigung, um einen hohen Füllungsgrad für einzufüllendes Erdreich zu erzielen,
durch das die Mauer zusätzliches Eigengewicht und Standfestigkeit erhält.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 11 erhebt sich aus den Auflagerflächen
14, 15 der Stützböcke 13 jeweils ein Ansatz 19 bzw. 20, wobei der untere Ansatz
20 die auf den Stützbock wirkenden waagerechten Schubkräfte des Hanges auf die Bodenplatte
11 des Längselementes 10 überträgt, während der obere Ansatz 19 die waagerechten
Kräfte aufnimmt, die von den daraufliegenden Längselementen aufgrund der Hangschubkräfte
ausgeübt werden. Die Stirnseite 17 der Stützböcke 13 kann zum Brüstungsteil 12 einen
kleinen Abstand besitzen, so daß die Brüstung nicht belastet wird und keine Armierung
erfordert. Anstelle der in Fig. 11 gezeigten symmetrischen Form der Stützböcke 13
kann der untere Ansatz 20 auch entfallen, so daß die untere Auflagerfläche 15 durchgehend
eben ist. In diesem Fall ist der Stützbock 13 wie bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen
mit einer vorderen Ausnehmung 16 versehen, in die dann die entsprechend kurze Bodenplatte
11 der Längselemente eingesetzt wird. Diese Ausführungsform kann bei Stützmauern
größerer Höhe zweckmäßig sein, wo der Reibschluß zwischen übereinanderliegenden
Stützböcken nicht ausreicht, um die Hangschubkräfte
aufzunehmen-Ähnliche
grundsätzliche Verhältnisse ergeben sich für die Ausführungsform nach Fig. 13, wo
die unteren am stärksten belasteten Stützböcke 13c rückwärtige, nach unten gerichtete
Ansätze 20 tragen, mit denen jeweils der darunterliegende Stützbock 13c überfaßt
wird, in den Fällen, in denen es unter Berücksichtigung der Beanspruchungen ausreicht,
können Stützböcke 13d mit durchgehend ebener unterer und oberer Auflagefläche 15
bzw. 14 benutztwerden. Um größere Hangkräfte aufzunehmen, die beispielsweise bei
Anwendung von Längselementen größerer Spannweite auftreten, sind gemäß Fig. 13 in
der vorderen Stirnseite der Stützböcke Ausnehmungen 25 vorgesehen und nach vorn
durch einen Anschlag 26 begrenzt. Die Größe der Ausnehmungen 25 und die Höhe der
Anschläge 26 sind so bemessen, daß die Längselemente 10 bequem von oben unter leichtem
Verkanten eingesetzt werden können.
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Die Stützböcke haben grundsätzlich die Funktion als Abstandshalter
für die Bepflanzungsetagen. Weiterhin haben die Stützböcke die Aufgabe, die Erddruckkräfte
in den Boden bzw. das Fundament 28 (Fig. 12) der Mauer einzuleiten. Aufgrund der
Stützböcke wird erreicht, daß die Längselemente hinsichtlich ihrer Festigkeit nur
auf das Eigengewicht und das verhältnismäßig geringe Gewicht des Erdreiches innerhalb
einer Etage hin ausgelegt zu sein brauchen und daher keine Armierung erfordern.
Des weiteren kommt den Stützböcken die Aufgabe des Längenausgleiches zu.