DE2715929B2 - Verfahren zur Schnellentgasung von zu Staub gemahlener Kohle - Google Patents
Verfahren zur Schnellentgasung von zu Staub gemahlener KohleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schnellentgasung von zu Staub gemahlener Kohle während der
pneumatischen Förderung, wobei in einer ein- oder mehrstufigen Schnellentgasung zur Gewinnung von
Produkten unterschiedlicher Zusammensetzung in jeder Stufe als Einblasemittel für den zu entgasenden
Kohlenstaub und als Einblasemittel für den heißen, als Wärmeträger dienenden Koksstaub aus der Schnellentgasung
und/oder einer gegebenenfalls angeschlossenen Schnellvergasung das gereinigte, aus der gleichen Stufe
gewonnene und hoch vorgewärmte Gas zugeführt wird.
Bei der Schnellentgasung stehen für den Ablauf der Reaktionen im Gegensatz zur normalen Verkokung von
stückiger Kohle nur Sekunden oder Bruchteile von Sekunden zur Verfügung. Während bei der normalen
Verkokung langsam ablaufende, bei der Umwandlung der Kohle auftretende Reaktionen vorherrschen,
bestimmen bei der Schnellentgasung die schnellablaufenden Reaktionen den gesamten Verlauf der Kohleumwandlung.
So unterscheiden sich die bei der Schnellentgasung aus dem Reaktionsraum austretenden Produkte
in Menge, Art und Zusammensetzung ganz erheblich von denen bei der normalen Kammerverkokung.
Neben der Entgasungstemperatur spielen dabei der Zeitfaktor und die Art der Wärmeübertragung eine
wesentliche Rolle.
Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem zur Entgasung gemahlener Kohle die Deckung des Wärmebedarfes
durch Übertragung der Wärme von hocherhitzten Steinen in einem Cowper auf die Kohle erfolgt, wobei
die Steine im Cowper diskontinuierlich durch Gasverbrennung aufgeheizt und durch Wärmeentzug durch
den Kohlenstaub abgekühlt werden. Für den Einsatz backender Kohlen ist dieses Verfahren nicht geeignet.
Bei einem bekannten Verfahren zur Voroxidation, die der Entgasung vorgeschaltet ist, werden als günstigste
Beladung 10 kg Kohle je kg Sauerstoff angegeben. Dieser Wert steht nur im Zusammenhang mit der
Sauerstoffübertragung bei Temperaturen um ca. 4000C und nicht mit der Wämeübertragung zur Schnellentgasung
von Kohlenstaub.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird Koksstaubwärme auf Gas übertragen, das im Entgasungsprozeß
benötigt wird, d.h. der Koksstaub wird abgekühlt und das Gas auf eine relativ geringe
Temperatur aufgewärmt
Bei einem weiteren bekannten Verfahren erfolgt die Deckung des Entgasungs-Wärmebedarfes durch Teilverbrennung
des Kohlenstaubes mit niedrig vorgewärmter Luft, was u.a. zur Verschlechterung des
Heizwertes des Entgasungsgases führt
ίο Es sind Verfahren bekannt bei denen die zu
entgasende Kohle in Körnungen bis zu Millimeter-Größe mit durch Teilverbrennung erhitztem Koks gleicher
Korngröße in mechanischen Apparaturen gemischt wird und aus diesen Apparaturen die ausgetriebenen
flüchtigen Bestandteile der Kohle abgeführt werden. Der Nachteil dieser Verfahren besteht darin, daß bei
Verwendung backender Kohlen diese mit dem Koks verklumpen und unter erheblichem mechanischem
Aufwand in der Mischeinrichtung wieder zerkleinert werden müssen. Weiter müssen die ausgetriebenen
flüchtigen Bestandteile durch eine mehr oder weniger große Koksschicht hindurch zur Abzugsstelle strömen,
wodurch Spaltungs- und Zersetzungsvorgänge der flüchtigen Bestandteile erfolgen, die nicht immer
erwünscht sind. Beispielsweise ist es dabei möglich, daß der mit dem Wasserstoff aus der Kohle aus dieser
entnommene und in Form von Schwefelwasserstoff abtransportierte Schwefel auf dem Weg durch diese
Koksschüttung wieder abgespalten und erneut dem Koks angelagert wird. Dieser Punkt ist für die
Bestimmungen zur Reinhaltung der Luft bei der Verwendung des Kokses als Brennstoff von besonderer
Bedeutung.
Es sind auch Verfahren bekannt, bei denen man die zu entgasende Kohle einfach in eine sehr heiße Koksschüttung
einführt, wobei die Kohle auf dem Weg zur Abzugsstelle des Kokses entgast wird. Auch hier
ergeben sich die gleichen Nachteile wie bei dem vorgenannten Vorschlag, bei backenden Kohlen ist ja
allerdings keine Möglichkeit gegeben, die Verklumpungen wieder zu zerkleinern.
Es sind ferner Verfahren bekannt, bei denen durch Zuführung heißer Heizgase der Kohlenstaub während
der pneumatischen Förderung entgast wird. Als Heizgas dient dabei in der Regel das in der Anlage selbst
erzeugte und dann gereinigte Gas. Der Aufwärmung dieses gereinigten Gases in entsprechenden Wärmetauschern
sind jedoch Grenzen gesetzt, die bei weitem nicht ausreichen, die entsprechende Wärmezufuhr zur
Entgasung zu gewährleisten. Aus diesem Grund werden diese Heizgase durch Teilverbrennung hoch aufgeheizt
und danach in den Reaktionsraum eingeführt. Diese Teilverbrennung vermindert aber den Heizwert dieses
Heizgases, insbesondere dann, wenn nicht Sauerstoff sondern Luft zur Teilverbrennung benutzt wird. Die zu
entgasende Kohlenmenge muß dann so groß sein, daß das aus ihr austretende Gas in der Lage ist, den
Heizwert der Mischung zwischen Heizgas und Kohlenrohgas so aufzustocken, daß aus der Entgasungsanlage
wieder ein Gas austritt, das dem Ursprungswert des Heizgases entspricht. Dieser Beladungsdichte, d. h.
Kilogramm Kohlenstaub je Kubikmeter Heizgas, sind aber durch die erforderlichen Temperaturen zur
Entgasung einerseits und die vertretbaren Heizgastemperaturen andererseits Grenzen gesetzt. Der Wandel in
der Energiesituation hat in den letzten Jahren dazu geführt, daß die Kohle als Energieträger gegenüber öl
und Erdgas wieder erheblich gewonnen hat. Neben dem
Einsatz zur Stromerzeugung in Kraftwerken gewinnt immer mehr an Beduetung die gleichzeitige Erzeugung
von Gas und Strom im Kraftwerk und möglicherweise auch der entsprechenden Nebenprodukte der Kohle,
wie Benzol, Teer etx. Das aus der Kohle gewonnene Gas soll nicht nur als Brenngas benutzt werden, sondern
gegebenenfalls auch nach entsprechender Umwandlung — als Synthesegas der chemischen Industrie, als
Reduktionsgas in der metallurgischen Industrie oder als erdgasähnliches Gas der allgemeinen Gasversorgung
dienen. Aus diesem Grunde ist es erforderlich. Verfahren zu entwickeln, die diesen neuen Anforderungen
der Energieversorgung gerecht werden.
Die vorliegende Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren aufzuzeigen, das es ermöglicht,
aus der Kohle Gas, kondensierbare und feste Bestandteile zu gewinnen, wie sie den jeweiligen Anforderungen
der nachfolgenden Verwendungsstellen entsprechen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß je
m3 Entgasungsgas bis zu 10 kg Kohlenstaub und Koksstaub in den Reaktionsraum eingebracht werden,
wobei der Koksstaub aus dem Prozeß gewonnen und durch Teilverbrennung mit Luft auf dem Weg zur
Einblasestelle auf eine höhere Temperatur aufgeheizt und vor Eintritt in die Schnellentgasung von den dabei
entstandenen Rauchgasen getrennt wird.
Zur Aufheizung des gereinigten Gases kann Wärme aus den heißen, aus der oder den Stufen der
Schnellentgasung austretenden Produkten übertragen werden.
Nach der Erfindung kann zunächst jede Art von Kohlen benutzt werden, backende wie auch nichtbakkende
Kohlen. Bei backenden Kohlen kann es zweckmäßig sein, der Schnellentgasung eine Schnelloxidationsstufe
vorzuschalten, bei der mit Hilfe eines Oxidationsmittels Sauerstoff auf die Kohle übertragen
und diese dabei in den äußeren Schichten des Kohlekornes von der Backfähigkeit befreit wird. Diese
Schnelloxidation erfolgt während der pneumatischen Förderung, wobei das Oxidationsmittel gleichzeitig das
Fördermittel ist und sowohl Rauchgas als auch Luft, sauerstoffangereicherte Luft, Wasserdampf-, Sauerstoff-Gemische
oder ähnliches sein kann. Die Schnelloxidation erfolgt bei Temperaturen zwischen 350° C und
450" C und dauert weniger als 4 Sekunden.
Nach der Erfindung ist es aber auch möglich, backende Kohlen ohne diese Vorstufe der Oxidation in
die Schnellentgasung einzuführen, wenn an der Einführungsstelle bestimmte Strömungsverhältnisse eingehalten
werden. Zur schnellen Wärmeübertragung der wärmetauschenden Medien, hier z. B. Einblasegas und
Koksstaub gegenüber Kohlenstaub, ist eine rasche Mischung dieser Stoffe notwendig, was durch eine
entsprechende Einführung mit Drall, d. h. Verwirbelung der Ströme, erfolgt. Diese Drallströmung bringt aber
auch die Staubkörner sehr schnell an die Begrenzungswände der Reaktionskammer, und es ist daher bei dem
Einsatz von backendem Kohlenstaub, der nicht voroxidiert ist, notwendig, daß eine bestimmte Wegstrecke
von der Einblasestelle bis zur Reaktionswand sichergestellt ist. Während dieses Weges muß das Kohlenstaubkorn
sehr schnell über den plastischen Bereich der Kohle aufgeheizt werden, möglichst auf Temperaturen
in der Größenordnung über 700° C. Die Wegstrecke sollte ein Meter nicht unterschreiten. Um dies
bewerkstelligen zu können, sind Aufheizgeschwindigkeiten in der Größenordnung von 2 χ 10*°C/Minute ,
möglichst mehr als 5 χ WC/Minute erforderlich. Zu in
Vergleich sei hier angeführt, daß in der normalen Kammerverkokung die Aufheizgeschwindigkeit etwa
drei Grad pro Minute beträgt. Das Einhalten dieser Vorbedingungen bei der Verwendung backender
Kohien ist möglicherweise bei Betriebsanlagen nicht ausreichend, insbesondere dann nicht, wenn unt«:rschiedliche
Kohlenarten mit unterschiedlichen Backlähigkeiten verwendet werden. Zweckmäßig dürfte es
sein, in jedem Fall die Voroxidationsstufe bei der Verwendung backender Kohlen einzusetzen.
Bei der Schnellentgasung sind Temperatur und Zeit neben der Art der Kohle und der Korngröße des
Kohlenstaubes die wesentlichsten Faktoren.
Im allgemeinen wird der Kohlenstaub auf Korngrößen <0,2 mm, vorzugsweise
<0,l mm, gemahlen und dabei gleichzeitig getrocknet. Ist eine Schnelloxidiiitionsstufe
vorgeschaltet, wird der Schnellentgasung der Staub mit Temperaturen von ca. 4000C zugeführt Ist
das nicht der Fall, kann der Kohlenstaub mit dir
Temperatur zur Schnellentgasung gelangen, mit der <;:r
aus der Mahlanlage austritt, er kann aber auch durch Übertragung der Wärme der Entgasungsprodukte auf
den Kohlenstaub auf diese 400°C direkt oder indirekt aufgeheizt werden. Wird beispielsweise eine Kohle miit
30% flüchtigen Bestandteilen in die Schnellentgasungsanlage eingeführt und z. B. 900°C entgast, so sind nach
ca. 0,5 Sekunden bereits 2h dieser flüchtigen Bestandteile
ausgetrieben. Diese flüchtigen Bestandteile enthalten dann ein hochkaloriges Gas,
> 6000 kcal je Kubikmeter, das zu mehr als die Hälfte aus Methan und schweren
Kohlenwasserstoffen besteht, der Rest aus Wasserstoff und geringerem Anteil an Kohlenmonoxid und Kohlendioxid.
Die Menge der kondensierbaren Bestandteile, Teer, Benzol etc., kann größer sein als bei der langsam« η
Verkokung, da hier höheren Zersetzungsvorgängen nicht genügend Zeit zur Verfügung steht. Der nach
0,5 Sekunden entstehende Hartkoks-Staub enthält noch etwa "Λ der flüchtigen Bestandteile. Wird dieser
Hartkoks-Staub dann getrennt bei gleicher Temperatur weiter entgast, so tritt aus ihm ein Gas aus, das zu 3A
etwa aus Wasserstoff besteht und Heizwerte in der Größenordnung von ca. 3000 kcal je Kubikmeter
aufweist. Kondensierbare Bestandteile treten nicht mehr aus.
Je kürzer die Entgasungszeit ist — mindestens bis 2:11
einem Grenzwert — umso hochkaloriger ist das anfallende Gas und umso unverfälschter, d. h. im
Ursprungszustand befindlicher, sind die kondensierbüiren
Bestandteile. Mit steigender Entgasungstemperatur verringert sich der Anfall an kondensierbaren Bestandteilen,
da diese dann stärker zersetzt werden. Im allgemeinen wird man Entgasungstemperaturen zwischen
800°C und 1200°C anwenden und Entgasungszeiten, die weniger als 6 Sekunden betragen.
Das genannte Beispiel zeigt, daß mit der Variation von Entgasungstemperatur und Entgasungszeit unterschiedliche
Zusammensetzungen der ausgetriebenen flüchtigen Bestandteile erreicht werden, so daß die
Schnellentgasung leicht an die Anforderungen angepaßt werden kann, die die Umwandlungs- oder Verwertungiistellen
für die gasförmigen, kondensierbaren und festen Rückstände der Schnellentgasung stellen Der Koki:-
staub wird in der Regel in angeschlossenen Dampferzeugern zur Dampf- und damit Stromerzeugung
verbrannt werden, kann aber z. B. in Kokereien auch als Magerungsmittel zur Verkokung von an sich wenig
geeigneten Kohlen eingesetzt werden, in der Chemie
und Metallurgie als Reduktionsmittel, als Aktivkoks und ähnliches verwandt werden. Ebenso kann der Staubkoks
aus der Schnellentgasung natürlich unmittelbar nachfolgend einer Schnellvergasung zugeführt werden und dort
ganz oder teilweise zur Erzeugung von Nutzgasen vergast werden.
Um in einer oder einzelnen Surfen der Schnellentgasung
die gewünschten Produkte erzeugen können, ist es notwendig, daß diese Produkte nicht verfälscht werden,
wie es z. B. durch die Zuführung von Heizgasen der Fall
wäre, die durch Teilverbrennung hochvorgewärmt worden sind, oder durch Entgasung in einer Koksstaub-Kohlenstaub-Schüttung,
wo sich unerwünschte Zersetzungsvorgänge abspielen. Aus diesem Grunde wird als
Einblasegas für den zu entgasenden Kohlenstaub und den als Wärmeträger dienenden heißen Koksstaub Gas
benutzt wird, das in dieser Stufe erzeugt wurde und nach der Gasreinigung wieder aufgeheizt worden ist Diese
Aufheiztemperatur, wobei Wärme von in der Schnellentgasungsanlage erzeugten heißen Produkten auf das
aufzuwärmende Gas übertragen wird, dürfte bei den heute zur Verfügung stehenden Materialien bei etwa
700cC liegen. Das Einblasegas wird dabei so auf den
einzublasenden Kohlenstaub und Koksstaub verteilt, daß die Beladungsdichte etwa 10 kg Staub je Kubikmeter
Gas nicht überschritten wird. Bei einer Koksstaubtemperatur von z. B. 1350° C und einer Kohlentemperatur
von z. B. 4000C und einer Einblase^astemperatur
von z. B. 7000C sind zur Erreichung einer Entgasungstemperatur von 800° C etwa 0,8 kg je Kilogramm Kohle
erforderlich, wobei ein Kubikmeter Einbla^egas zur Verfügung steht. Bei einer Entgasungstemperatur von
10000C wären etwa 1,9 kg Koksstaub je Kilogramm Kohlenstaub notwendig, wobei auch hier ein Kubikmeter
Gas zum Einblasen zur Verfügung steht. An der Einblasestelle würde also die Beladung etwa 10 kg
Feststoff pro Kubikmeter Gas betragen, durch das bei der Entgasung entstehende Gas würde bei vollständiger
Entgasung am Ende eine Beladung bei z. B. 8000C von ca. 3 kg je Kubikmeter Gas und bei 10000C etwa 4,5 kg
je Kubikmeter Gas vorliegen.
Bei einer Temperatur des Koksstaubes von 12500C
beispielsweise würde sich das Verhältnis von Koksstaub zu Kohlenstaub auf etwa 1,1 erhöhen, bei 10000C auf
etwa 3,2, entsprechend auch die Beladungsdichten am Ende des Entgasungsraumes.
Der Koksstaub, der als Wärmeträger benutzt wird, stammt entweder aus der Schnellentgasung oder einer
gegebenenfalls angeschlossenen Schnellvergasung. Um die Temperatur des entnommenen Koksstaubes auf die
Eintrittstemperaturen in die Schnellentgasung anzugleichen, wird dieser Koksstaub gegebenenfalls auf dem
Förderweg, in der Regel pneumatisch, von der Entnahmestelle zur Zuführungsstelle durch Zugabe
eines Oxidationsmittels, das gleichzeitig das Fördermittel
ist, z. B. von Luft, auf die entsprechende Temperatur
durch Teilverbrennung des Koksstaubes aufgeheizt.
Dies ist vor allen Dingen dann der Fall, wenn der Koksstaub der Schnellentgasung benutzt wird, da diese
mit niedrigeren Temperaturen betrieben wird als die Schnellvergasung. Der aufgeheizte Koksstaub wird von
dem Fördermittel getrennt und dann dem Einblasegas zugeteilt Die zuzuteilende Koksstaub-Menge als
Wärmeträger ist umso kleiner je höher die Vorwärmtemperatur des Kohlenstaubes ist Die Grenze dieser
Vorwärmtemperatur ist die untere Temperaturgrenze des plastischen Bereiches der Kohle. 1st der Kohlenstaub
voroxidiert worden, so hat er sowieso Temperaturen von ca. 4000C erreicht bevor er dem Entgasungsteil
zugeführt wird. Ist eine Voroxidation nicht durchgeführt worden, ist es zweckmäßig, den Kohlenstaub durch
Wärmeaustausch mit den heißen, aus der Schnellentgasung austretenden Produkten auf diese Temperatur
aufzuwärmen, beispielsweise durch direkte Wärmeübertragung von den aus der Schnellentgasung austretenden
gas- und dampfförmigen Bestandteilen auf den Kohlenstaub. Im letzteren Fall werden diese Gase und
Dämpfe oder Teile davon unmittelbar mit dem Kohlenstaub gemischt und nach dem Wärmeaustausch
wieder voneinander getrennt.
Bei der Schnellentgasung von Kohlenstaub ist von besonderer Bedeutung, daß ein erheblicher Anteil des in
der Kohle ursprünglich vorhandenen Schwefels durch den Wasserstoff der Kohle und den Wasserstoff von
Schwefelwasserstoff der Gasreinigung zugeführt wird. Dieser Entschwefelungsvorgang ist ebenfalls temperatur-
und zeitabhängig, da es einmal für jede Kohle eine bestimmte Temperatur gibt, bei der die Entschwefelung
optimal erfolgt — 60 bis 75% — und zum anderen, insbesondere bei sehr hohen Entgasungstemperaturen
bei Überschreitung bestimmter Zeitgrenzen und damit Anlagerung des Schwefels an den Koksstaub erfolgt.
Die Erzeugung bestimmter Gasqualitäten, bestimmter Mengen von Nebenprodukten bei gleichzeitig
vorgegebener Entschwefelung hat deshalb in der Regel einen gewissen Kompromiß der Entgasungsbedingungen
zur Folge, es sei denn, daß ein bestimmtes Ergebnis der Schnellentgasung vorherrschend ist.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß durch die Regelbarkeit von Entgasungstemperatur
und Zeit in der Schnellentgasung bei den hier eingesetzten Wärmeträgern die Produkte aus der Kohle
in ihrer Zusammensetzung in einer so großen Variationsbreite gewonnen werden können, daß sie den
unterschiedlichsten nachfolgenden Wertungs- und/oder Umwandlungsschritten gerecht werden können.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Schnellentgasung von zu Staub gemahlener Kohle während der pneumatischen Förderung, wobei in einer ein- oder mehrstufigen Schnellentgasung zur Gewinnung von Produkten unterschiedlicher Zusammensetzung in jeder Stufe als Einblasemittel für den zu entgasenden Kohlenstaub und als Einblasemittel für den heißen, als Wärmeträger dienenden Koksstaub aus der Schnellentgasung und/oder einer gegebenenfalls angeschlossenen Schnellvergasung das gereinigte, aus der gleichen Stufe gewonnene und hoch vorgewärmte Gas zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß je m3 Entgasungsgas bis zu 10 kg Kohlenstaub und Koksstaub in den Reaktionsraum eingebracht werden, wobei der Koksstaub aus dem Prozeß gewonnen und durch Teilverbrennung mit Luft auf dem Weg zur Einblasestelle auf eine höhere Temperatur aufgeheizt und vor Eintritt in die Schnellentgasung von den dabei entstandenen Rauchgasen getrennt wird.
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