DE2714889C2 - - Google Patents
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- DE2714889C2 DE2714889C2 DE2714889A DE2714889A DE2714889C2 DE 2714889 C2 DE2714889 C2 DE 2714889C2 DE 2714889 A DE2714889 A DE 2714889A DE 2714889 A DE2714889 A DE 2714889A DE 2714889 C2 DE2714889 C2 DE 2714889C2
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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- C04B28/24—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing alkyl, ammonium or metal silicates; containing silica sols
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Description
Die Erfindung betrifft Bindemittel auf der Basis von wäßrigen
Alkalimetallsilikatlösungen, die ein Molverhältnis SiO₂ : Me₂O
im Bereich von 1,8 bis 4,0 : 1 und einen Feststoffgehalt von 20 bis 55
Gewichtsprozent aufweisen, wobei Me Natrium, Kalium oder Lithium bedeutet,
mit einem Gehalt an Alkalimetallboraten.
Bindemittel auf Basis von wäßrigen Alkalimetallsilikatlösungen
sind seit langem bekannt und werden in großem Umfang in
der Praxis eingesetzt. Sie werden u. a. zur Herstellung
von mineralischen Isolierstoffen, Imprägniermitteln, Überzugsmassen,
Anstrichmitteln und Kitten sowie zum Verkleben
von Holz, Papier, Keramik und mineralischem Material
verwendet.
Werden für die genannten Zwecke Alkalimetallsilikatlösungen
allein, d. h. ohne Zusatz verwendet, so erfüllen die damit
hergestellten Klebe- und Kittverbindungen, Isolierschichten,
Überzüge und Anstriche in vielen Fällen nicht die
vielseitigen technischen Anforderungen. So sind Härte,
Elastizität und Beständigkeit gegen Temperatur und Wasser
häufig mangelhaft. Es sind deshalb schon zahlreiche Vorschläge
zur Verbesserung dieser Eigenschaften durch geeignete
Zusätze zu den Bindemitteln gemacht worden. Als
Härter sind vor allem Säuren, Säure abspaltende oder
sauer reagierende Produkte, wie z. B. Harnstoff vorgeschlagen
worden. Die Vielzahl der bekanntgewordenen Vorschläge
zeigt jedoch, daß die erzielten Effekte in der Praxis noch
nicht befriedigen.
In der US-PS 13 37 381 werden ferner Klebstoff-Formulierungen auf der Basis
wäßriger Alkalimetallsilikatlösungen, insbesondere Natriumsilikatlösungen,
beschrieben, die neben einem Zusatz von Natriumcarbonat Borax, d. h.
Na₂ B₄O₇×10 H₂O, enthalten. Im Text der Patentschrift wird ausgeführt,
daß anstelle des vorzugsweise verwendeten Borax jedes wasserlösliche
Alkalimetallborat, beispielsweise Kaliumborat, Calciumborat, Natriumborat und
Ammoniumborat, eingesetzt werden können.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
Bindemittel auf Basis von Alkalimetallsilikatlösungen zu entwickeln, die
gegenüber den bekannten Produkten eine kürzere Abbindezeit aufweisen.
Gleichzeitig soll die Wasserfestigkeit der mit Hilfe dieser Bindemittel
hergestellten Klebungen verbessert werden. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung ist die Entwicklung von Bindemitteln der gattungsgemäßen Art, die
bei Verwendung als Gießereibindemittel, d. h. bei der Herstellung von
Gußkernen aus Quarzsand, zu verbesserten Druckfestigkeiten der Gußkerne
führen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind dementsprechend
Bindemittel auf der Basis von wäßrigen Alkalimetallsilikatlösungen, die ein
Molverhältnis SiO₂ : Me₂O im Bereich von 1,8 bis 4,0 : 1 und einen Feststoffgehalt
von 20 bis 55 Gewichtsprozent aufweisen, wobei Me Natrium,
Kalium oder Lithium bedeutet, mit einem Gehalt an Alkalimetallboraten, welche
dadurch gekennzeichnet sind, daß sie als Alkalimetallborat Kaliummetaborat
enthalten und das Molverhältnis SiO₂ : Kaliummetaborat im Bereich von 0,1
bis 50 : 1 liegt.
Vorzugsweise liegt das Molverhältnis SiO₂ : Kaliummetaborat im Bereich von 5
bis 20 : 1.
Die Konzentration der Silikatlösungen und das Molverhältnis
von SiO₂ zu Alkalimetalloxid in den Lösungen kann in
weiten Grenzen schwanken und richtet sich nach dem jeweiligen
Verwendungszweck des Bindemittels. Im allgemeinen
werden handelsübliche Natrium-, Kalium- oder Lithiumsilikatlösungen
eingesetzt.
Das für die Herstellung der neuen Bindemittel benötigte
Kaliummetaborat wird zweckmäßig durch Vermischen von Borsäure
mit der nach der Gleichung
H₃BO₃ + KOH → KBO₂ + H₂O
erforderlichen stöchiometrischen Menge konzentrierter
Kaliumhydroxidlösung erhalten.
Die Herstellung der Bindemittel erfolgt durch einfaches
Vermischen der Alkalimetallsilikatlösungen mit der Menge Kaliummetaboratlösung,
die dem gewünschten Molverhältnis entspricht.
Die neuen Bindemittel auf Basis von Alkalimetallsilikaten können
bekannte Zusätze, wie z. B. Amine und quaternäre Ammoniumbasen
enthalten. Durch solche Zusätze lassen sich die
Eigenschaften der Bindemittellösungen und die Eigenschaften
der mit ihrer Hilfe hergestellten Verbindungen weiter
modifizieren. Diese Substanzen werden im allgemeinen in
Mengen von 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge
des Bindemittels, zugemischt.
Die neuen Produkte sind lagerstabil und besitzen eine hohe
Bindekraft. Gegenüber den bekannten Wasserglasbindemitteln
besitzen sie eine erhöhte Abbindegeschwindigkeit. Die mit
ihrer Hilfe hergestellten Verbindungen weisen eine wesentlich
größere Wasserbeständigkeit auf als solche, die mit
bekannten Bindemitteln auf Basis von Wasserglas hergestellt
wurden.
Zudem führen die erfindungsgemäßen Bindemittel bei deren Einsatz als
Gießereibindemittel, d. h. bei der Herstellung von Gußkernen aus Quarzsand,
zu verbesserten Druckfestigkeiten der hiermit hergestellten Gußkerne nach
deren Härtung mit CO₂.
Durch die nachstehenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Zur Herstellung von Isolierformkörpern wurden jeweils 1000 g
Vermiculite-Pulver (Korngröße 2 bis 4 mm oder 3 bis 6 mm)
mit 1000 g Bindemittel vermischt. Die erhaltenen Massen
wurden in einer Formpresse zu Platten verpreßt, wobei eine
Verdichtung auf etwa 50% des ursprünglichen Volumens eintrat.
Die so erhaltenen Formkörper besaßen sofort nach dem
Pressen eine für den Transport ausreichende Grünfestigkeit.
Sie wurden bei Raumtemperatur getrocknet und dann bei Temperaturen
von 180°C oder 300°C 6 Stunden lang getempert.
Als Bindemittel wurden die erfindungsgemäßen Produkte A, B
und C eingesetzt:
- A) 1887 g Natriumsilikatlösung (SiO₂ : Na₂O=3,42; 29,0 Gew.-% SiO₂; 36,4 Gew.-% Feststoffgehalt; Natronwasserglas 40/42, Fa. Henkel KGaA +109 g Kaliummetaboratlösung, hergestellt aus 31 g (0,5 Mol) Borsäure, rein und 78 g 38%iger Kaliumhydroxidlösung. Molverhältnis SiO₂ : KBO₂=17,6.
- B) 1826 g Natriumsilikat (wie unter A)+174 g Kaliummetaboratlösung, hergestellt aus 49,6 g (0,8 Mol) Borsäure, rein und 124 g 38%iger Kaliumhydroxidlösung. Molverhältnis SiO₂ : KBO₂=10,6.
- C) 1738 g Natriumsilikatlösung (wie unter A)+261,6 g Kaliummetaboratlösung, hergestellt aus 74,4 g (1,2 Mol) Borsäure, rein und 187,2 g 38%iger Kaliumhydroxidlösung. Molverhältnis SiO₂ : KBO₂=6,75.
Zum Vergleich wurden die Produkte D bis F als Bindemittel
verwendet:
- D) Natriumsilikatlösung (wie unter A), jedoch ohne Zusatz.
- E) 1929 g Natriumsilikatlösung (wie unter A)+71 g Natriummetaboratlösung, hergestellt aus 31 g (0,5 Mol) Borsäure, rein und 40 g 50%iger Natriumhydroxidlösung. Molverhältnis SiO₂ : NaBO₂=17,9.
- F) 1880 g Natriumsilikatlösung (wie unter A)+113,6 g Natriummetaboratlösung, hergestellt aus 49,6 g (0,8 Mol) Borsäure, rein und 64 g 50%iger Natriumhydroxidlösung. Molverhältnis SiO₂ : NaBO₂=10,95.
- G) 1865 g Natriumsilikatlösung (wie unter A)+67,5 g Natriummetaphosphatlösung, hergestellt aus 30,6 g (NaPO₃)₆ und 36,9 g Wasser. Molverhältnis SiO₂ : NaPO₃=14,5.
Die mit den erfindungsgemäßen Bindemitteln A, B und C hergestellten
Formkörper besaßen eine höhere Festigkeit, insbesondere
an den Kanten, als die mit den Produkten D bis G erhaltenen.
Zur Ermittlung der Wasserfestigkeit wurden die Isolierformkörper
in deionisiertem Wasser gelagert und im Abstand von 24 Stunden
auf ihre Festigkeit geprüft. Die Ergebnisse dieses
Tests sind in der Tabelle I wiedergegeben.
Vergleichbare Ergebnisse wurden erzielt, wenn zur Herstellung
der Formkörper Vermiculite-Bindemittel-Mischungen im Gewichtsverhältnis
2 : 1,3 : 1 und 4 : 1 verwendet wurden.
1000 g Natriumsilikatlösung (SiO₂ : Na₂O=2,4; 33,2 Gew.-%
SiO₂; 47,0 Gew.-% Feststoffgehalt; Natronwasserglas 50/52, Fa. Henkel KGaA wurden mit
87,2 g Kaliummetaboratlösung versetzt, die aus 24,8 g (0,4 Mol)
Borsäure, rein und 62,4 g 38%iger Kaliumhydroxidlösung hergestellt
worden war. In dem so erhaltenen Bindemittel war das
Molverhältnis SiO₂ : KBO₂=13,8.
Zur Herstellung von Gußkernen wurden 9,6 kg Formsand mit
400 g des oben beschriebenen Bindemittels vermischt. Das Gemisch
wurde in Formen gepreßt und die Preßlinge durch Begasen
mit Kohlendioxid (1,5 bar Manometerdruck CO₂; 7 sec) gehärtet und danach
60 Minuten lang bei 180°C getempert. Zur Ermittlung
ihrer Lagerstabilität wurden die so erhaltenen Gußkerne bei
25°C und 75% Luftfeuchtigkeit im Klimaschrank gelagert. Als
Maß für die Lagerbeständigkeit wurde die Scherfestigkeit der
Gußkerne in den in der Tabelle II angegebenen Zeitabständen
von der Herstellung ermittelt.
Zum Vergleich wurden Gußkerne nach der oben beschriebenen
Methode, jedoch unter Verwendung der oben angegebenen Natriumsilikatlösung
ohne KBO₂-Zusatz hergestellt und auf ihr Verhalten
beim Lagern getestet. Die Ergebnisse des Lagerstabilitätstests
sind in der Tabelle II wiedergegeben.
Zur Herstellung stärkerer Bauelemente wurden Asbestzementplatten
und Asbestzement-Celluloseplatten miteinander verklebt.
Als Bindemittel wurden die in Beispiel 1 unter A bis C
beschriebenen, mit Kaliummetaborat modifizierten Natriumsilikatlösungen
eingesetzt. Die Verbundplatten wurden 6 Stunden
lang bei 180°C getrocknet. Lagerte man die so erhaltenen
Bauelemente 6 Wochen lang in Wasser und versuchte danach die
Verbindung gewaltsam zu lösen, so rissen die Platten im Material,
nicht in der Klebefuge.
Zum Vergleich wurden Asbestzementplatten und Asbestzement-
Celluloseplatten unter Verwendung einer Natriumsilikatlösung
(SiO₂ : Na₂O=3,42; 29,0 Gew.-% SiO₂; 36,4 Gew.-% Feststoffgehalt;
Natronwasserglas 40/42, Fa. Henkel KGaA) ohne Kaliummetaboratzusatz miteinander
verklebt und 6 Stunden lang bei 180°C getrocknet. Lagerte man
diese Verbundelemente in Wasser, so konnten die Platten bereits
nach 3 Tagen ohne Materialbeschädigung an den Klebefugen
voneinander getrennt werden.
Bei der Herstellung von spiralgewickelten Papprohren werden
mit einem Wasserglasbindemittel bestrichene Papierbahnen
spiralförmig auf eine Spindel gewickelt, angepreßt und
gleichzeitig auf der Spindel weitertransportiert. Dabei muß
die Verbindung zwischen den Papierschichten in Sekundenbruchteilen
soweit verfestigt sein, daß sich die Bahnen beim
Weitertransport des gewickelten Rohres nicht mehr gegeneinander
verschieben können. Beim Schneiden der Rohrstücke am Ende der
Spindel dürfen sich die an der Schnittkante liegenden Enden
der äußeren Papierbahnen nicht ablösen.
Um der Forderung nach einer schnellen Verfestigung der
Bindung zu genügen, war man bis jetzt gezwungen, Wasserglaslösungen
mit hohem Feststoffgehalt und hoher Viskosität
(≧350 mPa · s) zu verwenden. Die Viskosität dieser Lösungen mußte
vor dem Auftragen auf die Papierbahnen durch Erwärmen soweit
herabgesetzt werden (150-180 Pa · s), daß eine dünne Bindemittelschicht
gewährleistet war.
Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Bindemittel kann deren
Viskosität durch Verdünnen auf die für den Auftrag geforderten
Werte herabgesetzt werden, ohne daß die geforderte Mindest
abbindegeschwindigkeit unterschritten wird.
In einem entsprechenden Praxisversuch wurde als bekanntes
Bindemittel eine Natriumsilikatlösung (SiO₂ : M₂O=2,69;
31,3 Gew.-% SiO₂; 43,3 Gew.-% Feststoffgehalt; Natronwasserglas 47,5, Fa. Henkel KGaA
mit einer Viskosität von ca. 400 mPa · s eingesetzt. Wurde diese
Lösung bei 55-60°C aufgetragen, so konnten einwandfreie
Rohre erhalten werden, wenn die Papierbahnen mit einer Geschwindigkeit
bis zu 30 m/min der Spindel zugeführt wurden.
Als erfindungsgemäßes Bindemittel wurde die oben beschriebene,
jedoch mit Kaliummetaborat modifizierte Natriumsilikatlösung
(SiO₂ : KBO₂=15,3) verwendet. Die Viskosität wurde
auf 180 mPa · s eingestellt. Wurde das Bindemittel bei Raumtemperatur
aufgetragen, so konnten die Papierbahnen mit Geschwindigkeiten
bis zu 30 m/min zugeführt werden, ohne daß Störungen
auftraten. Wenn das Bindemittel bei 40-45°C aufgetragen
wurde, konnte die Bandgeschwindigkeit bis auf 40 m/min gesteigert
werden.
Der nachstehende Vergleichsversuch wurde in Anlehnung
an Beispiel 2 durchgeführt.
Aus Quarzsand und Wasserglas-Bindemitteln -
mit unterschiedlichen Zusätzen - wurden jeweils
Prüfkörper (Gußkerne) hergestellt und deren
Druckfestigkeit nach unterschiedlicher Lagerdauer
bestimmt.
960 Gewichtsteile Quarzsand (H32=Formsand) werden
mit je 40 Gewichtsteilen Bindemittel - Zusammensetzung
der Bindemittel-Ansätze 1 bis 6 nachstehend -
zwei Minuten lang intensiv gemischt (Starmix, Stufe 2).
Aus den jeweiligen Gemischen wurden zylindrische
Prüfkörper (Höhe 60 mm; Durchmesser 50 mm) in einer
Rammapparatur nach Georg Fischer hergestellt und verdichtet
(3 Rammschläge). Sofort anschließend erfolgte
die Härtung der Prüfkörper durch Begasen mit CO₂.
Das Begasen wurde mit Hilfe eines CO₂-Begasungsautomaten
vorgenommen, der den CO₂-Druck während der
Begasung konstant hält und eine exakte Einhaltung
einer vorgegebenen Begasungsdauer erlaubt. Es wurde
jeweils 7 Sekunden bei 1,5 bar mit CO₂ begast.
Nach erfolgter Härtung wurden pro Prüfkörper jeweils
drei Bestimmungen der Druckfestigkeit durchgeführt:
- A) 1. Bestimmung nach 1 Stunde Tempern bei 180°C und anschließendem Abkühlen im Exsikkator.
- B) 2. Bestimmung nach einer Lagerdauer von 3 Tagen bei 22°C und 76% relativer Luftfeuchtigkeit.
- C) 3. Bestimmung nach einer Lagerdauer von 4 Wochen bei 22°C und 76% relativer Luftfeuchtigkeit.
Die Bestimmung der Druckfestigkeit erfolgte mit Hilfe
des Druckfestigkeits-Prüfgerätes nach Georg Fischer,
für das die vorstehend beschriebenen Prüfkörper genormt
sind. Jede dieser Bestimmungen wurde an jeweils drei
Prüfkörpern vorgenommen; die in der nachstehenden
Tabelle angegebenen Werte für die Druckfestigkeit
sind Mittelwerte dieser Messungen.
Alle nachstehenden Bindemittel-Ansätze erfolgten mit der
Wasserglaslösung gemäß Versuch 1.
- 1) Blindprobe, d. h. wäßrige Natriumsilikatlösung (Natronwasserglas
50/52) ohne Zusätze.
Kennzahlen: 33,05% SiO₂, 13,69% Na₂O
Verhältnis SiO₂ : Na₂O=2,41 : 1
Feststoffgehalt: 46,74% - 2) Bindemittel gemäß der Erfindung (KBO₂):
920 Gew.-Teile Natronwasserglas 50/52
80 Gew.-Teile Kaliummetaboratlösung 41%ig (=2,48% H₃BO₃ im Ansatz) - 3) Bindemittel mit Natriummetaborat (NaBO₂):
920 Gew.-Teile Natronwasserglas 50/52
80 Gew.-Teile Natriummetaboratlösung 32,9%ig (=2,48% H₃BO₃ im Ansatz) - 4) Bindemittel mit Kaliumtetraborat (K₂B₄O₇):
920 Gew.-Teile Natronwasserglas 50/52
80 Gew.-Teile Kaliumtetraboratlösung 29,2%ig (=2,48% H₃BO₃ im Ansatz) - 5) Bindemittel mit Natriumtetraborat (Na₂B₄O₇):
920 Gew.-Teile Natronwasserglas 50/52
16 Gew.-Teile Borax (Na₂B₄O₇×10 H₂O)
32 Gew.-Teile wasserfreie Soda
32 Gew.-Teile deionisiertes Wasser Die dem Wasserglas zugegebene Borax-Lösung mit einem Sodazusatz entspricht den Angaben der US-PS 13 37 381 (Seite 1, rechte Spalte, Zeile 69-78). Der Sodazusatz ist erforderlich, um Borax in Lösung zu bringen; ohne diesen Zusatz ist Borax nicht löslich. Die Menge an Wasserglas - und damit auch der Feststoffgehalt bzw. die Konzentration - entspricht den vorstehenden Versuchen 2 bis 4. Die zugesetzte Menge an Borax entspricht 1,04% H₃BO₃ im Ansatz. Eine größere Menge an Borax - entsprechend der H₃BO₃-Konzentration bei den Versuchen 2 bis 4 - war bei der vorgegebenen Wasserglas-Menge bzw. -Konzentration nicht in Lösung zu bringen. - 6) Bindemittel mit Natriumtetraborat (Na₂B₄O₇):
836 Gew.-Teile Natronwasserglas 50/52
41,8 Gew.-Teile Borax (Na₂B₄O₇×10 H₂O)
83,6 Gew.-Teile wasserfreie Soda
83,6 Gew.-Teile deionisiertes Wasser Die zugesetzte Menge an Borax bei diesem Versuch entspricht 2,6% H₃BO₃ im Ansatz; sie ist damit der H₃BO₃-Konzentration bei den Versuchen 2 bis 4 vergleichbar. Allerdings mußte hierbei - um diese Borax- Menge in Lösung zu bringen - mit einer insgesamt verdünnteren Wasserglas-Lösung gearbeitet werden. Versuch 6 entspricht damit aber exakt der Versuchsbeschreibung im US-PS 13 37 381.
Die mit den vorstehenden Bindemittel-Ansätzen erhaltenen
Resultate - hinsichtlich der Druckfestigkeit der Prüfkörper
- sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt.
Im Interesse einer besseren Vergleichbarkeit der
einzelnen Werte wurde der erste mit der Blindprobe
(Ansatz 1) erhaltene Wert gleich 100% gesetzt und
alle anderen Werte hierauf bezogen.
Der Vergleich zeigt, daß der erfindungsgemäße Ansatz 2
- über die gesamte Versuchsdauer - die weitaus besten
Resultate erbringt.
Claims (2)
1. Bindemittel auf der Basis von wäßrigen Alkalimetallsilikatlösungen,
die ein Molverhältnis SiO₂ : Me₂O
im Bereich von 1,8 bis 4,0 : 1 und einen Feststoffgehalt
von 20 bis 55 Gewichtsprozent aufweisen,
wobei Me Natrium, Kalium oder Lithium bedeutet, mit
einem Gehalt an Alkalimetallboraten,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Alkalimetallborat Kaliummetaborat enthalten
und das Molverhältnis SiO₂ : Kaliummetaborat
im Bereich von 0,1 bis 50 : 1 liegt.
2. Bindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Molverhältnis SiO₂ : Kaliummetaborat im
Bereich von 5 bis 20 : 1 liegt.
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