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Wirbelkammerventil
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Die Erfindung betrifft ein Wirbelkammerventil für Fluide mit einer
Wirbelkammer, mindestens einer tangential in die Kammer mündenden Steuerdüse und
mindestens einer radial in die Kammer mündenden Versorgungsdüse, wobei mindestens
eine Steuerdüse senkrecht zu einer Versorgungsdüse steht, und einer im wesentlichen
zentralen Ausgangsdüse.
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Wirbelkammerventile haben gegenüber den konventionellen Ventiltypen
den Vorteil, daß sie ohne bewegte, mechanische Teile arbeiten. Sie sind praktisch
verschleiß- und wartungsfrei und erreichen damit eine außerordentlich hohe Betriebssicherheit.
Diese Vorzüge sichern ihnen die Anwendung dort, wo schwierig zu handhabende Fluide
gesteuert werden müssen und wo extreme Bedingungen an die Betriebssicherheit gestellt
werden. Schwierig zu handhabende Fluide sind agressive, radioaktive oder heiße Gase
oder Flüssigkeiten im Bereich der chemischen und physikalischen Verfahrenstechnik,
aber auch Schmutz- und Faserstoffe transportierendes
Abwasser und
Schlamme. Hohe Betriebssicherheit ist beispielsweise bet hutz und Betrieb von Kernkraftwerken
erforderjich. In Wasserbau verlangt die automatische Steuerung von Abflüssen aus
Speicherbecken, Hochwasserrückhaltebecken, Absetzbecken usw. Ventile, die auch nach
Jahren des Stillstandes zuverlässig in Aktion treten und roste Schmutzstoffe abführen.
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Für die Anwendung i Wasserbau wurden spezielle Wirbelkammerventile
entwickelt, die mit sehr kleinen Steuerdrücken arbeiten können (Niederdruckventlle).
Diese Ventile erlauben, den Steuerimpuls vom zu steuernden Hauptstrom abzuzweigen.
Zwei Typen dieser Ventile sind bislang zur Anwendungsreife ffledlehen, namlich die
Radialwirbelkammerventile bzw. Radialverstärker (vgl. deutsche Offenlegungsschrift
2 035 580) und die Axialwirbelkammerventile bzw.
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Axialverstärker (vgl. deutsche Patentschrift 2 431 112).
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Beim Radialventil ist eine flache zylindrische Wirbelkammer vorgesehen,
die an ihrer Unterseite eine koaxial angeordnete Ausgangsdüse besitzt. Am Zylindermantel
mündet eine radiale Versorgungsdüse, an deren Mündungsstelle ein oder zwei tangentiale
Steuerdüsen ebenfalls in den Zylindermantel münden. Beim Axialventil ist ebenfalls
eine flache im wesentlichen zylindrische Wirbelkammer vorgesehen, die auf einer
Seite eine koaxial angeordnete Ausgangsdüse besitzt. Die Versorgungsdüse mündet
jedoch nicht in den Zylindermantel, sondern axial in Form eines Ringschlitzes in
die der Ausgangsdüse gegenüberliegende Seite der Wirbelkammer. Eine oder mehrere
Steuerdüsen münden tangential in den AuSenmantel der Wirbelkammer
Fließt
bei den Ventilen nur der Versorgungss trom, so findet eine relativ verlustarme Senkenströmung
statt.
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Wird zusätzlich ein Strom durch die tangentiale Steuerdüse geschickt,
so wird dem Fluid in der Kammer ein Impuls mitgeteilt, der eine Drallströmung zur
Folge hat. Die Drallströmung bewirkt große Fließbeschleunigungen zum Ausgang hin.
Diese lösen wiederum Fliehkräfte aus, so daß der Durchfluß durch das Ventil stark
gedrosselt wird. Mit geringem Überdruck an der Steuerung kann der Versorgungsstrom
praktisch zum Stillstand gebracht werden. Die Ventile wirken durchflußverstärkend,
wenn paarweise entgegengesetzt gerichtete tangentiale Steuerdüsen gleichzeitig mit
einem Steuerstrom beaufschlagt werden. Der bei Beaufschlagung nur einer Düse entstehende
Wirbel wird durch die zweite Steuerung wieder ausgeblasen.
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Sowohl das Radialventil als auch das Axialventil haben jedoch gewisse
Eigenschaften, die ihre Anwendbarkeit unter bestimmten Voraussetzungen einschränken.
Der Nachteil des Radialventils ist, daß auch ohne Steuerstrom in der Wirbelkammer
Walzenströmungen auftreten, die Druckverluste erzeugen und den Durchfluß herabmindern.
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Dadurch sind dem Steuerbereich bzw. Wirkungsgrad des Ventils Grenzen
gesetzt. Beim Axialverstärker treten wegen der gleichmäßigen ringförmigen axialen
Zuführung des Versorgungsstromes keine asymmetrischen Fließzustände mehr auf, wodurch
ohne Steuerstrom eine sehr gleichmäßige Senkenströmung erhalten wird. Die Druckverluste
sind
deshalb geringer als beiw Radialverstärker. Allerdings bringt
die ringförmle Ausgestaltung der Steuerdüse gegenüber einer roilrtorrilLzen Steuerdüse
eine erhöhte Verstopfungsgefahr mit sich, wenn Flüssigkeitn mit groben Verunreinigungen
durch das Ventil geführt werden sollen.
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Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Wirbelkammerventil
bzw. einen Wirbelkammerverstarker zu schaffen, der universell anwendbar ist, im
ungesteuerten Zustand eine verlustarme Durchströmung erlaubt, praktisch nicht verstopft
werden kann und sich mit einem hohen Wirkungsgrad steuern läßt.
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Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die an die Ausgangsdüse
angrenzende Seite der Kammer von einer Kegelmantelfläche gebildet wird, die trichterförmig
in die Ausgangsdüse übergeht, die tangentiale Steuerdüse am Außenrand der Kegelmantelfläche
in die Kammer mündet und die radiale Versorgungsdüse parallel zur Mantellinie der
Kegelmantelfläche in die Kammer mündet.
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Die Wirbelkammer des erfindungsgemäßen Wirbelkammerverstärkers ist
gegenüber der Wirbelkammer des bekannten Radialverstärkers in einen Konus bzw. Kegelstumpf
umgewandelt. Mindestens die Fläche, die beim Radialverstärker die untere Stirnfläche
des flachen Zylinders bildet, ist beim erfindungsgemäßen Verstärker kegelförmig
ausgebildet. Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist die Fläche, die der oberen
Stirnfläche eines zylindrischen Radialverstarkers entspricht, ebenfalls als flache
Stirnseite bzw. als Deckel ausgebildet. Bei einer anderen Ausführungsform ist auch
die Oberseite als Kegelmantelfläche ausgebildet. Dabei ragt die der Oberseite
entsprechende
kleinere Kegeiflüche mit ihrer Spitze in den von der größeren Kegelfläche umschlossenen
Raum.
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Durch die konische Ausbildung der Wirbelkammer erhalt man jetzt im
Gegensatz zur bisherigen überwiegend zweidimensionalen Wirbelströmung beim Radialverstärker
eine dreidimensionale Strömung, wobei der einen zunehmend kleineren Radius annehmende
Wirbel in Richtung zur Ausgangsdüse befördert wird. Die Trichterform, die durch
die äußere Kegelmantelfläche zusammen mit der Ausgangsdüse gebildet wird, ermöglicht
ein weitgehend verlustarmes Durchströmen des ungesteuerten Versorgungsstromes durch
die Kammer hindurch in die Ausgangsdüse. Auf der anderen Seite können Eingangsdüsen,
unabhängig davon, ob sie als Versorgungsdüsen oder als Steuerdüsen dienen, rohrförmig
ausgebildet werden, also z.B. mit kreisrundem oder mit viereckigem Querschnitt,
so daß keine Verstopfungsgefahr vorliegt.
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Der Konuswinkel liegt in der Regel zwischen ca. 70 und 1500, wobei
ein Winkel von ca. 900 bevorzugt ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist die Konusachse der Wirbelkammer in der Gebrauchslage der Wirbelkammer
schräg gestellt. Dabei ist eine Schrägstellung der Konusachse gegenüber der Senkrechten
um einen Winkel, der der Differenz eines rechten Winkels abzüglich des halben Konuswinkel
entspricht, besonders vorteilhaft, weil dann eine Kegelmantellinie,und zwar die
unterste, horizontal zu liegen kommt. Versorgungs- bzw. Steuerdüsen können in diesem
tiefsten Bereich in die Wirbelkammer münden, was besonders dann wertvoll ist, wenn
durch die Einschaltung der Wirbelkammer in ein Strömungsnetz für Flüssigkeiten das
Flüssigkeitsniveau
möglichst wenig an Höhe verlieren soll.
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Wie oben bereits erwähnt, können Steuerdüsen und Versorgungsdüsen
einen kreisrunden oder eckigen Querschnitt besitzen. Der Durchmesser dieser Düsen
entspricht vorzugweise dem lichten Abstand zwischen den beiden Kegelmantelflächen
der konischen Wirbelkammer bzw. der Breite des die äußere Kegelmantelfläche mit
der Kammeroberseite verbindenden Randes. Da auch der Durchmesser der Ausgangsdüse
vorzugsweise den gleichen Innendurchmesser besitzt, können praktisch alle Gegenstände,
die in die Kammer gelangen, durch die Ausgangsdüse auch wieder aus der Kammer herausfinden.
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Die geometrische Bemessung der Wirbelkammer richtet sich in erster
Linie nach dem Einsatzzweck, insbesondere danach, ob als Fluid eine Flüssigkeit
oder ein Gas dient.
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In der Regel liegt das Verhältnis von Kammerdurchmesser zu Durchmesser
der Ausgangsdüse bei ca. 1:3 bis 1:10, vorzugsweise ca. 1:4 bis 1:8. Das Verhältnis
von Kammerdurchmesser zur Länge der Ausgangsdüse liegt in der Regel bei ca. 3:1
bis 1:3. Dabei ist die Ausgangsdüse mit Vorteil diffusorartig ausgebildet, wodurch
eine Minderung des Steuerdruckes im ungesteuerten Betriebszustand erreicht werden
kann. Durch einen abgerundeten Ubergang von der äußeren Kegelmantelflche In die
rohrförmig au-sgebi Ide t e Ausgangsdüse werden die Str%ungsvenha'ltniase ebenfaii
begünstigt.
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Beim erfindungsgemäßen Wirbelkammerverstärker ist an der Stelle größten
Durchmessers der Kammer
mindestens eine tangentiale Eingangsdüse
vorgesehen, die als Steuerdüse dient. Zusätzlich ist für die Zuleitung des Versorgungsstromes
mindestens eine Versorgungsdüse vorgesehen, die radial, d.h. in der Ebene der Mantellinie
der Kegelfläche in die Kammer mündet. Dabei fallen die Mündungsstelle der Versorgungsdüse
und die Mündungsstelle einer Steuerdüse oder zweier einander entgegengerichteter
Steuerdüsen vorzugsweise zusammen, so daß Versorgungsdüse und Steuerdüsen senkrecht
aufeinander stehen.
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Bei dieser Ausführungsform wird ein großer Teil des durch die Versorgungsdüse
radial in die Kammer eintretenden Versorgungsstromes durch die schräge Anstellung
der Wirbelkammer direkt von der Ausgangsdüse aufgefangen. Die Druckverluste sind
daher wesentlich kleiner als bei allen bislang bekannten Wirbelventilen. Bei Hinzuschalten
des Steuerstromes springt der Wirbel an, und zwar in einer Ebene schräg vom Versorgungsstrom
abgewinkelt. Durch die räumliche Trennung der Strömungszustände wird sowohl der
Steuerbereich als auch die Leistungsfähigkeit und die Linearität des Ventils erheblich
verbessert. Bei Verwendung langer Ausgangsdiffusoren kann der Steuerdruck im ungesteuerten
Betriebszustand niedriger als der Druck am Ende der Ausgangsdüse werden.
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Bei der Grundform des erfindungsgemäßen Wirbelkammerventils ist die
rohrförmige Ausgangsdüse rotationssymmetrisch zur Kammer ausgebildet. Es wurde jedoch
gefunden, daß der Wirkungsgrad der Wirbelkammer wesentlich verbessert werden kann,
wenn die Achse der Ausgangsdüse in eine Richtung von der Konusachse der Wirbelkammer
weg
bewegt, insbesondere versetzt oder verschwenkt, wird, die das Einfangen des ungesteuerten
Versorgungsstromes durch die Ausgangsdüse erleichtert. So ist es sogar möglich,
die Achse der Ausgangsdüse mit der Achse einer radialen Versorgungsdüse zusammenfallen
zu lassen, so daß Versorgungsdüse und Ausgangsdüse miteinander fluchten. Darüberhinaus
arbeitet eine solche Ausführungsform ohne oder mit einem nur verringerten Niveauunterschied
zwischen Eingangsdüse und Ausgangsdüse, was, wie oben erwähnt, besonders dann wertvoll
ist, wenn keine Höhe verloren gehen darf.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
von Ausführungsformen in Verbindung mit der Zeichnung und den Ansprüchen.
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In der Zeichnung zeigen jeweils in schematischer Darstellung: Fig.
1 eine Ausführungsform der Erfindung im Längsschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf
die Ausführungsform nach Fig. 1, Fig. 3 eine andere Ausführungsform im Längsschnitt,
Fig. 4 eine weitere Ausführung-sform im iängsschnitt1 Fig. 5 eine weitere Ausführungsform
im Längsschnitt, Fig 6 eine weitere Anführungsform im Längsschnitt, Fig. 7 die Ausführungsform
nach den Fig. 1 und 2 in Verbindung mit einem Rückhaltebecken fur Flüssigkeiten,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform im Längsschnitt, Fig. 9 eine weitere Äusführungsform
in perspektivischer Draufsicht.
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Bei der in den Zeichnungen in Fig. ? und 2 dargestellten Ausführungsform
der erfindung ist eine konisch ausgebildete Wirbelkammer 1. vorgesehen, die von
zwei. parallelen KegeU-irantei.
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flächen 2 und 3 begrenzt wird. Die äußere Kegelmantelfläche
geht
nicht in eine Kegelspitze sondern in eine Ausgangsdüse 4 über, deren Innendurchmesser
in etwa dem lichten Abstand zwischen den beiden Kegelmantelflächen 2 und 3 entspricht.
Die rohrförmige Ausgangsdüse 4 ist in von der Kammer 1 abweisenden Richtung diffusorartig
erweitert. Die Übergangsstelle 5 zwischen Kammer 1 und Ausgangsdüse 4 ist bogenförmix
abgerundet und. bildet den Teil der Ausgangsdüse, der den geringsten Querschnitt
besitzt.
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Die Länge des Diffusors beträgt ca. das 1,1-fache der Kammerhöhe,
wenn man die Übergangsstelle 5 als Grenze zwischen Kammer und Ausgangsdüse bezeichnet.
Das Verhältnis von Kammerdurchmesser zu lichtem Abstand zwischen den beiden Kegelmantelflächen
2 und 3 liegt bei 4:1.
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Die Wirbelkammer 1 besitzt einen Konuswinkel α von 90°.
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Die Konusachse ist aus der Vertikalen um 45° seitlich geneigt, so
daß die tiefsten Mantellinien 6 und 7 der Kegelmantelflächen 2 und 3 horizontal
verlaufen. Die äußere Randfläche der konischen Wirbelkammer 1 ist durch einen zargenartigen
ringförmigen Rand 8 begrenzt, der die äußeren Kanten der beiden Kegelmantelflächen
2 und 3 mit einander verbindet. Der Rand 8 steht senkrecht auf den Flächen 2 und
3 und hat somit die Form der Mantelfläche eines Kegelstumpfes, wobei die Konizität
der der Wirbelkammer entgegengesetzt ist.
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An der tiefsten Stelle des Randes 8 mündet in die Kammer 1 eine radiale
Versorgungsdüse 9, die horizontal in Verlängerung der tiefsten Mantellinien 6 und
7 verläuft. Der Innendurchmesser der im Querschnitt kreisrunden Versorgungsdüse
9 ist gleich dem lichten Abstand zwischen den konischen Kammerwänden 2 und 3. Im
rechten Winkel zu dieser
Versortungsdüse £) mündet tangential in
die Kammer 1 eine Steuerdüse 10 und zwar direkt neben der Versorgungsdüse 9 an der
breitesten Stelle der Wirbelkammer, also am Übergang von der äußeren Kegelmantelfläche
3 in den Rand 8. Diese Ausführungsform der Erfindung stellt eine Grundform des erfindungsgemäßen
Wirbelkammerventils mit konischer Kammer dar. Sie ist abgesehen von der Versorgungsdüse
und der Steuerdüse rotationssymmetrisch ausgebildet.
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Es kann auch eine zweite Steuerdüse vorgesehen sein, die mit der ersten
Steuerdüse 10 fluchtet und dieser entgegengerichtet ist.
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Wird nun durch die Versorgungsdüse 9 als Fluid Wasser eingeleitet,
dann fließt der Strom entlang der unteren Kammerwände im Bereich der tiefsten Mantellinien
6 und 7 und erreicht auf direktem Wege die Offnung der Ausgangsdüse 4. Durch die
Ausgangsdüse wird der horizontale Strom um 450 nach unten abgelenkt und verläßt
das Ventil. Die Fließverluste sind sehr gering, da in der Wirbelkammer nur sehr
schwache sekundäre Strömungen stattfinden, die durch die Aufweitung des Stromes
in der Wirbelkammer bedingt sind.
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Wird nun durch die Steuerdüse 10 ein zweiter tangentialer Strom in
die Wirbelkammer eingeleitet, dann treffen die beiden Ströme unmittelbar nach der
Mündungsstelle aufeinander. Ein Momentaustausch findet statt, der zu einer Ablenkung
der Ströme führt. Der vereinigte Strom fließt jetzt entlang einer dreidimensionalen,
annähernd logarithmischen Spiralbahn, wobei der Steigungswinkel der Spirale vom
Größenverhältnis zwischen dem radialen Moment und dem
tangentialen
Moment der Ströme abhängt. Bei ausreichend großem tangentialem Moment bildet sich
in der Ausgangsdüse ein luftgefüllter Wirbelkern aus und in der Wirbelkammer findet
eine verstärkte Wirbelströmung statt.
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Diese Strömung ist mit einer hohen Tangentialbeschleunigung verbunden.
Diese führt wiederum im Bereich der Ausgangsdüse zu hohen Zentrifugalkräften, die
vom zuströmenden Wasser überwunden werden müssen. Je größer das tangentiale Moment
des Steuerstromes ist, desto größer ist deshalb der Durchflußwiderstand des Ventils.
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Der größte Durchflußwiderstand wird dann erhalten, wenn nur der tangentiale
Strom durch die Steuerdüse in die Wirbelkammer gelangt.
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In den Fig. 3 bis 9 sind Abwandlungen bzw. Anwendungsformen der Ausführungsform
nach den Fig. 1 und 2 dargestellt. Es werden deshalb für gleiche Teile die gleichen
Bezugszeichen beibehalten.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist anstelle des auf den Kegelmantelflächen
senkrecht stehenden Randes 8 eine abgerundete Begrenzung des äußeren Konusrandes
vorgesehen. Zu diesem Zweck verbindet ein Rand 11 mit halbkreisförmigem Querschnitt
die beiden Kegelmantelflächen 2 und 3. Die vom Rand 11 gebildete abgerundete Sei-tenwand
begünstigt eine verlustarme Strömung des Steuerstromes und des Wirbels.
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In Fig. 4 ist eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Hier ist die Achse der
Ausgangsdüse 12 gegenüber der
Rotationsachse der ;1irbelkammer um einen Winkel ß verschwen@t und zwar in von der
Versorgungsstelle abweisender 11iehtun. Dadurch wird der Winkel zwischen den tiefsten
Mantellinien 6 und 7 der IUlrbellcanlmer 1 und der Auszangsdüse 12 größer, d.h.
der ungesteuerte Strom braucht weniger stark abgelenkt zu werden, um die Kammer
durch die Ausgangsdüse 12 zu verlassen. Der Winkel ß beträgt bei der dargestellten
Ausführungsform ca. 35°. Er kann zwischen 0° und α/2 variieren. Bei α/2
fluchtet die Ausgangsdüse mit dem Teil der Wirbelkammer, der von den tiefsten Mantellinien
6 und 7 gebildet wird. Vorzugsweise beträgt der Winkel ß ca. 20 bis 45° . Da der
ungesteuerte Versorgungsstrom bei dieser Ausführungsform im wesentlichen ungehindert
durch die Kammer hindurchfließen kann, ermöglicht diese Ausführungsform einen sehr
großen Steuerbereich.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist die Ausgangsdüse 13 gegenüber
der Wirbelkammerachse parallel verschoben und zwar in der von der Achse der Versogpngsdüse
9 und der Wirbelkammerachse gebildeten Ebene in der von der Versorgungsdüse abweisenden
Richtung. Dadurch wird die Übergangsstelle 14 zwischen Wirbelkammer 1 und Ausgangsdüse
13 asym.etrisch nach oben verschoben, und der obere Teil 15 der Ubergansstelle bildet
einen schrägflächigen Eingang für den ungesteuerten Versorgungsstrom. Auch hierdurch
wird der Fließwiderstand des ungesteuerten Stromes verringert. Die Parallelverschiebung
und die Verschwenkung, so wie sie in den Fig.
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5 und 4 dargestellt sind, können auch miteinander kombiniert werden.
Die Oberseite der Wirbelkammer ist bei dieser Ausführungsform als einfacher flacher
Deckel 25 ausgebildet, wodurch der Bau der Kammer vereinfacht wird, ohne daß die
Wirbelbildung gehindert wird. Es wird sogar die Masse des Wirbels erhöht, was in
vielen Fällen erwünscht ist.
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Bei der in Fig. 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
die Ausgangsdüse 16 nach der bei Turbinen üblichen Art als Saugschlauch bzw. krummer
Diffusor ausgebildet. Auch hier ist es möglich, den Saugschlauch parallel nach oben
zu verschieben. Einmal wird dadurch der Niveauunterschied zwischen Versorgungsleitung
9 und Ende der Ausgangsdüse verringert, andererseits sind auch bei dieser Ausführungsform
gegenüber der Grundform günstigere Strömungsverhältnisse gegeben.
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Die Ausführungsform nach Fig. 7 zeigt ein Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Wirbelkammerventils.
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Die Versorgungsdüse 9 ist mit einem Rückhaltebehälter 17 für Flüssigkeiten
verbunden und zwr im Bereich des Behälterbodens. Von einem höheren Niveau des Behälters
führt eine Steuerleitung 18 zur Steuerdüse 10. Bei gleichbleibendem Flüssigkeitsniveau
im Behälter 17 fließt ein konstanter Versorgungsstrom durch die Wirbelkammer 1 und
verläßt diese durch die Ausgangsdüse 4. Steigt das Niveau im Behälter 17 an, dann
erhöht sich aufgrund des höheren statischen Drucks auch der Durchfluß durch das
Ventil. Erreicht das Flüssigkeitsniveau im Behält er 17 nun die Anschlußstelle der
Steuerleitung 18 oder steigt es über diese hinaus an, dann gelangt Flüssigkeit durch
die Steuerdüse 10 in die Wirbelkammer 1, die einen Wirbel in der Wirbelkammer anspringen
läßt. Der Wirbel führt zu einer starken Erhöhung des Durchflußwiderstandes durch
das Ventil, so daß die durchflußsteigernde Wirkung des hydrostatischen Druckes wieder
aufgehoben wird. Durch die Anordnung mehrerer Steuerdüsen, die an verschiedenen
Niveauhöhen mit dem Behälter 17 verbunden sein können und auch paarweise einander
entgegengerichtet sein können,
lassen sich vi eli:ltj e Strömungsmuster
erhalten.
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Bei der in Flg. b dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist
als Ausgangsdüse ein besonders langer Diffusor 19 vorgesehen. Die Übergangsstelle
20 zwischen Diffusor 19 und Wirbelkammer 1 ist mit einer Ringkammer 21 umgeben,
die einen Anschluß 22 für Meßleitungen oder zusätzliche Steuerleitungen aufweist.
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Die Ringkammer 21 steht mit dem Innenraum der Ausgangsdüse an der
Übergangsstelle 20 in kommunizierender Verbindung und zwar mit Hilfe von Perforationen
23, die an der Übergangsstelle 20 vorgesehen sind. Durch Druckmessungen am Anschluß
22 können bei dieser Ausführungsform Rückschlüsse auf den Funktionszustand des Ventils
gezogen werden. Im ungesteuerten Zustand herrscht in der Ringkammer 21, ähnlich
wie bei einer Wasserstrahlpumpe, ein Unterdruck. Im gesteuerten Zustand herrscht
in der Ringkammer 21 dagegen ein Druck, der im wesentlichen dem Steuerdruck entspricht.
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Die Möglichkeit, eine Leitung an die Übergangsstelle 20 anzuschließen,
erlaubt es auch, Rückkopplungen vorzunehmen, z.B. dann, wenn bestimmte Schwingungszustände
aufgebaut werden sollen.
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Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform, auf die bereits bei der Beschreibung
der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 hingewiesen wurde. Hier sind zwei Steuerdüsen
lound 24 vorgesehen, die einander entgegengerichtet sind. Die Steuerdüse 24 ist
in Bezug auf die Versorgungsdüse 9 symmetrisch zur Steuerdüse 10 angeordnet. Durch
gleichzeitige Zuleitung von Steuerströmen
durch die Steuerdüsen
10 und 24 kann die jeweilige Einzelwirkung der Steuerströme beeinflußt oder gar
aufgehoben werden.