DE2710817A1 - Ohrpfropf - Google Patents
OhrpfropfInfo
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- A61F11/06—Protective devices for the ears
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Description
DlCTuICH LEWINSKY . 3.
RcV:-:tϊ=ι K'.ifivscH
MÜmCHEN 21 f 1t Ufo 19j7
Ohrpfropf
Die Erfindung betrifft einen Ohrpfropf mit einem elastischen Körper aus Fasermaterial, vorzugsweise aus Mineralfaser, insbesondere
aus Feinglaswolle, und einer Hülle, die mindestens den in den Gehörkanal einzuführenden Teil des Körpers umschließt.
Eine Vielzahl derartiger Ohrpfropfen wurde bereits vorgeschlagen. Bei diesen früheren Vorschlägen bestand die Hülle beispielsweise
aus einem Fadennetz, aus einer Baumwollage oder Gaze, einer vorgeformten Gummischicht, aufgetragenem Latex oder Wachsbinder,
der auf ein Formstück aufgesprüht wird. Die Wirkung der Hülle besteht darin, dem Ohrpfropf die Form zu geben und das
Fasermaterial zusammenzuhalten sowie in einigen Fällen die Lärmabachwächung
durch ihre eigene Lärmdämmwirkung zu verbessern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Ohrpfropf der eingangs
genannten Art zu entwickeln, der sich durch bequeme Handhabung und verbesserte LärmabSchwächung auszeichnet, der leicht
im Ohr befestigt werden kann und bei dem nach Herausnehmen aus dem Ohr keine Fasern im Gehörkanal zurückbleiben.
Die Lösung dieser Aufgabe ist in den Patentansprüchen beschrieben.
Ein Ohrpfropf nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle eine äußere Schicht aufweist, die eine wesentlich ge-
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ringere Reibung als das Fasermaterial besitzt.
Diese Schicht kann vollkommen undurchlässig sein. Es hat sich jedoch gezeigt, daß dies zu Nachteilen in der Handhabung führt.
Vorteilhafterweise wird daher die Schicht so ausgebildet, daß ein Druckausgleich beim Einführen des Ohrpfropfes stattfinden
kann und daß auch möglicherweise etwas Feuchtigkeit nach dem Einführen eindringen kann. Durch diese Eigenschaften sollten jedoch
keinesfalls die Reibungseigenschaften der Schicht beeinträchtigt werden.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
wird dies auf einfache und vorteilhafte Weise dadurch erreicht, daß zumindest der in den Qehörkanal einzuführende Teil
der Schicht mit Einschnitten versehen ist, die bei Vorliegen einer Druckdifferenz Ourchtrittsöffnungen bilden.
Diese Einschnitte sind vorteilhafterweise so angeordnet, daß sie Klappen oder Zungen in der Schicht bilden. Bei einer durch das
Einführen des Ohrpfropfes in den Qehörkanal verursachten Druckerhöhung zwischen dem Ohrpfropf und dem Trommelfell können sich
die Klappen bewegen und vorübergehend Durchtrittsöffnungen bilden, durch die ein Druckausgleich stattfinden kann. Durch die
Offnungen kann ebenfalls Feuchtigkeit aus dem Gehßrkanal schnell entweichen. Diese Maßnahmen haben keinen Einfluß auf die Reibung
zwischen der Schicht und dem Gehörkanal beim Einführen des Ohrpfropfes, da das Fasermaterial des Ohrpfropfes den Gehörkanal
nicht berührt.
Versuche haben darüberhinaus überraschenderweise gezeigt, daß
bei einem Ohrpfropf gemäß der Erfindung gegenüber konventionellen Glaswolle-Pfropfen mit identischer Form, die jedoch nicht mit
einer Hülle nach der Erfindung versehen sind, eine Steigerung der Schallabschwächung um etwa 7 bis 10 dB erreicht werden kann.
Diese Verbesserung wurde festgestellt in einem Frequenzbereich, in dem die Schallabschwächung eines konventionellen Ohrpfropfes
- 3 709839/0803
von 8 bis 26 dB variiert. Die Schallabschwächungen wurden nach der Hörschwellenmethode gemessen.
Um eine bestimmte Schallabschwächung zu erreichen, muß der Körper
des Ohrpfropfes eine gewisse Materialmenge umfassen. Ferner wird der Qrad der Abschwäbhung durch die Menge des sich im Gehörkanal
befindlichen Materiales bestimmt. Dadurch, daß der Ohrpfropf mit einer Oberfläche von geringer Reibung gegen den Gehörkanal
versehen ist, wird daa Einführen des Ohrpfropfes in den Kanal vereinfacht und dies bedeutet, daß mehr Material in den Gehörkanal
eingeführt und dadurch eine verbesserte Schallabschwächung erreicht wird. Es muß betont werden, daß in Versuchen nicht festgestellt
wurde, daß die Hülle als solche eine nennenswerte Schallabschwächung verursacht. Dies wurde auch bestätigt durch
Versuche mit künstlichen Gehörkanälen, bei denen Ohrpfropfen sowohl mit als auch ohne äußere Hülle gleich weit in den Gehörkanal
eingeführt wurden, wobei kein wesentlicher Unterschied im SchallabBchwächungsverhalten
festgestellt wurde.
Die Schicht zur Herabsetzung der Reibung kann aus einer dünnen Plastikfolie, wie z.B. einem Haftfilm bestehen. Die meisten
thermoplastischen Folien sind für diesen Zweck als Material geeignet. Ganz besondere vorteilhaft ist jedoch die Verwendung
einer Polyäthylenfolie, da diese Folie sehr dünn herstellbar, leicht schweißbar und gänzlich reaktionsneutral ist und keinerlei
allergische Reaktionen taerursacht. Dank der leichten Schweißbarkeit,
kann dem Ohrpfropf nach der Erfindung eine vorgegebene feste Form gegeben werden, beispielsweise durch Anwendung einer
Ringschweißung der Plastikfolie.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
beispiel eines Ohrpfropfes in Seitenan-
709839/0603
, 6-
sieht,
nach Fig. 1,
Schaltung,
Schallabschwächung eines konventionellen Ohrpfropfes mit der Schallabschwächung
eines Ohrpfropfes nach der Erfindung.
Der in den Figuren 1 und 2 dargestellte Ohrpfropf besteht aus einem Faserkörper 1 aus Feinglaswolle, dessen im wesentlichen
zylindrischer, an einem Ende abgerundeter Teil, der für das Einführen in den Gehörkanal vorgesehen ist, von einer etwa 1O^ dikken
Polyäthylenfolie 3 umHüllt ist. Die Hülle 3 erstreckt sich auch bis zum anderen, verbreiterten Ende des Körpers 1, welches
Ende für das Anfassen des Ohrpfropfes beim Einführen in den Gehörkanal vorgesehen ist und das hiernach mindestens teilweise
die Cochlea ausfüllen soll, wobei die Glaswolle am Ende der Oberfläche frei liegt. Der Ohrpfropf wird dadurch in seiner Form
gehalten, daß die Hülle 3, die ursprünglich flach oder zusammengerafft um den Körper 1 liegt, mit einer ringförmigen, bandähnlichen
Verschweißung 5 versehen ist, durch die auch in gewissem Umfange die Glaswolle des Körpers 1 mit der Hülle 3 verschweißt
wird. Die Verschweißung 5 liegt an der Übergangsstelle, an der der im wesentlichen zylindrische Teil des Körpers 1 in den trichterförmig
erweiterten Teil des Körpers 1 übergeht. Die Hülle 3 ist im zylindrischen Teil des Körpers mit einer Mehrzahl von
Einschnitten 7 versehen, die bewegliche Zungen bilden und einen Druckausgleich eovie die Verteilung von Feuchtigkeit ermöglichen.
Da die Hülle 3 rings um den Körper 1 zusammengerafft ist, enthält sie Längsrillen oder Längsfalten 9.
Ein Ohrpfropf nach der Erfindung kann beispielsweise nach einem in der deutschen Patentanmeldung P 20 57 211.6 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden. Dabei wäre die dort erwähnte Gaze-
709839/0803
schicht durch eine Hülle gemäß der Erfindung zu ersetzen. Ferner wäre ein Schweißgerät anzubringen» sofern eine Verschweißung
gewünscht würde.
Fig. 3 zeigt eine vereinfachte, der Wirkungsweise des Ohrpfropfes
äquivalente elektrische Schaltung, bei der die Masse des Ohrpfropfes vernachlässigt ist, was realistisch ist, da die Masse
nur etwa 0,2 g beträgt. Unter Bezug auf die Notation der äquivalenten elektrischen Schaltung stellt R die interne Reibung
des Ohrpfropfes (des Faserkörpers), C seine Elastizität und C,
die Elastizität des Trommelfelles und des zwischen dem Trommelfell
und dem Ohrpfropf befindlichen LuftVolumens dar. Der Bhrpfropf
kann als Membrane oder als Diaphragma betrachtet werden, das eine gewisse Elastizität und eine gewisse interne Reibung
besitzt und in dem Qehörkanal etwa auf dem halben Weg zum Trommelfell angeordnet ist.
Die Schallabschwächung wird durch folgende Formel gegeben: Abschwächung (dB) = 20 log \/(H~r)2+ (2* f R CL)2'
Aus dieser Formel isteeviftchtlich * die interne Reibung R des
Faserkörpers und die Elastizität C des Ohrpfropfes sollten möglichst
groß bzw. möglichst klein sein um eine gute Schallabschwächung zu erreichen.Eine geringe Elastizität, das heißt eine
große Steifheit des Materials führt allerdings zu Unannehmlichkeiten
bei der Handhabung des Ohrpfropfes.
Fig. 4 zeigt Abschwächungskurven, die aus Testreihen mit Versuchspersonen
stammen und zwar für konventionelle Ohrpfropfen mit FeiigLaswolle und ohne Hülle (Kurve A) und für Ohrpfropfen
derselben Art, jedoch mit Hülle nach der Erfindung (Kurve B). Von diesem Unterschied abgesehen entsprechenden beide Ohrpfropfen
dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Typ (genauer, beschrieben in der schwedischen Patentanmeldung 3*41 784). Die Schallabschwächung
wurde in einem freien akustischen Feld nach der Hörschwellenmethode gemessen.
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Ausgehend von den erhaltenen Abschwächungskurven und der oben erläuterten Abschwächungeformel kann die Wirkung der äußeren
Schicht 5 auf die Größen R und C einfach berechnet werden. Im vorliegenden Fall erhält man die Beziehungen:
RPaserkörper ♦ Schicht ^*2*6 ' ^Faserkörper
CFaserkörper ♦ Schicht ^0*35* Faserkörper
Hierdurch ist bewiesen, daß der erfindungsgemäße Ohrpfropf nach
dem Einführen in den Gehörkanal sich sowohl durch eine vergrößerte innere effektive Reibung als auch durch verminderte effektive
Elastizität auszeichnet, welche Eigenschaften zu einer wesentlich verbesserten Schallabschwächung führen, obwohl der Handhabungskomfort
erhalten bleibt.
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Leerseite
Claims (7)
- DIETRICH LEWINSKYREINCk PRIETSCHM 0 N C U EN 2 1GOTTÜARDSTR. 81 11. März 1377Gullfiber AB 9378-V/HgPatentansprüche;Ohrpfropf mit einem elastischen Körper aus Fasermaterial, vorzugsweise aus Mineralfaser, insbesondere aus Feinglaswolle, und einer Hülle, die mindestens den in den Gehörkanal einzuführenden Teil des Körpers umschließt, dadurch gekennzeichnet , daß die Hülle (3) eine äußere Schicht aufweist, die gegen den Gehörkanal eine geringere Reibung als das Fasermaterial (1) des Körpers besitzt.
- 2. Ohrpfpopf nach Anspruch J, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der in den Gehörkanal einzuführende Teil der Schicht so ausgebildet ist, daß ein Druckausgleich beim Einführen des Ohrpfropfes stattfinden kann, und die Schicht feuchtigkeitsdurchlässig ist.
- 3. Ohrpfropf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der in den Gehörkanal einzuführende Teil der Schicht mit Einschnitten (7) versehen ist, die Durchtrittsöffnungen in der Schicht bilden.
- b. Ohrpfropf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschnitte in der Schicht Klappen oder Zungen (7) bilden.
- 5. Ohrpfropf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht aus Plastikfolie besteht.
- 6. Ohrpfropf nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er durch Verschweißungen in der Plastikfolie zusammengehalten wird.709839/0803271Ü817
- 7. Ohrpfropf nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er durch eine Ringverschweißung (5) der Plastikfolie zusammengehalten wird.709839/0803
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