DE271071C - - Google Patents

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DE271071C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D49/00Details or constructional features not specially adapted for looms of a particular type
    • D03D49/60Construction or operation of slay

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 271071 -KLASSE 86 c. GRUPPE
JULIUS BRAUN in LÜTTRINGHAUSEN.
Bewegung ausführt.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 6. Dezember 1911 ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrich-■ tung an Webstühlen, durch welche die Reibung der Kettenfäden im Riet vermindert und so die Verarbeitung wenig haltbarer und minderwertiger Garne, wie Kunstseide, stark erschwerter Seide u. dgl., als Kette ermöglicht werden soll.
Zu diesem Zweck ist bereits eine Vorrichtung angegeben worden, bei welcher das Riet
ίο aus Stäben zusammengesetzt ist, die an beiden Enden mehr als doppelt so breit sind wie in der Mitte und so zusammengestellt sind, daß sie oben und unten eine Reihe enger Spalten und eine Reihe weiter Spalten dazwischen bilden, und wobei die Lade bei ihrer Bewegung steigend oder fallend hin und her geht, so daß die engen Spalten beim Anschlagen, die weiten aber während des übrigen Ladenganges zur Geltung kommen. Mit dieser Einrichtung wurde der erstrebte Zwec'k aber nicht erreicht, da dabei die Reibung der Kettenfäden im Riet noch zu groß ist, insbesondere Knötchen oder andere Verdickungen auf den Kettenfäden dasselbe nicht frei passieren können, so daß dieselben jedesmal einen Fadenbruch verursachen.
Bei der vorliegenden neuen Vorrichtung sind nun diese Mängel beseitigt, und es ist diese neue Wirkung dadurch erreicht, daß zur Erzielung der Feinstellung des Rietes im Anschlag und der Grobstellung des Rietes während der Fachbildung die Stäbe des Rietes an dessen Anschlagstelle in einer Ebene stehen, während im anderen Teile des Rietes jeder zweite Stab desselben aus der Rietebene so weit herausgebogen ist, daß während der Fachbildung etwaige Faden verdickungen, Knötchen u. dgl. durch seitliches Ausweichen frei an den Stäben vorbeigleiten können, wobei Blatt und Kette eine Bewegung zueinander erfahren. Durch diese Neuerung wird erreicht, daß die Reibung der Kettenfäden im Riet auf ein Minimum herabgesetzt wird und daß Knötchen oder andere Verdickungen der Fäden während des Ladenganges das Riet frei passieren können und erst dann in den engen Teil des Rietes gelangen, wenn sie sich schon nahe der Anschlagstelle befinden, wo sie wegen der Elastizität des Fadens bis an das Gewebe vorgeschlagen werden können, ohne daß ein Fadenbruch zu befürchten wäre. Es gewährt also der Erfindungsgegenstand die Möglichkeit, ungleichmäßiges und geringere Festigkeit besitzendes Material zu verarbeiten, im Gegensatz zu der eingangs erwähnten bekannten Einrichtung, bei der etwaige Knötchen und Verdickungen sich jedesmal während des Ladenganges an den dicht hintereinander stehenden Stäben fangen müssen und deshalb Fadenbrüche unvermeidlich sind.
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel an einem Bandwebstuhle veranschaulicht. Dabei zeigt Fig. ι die Vorrichtung während des Schützendurchganges, und Fig. 2 beim Anschlagen des Schußfadens, während die Fig. 3 bis 11 in
schematischer Darstellung die Wirkungsweise der Vorrichtung erläutern.
Es ist auf der Zeichnung α die Weblade, an welcher auf der Rückseite ein in der Höhen-S richtung verschiebbarer Rahmen b angeordnet ist, in dem das Riet c gehalten ist, so daß letzteres während des Ladenganges durch entsprechende Bewegung des Rahmens b gegenüber der Kette verschoben werden kann.
ίο Das im Ausführungsbeispiele benutzte Riet besitzt im Querschnitt eine Y-ähnliche Gestalt, indem unten auf eine geringe Höhe alle Stäbe in einer Ebene nebeneinander stehen, während darüber jeder zweite Stab hochkant nach hinten abgebogen ist, so daß hier die Stäbe in zwei Reihen hintereinander stehen zur Bildung weiterer Lücken. Dabei sind diese letzteren Stäbe, die oben in einem besonderen Einband gehalten * sind, unter einem möglichst großen Winkel abgebogen, um einen tunlichst großen Abstand der beiden Stabreihen zu erhalten. Die Auf- und Abbewegung des Rietes, die durch an sich bekannte und deshalb nicht dargestellte Mittel hervorgerufen wird, wird dabei so geregelt, daß fast während des ganzen Ladenganges die Kettenfäden sich in dem Teil des Rietes befinden, wo die Stäbe in Reihen hintereinander stehen und deshalb weite Spalten vorhanden sind, und daß erst im letzten Augenblicke, d. h. unmittelbar vor der Anschlagstelle, das Riet um so viel gehoben wird, daß beim Anschlage die enge Stelle des Rietes zur Geltung kommt, wo alle Stäbe mit ihren Anschlagkanten in einer Ebene stehen. Nach dem Anschlage wird dann das Blatt sofort wieder gesenkt, so daß die Fäden wieder von dem weiteren Teile desselben aufgenommen werden.
Die Fig. 3 bis 11 veranschaulichen die Wirkungsweise des so eingerichteten Erfindungsgegenstandes. Dabei zeigen die Fig. 3, 5, 7 und 8 die Stellungen des Rietes während des Laden Vorganges, und es ist ersichtlich, daß hierbei sich die Fäden stets im weiteren Teil des Rietes befinden und erst unmittelbar vor dem Anschlage (Fig. 8) der enge Teil zur Geltung kommt. Dabei ist gezeigt, daß das Riet frei über einen noch in weiterer Entfernung von der Anschlagstelle befindlichen, auf einem Faden vorhandenen Knoten d spielen kann, also ein Mitziehen des Knotens, was ein Reißen des betreffenden Fadens zur Folge hätte, nicht zu befürchten steht. Es ist dieses, wie besonders aus den Fig. 4 und 6 erkennbar ist, dadurch erreicht, daß infolge des großen · Abstandes der beiden Stabreihen voneinander dem Knötchen die Zeit gegeben ist, durch seitliches Ausweichen frei-an den beiden den Faden zwischen sich fassenden Stäben vorbeizugleiten. Diese Wirkung ist bei der älteren Einrichtung ausgeschlossen, weil hierbei die beiden Stäbe zu dicht hintereinander stehen und deshalb der Knoten von dem hinteren Stabe unfehlbar gefangen werden muß.
Die vorerläuterte Wirkungsweise tritt beim Erfindungsgegenstande ein, bis ein Knoten 0. dgl. ganz in die Nähe der Anschlagstelle gelangt ist, da bis dahin die Fäden sich immer in dem weiten Rietteile befinden. Ist der Knoten nun aber unmittelbar bis an die Anschlagstelle gelangt, wie in den Fig. 9 bis 11 angenommen ist, so wird er zwar von dem engen Rietteil erfaßt, es findet aber dann kein Fadenbruch mehr statt, da der Faden um ein solch kurzes Stück mit vorgezogen werden kann, daß der Knoten unter Bildung einer kurzen Fadenschleife angeschlagen und durch den Schuß in das Gewebe mit eingebunden werden kann. Beim Ausputzen des Gewebes wird diese Schleife entfernt.
Wie aus diesen Erläuterungen ersichtlich, ermöglicht diese neue Vorrichtung eine Verarbeitung eines minderwertigen, mit Knötchen oder Verdickungen versehenen Kettengarnes, ohne daß fortwährende Fadenbrüche auftreten, und es wird doch dabei eine gleichmäßige Verteilung der Kette im Anschlage und eine ordnungsmäßige Eintragung des Schußfadens erreicht, so daß man eine gute gleichmäßige Gewebedecke erhält.
Es ist ohne weiteres verständlich, . daß das Riet anstatt mit seinem weiten Teile nach oben auch umgekehrt' angeordnet werden könnte, wenn nur die Bewegung entsprechend geregelt wird. Auch könnte das Riet selbst eine andere Gestaltung erhalten. Wesentlich ist aber, daß entweder oben oder unten alle Stäbe mit ihren Anschlagkanten in einer ioo ■ Ebene stehen und im anderen Teile die Stäbe abwechselnd in zwei Reihen so angeordnet sind, daß diese einen tunlichst großen Abstand voneinander haben. Erwähnt sei aber, daß das vorbeschriebene Riet insofern Vorteile besitzt, als es wegen des schrägen Standes der hinteren Stabreihe eine besonders günstig wirkende glättende Wirkung auf die Kette verursacht und Spaltenbildungen, die durch Hängenbleiben der Fäden aneinander beim Fachwechsel entstehen, beseitigt.
Endlich sei noch bemerkt, daß gegebenenfalls auch anstatt des Rietes die Kette gegenüber dem fest in der Lade angebrachten Riet bewegt werden könnte, um die erläuterte Wirkung zu erreichen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Rietblatt für Webstühle, welches während der Ladenbewegung eine auf- und ab-
    steigende Bewegung ausführt, dadurch gekennzeichnet, daß alle Rietstäbe an der Anschlagstelle in einer Ebene liegen, im übrigen aber jeder zweite Rietstab aus der Rietebene herausgebogen ist.
  2. 2. Rietblatt nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dessen Rietstäbe an einem Ende (der Anschlagseite) in einem gemeinsamen Bunde, an dem anderen Ende in zwei getrennten Bunden gehalten werden.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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