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Elektrische Flachbandleitung mit verseilten Adern
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Zur Verdrahtung von Anlagen der Nachrichtentechnik, beispielsweise
von Vermittlungsanlagen im Bereich der Fernsprechtechnik oder von Datenverarbeitungsanlagen,
werden in neuerer Zeit Flachbandleitungen eingesetzt, die aus einer VielzaS von
nebeneinander angeordneten elektrischen Leitern oder Adern bestehen, die Ublicherweise
zwischen Isolierstoffolien eingebettet oder von einer extrudierten Umhüllung umgeben
oder seitlich miteinander verklebt sind. Derartige Leitungen lassen sich maschinell
lonfektionieren, d. h. an den Enden mit Steckern versehen. Es bereitet Jedoch Schwierigkeiten,
derartige Leitungen so aufzubauen, daß die benachbarten tjbertragungskreise ausreichend
elektrisch entkoppelt sind. Diese Schwierigkeiten können dadurch überwunden werden,
daß man die Flachbandleitung nicht aus Einzelleitern, sondern aus miteinander verseilten
Adern, beispielsweise aus Paaren oder Dreiern, aufbaut, wobei durch unterschiedliche
Wahl der Schlaglängen eine ausreichende Entkopplung benachbarter Ubertragungskreise
erzielt wird. Derartige Leitungen sind an sich bekannt (DT-GM 1 711 705, DT-OS 2
203 531) und auch im Handel erhältlich (Type FBL 6503/3 der Firma kabelmetal). Sie
sind jcdoch für die maschinelle Konfektionierung wenig geeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Flachbandleitung mit
hoher Nebensprechqualität zu schaffen, die sich ebenso cinfach wie eine Flacnbandleitung
mit parallel verlaufenden Leitern oder Adern konfektionieren läßt
Zur
lösung dieser Aufgabe geht die Erfindtlng von einer elektriw schen Flachbandleitung
mit mehreren nebeneinander angeovdneten Ubertragungselementen aus, die in eine gemeinsame
Umhüllung eingebettet oder gemeinsam auf einem folienartigen Trägermaterial angeordnet
oder seitlich miteinander verklebt sind, und bei der wenigstens einige der Ubertragungselemente
aus miteinander verseilten isolierten elektrischen Leitern bestehen. Gemäß der Erfindung
sind die isolierten elektrischen Leiter der verseilten Übertragungselemente in regelmäßigen,
für alle Ubertragungselemente glcichen Abständen ueber eine Länge von etwa 0,5 bis
10 cm parallel nebeneinander unverseilt angeordnet.
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Bei einer derart ausgebildeten Flachbandleitung sind alle elektrischen
Leiter in bestimmten Abständen parallel nebeneinander in eter Ebene angeordnet,
so daß sich die Flachbandleitung, die endlos hergestellt werden kann, in diesen
Bereichen in üblicher Weise konfektionieren läßt. Zwischen diesen für die Konfektionierung
vorgesehenen unverseilten Abschnitten liegen wesentlich längere Abschnitte, in denen
die Adern beispielsweise paarweise mit einander verseilt sind und dadurch gut entkoppelte
Ubertragungskreise bilden.
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Die Herstellung derartiger Flachbandleitungen kann beispielsweise
dadurch erfolgen, daß die miteinander zu verseilenden isolierten elektrischen Leiter
zunächst parallel zueinander zu mehreren Verseilelementen verseilt werden und daß
diese Verseileleinente unmittelbar anschließend im gleichen Arbeitsgang auf einen
Colienartigen Träger aufgebracht, beidseitig mit einer Isolierstoffolie versehen,
mit einer extrudierten Umhilllung versehen oder seitlich miteinander verklebt werden.
Die zur Verseilung der isolierten elektrischen Leiter vorgesehenen Verseilwerkzeuge,
beispielsweise rotierende Ablaufeinrichtungen oder die zu verseilenden Elemente
umfliegende Verseilbügel, werden dann in Abständen stillgesetzt, so daß die isolierten
elektrischen Leiter parallel nebeneinander unverseilt während dieses Zeitraumes
in die Maschine zur eigentlichen Herstellung der Flachbandleitung einlaufen können.
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Eine besonders vorteilhafte fertigungstechnische Maßnahme ist darin
zu sehen, die miteinander zu verseilenden isolierten elek-
trischen
Leiter SZ-zuwerseilen, d. h. mit abschnitts;eise wechselnder Drallrichtung. In diesem
Fall können alle Ablaufspulen oder Ablaufbehälter raumfest angeordnet werden, wodurch
beliebig große Ablaufspulen einsetzbar sind. Mit Doppelablaufeinrichtungen ist sogar
ein Endlosbetrieb möglich. Dabei werden die SZ-Verse;; einrichtungen so betrieben,
daß in bestimmten Abständen Querschnittsebenen mit Umkehrstellen der Drallrichtung
entstehen, die dann für eine Konfektionierung geeignet sind. Die Umkehrstel7en derDrallrichtung
werden so ausgebildet, daß die isolierten e ektrischen Leiter in diesem Bereich
über die zur die Aonfektionierung erforderliche Länge unverseilt nebeneinander angeordnet
sind.
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Die SZ-Verseilung der isolierten elektrischen Leiter erfolgt zweckmäßig
mit Hilfe von SZ-Einrichtungen, die am Ausgang eine angetriebene Lochscheibe enthalten,
weil mit ihr die räumliche Lage der einzelnen Adern im Jeweiligen Konfektionierungsabsc;wnitt
genau festgelegt werden kann. Eine besonders einfache SZ-Einrichtung dieser Art
ist in der deutschen Patentschrift 24 54 777 beschrieben.
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Beim Einsatz der SZ-Verseilung für die neuen elektrischen Flachbandleitungen
erhält man also Leitungen, bei denen die Drallrichtungen der miteinander verseilten
isolierten eletrischen Leiter beiderseits der unverseilten Stellen einander entgegengesetzt
gerichtet sind.
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Bei Verwendung von SZ-Verseileinrichtungen ist es darüber hinaus möglich,
das Isolieren der elektrischen Leiter mit der rlachbandherstellung zu verknüpfen.
Auf diese Weise kann in einem Arbei-tsgang aus Kupferleitern eine Flachbandleitung
mit abschnittsweise verseilten Ubertragungselementen hergestellt werden.
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Die Isolierung der elektrischen Liter kann aus extrudierten Kunststoffen
oder auch aus Kunststoffen bestehen, die aus einer Lösung aufgebracht werden, beispielsweise
aus einem Lack. Die hierbei erzielten relativ dünnen Wandstärken der Isolierung
führen zwar zu einer relativ hohen Betriebskapazität der aus der-
artigen
Adern gebildeten Sprechkreise; dies erscheint jedoch im Hinblick auf die im praktischen
Einsatz kurze Länge der Verbindungsleitungen als zulässig.
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Herkömmliche Verbindungsleitungen in Fernsprechvermittlungsanlagen
enthalten nicht nur Adern, die der Gesprächsübertragung dienen und deshalb paarweise
verseilt werden müssen, sondern auch sogenannte Prüfadern, die lediglich Gleichstromsignale
libertragen und deshalb in einer Flachbandleitung unverseilt geführt werden können.
Die neue Leitung kann daher derart aufgebaut sein, daß über den Querschnitt der
Leitung abschnittsweise verseilt Adern mit gestreckt verlaufenden Adern einander
abwechseln. Jeweils drei Adern bilden dann eine Dreiereinheit für den Aufbau einer
Gesprächsverbindung und die Gesprächsübertragung selbst.
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Ebenso können Flachbandleitungen aus Vierer- bzw. Fünfereinheiten
aufgebaut werden. Bei entsprechender Potentialgebung verbessern die Einzelaaern
auch die gegenseitige Entkopplung der verseilten Adern.
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Zur Verringerung von Umgebungseinflüssen kann es mitunter notwendig
sein. elektrische Flachbandleitungen mit einem statischen Schirm zu versehen. Dieser
wird dann vorzugsweise auf de Ober-und Unterseite der Flachbandleitung aufgebracht,
beispielsweise in Form einer kunststoffkaschierten Aluminiumfolie. Zur flerstellung
derartiger geschirmter Flachbandleitungen ist insbesondere das sogenannte Laminierverfahren
geeignet, bei dem für die einzelnen Isolierschichten der Flachbandleitung Kunststoffolien
verwendet werden. In übrigen besteht aber auch die Möglichkeit, die neue Leitung
durch Aufkleben der Übertragungselemente auf eine Trägerfolie oder durch Extrudieren
einer geschlossenen Umhüllung auf die parallel zueinander angeordneten Übertragungselemente
oder durch seitliches Verkleben oder Verschweißen der Übertragungselemente herzustellen.
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Ausführungsbeispiele der neuen Leitung sind in den Figuren 1 bis 3
schematisch dargestellt.
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Fig. 1 zeigt im Ausschnitt die Draufsicht einer rlachbanileitung 1,
auf deren Kunststoffträgerfolie 2 verseilte Aderpaare 3
nebeneinander
angeordnet sind. Die Aderpaare sind in b('StJ m t:en Abständen L, die für alle Aderpaare
gleich sind und jeweils in der gleichen Querschnittsebene liegen, über eine gewisse
Länge unverseilt nebeneinander angeordnet, so daß sich die für eine maschinelle
Konfektionierung geeigneten Bereiche 4 ergeben.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Flachbandleitung 5, bei der die Übertragungselemente
zwischen zwei laminierten Isolierstoffolien angeordnet sind, sind die Aderpaare
7 SZ-versezlt, so daß die Drallrichtung beiaerseits eines unverseilten 6bereiches
9, der zugleich den für die Konfektionicrung vorgesehenen Bereich bildet, einander
entgegengesetzt gerichtet ist. Zwischen den verseilten, in Abständen unverseilten
Aderpaaren sind einzelne Leiter 8 angeordnet, die unverseilt parallel zu den Aderpaaren
7 geführt sind.
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Fig. 3 zeigt im Querschnitt eine Flachbandleitung, die aus abwechselnd
nebeneinander angeordneten Einzelleitern und Aderpaaren besteht, wobei Jeder elektrische
Leiter mit einer Lackschicht isoliert ist. Die Einzelleiter und die Aderpaare sind
zwischen zwei miteinander verschweißten Isolierstoffolien 10 und 11 angeordnet,
wobei auf der Unterseite der Leitung eine mit einem Copolymerisat des Äthylens beschichtete
Alumfniumfolie 12 als statischer Schirm angeordnet ist.
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Für die beschriebenen Flachbandleitungen kommen im Bereich der verseilten
Abschnitte Schlaglängen von vorzugsweise 1 mm bis 1 cm in Betracht. Die Länge der
unverseilten Abschnitte liegt im Bereich zwischen 0,5 und 10 cm, während der Abstand
der unverseilten Abschnitte bei etwa 20 cm bis 2 m liegt. Der untere Bereich dieser
längenangaben bezieht sich vorwiegend auf Flachbandleitungen für die Geräteverdrahtung,
während der obere Bereich vorwiegend auf Flachbandleitungen für Schaltzwecke in
Fernsprechverittlungsanlagen zutrifft.
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Die Entkopplung benachbarter Aderpaare oder Ubertragungskreise im
Bereich der unverseilten Stellen kann im übrigen vorteilhaft dadurch verbessert
werden, daß die unverseilten Stellen derart
aufeinanderfolgen, daß
- bezogen auf eine bestimmte Lönge der Flachbandleitung - im Bereich der unverseilten
Stellen n-mal tjeweils die beiden Hinleiter oder Rückleiter und n-mal jeweils der
Hinleiter und der Rückleiter von jeweils zwei benacnbarter Aderpaaren nebeneinanderliegen,
wobei n eine ganze Zahl ist. Bei mit an und bn bezeichneten Adern der Aderpaare
und gegebenenfalls mit cn bezeichneten Prüfadern würden diese in dem unverseilten
Bereich beispielsweise abwechselnd (n = 1) die Reihenfolge a1 - b1 - c1 - b2 - a2
- c2 - a3 - b3 - c3 - b4 ... und a1 - b1 - c1 - a2 - b2 - c2 - a3 - b3 - c3 - a4
... aufweisen. Mit dieser Maßnahme wird dem an sich bekannten Kreuzungsprinzip Rechnung
getragen.
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6 Ansprüche 3 Figuren