DE2706226A1 - Neue 1-thiazolinyl-5(6)-subst.-benzimidazole und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents

Neue 1-thiazolinyl-5(6)-subst.-benzimidazole und verfahren zu ihrer herstellung

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DE2706226A1
DE2706226A1 DE19772706226 DE2706226A DE2706226A1 DE 2706226 A1 DE2706226 A1 DE 2706226A1 DE 19772706226 DE19772706226 DE 19772706226 DE 2706226 A DE2706226 A DE 2706226A DE 2706226 A1 DE2706226 A1 DE 2706226A1
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James Wesley Chamberlin
Charles Johnson Paget
James Howard Wikel
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Eli Lilly and Co
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Eli Lilly and Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D417/00Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D415/00
    • C07D417/02Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D415/00 containing two hetero rings
    • C07D417/04Heterocyclic compounds containing two or more hetero rings, at least one ring having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by group C07D415/00 containing two hetero rings directly linked by a ring-member-to-ring-member bond

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Plural Heterocyclic Compounds (AREA)

Description

  • Neue 1-Thiazolinyl-5(6)-subst.-benzimidazole und
  • Verfahren zu ihrer Herstellung Zusatz zu Patent . ... ... (P 26 38 553.5) In der DT-PS . ... ... (Patentanmeldung P 26 38 553.5) werden Thiazolinyl-benzimidazole mit antiviraler Wirkung beschrieben.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft neue 1-Thiazolinyl-5(6)-subst.-benzimidazole, die ebenfalls antivirale Wirksamkeit besitzen, sowie ein Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindungen.
  • Das Auftreten von Virenkrankheiten im oberen Atmungstrakt ist immens. Man hat geschätzt, daß allein in den Vereinigten Staaten von Amerika fast 1 Milliarde Fälle Jährlich auftreten. In England durchgeführte Untersuchungen (Tyrell and Bynoe, 1966) zeigen, daß 7496 der Personen mit Erkältungen durch Rhinoviren infiziert sind. Es wurden bereits mehr als 80 Stämme von Rhinoviren identifziert, und die Entwicklung einer einfachen Vakzine gegen Rhinoviren ist daher nicht möglich. Die Chemotherapie scheint somit ein besseres Mittel zu sein.
  • Die Fähigkeit chemischer Verbindungen zur Unterdrükkung des Virenwachstums in vitro kann leicht unter Verwendung eines Virus-Plättchensuppresionstests gezeigt werden, der dem von Siminoff in Applied Microbiology, 9(1), 66 (1961), beschriebenen Test ähnlich ist.
  • Bestimmte Thiazolinyl-benzimidazol-Verbindungen werden in den folgenden Literaturstellen beschrieben: Aus der US-PS 3 749 717 sind 1-Thiazolinyl-2-(heterocyclische)-benzimidazole bekannt, die sich als Anthelmintika und entzündungshemmende Mittel verwenden lassen.
  • Aus der US-PS 3 825 537 sind 1-Thiazolinyl-2-aminobenzimidazole bekannt, die sich als Anthelmintika und entzUndungshemmende Mittel einsetzen lassen.
  • In der US-PS 3 833 574 wird ein Verfahren zur Herstellung von 1 -Thiazolinylbenzimidazolin-2-onen beschrieben, die als antiinflammatorische Mittel verwendbar sind.
  • Aus Derwent 26199W/16 sind 1-Thiazolinyl-2-phenylbenzimidazole bekannt, die sich als Anthelmintika eignen.
  • Eine antivirale Wirksamkeit von Thiazolinyl-benzimidazolen geht aus dem Stand der Technik bisher nicht hervor.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem sich das Wachstum von Viren, insbesondere Rhinoviren, Polioviren, Coxackie-Viren, Echoviren, Mengo-Viren und Influenza-Viren unterdrUcken bzw.
  • bekämpfen läßt. Erfindungsgeaß sollen neue Thiazolinylbenzimidazolverbindungen geschaffen werden, mit denen sich das Wachstum dieser Viren unterdrücken läßt.
  • Gegenstand der Erfindung sind pharmakologisch nützliche Benzimidazolverbindungen der allgemeinen Formel in der R Wasserstoff oder 51-C4-Acyl bedeutet, bedeutet, worin R2 für C1-C3-Alkyl, C3-C6-Cycloalkyl, (C3-C6-Cycloalkyl)-methyl, (C3-C6-Cycloalkyl)-äthyl, Thienyl oder Phenyl steht; R3 für C1-C7-Alkyl steht; R4 für C1-C7-Alkyliden steht; und R1 in der 5- oder 6-Stellung steht.
  • Die Verbindungen der Formel (I) werden durch Umsetzung einer tautomeren Benzimidazolverbindung der allgemeinen Formel in der R2 die oben gegebene Bedeutung besitzt, mit einem C1-C7-Alkylmagnesiumhalogenid oder C1-C7-Alkyllithium und anschließender Hydrolyse unter Bildung der Verbindungen der Formel (I), in der R1 bedeutet, gegebenenfalls gefolgt von einer Dehydratisierung zur Bildung der Verbindungen der Formel (I), worin R1 bedeutet, und/oder gefolgt von Acylierung zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I), worin R C1-C4-Acyl bedeutet, hergestellt.
  • Eine bevorzugte Gruppe von Verbindungen sind Verbindungen der Formel (I), in der R Wasserstoff und R2 Phenyl bedeuten.
  • Beispiele für bevorzugte Thiazolinyl-benzimidazol-Verbindungen, die unter die allgemeine Formel (I) fallen und Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, sind die folgenden Verbindungen: 1 -(Thiazolin-2-yl) -2-amino-5 (6) -(a-hydroxy-a-methylbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-5(6)-(a-methylenbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-5(6)-(«-äthylidenbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-5(6)-(a-hydroxy-a-n-hexylbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-5(6)-(«-n-hexylidenbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-5(6)-[a-hydroxy-a-(2,4-dimethyl-3-pentyl)-benzyl]-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-5(6)-Ea-(2,4-dimethyl-3 pentyliden)-benzyl]-benzimidazol.
  • Der Ausdruck 'tautomeres Benzimidazol" bedeutet ein Benzimidazol-Reagens, das an Jedem Stickstoffatom mit einem Wasserstoffatom substituiert sein kann. Das Benzimidazol-Reagens, das am Stickstoff unsubstituiert ist und eine Substituentengruppe in der 5-Stellung des Benzolmolekülteils enthält, besitzt eine entsprechende tautomere Form, die im Gleichgewicht mit ihrer Form ist, bei der der Substituent alternativ in der 6-Stellung steht. Das Isomerengemisch kann bezeichnet werden, indem man die möglichen wechselseitigen Stellungen als 5(6) bezeichnet.
  • Die folgenden Definitionen betreffen die verschiedenen Ausdrücke, die in der vorliegenden Anmeldung verwendet werden. Der Ausdruck "C1-C3-Alkyl" bedeutet geradkettige oder verzweigte aliphatische Gruppen mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen wie Methyl, Äthyl, Propyl und Isopropyl. Die Angabe "C1-C3-Alkyl" umfaßt in ihrer Definition auch die Angabe "C1-C2-Alkyl". Die Angabe "C1-C7-Alkyl" bedeutet geradkettige oder verzweigtkettige aliphatische Gruppen mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen wie Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek.-Butyl, Pentyl, Isopentyl, Hexyl, Isohexyl, Heptyl, Isoheptyl, 2,4-Dimethyl-3-pentyl, tert.-Butyl und Neopentyl.
  • Die Angabe "Thienyl" bedeutet die an der 2- oder 3-Stellung gebundene Thiophengruppe.
  • Die Angabe "C1-C4-Acyl" bedeutet geradkettige oder verzweigtkettige aliphatische Acylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen wie Formyl, Acetyl, Propionyl, Butyryl und 2-Methylpropionyl.
  • Die Angabe "C1-C7-Alkyliden" bedeutet geradkettige oder verzweigtkettige Gruppen mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen wie Methylen, Äthyliden, Propyliden, Isopropyliden, Butyliden, Isobutyliden, 3-Methyl-2-butyliden, 2,4-Dimethyl-3-pentyliden und n-Hexyliden.
  • Die Angabe "C3-C6-Cycloalkyl" bedeutet gesättigte alicyclische Ringe mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen wie Cyclopropyl, Methylcyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl und Cyclohexyl. Die Angabe " "(C3-C6-Cycloalkyl)-methylw bedeutet eine mit gesättigten alicyclischen Ringen mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie sie oben bei der Angabe "C3-C6-Cycloalkyl" erläutert wurden, substituierte Methylgruppe. Die Angabe "1-(C3-C6-Cycloalkyl)-äthyl" bedeutet Äthylgruppen, die an dem Kohlenstoffatom in der 1-Stellung mit gesättigten alicyclischen Ringen mit 3 bis 6 Kohlenstoffatomen, wie oben beschrieben, substituiert sind.
  • Bei dem obigen Verfahren sind geeignete Dehydratisierungsmittel starke Säuren wie p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Trifluoressigsäure, Methansulfonsäure oder Trifluormethansulfonsäure. Das C1 -C7-Alkylmagnesiumhalogenid ist ein geeignetes Grignardreagens. Auf die Umsetzung damit erfolgt die Hydrolyse. C1-C7-Alkyllithium ergibt ebenfalls ein Produkt ähnlich dem Grignardreagens. Die bevorzugten Lösungsmittel für das Alkylierungsverfahren sind inerte organische Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran, aromatische Verbindungen wie Benzol oder Toluol und Äther wie Diäthyläther. Die bevorzugten Lösungsmittel für das Dehydratisierungsverfahren sind Alkane wie Hexan; aromatische Verbindungen wie Benzol oder Toluol; chlorierte Alkane wie Methylenchlorid oder Chloroform. Der für die Umsetzung im allgemeinen verwendete Temperaturbereich liegt im Bereich von etwa 25°C bis zur RückfluB-temperatur des Lösungsmittels.
  • Die Ausgangsmaterialien der Formel (II) werden wie in der Patentschrift . ... ... (P 26 38 553.5 beschrieben hergestellt.
  • Die Thiazolinyl-benzimidazol-Produkte werden nach an sich bekannten Verfahren wie durch Filtration und Konzentration des Filtrats zur Kristallisationsinduzierung isoliert.
  • Alternativ kann das Reaktionsgemisch zur Trockene eingedampft werden und der Rückstand mit einem geeigneten Lösungsmittel wie Aceton oder Methanol zur Abtrennung und Entfernung unlöslicher Materialien behandelt werden. Die das Produkt enthaltende Lösung wird zur Kristallisation des Produktes konzentriert oder unter Bildung eines zweiten Rückstands eingedampft.
  • Dieser Rückstand kann dann z.B. aus Methanol umkristallisiert werden. Die Benzimidazol-Verbindung wird durch Abfiltrieren oder Zentrifugieren isoliert.
  • Die 5(6)-Isomeren werden durch fraktionierte Kristallisation oder durch Säulenchromatographie getrennt. Normalerweise kristallisiert das 6-Isomer zuerst aus der Lösung des Gemisches aus.
  • Die Thiazolinyl-benzimidazol-Verbindungen, worin R C1-C4-Acyl bedeutet, können durch Umsetzung von 1-Thiazolinyl-2-amino-5(6)-subst.-benzimidazolen, hergestellt wie oben, mit den Anhydriden von Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure oder dem gemischten Anhydrid aus Ameisensäure und Essigsäure, Propionsäure oder Buttersäure hergestellt werden; oder wenn R Formyl bedeutet, durch Umsetzung des gemischten Anhydrids aus Ameisensäure und Essigsäure.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der Verbindungen der Formel (I). Der Ausdruck "m/e", der bei der Charakterisierung der Produkte verwendet wird, bedeutet das Masse-zu-Ladungs-Verhältnis der Ionen, die im Massenspektrum der Produkte auftreten. Im allgemeinen entsprechen die Werte den Molekulargewichten der Hauptpeaks.
  • Ausführungsbeispiel 1 4 g (12,4 mMol) 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-ben zoylbenzimidazol werden zu 1000 ml Tetrahydrofuran unter Stickstoff bei einer Temperatur von -10°C gegeben. Zu der Lösung gibt man tropfenweise unter Stickstoff 50 ml (1,6 Mol) n-Butyllithium in Hexan. Die Temperatur steigt auf -50C. Die Temperatur der Lösung wird 1 h bei -5 bis 100 C gehalten.
  • Die Lösung kann sich auf 25°C erwärmen und wird 3 h bei dieser Temperatur gehalten. Die Lösung wird in 1 1 Wasser gegossen, eingedampft, mit Tetrahydrofuran gewaschen und filtriert; man erhält 4,56 g 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(ahydroxy-a-n-butylbenzyl)-benzimidazol, Fp. 206 bis 2090C, als weißen Feststoff.
  • Ausführungsbeispiel 2 2 g (5,26 mMol) 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(ahydroxy-α-n-butylbenzyl)-benzimidazol werden in 250 ml Chloroform gelöst. Zu der Lösung gibt man 1,3 g p-Toluolsulfonsäure hinzu. Das Gemisch wird 1,5 h am Rückfluß erwärmt. Das Gemisch wird auf 25°C abgekUhlt, zweimal mit gesättigtem wäßrigem Natriumcarbonat gewaschen, getrocknet und eingedampft; man erhält 900 mg 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(α-hydroxy-α benzyl)-benzimidazol, Fp. 177 bis 1790C.
  • AusfUhruwsbeisiel 3 Man arbeitet, wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet 3edoch 5,0 g (15,5 mMol) 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-benzoylbenzimidazol, 500 ml Tetrahydrofuran und 50 ml (2,1 Mol in Diäthyläther) Isopropylmagnesiumbromid; man erhält 1,24 g 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(a-hydroxy-«-isopropylbenzyl)-benzimidazol, Fp. 212 bis 2150C.
  • Ausführungsbeispiel 4 Man arbeitet, wie in Beispiel 2 beschrieben, verwendet jedoch 1,2 g 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(α-hydroxy-α isopropylbenzyl)-benzimidazol, 250 ml Chloroform und 1,3 g p-Toluolsulfonsäure; man erhält 280 mg 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(α-isopropylidenbenzyl)-benzimidazol, Fp. 242 bis 2450C (Zers.).
  • Ausführungsbeisiel 5 Man arbeitet, wie in Beispiel 1 beschrieben, verwendet jedoch 2,0 g (6,22 mMol) 1-(Thiazolin-2-yl)-2->mino-6-benzoyl-benzimidazol, 23 ml (1,25 Mol in Benzol) Äthyllithium und 500 ml Tetrahydrofuran; man erhält 2,5 g 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(α-hydroxy-α-äthylbenzyl)-benzimidazol, Fp. 106 bis 208°C, m/e 352.
  • AusfUhrungsbeisiel 6 Man arbeitet, wie in Beispiel 2 beschrieben, verwendet jedoch 1 g 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(α-hydroxy-α-äthylbenzyl)-benzimidazol, 0,7 g p-Toluolsulfonsäure und 100 ml Chloroform; man erhält 700 mg Rohprodukt. Das Rohprodukt wird aus Äthylacetat uskristallisiert; man erhält 300 mg 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(«-äthylidenbenzyl)-benzimidazol, Fp.186 bis 1870C; dann Wiederverfestigung und Schmelzen bei 211 0C, m/e 352.
  • Untersuchungsmethoden Nierenzellen (BSC-1) oder Helazellen (5-3) afrikanischer grüner Meerkatzen läßt man bei einer Temperatur von 37°C in 25 cm3-Falconkolben in Medium 199 wachsen, das 5% inaktiviertes fötales Rinderserum (FBS), Penicillin (150 Einheiten/1 ml) und Streptomycin (150/ug/ml) enthält. Sobald zusammenhängende Monoschichten gebildet sind, entfernt man das überstehende Wachstumsmedium und gibt in jeden Kolben 0,3 ml einer geeigneten Virusverdünnung (Echovirus, Mengovirus, Coxsackievirus, Poliovirus und Rhinovirus). Nach einstündiger Absorption bei Zimmertemperatur überdeckt man die mit den Viren infizierte Zellschicht mit einem Medium, das einen Teil 196ges Ionagar Nr. 2 und einen Teil doppelstarkes Medium 199 mit FBS, Penicillin und Streptomycin, das Arzneimittel in Konzentrationen von 100, 50, 25, 12, 6, 3 und O/ug/ml aufweist, enthält. Der keinen Wirkstoff enthaltende Kolben dient als Kontrolle für die Untersuchung. Die Herstellung entsprechender Stammlösungen der Thiazolinyl- oder Thiazinyl-benzimidazolverbindungen der Formel (I) erfolgt in Dimethylsulfoxid bei einer Konzentration von 104/ug/ml. Die Kolben werden 72 h bei einer Temperatur von 37 C mit Polio-, Coxsackie-, Echo- und Mengoviren und 120 h bei 320C mit Rhinovirus inkubiert. Die Influenzaviren Ann Carbor, Maryland B, Massachusetts B, Hong Kong A, Pr-8a und Taylor C (Arten A, B) werden 72 h bei 370C unter Verwendung von MDCK-Zellen (Madin-Darby-Hundenierenzellen) inkubiert.
  • Plättchen sind an denjenigen Stellen zu sehen, an denen das Virus die Zellen infiziert hat und sich reproduziert. Zur Inaktivierung des Virus und zur Fixierung der Zellschicht auf der Oberfläche des Kolbens versetzt man jeden Kolben mit einer Lösung aus 1O%igem Formalin und 2% Natriumacetat.
  • Die Virusplättchen werden unabhängig von ihrer Größe nach Anfärben der umgebenden Zellflächen mit Kristallviolett gezählt. Die Plättchenauszählung vergleicht man bei jeder Wirkstoffkonzentration mit der Kontrollauszählung. Die Aktivität des jeweiligen Wirkstoffs wird in Form der prozentualen Plättchenreduktion oder der prozentualen Inhibierung ausgedrUckt. Als Maß für die Aktivität läßt sich wahlweise auch die durch das Symbol I50 angegebene Wirkstoffkonzentration verwenden, die die Plättchenbildung um 50% inhibiert.
  • Die bei den obigen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in Form der Inhibierung von Poliovirus Typ I ausgedrückt, da dieses Virus leicht wächst und zu übereinstimmenden Ergebnissen führt. Die Aktivität der Verbindungen der Formel (I) wird gegenüber anderen Viruskulturen wie Coxsackie (A9, A21, B5), Echovirus (Stämme 1-4), Mengo, Rhinovirus (25 Stämme), Polio (Typ I, II, III) und Influenzaviren wie Ann Arbor, Maryland B, Massachusetts B, Hong Kong A, Pr-8A und Taylor C (Typen A, B) bestimmt. Die Versuchsergebnisse für verschiedene Thiazolinyl- oder Thiazinyl-benzimidazol-Verbindungen sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
  • In der Tabelle ist in Spalte 1 die Beispielnummer der verschiedenen chemischen Beispiele aufgeführt; in der Spalte 2 ist das Isomer in der 5(6)-Stellung angegeben, und in den Spalten 3 bis 10 ist die jeweilige prozentuale Virusplättchen-Reduktion bei Wirkstoffverdünnungen von 0,75 bis 100tug/ml aufgeführt.
  • Tabelle I Polio I Plättchenreduktion durch 1-(Thaizolin-2-yl)-2-amino-5(6)-subst.-benzimidazole
    Beispiel Isomer(2) Wirkstoffkonzentration (µg/ml) (1)
    Nr. 100 50 25 12 6 3 1,5 0,75
    5 6 toxisch toxisch wenig 86 43 19 0 0
    toxisch
    1 6 " " toxisch toxisch 74 26 7 0
    3 6 " " mäßig toxisch 87 0 0 0 0
    4 6 " " " " mäßig 100 100 78 22
    toxisch
    2 6 33 0 0 0 0 0 0 0
    (1) Wirkstoffkonzentration in Mikrogramm/Milliliter
    (2) die Zahl 5 oder 6 bedeutet das entsprechende Isomer
    Die Thiazolinylbenzimidazol-Verbindungen werden sowohl als reine Verbindungen als auch als Isomerengemische geprüft. Beide Isomeren inhibieren das Viruswachstum; das 6-Isomer ist im allgemeinen aktiver als das 5-Isomer.
  • Die Verbindungen der Formel (I) unterdrücken im allgemeinen das Wachstum verschiedener Viren, wenn sie zu dem Medium zugegeben, indem das Virus gezüchtet wird. Die Verbindungen der Formel (I) können daher in wäßrigen Lösungen, bevorzugt mit einem oberflächenaktiven Mittel, zur Dekontaminierung von Oberflächen verwendet werden, auf denen Polio-, Coxsackie-, Rhino- und Influenzaviren vorhanden sind, wie z.B.
  • Krankenhaus-Glastbfaren, Krankenhausarbeitsflächen und ähnliche Flächen, die zur Herstellung von Nahrungsmitteln verwendet werden.
  • l'ie erfindungsgemäßen Verbindungen können warmblUtigen Tieren und Menschen in einer Dosis von 1 bis 300 mg/kg Tierkörpergewicht oral verabreicht werden. Die Verabreichung kann bedarfweise periodisch wiederholt werden. Im allgemeinen wird die antivirale Verbindung alle 4 bis 6 Stunden verabreicht.
  • Bevorzugt werden die Verbindungen der Formel (I) zusammen mit einem oder mehreren, für die besondere Art der Verabreichung geeigneten Adjuvantien verwendet. Im Falle der oralen Verabreichung wird die Verbindung mit pharmazeutischen Verdünnungsmitteln oder Trägern wie Lactose, Saccharose, Stärkepulver, Cellulose, Talk, Magnesiumstearat, Magnesiumoxid, Calciumsulfat Akazienpulver, Gelatine, Natriumalginat, Natriumbenzoat und Stearinsäure modifiziert. Zubereitungen dieser Art lassen sich für entsprechende Verabreichungszwecke als Tabletten oder eingeschlossen in Kapseln formulieren. Darüberhinaus können die erfindungsgemäßen Verbindungen auch parenteral verabreicht werden.
  • Die Verbindungen können ebenfalls mit einer Flüssigkeit vermischt und in Form von Nasentropfen verabreicht werden oder als Intranasalspray verwendet werden.

Claims (4)

  1. Patentansprüche do Verbindungen nach Patent . ... .*. (Patentanmeldung P 26 38 553.5), insbesondere eine Verbindung der allgemeinen Formel in der R Wasserstoff oder C1-C4-Acyl bedeutet, bedeutet, in der R2 für C1-C3 Alkyl, (C3-C6-Cycloalkyl)-methyl, (C3-C6-Cycloalkyl)-äthyl, Thienyl oder Phenyl steht; R3 für C1-C7-Alkyl steht, R4 für C1-C7-Alkyliden steht; und R1 in der 5- oder 6-Stellung steht.
  2. 2. Verbindung nach Anspruch 1, worin R Wasserstoff und R2 Phenyl bedeuten.
  3. 3. Verbindungen nach Anspruch 1: 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(a-hydroxy-a-n-butylbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(α-n-butylindenbenzylbenzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(a-hydroxy-a-isopropylbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(«-isopropylidenbenzyl)-benzimidazol, 1 - (Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(a-hydroxy-a-äthylbenzyl)-benzimidazol, 1-(Thiazolin-2-yl)-2-amino-6-(a-äthylidenbenzyl)-benzimidazol.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel worin R2 die in Anspruch 1 gegebene Bedeutung besitzt, mit einem C1 -C7-Alkylmagnesiumhalogenid oder C1 -C7-Alkyllithium umsetzt, anschließend zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I), worin R1 bedeutet, hydrolysiert, gegebenenfalls alr Herstellung von Verbindungen der Formel (I), worin R1 bedeutet, dehydratisiert und/oder anschließend zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I), worin R C1-C4-Acyl bedeutet, acyliert.
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