DE2706181A1 - Verfahren zur bewuchshinderung an fahrzeugen - Google Patents
Verfahren zur bewuchshinderung an fahrzeugenInfo
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Description
PATtNTANWMi-Tc
• MÖNCHEN 80 · MAUEnK1RChEHSTR. 4β
Anwaltsakte 27 868 14. Februar 1977
Oystein Rasmussen,
Hosleveien 119, 1340 Bekkestua, Norwegen
Verfahren zur Bewuchshinderung an Fahrzeugen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermeidung von Bewuchs und Korrosion an Fahrzeugen durch Auftragen eines Wachsbelages
an den sich unter Wasser befindenden Schiffsflächen, ggf. auf einer
Zwischenschicht aus einem bewuchshindernden Werkstoff.
Das häufigst eingesetzte Verfahren zur Bewuchshinderung an den sich unter Wasser befindenden Flächen eines Fahrzeuges ist das
Auftragen eines eine bewuchshindernde Substanz enthaltenden Belages. Indessen hat es sich erwiesen, dass unter ungünstigen Umständen trotzdem
ein Bewuchs verhältnismässig rasch auch an diesen Belägen entstehen kann, was die Fahrtgeschwindigkeit herabsetzen oder die Brennstoff
kosten erhöhen kann. Es wurden daher Bürstensysteme zum regelmässigen
Bürsten der Unterwasserflächen zur Entfernung des Bewuchses entwickelt. Im praktischen Fall hat es sich indessen erwiesen, dass verhältnismässig
bald nach derartigem Bürsten wieder ein Bewuchs an der Oberfläche entsteht.
Es wurden auch Versuche mit einer Neuaktivierungsmethode für
bewuchshindernde Beläge durchgeführt, wobei die äusserste Schicht des
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Belages mit starren Bürsten abgeschabt und somit eine innere Schicht
des bewuchshindernden Mittels freigelegt wird, damit die Giftstoffe
wieder an der Belagoberfläche wirksam werden können. Dabei wird aber auch ein Teil der Giftstoffe im Anstrichfilm abgebürstet, sinkt zum
Mehresboden ab und verunreinigt dort die Umgebungen. Das gleiche gilt beim Anstrichauftragen im Dock, wo Anstrichreste beim Ablauf
des Fahrzeuges ins Wasser gespült werden.
In den letzteren Jahren wurden neue bewuchshindernde Systeme entwickelt, die sich auf den Einsatz von Wachs basieren, wobei entweder
Wachs allein eingesetzt wird, da das Wachs an sich eine gewisse bewuchshindernde Wirkung hat, oder wo dem Wachs bewuchstilgende
Mittel zugesetzt wurden. Diese Systeme haben u.a. den Vorteil, dass bei dem Einsatz zum Schutz eines Fahrzeuges das lange still liegt
und infolgedessen einem starken Bewuchs ausgesetzt ist, der gesamte Wachsbelag mittels Spülen oder Bürsten entfernt werden kann. Bei
üblichem Betrieb kann ein eventuell festgefressener Bewuchs auch viel leichter als bei bisher bekannten Belägen entfernt werden, weil
die Wurzeln, insbesondere bei Algenbewuchs nicht sehr tief in den Belag eindringen, sondern an der Oberfläche verbleiben. Bei den üblichen
bewuchshindernden Anstrichbelägen ist es beim Bürsten nicht gelungen, die Wurzeln zu entfernen, so dass man eigentlich nur das
an der Schiffseite heranwachsende "Gras" geschnitten hat.
Es erweist sich, dass Fahrzeuge unter den heutigen Verhältnissen oft entweder wegen fehlender Last oder Anhäufung von Gütern in den
Hafen längere Zeit still liegen. Wenn.^ein Fahrzeug längere Zeit still
liegt, führt dies zu stärkerem Bewuchs, so dass Dockung früher als üblich erforderlich wird. Auch bei Fahrzeugen in Auflage entsteht oft
ein stärkerer Bewuchs als im Normalbetrieb. Probleme dieser Art haben sich besonders in den letzten Jahren geltend gemacht,ohne dass man
eine befriedigende Lösung finden konnte.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist somit die Schaffung eines Verfahrens zum Schützen der Fahrzeuge gegen Bewuchs und Korrosion,
mit welchem die erwähnten Probleme gelöst werden. Ein weiterer Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Schutzsystems welches auch
im üblichen Betrieb einen besseren Schutz mit längerer Dauer als bekannt gewährt.
Dieser Zweck wird erfindungsgemäss mit einem von den bekannten
Systemen mit Auftragung eines Wachsbelages an den Unterwasserflächen
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des Fahrzeuges ausgehenden Verfahren erzielt, welches Verfahren erfindungsgemäss
durch die in den Ansprüchen angegebenen Merkmalen gekennzeichnet ist. Bei dem erfindungsgemässen Verfahren ist man von
der Erkenntnis ausgegangen, dass Wachs mit unterschiedlichen Schmelzpunkten und Härtegraden herstellbar ist. Man hat ferner die Möglichkeiten
die darin liegen, dass die Schmelztemperaturen des Wachses unter 1000C liegen, derart ausgenützt, dass das an Bord der meisten
Fahrzeuge erzeugbare Heisswasser oder entsprechender Dampf eingesetzt wird. Durch Einstellen der richtigen Wassertemperatur kann man ganz
einfach eine Wachsschicht an der Fahrzeugseite abschmelzen, indem eine hinreichende Wärmemenge für das Schmelzen zugeführt wird. Derart
kann auch der Wachsbelag unter dem Wasser abgespült werden, indem der Wasserstrahl z.B. in einen nach aussen geschlossenen Raum mit Überdruck
geführt wird. Durch die richtige Einstellung kann somit eine bestimmte Wärmemenge für das Schmelzen einer Schicht mit einer bestimmten
Schmelztemperatur zugeführt werden, ohne dass Schichten mit höherer Schmelztemperatur entfernt werden. Eine andere Möglichkeit der Wachsentfernung
liegt im Bürsten, wobei ein Bürstendruck oder eine Bürstenhärte entsprechend der Härte des Wachses eingesetzt wird, so dass
innerhalb vorgesehene, härtere Wachsschichten nicht angegriffen werden. Eine Kombination der beiden Möglichkeiten kann ebenfalls ausgenützt
werden. Man kann derart eine Wachsschicht nach der anderen entfernen und somit in regelmässigen Zeitintervallen eine ganz neue Oberfläche
am Fahrzeugrumpf unter dem Wasser freilegen. Da sich die Wurzeln des
Algenbewuchses wie erwähnt nur in der Wachsoberfläche festgesetzt haben,
wird ein beginnender Bewuchs gleichzeitig völlig entfernt, dies im Gegensatz zu dem Verhalten beim Bürsten eines üblichen bewuchshindernden
Belages, wo die Wurzeln stecken bleiben. Es wird somit eine weitaus mehr wirksame Reinigung der Oberfläche erzielt.
Beim Einsatz von Wachs besteht auch der Vorteil, dass man die Verunreinigung der Umgebungen beschränken kann. Wachs ist leichter
als Wasser und schwimmt somit an der Wasseroberfläche, wo es mit einer
Schwimmbalkenvorrichtung gesammelt werden kann. Dies ist somit unabhängig davon, ob dem Wachs ein bewuchstilgendes Mittel zugesetzt wurde
möglich, weil der gesamte von der Fahrzeugseite entfernte Belag derart leicht gesammelt und entfernt werden kann.
Das Wachs wird beispielsweise in 50 /u starken Schichten
aufgetragen. Es können z.B. sechs Schichten aufgetragen werden und es dürfte erfahrungsgemäss genügen, dass je eine Schicht im Jahr entfernt
wird. Somit ergibt sich ein Schutz für sechs Jahre ohne nennenswerten
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Bewuchs der Fahrzeugseiten. Zusätzlich kann unter den Wachsschichten
eine Schicht aus einer üblichen bewuchshindernden Substanz aufgetragen sein, welche eine weitere Verlängerung der Schutzdauer ergibt.
Das Wachs kann in einer beliebigen geeigneten Weise aufgetragen
werden, z.B. in der Form einer Schmelze oder in der Form einer Dispersion, Emulsion oder dergl. mittels Aufspritzen. Zweckmässigerweise
wartet man beim Auftragen der Schichten bis die untere Schicht erstarrt ist, ehe eine neue Schicht aufgetragen wird, aber
es ist auch möglich, die Schichten bei raschem Auftragen mehrerer Schichten nacheinander in einander übergehen zu lassen. Zur Zeitersparnis
kann eine Ausrüstung eingesetzt werden, mit welcher mehrere Schichten unmittelbar nacheinander aufgetragen werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Beispiel 1
Beispiel 1
Am Unterwasserrumpf eines Fahrzeuges wird mittels Spritzen eine Wachsdispersion aus einem Mikrowachs mit Schmelzpunkt 71°C aufgetragen.
Auf dieser Schicht werden mittels Spritzen weitere Schichten aus Paraffinwachs mit Schmelzpunkten 61°C, 55°C, 500C bzw. 45°C aufgetragen.
Nach einem einjährigen Betrieb des Schiffes wird der Unterwasserrumpf
mit heissem vom eigenen System des Fahrzeuges entnommenen Wasser.gespült. Das Spülen wird von einem Taucher durchgeführt, wobei
die Wasserfläche zwischen 45 C und 50 C beim Anschlag an die Fläche gehalten wird. Die ausserste Paraffinwachsschicht schmilzt dabei und
löst sich mit dem Bewuchs von der Fahrzeugseite. Diese Behandlung wird jedes Jahr einmal wiederholt, oder jedes Mal wenn man beobachtet hat,
dass der Bewuchs zu stark ist. Die Wassertemperatur, d.h. die zugeführte Wärmemenge wird bei jeder Behandlung entsprechend der Erhöhung des
Schnäzpunktes der aussenliegenden Wachsschicht erhöht. Nach fünf Jahren
sind sämtliche Wachsschichten entfernt, und eine darunterliegende Belag-Schicht aus einem bewuchshindernden Mittel üblicher Art ist freigelegt
und bildet eine letzte Schutzperiode.
Beispiel 2
Beispiel 2
Die Unterwasserflächen eines Fahrzeuges werden entsprechend
Beispiel 1 mit sechs Schichten aus Wachs unterschiedlicher Härte belegt, wobei die Härte als Nadeleindringungsfaktor bei 25°C definiert
ist. Die innerste Schicht hat somit einen Nadeleindringungsfaktor 5
und die darauffolgenden Schichten 11, 18, 30, 40 bzw. 100. Nach einem
ersten Bewuchs wurd die äussere Wachsschicht mittels Bürsten entfernt,
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wobei Bürsten der beim Bürsten von Schiffen üblichen Art verwendet
werden. Der Bürstendruck oder die Bürstenhärte wird entsprechend der Härte der äusseren Wachsschicht eingestellt. Dieses Verfahren
wird sechs Mal wiederholt/ worauf das Fahrzeug erneut mit einem neuen System belegt werden muss.
Es ist zu bemerken, dass bei dem Auftragen des Systems darauf zu achten ist, dass ein System benützt wird, welches in Übereinstincnung
mit den Verhältnissen, wo das Schiff fährt ist, derart, dass man z.B. für tropische Fahrwasser in dem Bereich zwischen der Leichtladelinie
und Tiefladelinie des Schiffsrumpfes ein Wachs verwendet wird,
der nicht unter etwa 58-600C schmilzt.
Es ist auch zu bemerken, dass es selbstverständlich auch möglich ist, mehrere Schichten auf einmal zu entfernen, falls dies
aus irgendeinem Grund wünschenswert wäre.
Beispiel 3
Beispiel 3
Die Auftragung wird entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, abgesehen
davon, dass die erste Schicht durch Aufspritzen eines mikrokristallinischen Wachses in geschmolzenem Zustand aufgetragen wird.
Derart wird eine besonders gute Adhesion an der Unterlage erzielt.
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Claims (9)
- Patentansprüchel.J Verfahren zum Schutz eines Fahrzeuges gegen Bewuchs undorrosion durch Auftragen eines Wachsbelages an der Unterwasserfläche des Fahrzeuges, ggf. auf einer Zwischenschicht aus einem bewuchshindernden Mittels, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterwasserfläche mehrere übereinanderliegede Schichten aus Wachsbelägen mit stufenweise abnehmendem Schmelzpunkt und/oder abnehmender Härte aufgetragen werden, derart, dass die Schichten bei Bewuchs an der Oberfläche nach und nach entfernt
werden können. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichten einzeln aufgetragen bzw.
gegebenenfalls einzeln entfernt werden. - 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Wachsschicht eingesetzt
wird, der bewuchshindernde Mittel zugesetzt sind. - 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsbeläge in geschmolzenem Zustand aufgetragen werden.
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsbeläge mittels Aufspritzen aufgetragen werden.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsbeläge als Dispersion, Emulsion oder dergl. aufgetragen werden.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsbeläge mittels Bürsten entfernt werden, wobei der Bürstendruck entsprechend der Härte des jeweiligen äusseren Belages eingestellt wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsbeläge mittels Spülen mit warmen Wasser oder Dampf entfernt werden, wobei Temperatur und zugeführte Menge entsprechend der zum Schmelzen des jeweiligen äusseren
Belages erforderlichen Wärmemenge angepasst werden. - 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wachsbeläge in Schichten mit einem
Schmelztemperaturabstand von mindestens 2 C, vorzugsweise 5 C bis 10 C aufgetragen werden.709837/0635ORIGINAL INSPECTED
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