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Verfahren und Vorrichtung zum
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Herstellen von Faserstoffbahnen Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Herstellen von Faserstoffbahnen, die auf einer Trägerschicht abgelegt sind sowie
eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
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Bahnen aus mehr oder weniger lose geschütteten Fasern, die auf einer
Trägerschicht aus Papier, insbesondere Tissue, Vliesstoff oder auch Folie abgelegt
sind, werden insbesondere im Hygienebereich benötigt. Sie dienen dort zur Herstellung
von Krankenunterlagen, Damenbinden, Kinderwindeln oder ähnlichen Erzeugnissen. Der
Faserstoffbahn selbst kommt in diesen Erzeugnissen die Rolle des Saugstoffes zu.
Sie besteht in aller Regel aus kurzfaserigen Zellstofflocken, der aber gegebenenfalls
auch Anteile längerer Fasern zugemischt sein können. Zur Modifikation des Saugverhaltens
ist es bekannt, derartigen Bahnen auch andere Saugstoffe, etwa sogenannte Quellstoffe,
zuzusetzen, die auf der Basis von Polyacrylaten, sulfonierten Polystyrolen und ähnlichen
Stoffen aufgebaut sind.
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Zur Herstellung derartiger Faserstoffbahnen wird im allgemeinen so
vorgegangen, daß der in Platten- oder Bandform angelieferte Zellstoff mechanisch
zerfasert und dann mit Hilfe eines Luftstromes auf einem endlosen
umlaufenden
Siebband abgelegt wird. Soll als Unterlage für die so erzeugte Faserstoffbahn eine
Folie oder eine stärkere Tissueschicht verwendet werden, so ist es erforderlich,
die auf dem Sieb gebildete Faserstoffbahn vom Sieb abzunehmen, sie auf ein Transportband
zu überführen und sie dabei auf die gewünschte Unterlegebahn zu bringen. Es geschieht
dies bei bekannten Vorrichtungen dadurch, daß die Bahn vom Sieb abgehoben und alsdann
mit Hilfe eines Leitbleches auf das unmittelbar benachbarte Transportband gegeben
wird.
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In dem kurzen Bereich zwischen Sieb und Transportband muß die Bahn
aufgrund ihrer Eigenfestigkeit zusammenhalten. Es liegt auf der Hand, daß die tibergabestation
die kritische Stelle in der gesamten Vorrichtung ist.
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Insbesondere bei kurzfaserigen Flocken kommt es immer wieder vor,
daß die Bahn stärker am Sieb haftet, so daß eine vollständige Ablösung mit Hilfe
der vorbekannten Vorrichtungen nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Bahnübergabe
für derartige trockengelegte Fasorstoffbahnen, insbesondere für-solche mit hohem
Kurzfaseranteil vorzuschlagen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Faserstoffbahn
vom Siebband mit Hilfe eines durch das Sieb geleiteten Luftstromes abgelöst wird.
ttberraschenderweise hat sich gezeigt, daß eine derartige Ablösung bei allen in
Betracht kommenden Produktionsgeschwindigkeiten weitgehend problemlos durchzuführen
ist. Die Ablösung findet trotz der hohen Luftdurchlässigkeit, die derartige Faserstoffbahnen
aufweisen, vollständig und kontinuierlich statt.
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Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgeschlagen,
die hinsichtlich Siebführung und Bahnbildung mit den bekannten Vorrichtungen übereinstimmt.
Sie weist ein endloses umlaufendes Sieb auf, das über mehrere Walzen zum Antrieb
und zur Umlenkung geführt ist. Desweiteren ist eine Faserstoffablegestation sowie
ein die entstandene Faserstoffbahn aufnehmendes und weiterführendes Transportband
vorhanden, welches in unmittelbarer Nähe des Siebes angeordnet ist. Auf die Oberfläche
des Transportbandes läuft kontinuierlich eine Bahn aus Papier, Vliesstoff oder Folie
auf, auf die die vom Sieb abgenommene Faserstoffbahn gelegt wird. Im Bereich der
Bahnübergabe befindet sich wenigstens eine Leit- oder Umlenkwalze für das Sieb.
Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, daß die zuletzt erwähnte
Walze einen umlaufenden Lochmantel und einen stillstehenden Kern aufweist, in welchem
sich eine zum Überfühungsbereich hin gerichtete Kammer befindet, die über eine Leitung
mit einer Druckluftquelle verbunden ist. Der stillstehende Kern deckt die nicht
zum tJberführungsbereich gerichteten Teile des Lochmantels ab und sorgt auf diese
Weise dafür, daß die Luft nur in der gewünschten Richtung aus tritt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der
in der Lochwalze vorhandene Kern Vorsprünge aufweist, die unmittelbar an die Kammer
angrenzen und die sich in Walzenlängsrichtung erstrecken. Diese Vorsprünge liegen
am Innenumfang des Lochmantels an und bewirken dort die erforderliche Abdichtung
der Luft zuführungskammer.
Der Reibungswiderstand zwischen Kern
und Lochmantel wird durch diese Ausgestaltung auf ein Minimum begrenzt und es wird
doch eine hinreichende Abdichtung erzielt.
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Der Anmeldungsgegenstand wird im folgenden anhand der beigefügten
Zeichnung näher erläutert.
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Es stellen dar: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht durch eine
Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens; Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine
Uberfuhrungswalze; Fig. 3 einen vergrößerten Querschnitt der Uberführungsstelle
gemäß Fig. 1.
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Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung enthält ein endloses Siebband
1, welches in bekannter Weise aus Bronzegewebe, aber auch aus Kunststoffgewebe,
etwa Nylongewebe oder dergl. bestehen kann. Das Band ist über mehrere Walzen geführt,
von denen im dargestellten Beispiel die mit 2 bezeichneten als Umlenkwalzen und
die mit 3 bezeichnete als Umlenk- und Siebantriebswalze dient.
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Außerdem ist noch eine Umlenk- und Ubergabewalze 4 vorhanden.
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Im Bereich zwischen der Antriebswalze 3 und einer Umlenkwalze 2 ist
in bekannter Weise eine Faserablegestation 5 angeordnet. Dieser Ablegestation werden
die in bekannter Weise durch Trockenzerfaserung hergestellten Zellstofflocken in
Richtung des Pfeiles 6 mit Hilfe
eines Gas-, insbesondere Luftstromes
zugeführt. Die Trägerluft kann dabei das Sieb durchströmen und die Flocken lagern
sich auf der Oberfläche des Siebes ab.
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Da das Siebband kontinuierlich in Richtung des Pfeiles 7 bewegt wird,
werden die abgelegten Flocken aus der Station 5 herausgeführt und bilden eine schwach
zusammenhängende Faserstoffbahn 8.
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Diese Faserstoffbahn 8 wird im Bereich der Ubergabestation 9 vom Siebband
abgelöst und einem in unmittelbarer Nähe angeordneten, ebenfalls endlosen und mit
gleicher Geschwindigkeit umlaufenden Transportband 10 zugeführt. Auf das Transportband
läuft kontinuierlich eine Bahn 11 auf, die von einer Vorratsrolle 12 abgezogen wird.
Bei dieser Bahn kann es sich um Papier, vorzugsweise Tissue, handeln, es kann aber
auch Vliesstoff oder Kunststoffolie verwendet werden. Die Faserstoffbahn 8 wird
auf die Bahn 11 gelegt und kann dem Transportband 10 bei 13 zu beliebiger Weiterverarbeitung
entnommen werden.
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Die kritische Stelle der Vorrichtung ist die Ubergabestation 9. Um
die Übergabe der empfindlichen Faserstoffbahn 8 störungsfrei ermöglichen zu können,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Übergabewalze 4 einen umlaufenden Lochmantel
14 und einen stillstehenden Kern 15 aufweist. Im Kern 15 befindet sich eine zum
ttberführungsbereich 9 hin gerichtete Kammer 16, die über eine Leitung 17 mit einer
Druckluftquelle verbunden ist. Die nicht zum Ub-rfUhrungsb-reich gerichteten Teile
des Lochmantels werden vom Kern 15 abgedeckt, so
daß dort keine
Luft austreten kann. Die aus der Kammer 16 austretende Luft bewirkt zweierlei: zum
einen löst sie die Faserstoffbahn 8 aus den Maschen des Siebes, so daß die Bahn
leicht und sicher abgezogen werden kann; zum anderen erzeugt die Luft im Uberführungsbereich
9 einen geringfügigen Ueberdruck, der die Faserstoffbahn in diesem kritischen Bereich
trägt und sie so entlastet.
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Die Ubergabewalze 4 ist in Fig. 2 im Längsschnitt dargestellt. Es
ist erkennbar, daß die Walse aus einem umlaufenden Lochmantel 14 mit zahlreichen
Löchern 18 sowie einem feststehenden Kern 15 besteht. Der Kern 15 ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel auf einer Hohlwelle 19 gelagert, deren Innenbohrung 20 wenigstens
einseitig nach außen geführt und dort mit einem Druckluftanschluß 21 versehen ist.
Über diesen Anschluß wird Druckluft von einer nicht dargestellten Druckluftquelle
zugeführt.
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Desweiteren sind auf die Hohlwelle 19 Lager 22 aufgezogen, die den
Lochmantel 14 tragen und dessen Umlauf ermöglichen.
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Die in den Kern 15 eingearbeitete Kammer 16 ist sowohl radial wie
auch längsaxial begrenzt, um die durch diese Kammer zugeführte Druckluft zielgenau
an die Überführungsstelle 9 zu leiten. Die längsaxiale Begrenzung erfolgt durch
Abschlußstücke 23, die Begrenzung in Umfangsrichtung durch Vorsprünge 24 (Fig. 3),
die beide
dichtend am Innenumfang des Lochmantels 14 anliegen.
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Im Bereich zwischen den Vorsprtingen 24 und gegenüber der Kammer 16
liegt der Kern 15 nicht am Mantel 14 an, um die Reibung zwischen Mantel und Kern
auf ein Minimum zu reduzieren.