DE2703680B2 - Auftragsvorrichtung für fließfähige, aufschäumende Reaktionsmasse - Google Patents
Auftragsvorrichtung für fließfähige, aufschäumende ReaktionsmasseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Auftragsvorrichtung für fließfähige, aufschäumbare Reaktionsmassen zur Herstellung
von Polyurethanschaum mit einem quer zu einer in Aufschäumrichtung bewegten Unterlage
angeordneten und sich über die gesamte Breite der Unterlage erstreckenden, seitlich abgeschlossenen
Gießbalken, aus dem das über Zuführungsleitungen zugeführte Reaktionsgemisch gleichmäßig über die
gesamte Breite der Unterlage ausströmt
Eine derartige Auftragsvorrichtung ist aus eier US-PS
38 32 099 bekannt Danach tritt das Reaktionsgemisch aus zwei von der Mischkammer kommenden Zuführungsleitungen
in einen nach oben offenen Trog ein, der dicht oberhalb der bewegten Unterlage geführt ist In
diesem Trog breitet sich das Reaktionsgemisch nach beiden Seiten aus und läuft dann über eine Überlaufkante
auf die Papierbahn ab. Durch die freie Ausbreitung
to des Reaktionsgemisches in dem Trog nach beiden Seiten unter Luftzufuhr beginnt die Reaktionsmasse
jedoch bereits auszureagieren, und zwar proportional zu ihrer Verweildauer vom Austritt aus den Zuführungsleitungen bis auf die Papierbahn. Dadurch erhält man
beim Auftreffen auf die Papierbahn Reaktionsteile unterschiedlichen Alters and unterschiedlicher Vorreaktion,
so daß der entstehende Schaum nicht ganz homogen ist.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Auftragsvorrichtung zu schaffen, bei der
die Reaktionsmasse gleichmäßig über die gesamte Breite der Unterlage verteilt wird, bei dem aber
praktisch alle Partikel der Reaktionsmasse über die gesamte Breite vom punktförmigen Mischkopf her die
genau gleiche Zeit bis zum Auftrag auf die Papierbahn gebraucht haben, damit sie sich im gleichen Reaktionsstadium befinden, so daß eine einheitliche Schaumqualität
erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß
μ vorgesehen, daß der dicht über der bewegten Unterlage
gehaltene Gießbalken aus zwei konzentrisch und mit Abstand zueinander angeordneten Rohren besteht, daß
mindestens eine Zuführungsleitung radial in eine vom inneren Rohr gebildeten Kammer einmündet, deren
lichte Weite mit zunehmender Entfernung von der Einmündung der Zuführungsleitung abnimmt, daß das
innere Rohr an der höchsten Stelle Überlauföffnungen zum Übertritt der Reaktionsmasse in eine vom äußeren
und innei en Rohr gebildeten Kammer aufweist, wobei
■to der Querschnitt der Überlauföffnungen mit zunehmender
Entfernung von der Einmündung der Zuführungsleitung zunimmt und daß das äußere Rohr an seiner
tiefsten Stelle mit durchgehenden, schlitzförmigen Auslaßöffnungen versehen'ist.
Durch diese Ausbildung der Auftragsvorrichtung werden innerhalb des Gießbalkens die Teilchen, die den
weitesten Weg bis zum äußeren Rand der Papierbahn zurücklegen müssen, auch erheblich schneller gefördert,
als die Teilchen, die für ihren Austritt aus dem Gießbalken nur einen kurzen Weg benötigen.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen genannt.
Anhand einer schematischen Zeichnung sind Aufbau und Wirkungsweise eines Ausführungsbeispiels nach
der Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 die schematische Darstellung einer Gesamtanlage zur Herstellung von Schaumstoffblöcken in
Seitenansicht,
F i g. 2 eine Gesamtansicht der Anlage von vorn,
F i g. 2 eine Gesamtansicht der Anlage von vorn,
F i g. 3 den Gießbalken im Längsschnitt,
F i g. 4 einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie IV-IV nach F i g. 3 und
F i g. 5 einen Querschnitt entsprechend der Schnittlinie V-V nach F i g. 3.
Wie aus den F i g. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht die
Verschäumungsanlage aus einem umlaufenden Transportband 9, auf das auf einer Seite von dem Gießbalken
17 die aufzuschäumende Reaktionsmasse aufsetrassn
wird Der Gießbalken 17 wird dabei über zwei Vorratsbehälter 16 und den Zentralzulauf 11 gespeist
Bei größerer Höhe der herzustellenden Platten oder Blöcke sind seitlich des Transportbandes 9 noch
mitlaufende Seitenbänder 15 oder Sekenabdeckungen vorgesehen.
In Fig.3 ist der Gießbalken im Längsschnitt
dargestellt Der Gießbalken 17 besteht dabei aus einem äußeren Rohr 2 und einem inneren Rohr 3, die
konzentrisch und mit Abstand zueinander angeordnet sind Vom Zentralzulauf 11 — der von einem
Regelventil 12 gesteuert wird — gehen nach dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei gleich lange
Zuführungsleitungen 1 aus, die über Kupplungsstücke 19 mit dem Gießbalken 17 verbunden sind und deren
Auslässe in die vom inneren Rohr 3 gebildete Kammer 18 einmünden. In diese innere Kammer 18 sind von der
Einführung der Zuführungsleitungen 1 ansteigende, keilförmige Einsätze 5 und 6 angeordnet, die den lichten
Querschnitt der Kammer 18 mit zunehmender Entfernung von den Zuführungsleitungen 1 verringern. An der
höchsten Stelle des inneren Rohres 3 sind Überlauföffnungen 8 vorgesehen, deren Querschnitt mit zunehmender
Entfernung von der Einmündung der Zuführungsleitungen 1 zunimmt κ
Durch den Einbau der keilförmigen Einsätze 5 und 6 und die dadurch bedingte Querschnittsverring erung,
verbunden mit zunehmender Größe der Überlauföffnungen 8 von den Zuführungsleitungen 1 aus, wird
erreicht daß die Partikel der Reaktionsmasse, die in der so
inneren Kammer 18 weiter vom Einlauf entfernt sind, zunehmend beschleunigt werden und damit etwa zum
gleichen Zeitpunkt über die Überlauföffnungen 8 in die vom Zwischenraum des äußeren Rohres 2 und des
inneren Zeitpunkt 3 gebildete Kammer 10 übertreten. J5 Das somit über die gesamte Breite des Gießbalkens 17,
der seitlich mit den lösbaren Abdeckungen 4 verschlossen ist, verteilte Gemisch tritt dann über schlitzförmige
Auslaßöffnungen 7 an der tiefsten Stelle des äußeren Rohres 2 von der äußeren Kammer 10 auf die sich in
Aufschäumrichtung fortbewegende Unterlage 9 aus.
F i g. 4 zeigt einen Querschnitt durch den Gießbalken 17 im Bereich des linken, keilförmigen Einsatzes 5 mit
Blick auf die Stirnseite des Gießbalkens. Daraus ist ersichtlich, daß der Querschnitt der inneren Kammer 18
innerhalb des inneren Rohres 3 durch den keilförmigen Einsatz 5 bereits in seinem Querschnitt geringfügig
verengt ist. Über die Überlauföffnung 8 an der höchsten Stelle des Rohres 3 tritt dann das Gemisch in die äußere
Kammer 10 zwischen den Rohren 2 und 3 über und von hier aus über die in Aufschäumrichtung schräg
geneigten Auslaßöffnungen 7 auf das hier nicht näher dargestellte Transportband 9 aus.
F i g. 5 zeigt einen Querschnitt durch den Gießbalken 17 im Bereich des keilförmigen Einsatzes C mit Blick auf
die Mitte des Gießbalkens, jedoch in einem Bereich oder eine obere Überlauföffnung. Hierbei ist in Auftragrichtung
vor der Auslaßöffnung 7 eine flexible Schürze 13 angeordnet, die ein eventuelles Zurücklaufen der
Reaktionsmasse hinter den Gießbalken 17 verhindern solL
Mit der erfindungsgemäßen Auftragsvorrichtung wird also erreicht daß bei einer gleichmäßigen
Verteilung der Reaktionsmasse über die gesamte Bandbreite aus dem Gießbalken an jeder Stelle
Reaktionsmasse gleichen Alters austritt d. h. über die gesamte Breite des Gießbalkens gesehen, haben alle
Teilchen die gleiche Zeit für den Weg von der zentralen Mischkammer zur jeweiligen Auslaßöffnung benötigt
Dies wird durch die beschriebene unterschiedliche Geschwindigkeitsverteilung innerhalb der inneren
Kammer bewirkt Damit ergibt sich ein Schaumstoff einheitlicher Konsistenz und Qualität und eine weitgehende
Vermeidung von Schlieren oder Lunkern. Mit dieser Auftragsvorrichtung ist darüber hinaus eine
schnelle Farbänderung und auch eine sofortige Rezepturänderung während des laufenden Auftrags der
Reaktionsmasse möglich, da es kaum zu einer Vermischung von alter und neuer Reaktionsmasse
kommt.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Auftragsvorrichtung nicht zu Verstopfungen neigt, da die
Überlauföffnungen, die die innere mit der äußeren Kammer verbinden, an der höchsten Stelle des inneren
Rohres angeordnet sind. Auf diese Weise wird sichergestellt, daß eventuell vorzeitig aufschäumende
Reaktionsmasse immer aus der inneren Kammer ausgetragen wird und es somit dort nicht zur
Aushärtung von Teilen der Reaktionsmasse kommt.
Die Auftragsvorrichtung ist dabei für die Herstellung aller Schaumstoffreaktionsmassen geeignet. Sie wird
jedoch bevorzugt für die kontinuierliche Herstellung von Polyurethanschaumstoffen für Weich-, Halbhartoder
Hartschaumstoff verwendet wobei bei der Herstellung von Hartschaum bevorzugt die üblichen
Doppeltransportbänder eingesetzt werden können.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Auftragsvorrichtung für fließfähige, aufschäumbare Reaktionsmassen zur Herstellung von Polyurethanschaum,
mit einem quer zu einer in Aufschäumrichtung bewegten Unterlage angeordneten und sich
über die gesamte Breite der Unterlage erstreckenden, seitlich abgeschlossenen Gießbalken, aus dem
das über Zuführungsleitungen zugeführte Reaktionsgemisch gleichmäßig über die gesamte Breite
der Unterlage ausströmt, dadurch gekennzeichnet, daß der dicht über der bewegten
Unterlage (9) gehaltene Gießbalken (17) aus zwei konzentrisch und mit Abstand zueinander angeordneten
Rohren (2, 3) besteht, daß mindestens eine Zuführungsleitung (1) radial in eine vom inneren
Rohr (3) gebildete Kammer (18) einmündet, deren lichte Weite mit zunehmender Entfernung von der
Einmündung der Zuführungsleitung (1) abnimmt, daß das innere Rohr (3) an der höchsten Stelle
Überlauföffnungen (8) zum Übertritt der Reaktionsmasse in eine vom äußeren und inneren Rohr (2, 3)
gebildete Kammer (10) aufweist, wobei der Querschnitt der Überlauföffnungen (8) mit zunehmender
Entfernung von der Einmündung der Zuführungsleitung (1) zunimmt und daß das äußere Rohr (2) an
seiner tiefsten Stelle mit durchgehenden, schlitzförmigen Auslaßöffnungen (7) versehen ist.
2. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßöffnungen (7) das
äußere Rohr (2) schräg durchdringen und die Schrägung in Auftragsrichtung verläuft.
3. Auftragsvorrichtung nacli Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche der äußeren Kammer (10) kleiner ist als die Querschnittsfläche
der inneren Kammer (18).
4. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß \u die innere Kammer
(18) beiderseits der Einmündung der Zuführungsleitung (1) keilförmig ansteigende Einsätze (5, 6)
eingesetzt sind.
5. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe der
Querschnittsflächen der inneren Kammer (18) beiderseits der Zuführungsleitung (1) größer ist, als
die Querschnittsfläche der zugehörigen Zulaufleitung (1).
6. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
Querschnittsfläche der äußeren Kammer (10) zur Querschnittsfläche der inneren Kammer (18) ca. 1 :5
bis 1 : 20, vorzugsweise 1:10 beträgt.
7. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Auftragsrichtung
vor den Auslaßöffnungen (7) am Gießbalken (17) eine flexible Schürze (13) angeordnet ist.
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