DE2702202A1 - Rostschutzanstrichmittel, gekennzeichnet durch die verwendung von in wasser quellbaren und loeslichen salzen hochmolekularer hydroxycarbonsaeuren, insbesondere des bariumsalzes der celluloseglykolsaeure - Google Patents
Rostschutzanstrichmittel, gekennzeichnet durch die verwendung von in wasser quellbaren und loeslichen salzen hochmolekularer hydroxycarbonsaeuren, insbesondere des bariumsalzes der celluloseglykolsaeureInfo
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Description
Prof. a. D. Dr.Martin Kühl 4000 Düsseldorf 30
Sternstrasse 1 a
Rostschutzanstrichmittel, gekennzeichnet durch die Verwendung von in Wasser quellbaren und löslichen Salzen hochmolekularer
Hydroxycarbonsäuren, insbesondere des Bariumsalzes der Celluloseglykolsäure.
Gegenstand der Erfindung sind Rostschutzanütrichmittel, die
als wirksame Bestandteile zur Unterbindung des Vorganges der Rostbildung Salze, insbesondere des Bariums, hochmolekularer
Hydroxycarbonsäuren , insbesondere der Celluloseglykolsäure, enthalten. Ziel der Erfindung ist, in den Lokalelementen auf
der Eisenoberfläche Sulfat-Ionen als unlösliches Bariumsulfat und Eisen(III)-Ionen als unlösliche Verbindungen zu fällen. Ziel
der Erfindung ist weiter, die in Wasser löslichen oder kolloidal dispergieren Fällungsmittel in streichfähigen Zubereitungen
durch die auf der Eisenoberfläche aufliegenden, trocknen oder nassen Rostschichten hindurch auf der Eisen/Rost-Grenzfläche
zur Wirkung zu bringen.
Es ist bekannt, dass die Rostbildung auf der Oberflächenvon
Gegenständen aus Eisen durch die Auflösung der Eisenatome in Lokalelementen eingeleitet wird. Hierbei wirkt die aus dem als
Verunreinigung durch Verbrennung schwefelhaltiger Brennstoffe in die liuft gelangten Schwefeldioxid durch Oxidation an Kondensationskernen
in der feuchten Luft gebildete und mit dem Tau auf der Eisenoberfläohe niedergeschlagene Schwefelsäure als Elektrolyt.
Durch die Einwirkung des durch den frei werdenden Wassertoff zu Wasserstoffperoxid reduzierten Luftsauerstoff werden in
den Lokalelementen entstandene Sisen(II)-salze zu Eisen(III)-salzen
oxidiert. Diese zerfallen bei Gegenwart der dafür erforderlichen, auf der Bisenoberfläche immer vorhandenen Menge Wasser
unter Hydrolyse zu wasserhaltigem Eisenhydroxid unter Rückbildung der freien Säure. Diese bewirkt ausgehend von den Lokalelementen
die Auflösung immer neuer Mengen Eisen.
Ss ist schon bekannt, dass man Calciumhydroxid als Rostschutzpigment
verwenden kann ( 1 ) , weil es die durch die Foren des Schutzanstrichs eindringende Schwefelsäure neutralisiert. Das
dabei entstehende Calciumsulfat besitzt aber eine wenn auch nur 0,2 % betragende Löslichkeit in Wasser und kann dadurch selbst
als elektrolyt beim i· ort gang der Korrosion an beschädigten Stellen der Schutzschicht wirken. &b wurde gefunden, dass man durch
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Zumischen der in Wasser quellbaren Bariumsalze hochuioleicularer
HytLroAyoarboasäuräa, insbesondere der Celluloseglykolsäure, das
gelöste Calciumsulfat als unlösliches Bariumsulfat fällen kann. Man kann dabei das in Wasser aufgequollene Bariumsalz der Celluloseglykolsäure
in der kolloidalen Lösung des Natriumealzes dieser Säure, dessen Anwendung als Tapetenkleister bekannt ist,
homogen verteilen und in diese Mischung das Calciumhydroxid einarbeiten. Mit dieser Zubereitung, der ggf. noch eine Dispersion
eines organischen Bindemittels mit einem nichtionogenen Emulgator zugefügt werden kann, kann man auf mehr oder weniger stark
angerostete Eisenoberflächen, auch wenn diese feucht oder regennass sind, eine Schutzschicht aufbringen, durch die die begrenzte
Schutzwirkung des Calciumhydroxids vervollständigt werden
kann. Es ist erforderlich, diese Grundschicht nach dem Trocknen durch eine wasserabweisende Deckschicht gegen Witterungeeinflüsse
zu schützen.
JSs ist gefunden worden, dass das als Zinkweiss bekannte, durch Verbrennen von verdampftem Zink erhaltene Zinkoxid oder
Zinkstaub beim Kochen in einer gesättigten Lösung von Bariumhydroxid zu Zinkhydroxid umgesetzt werden kann, und dass dieses
ebenso wie frisch gefälltes Zinkhydroxid mit dem Bariumhydroxid zusammenflockt. Dieses Fällungsprodukt, das in kaltem Wasser
schwer löslich ist, und Bariumhydroxid nur langsam abgibt, und das nicht mit dem schon bekannten kristallinen Bariumzinkat
identisch ist,( 2 ), ( 3 ), ist auf Grund seiner Löslichkeitseigenschaften
als Rostschutzpigment in wässrigen Dispersionsbindemitteln und in organischen Bindemitteln mit Srfolg angewandt
worden ( 4 )·
Ss wurde gefunden, dass man durch die Umhüllung der feinen
Einzelteilchen dieses Pigments mit dem in Wasser gequollenem Bariumsalz
der Celluloseglykolsäure deren Dispergierung in wässrigen
Dispersionen organischer Bindemittel verbessern und das Absetzen verhüten kann. Auch bei der Anwendung der Bariumverbindungen
des als synthetischer Gerbstoff bekannt gewordenen, höhermolekularen Kondensationsprodukts aus Salicylsäure und Formaldehyd
( 4 ) und der Salicylsäure selbst, in denen die Carboxylgruppen und die phenolischen Hydroxylgruppen durch Bariumionen
neutralisiert sind, als Rostschutzpigmente kann das im Wasser
aufgequollene Bariumsalz der Celluloseglykolsäure zur Verbesserung der Verteilung in wässrigen Dispersionsbindemitteln angewandt
werden.
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Die mit dem Bariumaalζ der Celluloseglykolsäure als Dispersionshilfsmittel
hergestellten Dispersionen dieser hochwirksamen Rostschutzpigaente können auf beliebig stark angerostete,
trockne wie feuchte und sogar nasse Bisenoberflächen durch Streichen oder Spritzen aufgetragen werden· Es wurde gefunden, dass
ein Zusatz des Natriumsalzes der Celluloseglykolsäure zur Stabilisierung der Dispersionen nutzlich ist. Diese Zubereitungen
sind besonders für die Beschichtung angerosteter Unterseiten von Brücken und anderen schwer zugänglichen Baukonstruktionsteilen
aus Trägern und Blechen geeignet.
Das in Wasser quellbare Bariumsalz der Celluloseglykolsäure kann auch als das Absetzen verhütendes Dispersionshilfsmittel
für die Dispersionen neutraler, Sulfat- und Eisen(III)-Ionen
tfXXfaiAtf. fällender, in Wasser wenig löslicher Rostschutzpigmente
in organischen, Estergruppen enthaltenden Bindemitteln und Lösemitteln angewandt werden.
Solche als Pigmentbestandteile für Rostschutzgrundanstrichmittel liegen in den Bariumsalzen der Aminophosphonsäuren vor
( 5) . Bs wurde gefunden, dass man mit Bariumsalzen von Hydroxyalkylaminophosphonsäuren
eine quantitative Fällung erzielen kann· Es wurde weiter gefunden, dass man mit Vorteil das schon lange
bekannte, erheblich billigere, gut kristallisierende und in Wasser wenig lösliche Barium-Kalium-Mischsalz der Hexacyanoeisen-(Il)-säure
der Zusammensetzung BaK2 Fe(CN)6 . 3 H2O ( 6 )
als Rostschutzpigment für die Anwendung in wässrigen Bindemitteldispersionen wie auoh in herkömmlichen, Estergruppen enthaltenden,
organischen Bindemitteln und Lösemitteln anwenden kann. Es wurde gefunden, dass man das Absinken der glatten Pigmentkristalle
durch Einhüllen in das in Wasser gequollene Bariumsalz der Celluloseglykolsäure verhüten kann. Durch Austausch
des Kaliums durch organische Basen, wie z.B. Phenylbiguanid , können Mischealz· dieser Basen mit Barium erhalten werden, die
eine niedrigere Dichte haben und mit Hilfe des Bariumsalzes der Celluloseglykolsäure noch leichter in der Schwebe gehalten werden.
Ss gelingt auoh, das in Wasser schwer lösliche Barium-Kaliumhexacyanoferrat(II)
in der kolloidalen Lösung des Natriumsalzes der Celluloseglykolsäure mit dem Bariumsalz dieser Säure zu umhüllen,
indem man unter Rühren Bariumnitrat zu der wässrigen Lösung zufügt. Dadurch wird eine homogene Dispersion des mit dem
dabei entstandenen Bariumsalz der Celluloseglykolsäure umhüllten Hexacyanoferrats erhalten, in der das bei der Umsetzung entstan-
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dene Natriumnitrat gelöst bleibt. Diese Dispersion kann als Grundanstrich auf mehr oder weniger stark angerostete, trockne
oder nasse Stahlbleche und Konstruktionsteile aufgetragen werden. Sie durchdringt die Rostschicht schnell, und die im Wasser
genügend vorhandenen Barium- und nexacyanoferrat-Ionen fällen die an der Grenzfläche Eisen/Rost in den .Lokalelementen gebildeten
und in der aufliegenden Rostschicht gespeicherten Sulfat- und Eisen(III)-ionen zu unlöslichem .bariumsulfat und ^erlinerblau.
Durch einen Zusatz handelsüblicher Dispersionsbindemittel mit nichtionogenen Emulgatoren Kann aie Haltbarkeit solcher
quellfähiger Grundanstriche verbessert werden. Die an der Luft schnell trocken werdende, gut haftende Grundanstrichschicht,
in der die Fällungsprodukte und das Netzwerk der Rostteilchen eingeschlossen sind, kann mit jeder beliebigen, oxidativ oder
physikalisch trocknenden Lackzubereitung gegen Witterungseinflüsse geschützt werden.
Es gelingt nach dieser Arbeitsweise auch, das für eine direkte Anwendung als Rostschutzpigment ungeeignete Bariumhydroxid
( 7 ) durch die Umhüllung mit dem wasserquellbaren oariumsalz der Celluloseglykolsäure in dessen Dispersion in der kolloidalen
Lösung des Natriumsalzes für die Anwendung in dieser Dispersion geeignet zu machen, Die in dieser wässrigen Dispersion gelösten
Barium-, Hydroxyl- und Titrationen dringen durch die Hostschicht
hindurch bis in die Lokalelemente vor und unterbrechen durchjtji
ittre Fällungsreaktionen den Rost Vorgang <, Nach dem Trocknen sind
die /J^e dispergierten Bariumhydroxidteilchen in eine leicht durch
Wasser wieder aufquellbare Haut verpackt und bilden unter dem gegen Witterungseinflüsse schützenden Deckanstrich einen Vorrat an
aktiven ionen, der im Falle einer Beschädigung der Deckschicht durch das eindringende Wasser infolge der Aufquellung der Umhüllung
wieder wirksam wird«, Durch die üähigkeit dieser Anstriche,
auch nach dem Trocknen wieder bei Aufnahme von Wasser schubweise gelöstes Bariumhydroxid in den Untergrund abzugeben, sind diese
auch für den Schutz von Sandsteinbauwerken geeignet. Das gelöste
Bariumhydroxid kann in der Tiefe des Sandsteins das durch Eindringen von Schwefelsäure dort aus dem Galciumcarbonat gebildete
Calciumsulfat in unlösliches Bariumsulfat umwandeln.
üs ist bekannt, dass witrate durch nascierenden Wasserstoff
zu Nitriten reduziert werden, und dass üiisen in wässrigen Lösung
gen von Nitriten nicht rostet. Es ist bekannt geworden, dass in Wasser schwer lösliche Nitroverbindungen eine ähnliche Wirkung
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in den Lokalelementen zeigen ( 8 ) . Genau so wird bei der Aufbringung
der Natrium- oder Bariumnitrat enthaltenden wässrigen Dispersionen durch die in die Lokalelemente eindringenden Nitrat-Ionen
der bei der Auflösung des Eisens frei werdende Wasserstoff sofort abgefangen. Der Vorgang der Rostbildung wird dadurch an
zwei verschiedenen Stellen unterbrochen.
Es wurde gefunden, dass als Oxidationsmittel zur Abfangung des nascierenden Wasserstoffs, um in den Lokalelementen die Reduktion
des Luftsauerstoffs zu Wasserstoffperoxid zu verhindern, ausser dem zu 9 % in Wasser löslichen Bariumnitrat auch noch
schwerlösliche Salze der hexacyanoeisen(III)-säure und/oder Mangandioxid
als Bestandteile des mit dem üariumoelluloseglykolat
umhüllten Pigmentgemisches angewandt werden können. Das Gemisch
der in die wasserquellbare Umhüllung eingepackten Pigmentteilchen kann nicht nur in wässrigen Bindemitteldispersionen sondern
auch in wasserfreien oder nur wenig Wasser enthaltenden organischen Bindemitteln angewandt werden. Die Zubereitungen des dafür
unter schonenden Bedingungen getrockneten Pigmentgemisches mit herkömmlichen, schnell trocknenden oder aushärtenden organischen
Bindemitteln können mit Vorteil als Reparaturlacke und
Spachtelmassen auf angerosteten und teilweise schon durchgerosteten Karosserieblechen angewandt werden.
Die beschriebenen Grundanstriche können in beliebiger Schichtdicke
aufgetragen werden. Für Gegenstände, die aggressiven Witterungseinflüssen in Industrieballungsgebieten ausgesetzt sind,
wie z.B. Brücken- und Balkongeländer, Kellergitterfenster und Karosseriebleche ist es erforderlich, den getrockneten Grundanstrich
durch einen genügend dicken Deckanstrich zu schützen, der aus einem möglichst wetterbeständigen Bindemittel, wie z.B.
Chlorkautschuk oder .inylchloridcopolymerisaten bestehen soll. Als Pigment für solche Deckanstriche ist neben farbgebenden Bestandteilen
nur das Anlagerungsprodukt aus Bariumhydroxid und Zinkhydroxid zur Abfangung eindringender Schwefelsäure erforderlich.
Es ist bisher nicht gebräuchlich gewesen, Rostschutzgrundanetriche
auf die Walζzunderhaut von Gegenständen aus Walzstahl,
wie z.B. Träger, Rohre oder Bleche, aufzubringen, weil durch in feinste Risse eingedrungene Schwefelsäure entstandene Lokalelenente
nicht erkennbar sind, und weil aus den herkömmlichen Grundanstriohmitteln,
wie etwa Mennige und Leinöl keine zur Fällung der Sulfat- und Eisen(III)-Ionen befähigte Ionen durch solche Risse
bis zu den Lokalelementtn vordringen können. Ee wurde gefunden,
dass aus den von dem in Wasser %ufgequollenen BariumsIz der
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CelluloseglykolFäure eingehüllten, in der wässrigen Bindemitteldispersion
verteilten .tigmentteilchen sowohl r>ari um-Ionen zur
Fällung der oulfat-Ionen als auch Anionen zur üällung der Eisen-(Ill)-Ionen
in die feinsten Hisse der Walζzunderhaut eindringen
können, beim Trocknen bildet sich aus dem kolloidal gelösten watriumsalz
der oelluloseglykolsäure und den darin dispergierten,
organischen Bindemitteln ein geschlossener Film, in dem die ±dgmentteilchen,
die einen Vorrat der zur Fällung befähigten Ionen darstellen, eingeschlossen sind, ßs ist notwendig, dass der getrocknete
aber in Wasser quellbare .film durch einen genügend dicken, wasserabweisenden Deckanstrich geschützt werden muss.
Aus den beschriebenen Rostschutzpigmenten und Dispersionsbindemitteln können auch Spachtelmassen hergestellt werden, die
zum Ausgleich von durch fcichweissnähte und durch mittels Schweisspunkten
verbundene, überlappende Bleche verursachte Unebenheiten geeignet sind, niese Arbeitsweise eröffnet die Möglichkeit der
Verarbeitung ungeheizter sieche im Fahrzeugbau. Auch blank gebeizte
Stahlbleche können durch den gekennzeichneten Rostschutzgrundanstrich bis zur Weiterverarbeitung vor Rostbefall geschützt
werden.
Es wurde gefunden, dass die beschriebenen Rostschutzpigmente
auch in Lösungen von Klebstoffen eingearbeitet werden können. Die auf angerostete und stellenweise durchgerostete Karosseriebleche
aufgetragenen, pigmentierten Klebstoffe bewirken wie in einem Lackfilm die Stillegung des Rostvorganges . Durch Verkleben
mit einem dünnen Aluminiumblech wird ein Verbundblech erhalten, das durch Verkleben mit weiteren, dünnen Blechen mittels nicht
pigmentierten Klebschichten beliebig verstärkt werden kann.
An Stelle des Bariumsalzes der Uelluloseglykolsäure können
auch die Bariumsalze von Pektinen und von hochmolekularen Hydroxycarbonsäuren und Hydroxyphosphonsäuren verwandt werden, die
aus den Copolymerisaten von Vinylalkohol mit Acrylsäure, Maleinsäure und Vinylphosphonsäure hergestellt werden können.
Hs ist bekannt, desa Bariumverbindungen mit Ausnahme des unlöslichen
Bariumsulfats giftig sind. Isiine mögliche Giftwirkung
der beschriebenen, als Rostschutzpigmente benutzbaren Bariumverbindungen
kann aber im Vergleich mit der Gesundheitegefährdung durch die herkömmlichen bleihaltigen Rostschutzpigmente und Chromate
als geringfügig eingeschätzt werden, da auf dem Wahrungeweg aufgenommene Mengen durch Gegengabe von Natrium- oder Magnesiumsulfat
als ungiftiges Bariumsulfat gefällt werden, und da auch beim Schweissen und Brennschneiden im Gegensatz zur Bleimennige
keine giftigen Metalldämpfe entstehen können. - 7 -
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\jf$
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Die Umhüllung der Barium enthaltenden rtostschutzpigmentteilchen
mit dem wasserquellbaren Bariumsalz der Celluloseglykolsäure und deren Dispergierung in der viskosen Lösung des
Natriumsalzes dieser Säure erleichtert die Anwendung in wässrigen Dispersionsbindemitteln una eröffnet die «löslichkeit einer
s taub verhütenden Lagerung und Verpackung in i'orm von wasserhaltigen
Fasten. Derartige Pasten können leicht durch Beimischung geringer Mengen von Bitterstoffen gekennzeichnet werden, so dass
ein vorsätzlicher oder fahrlässiger Missbrauch der Giftigkeit erschwert wird.
Beispiel 1 : 12,1 g trockenes Natriumsalz der Celluloseglykolsäure
werden in 1 Liter kaltem Wasser verrührt. In die homogen verrührte viskose Lösung werden 6,8 g Bariumnitrat eingerührt
und die Mischung unter weiterem Rühren in einem Wasserbad allmählich auf 80° erwärmt. Die anfangs dicke Gallerte wird
dabei allmählich dünnflüssig, und die flockige Fällung des Bariumsalzes setzt sieh schnell ab. Nach dem Abgiessen der überstehenden
wässrigen Schicht und 2-maligem Auswaschen mit Vvasser
wird die Fällung weitgehend vom Wasser getrennt.
In eine Lösung von 315»5 g kristallisiertem Bariumhydroxid
in 700 ml Wasser von 95° werden 81 g des als Zinkweiss bezeichneten
Zinkoxids eingerührt und die entstandene Fällung noch 1/2 Stunde in der wässrigen Lösung bei 95 bis 100° gerührt, danach
auf 10° abgekühlt und auf einer Nutsche abgesaugi|und möglichst
weitgehend vom Wasser getrennt. Die Faste wird mit dem vorher hergestellten, angequollenen Bariumsalz der Oelluloseglykolsäure
verknetet und in eine 280 g eines Copolymerisate von Styrol und Butadien enthaltende wässrige Dispersion mit einem nichtionogenem
Emulgator eingerührt. Mit dieser Dispersion, der noch 13 g Mangandioxid beigemischt werden, können blanke oder angerostete
Eisenoberflächen, wie z.B. Brücken, Geländer, Behälter aus Stahlblechen, Schiffsaufbauten und Karosseriebleche beschichtet
werden. Auf dem getrockneten Grundanstrich kann ein Deckanstrich derselben Zusammensetzung oder aus Alkydharz oder Chlorkautschuk
mit farbgebenden Pigmenten aufgetragen werden. Derartige Anstriche zeigen nach mehr als 2-jähriger Bewitterung in
der Industrieathmosphäre keine Spur einer Rostbildung.
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Beispiel 2 : In der im Beispiel 1 beschriebenen Weise wird
eine Dispersion des ßariumsalzes der uelluloseglykolsäure und
des Anlagerungsprodukts von Bariumhydroxid an Zinkhydroxid in der kolloidalen Lösung des Nati^iumaalzes der Celluloseglykolsäure
hergestellt. In dieser Dispersion werden 10 g Kaliumhexacyanoferrat(H)
und 5 K Aaliumhexacyanoferrat(III) unter Rühren
gelöst, wobei diese eine hellgelbgrüne Farbe annimmt, unit dieser
Dispersion können durch Pinselauftrag Grundanstriche auf blanken oder mehr oder weniger angerosteten, trocknen oder nassen
Eisenoberflächen Grundanstriche hergestellt werden, die nach dem Trocknen fest haften und durch eine zweite Schicht verstärkt
werden können. Diese Grundschicht muss durch eine wasserabweisende Deckschicht geschützt werden. Hierfür können oxidativ oder
physikalisch trocknende, organische Bindemittel zusammen mit farbbildenden Pigmenten verwandt werden. Für extreme Beanspruchungen
in Industrieballungsgebieten ist Chlorkautschuk mit dem Anlagerungsprodukt von Bariumhydroxid an Zinkhyaroxid als Pigment zu
empfehlen.
Beispiel 3 '· 12 g Natriumsalz der Celluloseglykolsäure werden
nach 1/2 -stündigem Vorquellen in 5^0 ml Wasser gelöst. In die
viskose Lösung wird eine feingemahlene Mischung von 12 g Bariumkalium-hexacyanoferrat(II)
der Zusammensetzung BaK2 Fe(CN)^
und 1 g Bariumnitrat eingerühret. Die entstandene schwach hellgelb
gefärbte Dispersion kann zum Aufbringen von Grundanstrichen auf angerosteten Eisenoberflächen, insbesondere auf die angerosteten
Innenseiten von Autotüren aufgebracht werden. Die nach dem Trocknen gut haftende Grundschicht muss durch eine in Streichoder
Spritzauftrag aufbringende , wasserabweisende Deckschicht geschützt werden. An Stelle des Barium-kalium-hexacyanoferrats-(II)
kann auch das Barimnsalz der in an sich bekannter Weise durch Kondensation von Diäthanolamin und phosphoriger Säure mittels
Formaldehyd zugängliche Hydroxyaminophosphonsäure als Sulfat- und Eisen(III)-Ionen fällendes Pigment verwandt werden.
Beispiel 4 : 12 g Barium-kalium-hexacyanoferratClI) werden zusammen
mit 2,9 g Bariumnitrat und 1 g Mangandioxid in eine Lösung von 2,5 g Natriumsalz der Celluloseglykolsäure in 5^0 ml Wasser
eingerührt und die Mischung unter Rühren im Wasserbad auf 60 bis 70 erwärmt. Nach dem erkalten wird der abgesetzte Niederschlag
abgesaugt, mit Wasser gewaschen und trockengesaugt, in einer Reibschale mit 96 %-igem Alkohol überschichtet, verknetet
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und wieder abgesaugt. Das noch alkoholfeuchte, von dem gefällten Bariumsalz der Celluloseglykolsäure umhüllte Pigmentgemisch
wird mit einer Lösung von 12 g Collodiumwolle in einer Mischung von Butylacetet und Butanol verknetet, bis eine Paste entstanden
ist, die als Spachtelmasse verwendbar ist. Die Spachtelmasse kann direkt auf ICarosseriebleche in üblicher Anwendungsweise
als Reparaturspachtel aufgetragen und nach dem Trocknen geschliffen
und mit dem Decklack überstrichen werden.
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Claims (1)
- Patent anspruchAnspruch 1 : Rostschutzanstriohmittel, gekennzeichnet duroh die Verwendung von in Wasser quellbaren Bariumsalzen hoohaolekularer Hydroxycarbonsäuren, insbesondere 4er CelluloseglyltolsäureAnspruch 2 : Rostschutzanstrichmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man die in Wasser quellbaren Bariumsalze hochmolekularer Hydroxycarbonsäuren zur Einhüllung und Homogenisierung solcher Rostschutzpigmentteilchen und deren Gemischen, die zur Fällung von Sulfat- und Eisen(III)-Ionen und solcher, die zur .bindung von nascierendem Wasserstoff befähigt sind, in wässrigen Dis- · persionsbindemitteln und in der kolloidalen Lösung des JNatriumsalzes der Celluloseglykolsäure anwendet.Anspruch 3 : Rostsohutzanstrichmittel nach Anspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass man als zur Fällung von SuIfat- und £isen(III)-Ionen ge eigne te Pigment das in Wasser begrenzt lösliche Anlagerungsprodukt von Bariumhydroxid an Zinkhydroxid verwendet«Anspruch 4 : Rostschutzanstrichmittel nach Anspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass man als zur Fällung von SuIfat- und Eisen(III)-Ionen die Salze des .bariums und Mischsalze des Bariums mit organischen Basen, insbesondere der aromatischen Biguanide und deren höhermolekularen Kondensationsprodukte mit der Hexacyanoeisen(II)-säure, der organischen Phosphonsäuren, Hydroxy- und Ketophosphonsäuren, Aminophosphonsäuren und Hydroxyaminophosphonsäuren verwendet*Anspruch 5 : RostSchutzanstrichmittel nach Anspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass man als zur Bindung von nascierendemWasserstoff in Lokalelementen das in Wasser begrenzt lösliche809830/0113ORIGINAL INSPECTeD- V-- 27Ü2202Zinksalz der Hexacyanoeisen(III)-säure und Bariumnitrat und Mangandioxid oder Mischungen der reduzierbaren Pigmentzusätze verwendet.Anspruch 6 : Rostschutzanstrichmittel nach Anspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass man die mit dem wasserquellbaren Bariumsalz der Celluloseglykolsäure umhüllten Pigmentbestandteile in wässrigen Dispersionen^rganischer Bindemittel, ggf. zusammen mit der kolloidalen Lösung des Natriumsalzes der Celluloseglykolsäure oder in dieser allein verwendet.Anspruch 7 '· Rostschut zanstrichmitt el nach Anspruch 1 und 2 , dadurch gekennzeichnet, dass man die mit dem wasserquellbaren Bariumsalz der Celluloseglykolsäure umhüllten Pigmentbestandteile in Lösungen organischer klebstoffe dispergiert auf angerostete Stahlbleche aufbringt, und die so geschützten jleche mit einem dünnen Aluminium- oder Zinkblech verklebt, das durch weitere aufgeklebte Aluminiumbleche zu einem verbundblech verstärkt werden kann.angezogene Schrifttumshinweise :( 1 ) VIII. FATIPEC-Kongress-Bericht 1966 , ü. 299 - 305( 2 ) FP 79^ 753 , ohem. Centralblatt 1933 II , S. 762( 3 ) Zo Anorg. ohem. 215 (1933) So 335 - 368C 4 ) DBP-Anm. 23 17 029.8 vom 5.4.73( 5 ) DBP-Anm. 21 05 680„4 vom 8.2.71( 6 ) Annalen der Physik 36 (1835) S. 416( 7 ) Dt.Farben Ztschr. 25 (1971) S. 155 - 213( 8 ) XII. FATIPEG-Kongress-üericht 1974 S. 571 - 576809830/0113
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DE (1) | DE2702202A1 (de) |
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