DE2654850C2 - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus niederen Alkanoylessigsäurealkylestern und aliphatischen oder Benzaldehyden in Gegenwart von niederen Trialkylaminen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus niederen Alkanoylessigsäurealkylestern und aliphatischen oder Benzaldehyden in Gegenwart von niederen TrialkylaminenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus niederen
AlkanoylessigεäureaIkylestern und aliphatischen oder
Benzaldehyden in Gegenwart von niederen Trialkylaminen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß als
niederes Trialkylamin ein durch niedere Hydroxyalkylgruppen substituiertes Amin wie Triäthanolamin,
N-Methyl-diäthanolamin oder Ν,Ν-Dimethyläthanolamin
verwendet wird.
Aus HOUBEN-WEYL, Methoden der organischen Chemie, Band VIII, Seiten 450 bis 452 und insbesondere
595 bis 597 ist es bereits bekannt, Aldehyde mit der zweifach-molaren Menge an jS-Ketocarbonsäureestern
in Gegenwart von aliphatischen sekundären Aminen wie Diäthylamin oder Piperidin zu Alkyliden-bis-/?-keto- jo
carbonsäureestern zu kondensieren. Das so entstandene 1,5-Diketon geht häufig spontan durch innermolekulare
Aldolkondensation in ein Derivat des Cyclohexanol-3-ons über.
Es ist weiterhin bekannt (a. a. O. Seite 450), daß sich
bei der Knoevenagelschen Synthese schwache Basen wie Ammoniak, primäre oder sekundäre Amine als
Kondensationskatalysatoren eignen. Diese basischen Katalysatoren beschleunigen auch die Decarboxylierung
der so erhaltenen Kondensationsprodukte. Diese Decarboxylierungsreaktion kann auch durch tertiäre
Ringbasen wie Pyridin oder Chinolin katalysiert werden. Es wird deshalb als besonders vorteilhaft bezeichnet, die
Kondensation in Pyridin in Gegenwart einer geringen Menge von Piperidin durchzuführen. Hierbei soll dem
Pyridin und dem Piperidin eine spezifisch katalytische Wirkung zukommen. Die bekannten Kondensationsreaktionen
werden bei niedrigen Temperaturen in der Größenordnung von 00C durchgeführt. Diese Reaktionsbedingungen
sind für technische Ansätze sehr unzweckmäßig und ab einer bestimmten Gefäßgröße
infolge des entstehenden Mißverhältnisses zwischen Reaktionsvolumen und verfügbaren Kühlflächen praktisch
kaum mehr möglich. Bei den bekannten Reaktionen sinkt jedoch bei höheren Temperaturen die
Ausbeute durch Bildung von Nebenprodukten stark ab. Es besteht hierbei außerdem die Gefahr, daß die
Reaktion nicht mehr unter Kontrolle gehalten werden kann, was ebenfalls ein Arbeiten im technischen
Maßstab ausschließt. Arbeitet man in Pyridin als e>o
Reaktionsmedium, so werden die genannten Nachteile zwar gemildert, dafür ist aber die Aufarbeitung des
Reaktionsgemisches, insbesondere bedingt durch die Wasserlöslichkeit des Pyridins, außerordentlich aufwendig.
Der Einsatz nicht wassermischbarer Lösungsmittel hi führt demgegenüber zu verminderten Ausbeuten. Ein
weiterer Nachteil ist auch, daß bei Temperaturen um 0cC die Reaktionsprodukte in fester Form anfallen und
sich deshalb nur schwierig aus dem Reaktionsgefäß austragen lassen.
Es wurde nun gefunden, daß die Umsetzung von niederen Alkanoylessigsäurealkylestern mit aliphatischen
oder Benzaldehyden ohne die genannten Nachteile abläuft, wenn man als Kondensationskatalysator
ein durch niedere Hydroxyalkylgruppen substituiertes
tertiäres Amin wie Triäthanolamin, N-Methyldiäthanolamin oder Ν,Ν-Dimethyläthanolamin verwendet.
Mit diesen Kondensationskatalysatoren läßt sich die Reaktion ohne Schwierigkeiten unter Kontrolle halten
und gewünschtenfalls nur bis zur Stufe des Alkylidenbis-j3-ketocarbonsäureesters
führen. Es entfällt auch die Notwendigkeit, den Reaktionsansatz zu kühlen. Man
nutzt vielmehr die Wärmetönung der Reaktion aus und führt gegebenenfalls die Reaktion unter Erwärmung zu
Ende und kann so die Reaktionsprodukte flüssig aus dem Reaktionsgefäß austragen und in geeigneten
Kristallisierungsgefäßen kristallisieren lassen. Außerdem wird die Ausbeute beträchtlich erhöht.
Als niedere Alkanoylessigsäurealkylester kommen insbesondere die Methyl- und Äthylester von niederen
Alkanoylessigsäuren in Betracht, deren Alkanoylgruppe bis zu 6, vorzugsweise bis zu 4, insbesondere 2 oder
3 Kohlenstoffatome umfaßt.
Unter den aliphatischen Aldehyden sind die Alkanale mit 1 bis 10, insbesondere mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen
bevorzugt. Bevorzugte Benzaldehyde sind der unsubstituierte Benzaldehyd sowie die durch niedere Alkyl-,
niedere Alkoxy-, Trifluormethyl-, Nitro-, Cyan- oder gegebenenfalls durch niedere Alkylgruppen substituierte
Carbamoyl- oder Sulfamoylreste sowie durch Chloratome substituierte Benzaldehyde.
Die Wahl des tertiären niederen aliphatischen Amins richtet sich nach dem gewünschten Endprodukt:
Wünscht man den Alkyliden-bis-zS-ketocarbonsäureester,
so empfiehlt sich der Einsatz von Triäthanolamin. Die Wahl des geeigneten Amins kann einfach anhand
einer Vorprobe ermittelt werden, wobei die auftretende Wärmetönung ein Maß für die Aktivität des Katalysators
ist. Überraschend ist, daß tertiäre Amine mit aromatischen Gruppen, wie Diäthylanilin, zwar ebenfalls
katalytisch wirken, aber wesentlich schlechtere Umsätze erbringen.
Die Verfahrensprodukte sind aufgrund ihrer unterschiedlichen reaktiven Gruppen sehr vielseitig verwendbare
Zwischenprodukte.
Die erfindungsgemäß angewandten Aminkatalysatoren zeigen den weiteren Vorteil, daß sie auch eine Reihe
der an sich bekannten Folgereaktionen, wie die Wasserabspaltung aus den Cyclohexanolonen, zum
Cyclohexenon, sowie die Verseifung und Decarboxylierung der zur Ketogruppe α-ständigen Carbonsäureestergruppe
katalysieren. Für solche Folgereaktionen ist es nicht erforderlich, die Kondensationsprodukte der
ersten Verfahrensstufen zu isolieren. Wird auch die Verseifung und Decarboxylierung der zweiten Carbonsäureestergruppe
gewünscht, so kann diese Reaktion durch Säurekatalyse ebenfalls ohne Isolierung der
Vorprodukte erfolgen.
Die Verfahrensbedingungen richten sich nach dem gewünschten Verfahrensprodukt und der Aktivität des
Aminkatalysators. Es ist häufig nicht erforderlich, den Reaktionsansatz zu erwärmen oder zu kühlen. Es sind
jedoch grundsätzlich Temperaturen zwischen etwa —40 und +120°C, vorzugsweise zwischen etwa 0 und
+ 80°C und insbesondere zwischen +20 und +70°C
möglich. Weiterhin ist es möglich, ein inertes Lösungsoder Verdünnungsmittel zuzusetzen. Es ist auch
möglich, den Alkanoylessigester im Überschuß anzuwenden. Weiterhin ist es möglich, abhängig von den
Verfahrensbedingungen, auch das Amin nicht nur in katalytischen Mengen, sondern auch als Verdünnungsmittel
anzuwenden.
In J.Chem.Soc. 85 (1904), Seiten 46-56 wird die
Katalyse der Reaktion von Acetessigestern und Aldehyden mit niederen Trialkylaminen beschrieben.
Dieser Literaturstelle ist jedoch nicht zu entnehmen, daß Hydroxygruppen an den Alkylgruppen der
Trialkylaraine die katalytische Wirkung dahingehend beeinflussen, daß die Reaktion langsamer und damit
sicherer abläuft, wodurch die Kondensationsreaktion kontrollierbar bleibt und dadurch auch weniger
Nebenprodukte gebildet werden. Bekanntlich ίε; bei
Konc-asationsreaktionen, insbesondere im großtechnischen
Maßstab, das Problem, die Reaktion wegen des entstehenden Mißverhältnisses zwischen Reaktionsvolumen
und verfügbarer Kühlfläche zu beherrschen. Gegenüber dem aus der vorstehend zitierten Literaturstelle
bekannten Verfahren hebt sich somit das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft dadurch ab,
daß die bekanntermaßen schwierig zu beherrschende Kondensationsreaktion zwischen Aldehyden und Acetessigestern
so kontrollierbar abläuft, daß auch bei der Verfahrensdurchführung im großtechnischen Maßstab
keine Probleme mit der Reaktionsführung auftreten und außerdem die Reaktion zu der gewünschten Stufe
(offenkettig oder cyclisch) hingelenkt werden kann.
In dem folgenden Beispiel wird die Erfindung näher erläutert
In einem 3-1-Planflainschbecher gibt man zu 1759 g
Acetessigsäuremethylester 347 g Acetaldehyd und fügt bei einer Innentemperatur von 20°C 18 g (= 0,12 Mol)
Triäthanolamin zu. Innerhalb von 1 Stunde steigt die Temperatur auf 25°C an und beginnt dann wieder zu
fallen. Nun wird auf 700C geheizt und 5 Stunden bei
dieser Temperatur gerührt Der Ansatz wird über Nacht nicht fest Es ist ein gelbes öl entstanden, das zu
85—90% aus Äthyliden-bis-acetessigester, 7—10% Acetessigsäuremethylester und nur zu 3—5% aus
!,S-Dimethylcyclohexan-l-oI-S-on^.e-dicarbonsäuredimethyiester
besteht wie durch Aufnahme des NMR-Spektrums gezeigt werden konnte.
Bei Verwendung von N-Methyl-diäthanoJamin steigt
die Innentemperatur unter den gleichen Bedingungen des Zusammengebens innerhalb von 82 Minuten von
200C auf 55° C und der Ansatz beginnt erst nach 2 Tagen fest zu werden.
Bei Verwendung von N,N-Dimethyläthanolamin steigt die Temperatur innerhalb von 30 Minuten von
2O0C auf 600C und der Ansatz erstarrt bereits nach
10 Stunden zu l.S-Dimethylcyclohexan-l-ol-S-on-'UJ-dicarbonsäure-dimethylester.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus niederen Alkanoylessigsäurealkylestern und aliphat.»chen oder Benzaldehyden in Gegenwart von niederen Trialkylaminen, dadurch gekennzeichnet, daß als niederes Trialkylamin ein durch niedere Hydroxyalky]gruppen substituiertes Amin wie Triäthanolamin, N-Methyl-diäthanolamin oder N,N-Dimethyläthanolamin i» verwendet wird.
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