DE2650552A1 - Verfahren zur fixierung von befestigungselementen in gestein - Google Patents
Verfahren zur fixierung von befestigungselementen in gesteinInfo
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Description
IMPERIAL CHEMICAL INDUSTRIES LIMITED London, Großbritannien
Verfahren zur Fixierung von Befestigungselementen
in Gestein
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Fixierung von Befestigungselementen in Bohrlöchern in
Gesteinsmassen. Das Verfahren ist bei Verankerungsbolzen oder anderen stabähnlichen Elementen in Gestein anwendbar
und besonders brauchbar bei der Aussteifung von Gestein in Tunneln und Kohlegruben mit langen Dübeln oder
Pflöcken. Die Erfindung umfaßt auch pumpbare Zusammensetzungen für die Anwendung des Verfahrens und die Verfahrensweise
zur Herstellung solcher Zusammensetzungen.
Bei der Verstärkung oder Aussteifung von Gestein, die in Kohlebergwerken weitgehend praktiziert wird, werden
mehrere gekoppelte Dübel, die üblicherweise aus Holz und aus einer kompakten oder hohlen Spaltholzstruktur
bestehen, deren Gesamtlänge etwa 6,1 m beträgt,in vorge-
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.S
bohrte Löcher eingesetzt, in die eine Vergußmasse bzw. ein Kitt gepumpt wird, der üblicherweise aus einer
synthetischen härtbaren Harzzusammensetzung besteht. Die Härtung des Harzes schafft eine Verbindung zwischen
den Grubenholzdübeln und dem umgebenden Gestein. In dieser Weise können mehrere schwache Schichtungen zu
einem starken Verbundträger zusammengefügt werden. Diese Technik wird sowohl für Tunneldecken als 'auch eine
Wand- oder FrontabStützung angewandt und hat zu einem
sichereren und produktiveren Betrieb von Kohleflözen beigetragen. Eine ähnliche Technik wird zum Vergießen
bzw. Einkitten von Verankerungsbolzen angewandt, wie sie beispielsweise für die Befestigung von Deckenabstützplatten oder anderen Befestigungen in Gruben vorgesehen
werden. Üblicherweise wird das Harz von einer Pumpe durch flexible Rohre um das Befestigungselement herum
eingepreßt.
Für diese Zwecke wurden Polyesterharze und Harnstoff/Formaldehyd (UF) Harze erfolgreich angewandt. Polyesterharze
sind erheblich fester und daher den UF Harzen vorzuziehen, jedoch sind sie brennbar und erfordern
Chemikalien für die Reinigung der Pumpausrüstung. UF Harze sind im ungelierten Zustand in Wasser leicht löslich,
so daß die Pumpenreinigung unproblematisch ist und sie sind nicht ohne weiteres brennbar. Sie haben jedoch den
schwerwiegenden Nachteil, daß sie beim Brennen toxische Gase entwickeln, die erhebliche Mengen Cyanwasserstoff
aufweisen und sie werden somit zur Gefahrenquelle, wenn sie in einen Brand am Arbeitsplatz einbezogen werden.
Ziel der Erfindung ist daher ein Verfahren zum Einkitten oder Vergießen von Befestigungselementen in
Gestein,bei dem keine brennbaren oder potentiell toxischen Vergußmassen angewandt werden.
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Ein allgemein viel benutztes Kitt- oder Füllmaterial ist Gips auf der Basis von Calciumsulfat-hemihydrat,der
jedoch für das Vergießen oder Einkitten von Befestigungselementen in Gestein in Bergwerken bislang nicht
akzeptiert wurde. In der Tat entsprechen die Eigenschaften solcher Gipse, wie sie normalerweise angewandt werden,
nicht den Anforderungen, die an eine geeignete pumpbare Vergußmasse gestellt v/erden. So werden Gipse als
wenig feste Materialien angesehen, die nicht in der Lage sind, die erforderliche Bindefestigkeit zwischen
dem Befestigungselement und dem Gestein zu ergeben. Sie erhärten zu rasch, als das sie über eine angemessene
Zeitdauer zur Bedarfsstelle gepumpt werden könnten und
bei Anteigung mit ausreichend Wasser für eine bequeme Pumpbarkeit ist ihre Festigkeit im erhärteten Zustand
beeinträchtigt. Zusätzlich sind diese Gipse schwierig gleichmäßig zu pumpen, und zwar hauptsächlich wegen der
nicht beständigen Viskosität im ungehärteten Zustande, die zu einer raschen Zunahme neigt und im übrigen sind
nicht-abgebundene Gipsmassen nicht derart thixotrop, daß sie an «inem Auslaufen aus schräg nach oben führenden
Bohrlöchern gehindert wären.
Es wurde nun gefunden, daß Calciumsulfat-hemihydrat-Gipse,
die wasserlösliche Salze von Carboxymethylcellulose (CMC) als Erhärtungs- oder Abbindeverzögerer enthalten,
eine überraschende Kombination von Eigenschaften aufweisen, welche sie als pumpbare Kitt- oder Vergußmasse
für ein Vergießen von Befestigungselementen in Gestein besonders geeignet machen. Die CMC—Salze gestatten die
Zubereitung von Gipsen von pumpbarer Viskosität mit verminderter Wassermenge, so daß die Abbindefestigkeit des
Gipses erhalten bleibt. Es können niederviskose, glatte, plastische Gipsmassen mit geringerer Hemmwirkung zubereitet
werden, die überraschend schnell gepumpt werden kön-
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nen. Die Viskosität der noch nicht erhärteten Gipsmasse
kann durch Variation der Verzögererkdnzentratioh genau
kontrolliert werden und sie bleibt niedrig bis in Nähe des Erhärtungszeitpunktes. Eine besonders vorteilhafte
Eigenart dieser Gipsmassen ist ihre überraschend verbesserte Thixotropic, so daß sie nach Beendigung des
Pumpvorganges wenig fließen und leicht pumpbare Massen
in aufwärtsgerichteten Bohrlöchern an Ort und Stelle bleiben. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die
leichte Aufweitung, die beim Abbinden von Gipsmassen auftritt, nach der Erhärtung im wesentlichen erhalten
bleibt (während Gipsmassen normalerweise über eine Zeitdauer von einigen Tagen nach dem anfänglichen Erhärten
etwas schrumpfen). Dies gewährleistet, daß die Befestigungselemente rasch mit dem umgebenden Gestein
eng verbunden werden und danach fest in ihrer Lage bleiben.
Diese günstige Kombination von Eigenschaften wird nur durch die CMC-Salze verliehen, während gefunden
wurde, daß nicht-ionische Celluloseäther wie Methylcellulose,
Methylhydroxyäthylcellulose oder Hydroxypropylmethylcellulose selbst bei Anwendung in Verbindung mit
Protein-Verzögerer nicht zu den gleichen Vorteilen führen, obgleich sie zurVerbesserung der Wasserretention,
wie nachfolgend beschrieben, günstig sein können.
Gemäß der Erfindung wird ein Befestigungselement in einem Bohrloch in einer Gesteinsmasse durch Vergießen
mit einer Gipsmasse auf der Basis von Calciumsulfathemihydrat fixiert, das mit einer wässrigen, 0,01 bis 3 %
(Gew./Vol.") wasserlösliches Carboxyraethylcellulosesalz enthaltenden Lösung angeteigt ist.
Die Erfindung umfaßt auch die genannten Gipsmassen
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für die Anwendung dieses Verfahrens.
Die Kitt- oder Vergußmasse wird vorzugsweise in die Bohrlöcher eingepumpt und für die Erleichterung
dieses Vorganges sollte sie vorzugsweise 35 bis 45 Gew. teile Anteigwasser pro 100 Teile Calciumsulfat-hemihydrat
enthalten.
Die bevorzugten Sorten von Ca-sulfat-hemihydrat-Gipsei
sind solche mit geringer Porosität, z.B. diejenigen, die als alpha-Gips bezeichnet werden und ^"Encyclopedia
of Chemical Technology" von Kirk-Othmer, 2.Auflage, Bd. 4 Seite 23 beschrieben werden. Diese Gipse erfordern
eine geringe Menge Anteig- bzw. Anmachwasser und besitzen höhere Abbindefestigkeiten als die gebräuchlicheren
Gipse, die poröser sind und aufnahmefähiger und darüber hinaus ergeben sie besonders glatte, konsistente;
leicht pumpbare Massen.
Die bevorzugte CMC Qualität ist eine niederviskose Qualität, deren 1 %ige (Gew./Vol.) wässrige Lösung eine
Viskosität von 20 bis 80 cP bei 200C hat. Der Substitutionsgrad
liegt vorzugsweise im Bereich von 0,5 bis 1,2 Carboxymethylgruppen pro Glucoseanhydrideinheit und
das Molekulargewicht liegt vorzugsweise im Bereich von 80 000 bis 140 000. Das bevorzugte wasserlösliche Salz
ist das Natriumsalz. Die CMC kann mit dem trockenen Gips oder mit der feuchten Gipsmasse vermischt werden,jedoch
wird ihre einleitende Auflösung im Anteigwasser und die Anteigung des Gipses mit der Lösung bevorzugt. Für geeigneten
Betrieb sind Erhärtungs- bzw. Abbindezeiten von etwa 1,5 bis 2 Stunden nach Vermischen bzw. Anmachen des
Gipses erwünscht, was durch NaCMC (SCMC) Mengen von 0,1 bis 0,2 % (Gew./Vol.; g/100 ml) im Anteigwasser erreicht
wird. Wenn die Anteiglösung vor der Anwendung aufbewahrt
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werden soll, ist es günstig, als Konservierungsmittel
ein Bioeid wie z.B. Benzisothiazolon hinzuzufügen.
Die Gipsmasse kann auch Füllstoffe in einer Menge bis zu 100 Teilen pro 100 Teile Calciumsulfat-hemihydrat
(in Gewicht) enthalten. Die Füllstoffe können beispielsweise mineralische Tone, Talkum, Hochofenschlacke, Glas,
Asbest, Kreide, gemahlenen Kalkstein, Quarz, Bimsstein, Portlandzement, Aluminiumoxidzement, hydraulischen Zement,
Cellulosefaser^ wie Holzmehl und Sägemehl oder synthetische Kunstfasern wie Nylonfasern umfassen.
Die Gipsmasse wird ohne weiteres durch Vermischen der Bestandteile nach üblichen Gipsmischmethoden erhalten.
Der feuchte Gipsbrei entwickelt beim Stehen rasch thixotrope Eigenschaften, jedoch wird die ursprüngliche Viskosität
durch Rühren leicht wieder hergestellt. Eine gewisse Absonderung von Wasser kann beim Stehen auftreten,
jedoch wird all dieses Wasser, das mit der Gipsoberfläche
in Berührung bleibt, während der Erhärtung wieder aufgenommen. Diese Wasserabsonderung ist jedoch ein Nachteil,
wenn die Gipsmasse in absorbierenden Schichtungen angewandt werden soll, da der Wasserverlust zu einer ungenügenden
Hydratisierung des Hemihydrats führen kann, mit dem Ergebnis einer unvollkommenen Abbindung der Gipsmasse.
Die Wasserabsonderung kann durch Auflösen von 0,01 bis 5,0 % (Gew./Vol.) Hydroxypropylguargummi mit einem
Molekulargewicht im Bereich von 500 000 bis 5 000 000 oder von nicht-ionischem Celluloseäther, wie z.B. Hydroxypropylmethylcellulose,
Methylcellulose oder Methylhydroxyäthylcellulose im Anteigwasser vermindert oder verhindert werden.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand von Beispielen weiter erläutert, bei denen die angegebenen Teile
und Prozente auf das Gewicht bezogen sind, wenn nichts anderes angegeben ist.
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Bei der Herstellung der Gipsmassen dieser Beispiele wurden 100 Teile Calciumsulfat-hemihydrat mit einer
wässrigen Lösung von Natriumcarboxymethylcellulose bei
15 C zu einem pumpbaren Brei angeteigt. Einzelheiten über die Qualitäten des Calciumsulfat-hemihydrats, der
Konzentration und Menge Anteigwasser sowie über die Eigenschaften der Gipsmassen sind in Tabelle 1 angegeben.
Für die Herstellung des Gipsbreis wurden die Bestandteile durch Rühren mit einem Doppelblatt-Schaufel- oder
Flügelrührer vermischt>bis ein glatter, dickflüssiger
Brei erhalten war.
Der alpha-Gips wurde durch Calciumsulfat-hemihydrat gebildet, das durch Brennen von Gips in einem Autoklaven
in einer ¥asserdampfatmosphäre erzeugt worden war und
aus im wesentlichen kugeligen, nicht-porösen Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von 0,5 bis 1,5 p. bestand.
Der in den Beispielen 9 und 10 angewandte Calciumsulfat-hemihydrat-Gips
war ein normaler absorbierender Gips, der durch Brennen von Gips bei Atmosphärendruck
in einer trockenen Atmosphäre erhalten wird und aus stabellenförmigen Teilchen mit einer mittleren Länge von
0,5 bis 1,0 μ und einem mittleren Durchmesser von 0,03 bis 0,3 μ besteht.
Die angewandte SCMC war von raschlöslicher, gekörnter
Qualität mit einem Substitutionsgrad von 0,7 und einem
Molekulargewicht von 80 000 bis 140 000. In 1 ^iger (Gew./Vol.) wässriger Lösung lag ihre Viskosität bei 15°C
bei 50 cP. Die Teilchen hatten eine Größe, die durch ein 18 mesh BS Sieb (mit 0,855 mm lichter Maschenweite) hindurchging
und von einem 85 mesh BS Sieb (mit 0,18 mm
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lichter Maschenweite) zurückgehalten wurde.
Zugfestigkeitsprüfungen wurden 24 Stunden nach anfänglicher Erhärtung durchgeführt.
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O
CO
OO
Beispiel | Qualität des Calcluru- sulfat- hemihydrats |
Teile An- teiglösung pro 100 Teile oC-Gips |
SCMC in der Anteig- lösung (%) (Gew./Vol.) |
Anfangs- viskosität . (cP) |
Erhärtungs zeit (min) |
Zugfestig keit (kilo New ton /ni2) |
1 | α-Gips | 28 | 0t1k | 8820 · | 87 | 2600 |
2 | ti | 33,3 | 0,1k | 3908 | 100 | 3550 |
3 | Il | 39 | 0,1k | 122k | 115 | 3550 |
h | »t | hk | 0,1k | k28 | 160 | 1450 |
5 | Il | 50 | 0,1k | 288 | 300 | 1300 j |
6 | Jl | 39 | 0,10 | 920 | 96 | 3100- j |
7 | It | 39 | 0,12 | 11 k8 | 10L | 2800 |
8 | Il | 39 | 0,16 | 1108 | 170 | 2300 |
9 | !■formal | 39 | 0,1k | 3700 | H50 | 325O |
10 | 11 | 39 | 0,20 | 2OkO | 210 | 355O |
CD Ol CD
Die in der vorstehenden Tabelle angegebenen Eigenschaften des Gipses zeigen, daß eine optimale Zugfestigkeit
mit 33 bis 39 Teilen Anteiglösung erhalten wird. Die Viskosität des Gipsbreis,der mit einer 0,10 bis
0,15 % (Gew./Vol.) SCMC enthaltenden Anteiglösung erhalten
wird, ist so niedrig und die Erhärtungszeit soweit verzögert, daß der Brei als Vergußmaterial oder
Kitt für eine "Dübelaussteifung" von Gestein in Bohrlöcher
gepumpt werden kann. Der alpha-Gipsbrei von Beispiel
3 hatte eine niedrigere Viskosität als der Normalgipsbrei von Beispiel 9 und die alpha-Gipsmassen waren
auch glatter und konsistenter, was ihre Pumpbarkeit ebenfalls erhöht.
Bei Proben des Breis von Beispiel 3 wurden Viskositätsmessungen bei 150C zu unterschiedlichen Zeiten nach
dem Vermischen mit einem Brookfield Viskosimeter (RVT-Modell;
mit einer Nummer 5 Spindel bei 100 Umdrehungen pro Minute und 2 Minuten Spindelrotation) durchgeführt,
v/ob ei die folgenden Ergebnisse erhalten wurden.
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vr -4t
Zeit nach Vermischen | Viskosität bei 1 5°G |
(Minuten) | CcP) |
10 | 1221]. |
20 | 1352 |
30 | |
60 | I28O |
ao | 600 |
90 | 1148 |
100 | I68O |
110 | 1132 |
115 | Gipsbrei erhärtet |
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Diese Messungen zeigen, daß die Viskosität fast bis zum Hartwerden des Gipsbreis im wesentlichen konstant bleibt. Der erhärtete Gipsbrei hatte eine Zugfestigkeit
von 3 550 kilo-Newton/m und eine Druckfe-
2 stigkeit von 3 400 kilo-Newton/m .
Bei einem Pumpbarkeitstest wurde der Brei von
Beispiel 3 durch ein PVC-Rohr von 1,6 cm Durchmesser
und 8 m Länge mit einer Pumpe mit 2 040 kilo-Newton/m
Abgabedruck mit einer Geschwindigkeit von 29 kg pro Minute gepumpt.
Einiger Gipsbrei wurde in ein Metallrohr von 5 cm Durchmesser und 2,5 m Länge gepumpt, das an einem Ende
verschlossen war und zwei gekoppelte Holzdübel von 2 m und 3,2 cm Durchmesser enthielt, die zur Anpassung
an ein 1,6 cm PVC-Zulieferungsrohr längs ihrer Länge
ausgehöhlt waren. Beim Abbinden bzw. Erhärten wurden
die Holzdübel mit dem Metallrohr durch den Gips fest verbunden.
Bei einer Prüfung der Verankerungsfestigkeit in
Beton wurde ein Bolzen aus hoch_zugfestern Stahl von
20 mm Durchmesser in ein Loch von 17,8 cm χ 3,5 cm Durchmesser
in einen Block von hochdichtem Beton (Druckfestigkeit von 27 500 kilo-Newton/m.) unter Verwendung der
Masse von Beispiel 3 eingegipst und mit einer handbetriebenen hydraulischen Winde herausgezogen. Der erforderliche
axiale Zug lag bei 66 kilo-Newton entsprechend 3,7 kilo-Newton/cm Bindung. Diese Werte halten durchaus
einem Vergleich mit der Verankerungsfestigkeit von etwa'
4 -kilo-Newton/cm, die mit Polyestermassen erhalten wird
bzw. von etwa 1,2 kilo-Newton/cm, die mit Harnstoff/Formaldehydharzmassen
erhalten wird, stand.
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100 Teile alpha-Gips wurden mit 39 Teilen einer wässrigen Anteiglösung mit 0,10 % (Gew./Vol.) SCMC
(wie es in Beispiel 1 verwendet wurde) und 0,05 % (Gew./ Vol.) hydroxypropyliertem Guargummi bis zur Erzielung
eines glatten Breis gemischt. Der hydroxypropylierte Guargummi hatte ein Molekulargewicht von 3 000 000 und
einen Substitutionsgrad von 1,0. Eine 2 %±ge wiss.Lösung hatte eine Viskosität von 129 000 cP bei 200C.
Beim Stehen des Gipsbreis vor der Erhärtung trat keine Wasserabsonderung auf. Die Zugfestigkeit der erhärteten
bzw. abgebundenen Gipsmasse lag bei 35>5O kilo-Newton/m
.
Viskositätsmessungen an Proben des Breis wurden nach dem in Beispiel 1 angewandten Verfahren durchgeführt;
die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 wiedergegeben.
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Zeit nach Vermischen | Viskosität bei 1£°C |
(Minuten ) | (cP) |
10 | 337'6 |
20 | 3372 |
30 | 3592 |
1 6100 | |
31 760 | |
60 | 62880 |
80 | 61^480 |
120 | Gipsbrei erhärtet |
Die Viskosität blieb nur etwa 30 Minuten lang bei einem
konstanten niedrigen Wert und stieg danach rasch an.
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100 Teile alpha-Gips wurden mit 39 Teilen wässriger AnteiglÖsung gemischt, die 0,15 % (Gew./VoI,) SCMC
und 0,15 % (Gew./Vol.) Hydroxypropylmethylcellulose enthielt. Die Hydroxypropylmethylcellulose hatte ein
Molekulargewicht von 60 000, einen Substitutionsgrad von 1,5 (der Methylgruppen) und von 0,3 (der Hy&roxypropylgruppen)
und eine Viskosität von 50 cP (als 2 %±ge wässrige Lösung bei 20 C).
Die Änderung der Gipsbreiviskosität mit der Zeit ist in Tabelle 4 wiedergegeben.
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Zeit nach Vermischen | Viskosiiätbei 200C |
(Minuten)· | (cP) |
10 | 1580 |
20 | 21 00 |
30 | 22U0 |
UO | 2020 |
.50 | 25U0 |
60 | 2?00 |
" 70 | 2800 |
80 | 3260 |
90 | " 3980 |
200 | Gipsbrei erhärtet |
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4t>
Bei diesen Beispielen wurde alpha-Gips mit unterschiedlichen
Füllstoffen und Anteiglösung wie in den Beispielen 1 bis 5 gemischt, wobei die Füllstoff- und
Anteigwassermengen zur Erzielung von Breiviskositäten
von 1000 bis 2500 cP bei 15°C kontrolliert wurden. Einzelheiten der Zusammensetzung und Eigenschaften des
jeweiligen Gipsbreis sind in Tabelle 5 wiedergegeben.
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Beispiel |
Füllstoff
typ |
Teile Füll
stoff pro 1Ö0 Teile Gips |
Teile Lösung
pro 100 Teile Gips |
Anfangs-
Viskosität : (CP) |
Erhärtungs-
zeit (min) |
Zugfestig keit (kilo'New- ton ./m ) |
13 15 16 17 18 19 . |
Porzellan erde Kraftwerks asche gemahlener Kalkstein Talkum Bentonit Portland zement Glasfasern . (6 mm lang) |
30 30 60 30 15 60 5 |
65 ■ 50 |
12I+O 1192 1 080 11+16 888 21+lj.O 1220 |
109 57 ' 77 76 105 38 |
1250 1550 1850 1850 620 I55O 2150 |
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Verwendung von Füllstoffen, obzwar ihr Zusatz in großen Mengen ohne
übermäßige Herabsetzung der Erhärtungszeit möglich ist, die erforderliche Anteigwassermenge erhöht und den abgebundenen
Gips merklich schwächt.
Bei diesem Beispiel wurde die Gipsmasse von Beispiel 3 in einem Kohlenbergwerk als Vergußmaterial für
Holzdübel oder Pflöcke verwendet, die in Bohrlöcher zur Verstärkung oder Aussteifung eines 1,53 m mächtigen
Kohleflözes mit Verwerfung eingesetzt wurden.
Zwei Löcher von 4,3 cm Durchmesser mit 92 cm Abstand wurden horizontal in rechten Winkeln zum Abbaustoß
auf eine Tiefe von 7,3 m gebohrt. Vier Längen Holzpflöcke von je 1,8 m Länge χ 3,5 cm Durchmesser, die an
den Enden durch Stufenverbindungen miteinander verbunden waren, wurden in jedes Loch derart eingesetzt, das
sie bündig mit der Lochöffnung lagen. Die Pflöcke hatten
eine Aussparung über ihre Länge und ein Polythen-Breizulieferungsrohr
mit einem Außendurchmesser von 1,9 cm und einem Innendurchmesser von 1,59 cm, das der Aussparung
angepaßt und mit Klebeband befestigt war, reichte über die Länge der Pflöcke als Verbindungselement für
das Einpressen des Gipsbreis. Zwei weitere Löcher wurden in rechten Winkeln zum Abbaustoß und um 30° gegen die
Horizontale aufwärts geneigt bis zu einer Tiefe von 3>6 m von 2 Punkten am Abbaustoß gebohrt, die jeweils 30,5 cm
vertikal über den vorangehenden Löchern angeordnet waren. Zwei stufig an den Enden miteinander verbundene Pflöcke
mit Aussparungen, die den vorstehend beschriebenen entsprachen und ebenfalls mit einem in der Aussparung festgelegten
Polythen-Zulieferungsrohr versehen waren, wurden
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in jedes der weiteren Löcher eingesetzt.
Frisch hergestellteGipsbreizusammensetzung wie in Beispiel 3 wurde mit einer Stoßheberpurape durch die
Zulieferungsrohre mit einer Geschwindigkeit von 4,5 bis 9 l/min gepumpt, bis der freie Raum um die einzelnen
Pflöcke ausgefüllt war und Gipsbrei aus der Lochöffnung austrat.
Wenn der Pumpvorgang gestoppt wurde, erfolgte nur
ein vernachlässigbares weiteres Herauslaufen von Brei aus den Löchern. Das vorragende Polythen-Rohr wurde weggeschnitten
und die Löcher mit einem Pfropfen aus iübdichtmasse
verschlossen,um irgendeine Verlagerung von Pflöcken oder Gipsbrei zu verhindern. Nach 2 Stunden war der Gipsbrei erhärtet und die Pflöcke fest in ihrer Lage mit der
Umgebung verbunden. Die Gesteinsmasse um die Bohrlöcher wurde dadurch ausreichend verfestigt, um ein "Unterschrämen"
des. Kohleflözes und Sprengen in üblicher Weise zu gestatten.
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Claims (16)
1. Verfahren zur Fixierung eines Befestigungselementes
in einem Bohrloch in einer Gesteinsmasse mit einem Kittbzw. Vergußmaterial, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kitt- oder Vergußmaterial eine auf Calciumsulfat-hemihydrat basierende Gipsmasse
verwendet wird, die mit einer wässrigen Lösung angeteigt ist, die 0,01 bis 3 % (Gew./Vol.) wasserlösliches Carboxymethylcellulose
salz (CMC-Salz) enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergußmasse in das Bohrloch gepumpt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vergußmasse 35 bis 45 Gew.-teile Anteigwasser
pro 100 Teile Calciumsulfat-hemihydrat enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsulfat-hemihydrat alpha-Gips
umfaßt.
5. Gipsmasse zum Vergießen bzw. Einkitten von Befestigungselementen
in einem Bohrloch in einer Gesteinsmasse, gekennzeichnet durch mit einer wässrigen Lösung mit
0,01 bis 3 % (Gew./Vol.) wasserlöslichem CMC-Salz angeteigten
alpha-Gips.
- 22 -
6. Gipsmasse nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch
ein solches wasserlösliches CMC-Salz, daß eine 1 %ige
(Gew./Vol.) wässrige Lösung eine Viskosität von 20 bis
80 cP bei 20°C hat.
7. Gipsinas se nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das CMC-Salz einen Substitutionsgrad von
0,5 bis 1,2 hat.
8. Gipsmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das CMC-Salz ein Molekulargewicht
im Bereich von 80 000 bis 140 000 hat.
9. Gipsmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das CMC-Salz ein Natriumsalz (WaCMC) ist.
10. Gipsmasse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Anteigwasser NaCMC in Mengen im Bereich von
0,1 bis 0,2 % (Gew./Vol.) aufweist.
11. Gipsmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Anteigwasser ein Bioeid
enthält.
12. Gipsmasse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Bioeid Benzisothiazolon umfaßt.
13. Gipsmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 12, ge-
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kennzeichnet durch einen Füllstoff in einer Menge
von bis zu 100 Teilen pro 100 Teile Calciumsulfat-hemi-
hydrat (in Gewicht).
14. Gipsraasse nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstoff mineralischen Ton, Talkum, Hochofenschlacke, Glas, Asbest, Kreide, gemahlenen Kalkstein, ·
Quarz, Bimsstein, Portlandzement, Aluminiumoxidzement,
hydraulischen Zement, Cellulosefasern oder synthetische Kunststoffasern umfaßt.
15. Verfahren zur Fixierung eines Befestigungselements
in einem Bohrloch in einer. Gesteinsmasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Vergußmasse
eine Gipsmasse nach einem der Ansprüche 5 bis 14 verwendet wird«
16. Verfahren zur Herstellung einer Gipsmasse nach einem
der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das wasserlösliche CMC-Salz im Anteigwasser gelöst und
das Calciumsulfat-hemihydrat mit der Lösung angeteigt
wird.
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