DE2650468C3 - Elektrischer Kondensator mit einer bei Übertemperatur einen Kurzschluß bewirkenden Anordnung - Google Patents
Elektrischer Kondensator mit einer bei Übertemperatur einen Kurzschluß bewirkenden AnordnungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Kondensator gemäß Oberbegriff des
Anspruches 1.
Es hat sich gezeigt, daß bei Kondensatoren der genannten Art, die z. B. aus metallbedampften Polypropy'enfolien
aufgebaut sind, beim Auftreten des bei MP-Kondensatoren durch eingehende Untersuchungen
bekannten Selbstheileffektes eine derartige Erwärmung erfolgt daß das Polypropylen schmilzt, gleichzeitig
verkohlt und infolge des dabei entstehenden Druckes in mehr oder weniger großer Tropfenform im Schmelzfluß
an der Oberfläche des Kondensatorwickels austritt Bei der Fertigung von Kondensatoren für Starkstrom kann
es vorkommen, daß diese mit Fehlern behaftet sind, die sich erst beim späteren, a U. längeren Betrieb
auswirken und zum Ausfall desselben führen. Um insbesondere auch Folgeschäden zu vermeiden, werden
Kondensatoren mit Sicherungen versehen, die ein Platzen des Kondensatorgehäuses verhindern.
Bei den bekannten Kondensatoren mit ausheilfähigen Metallschichten ist der beim Ausbrennen einer Fehlerstelle
auftretende zusätzliche Strom so klein, daß eine Schmelzsicherung nicht anspricht Es tritt jedoch bei mit
Imprägniermitteln getränkten Kondensatoren eine so starke Gasentwicklung auf, daß das Gehäuse platzen
würde. Dieser Gasdruck wird gemäß DE-PS 12 89 584 bzw. gemäß CH-PS 4 26 014 zum Dehnen des Gehäuses
und zum Abreißen eines z. B. gekerbten Sicherungsdrahtes benutzt
Kondensatoren, die kein oder wenifc imprägniermittel
enthalten und deren Dielektrikum bei der genannten Zerstörung wenig Gas abspaltet können daher weder
eine Schmelzsicherung noch die bei Gasüberdruck ansprechende Sicherung zum Ansprechen bringen.
Nach den VDE-Bestimmungen müssen Starkstromkondensatoren jedoch mit einer Sicherung versehen sein,
die bei einem Fehler im Kondensator diesen vom Netz trennt oder die Kondensatoren müssen so aufgebaut
sein, daß sie im Zerstörungsfall die im Stromkreis erforderliche Sicherung zum Ansprechen bringen.
Aus der DE-OS 19 27 423 ist ein elektrischer
Kondensator bekannt in welchem neben regenerierfähigen dünnen Metallschichten auch nicht selbstausheilende
Metallschichten vorhanden sind, von denen benachbarte Metallschichten gegenpolig kontaktiert
sind, derart daß durch die Anordnung der nicht selbstausheilenden Metallschichten im Falle des Versagens
der Selbstausheilung während eines Durchschlages zwischen zwei Metallfolien ein Kurzschlußstrom fließt.
so daß eine Netz- oder Gerätesicherung ansprechen kann.
Aus dem DE-Gbm 17 18 247 ist ein Kondensator mit
metallisierten Papierbändern bekannt der eine bei Überlastung in Tätigkeit tretende Kurzschlußanordnung
aufweist
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kondensator, der wenig oder kein
Imprägniermittel enthält und dessen Dielektrikum bei Überlastung wenig Gas abspaltet, so auszubilden, daß
bei einem Defekt im Kondensator eine sichere Abschaltung desselben erfolgt, wobei er so ausgestaltet
nein soll, daß durch das Ansprechen der zugeordneten s Sicherung auch ein elektrisches oder elektronisches
Gerät, dem der erfindungsgemäße Kondensator zugeordnet ist, z. B. einer Leuchtstofflampe oder einem
Wechselstrommotor mit Hilfsphase oder einer Anlaßwicklung, sicher vom Netz getrennt werden kann. 1 ο
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die beiden Anschlüsse der Metallschichten der Kurzschlußanordnung des erfindungsgemäßen Kondensators
können an die Geräte-Betriebsspannung angeschlossen werden, so daß beim Auftreten eines Defektes
im Kondensator insbesondere beim Auftreten einer größeren Ausbrennstelle sich an der Oberfläche des
Kondensatorkörpers eine Beule bildet und durch diese und die dabei auftretende Obertemperatur die schmelzende
oder zumindest plastisch verformbare isolierschicht im Bereich dieser Beule verdrängt wird, so daß
sich die beiden Metallschichten berühren und einen Kurzschluß verursachen, der eine im Stromkreis
befindliche Sicherung zum Ansprechen bringt
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiels näher
erläutert
F i g. 1 zeigt einen Kondensator mit der Kurzschlußanordnung von der Seite im Schnitt
F i g. 2 eine Anwendung desselben bei einem Einphasen-Wechselstrommotor
und
F i g. 3 eine Anwendung desselben bei einer Leuchtstofflampe.
Mit 1 ist ein Kondensatorkörper, z. B. ein Kondensatorwickel,
bezeichnet dessen Metallschichten 2 bzw. 3 der Beläge ausheilfähig dünne Metallschichten sinu, die
auf einem dielektrischen Träger 4 bzw. 5, z. B. durch Aufdampfen, aufgebracht sind. Der Träger 4 bzw. S
besteht aus .-inern bei Obertemperatur plastisch
verformbaren oder schmelzenden Material, insbesondere aus Polypropylen. Er kann ein- oder beidseitig
metallisiert sein und die Anordnung kann so gewählt sein, daß er im feldfreien Raum vorhanden ist und eine
zusätzliche dielektrische Folie aus einem Material mit demselben ouer ähnlichem Wärmevei halten wie der
Träger a's dielektrisch wirksame Folie eingewickelt ist Zusätzlich kann der Kondensatorkörper 1 mit ein?m so
Isoliermittel, einem sogenannten Zusatzdielektrikum, imprägniert sein. Die Erfindung findet jedoch vorzugsweise
bei nicht imprägnierten Kondensatorkörpern 1 bzw. Kondensatoren Anwendung, da gerade dann die
Vorteile der Erfindung besonders hervortreten.
Die Metallschichten 2 sind an der oberen Stirnseite 6
mittels einer & B. aufgespritzten Kontaktschicht 7 und die Metallschichten 3 sind an der unteren Stirnseite 8
mittels einer Kontaktschicht 9 miteinander verbunden.
An den Kontaktschichten 7 und 9 ist je eine Stromzuführung 10 bzw. f 1 angebracht
Der Kondensatorkörper 1 ist zumindest am Umfang, bei Wickelkörpern also an der Mantelfläche, mit einer
trsten Metallschicht 12 umgeben, die mit einem äußeren Anschluß 13 elektrisch leitend verbunden und von den
Kontaktschichten 7 und 9 und den Stromzuführungen 10 und U durch eine nichtleitende Schicht 14 elektrisch
isoliert ist Letztere kann aus einer Folie, einer Isolierscheibe oder einer flüssig oder pastös aufgebrachten
und z. B. erhärteten Masse bestehen.
Ober der ersten Metallschicht 12 ist eine diese vollständig bedeckende Isolierschicht 15 vorgesehen,
die aus einem bei Obertemperatur, z. B. bei Verwendung von Polypropylen bei über ca. 16O0C plastisch
verformbaren oder schmelzenden Material besteht
Insbesondere besteht sie aus Polypropylen oder aus im flüssigen Zustand aufzubringenden Isoliermaterialien,
z. B. einem Wachs oder kunststoffmodifiziertem Wachs. Sie kann als Folie aufgebracht z. B. aufgewickelt
oder aufgeschrumpft oder durch einen Tauch-, Spritzoder Streichvorgang aufgetragen sein. Die Isolierschicht
15 kann mit der nichtleitenden Schicht 14 aufgetragen werden und letztere aus dem gleichen
Material bestehen wie die Isolierschicht 15.
Zweckmäßig umhüllt sie einen Teil der Stromzuführung 10, insbesondere wenn die gesamte Oberfläche des
Kondensatorkörpers 1 mit den beiden Metallschichten 12 und 16 und der dazwischen befindlichen Isolierschicht
15 vergehen ist
Die Isolierschicht 15 ist mit einer weiten Metallschicht 16 umgeben, die von der Stromzufühnmg 10 und
U und den Kontaktschichten 7 und 9 elektrisch isoliert und mit einem äußeren Anschluß 17 elektrisch leitend
verbunden ist
Die Me'?llschicht(en) 12 und/oder 16 besteht bzw.
bestehen vorteilhaft aus einer Metallfolie, insbesondere aus Aluminiumfolie. Die Stärke derselben beträgt
mindestens 4 μπι. An den Stirnseiten vorgesehene
Abschnitte der Metallschichten 12 und 16 bestehen zweckmäßig aus Metallfolienscheiben mit überstehendem
gefranstem Rand, wobei die überstehenden Fransen umgebogen und jeweils von der Metallfolie der
Mantelfläche überdeckt ist
Der Abstand der beiden Metallschichten 12 und 16 bzw. die Dicke der Isolierschicht 15 ist so gewählt daß
während des Betriebs des Kondensators bei zufällig zwischen den beiden vorhandenen Hohlräumen keine
Glimmerscheinungen auftreten.
Beim Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß an der mit 18 bezeichneten Stelle ein Fehlerstrom
aufge-. eten ist der eine Übertemperatur erzeugt die die TrSger 4 und 5 zum Schmelzen und gegebenenfalls
Verkohlen bringt Hierbei entwickelt sich eint geringe Gasmenge, die jedoch einen sehr hohen Druck erzeugt
Die Folge davon ist ein Ausbeulen der in diesem Bereich befindlichen Oberfläche des Kondensatorkörpers. Die
hohe Temperatur und der Druck bewirkt u. U. ein Austreten des gegebenenfalls geschmolzenen Trägermaterials
aus dem Kondensatorkörper 1. Hierdurch schmilzt auch die Isolierschicht 15, wodurch sich die
Metallschichten 12 und 16 berühren und einen Kurzschluß herbeiführen, der seinerseits eine nachgeschaltete
im Stromkreis liegende Überstromsicherung zum Ansprechen bringt. Die Metallschichten 12, 16
wirken auch als Kondensator, was gegebenenfalls für Meß- und/oder Regelzwecke ausgenutzt werden kann.
Durch die Erfindung wird ein rasches Abschalten eines defekten Kondensatorkörpers erreicht und mit
Sicherheit ein Platz.η des Kondensatorgehäuses 17
vermieden. Letzteres kann ein Metall- oder Kunststoffgehäuse sein. Anstelle eines Gehäuses kann jedoch auch
vorteilhaft der Kondensatorkörper 1 mit einem Kunststoff umhüllt, z. B. umgössen oder umspritzt sein.
Hierfür ist z. B. Epoxydharz geeignet
Ein Kondensator getiriäß der Erfindung kann mit
Vorteil als Motorkondensator eineesetzt werden.
Hierbei liegt der Kondensator in Reihe mit der Hilfswicklung oder der Anlaßwicklung des Feldes und
die als Sicherung wirkenden Metallschichten 12,16 der Kurzschlußanordnung werden direkt an die durch eine
Überstromsicherung abgesicherte Betriebsspannung gelegt (F ig. 2).
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit bei Leuchtstofflampen zeigt die F i g. 3. Hier liegt der Kondensator
parallel zur Leuchtstoffröhre und in Reihe zur Drosselspule und die Metallschichten 12, 16 der
Kurzschlußanordnung sind unmittelbar an die Betriebs-
spannung angeschlossen.
Eine der Metallschichten 12 oder 16 der Kurzschlußanordnung kann auch mit einem Kondensatorbelag
verbunden sein, ohne daß die Funktion und die Vorteile beeinträchtigt werden. Hierdurch kann der Kondensator
gegebenenfalls billiger hergestellt werden. In manchen Fällen ist jedoch die getrennte Herausführung
der beiden Metallschichten 12, 16 zweckmäßiger, da diese dann z. B. für Steuer- und Regelzweckc an eine
besondere Spannung oder in eine Regelstrecke eingeschaltet werden können.
Claims (11)
1. Elektrischer Kondensator mit auf einem Träger aus Isolierstoff aufgebrachten, ausbrennfähig dünnen
Metallschichten der Beläge, mit einem durch die beim Auftreten von Oberschlägen zwischen den
Metallschichten der Beläge erzeugten Wärme plastisch verformbaren oder schmelzenden Dielektrikum
und gegebenenfalls einem Zusatzdielektrikum und mit zwei elektrisch getrennten nicht to
ausbrennfähigen Metallschichten, die nach dem bei Obertemperatur erfolgten Zerstören einer sie
elektrisch trennenden Kunststoffschicht sich berühren und in einem an sie entsprechend angeschlossenen
Stromkreis einen Kurzschluß herbeiführen und '5
so eine außerhalb des Kondensators, aber in einem den Kondensator einschließenden Stromkreis liegende
Oberstromsicherung zum Ansprechen bringen, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Obertemperatur den Kurzschluß bewirkende An-Ordnung
aus einer den Kondensatorkörper (I) zumindest an seinem Umfang umgebenden ersten
Metallschicht (12), einer darauffolgenden bei Obertemperatur
schmelzenden oder zumindest plastisch verformbaren Isolierschicht (15) und einer darauffolgenden
zweiten Metallschicht (16) besteht, und daß zumindest eine der Metallschichten (12, 16) einen
getrennt nach außen geführten Anschluß (13 und/oder 17) aufweist
2. Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (4,5) und/oder das als Dielektrikum dienende Material und die Isolierschicht
(IS) de Kurzschlußanordnung aus Polypropylen
bestehen.
3. Kondensator nach Anspruch 1, dadurch ge- 3S
kennzeichnet, daß der Träger (4,5) und/oder das als
Dielektrikum dienende Material aus Polypropylen
■nd die Isolierschicht (15) der Kurzschlußanordnung aus Wachs besteht
4. Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger (4,5) und/oder das als Dielektrikum dienende Material aus Polypropylen
und die Isolierschicht (15) der Kurzschlußanordnung aus mit Kunststoff modifiziertem Wachs besteht
5. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, «
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Metallschicht (12) der Kurzschlußanordnung aus einer Metallfolie
besteht
6. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Metall- M
Khicht (16) der Kurzschlußanordnung aus einer Metallfolie besteht
7. Kondensator nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet daß die Metallfolie mindestens
4 μπι stark ist. »
8. Kondensator nach einem der Ansprüche S bis 7. dadurch gekennzeichnet daß die Metallfolie aus
Aluminium besteht
9. Kondensator nach einem der Ansprüche I bis 8,
dadurch gekennzeichnet daß die Metallschichten (2, «°
3) der Beläge an je einer Stirnseite (6,8) mittels je
•iner Kontaktschicht (7,9) kontaktiert sind.
10. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Stirnseiten vorgesehene Abschnitte der Metallschichten (12,16)
der Kurzschlußanordnung aus Polienscheiben mit überstehendem eingeschnittenem Rand bestehen,
die überstehenden Fransen auf die Mantelfläche umgebogen und jeweils von der nachträglich
aufgewickelten Metallfolie der Mantelfläche festgewickelt sind.
11. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einer als Gehäuse (17) dienenden Kunststoffmasse vollkommen
umhüllt ist
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DE19762650468 DE2650468C3 (de) | 1976-11-04 | 1976-11-04 | Elektrischer Kondensator mit einer bei Übertemperatur einen Kurzschluß bewirkenden Anordnung |
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