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Universal-Verbindungsvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Universal-Verbindungsvorrichtung zwischen
der Seitenwand eines der Führung eines Gewinnungsgerätes, insbesondere eines Hobels,
dienenden, um seine Längsachse schwenkbaren Strebförderers und einem mit diesem
wechselweise in Richtung auf den Abbaustoß verlagerbaren Ausbaugestell, insbesondere
Schildausbaugestell, die ein mit Anbauteilen des Strebförderers kuppelbares Schwenkgetriebe
und einen im Abstand zum Schwenkgetriebe unter Zwischenschaltung eines starr ausgebildeten
überbrückungsgliedes angeordneten Kupplungsteil zur lösbaren Verbindung mit dem
Ausbaugestell aufweist.
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Die im Zusammenwirken mit sogenannten steuerbaren Hobelanlagen verwendeten
Verbindungsvorrichtungen zwischen einem Strebförderer einerseits und dem Ausbau
andererseits sind bislang stets auf die Bauform des jeweiligen Strebförderers, des
am Strebförderer geführten Gewinnungsgerätes, des Ausbautyps sowie der Flözmächtigkeit
zugeschnitten. Hierdurch ist in nachteiliger Weise eine umfangreiche Typenvielfalt
im untertägigen Bereich vorhanden, die die Wartungsfreundlichkeit herabsetzt, die
Ersatzteillagerhaltung erhöht, notwendige Reparaturen erschwert und den Austausch
von Bauteilen von einem Streb zum anderen praktisch unmöglich macht, wenn nur einer
der Bauteile oder Baugruppen im neuen Streb baulich abweicht Hinzu tritt der weitere
Nachteil,
daß auch die Zulieferindustrie jede Verbindungsvorrichtung
auf die jeweiligen Gegebenheiten abstellen muß und damit eine langfristige Kapazitätsauslastung
sowohl der in der Konstruktion als auch in der Fertigung Beschäftigten nicht planbar
ist, was demzufolge die Gestehungskosten erheblich heraufsetzt.
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Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Verbindungsvorrichtung
zwischen der Seitenwand eines zur Führung eines steuerbaren Gewinnungsgerätes, insbesondere
Kohlenhobels, dienenden Strebförderrs und einem beliebig gestalteten Ausbau zu schaffen,
welche unabhängig von der Art des Strebförderers, des Gewinnungsgerätes, des Ausbautyps
und der Flözmächtigkeit als in sich komplett funktionsfähige Baugruppe in die jeweilige
Strebausrüstung integrierbar ist.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das überbrückungsglied
als auf dem Liegenden flach aufliegende Befahrungswanne ausgebildet ist, die abbaustoßseitig
durch eine Stützlasche und durch mindestens eine an diese angelenkte, -zusammen
mit der Stützlasche Bestandteil des Schwenkgetriebes bildende, sich etwa senkrecht
zum Liegenden erstreckende Schubkolbeneinheit an eine an der Seitenwand ds Strebförderers
festlegbare Bracke gelenkig angeschlagen und versatzseitig mit dem Kupplungsteil
für den lösbaren Anschluß des Ausbaugestells versehen ist.
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Damit bildet die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung ein universelles
Überbrückungselement zwischen einem beliebig ausgebildeten Ausbaugestell und einem
ebenfalls beliebig gestalteten Streb förderer, welches im Betriebszustand zwar starr,
jedoch hinsichtlich der Winkellage einstellbar ist und dabei sehr befahrungsfreundlich
ist. Sie wird abbaustoßseitig durch eini
Bracke als Befestigungselement
am Strebförderer und versatzseitig durch den Kupplungsteil zur Verbindung mit dem
Ausbau begrenzt. Die Eingliederung des Schwenkgetriebes in die Verbindungsvorrichtung
erlaubt ohne Schwierigkeit, das Schnittverhalten des Gewinnungsgerätes, insbesondere
eines Kohlenhobels, einwandfreiden örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Das bei einer
Verlagerung des Gewinnungsgerätes durch Schwenken des Strebförderers und der an
diesem festgelegten Gewinnungsgeräteführung in die Verbindungsvorrichtung eingeleitete
Drehmoment wird aufgrund der Starrheit der Verbindungsvorrichtung sicher in den
jeweiligen Ausbau bzw. über den Aussalz in das Liegende bzw. das Hangende weitergeleitet,
so daß die Verbindungsvorrichtung eindeutig als Widerlager zur Steuerung, beispielsweise
einer Hobelanlage, wirkt.
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Die Möglichkeit der Eingliederung einer in sich kompletten funktionsfähigen
Baugruppe zwischen einem Strebförderer und einem Ausbau erhöht auch die IfartungsSreundlichkeit.
Die einzelnen Bauteile sind dem Bergmann bekannt, so daß keine Anpassungsschwierigkeiten
bestehen. Die Lagerhaltung wird vereinfacht, weil die Typenvielfalt wegfällt und
für jeden Streb unabhängig von der Art des Strebförderers bzw. des Ausbaus immer
dieselbe Bauart einer Verbindungsvorrichtung verwendet werden kann. Aber nicht nur
für den untertägigen Bereich schafft die erfindungsgemäße Verbindungsvorrichtung
besondere Vorteile, auch der Hersteller ist nunmehr in der Lage, seine Konstruktions-
und Fertigungskapazität langfristig auf den Bedarf einstellen und damit kontinuierlicher
fertigen und liefern zu können. Die Gestehungskosten werden dadurch merklich gesenkt.
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Als weiterer wesentlicher Vorteil ist anzuführen, daß durch die Ausbildung
des überbrückungsgliedes als flach auf
dem Liegenden aufliegende
Befahrungswanne und durch die sich annähernd senkrecht zum Liegenden erstreckende,
eng an die Bracke und damit auch eng an die Strebfördererseitenwand anschmiegende,
insbesondere hydraulisch beaufschlagbare Schubkolbeneinheit des Schwenkgetriebes
ein Befahrungsraum geschaffen wird, der auch in extremen Betriebssituationen, z.B.
in niedrigen Flözen bis hinunter zu Mächtigkeiten von 1 m und weniger, dem Bergmann
eine gefahrlose Fahrung zwischen dem Strebförderer, dem Liegenden und dem Ausbau
gewährleistet und den Wetterquerschnitt ausreichend groß genug beläßt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die annähernd entsprechend
der Länge eines Fördererschusses bemessene Bracke als etwa L-förmiges Gehäuse ausgebildet,
welches jeweils mittig des langen und des kurzen Schenkels Gelenkstellen für die
Stützlasche einerseits und die Schubkolbeneinheit andererseits aufweist. Der kurze
Schenkel der Bracke weist dabei zum Versatz. Hierdurch kann die Bracke sehr nahe
an die Seitenwand des Strebförderers herangerückt werden, so daß auch die Schubkolbeneinheit
des Schwenkgetriebes ohne wesentliche Vergrößerung der Kolbenflächen und damit ihrer
Außenkontur nahe an den vertikalen Schenkel der Bracke herangerückt werden kann.
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Es genügt in der Regel eine Schubkolbeneinheit pro Verbindungsvorrichtung.
Denkbar sind aber auch zwei oder mehrere Schubkolbeneinheiten. Der vertikale Schenkel
der Bracke kann in Abhängigkeit von der Art des Gewinnungsgerätes und der Geräte
führung gegebenenfalls leicht gekrümmt sein. Dies ist z.B. dann der Fall, wenn im
Bereich der versatzseitigen Seitenwand des Strebförderers noch eine weitere Führungsschiene
vorgesehen ist.
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Die Stützlasche ist nach der Erfindung vorteilhafterweise gabelförmig
gestaltet und umfaßt den liegendseitigen Endabschnitt
der Schubkolbeneinheit,
wobei sie mittig an den im Bereich der Schubkolbeneinheit ausgesparten, vertikalen
abbaustoßseitigen Schenkel der U-förmigen Befahrungswanne angeschweißt ist. Der
beispielsweise durch den Zylinder der Schubkolbeneinheit gebildete liegendseitige
Endabschnitt hat durch die gabelförmige Gestaltung eine festigkeitsmäßig ausreichende
Gelenk- und Abstützstelle, wobei die Aussparung des vertikalen abbaustoßseitigen
Schenkels der U-förmigen Befahrungswanne es erlaubt, den vertikalen Schenkel fluchtend
mit der vers-atzseitigen Kontur der SchubkoReneinheit zu halten. Die Befahrungswanne
rückt somit noch näher an den Strebförderer heran.
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Um den Raumgewinn noch zu vergrößern, sieht die Erfindung ferner
vor, daß der vertikale Schenkel der Bracke im Bereich der Stützlasche ausgespart
ist. Auf diese Weise kann auch die Dicke des vertikalen Brackenschenkels noch zur
Lagerung der Stützlasche herangezogen werden. Dadurch ergibt sich nach der Erfindung
der weitere Vorteil, daß der Abstand der Anlenkstelle der Schubkolbeneinheit an
der Stützlasche von deren Anlenkstelle am vertikalen Brackenschenkel etwa gleich
dem Außendurchmesser des Zylinders der Schubkolbeneinheit bemessen ist. Dieser Hebelarm
ist ausreichend groß genug, um über die Schubkolbeneinheit die Schwenkkräfte auszuüben,
die eine einwandfreie Steuerung des Schnittverhaltens des Gewinnungsgerätes ermöglichen.
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Um neben der sicheren Befahrung selbst in sehr niedrigen Flözen auch
der vers-atzseitig hinter dem Strebförderer austretenden Feinkohle ein einwandfreies
Abfließen in den Versatz zu ermöglichen, sieht die Erfindung darüber hinaus vor,
daß die Befahrungswanne in der Draufsicht etwa trapezförmig ausgebildet ist, wobei
die Breite im abbaustoßseitigen Bereich etwa ein Drittel der Brackenlänge und die
Breite im versatzseitigen Bereich etwa gleich der Hälfte der abbaustoßseitigen Breite
entspricht. In diesem Zusammenhang
bildet es darüber hinaus eine
vorteilhafte Ausführungsform, daß die Länge der Befahrungswanne etwa gleich deren
Breite im abbaustoßseitigen Bereich bemessen ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Kupplungsteil
gehäuseartig ausgebildet und dann mittig an dem versatzseitigen vertikalen Schenkel
der Befahrungswanne befestigt sein. Die Ausbildung des Kupplungsteils ist so gestaltet,
daß der lösbare Anschluß jedes Ausbaugestells möglich ist. Insbesondere gewährleistet
diese Ausbildung im Zusammenhang mit der trapezförmigen Gestalt-der Befahrungswanne,
daß der Kupplungsteil und zumindest der versatzseitige Endabschnitt der Befahrungswanne
bei Relativverlagerungen eines beispielsweise zwei im Abstand voneinander liegende
Liegendkufen aufweisenden Ausbaugestells zur Verbindungsvorrichtung zwischen die
Liegendkufen eintreten können und damit keine Behinderungen bei der wechselweisen
Verlagerung des Strebförderers einerseits und des Ausbaugestells andererseits zu
erwarten sind.
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In diesem Zusammenhang kann es dann ferner zweckmäßig sein, daß der
Kupplungsteil mehrere Anschlußstellen zum lösbaren Anschluß des Ausbaugestells aufweist.
Diese Ausführungsform ist insbesondere im Zusammenwirken mit Schildausbaugestellen
und wechselnden Flözmächtigkeiten von Vorteil.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine aus einem Schildausbaugestell,
einer Universal-Verbindungsvorrichtung und einer steuerbaren Hobelanlage bestehende
Strebausrüstung in Ansicht, teilweise im Schnitt und Fig. 2 die Strebausrüstung
der Fig. 1 in der Draufsicht, ebenfalls teilweise im Schnitt.
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Mit 1 ist in den Fig. 1 und 2 ein Strebförderer bezeichnet.
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Der Strebförderer ist als Kratzerkettenförderer ausgebildet und besteht
aus einzelnen, gelenkig miteinander verbundenen Rinnenschüssen 2. Das Kratzerkettenband
ist zwecks Erhaltung der Übersichtlichkeit fortgelassen.
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Abbaustoßseitig des Strebförderers 1 ist eine Hobelführung 3 befestigt,
an der ein Kohlenhobel 4 in Streblängsrichtung hin-und herziebar ist. Das bzw. die
Zugmittel für den Konlenhobel sind nicht dargestellt. Die Hobelführung besteht ebenfalls
aus einzelnen Schüssen, deren Länge etwa der Länge der Fördererschüsse 2 entspricht.
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Auf der Versatzseite des Strebförderers 1 ist an jedem Rinnenschuß
2 eine im Querschnitt etwa L-förmige Bracke 5 mittels nicht näher dargestellter
Schraubbolzen lösbar befestigt. Die Länge der Bracke entspricht etwa der Länge eines
Rinnenschusses. Die Bracke besitzt jeweils mittig des langen und des kurzen Schenkels
6 bzw.
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7 Anlenkstellen 8 bzw. 9 einerseits für eine Stützlasche 10, andererseits
für eine Schubkolbeneinheit 11.
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Die Stützlasche 10 ist etwa gabelförmig ausgebildet und umgreift
den unteren Endabschnitt des Zylinders 12 der Schubkolbeneinheit. Die Gabeln der
Stützlasche 10 sind an den abbaustoßseitigen vertikalen Schenkel 13 einer etwa U-förmigen,
flach auf dem Liegenden befindlichen Befahrungswanne 14 angeschweißt. Der Zylinder
der Schubkolbeneinheit ist bei 15 an die Stützlasche angelenkt.
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Der vertikale abbaustoßseitige Schenkel 13 der Befahrungswanne ist
im Bereich des Zylinders 12 der Schubkolbeneinheit ausgespart.
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Ebenfalls ist der untere Endabschnitt des vertikalen Schenkels 6 der
Bracke 5 ausgespart, so daß die Anlenkstelle 8 der Stützlasche 10 noch teilweise
in den Bereich der Dicke des vertikalen Schenkels hineinverlagert ist. Der Abstand
der Gelenkstelle 15 des Schubkolbenzylinders 12 an der Stützlasche 10 von der Anlenkstelle
8 der
Stützlasche am vertikalen Brackenschenkel 6 ist etwa gleich
dem Durchmesser des Schubkolbenzylinders bemessen.
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Die U-förmige Befahrungswanne 14 ist in der Draufsicht etwa trapezförmig
ausgebildet. Dabei beträgt die Breite des abbaustoßseitigen Endabschnittes 13 etwa
ein Drittel der Brackenlänge, während die Breite des versatzseitigen Endabschnittes
16 etwa der Hälfte der abbaustoßseitigen Breite entspricht. Die Länge der Befahrungswanne
entspricht etwa der Breite im abbaustoßseitigen Endbereich.
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An dem versatzseitigen vertikalen Schenkel 16 der Befahrungswanne
14 ist mittig ein gehäuseartiger Kupplungsteil 17 befestigt.
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Der Kupplunggeil besitzt drei Anschlußstellen 18 für die Führungsstange
19 einer zwischen den Liegendkufen 20 eines Schildausbaugestells 21 angeordneten
Führungsvorrichtung 22. Im versatzseitigen Endabschnitt besitzt die Führungsvorrichtung
eine Gelenkstelle 23, an der die Kolbenstange 24 einer Schubkolbeneinheit 25 angelenkt
ist, welche mit ihrem Zylinder 26 an einer Traverse 27 gelenkig angeschlagen ist,
die die abbaustoßseitigen Enden der Liegendkufen 20 verbindet. Die Traverse ist
vorzugsweise raumbeweglich mit den Liegendkufen verbunden.
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Die Liegendkufen 20 des Schildausbaugestells 21 sind im versatzseitigen
Endabschnitt über eine Lemniskaten-Lenker-Anordnung 28 mit dem Bruchschild 29 der
Schildausbaueinheit gelenkig verbunden. Der Bruchschild kragt in Richtung zum nicht
näher dargestellten Abbaustoß vor und ist über ein Gelenk 30 mit einer stempelunterstützten
Hangendkappe 31 verbunden. Hierbei ist vorzugsweise zwischen jeder Liegendkufe 20
und der Hangendkappe ein Stempel 32 in Richtung auf den Abbaustoß geneigt vorgesehen.
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Aus der Fig. 2 ist erkennbar, daß in Längsrichtung des Strebs mehrere
Schildausbaugestelle 21 nebeneinander angeordnet sind.
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L e e r s e i t e