DE2649854A1 - Verfahren zur herstellung von thiofunktionelle gruppen aufweisenden organopolysiloxanen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von thiofunktionelle gruppen aufweisenden organopolysiloxanenInfo
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- C08G77/04—Polysiloxanes
- C08G77/22—Polysiloxanes containing silicon bound to organic groups containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen
- C08G77/28—Polysiloxanes containing silicon bound to organic groups containing atoms other than carbon, hydrogen and oxygen sulfur-containing groups
Description
SWS.77/4371 München, den 25. Oktob£r6:ife9$ 5
L-PAT/Dr.Wg/Ste. ζ
Verfahren zur Herstellung von thiofunktionelle Gruppen aufweisenden
Organopolysiloxanen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von thiofunktionellen Polysiloxan-Polymeren, die im folgenden
als thiofunktionelle Gruppen aufweisende Organopolysiloxane
bezeichnet werden, durch Umsetzung von Disiloxanen und/oder Hydroxy- oder Kohlenwasserstoffoxygruppen aufweisenden SiIanen
oder Siloxanen mit cyclischen Trisiloxanen, wobei mindestens eine dieser Organosiliciumverbindungen eine Thiolgruppe
enthält, in Gegenwart eines sauren Katalysators. Die so erhaltenen Produkte können als Schutzüberzüge für Metalle
und als Trennmittel für Metallsubstrate verwendet werden.
Es ist bekannt, Schwefel enthaltende Verbindungen durch Umsetzung von endständige Hydroxylgruppen aufweisenden, flüssigen
Dimethy!polysiloxanen mit einem Methoxygruppen aufweisenden
Silacyclopentanthiol in Gegenwart von mit Säure aktiviertem Ton, der die Kondensation zwischen dem S-enthaltenden
Silan und dem Dimethylpolysiloxan bewirken soll, herzustellen.
Der mit Säure aktivierte Ton katalysiert hierbei jedoch nicht nur die Kondensation zwischen den Methoxygruppen der S-enthaltenden
Verbindung und den OH-Gruppen des Dimethy!polysiloxans,
sondern auch zwischen den OH-Gruppen unter einander, so daß als Endprodukt Gemische erhalten werden. Außerdem müssen vor
der Kondensationsreaktion erst die OH-Gruppen aufweisenden, flüssigen Dimethylpolysiloxane in einer gesonderten Verfahrensstufe hergestellt werden.
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Aus der US-PS 3.346.405 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Schwefel enthaltenden Siloxanen bekannt, wonach
Natriumhydrogensulfid mit cj -Chloralkylresten enthaltenden
Organopolysiloxanen in Gegenwart von Dimethylformamid umgesetzt wird. Nach dem in der US-PS 2.960.492 beschriebenen
Verfahren werden S-enthaltende Organopolysiloxane durch Umsetzung von Vinylgruppen aufweisenden Siloxanen mit einem
Mercaptan in Form von Addukten erhalten, in denen die SuIfhydridgruppen
mit den ungesättigten Vinylgruppen des Siloxans vereinigt worden sind, und nach dem in der US-PS 3.388.144
beschriebenen Verfahren werden Siloxane, die je Si-Atom eine oder zwei Mercaptoalkylgruppen enthalten, mit einer Polyhydroxyl-Kohlenstoffverbindung,
die eine ungesättigte olefinische Gruppe enthält, in Gegenwart eines Peroxidkatalysators umgesetzt.
Diese bekannten Verfahren zur Herstellung von thiofunktionelle Gruppen aufweisenden Organopolysiloxanen haben jedoch verschiedene
Nachteile. So sind beispielsweise lange Reaktionszeiten erforderlich. Außerdem sind Chloralkylgruppen oder ungesättigte
Vinylgruppen enthaltende Siloxane als einer der Reaktionspartner erforderlich, deren vollständige Umwandlung in thiofunktionelle Gruppen nur schwierig zu erreichen ist, so daß nach
diesen Verfahren Gemische erhalten werden, die neben den gewünschten Polymerisaten auch solche mit verschiedenen funktioneilen
Gruppen aufweisen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von thiofunktionelle Gruppen aufweisenden Organopolysiloxanen
zur Verfügung zu stellen, bei dem keine Ausgangsprodukte mit ungesättigten Vinylgruppen oder Chloralkylgruppen
benötigt werden und wobei die gewünschten Produkte in kürzeren Reaktionszeiten und bei niedrigeren Temperaturen erhalten
werden. Darüber hinaus ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung eines breiten Spektrums von thio- .
funktioneilen Organopolysiloxanen, ausgehend von Cyclotrisiloxanen und Disiloxanen, die jeweils frei von unerwünschten, aus
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dem Ausgangsmaterial stammenden Chloralkyl- oder Vinylgruppen
sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von thiofunktionelle
Gruppen aufweisenden Organopolysiloxanen ist dadurch gekennzeichnet, daß Disiloxane(I) und/oder Hydroxylgruppen
und/oder Kohlenwasserstoffoxygruppen aufweisende Silane (II) oder die entsprechenden Siloxane (III) mit Cyclotrisiloxanen
(IV), wobei mindestens eine der vorhandenen Organosiliciumverbindungen
(I), (II), (III) oder (IV) mindestens eine Thiolgruppe
enthält, in Gegenwart eines sauren Katalysators mit einem pK-Wert unter 1,0 umgesetzt werden.
Es wurde überraschenderweise festgestellt, daß dieses Verfahren für cyclische Trisiloxane spezifisch ist, obgleich Katalysatoren
verwendet werden, die fähig sind, auch die Polymerisation anderer cyclischer Siloxane zu bewirken.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden vorteilhaft entweder Hydroxylgruppen und/oder Kohlenwasserstoff
oxygruppen aufweisende Silane (II) oder die entsprechenden Siloxane (III) mit den Cyclotrisiloxanen (IV) oder Disiloxane
(I) und Hydroxylgruppen und/oder Kohlenwasserstoffoxygruppen
aufweisende Silane (II) oder die entsprechenden Siloxane (III) mit den Cyclotrisiloxanen (IV) umgesetzt, wobei
jedoch mindestens eine der jeweils vorhandenen Organosiliciumverbindungen mindestens eine Thiolgruppe enthalten muß.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können als Disiloxane (I) solche der allgemeinen Formel
MaR(6-a)Si2° '
als Hydroxylgruppen und/oder Kohlenwasserstofföxygruppen aufweisende
Silane (II) solche der allgemeinen Formel
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(M)bSi(OR»)3.(b+c)
oder Siloxane (III) der allgemeinen Formel
72-d
γ-Η sio—|- --
Md J
R I
SiO I
LR J
R3-e
Si(OR")
Si(OR")
und als Cyclotrisiloxane (IV) solche der allgemeinen Formel
MR, , a 6-a
-O0 3 3
eingesetzt werden.
Hierin bedeuten die Reste R, die jeweils gleich oder verschieden sein können, einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 18 C-Atomen, Rw Wasserstoffatome
oder einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen,
Y Reste der Formeln
Y Reste der Formeln
R3SiOl/2
JL
oder
worin R und R" die angegebene Bedeutung haben und M der Thiolgruppen
enthaltende Rest, a eine Zahl von 0 bis 6„ b eine Zahl
von 0 bis 3, c eine Zahl von 0 bis 2S wobei die Summe von b + c
1 bis 2 ist, d eine Zahl von 0 bis 2, e eine Zahl von 1 bis 3, m und η jeweils eine Zahl von 0 bis 999,wobei die Summe von
m + η mindestens 1 ist.
m + η mindestens 1 ist.
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Die Thiolgruppen enthaltenden Reste M können durch die Formeln
RHI
-R1 (SR"1) oder /-
SR"' RMI
veranschaulicht werden.
Hierin bedeuten R1 unsubstituierte oder substituierte zweiwertige,
dreiwertige oder vierwertige Kohlenwasserstoffreste ohne aliphatische Mehrfachbindung mit 1 bis 18 C-Atomen,
Kohlenwasserstoffather-, Kohlenwasserstoffthioäther-, Kohlenwasserstoff
ester- oder Kohlenwasserstoffthioesterreste, die mit dem benachbarten Si-Atom über eine Si-C-Bindung verknüpft
sind, R1" Wasserstoffatome, einwertige Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 18 C-Atomen oder Reste der Formel R" 11X, wobei X
O O
H Il
-CH , -OCR , -OH oder Cyanoalkylreste und RMH zweiwertige Kohlenwasserstoffreste ohne aliphatische Mehrfachbindung mit 1 bis 18 C-Atomen sind und y eine Zahl von 1 bis 3 ist.
-CH , -OCR , -OH oder Cyanoalkylreste und RMH zweiwertige Kohlenwasserstoffreste ohne aliphatische Mehrfachbindung mit 1 bis 18 C-Atomen sind und y eine Zahl von 1 bis 3 ist.
Beispiele für einwertige Kohlenwasserstoffreste R sind Alkylreste,
wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Octyl-, Decyl- und Octadecylreste; Arylreste, wie Phenyl-,
Diphenyl- und Naphthylrestej Alkarylreste, wie Tolyl-, XyIyI-
und Äthylphenylreste; Aralkylreste, wie Benzyl-, cc -Phenylethyl-,
ß-Phenyläthyl-, «* -Phenylbutyl- und Cycloalkylreste,
wie Cyclobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylreste; ferner
halogenierte Kohlenwasserstoffreste, wie Chlormethyl-, Bromäthyl-, Tetrafluoräthyl-, Fluoräthyl-, Trifluortolyl- und
HexafluorxylyIreste.
Beispiele für zweiwertige Kohlenwasserstoffreste R1 und R""
sind Äthylen-, Trimethylen-, Tetramethylen-, Hexamethylen- und Octamethylenreste.
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Beispiele für dreiwertige und vierwertige Kohlenwasserstoffreste R1 sind solche der Formeln =CHCH_- , =CHCH2CH_- ,
2 4 ' 2 17 ' ■ »CHCH,- .
I Z
CH3
-CH(CH2J2- ,
C2H5
,·■ , —ν» ι ^-πο / — — , =v» ι v»n, / ·, .j— t
,·■ , —ν» ι ^-πο / — — , =v» ι v»n, / ·, .j— t
SCCHCH2- und CH3
SCCH(CH2)2-C2H5
Beispiele für einwertige Kohlenwasserstoffreste R" sind Alkylreste,
wie Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-,
Octyl-, Decyl- und Octadecylreste; Arylreste, wie Phenyl-,
Diphenyl- und Naphthylreste; Alkarylreste, wie Tolyl-, XyIyI-
und Äthylphenylreste; Aralkylreste, wie Benzyl-, <* -Phenyläthyl-,
ß-Phenyläthyl-, oc -Phenylbutylreste und Cydoalkylreste,
wie Cyclobutyl-, Cyclopentyl- und Cyclohexylreste.
Beispiele für die Thiolgruppen enthaltenden Reste — R1 (SR1")
sind solche der Formeln -CH2SH , -C2H4SH , -C3H6SH ,
-CH2SC4H9 , -C2H4SC2H5 , -C3H5SC6H5 , (HSCH2).
( HSCH2CH2 ) (HSCH2) CH (.CH2 ) ^- , (HSCH2CH2 ) .
(HSCH2CH2 )'(HSCH2) CHCH (CH2SH) CH2CH2CH2- ,
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(HSCH2CH2)2CHCH2CH2- , (HSCH2J
2- , (HSCH2)3CCH2SCH2CH2CH2- ,
(HSCH2)(HSCH2CH2CH2CH2
( HSCH2CH2)
(HSCH2
(CH2 ) 3S(CH2
- , (HSCH2)
S (CH2) 3~
(HSCH2)2(C
Il
)CCH2SCH2CH(CH3
Il
und-(CH2J3S
Beispiele für Hydroxyl- oder Kohlenwasserstoffoxygruppen aufweisende
Silane (II) sind 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan,
2-Mercaptoäthyltriäthoxysilan, £λ>
-Mercaptodecyltriäthoxysilan, tAi-Mercaptohexyltripropoxysilan, Ca>
-Mercaptoamyltriäthoxysilan, 2-(Triäthoxysilyl)äthylbutylthioäther, 3-(Trimethoxysilyl)-propylbutylthioäther,
4-(TriäthoxysilylJbutylmethylthioäther,
2-(Methyldiäthoxysilyl)äthylmethylthioäther, 2-(Methyldiäthoxysilyl
)äthylphenylthioäther, 2-(Methyldiäthoxysilyl)äthyldodecylthioäther,
6-(Trimethoxysilyl )hexyläthylthioäther, Methyl tr i-,
äthoxysilan, Dimethyldiäthoxysilan, Trimethyläthoxysilan, Dimethylsilandiol und Diphenylsilandiol.
/8
"7-9 9819/0957
Die entsprechenden Siloxane (III) oder Copolymere hiervon, die mindestens eine oder mehr Alkoxy- oder Hydroxygruppen
aufweisen, können ebenfalls verwendet werden. Beispiele für derartige Polysiloxane sind endständige Monoäthoxygruppen
aufweisende ß-Mercaptoäthylpropy!polysiloxane, endständige
Methyldiäthoxysilylgruppen aufweisende ß-Mercaptobutylmethylpolysiloxane,
endständige Monohydroxygruppen aufweisende ß-Mercaptoäthylmethy!polysiloxane f endständige Dihydroxygruppen
aufweisende Dimethylpolysiloxane und endständige Diäthoxygruppen aufweisende Dimethylpolysiloxane.
Diese Polysiloxane können entweder durch Cohydrolyse und Kondensation
von Trialkylalkoxysilanen mit Thiolgruppen aufweisenden
Organopolysiloxanen oder durch Äquilibrierung von cyclischen, Thiolgruppen aufweisenden Organopolysiloxanen mit
Si-Atomen, die vorwiegend Si-gebundene Alkoxygruppen enthalten, hergestellt werden.
Weitere Hydroxy!gruppen und/oder Kohlenwasserstoffoxygruppen
aufweisende Organosiliciumverbindungen, die als eine der Ausgangskomponenten für die Umsetzung mit den Disiloxanen und/
oder Cyclotrisiloxanen eingesetzt werden können^ sind Silacyclopentanthiolverbindungen,
die in der US-PS 3.655.713 beschrieben sind.
Beispiele für Disiloxane Cl) sind Hexamethyldisiloxan, Hexaäthyldisiloxan,
Hexapropyldisiloxan5 Hexaoctyldisiloxan und
Di-(3-mercaptopropyl)tetramethyldisiloxan. Beispiele für Cyclotrisiloxane
(IV) sind Hexamethylcyclotrisiloxan, Hexaäthyltrisiloxan,
Hexaphenyltrisiloxan, Hexabutyltrisilosaiij Hexaoctyltrisiloxan
und !^,S-Trimethyl-l^S-triphenylcyclotrisiloxan.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten sauren Katalysatoren sind mit Säure aktivierte Tone, sowie organische
und anorganische Säure mit einem pK-Wert von weniger als 1,0 und vorzugsweise unter OJ in wäßrigen Lösungen.
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Beispiele für derartige saure Katalysatoren sind Benzolsulf onsäure, p-Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, schweflige
Säure, Salpetersäure, Perchlorsäure, Salzsäure und mit Säure aktivierte Tone, die unter der geschützten Handelsbezeichnung
"Filtrol" Nr. 13 und Nr. 24 der Firma Filtrol Corporation im Handel sind.
Obwohl die Katalysatormenge keine entscheidende Rolle spielt, ist es vorteilhaft, diesen in Mengen von 0,003 % bis etwa 10 %,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Reaktionsteilnehmer, das sind alle Silane und Siloxane, einzusetzen. Größere Katalysatormengen
können zwar verwendet werden; es ist jedoch Ziel der Erfindung ein Katalysatorsystem zur Verfugung zu stellen,
das die Funktionalität der erhaltenen Reaktionsprodukte nicht verändert.
Nach beendeter Reaktion ist es im allgemeinen vorteilhaft, den Katalysator zu entfernen oder zu zerstören, da sein Verbleiben
die Eigenschaften der erhaltenen Polymerisate störend beeinflussen könnte. Die Katalysatoren können beispielsweise
durch Waschen mit Wasser entfernt oder durch Neutralisation mit basischen Reagenzien zerstört werden. Zusätzlich können
bestimmte Katalysatoren, wie mit Säure aktivierte Tone, durch Abfiltrieren aus dem Reaktionsgemisch entfernt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei beliebiger Temperatur im Bereich von etwa 25°C bis 2000C durchgeführt werden und
innerhalb einer Zeitspanne von 0,5 Stunden bis zu mehreren Tagen, wobei gegebenenfalls ein Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
mitverwendet werden kann. Unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise bei Einsatz eines wasserfreien sauren Katalysators,
ist für die Auslösung der Reaktion die Gegenwart einer protischen Verbindung in katalytischen Mengen erforderlich.
Unter protischen Verbindungen sind hierbei solche zu verstehen,
die ein reaktives Wasserstoffatom zur Verfügung stellen können,
wie Alkohole, zum Beispiel Methanol, Äthanol, Propanol, Buta-
nol und Wasser. Die Menge der protischen Verbindung ist nicht
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entscheidend, sie kann von etwa 0,0001 % bis 10 % reichen,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Silan- + Siloxan-Reaktionsteilnehmer.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne Lösungsmittel durchgeführt
werden. Bei Mitverwendung eines Lösungsmittels kann dieses in Mengen von etwa 1 bis 50 %, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Silan- + Siloxan-Reaktionsteilnehmer, eingesetzt werden. Beispiele für Lösungsmittel sind Kohlenwasserstoffe,
wie Heptan, Benzol, Toluol und Xylol· Außerdem ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart
einer inerten Atmosphäre durchzuführen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen thiofunktionelle
Gruppen aufweisenden Organopolysiloxane können als Schutzüberzüge für Metalle und als Trennmittel auf Metallsubstraten
eingesetzt werden. Sie können beispielsweise auf Metalloberflächen aufgetragen werden, um deren Widerstandsfähigkeit
gegen Korrosion und Oxidation bei hohen Temperaturen zu verbessern. Außerdem können sie als Beschichtungs- und als
Trennmittel für Kunststoffe auf Polyurethanbasis verwendet werden.
Ein Reaktionsgefäß wurde mit 1.276 Gew.-Tl. Hexamethylcyclotrisiloxan
beschickt und auf 700C erhitzt. Dann wurden 28,2 Gew.-Tl. 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan, 0,5 Teile Wasser
und 25,5 Gew.-Tl. handelsüblicher, mit Säure aktivierter Ton (Filtrol Nr. 13) eingetragen und das Reaktionsgemisch drei
Stunden auf 100°c erhitzt. Nach Abkühlen auf 600C wurde das
Reaktionsgemisch filtriert und flüchtige Bestandteile durch 8 Stunden Erhitzen auf 2000C bei einem Druck von weniger als
1 Torr abgezogen. Es wurde eine klare, transparente Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von 100 cSt /25°C. Durch
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kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen CH3O: HSC3H6: Si (CH3K im Molverhältnis von 3:1:100
vorhanden waren· Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,43 56.
Mit dem so erhaltenen Produkt wurde ein Kupfersubstrat beschichtet
und dann eine Lage aus einer handelsüblichen Polyurethanschaummasse aufgebracht (Epoxical Urethane No. 1850
Foam 11B1! Pak, der Firma U.S. Gypsum). Es wurde eine ausgezeichnete
Abtrennung zwischen dem Substat und der Urethanschicht erreicht.
Wenn anstelle des thiofunktionellen Organopolysiloxans ein mit Trimethylsiloxygruppen endblockiertes Dimethylpolysiloxan
(Viskosität 350 cSt /25°C) verwendet wurde, blieb die Urethanschicht
auf dem beschichteten Kupfersubstrat kleben.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle des 3-Mercaptopropyltrimethoxysilans 31 Gew.-Tl. 2-Mercaptoäthyltriäthoxysilan eingesetzt wurden.
Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 95 cSt /25°C. Durch kernmagnetisehe Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß
die Gruppen C2H5O:HSC2H5:Si(CH3J2 im Molverhältnis 3:1:96 vorhanden
waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,41 %,
Das so erhältliche Produkt zeigte ausgezeichnete Trenneigenschäften,
wenn es als Trennmittel zwischen einem Kupfersubstrat und einer Polyurethanschicht eingesetzt wurde.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle des 3-Mercaptopropyltrimethoxysilans 38,3 Gew.-Tl. CJ -Mercaptoamyltriäthoxysilan eingesetzt wurden.
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Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 95 cSt /25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß
die Gruppen C3H5O:HSC5H10:Si (CHg)2 im Molverhältnis von
2,95:1:97 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug
0,4 %.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle des 3-Mercaptopropyitrimethoxysilans 48,3 Gew.-Tl. CO -Mercaptodecyltriäthoxysilan eingesetzt wurden.
Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 101 cSt / 25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt,
daß die Gruppen C2H5O:HSC10H2-.:Si(CH3)- im Molverhältnis von
2,9:1:102 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,39 %.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle des 3-Mercaptopropyltrimethoxysilans 40,2 Gew.-Tl. 2-(Triäthoxysilyl)äthylbutylthioäther eingesetzt
wurden. Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 100 cSt/ 25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt,
daß die Gruppen CH3O:SCH2:Si (CH3J2 im Molverhältnis von
1,3:1:50 vorhanden waren.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan 39,2
Gew.-Tl. 3-(Trimethoxysilyl)propylphenylthioäther eingesetzt wurden. Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 99 cSt/
25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt,
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daß die Gruppen CgH5:CH-OtSGH-:Si (CH3)- im Molverhältnis von
1:3:1:96 vorhanden waren.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 3-Mercaptopyltrimethoxysilan 38,8 Gew.-Tl. 2-(Methyldiäthoxysilyl)äthylphenylthioäther eingesetzt
wurden. Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität von 98 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt,
daß die Gruppen C6H5:CH3O:SCH2:Si(CH3)2 im Molverhältnis
von 1:2,9:1:96 vorhanden waren.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abän
derung, daß anstelle von 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan 23
Gew.-Tl. der Verbindung der Formel
HS
i(CH3)OCH3
eingesetzt wurden. Das erhaltene Produkt hatte eine Viskosität
von 100 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse
wurde festgestellt, daß die Gruppen CH3O:HSCH:Si(CH3)2 im
Molverhältnis von 1:1:97,5 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,42 %.
Ein Reaktionsgefäß wurde mit 1.110 Gew.-Tl. Hexamethylcyclotrisiloxan
beschickt und auf 700C erhitzt. Dann wurden 141 Gew.-Tl. der Verbindung der Formel
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,3,3
HSC,HCSi-O-SiC0H,SH
J ο. ι jo
CH3 CH3
0f5 Teile Wasser und 25 Gew.-Tl. handelsüblicher, mit Säure
aktivierter Ton (FiItrol Nr. 13) eingetragen und das Reaktionsgemisch
3 Stunden auf 10O0C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf 600C wurde das Reaktionsgemisch filtriert und flüchtige Beetandteile
durch 4 Stunden Erhitzen auf 2D0°C. bei einem Druck von weniger als 1 Torr abgezogen. Es wurde eine klare, transparente
Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität, von .30 cSt/25°C« Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt,
daß die Gruppen HSC3H6CSi(CH3)- im Molverhältnis 1:12 vorhanden
waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 3,0 %.
Ein Reaktionsgefäß mit 1 Liter Inhalt wurde mit 277 Gew.-Tl. Hexamethylcyclotrisiloxan und 25 Gew.-Tl. Toluol beschickt
und auf 700C erhitzt. Dann wurden 19,0 Gew.-Tl. 2-Mercaptoäthyltriäthoxysilan,
14 Teile Wasser, 10 Gew.-Tl. Hexamethyldisiloxan und 6 Gew.-Tl. handelsüblicher, mit Säure aktivierter
Ton (Filtrol Nr. 13) eingetragen. Das Reaktionsgemisch wurde unter Rückfluß erhitzt unter azeotroper Entfernung von
Wasser und Äthanol bei einer Topftemperatur von etwa 155°C. Anschließend wurde das Reaktionsgemisch auf Raumtemperatur
abgekühlt und der Katalysator durch Filtration entfernt. Die flüchtigen Bestandteile wurden durch 3 Stunden Erhitzen bei
1900C bei einem Druck von weniger als 1 Torr abgezogen. Es
wurden 212 Gew.-Tl. eines klaren, flüssigen Produkts erhalten mit einer Viskosität von 44,1 cSt/25°C. Durch kernmagnetische
Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen C2HcOZHSC2H4:Si(CH3)2 im Molverhältnis von 1:1:34,8 vorhanden
waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,77 56.
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Das azeotrop entfernte Gemisch betrug 20,8 Gew.-Tl.,in dem
durch Analyse 7,3 Gew.-Tl. Äthanol, 10,5 Teile Wasser und 2,8 Gew.-Tl. Toluol nachgewiesen wurden. Der Anteil der unter
vermindertem Druck entfernten flüchtigen Bestandteile betrug 54,2 Gew.-Tl.
Das Verfahren gemäß Beispiel 10 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von 2-Mercaptoäthyltriäthoxysilan 16,7 Gew.-Tl. 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan eingesetzt
wurden. Es wurden 196,3 Gew.-Tl. eines klaren, flüssigen Produkts erhalten mit einer Viskosität von 115 cSt/25°C.
Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen HSC3H6: Si (CH3J2 im Molverhältnis von 1:42
vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,72 %.
Das Verfahren gemäß Beispiel 10 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß 16,7 Gew.-Tl. 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan
und 1 Gew.-Tl. konzentrierte Schwefelsäure eingesetzt wurden. Es wurde kein Wasser verwendet. Der Katalysator wurde durch
Zugabe von 10,0 Gew.-Tl. Natriumbicarbonat neutralisiert.
Es wurde eine schwach-trübe Flüssigkeit erhalten, die nach zweimaligem Filtrieren eine Viskosität von 150 cSt/25°C hatte.
Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen HSC3H6:Si(CH3)2 im Molverhältnis von 1,0:33,3 vorhanden
waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,66 %,
Das Verfahren gemäß Beispiel 12 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle der Schwefelsäure 1 Gew.-Tl. konzentrierte Salpetersäure eingesetzt wurden. Es wurden 170 Gew.-Tl.
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einer trüben Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von 418 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde
festgestellt, daß die Gruppen CH-01HSC3H6:Si(CH3), im Molverhältnis
von 1,0:1,0:52 vorhanden waren. Der SH-Gehalt dieses Produkts betrug 0,5 %.
Das Verfahren gemäß Beispiel 12 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle von Schwefelsäure 1,0 Gew.-Tl. p-Toluolsulfonsäure
eingesetzt wurden. Es wurden 184 Gew.-Tl. einer schwach-trüben Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von
364 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen CH3O:HSC3H6:Si(CH3J2 im HoI-verhältnis
von 0,56:1,0:42 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,96 %.
Das Verfahren gemäß Beispiel 12 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle der Schwefelsäure 1 Gew.-Tl. konzentrierte Perchlorsäure eingesetzt wurde. Es wurden 207 Gew.-Tl.
einer braunen, transparenten Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von 266 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse
wurde festgestellt, daß die Gruppen CH-O:HSC-H6:
Si(CH3), im Molverhältnis von 0,27:1,0:51,5 vorhanden waren.
Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,78 %,
Das Verfahren gemäß Beispiel 12 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle der Schwefelsäure 2 Gew.-Tl. konzentrierte Salzsäure eingesetzt wurden. Es wurden 153,8 Gew.-Tl.
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einer klaren Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von 59,1 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde
festgestellt, daß die Gruppen CH3O1HSC3H6ZSi(CH3J2 im Molverhältnis
von 0,95:1,0:38,5 vorhanden waren. Der SH-Gehalt
des Produkts betrug 0,72 %,
Das Verfahren gemäß Beispiel 12 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß anstelle der Schwefelsäure 5,6 Gew.-Tl. eines handelsüblichen, mit Säure aktivierten Tons (Filtrol Nr. 24)
und 0,5 Teile Wasser eingesetzt wurden. Es wurden 97 Gew.-Tl. einer klaren Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von
103 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen HSC3H6:Si(CH3J3, im Molverhältnis
von 1:35,6 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 0,67 %.
Zum Vergleich mit Beispiel 10 wurde ein Reaktionsgefäß mit 1 Liter Inhalt mit 277 Gew.-Tl. Octamethylcyclotetrasiloxan,
25 Gew.-Tl. Toluol, 19 Gew.-Tl. 2-Mercaptoäthyltriäthoxysilan,
14 Teilen Wasser, 10 Gew.-Tl. Hexamethyldisiloxan und 6 Gew.-Tl. des mit Säure aktivierten Tons (Filtrol Nr. 13) beschickt.
Das Reaktionsgemisch wurde unter Rückfluß erhitzt unter azeotroper Entfernung von Wasser und Äthanol, die in einer Auffangvorrichtung
(dean stark head) gesammelt wurden. Das Gemisch wurde insgesamt 3 Tage unter Rückfluß erhitzt und nach
jedem Tag wurde eine Probe entnommen und hieraus die flüchtigen Bestandteile entfernt. Nach 3 Tagen war der Inhalt des Reaktionsgefäßes noch flüchtig, das bedeutet, daß keine Reaktion stattgefunden
hatte.
/18
70981 9/0957
Ein Reaktionsgefäß wurde mit 1276 Gew.-Tl. Hexamethylcyclotrxsiloxan
beschickt und auf 700C erhitzt. Dann wurden 0,5 Teile Wasser und 398,5 Gew.-Tl. des mercaptofunktxonellen
Siloxans der Formel
c3He
,3 6
SH
SH
und 25 Gew.-Tl. des handelsüblichen,mit Säure aktivierten Tons
(Filtrol Nr. 13) zugegeben. Das Reaktionsgemisch wurde 3 Stunden auf 1000C erhitzt, dann wurde der Inhalt auf 600C abgekühlt
und filtriert. Die flüchtigen Bestandteile wurden 3 Stunden bei 185°C bei einem Druck von weniger als 1 Torr abgezogen.
Es wurde eine klare, transparente Flüssigkeit erhalten, die zu einer gummiähnlichen Masse härtete, wenn sie der Luftfeuchtigkeit
ausgesetzt wurde. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen CH3O:HSC3H6:Si (CH3J2 im
Molverhältnis von 0,19:1,0:5,0 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 6,0 %.
Ein Reaktionsgefäß mit 2 Liter Inhalt wurde mit 1000 Gew.-Tl. Hexamethylcyclotrxsiloxan, 35,4 Gew.-Tl. 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan
und 20,7 Gew.-Tl. des handelsüblichen, mit Säure aktivierten Tons (Filtrol Nr. 13), der 18 Stunden bei 149°C
getrocknet worden war, beschickt, und das Gemisch 3 Stunden
auf 1000C erhitzt. Dann wurde eine Probe entnommen. Die ganze
Probe wurde bei Raumtemperatur fest, was auf das Vorhandensein von Hexamethylcyclotrxsiloxan hinweist, das einen Schmelzpunkt
von 64,5°C hat. Es hatte daher keine Polymerisation, stattge-
7098 19/09 57 /±Q
funden. Anschließend wurden in das Reaktionsgefäß 2 Teile Wasser eingetragen und das Gemisch erneut 3 Stunden auf
1000C erhitzt. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde
der Katalysator durch Abfiltrieren entfernt. Die flüchtigen Bestandteile wurden im i.V. abgezogen. Es wurden 589 Gew.-Tl.
einer klaren Flüssigkeit mit einer Viskosität von 84,2
cSt/25°C erhalten. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse wurde festgestellt, daß die Gruppen CH3O1HSC3H6:Si(CH3),
im Molverhältnis 1:1:35 vorhanden waren.
Dieses Beispiel beweist, daß die Anwesenheit einer protischen Verbindung für die Auslösung der Reaktion notwendig ist.
Ein Reaktionsgefäß mit 5 Liter Inhalt wurde mit 2200 Gew.-Tl.
Hexamethylcyclotrisiloxan, 150 Gew.-Tl. Toluol und 141 Gew.-Tl. 1,3-Di(3-mercaptopropyl)tetramethyldisiloxan beschickt
und auf 700C erhitzt. Dann wurden 90 Gew.-Tl. 3-Mercaptopropylmethyldimethoxysilan,
90 Teile Wasser und 50 Gew.-Tl. eines mit Säure aktivierten Tons (Filtrol Nr. 13) zugegeben
und das Gemisch 3 Stunden auf 1000C erhitzt. Dann wurde das
Reaktionsgemisch auf 6O0C abgekühlt und filtriert. Die flüchtigen
Bestandteile wurden durch 4 Stunden Erhitzen auf 185°C bei einem Druck von weniger als 1 Torr abgezogen. Es wurde
eine klare, transparente Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von 60 cSt/25°C. Durch kernmagnetische Resonanzanalyse
wurde festgestellt, daß die Gruppen HSC3H^Si(CH3)-im
Molverhältnis von 1:16,5 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug 2,1 56.
Das Verfahren gemäß Beispiel 21 wurde wiederholt mit der Abänderung,
daß 60 Gew.-Tl. Dimethyldimethoxysilan und 1 Teil
.709819/0957
26A9854
Wasser verwendet wurden. Es wurde eine klare, transparente Flüssigkeit erhalten mit einer Viskosität von 30 cSt/25°C.
Durch kernmagnetisehe Resonanzanalyse wurde festgestellt,
daß die Gruppen CH-O:HSC_Hg:Si(CH-)- im Molverhältnis von
2:1,0:30 vorhanden waren. Der SH-Gehalt des Produkts betrug
1,4 %.
In allen Beispielen wurde die Umsetzung bei Atmosphärendruck vorgenommen (etwa 760 mm Hg). Die Umsetzungen können jedoch
in gleicher Weise durch Anwendung von Druck durchgeführt werden.
709819/09 5 7
Claims (9)
- Patentansprüche :Verfahren zur Herstellung von thiofunktionelle Gruppen aufweisenden Organopolysxloxanen, dadurch gekennzeichnet, daß Disiloxane (I) und/oder Hydroxylgruppen und/oder Kohlenwasserstoffoxygruppen aufweisende Silane (II) oder die entsprechenden Siloxane (III) mit Cyclotrisiloxanen (IV), wobei mindestens eine, der vorhandenen Organosiliciumverbindungen (I), (II), (III) oder (IV) mindestens eine Thiolgruppe enthält, in Gegenwart eines sauren Katalysators mit einem pK-Wert unter 1,0 umgesetzt werden.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Silane (II) oder die entsprechenden Siloxane (III) mit den Cyclotrisiloxanen (IV) umgesetzt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Disiloxane (I) und die Silane (II) oder die entsprechenden Siloxane (III) mit den Cyclotrisiloxanen (IV) umgesetzt werden.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß als Disiloxane (I) solche der allgemeinen FormelM a R(6-a)Si2°als Silane (II) solche der allgemeinen Formel709819/0957(M)bSi(OR«)3_(b+c)als Siloxane (III) solche der allgemeinen FormelY --2-dSiO_ RR3-e Si(OR")als Trisiloxane (IV) solche der allgemeinen FormelaR6-a X3 3verwendet werden,worin R einwertige, gegebenenfalls halogenierte Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen,RM Wasserstoffatome oder einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen,Y Reste der Formeln R3Si°i/2 *Il
RC- oder(R«0)eSi01/2M der Thiolgruppen enthaltende Rest der FormelnR'(SRMI) oderSR" · R"17098 19/09 57bedeuten, wobeiR1 unsubstituierte oder substituierte zweiwertige, dreiwertige oder vierwertige Kohlenwasserstoffreste ohne aliphatische Mehrfachbindung, mit 1 bis 18 C-Atomen, Kohlenwasserstoffather-, Kohlenwasserstoffthioäther-, Kohlenwasserstoff ester- oder Kohlenwasserstoffthioesterreste, die mit dem benachbarten Si-Atom über eine Si-C-Bindung verknüpft sind,R"1 Wasserstoffatome, einwertige Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen oder Reste der FormelR1111X, wobei X QIl Il
-CH , -OCR , -OH oder Cyanoalkylresteund R"11 zweiwertige Kohlenwasserstoffreste ohne aliphatische Mehrfachbindung mit 1 bis 18 C-Atomen sind, a_ - 0 bis 6,b = 0 bis 3,je = 0 bis 2, wobei die Summe von b+c = 1 bis 2, d = 0 bis 2,e_ · 1 bis 3,in -und ri = 0 bis 999, wobei die Summe vonm+n = mindestens 1 und Υ. β ! bis 3· - 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Umsetzung bei Temperaturen im Bereich von 25°C bis 2000C durchgeführt wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß die Umsetzung in Gegenwart einer protischen Verbindung durchgeführt wird.7^9819/0957
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß als protische Verbindung ein Alkohol oder Wasser verwendet wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Umsetzung in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel durchgeführt wird.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Kohlenwasserstofflösungsmittel Toluol verwendet wird.10· Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Cyclotrisiloxane (IV) Hexamethylcyclotrisiloxan verwendet wird.11. Verfahren nach Anspruch 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet , daß als Disiloxane (I) Hexamethyldisiloxan oder Di-(3-mercaptopropyl)-tetramethyldisiloxan verwendet werden.12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Silane (II) Mercaptoalkyltrialkoxysilane oder Thioäther-alkyltrialkoxysilane verwendet werden.13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet t daß als Siloxane (III), solche verwendet werden, die durch Hydrolyse eines Thiolgruppen aufweisenden Alkoxysilans erhalten worden sind.9 8 19/0957
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