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Auf satz stein für Kamine
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Aufsatz stein für Kamine, der
den oberen Abschluß eines Kamins bildet.
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Aufsatzsteine oder sonstige obere Abschlüsse für Kamine sind in mannigfachen
Ausführungen bekannt. Derartige Bauelemente dienen entweder einem formschönen und
wetterfesten Abschluß, oder sie sollen die Zugverhältnisse verbessern bzw. bestimmte
Windrichtungen für den Zug ungefährlich machen. Wenn diese Ziele auch mehr oder
weniger erreicht werden, so hat es sich in der Praxis als nachteilig erwiesen, daß
die Kamine schon nach verhältnismäßig kurzer Standzeit und Betriebsdauer unansehnlich
werden und ab und zu auch Zugschwierigkeiten in Kauf genommen werden müssen. Der
erste dieser Nachteile beruht darauf, daß sich im Betrieb auf der Oberseite des
Kamins und insbesondere bei blfeuerungen ein stark fetthaltiger Ruß absetzt, der
sich bei Regen und Schneefall mit Wasser vermengt
und dann als schwarz-braune
Brühe an den Außenwandungen herunterläuft. Die dadurch entstehende außerordentlich
störende Verfärbung ist noch dazu tiefgreifend, was ihre Beseitigung erschwert,
ganz abgesehen davon, daß die fetthaltige Brühe mit der Zeit Putz und Mauerwerk
zerstört.
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Daß bei derartigen Verhältnissen z.B. die heute weit verbreiteten
weißen Kamine oder solche mit Zierverkleidungen sehr schnell keine Zierde mehr sind,
bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung. Der andere Nachteil ist auf in den Kamin
eindringendes Wasser zurückzuführen, das wieder verdunstet werden muß. Hier kann
man zwar mit Abdeckungen teilweise Abhilfe schaffen, jedoch bleiben auf jeden Fall
ein Restnachteil und der zuerst erwähnte Nachteil bestehen.
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Demgegenüber bezweckt die vorliegende Erfindung einen Auf satzstein
für Kamine, der die geschilderten Nachteile nicht aufweist, d.h. der für lange Zeit
eine Gewähr für ein gutes Aussehen und eine lange Lebensdauer des Kamins bietet
und der außerdem das Einfließen von Regenwasser von der Kaminoberseite her in die
Zugschächte weitgehend verhindert. Trotz dieser Verbesserungen soll sich der zu
entwickelnde Aufsatzstein in einem wirtschaftlich tragbaren Rahmen bewegen, handlich
sein und somit das Erstellen eines Kamins nicht erschweren.
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Zur Aufgabe der Erfindung gehört es auch, den Stein so zu gestalten,
daß ein Kamin auch nachträglich umgerüstet werden kann.
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Dieses Ziel wrd nach der Erfindung dadurch erreicht, daß der der Querschnittsform
des jeweiligen Kamins mit einem Zug oder mit zwei oder mit mehreren Zügen angepaßte,
z.B. aus Beton bestehende Aufsatzstein an seiner Oberseite eine nach oben offene
und umlaufende Rinne aufweist, die zumindest zu einer Stelle hin ein Gefälle hat
und von der tiefsten Stelle dieser Rinne ein Fallrohr nach unten abzweigt. Durch
diese an sich verblüffend einfache Maßnahme wird auf die Kaminoberseite auftreffendes
Regenwasser oder Schneewasser daran gehindert, außen oder innen abzufließen, vielmehr
wird es von den gefährdeten Flächen und Räumen gewissermaßen abgezogen und einem
Fallrohr zugeführt, das es unschädlich für Aussehen, Haltbarkeit und gute Zugwirkung
abfließen läßt. Da die Maßnahmen technisch einfach sind, werden sie auch keine untragbar
hohen Unkosten ergeben, ganz abgesehen davon, daß ein fabrikmäßig hergestellter
Stein in der Verarbeitung keinerlei Schwierigkeiten bereiten wird, d.h. er kann
bequem als oberer Abschluß des jeweiligen Kamins aufgesetzt werden. Auch ist es
denkbar, einen schon im Betrieb befindlichen Kamin nachträglich mit einem solchen
Aufsatzstein auszustatten.
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Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung ist vorgesehen, daß
im Schnitt betrachtet die Rinne von den Außenrändern des Aufsatz steines nach innen
unten abfällt und entweder etwa auf halbem Wege zum Zug wieder ansteigt oder an
einer ölfeuerungsfesten Zugauskleidung des Steines endet. Es versteht sich,
daß
die Wirkung der Rinne auch von der Tiefe abhängig ist, die ihrerseits von der umlaufenden
Länge mitbestimmt wird.
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Die bei beiden Ausführungen gegebenen inneren Abreißkanten gewährleisten,
daß die aus den Zügen bzw. Zugschächten ausströmenden Rauchgase, sofern sie vom
Wind nicht abgedrängt werden, an den inneren Rinnenkanten Abreißwirbel bilden, wodurch
die Rußteilchen gewissermaßen in die Rinne hineingedrückt und beim nächsten Regen
weggespült werden. Den Außenrändern bzw. den Rinnenformen kommt insofern eine große
Bedeutung zu, als es keine ebenen Flächen an der Oberseite des Aufsatzsteines gibt,
welche das Absetzen von Ruß begünstigt, der nach außen unten abgespült werden könnte.
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Um die in ihrer Wirkung günstig erkannten scharfen Außenränder gegen
rauhe Behandlung widerstandsfähig zu machen, wird es nach der Erfindung ferner für
zweckmäßig angesehen, daß die Außenränder mit einem nach innen gerichteten Blechstreifen
armiert sind, der sich nach unten in einen Streckmetallstreifen fortsetzt. Der Übergang
der Armierungsstreifen in Streckmetallstreifen hat den Vorteil, daß der Putz einen
guten Halt findet, welcher den Aufsatzstein unsichtbar in das Kaminbauwerk einbezieht.
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Im Hinblick auf eine einfache Montage erscheint es nach der Erfindung
außerdem zweckmäßig, daß das an die Rinne angeschlossene
Fallrohr
zweiteilig ausgeführt ist, wobei der eine Teil im Stein liegt, während der andere
in den Kamin eingemauert ist und sein Auslauf dicht über dem Dach liegt.
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Dabei erscheint es günstig, daß der im Stein liegende Teil des Fallrohres
als Stutzen in eine trichterartige Erweiterung des anderen Teiles eingreift, der
seinerseits in eine um das Stutzenrohr vorgesehene Aussparung des Steines hineinragt.
Hier kommt also eine Art Steckkupplung zur Anwendung, die keine hohen Anforderungen
an Toleranzen stellt, die man am Bau sowieso nicht voraussetzen kann. Außerdem bietet
die Ausführung eine Gewähr dafür, daß es an der Unterseite des Steines keine Überstände
gibt, die mit größter Wahrscheinlichkeit, wenn sie vorhanden wären, schon dem Transport
zum Opfer fallen würden.
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Um auf den neuen Aufsatz stein auch noch bequem eine Abdeckung aufsetzen
zu können, erscheint es von Vorteil, daß im Rinnenbereich von oben nach unten verlaufende
zylindrische Aussparungen zur Aufnahme von Stützen einer an sich bekannten Profilabdeckung
vorgesehen sind.
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Eine ganz besonders wesentliche Einzelheit der Erfindung besteht aber
darin, daß in der Rinne ein korrosionsfester oder korrosionsgeschützter Blechrahmen
oder dgl. vorgesehen ist, der sich mit seinen Wandungsteilen nach oben erstreckt
und
den Stein bevorzugt überragt, beispielsweise um die Tiefe der
Rinne. Dieser Rahmen hebt die aus den Zugschächten ausströmenden Rauchgase gewissermaßen
von der Oberfläche des Steines ab, so daß von vornherein weniger Ruß auf die Rinnenwände
gelangen kann, wodurch die Langzeitwirkung der erfindungsgemäßen Bauart noch unterstrichen
wird.
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Um den zuletzt erwähnten Vorteil noch zu vertiefen, wird es nach der
Erfindung für zweckmäßig angesehen, daß die oberen Ränder des Blechrahmens bis etwa
auf den Querschnitt des Zuges oder der Züge eingezogen sind. Dadurch wird bewußt
eine Wirbelbildung erzeugt, welche Rußteilchen auf die Außenfläche des Rahmens zwingt,
von wo sie von den Außenwänden des Kamins abgerückt beim nächsten Regen gefahrlos
beseitigt werden können.
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Damit der Aufsatzstein gut stapelbar ist, schlägt der Erfinder des
vorliegenden Steines vor, daß der Blechrahmen lösbar eingesetzt ist und zu diesem
Zweck der Stein einbetonierte Laschen oder sonstige Halterungen aufweist. Durch
diese Teilung läßt sich auch der Stein leichter transportieren und aufsetzen, ohne
dabei Gefahr zu laufen, daß der Blechrahmen beschädigt wird.
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Um zu vermeiden, daß das Regenwasser infolge des Rahmens in der Rinne
nicht frei genug abfließen kann, wird es nach der Erfindung schließlich für zweckmäßig
angesehen, daß der
Blechrahmen im Rinnenbereich mit Aussparungen,
Ausklinkungen oder dgl. ausgestattet oder in der Rinne schwebend angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigen: Fig. 1 einen Kamin in schaubildlicher Darstellung, der mit dem erfindungsgemäßen
Aufsatzstein ausgestattet ist; Fig. 2 eine Oberansicht auf einen erfindungsgemäßen
Aufsatz stein; Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 2, jedoch etwas
vergrößert; Fig. 4 eine gegenüber Fig. 3 geänderte Einzelheit und Fig. 5 eine gegenüber
den vorausgegangenen Darstellungen abgeänderte Bauart im Vertikalschnitt.
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Der Fig. 1 ist ein Kamin 1 zu entnehmen, auf den als oberer Abschluß
ein Aufsatz stein 2 aufgesetzt ist. Kamin 1 und Aufsatzstein 2 sind mit drei Zügen
bzw. Zugschächten 3, 4, 5 ausgestattet, wie dies auch die Fig. 2 erkennen läßt.
Die Oberseite 6 ist mit einer Rinne 7 ausgestattet, welche von dem Punkt 8 aus in
Richtung der Pfeile 9 ein Gefälle zu einem Fallrohr 10 hat.
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Die Rinne 7 selbst geht - wie dies besonders gut die Fig. 3 erkennen
läßt - von den äußeren Randbereichen 11 des Steines 2 aus, d.h. es ergeben sich
in den Randbereichen verhältnismäßig scharfe Kanten. Um diese Kanten vor Ausbruch
zu schützen, sind sie mit Blechstreifen 12 armiert, die sich in Streckmetallstreifen
13 fortsetzen. Diese Streckmetallstreifen 13 schaffen auch eine gute Haftfläche
für eine in Fig. 3 angedeutete und in Fig. 1 dargestellte Putzschicht 14. Bei der
Ausführungsform nach den Fig. 1 bis 4 sind die tiefsten Stellen der Rinne 7 zwischen
den Außenbereichen 11 und einer ölfeuerungsfesten Auskleidung 15. Nach Fig. 5 ist
die Rinne 7 bis an die Auskleidung 15 herangeführt.
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Den Fig. 1 und 3 ist eine angedeutete Profilabdeckung 16 zu entnehmen,
die mit Stütze 17 auf dem Stein 2 befestigt werden kann. Dazu weist der Aufsatz
stein 2 rohrförmige Aussparungen 18 auf.
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In die Rinne 7 ist nach den Fig. 1 bis 3 ein Rahmen 19 eingesetzt,
der sich an Laschen 20 des Steines 2 festlegen läßt.
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Dieser Rahmen 19 kann aber in seinen oberen Randbereichen 21 eingezogen
sein, wie dies die Fig. 4 und 5 veranschaulichen.
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Daß sich dadurch eine veränderte Wirkung beim Austritt des Rauchgasstromes
22 ergibt, ist derFig. 4 zu entnehmen. Vor allem bilden sich für den Zug ungefährliche
Wirbel 23, die aber Rußteilchen weitgehend von gefährdeten Flächen abhalten.
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Weiter ist noch zu erwähnen, daß der Rahmen 19 in seinem unteren Bereich
dem Rinnengefälle angepaßt und dann mit Aussparungen, Ausklinkungen 24 oder dgl.
ausgestattet sein kann, oder er wird, wie in Fig. 5 veranschaulicht, frei in der
Rinne 7 schwebend an den Laschen 20 befestigt, wodurch eine Behinderung des Wasserabflusses
ausgeschlossen erscheint.
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Das Fallrohr 10 (vgl. Fig. 3 und 5) besteht aus einem mit den festen
Sitz sichernden Lappen 25 oder dgl. ausgestatteten Stutzen 26 und dem eigentlichen
Fallrohr 27. Der Stutzen 26 endet in der Ebene der Unterseite 28 des Steines 2 und
er ragt in einen Trichter 29 des Rohres 27, das übrigens mit dem unteren Ende 30
aus dem Kamin 1 herausgeführt ist. Der Trichter 29 greift in den Stein 2 ein, der
zu diesem Zweck eine Aussparung 31 aufweist.
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Die Zeichnung läßt deutlich erkennen, daß auf die Oberseite 6 des
Kamins bzw. des Aufsatzsteines 2 gelangendes Wasser stets das Bemühen haben wird,
Rußteile in die Rinne zu spülen, wodurch die Gefahr der Verschmutzung des Außenputzes
14 weitgehend vermieden ist. Da außerdem in die Zugschächte 3, 4, 5 einlaufende
Prallflächen auf der Oberseite 6 fehlen, welche Wasser dem Innern der Zugschächte
3, 4, 5 zuführen könnten, ist auch das Eindringen von Feuchtigkeit in die Schächte
weitgehend herabgesetzt. Es versteht sich, daß der Stein 2 an Ort und Stelle, also
am Kamin 1 selbst, unter Zuhilfenahme entsprechender Schalungen gefertigt werden
könnte, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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