DE2647028B2 - Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie - Google Patents
Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der GanzkörperplethysmographieInfo
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- A61B5/08—Detecting, measuring or recording devices for evaluating the respiratory organs
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- A61B5/41—Detecting, measuring or recording for evaluating the immune or lymphatic systems
- A61B5/411—Detecting or monitoring allergy or intolerance reactions to an allergenic agent or substance
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie,
mit einem Vernebler für das Aerosol und mit einer Ganzkörperplethysmographen-Kabine zur Messung
der vom Aerosol verursachten Änderungen von Lungenfunktionsmeßgrößen eines Probanden, wobei in
einem ersten Kabinenluftatemkreis der Proband durch ein Atemrohr innerhalb der Kabine normal Kabinenluft
atmen kann.
Zur Untersuchung des Atmungssystems nach der Ganzkörperplethysmographie wird der Proband in eine
von Außenluft abgeschlossene Kabine gebracht. Die
Änderungen des Kabinendruckes bzw. -Volumens während der Atmung dienen zur Ermittlung von
physiologischen Kenngrößen, die dem Arzt Rückschlüsse auf den Zustand des Atmungssystems, beispielsweise
hinsichtlich des Atemwegwiderstandes oder Residual-Volumens, erlauben. Dabei sind dem Atemrohr Meßgeräte
zum Erfassen des Atemstromes und des Alveolardruckes sowie der Plethysmographen-Kabine ein
Druckmesser zum Messen des Kabinendruckes gegen einen Referenzdruck und vorzugsweise auch ein
as Kompensator zum Kompensieren von aufgrund Wärmeeffekten
erzeugten Kabinendruckschwankungen zugeordnet. Solche Ganzkörperplethysmographen- Kabinen
sind beispielsweise aus der DE-OS 20 12 450 vorbekannt. Hierbei atmet der Proband über eine
Atemrohranordnung mit einem Dreiwegeventil, über das wahlweise Kabinenluft oder Testgas aus einem
Atembeutel ein- und ausgeatmet werden kann. Zusätzlich wird die Alveolarluft bezüglich ihres Stickstoffgehaltes
analysiert. Als Atemgas wird also bei den Plethysmographen des Standes der Technik Kabinenluft
oder ein Testgas verwendet.
Zur Beurteilung des Atmungssystems kann es nun auch notwendig sein, dem Probanden im Atemgas
bestimmte Substanzen als Aerosol, also als kolloidale
so Dispersion von festen Stoffen oder Flüssigkeiten im Atemgas, zuzuführen und unmittelbar darauf die
dadurch bewirkte Veränderung signifikanter Lungenfunktionskenngrößen, insbesondere Änderung des
Atemwegwiderstandes, zu bestimmen. Dadurch soll beispielsweise die Heilwirkung von Medikamenten auf
das Atmungssystem des Probanden bzw. auch die Reaktion auf Allergene geprüft werden. Zu diesem
Zweck ist es bisher üblich gewesen, daß der Proband nach Bestimmung der Lungenfunktionsmeßgröße die
Plethysmographen-Kabine verläßt und die Substanz, deren Einfluß auf das Atemwegsystem bestimmt werden
soll, sals Aerosol inhaliert. Hierfür finden Vernebler, vorzugsweise Ultraschall-Vernebler, Anwendung. Anschließend
wurde die Messung im Plethysmographen
wiederholt Derartige Messsungen waren bisher naturgemäß recht ungenau. Es läßt sich bei dieser
Meßmethode im allgemeinen nicht vermeiden, daß der Proband schon durchatmet, bevor er wieder im
Plethysmographen über das Atemrohr atmet. Da nach Schließen der Plethysmographen-Kabine vor der
Messung auch das thermische Gleichgewicht in der Kabine abgewartet werden muß, war beispielsweise
eine unmittelbare Verlaufskontrolle des Atemwegwiderstandes nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eir.e Vorrichtung
zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie
zu schaffen, die die Messung der vom Aerosol verursachten Änderungen von Lungenfunktionsmeßgrößen
rascher und genauer als bisher ermöglicht; insbesondere soll mit dieser Vorrichtung
auch eine Messung des Atemwegwiderstandes vor und nach der Inhalation der Aerosole in unmittelbarer
zeitlicher Aufeinanderfolge und somit die direkte Verlaufskontrolle der Lungenfunktionsmeßgröße gewährleistet
sein.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in einem zweiten Atemkeis der Vernebler einerseits
mit Kabinenluft und andererseits mit dem Atemrohr verbunden ist, so daß der Proband wahlweise über den
ersten Atemkreis normal Inspirationsluft aus der Kabine oder über den zweiten Atemkreis Kabinenluft,
die mit Aerosol durchsetzt ist, atmen kann und daß dem zweiten Atemkreis ein Auffangbehälter zum Auffangen
der mit Aerosol versetzten Exspirationsluft des Probanden zugeordnet ist.
Eine solche Anordnung vermeidet das störende öffnen der Plethysmographen-Kabine im Verlauf einer
Messung völlig. Dabei erfolgt die wählbare Einatmung der mit Aerosol durchsetzten Inspirationsluft über ein
lösbares System von Verschlußblenden und Ventilen. Es können deshalb also mit einer solchen Vorrichtung
sowohl die konventionellen Messungen mit dem Ganzkörperplethysmographen als auch beispielsweise
eine Verlaufskontrolle der durch Inhalation von Aerosolen bewirkten Änderungen des Atemwegwiderstandes
durchgeführt werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Die Figur zeigt schematisch einen Ganzkörperplethysmographen, der entsprechend der Erfindung
ausgebildet ist.
In der Figur ist mit 1 die Kabine eines Ganzkörperplethysmographen
bezeichnet. In dieser befinden sich ein Gefäß zum Druckausgleich 2, ein Sitz 3 für den
Probanden und eine Atemrohranordnung mit Patientenmundstück und Strömungswiderstand, beispielsweise
Fleisch'sche Düse. Am Atemrohr 4 sind Abnahmestutzen 5 für die Alveolardruckmessung (Pair), Abnahmestutzen
6 für die Differenzdruckmessung (Δ p) am Strömungswiderstand zur Bestimmung des Atemstromes
CV) sowie eine steuerbare Verschlußblende 7 in üblicher Weise angeordnet. Der Kammerdruck (Pk) ist
über Leitungen 8 gegen den Referenzdruck des Druckausgleichsgefäßes 2 meßbar. Weiterhin befindet
sich an der Plethysmographen-Kabine 1 tin extern bedienbares Steuerpult 9, mit dem Meßgeräte und
Verschlußblende 7 bedient werden können. So weit ist die Plethysmographen-Kabine 1 bekannt. Zusätzlich ist
nun in der Plethysmographen-Kabine 1 tin Ultraschallvernebler 10 aufgebaut. Bei diesem kann über einen
Stutzen 11 Kabinenluft angesaugt werden. Die Ansaugluft
wird im Ultraschallvernebler 10 mit der dem Probanden zu applizierenden Substanz durchsetzt.
Zwecks Ansaugen durch den Probanden ist ein Auslaßstutzen 12 des Ultraschallverneblers 10 über eine
ίο pneumatische Leitung 13 mit der Atemrohranordnung
verbunden. Zu diesem Zweck ist das Atemrohr 4 hinter der Verschlußblende 7 als Rohrteil 14 verlängert. An
gegenüberliegenden Seiten weist das Verlängerungsrohrteil 14 einen Ansatzstutzen 15 mit einem Inspirationsventil
17 und einen Ansatzstutzen 16 mit einem Exspirationsventil 18 auf. Über das Inspirationsventil 17
ist die pneumatische Leitung 13 vom Ultraschallvernebler 10 an dem Ansatzstutzen 15 angeschlossen. Ober das
Exspirationsventil 18 ist ein Auffangbehälter 19 in Form eines zusammenfaltbaren Atembeutels dicht mit dem
Ansatzstutzen 16 verbunden. Am offenen Ende des Verlängerungsrohrteiles 14 befindet sich eine steuerbare
Verschlußblende 20, die ebenfalls vom Steuerpult 9 betätigt werden kann. Das Atemrohr 4 hat in seinem
Verlängerungsrohrteil 14 einen wesentlich größeren Querschnitt als die Ansatzstutzen 15 und IC, so daß bei
geöffneten Verschlußblenden 7 und 20 wegen des geringeren Strömungswiderstandes die Atmung automatisch
in die Plethysmographen-Kabine 1 erfolgt. In diesem Fall kann an den Ansatzstutzen 15 und 16 der für
das öffnen der Ventile 17 bzw. 18 notwendige Druck nicht erzeugt werden. Wird dagegen die Verschlußblende
20 geschlossen, öffnet sich das Inspirations ventil 17 beim Ansaugen und über den Ultraschallvernebler 10
wird zwangsweise mit Aerosol durchsetzte Kabinenluft eingeatmet. Das Ausatmen erfolgt entsprechend über
das Exspirationsventil 18 in den Atembeutel 19. Der Atembeutel 19 ist zusammen mit dem Exspirationsventil
18 vom Ansatzstutzen 16 abnehmbar. Dadurch kann der gefüllte Atembeutel 19 aus der Plethysmographen-Kabine
1 entfernt werden, ohne daß die im Atembeutel 18 befindliche, mit Aerosol durchsetzte Exspirationsluft
austritt und die Umgebungsluft verunreinigt. Das Verlängerungsrohrteil 14 mit Ansatzstutzen 15 und 16
und Ventilen 17 und 18 ist hinter der ersten Verschlußblende 7 vom eigentlichen Atemrohr 4 mit
Strömungswiderstand und Mundstück lösbar. Es können daher auch die normalen plethysmographischen Messungen
ohne erhöhten Totraum durchgeführt werden.
so Die beiden Verschlußblenden 7 und 20 sind bevorzugt nach der deutschen Patentschrift 15 66 163 ausgebildet
und elektromagnetisch steuerbar. Dadurch kann von der Bedienungsperson am Steuerpult 9 die beschriebene
Anlage beispielsweise so gesteuert werden, daß der Atemwegwiderstand gemessen wird, anschließend in
einer einzigen Inspirationsphase das Aerosol eingeatmet werden kann und sofort die Änderung des
Atemwegwiderstandes als Funktion der Zeit aufgenommen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie, mit einem Vernebler
für das Aerosol und mit einer Ganzkörperplethysmographen-Kabine zur Messung der vom
Aerosol verursachten Änderungen von Lungenfunktionsmeßgrößen eines Probanden, wobei in
einem ersten Kabinenluftatemkreis der Proband durch ein Atemrohr innerhalb der Kabine normal
Kabinenluft atmen kann, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem zweiten Atemkreis (11 bis 15) der Vernebler (10) einerseits mit Kabinenluft und
andererseits mit dem Atemrohr (4) verbunden ist, so daß der Proband wahlweise über den ersten
Atemkreis (4, 14) normal Inspirationsluft aus der Kabine (1) oder über den zweiten Atemkreis (11 bis
15) Kiibinenluft, die mit Aerosol durchsetzt ist,
atmen kann, usid daß dem zweiten Atemkreis (11 bis
15) ein Auffangbehälter (19) zum Auffangen der mit dem Aerosol versetzten Exspirationsluft des Probanden
zugeordnet ist
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vernebler (10) innerhalb der
Plethysraographen-Kabine (1) im zweiten Atemkreis (11 bis 15) eingeschaltet ist in der Weise, daß er mit
einem ersten Ansaugstutzen (11) frei in der Kabine (1) mündet und mit einem zweiten Ansaugstutzen
(12) mit dem Atemrohr (4) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Atemrohr (4) in Rohrlängsrichtung
gegeneinander versetzt zwei Verschlußblenden (7,20) angeordnet sind, zwischen denen ein
erster Ansatzstutzen (15) für den Anschluß des Verneblers (10) einerseits und ein zweiter Ansatzstutzen
(16) für den Anschluß des Auffangbehälters (19) andererseits im Atemrohr (4) mündet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Ansatzstutzen (15) für den
Vernebler (10) ein Inspirationsveatil (17) und der zweite Ansatzstutzen (16) für den Auffangbehälter
(19) ein Exspirationsventil (18) aufweist
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansatzstutzen (15, 16)
gegenüber dem Querschnitt des Atemrohres (4) verkleinerte Querschnitte aufweisen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Atemrohr (4) aus
zwei Einzelteilen besteht, von denen das erste das mundseitige Atemrohrteil samt erster Verschlußblende
(7) umfaßt und das zweite ein am ersten Einzelteil auf der dem Mundstück abgewandten
Seite der ersten Verschlußblende (7) montierbares Verlängerungsrohrteil (14) mit den Ansatzstutzen
(15,16) für Vernebler (10) einerseits und Auffangbehälter (19) andererseits sowie abschließender zweiter
Verschlußblende (20) beinhaltet
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Atemrohreinzelteile in
lösbarer Verbindung, vor?ugsweise mittels Steckvorrichtung, aneinander montierbar sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangbehälter
(19) zum Auffangen der mit dem Aerosol versetzten Exspirationsluft des Probanden als zusammenfaltbarer
Atembeutel ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangbehälter
(19) zusammen mit dem zugehörigen Exspirationsventil (18) vom zweiten Ansatzstutzen (16) abnehmbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Verschlußblenden (7, 20) über eine Steuervorrichtung
(9) außerhalb der Plethysmographen-Kabine (1) erfolgt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762647028 DE2647028B2 (de) | 1976-10-18 | 1976-10-18 | Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19762647028 DE2647028B2 (de) | 1976-10-18 | 1976-10-18 | Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2647028A1 DE2647028A1 (de) | 1978-04-20 |
DE2647028B2 true DE2647028B2 (de) | 1978-08-03 |
Family
ID=5990765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762647028 Ceased DE2647028B2 (de) | 1976-10-18 | 1976-10-18 | Vorrichtung zur Applikation von Aerosolen bei der Ganzkörperplethysmographie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2647028B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3004515A1 (de) * | 1979-08-01 | 1981-05-21 | Chest Corp., Tokyo | Apparatur zur messung einer hypersensitivitaet der luftwege |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19541900C2 (de) * | 1994-11-12 | 1999-05-27 | Ganshorn Med Electronic Gmbh | Ganzkörperplethysmograph mit Kalibrierung der Manometer |
-
1976
- 1976-10-18 DE DE19762647028 patent/DE2647028B2/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3004515A1 (de) * | 1979-08-01 | 1981-05-21 | Chest Corp., Tokyo | Apparatur zur messung einer hypersensitivitaet der luftwege |
Also Published As
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DE2647028A1 (de) | 1978-04-20 |
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