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Die
Erfindung betrifft einen transportablen Pneumotachographen sowie
ein Verfahren zur Messung von Bestandteilen, insbesondere von NO,
des Exspirationsvolumens.
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Stickoxide
und andere gasförmige
Verbindungen in der Ausatemluft werden zur Beurteilung des physischen
Zustandes des Menschen herangezogen, denn sie sind Indikatoren für Stoffwechselprozesse
im Organismus, Störungen
und Erkrankungen des Menschen. Stationäre Geräte zur diagnostischen Gasanalyse
der Ausatemluft sind bekannt und seit langer Zeit auf dem Markt
erhältlich.
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Ein
transportabler Gasanalysator mit einem NO-Sensor ist in der
EP 1 439 781 B1 beschrieben, bei
dem der Patient bei einer vorgeschriebenen Strömungsgeschwindigkeit und einem
vorgeschriebenen Druck ausatmet. Nachteilig an dem dort beschriebenen
Gerät ist,
dass keine spirometrischen Messdaten erfasst werden können, die
eine Korrelation von erfasstem Messwert zu dem entsprechenden erkrankten
Lungenbereich ermöglichen.
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In
der
EP 0 973 444 B1 ist
eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung des NO-Gehaltes in
der Ausatemluft mit einer Erstvorrichtung, um den Stickoxidanteil
im zeitlichen Verlauf während
der Exhalationsphase zu bestimmen, offenbart, wobei während der
Anfangsphase die Exhalation gegen keinen oder nur einen geringen
Gegendruck und danach gegen einen Widerstand oder Gegendruck erfolgt.
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Auch
sind Geräte
zur Lungenfunktionsanalyse, der Spirometrie seit Jahren in der Praxis
in der Verwendung.
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Die
Spirometrie ist ein Verfahren zur Lungen-Funktionsprüfung. Dabei
werden Lungen- und Atemvolumina gemessen und graphisch im Spirogramm
dargestellt. Zur Erfassung der Lungenvolumina wird ein Spirometer
oder auch Pneumotachograph benötigt.
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Der
Patient atmet über
ein Mundstück
in ein Atemrohr, wobei die Nase mit einer Nasenklemme verschlossen
wird. Dabei misst das Spirometer elektronisch über einen Flusssensor die Luftströmungsgeschwindigkeit,
mit der ein- und ausgeatmet wird, und daraus wird die Menge der
geatmeten Luft pro Zeit berechnet. Die Luftmengen, die bei diesen
Atemzügen
bewegt werden, bildet das Gerät
grafisch ab. So kann auch ein direkter Vergleich der Messwerte aus
verschiedenen Tests erfolgen.
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Durch
Messung der Luftströmungsgeschwindigkeit
oder Ausatemgeschwindigkeiten und der Lungenvolumina ist es dem
Arzt möglich,
Erkrankungen der Lunge zu diagnostizieren und in ihrem Verlauf zu kontrollieren.
Folgende Werte können
mit Hilfe der Spirometrie gemessen werden:
Atemzugvolumen (AZV):
Es entspricht dem ein- bzw. ausgeatmeten Volumen bei normalem Atemzug.
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Inspiratorisches
Reservevolumen (IRV): Dies ist das Volumen, das nach normaler Einatmung noch
zusätzlich
eingeatmet werden kann.
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Expiratorisches
Reservevolumen (ERV): Es ist das Volumen, das nach normaler Ausatmung
noch zusätzlich
ausgeatmet werden kann.
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Inspiratorische
Kapazität
(IC): Sie ist definiert als das Volumen, das nach normalem Ausatmen maximal
eingeatmet werden kann.
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Vitalkapazität (VC) ist
das Volumen, das nach maximaler Einatmung maximal ausgeatmet werden
kann.
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Einsekundenkapazität (FEV1,
Tiffeneau-Test) ist das Volumen, das bei maximaler Einatmung in
einer Sekunde maximal ausgeatmet werden kann.
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Diese
Messgrößen helfen
beispielsweise, zwischen den beiden Hauptgruppen von Lungenerkrankungen
zu unterscheiden:
Obstruktive Lungenerkrankungen: Sie werden
durch eine Verengung der Atemwege verursacht, z. B. durch Asthma
oder COPD.
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Restriktive
Lungenerkrankungen: Dabei sind Lunge und/oder Brustkorb vermindert
dehnbar. Beispiele sind Lungenverhärtung (Lungenfibrose), Flüssigkeitsansammlung
im Lungenspalt (Pleuraerguss) oder ein hoch stehendes Zwerchfell
(Zwerchfellparese).
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Bei
der Spirometrie atmet der Patient über ein Mundstück ein bzw.
aus. Das Mundstück
ist mit einem Spirometer verbunden und in den meisten Fällen mit
einem Bakterienfilter versehen. Zur Erfassung der verschiedenen
Messgrößen muss
der Patient die Anweisungen des Untersuchenden bezüglich Ein- und
Ausatmung genau befolgen. Sonst werden falsche Werte gemessen, die
wiederum zu falschen Rückschlüssen bei
der Behandlung führen
können. Die
Untersuchung hängt
somit von einer guten Mitarbeit des Patienten ab.
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Ein
weiteres Gerät
zur Messung von NO im Ausatemvolumen ist in der
US-Schrift 6 010 459 beschrieben.
Hier erfolgt eine Spirometrie nach der Messwerterfassung. Der Patient
atmet dort synthetische mit NO versetzte und nachträglich befeuchtete Luft
ein. Bei Ausatmen muss der Patient einen definierten Druck im Messgerät erzeugen,
vorgeblich, damit sich das Gaumen-Rachensegel beim Ausatmen schließt und keine,
die Messung verfälschende Luft
des Nasen-Rachenraums in den Ausatemstrom gerät, in welchem die NO-Konzentration
das bis zu 100 fache im Vergleich zur Lungenausatemluft betragen
kann. Nachteilig an diesem Gerät
ist die Ortsgebundenheit, da zur Messung das synthetische Gas zum
Einatmen verwendet werden muss.
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Zudem
liegt mit den 2005 veröffentlichten Guidelines
der ATS/ERS (Exhaled breath condensate: methodological recommendations
and unresolved questions. I. Horvath, J. Hunt and P. J. Barnes,
On behalf of the ATS/ERS Task Force an Exhaled Breath Condensate,
Eur Respir J 2005; 26: 523–548)
erstmals eine Gesamtdarstellung der Methoden zur Atemkondensatdiagnostik
vor. Guidelines zur NO-Messung sind in den Schriften: ”ATS Workshop Proceedings:
Exhaled Nitric Oxide and Nitric Oxide Oxidative Metabolism in Exhaled
Breath Condensate: Executive Summary. Am J Respir Crit Care Med. 2006
Apr 1;173(7):811–813” und ”American
Thoracic Society Documents: ATS Workshop Proceedings: Exhaled Nitric
Oxide and Nitric Oxide Oxidative Metabolism in Exhaled Breath Condensate.
Proc Am Thorac Soc Vol 3. pp 131–145, 2006” dargelegt.
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Es
ist zu konstatieren, dass die Standardisierung der Probennahme,
Probenlagerung und Analytik noch zu verbessern ist. Die Standardisierung
der Probennahme muss zukünftig
ebenfalls erfolgen. Speziell bei der Analytik ist daher den verwendeten Verfahren
und deren Validierung mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
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Der
Erfindung liegt daher das technische Problem zu Grunde, einen Pneumotachographen zum
Messen von Bestandteilen des Ausatemvolumens anzugeben, der transportabel
und handlich ist und eine Korrelation von erfassten Messdaten eines oder
mehrerer Bestandteile des Ausatemstromes mit einer Lungenfunktionsprüfung erlaubt,
wobei die Analytik unter Beachtung standardisierender Guidelines
erfolgen kann und eine Lokalisierung des Krankheitsherdes ermöglicht.
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Gelöst wird
das technische Problem, indem die Erfindung einen transportablen
Pneumotachographen zur Bestimmung von Bestandteilen des Exspirationsvolumens
angibt, der einen Prozessor, ein ausatemseitig am Pneumotachographen
angebrachtes PEEP-Ventil, einen einatemseitig am Pneumotachographen
angebrachten Filter zum Entfernen des Anteils an zu bestimmendem
Bestandteil in der Inspirationsluft, mindestens einen im oder am
Pneumotachographenrohr angebrachtem Sensor, wobei bei einem am Pneumotachographenrohr
angeordneten Sensor das Pneumotachographenrohr sensorseitig eine Öffnung aufweist
und/oder mindestens ein im Pneumotachographenrohr eingerichtetes
Mittel zur Probennahme und eine optische und/oder akustische Kontrolle
des Exspirationsstroms.
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Kernstück des transportablen
Pneumotachographen zur Bestimmung von Bestandteilen des Exspirationsvolumens
ist ein Pneumotachograph, vorzugsweise mit einem austauschbaren
Mundstück,
in dem ein Bakterienfilter eingesetzt ist. Durch den Pneumotachographen
atmet der Patient ein und aus. Einatemseitig ist am Pneumotachographen
ein Filter zum Herausfiltern des zu messenden Bestandteils aus der
Umgebungsluft vorgesetzt. Im Pneumotachographen ist in Strömungsrichtung
der Ausatmung hinter den im Pneumotachographenrohr zur Erzeugung
eines Strömungswiderstandes
befindlichen Lamellen oder Gitter im Rohr, beispielsweise in der Strömungsmitte,
oder in der Rohrwand ein Sensor und/oder eine Probennahme, beispielsweise
in Form einer Kanüle,
die vorzugsweise in den Strömungskanal
des Pneumotachographenrohres hineinragt, eingerichtet. Das bedeutet,
dass bei der ersten Ausführung
der Sensor oder die Sensoren oder deren empfindliche Schicht sich
direkt im Mainstream befinden und vorzugsweise ein Anschalten und/oder
Freigeben des Sensors zum gewünschten
Messzeitpunkt erfolgt. Zum Schutz vor Verschmutzung durch Speichel
oder andere Stoffe ist der Sensor oder die Probennahmeöffnung in
Strömungsrichtung
des Ausatemstromes ausgerichtet und so geformt, dass kein Speichel
und kein möglicherweise
entstehendes Kondenswasser in die Probennahmeöffnung hineingelangen kann.
Die Ausatmung erfolgt gegen einen exspiratorischen Widerstand, der
durch das ausatemseitig am Pneumotachographenrohr angebrachte PEEP-Ventil erzeugt wird.
Der exspiratorische Widerstand beträgt vorzugsweise 490–1961 Pa
(5 bis 20 cm H2O) und bedingt, dass sich
der Atemwegsmitteldruck und die funktionelle Residualkapazität erhöhen.
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Mittels
des PEEP-Ventils wird erreicht, dass die Entlüftung der Lunge bzw. Lungenbläschen auch bei
einer Atemwegsverengung, Sekret in den Atemwegen oder andersartigen
Belüftungsstörungen (Verteilungsstörung) gleichmäßiger erfolgt.
Diese Maßnahme
ist Voraussetzung für
eine reproduzierbare Wiederholung der Atemmanöver und einer weitgehend ungestörten Emission
der Bestandteile der Ausatemluft während des Messvorganges.
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Um
die Gefahr einer Fehlmessung durch Beimischung von Nasenluft zu
vermindern können folgende
Maßnahmen
vorgesehen sein:
- – Tragen einer Nasenklammer
bei der Inspiration
- – Ausatmung
mit konstantem Flow bzw. Flow größer Null,
denn ein Stopp des Flow während
des Ausatemmanövers
bringt Luft aus der Nase in den Rachen.
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Ein
konstanter Flow ist ein Flow mit einer maximalen Abweichung von
+/– 10%
vom Mittelwert.
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Zur
Kontrolle des Flows weist der transportable Pneumotachograph eine
optische oder akustische Kontrolle auf, anhand derer der Patient
seine Ausatmung kontrollieren und einstellen kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist zwischen dem einatemseitig am Pneumotachographen angebrachten
Filter, der austauschbar eingerichtet ist, und dem Pneumotachographenrohr
ein Ventil oder eine Klappe eingerichtet, welches bei der Exspiration
die Eintrittsöffnung
des Pneumotachographen verschließt. Hiermit wird erreicht,
dass der Patient nur gegen den durch das PEEP-Ventil bewirkten exspiratorischen
Widerstand atmet. Vorzugsweise schließt das Ventil oder die Klappe
selbsttätig.
Ein solches Ventil kann ein Rückschlagventil,
ein Sperrventil oder eine einfache Klappe, die sich in das Pneumotachographenrohr öffnet, sein.
Aber es sind hier keine Begrenzungen bauteiletechnischer Art vorgesehen.
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Der
Sensor kann aus der Gruppe „elektrochemischer
Sensor, Chemilumineszenzsensor, NO-Sensor, O2-Sensor,
H2O2-Sensor, CO2-Sensor, CO-Sensor” und/oder
einem Kombinationssensor aus den genannten Sensoren ausgewählt sein.
Je nach zu analysierendem Bestandteil (NO, O2)
der Ausatemluft ist der entsprechende Sensor einsetzbar. Es können auch
mehrere Sensoren zum gleichzeitigen Messen verschiedener Bestandteile
eingerichtet sein.
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In
der Öffnung
zwischen Sensor und Pneumotachographenrohr kann ein regelbares und/oder ansteuerbares
Ventil, im weiteren sensorisches Ventil genannt, oder eine regelbare
oder ansteuerbare Pumpe, im Weiteren sensorische Pumpe genannt, eingerichtet
sein. Hierzu kann der Sensor außerhalb des
Pneumotachographenrohres eingerichtet und mit dem Pneumotachographenrohr über eine
Leitung und eine Probennahme verbunden sein. Das sensorische Ventil
oder die sensorische Pumpe kann nach der Maßgabe des das Pneumotachographenrohr passierenden
Inspirations- oder Exspirations- oder eines Teilinspirations- oder
Teilexspirationsvolumens oder -stromes den Zustand „offen” oder „geschlossen” haben,
wobei vorzugsweise das sensorische Ventil durch den Prozessor ansteuerbar
ist. Hiermit wird erreicht, dass eine Probennahme bzw. Messung nur
dann durchgeführt
wird, wenn definierte Volumenströme
oder Teilvolumenströme
der Exspiration das Pneumotachographenrohr passieren. Der Zeitpunkt,
wann eine Messung zu erfolgen hat, wird über die vom Pneumotachographen
ermittelte Fluss-Volumen-Korrelation berechnet, welcher mit einem
Prozessor verbunden ist, an welchem auch das sensorische Ventil
angeschlossen und von diesem ansteuerbar ist. Da die Probennahme
prozessorgesteuert direkt aus dem Pneumotachographen erfolgt, wird
jede Zeitverzögerung
oder Diskordanz zwischen Flowmessung und Probennahme primär ausgeschlossen
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Die
optische Kontrolle des Exspirationsstroms kann aus der Gruppe „y-t Graph,
Balkengraphik, Leuchtdiodenanzeige mit einer oder mehreren Leuchtdioden” ausgewählt sein.
Die akustische Kontrolle kann ein Piepton oder ein sich in der Lautstärke oder
Frequenz ändernder
Ton sein.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist das PEEP-Ventil ein Doppelventil, welches den Flow zwischen
einem Mindestflow und einem Maximalflow begrenzt. Anders ausgedrückt: Das
Ventil öffnet
bei Erreichen eines zum Mindestflow in Korrelation stehenden ersten
Ausatemdrucks, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit
im Pneumotachographenrohr sprunghaft vom Wert „Null” auf die Strömungsgeschwindigkeit
des Mindestflow ansteigt. Der Patient kann nun bei einem definierten
Flow ausatmen. Bei Überschreiten
eines zweiten gegenüber
dem ersten Ausatemdruck größeren zweiten
Ausatemdrucks, der mit dem Maximalflow korreliert, schließt das Ventil
wieder und der Wert der Strömungsgeschwindigkeit
fällt sprunghaft
auf den Wert „Null”. Der Patient
ist nun an der Ausatmung gehindert. Ein Ausatmen ist nur zwischen
dem Mindestflow und dem Maximalflow möglich. Ein solches PEEP-Dopelventil weist
beispielsweise eingangsseitig (pneumotachographenseitig) ein federbelastetes
Rückschlagventil
und ausgangsseitig (Umgebung) ein Druckventil auf, wobei das federbelastete
Rückschlagventil
erst bei Erreichen bzw. Überschreiten
eines eingangsseitig erzeugten ersten Druckes öffnet und das Druckventil ausgangsseitig
bei Überschreiten
eines eingangsseitig erzeugten höheren
Staudruckes, der größer als der
erste Druck (Öffnungsdruck)
ist, schließt.
In anderen Worten ausgedrückt:
Das PEEP-Ventil öffnet an
seiner Eingangsöffnung
erst ab Überwindung
eines ersten definierten Druckwiderstandes. Ab diesen Zeitpunkt
ist dessen Ausgangsöffnung
geöffnet.
Bei Steigerung des Flows erhöht
sich gleichzeitig der Druck auf das Rückschlagventil und die Rückschlagsfeder
wird weiter zusammengedrückt
und drückt
gleichzeitig in Richtung der Ausgangsöffnung. Rückseitig zwischen Verschluss
des Rückschlagsventils
und der Feder ist beispielsweise ein Kegel angebracht, der beim
Zusammendrücken
der Feder in die Ausgangsöffnung
einfasst und diese sukzessive verschließt. Mit dieser Art PEEP-Ventil
kann der exspiratorische Flow und der exspiratorische Widerstand
zwischen einem Mindestwert und einem Maximalwert, die jeweils einstellbar
sind, begrenzt werden.
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Der
transportable Pneumotachograph kann einen oder mehrere gasundurchlässige Sammelbehälter zum
Auffangen von Proben und/oder von Atemvolumina mehrerer Atemzüge aufweisen.
Mit diesen können
mehrere Atemzüge
vereinigt oder Proben bis zur Analyse aufbewahrt werden.
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Die
Oberflächen
der probeführenden
Leitungen oder der Luftführungskanäle des erfindungsgemäßen Pneumotachographen
können
modifiziert und dergestalt sein, dass auf diesen Membranen flüssige Filme
aufgetragen oder Einlage von porösen Schichten
oder Membranen eingearbeitet sind, so dass bestimmte Bestandteile
der Probengase zurückgehalten
bzw. in den Schichten chemisch gebunden werden. Die Aufzählung ist
beispielhaft und nicht begrenzend. So können beispielsweise der Wasserdampfanteil
der Probe durch hygroskopische Substanzen oder wasserbindende Schichten
vermindert werden oder die Analyse störende Substanzen bzw. Chemikalien
aus dem Ausatemstrom oder Einatemstrom physikalisch oder chemisch
gebunden werden, um eine störungsfreie
Analyse gewährleisten
zu können.
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Die
Abscheidung von Wasserdampf auf dem oder den Sensoren und/oder in
den Zuleitungen zu dem oder den Sensoren kann auch durch Temperierung
auf eine der Ausatemluft entsprechende Temperatur von 35 bis 40°C verhindert
werden.
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Andererseits
können
freie Radikale durch chemische Umsetzung in oder an den modifizierten Oberflächen deaktiviert
und so die Probe stabilisiert werden. Des Weiteren können Bestandteile
des Ausatemstromes, die in einer nicht analysierbaren oder durch
Kreuzreaktionen überlagerten
Form vorliegen, in eine selektiv nachweisbare Form überführt werden.
Die Modifizierung der Oberflächen
der probeführenden
Leitungen oder der Luftführungskanäle kann
auch ein biologisches Immobilisat, beispielsweise ein immobilisiertes
Enzym sein, das organische Verbindungen spezifisch umsetzt oder
Bestandteile spezifisch bindet.
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Der
transportable Pneumotachograph kann zusätzlich mit einer Spüleinrichtung
ausgestattet sein, die es erlaubt, dass der Sensor und/oder die Probennahme
mit einem Gas ausgewählt
aus der Gruppe ”bestandteilsfreie
Luft, synthetische Luft, zum Zwecke der Kalibrierung hergerichtete
Gase” oder
einer Kombination der genannten Gase gespült und damit von der Ausatemluft
gereinigt wird, um die Genauigkeit der Messungen zu erhöhen. Hierzu kann
eine Pumpe eingerichtet sein, die beispielsweise mit dem einatemseitig
am Pneumotachographen angebrachten Filter über eine, vorzugsweise separate
Leitung verbunden ist und Umgebungsluft durch den Filter in den
Probennahme- oder Sensorbereich pumpt. Die Spülluft kann über das PEEP-Ventil an die Umgebung
oder über
eine separate Spülgasleitung entsorgt
werden. Es kann aber auch ein oder mehrere Anschlüsse zum
Anschließen
einer unter Druck stehenden oder druckfreien Spülgasflasche eingerichtet sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
kann eine Kalibrierung des Sensors mit einem Gas, ausgewählt aus
der Gruppe ”bestandteilsfreie
Luft, synthetische, zum Zwecke der Kalibrierung hergerichtete Gase” oder einer
Kombination der genannten Gase durchgeführt werden. Die Kalibrierwerte
der genannten Gase sind individuell am Gerät einstellbar.
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Des
Weiteren lehrt die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung von Bestandteilen
des Exspirationsvolumens aufweisend die Verfahrensschritte:
- a) Filtern des zu bestimmenden Bestandteils
oder der zu bestimmenden Bestandteile aus der eingeatmeten Luft
- b) Messen des Einatemvolumens
- c) Ausbildung eines positiven Drucks in der Lunge gegen einen
durch geschlossenes Druckventil erzeugten Druckwiderstand
- d) Öffnen
des Druckventils durch Überwinden
des Druckwiderstandes
- e) Ausbildung eines definierten exspiratorischen Flows auf einem
Druckniveau höher
als der vorgegebene Druckwiderstand
- f) Verwerfen der Totraumluft des Mund- und Rachenraums,
- g) Probennahme der exspiratorischen Luft und/oder sensorische
Messung des zu bestimmenden oder der zu bestimmenden Bestandteile in
der exspiratorischen Luft nach Verwerfen der Totraumluft.
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In
der Praxis sieht die Verfahrensweise dann, beispielsweise bei einer
NO-Analyse, wie folgt aus: Der Patient wird aufgefordert, tief auszuatmen.
Sofort danach muss der Patient über
ein Filtermundstück durch
den erfinderischen Pneumotachographen tief einatmen. Diese Einatmung
erfolgt beispielsweise durch einen Aktivkohle-Luftfilter (Atemfilter)
durch den Pneumotachographen in die Lunge.
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Dieser
Atemzug wird registriert und das zu erwartende Ausatemvolumen anhand
des Einatemvolumens berechnet. Danach muss der Patient ohne vom
Mundstück
abzugehen langsam tief ausatmen.
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Dieser
Atemzug soll, vom Analysator vorgegeben, gegen einen exspiratorischen
Widerstand, vorzugsweise im Bereich von 490–1961 Pa (5 bis 20 cm H2O), induziert durch das PEEP-Ventil erfolgen. Mit
einem Kontrollsystem (optische oder akustische Kontrolle) wird dem
Patienten dabei der exspiratorische Flow angezeigt, vorzugsweise
als y-t-Graph auf einem Screen. Ersatzweise können hier eine Balkengraphik
oder verschiedenfarbige Leuchtdioden zur Anwendung kommen. Die akustische
Kontrolle kann ein Piepton oder ein in der Lautstärke oder
Frequenz sich ändernder
Ton sein.
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Der
exspiratorische Fluss soll vorzugsweise 50 ml/s betragen. Dieser
kann aber auch variiert werden. Der Flow von 50 ml/s sollte in einem
Bereich von +/– 10
für 4 s
bei Kindern unter 12 Jahren oder 6 s bei Kindern über 12 und
Erwachsenen gehalten werden. Das entspricht bei einem Flow von 50
ml/s etwa 300 ml Luft insgesamt.
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Die
Anpassung an die für
die Analyse eines oder mehrerer Bestandteile der Ausatemluft benötigten Flowraten
und Drücke
beispielsweise aufgrund geforderter Rahmenbedingungen durch gesetzliche Bestimmungen
oder Richtlinien, erfolgt durch Auswahl und Einsatz eines den geforderten
Flow und Druck maßgebenden
PEEP-Ventils oder bei einem regelbaren PEEP-Ventil durch Einstellung
dessen an die geforderten Parameter.
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Während dieses
Plateaus sollte der NO-Messwert in einem Bereich von +/– 10% bleiben.
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Die
Messung ist zu wiederholen. Eine Messung unterliegt den ATS/ERS-Richtlinien,
wenn mindestens zwei Atemmanöver
den Kriterien entsprechen.
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Ein
weiterer Verfahrensschritt kann sein, dass ein Teil- oder das Gesamtexspirationsvolumen in
einem gasundurchlässigen
Auffangbehältnis,
vorzugsweise einem Gasbeutel, aufgefangen wird.
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Die
Probennahme und/oder der Sensor kann des Weiteren mit einem oder
mehreren Gasen ausgewählt
aus der Gruppe ”bestandteilsfreie
Luft, synthetische, zum Zwecke der Kalibrierung hergerichtete Gase” oder einer
Kombination der genannten Gase nach jeder Messeinheit gespült werden.
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Eine
Kalibrierung des Sensors kann mit einem oder mehreren Gasen ausgewählt aus
der Gruppe ”bestandteilsfreie
Luft, synthetische, zum Zwecke der Kalibrierung hergerichtete Gase” oder einer
Kombination der genannten Gase nach einer oder einer Anzahl von
Messeinheiten erfolgen.
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Die
bestandteilsfreie Luft kann erzeugt werden, indem Raumluft einatemseitig
durch den am Pneumotachographen angebrachten Filter gepumpt wird.
Diese gereinigte Luft wird anschließend über den Sensor geleitet.
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Der
konstante Flow der exspiratorischen Luft kann vorzugsweise 10–500 ml/s,
insbesondere 45 bis 55 ml/s betragen.
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Der
exspiratorische Flow muss für
eine Dauer von 1 bis 30 s, vorzugsweise von 2 bis 10 s, insbesondere
von 4 bis 6 s, konstant gehalten werden.
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Es
kann anhand des Wertes des Einatemvolumens und einer entsprechenden
mathematischen Korrelation zum zu erwartenden Ausatemvolumen eine
Zuordnung der Messwerte zu zeitlich nacheinander ausgeatmeten Teilvolumenströme eines
Exspirationsvolumens erfolgen, wobei diesen Teilvolumenströmen bestimmte
Regionen und Zonen des Respirationstraktes zugewiesen werden können. Durch
die Operation können
Erkrankungen und Störungen
des Respirationstraktes lokalisiert werden.
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Ein
weiterer Verfahrensschritt sieht vor, dass eine Messung von Bestandteilen
des Exspirationsvolumens nur dann erfolgt, wenn ein definiertes
Teilexspirationsvolumen den Sensor passiert. Durch die spirometrische
Messdatenerfassung kann über
den Prozess berechnet werden, zu welchem Zeitpunkt ein Teilvolumenstrom
x, der aus einem Bereich Y der Lunge stammt, in dem beispielsweise
ein Krankheitsherd vermutet wird, den Sensor passiert. Eine Messung
der Bestandteile nur dieses Teilvolumenstroms kann dann gestartet
werden.
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Unter
den Bedingungen von Standards, beispielsweise der ATS/ERS-Richtlinien,
sind nur Messwerte auswertbar und repräsentativ, die unter definierten
Messbedingungen gewonnen wurden. Hierzu sieht das erfinderische
Verfahren vor, dass eine Messung von Bestandteilen des Exspirationsvolumens nur
bei Eintreten des oder der vorgegebenen Parameter des Exspirationsvolumens „Überwinden
des exspiratorischen Widerstands” und/oder „konstanter exspiratorischer
Flow” und/oder „Dauer
des exspiratorischen Flows” erfolgt.
Werden diese Parameter nicht erreicht oder nicht lange genug gehalten,
wird kein Messwert aufgenommen, d. h. der Sensor bekommt kein Signal
vom Prozessor, eine Messung einzuleiten. Insofern keine Steuerung
des Sensors erfolgt oder eine Bedingung nach Einleitung der sensorischen
Messung nicht eingehalten wurde, kann ein Messwert, der unter Nicht Standard-Bedingungen ermittelt
wurde, als ein solcher gekennzeichnet und ausgegeben werden.
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Vorzugsweise
können
die Werte der Parameter „Überwinden
des exspiratorischen Widerstands” und/oder „konstanter exspiratorischer
Flow” und/oder „Dauer
des exspiratorischen Flows” individuell
eingestellt und/oder diese in Abhängigkeit von der Patientengruppe
und/oder dem Zustand des Exspirationstraktes des Patienten aus einem
Speichermedium, vorzugsweise dem Prozessor, abgerufen werden.
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In
einer besonderen Ausführungsform
ist das PEEP-Ventil abnehmbar eingerichtet. Hierdurch kann der transportable
Pneumotachograph auch zur Messung von spirometrischen Daten verwendet
werden, ohne dass ein weiteres Spirometer bereitgestellt werden
muss. Für
die Zeit der Aufnahme der spirometrischen Messdaten ist der Messsensor
vorzugsweise außer
Betrieb gesetzt oder abgeschaltet.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert:
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1 schematische
Darstellung des transportablen Pneumotachographen
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Die 1 zeigt
einen transportablen Pneumotachographen zur Bestimmung von Bestandteilen des
Exspirationsvolumen mit einem Pneumotachographen 1 mit
einem Mittel zur Druckmessung 2 und einem Prozessor 3,
einem ausatemseitig am Pneumotachographen 1 angebrachten
PEEP-Ventil 4, einem einatemseitig am Pneumotachographen 1 angebrachten
Filter 5 zum Entfernen des Anteils an zu bestimmendem Bestandteil
in der Inspirationsluft, einem am Pneumotachographenrohr 6 angebrachten Sensor 7,
wobei das Pneumotachographenrohr 6 sensorseitig eine Öffnung 8,
in der ein Flowcontroller 10 eingerichtet ist, aufweist,
und einer optischen Kontrolle 9 des Exspirationsstroms.
Das Mundstück 11 ist mit
feinem Bakterienfilter 12 ausgestattet. Zum Spülen des
Sensors 7 pumpt die Pumpe 13 (mit einem zusätzlichen
Anschluss 14 zum Anschließen eines Spülgasbehälters) das
Spülgas,
hier vom zu bestimmenden Bestandteil gereinigte Umgebungsluft, durch
den Filter 5 in die Sensorkammer 15. Der Pneumotachograph
weist standardgemäß ein elektrisches
Manometer 16 auf, welches den Druckunterschied vor und
hinter den Lamellen 17 misst.
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Zwischen
dem einatemseitig am Pneumotachographen 1 angebrachten
Filter 5 und dem Pneumotachographenrohr 6 ist
eine inspiratorisch wirksame Klappe 18 eingerichtet, welche
bei der Exspiration die Eintrittsöffnung des Pneumotachographen verschließt.
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- 1
- Pneumotachograph
- 2
- Mittel
zur Druckmessung
- 3
- Prozessor
- 4
- PEEP-Ventil
- 5
- Filter
zum Entfernen des Anteils an zu bestimmendem Bestandteil in der
Inspirationsluft
- 6
- Pneumotachographenrohr
- 7
- Sensor
- 8
- Öffnung
- 9
- optische
Kontrolle
- 10
- Flowcontroller
- 11
- Mundstück
- 12
- Bakterienfilter
- 13
- Pumpe
- 14
- Anschluss
- 15
- Sensorkammer
- 16
- elektrisches
Manometer
- 17
- Lamellen
- 18
- Klappe